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Drums of Hearts

Sanae & Tsubasa
von

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Privatangelegenheit

Privatangelegenheit

Tsubasa wurde panisch, als er endlich hörte, wie sie wieder mit ihm sprach. „Was? Das stimmt nicht Sanae. Himmel, natürlich begehre ich dich!“ Errötend stieß er diesen Satz zwischen seinen Zähnen heraus.
 

„Ach ja und wieso stößt du mich so zurück? Dir geht das angeblich alles so schnell mit uns? Himmel hörst du dich eigentlich reden? Das geht schon viel zu lange zwischen uns so, dass überhaupt etwas passiert. Es ist ein hin und her. Irgendwie müssen wir doch auch mal etwas vorwärtskommen, denn du wirst bald wieder gehen und dann? Wie willst du mich denn von Brasilien aus daten? Was stimmt nicht mit dir? Du bist doch ein Mann oder? Ich sag ja nicht, dass wir gleich, Sex haben müssen, aber uns etwas näher körperlich kennenlernen, uns berühren, uns etwas nah sein? Das ist doch nicht Zuviel verlangt in einer Beziehung. Also was stimmt verdammt nochmal mit dir nicht? Ich sehne mich so nach dir, aber von dir kommt nicht besonders viel. Ja, ich weiß du warst schwer krank, aber dennoch. Du musst doch auch Bedürfnisse haben. Hast du denn nicht den Wunsch mir nahe zu sein?“ Sanae wartete, aber wie immer blieb ihr Tsubasa eine Antwort schuldig. „Du findest mich nicht attraktiv genug!“ Traurig sah sie ihn an. „Ich bin keine Brasilianerin Tsubasa und werde es auch nie sein, ich bin ganz einfach nur Sanae Nakazawa, die sich in einen Jungen verliebt hat, der scheinbar seine eigene Freundin nicht wirklich begehrt!“
 

„Stopp!“ Langsam aber sicher kam Tsubasa aus seiner Verlegenheitstrance heraus. „Erstens stimmt mit mir alles!“
 

„Wer das glaubt!“
 

„Unterbrich mich nicht! Wo war ich? Ach ja! Zweitens, wieso sollte ich dich mit einer Brasilianerin vergleichen?“ Die haben ihn Körperlich noch nie wirklich interessiert, die waren ihm alle viel zu Exotisch, außerdem hatte er auch in Brasilien eh nur Sanae im Kopf. Wohin er auch sah, er verglich alle schönen Mädchen mit seiner temperamentvollen Betreuerin daheim in Japan und keine andere konnte gegen sie gewinnen, mal abgesehen davon hatte er nie seine Fühler ausstrecken wollen, da er nur wegen einer einzigen Sache nach Brasilien gezogen war und zwar Fußball spielen und Techniken erlernen, die er in Japan einfach nicht lernen konnte.
 

„Dann bist du nicht normal, wenn dich nicht mal das Exotische reizt, oder bist du schwul und weißt es gar nicht? Wenn ich allerdings genauer darüber nachdenke. Die Freundschaft mit Taro und dir, war schon sehr innig!“
 

