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Sylvanas Windrunner

von

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Sylvanas Windrunner

Credits: all characters belong to Blizzard Entertainment, written by RainyYuki
 

Ich erinnere mich nicht mehr genau an den Tag: An den wohl schwärzesten Tag meines Lebens, oder besser gesagt an den Letzten.

Das Gedächtnis leidet, wenn man schon so lange nicht mehr lebt. Ich habe aufgehört die Tage, Wochen und sogar Jahre zu zählen. Doch diesen einen Tag, werde ich wohl nie ganz vergessen.
 

Ich weiß nicht einmal mehr, ob es an dem Tag war, oder schon Wochen davor, als ich langsam unruhig wurde. Keiner der Boten, die ich ausgesandt hatte, war bis jetzt zurückgekehrt. Ich spürte, dass etwas in der Luft lag, doch ich konnte nicht recht sagen, was es war.

Doch die Gerüchte wurden lauter. Die Geisel stand vor den Toren von Quel'Thalas. Meine schlimmsten Befürchtungen hatten sich bestätigt. Angeführt wurden sie von dem Todesritter Arthas. Ich hatte von ihm gehört, doch ich verstand die Erzählungen erst, als ich ihm mit meinen Jägern gegenüberstand.

Er kam mit einer Armee von Ghulen, doch das beeindruckte mich wenig. Mit gespanntem Bogen erwartete ich ihn.

Sein Anblick jagte mir Schrecken durch die Glieder. Er war von einer dunklen Aura umgeben und der Geruch des Untodes ging von ihm aus.

„Ich werde nicht zulassen, dass du weiter vordringst!“, rief ich ihm entgegen.

„Aus dem Weg, Weib!“ Seine Stimme durchschnitt meine Gedanken wie ein Pfeil. Sie war kalt und ließ mir die Nackenhaare zu Berge stehen. Ich starrte ihn nur weiterhin an. Mein Bogen war direkt auf ihn gerichtet.

„Verschwinde“, zischte ich. „Die Tore stehen unter meinem Schutz und dem meiner Leute.“

Und er lachte nur und befahl seinen Ghulen anzugreifen. Es ging sehr schnell und ich spürte schon wie der erste Jäger an meiner Seite zu Boden gerissen wurde. Meine Finger lösten sich von der Sehne. Der Pfeil traf Arthas nicht und ich zog mein Schwert. Die Klinge durchbohrte den ersten Ghul, der auf mich los sprang.

Es starben viele. Wir waren der Übermacht nicht gewachsen und zogen uns zurück. Arthas durchbrach die ersten Verteidigungen. Jedoch konnten wir Ihnen auf der Flucht noch den Weg abscheiden, indem wir die erste Brücke sprengten. Bis hier hin würde er kommen und nicht weiter.
 

Zurückgeschlagen versorgte ich zunächst meine Wunden. Sie würden mich nicht vom Kämpfen abhalten. Doch meine Truppen waren geschwächt. Immer wieder kamen neue Nachrichten von gefallenen Kriegern, immer mehr Verletzte kamen und ich fragte mich, ob wir dem noch lange stand halten konnten.

Wenn wir nicht bald etwas unternahmen, würde Silbermond fallen, dass spürte ich. Ich musste es tun. Für Quel'Thalas! Für meine Heimat!

Rasch suchte ich meine Truppen zusammen. Wir mussten zum finalen Schlag ausholen. Auch wenn meine Jäger mir versuchten mir ihren Kampfgeist zu zeigen, sah die Angst in ihren Augen. Fast hätte ich damals zurück gezogen. Doch ich war ihre Anführerin. Ich musste handeln.Wir würden kämpfen.
 

Die Armee der Geißel, die uns dieses Mal erwartete war unvorstellbar groß. Nicht nur Ghulen standen wir gegenüber. Es war ein einziges Meer aus verderbten Körperteilen und sie alle drängten auf unsere Verteidigung zu. Ein blutiger Kampf sollte es werden, mit großen Verlusten auf beiden Seiten.

Meine Jäger blieben dicht bei mir, doch einer nach dem anderen fiel im Kampf. Jeder einzelne Verlust schmerzte mir, doch ich hatte keine Zeit darüber nachzudenken. Ich musste weiter kämpfen.