Kurz sah er sie böse an. „Das habe ich eben nicht gehört!“ Er und schwul? Himmel, jetzt dreht sie aber durch. „Du sollst mich nicht unterbrechen“, redete er dann weiter und versuchte wirklich zu verdrängen, was sie ihm gerade angedeutet hatte. „Drittens, du bist für mich das schönste und attraktivste Mädchen auf der ganzen weiten Welt und das ist das Einzige was zählen sollte und dass ich dich über alles Liebe und natürlich begehre ich dich!“ Letzteres sprach er allerdings etwas schüchterner aus. Er sprach nicht gerne über seine Gefühle, aber er hatte den Eindruck, wenn er es nicht tat, dann würde er sie verlieren, dann würde sie gehen und ihn aufgeben und das wollte er nicht, das würde er nicht ertragen. Jetzt, da er sie endlich nach all den Jahren bekommen hatte, sie küssen durfte. Natürlich sehnte er sich auch nach körperlicher Nähe, Himmel er war ein Mann und wie sie schon sagte, hatte ein Mann gewisse Bedürfnisse. „Viertens geht mir das zu Schnell, weil ich es richtig angehen will und weil ich noch Jungfrau bin und wenn wir uns so nahekommen, dann soll schließlich alles perfekt sein!“ Und jetzt wünschte er sich ein großes schwarzes Loch, indem er einfach verschwinden konnte. Was hatte ihn denn jetzt bitte geritten ihr das zu erzählen? War er denn völlig durchgedreht? Sie hatte bestimmt mehr Erfahrung, woher sollte sie sonst den Mut haben mehr zu wollen und es ihm auch zu zeigen? Das war für ihn die einzige Erklärung. Klar schien sie auf ihn gewartet zu haben, aber das eine schloss das andere ja nicht aus? Er wollte lieber nicht darüber nachdenken, mit wem seine Sanae so vertraut gewesen war. Und Sanae hatte schon in der Schule Verehrer gehabt, auch wenn sie das wohl nicht wirklich, mitbekommen hatte. Er aber schon, er hatte es gehasst. Er hatte die Gefühle die damals in ihm getobt hatten nie gemocht. Sein Herz war immer so schwer gewesen, spätestens da hätte er ihr sagen müssen, wie es um sein Herz bestellt war, doch in der Liebe war er immer schon ein Feigling gewesen. So oder so hatte sie eine verzerrte Selbstwahrnehmung und sah nicht wie hübsch und attraktiv sie war. Auch wenn manchmal ihr Temperament mit ihr durchging, so liebte er jede Facette an ihr, denn für ihn war sie einfach die perfekte Frau und er würde sie nie freiwillig mehr gehen lassen, er wollte sie halten und das für immer!
 

Sanae wollte etwas erwidern, doch irgendwie konnte sie es nicht, als Tsubasa ihr vor den Latz knallte, dass er noch Jungfrau war. Konnte das wirklich stimmen? „Du bist noch Jungfrau?“, piepste sie dann doch heraus.
 

„Ich erzähle dir gerade, dass du für mich die schönste und attraktivste Frau der Welt bist und nur das ich noch Jungfrau bin, hörst du heraus!“
 

„Wie? Nein, aber…St…Stimmt das wirklich?“, stammelte sie verwirrt. Sie wäre der glücklichste Mensch auf der Welt und auch wieder nicht. Das bedeutet doch dann, dass er die Welt wirklich mit den Augen eines Kindes sah, das er kein Interesse hatte, was über das Küssen hinaus ging? Oder war er impotent? Tsubasa konnte bestimmt zehn Frauen an jedem Finger haben. Wurde er nicht sogar vor kurzem auf Platz eins der begehtesten Fußballer in Brasilien gewählt? Irgendwie war ihr, so etwas gelesen zu haben?
 

Wieso hatte er nur sowas dämliches erwähnt? Inzwischen war er zu einer überroten Tomate angelaufen. Ihm war das wirklich sehr unangenehm. Wer war in seinem Alter bitte schön noch eine Jungfrau. Verlegen sah er schließlich zur Seite und wünschte sich, ihr das nicht erzählt zu haben. Bisher fand er das nicht schlimm, er hatte nie wirkliches Interesse gehabt, zumindest bis jetzt. „Ich liebe dich Sanae, da bin ich mir wirklich sicher!“
 

Stumm sah Sanae zu ihm, sah seine Röte und lächelte plötzlich. Langsam stand sie auf und ging zu ihm und blieb direkt vor ihm stehen. „Erklärst du mir, wie das angehen kann? Ich meine, du bist so ein wundervoller Mensch und so gutaussehend und dazu noch erfolgreich und berühmt und du lebst in einem Land, wo die wunderschönsten und exotischsten Frauen leben. Du kannst dich doch bestimmt nicht vor Verehrerinnen retten?“
 

Verwirrt blickte er zu ihr herab. Was sie immer für Fragen stellte und nicht zum ersten Mal fragte er sich, wie sie sich sein Leben in Brasilien eigentlich vorstellte? Er war doch nicht wegen Frauen nach Brasilien gezogen? „Das ist mir nie aufgefallen, da ich nur Fußball im Kopf hatte…und dich! Mir sind andere schon immer egal gewesen und ich habe eben nie derartiges Interesse gehabt. Ich mache in Brasilien wirklich nichts anders, als mich um meine Ziele zu kümmern!“
 

So verwirrend das klingen musste, aber wenn sich Tsubasa nicht ein bisschen verändert hatte seit ihrer Schulzeit, dann glaubte sie ihm das. Er hatte stets nur Fußball im Kopf gehabt, und zwar so sehr, dass sie sich manchmal gewünscht hätte selber ein Fußball zu sein. Manchmal war sie wirklich tierisch eifersüchtig auf dieses verdammte Leder gewesen, mit dem Tsubasa scheinbar eine innigere Beziehung geführt hatte, als mit Menschen aus Fleisch und Blut. „Aber mit dir alles in Ordnung?“ Jetzt fragte sie so bescheuerte Sachen, aber sie musste es einfach wissen. Langsam musste er wirklich glauben, dass sie nur das eine wollte. Es war ihr verdammt peinlich, aber sie hatten eine Beziehung angefangen, also hatte sie doch das Recht das zu wissen, oder etwa nicht?
 

Fragend sah er sie an. „Was soll mit mir denn nicht in Ordnung sein?“
 

„Na du weißt schon“, murmelte sie verlegen und wagte es nicht in seine Augen zu schauen.
 

„Tut mir leid, ich weiß es nicht?“
 

Musste sie es denn aussprechen? Die ganze Situation war ihr schon unangenehm genug. „Ich meine unten herum“, knurrte sie nun langsam. Sie liebte seine Naivität und fand sie echt süß, aber manchmal fragte sie sich wirklich, ob Tsubasa überhaupt mal etwas nachdachte, was über ein Fußballfeld hinaus ging.
 

„Weiter unten?“ Verwirrt runzelte Tsubasa seine Stirn und starrte nun auf den Fußboden. „Was soll denn da unten nicht stimmen?“
 

„Oh man Tsubasa, nun streng doch mal deine Hirnzellen etwas an“, stöhnte Sanae laut. „Ich meine, ob alles in Ordnung ist, oder ob du Probleme hast ein Hoch zu bekommen!“, sagte sie nun nicht gerade Damenhaft laut heraus. Kurz glaubte sie, das Tsubasa sich nun von ihr abwenden würde, weil sie so dreist war sie das zu fragen. Nervös sah sie ihn an. „Und?“, piepste sie ganz Kleinlaut.
 

„Ob ich es schaffe einen Hoch zu bekommen!“ Erschrocken wich er nun doch etwas zurück. „Ich hoffe, dass du nicht wirklich willst, dass ich dir darauf eine Antwort gebe?“
 

„Sonst hätte ich doch nicht gefragt, ich kann mir einfach nur nicht vorstellen, wie du noch Jungfrau bleiben konntest. Ich meine, dass deine Interessen scheinbar nicht bei den Frauen lagen, das glaube ich dir sofort, wenn du immer noch so bist wie früher, aber ich hätte deine Naivität bestimmt ausgenutzt!“ Da war sie ehrlich. „Ich kann es mir nur damit erklären das du eben auch körperlich anders tickst. Vielleicht kriegst du ja nur bei deinem Ball eine Erektion. Woher soll ich das bitte wissen`“, versuchte sie sich zu verteidigen.
 

Das war mit Abstand das peinlichste und merkwürdigste Gespräch, was er jemals geführt hatte. Er fragte sie doch auch nicht, ob ihre Titten prall wie Fußbälle werden, wenn man sie mal ordentlich massiert? Oder ob sie feucht wird, wenn er sie küsste. „Das ist Privat“, sagte er schließlich leise. Merkte sie denn nicht, dass ihm das unangenehm war?
 

„Ich bin deine Freundin, sowas geht mich aber was an, vor allem, weil du mich abgewehrt hast!“
 

Tsubasa stöhnte und setzte sich schließlich wieder hin. „Bitte zwinge mich nicht dieses Gespräch weiter zu führen!“ Flehentlich faltete er seine Hände ineinander und sah zu ihr hoch.
 

„Ist das ein Geständnis?“
 

„Nein!“ Erbost verdunkelten sich nun langsam seine Augen. „Mir ist das peinlich! Frag mich sowas doch nicht.“
 

„Mhhh!“ Nachdenklich sah sie ihn an. „Hast du jetzt Problem oder nicht?“
 

Tsubasa stöhnte. „Du wirst also nicht aufhören?“
 

„Wie soll ich denn sonst meine Antwort bekommen?“
 

„Du bist immer noch so direkt!“ Nervös starrte er sie an. „Nein, ich habe keine Probleme“, knirschte er schließlich mit gepresster Stimme hervor. „Bei mir ist alles völlig in Ordnung, willst du nachsehen?, meinte er noch ironisch, doch als sie plötzlich Anstalten machte auf in zuzukommen, hielt er panisch seine Hände gegen seinen Schritt. „Wehe!“
 

Sanae grinste, aber eigentlich war sie überglücklich. Dann war Tsubasa also wirklich noch Jungfrau, weil er es gewollt hatte? Weil er im inneren vielleicht auch nur auf die Eine gewartet hatte? War sie vielleicht die Eine? Es war ihr egal, ebenso, das Tsubasa panisch vor ihr zurückwich, als sie schließlich auf seinen Schoss krabbelte und ihn einfach nur umarmte. „Ich bin so glücklich, so unendlich froh!“
 

Perplex ließ Tsubasa ihre Umarmung zu und war nun wirklich vollkommen Überfordert mit der ganzen Sache. Sie war froh, weil er doch einen Hoch bekam? Oder wie sollte er das nun wieder verstehen?
 

„Das heißt, dass du auf mich gewartet hast!“ Glücklich umfasste sie seine Wange und sah ihm tief in die Augen. „Ich liebe dich Tsubasa Ohzora, mir ist es völlig schnuppe, ob du Probleme hast oder nicht, aber ich bin so unsagbar froh, dass ich nicht irgendeine für dich bin, sondern die Eine. Ich bin glücklich, dass du auch auf mich gewartet hast, so wie ich auf dich!“, seufzend legte Sanae sanft ihre Lippen auf seine und küsste ihn zart ohne ihm eine Chance zu geben, etwas darauf zu antworten.
 

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Es sollte eigentlich ein tolles Wochenende werden, nur wo waren die Tage geblieben? Tsubasa war wieder vollständig genesen und sie hatte zwei wundervolle Wochen mit Tsubasa in Nankatsu verbringen dürfen. Es kam ihr so vor, als ob sie sich jeden Tag mehr in Tsubasa verlieben würde. Sie hatten so viel Spaß gehabt, sie waren schwimmen gewesen, sie waren essen gegangen und hatten sich Filme im Kino angesehen, all das was ein normales Paar eben tat. Sie hatten sich lange unterhalten, denn im Grunde wusste Sanae kaum etwas über Tsubasas Leben in Brasilien, was man nicht auch hätte über das Internet in Erfahrung hatte bringen können. So erfuhr sie das Tsubasa vor hatte weiterzuziehen, sich einen neuen Verein in Europa zu suchen. Roberto hatte ihn dieses Vorgeschlagen, er sollte Erfahrung mit anderen Vereinen machen. Europa war Tsubasas Idee gewesen, denn Europa spielte einen starken Fußball und er wollte noch sehr viel mehr lernen. Nur in welches Land es ihn wohl verschlagen würde, da hatte er sich noch nicht entscheiden können. Roberto hatte ihm also vorgeschlagen nach der nächsten Saison all diejenigen Vereine, die Interesse bekundet hatten einen Besuch abzustatten und sich vor Ort eine eigene Meinung zu bilden. Allerdings würde er für so eine längere Reise erst nächstes Jahr Zeit haben. Die Liste der Vereine war lang, die Tsubasa einen Besuch abstatten wollte. Es war also vermutlich das letzte Jahr wo er für den FC Branco spielen würde. Das war eine Neuigkeit mit der Tsubasa sie vollkommen überrumpelt hatte. Er würde also nach Europa gehen? Nicht dass es eine Rolle gespielt hätte. Südamerika oder Europa war ihr letztlich gleich. Weit weg war eben weit weg und nicht bei ihr. Es war vermutlich Zuviel von ihm verlangt, dass er sie bitten sollte ihn zu begleiten und doch wünschte sie es sich vom Herzen, das er sie fragen würde. Es würde einsam werden ohne ihn und seit gestern wusste sie nun auch, das Tsubasa in einer Woche zurückmusste. Sie hatte sich zuerst so gefreut, das Tsubasa ein ganzes Wochenende mit ihr wegfahren wollte nach Tokio. Sie kam nie wirklich raus aus Nankatsu. Es hatte sich seit der Oberstufe auch nicht mehr wirklich ergeben, von daher war der Wochenendtrip nach Tokio ein echtes Highlight für sie, doch dass der Abschied nun bald nahte, trübte ihre Freude ungemein. Dabei sollte sie doch glücklich sein. Tsubasa und sie waren auf ihren ersten Kurzurlaub als Paar. Natürlich war Tsubasa viel zu anständig, mehr als Küssen war scheinbar bei ihm wirklich nicht drin. Er hatte ihr ja gesagt, dass er es langsam angehen wollte, aber dass es so langsam voranschritt hätte sie bei ihm vielleicht ahnen müssen, in Liebesdingen war er ja nie wirklich der Schnellste gewesen, aber hatte letztlich nicht gedacht, dass er es auch so durchziehen würde. Seine Küsse entflammten nicht nur sie, dass wusste sie mittlerweile ganz genau, aber immer, wenn sie dachte er ginge mal einen Schritt weiter zog er sich wieder zurück und das war wirklich frustrierend. Sie war ja sowas von bereit für ihn und jetzt hatte sie nur noch eine Woche Zeit. Wer wusste denn bitte, wann sie ihren Freund wiedersehen würde? Sie wollte eine Erinnerung haben, von denen sie bis zu ihrem nächsten Treffen zerren konnte. Nur wie sollte sie das anstellen? Wie verführte man einen Mann, der es nicht besonders eilig hatte? Sie hatte von diesen Dingen doch überhaupt keine Ahnung? Yukari hatte scheinbar die Lösung für sie. Sie musste seinen männlichen Trieb wecken. Man könnte glatt meinen, das Yukari Tsubasa nicht kannte. Er tickte eben nicht wie andere Männer. Wie sollte sie bitte schön seinen männlichen Trieb wecken? Sollte sie ihn besinnungslos küssen, scheinbar sprang Tsubasa total aufs küssen an. Zumindest schienen ihre Küsse ihn nicht gerade kalt zu lassen, aber sie wollte mehr.
 

Tsubasa war aufgeregt. Er hatte diesen Ausflug schon seit zwei Wochen geplant, da er Sanae etwas wichtiges fragen wollte und wofür er Robertos Zustimmung gebraucht hatte. Er war so froh, dass sein Mentor zwar ziemlich überrascht gewesen war aber nichts dagegen hätte, falls Sanae sich wirklich für ihn entscheiden sollte. Nervös stellte er ihr Gepäck in die kleine Hotelsuite hinein, die er für dieses Wochenende gemietet hatte. Er hatte Angst, dass sie nein sagen würde, was wohl auch wahrscheinlich war, aber er wollte sie zumindest fragen und er war nervös, da sie sich zum ersten Mal ein Zimmer teilten. Das bedeutete für ihn, dass er ungeniert ihren Reizen ausgeliefert sein würde. Vermutlich wären andere Männer glücklich, aber für ihn war das Neuland und es war alles andere als leicht ihr immer wieder zu widerstehen. Besonders seit gestern, schien sie wie ausgewechselt zu sein, sie flirtete mit ihm, berührte ihn wo sie nur konnte. Gut, das genoss er ja, er liebte es von ihr angefasst zu werden, aber sie hatte gestern ein Kleid angezogen mit einem sehr tiefen Ausschnitt und heute hatte er das Gefühl das sie heute ihm noch tiefere Einblicke beschert hatte. Immer wieder fragte er sich seit er sie heute Morgen abgeholt hatte, ob sie überhaupt Unterwäsche trug und alleine der Gedanke, dass sie unter dem kurzen etwas, was sie tatsächlich immer noch Kleid nannte nichts trug, erregte ihn so sehr, dass er tatsächlich überlegte kurz zu verschwinden und sich Erleichterung zu verschaffen. Der kleine Teufel in ihm allerdings vermutete, dass sie das mit Absicht machte. Er kannte seine Anego schließlich und er wusste, dass sie ihre Beziehung vertiefen wollte, er war ja schließlich nicht dumm. Doch er wollte noch warten, nicht mehr solange, denn das hielt er vermutlich eh nicht mehr lange durch, aber noch ein bisschen. Bis morgen vielleicht? Je nachdem, wie ihre Antwort auf seine Frage ausfallen würde, aber bis dahin musste er einfach durchhalten. Resignierend drehte sich Tsubasa um und bekam riesige Augen. „Wieso hast du dich umgezogen?“
 

„Na das Hotel hat einen Swimmingpool!“
 

„Du willst jetzt schwimmen gehen?“
 

„Klaro, gefällt dir mein neuer Bikini?“
 

Jetzt hatte er glatt die Möglichkeit verpasst in Erfahrung zu bringen, ob sie ein Höschen trug oder nicht. Konnte man noch mehr Pech haben, wobei war das eigentlich gut, oder eher nein, denn sie wurde eher von der Frage nun besetzt, ob die zierliche Schleife ihre Brüste halten werden können. Himmel, der Bikini war ein Hauch von nichts!
 

Sanae lächelte, er schon sie nicht wirklich gehört zu haben. Lächelnd drehte sie sich um ihre eigene Achse, ehe sie direkt auf ihn zuging. „Kommst du mit?“, fragte sie so unschuldig wie es ihr eben möglich war. „Tsubasa?“ Sachte strich sie über ihre Taille, sollte er nur sehen, was er verschmähte. Sie hoffte nur, dass dieser Bikini auch alles halten würde. Yukari hatte ihr den ausgesucht und gemeint. dass sie rattenscharf damit aussehen würde. Sie war ja so oder so dafür, dass sie ihre ganzen Reize, die sie hatte nicht immer hinter weiter Kleidung verstecken sollte, sondern vor allem Tsubasa mal zeigen müsste, was für einen Vorbau sie mit der Zeit bekommen hatte. „Tsubasa?“ Es klappte ja wirklich? Hocherfreut bemerkte Sanae das Tsubasa nicht in ihr Gesicht sah, sondern direkt zu ihrem Busen. “Meinst du das der Bikini geht, oder ist er mir doch etwas zu groß?“ Unschuldig klimperte Sanae mit ihren Augen, als Tsubasas sich scheinbar von ihrer Brust hatte lösen können, was sie wirklich bedauerlich fand.
 

„Tu was du möchtest, ich ähm... Bin kurz im Bad!“
 

Verwirrt starrte sie ihm hinterher. Im Bad? Hallo? Sie trug diesen verdammt engen Bikini und der werte Herr viel nur ein, einmal ins Bad zu müssen? Und eben dachte sie noch, das Tsubasa gefallen hatte was sie ihm präsentierte, da hatte sie sich wohl gründlich getäuscht.
 

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Erleichtert lehnte sich Tsubasa gegen die Tür von innen. Das war knapp gewesen. Kurz lauschte er bis er die Zimmertür schließen hörte. Kopfschüttelnd zog er sich dann aus und stellte das Wasser der Dusche auf Eiskalt, ehe er ohne zu Zucken einfach drunter stieg. Seufzend spürte er wie das kalte Nass seinen Körper und insbesondere seine Lenden beruhigte. Langsam konnte er auch wieder klarer denken. Vermutlich wäre es besser gewesen zwei Einzelzimmer zu buchen, aber irgendwie wollte er das nicht. Immerhin waren sie ja zusammen und sie waren beide keine Kinder mehr. Es wäre doch gelacht, wenn er sich nicht noch bis morgen zusammenreißen konnte. Nur noch bis morgen“, sagte er sich immer wieder, als er die Duschbrause schließlich ausstellte und wieder aus der Dusche stieg. Schnell zog er sich wieder an und verließ das Badezimmer. Wie er es sich gedacht hatte. Sanae war nicht da, vermutlich verunsicherte sie gerade jeden Mann, der gerade in diesem Moment ebenso schwimmen gehen wollte. Seufzend machte er seine Reisetasche auf und holte ein schwarzes Kästchen heraus und steckte es schließlich ein. Er hoffte, das Sanae nicht solange schwimmen war. Er hatte ein Tisch im Hotelrestaurant um punkt sieben bestellt. Kurz als er seine Tasche verschließen wollte, fiel ihm die Kondomschachtel auf, die er vor über zwei Wochen von seiner Mutter geschenkt bekommen hatte. Nachdenklich nahm er sie in die Hand. Er hoffte, falls es dieses Wochenende soweit kommen sollte, dass er sich nicht dämlich anstellen würde. Schließlich tat er die Kondomschachtel in die Schublade, direkt neben seinem Bett und sah auf die Uhr. Jetzt konnte er nur noch warten.
 

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Es war doch zum Mäusemelken, nun hatte sie sich extra so aufgebrezelt, weil sie ihm eine Reaktion entlocken wollte und was machte der werte Herr? Er tauchte nicht auf. Er war tatsächlich im Zimmer geblieben. Wie sollte sie ihn vor seiner Abreise je dazu bringen ihre Beziehung doch noch etwas mehr zu vertiefen, wenn sie es nicht einmal schaffte ihn derart zu reizen, dass er aus ihrer Hand fressen würde. Sie musste es sich einfach eingestehen. Sie war unfähig ihren Freund derart zu erregen, dass er alles stehen und liegen ließ. Sie war eine Versagerin und schaffte es nicht einmal ihren Freund zu verführen. Vielleicht hatte sie aber auch keine sonderlichen erotischen Attribute. Tsubasa war bestimmt so einiges gewohnt. Scheinbar hatten ihn ja nicht einmal Sexy Brasilianerin reizen können, wie sollte sie das denn erst schaffen? Yukari hätte ihr zumindest eine Anleitung hinterlassen könne, wie man sich denn sexy und verführerisch benimmt. Sie war vielleicht die Königin, wenn es darum ging burschikos zu wirken, aber der Gaukler, wenn es darum ging lockend und verführerisch herumzutänzeln. Das war einfach nicht ihr Ding, war es nie gewesen und würde es auch nie sein. Tsubasa musste sie nehmen, wie sie nun einmal war. Das Problem war allerdings, dass sie ihn so bestimmt nicht dazu verleiten konnte ihre Beziehung noch vor seiner Abreise derart zu vertiefen, so dass sie keine Angst haben musste, dass er sich letztlich doch noch nach einer besseren Partie umsah. Ja, sie hatte wirklich Angst, auch wenn das dumm war. Tsubasa hatte ihr schließlich gesagt, dass er sie liebte und sich noch nie für eine andere interessiert hatte, er hatte ihr gesagt, dass er in Brasilien nur Fußball im Kopf hatte und das glaubte sie ihm auch, es war schließlich Tsubasa und wer Tsubasa kannte, der wusste das er wirklich nur Fußball im Kopf hatte, dann kam eine ganze Weile gar nichts und dann die Menschen die ihm etwas bedeuteten. Es war wirklich zum verrückt werden mit diesem Kerl. Sie musste sich einen neuen Plan überlege, ihn vielleicht im Schlaf überfallen? Wäre das eine Option? Wie stellte man sowas an? Sollte sie ihn im Schlaf küssen, oder sollte sie unter seine Bettdecke kriechen und sich einfach auf ihn setzen?, aber dann müsste sie ihn vorher ausziehen und ob sie sich das traute, stand wieder auf einem ganz anderen Blatt Papier. Sie hatte doch von Nichts Ahnung. Was musste man denn tun, um einen Mann zu erregen? Ihn streicheln? berühren? Irgendwie konnte sie sich immer noch nicht vorstellen, dass sie Tsubasa überhaupt erregen konnte. Irgendwie passte sowas ganz und gar nicht zu ihrem Fußballnarr. Sie musste unbedingt Yukari anrufen. Sie war schließlich diejenige die sowas ständig machte, wobei es sich dabei zwar nur um Ryo handelte und bei dem war sowas bestimmt ziemlich einfach. Der sprang Yukari doch bestimmt schon an, wenn sie ihn anlächelte. Leider befürchtete sie noch immer, das Tsubasa der König der Selbstkontrolle war und vermutlich erst aufblickte, wenn sie so rund wie ein Ball war und dann erst etwas mit ihr herumspielte. Kurz grinste sie. „Wortwitz“, murmelte Sanae, ehe sie endlich die Zimmertür aufstieß und hineintrat. „Ich bin wieder da!“ Verwundert blickte sie sich um. „Tsubasa?“ Hatte er nicht auf sie gewartet? Verwirrt erblickte sie eine kleine Notiz auf dem Doppelbett.
 

Bin schon im Restaurant und warte dort auf dich.! Ich habe Kohldampf!
 

Genervt rollte Sanae mit ihren Augen. War ja sowas von klar gewesen. Es gab zwei Lieblingsbeschäftigungen. Die Erste war natürlich Fußball spielen und die Zweite war essen. Zumindest konnte sie jetzt nochmal schnell Yukari anrufen. Ihr Freund war eh beschäftigt und würde das gar nicht bemerken, wenn sie ihn noch weitere zehn Minuten warten ließe. Entschlossen griff sie nach ihrem Handy und wählte Yukaris Nummer.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Songohangirl1990
2021-02-07T17:58:54+00:00 07.02.2021 18:58
Okay ich gespannt was da weiter passiert und auf jeden Fall echt super Kapitel von dir und freue mich deine nächste Kapitel 😍👍😁
Von:  ChilliSchote
2021-01-31T15:37:08+00:00 31.01.2021 16:37
Voll süß und so unschuldig dargestellt!!! Ich freue mich auf deine Fortsetzung 😚


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