Untotes Blut klebte an meiner Kleidung und Schwert. Ich konnte viele Feinde ausschalten, doch es wurden immer mehr. Nun da ich auf mich alleine gestellt war, hatte ich kaum noch eine Chance. Sie kamen von allen Seiten.

Die anderen hatte ich schon lange verloren. Wahrscheinlich lebten sie bereits nicht mehr. Was war ich nur für eine Anführerin?

Blitzschnell trennte ich den Kopf von dem verwesten Körper, als die Gestalten plötzlich zurück wichen und eine Schneise bahnten.

Ich sah in die Richtung. Schweiß rannte mir über die Stirn und meine Hände zitterten vor Anstrengung.

Und da war er. Langsam und stolz kam der Todesritter zu Pferde auf mich zu geritten. Arthas.

Dieses Mal erkannte ich den Geruch nicht auf Anhieb; zu benebelt von dem verwesenden Gestank um mich herum. Doch er war es: Ohne Zweifel! Seine weißen Haare schimmerten im Dämmerlicht der Schlacht.

„Immer noch am Leben?“, fragte er spöttisch. „Du hast mich lange genug versucht aufzuhalten. Wo sind nun deine Truppen?“

„Du und deine Armee, ihr werdet nicht gewinnen“, rief ich ihm entgegen.

„Ich bewundere deinen Mut, Elfe.“ Er stoppte sein Pferd direkt vor mir und sah missbilligend auf mich herab. „Doch der Kampf ist vorbei.“

Er hatte Recht. Ich war allein, in die Enge gerieben. Das würde mein Ende sein.

„Solange ich lebe, wirst du nicht weit kommen, Todesritter. Lass es uns beenden. Ich werde kämpfen bis zum letzten Atemzug!“

Er hob nur sein Schwert. Es war das erste Mal, dass ich das legendäre Schwert Frostmourne aus nächster Nähe sah und auch das letzte Mal mit meinen sterblichen Augen.

Dann spürte ich nur noch wie die scharfe Klinge meinen Oberkörper durchbohrte. Ein stechender Schmerz durchzuckte meine Glieder. Ich rang nach Luft.

Langsam hob ich meinen Kopf und sah zum ihm auf. Das Bild vor meinen Augen begann zu verschwimmen.

Er zog die Klinge wieder an sich und meine Beine knickten schlaff zusammen. Ich spürte kaum noch etwas von dem Aufprall auf den Boden. Meine Gedanken waren wie ein dicker Nebelschleier, durch den ich fiel.

Ich hörte wie er vom Pferd abstieg und auf mich zu kam.

„Beende es endlich!“, keuchte ich nach Luft ringend. „Ich verdiene einen sauberen Tod!“

Doch er lachte nur. „Nach allen Scherereien die du mir bereitet hast? Du bist die Letzte, der ich den süßen Frieden des Todes schenken würde.“

Er richtete die Schwerklinge auf mich. Die Spitze berührte fast meine Nasenspitze. Ich blickte durch den Schleier vor meine Augen zu ihm hoch. Er begann zu murmeln und meine Augen weiteten sich vor Schreck, als mir klar wurde was er tat.

Ich hörte nur noch, wie meine eigenen Schreie in meine Ohren widerhallten. Dann wurde es schwarz um mich herum und als ich meine Augen wieder öffnete, stand ich an der Seite von Arthas meiner eigenen Leiche gegenüber.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Leopawtra
2015-02-11T12:31:56+00:00 11.02.2015 13:31
Hallochen. :)

Ich hab deine FF zu ihr schon länger in den Favoriten und bin nun endlich dazu gekommen sie zu lesen.
Du hast einen schönen & klaren Schreibstil. Ich mag es wie du Sachen ohne große Umschweife ausdrückst und ohne viel Tamtam zum Punkt kommst. ^^
Außer einigen Groß- und Kleinscheibungsfehlern ist mir so nichts weiter aufgefallen. ^^

Du hast diesen Teil der Geschichte gut geschrieben und es war schön diese epische Schlacht aus Sylvanas Sicht zu lesen. Das fand ich echt klasse. Vor allem mochte ich den Teil, als Arthas sie ihrer Seele beraubte und sie ihrem Leichnam am ende als Banshee gegenüber schwebte. *-*

Was du hättest noch besser machen können, wäre dass du noch erwähnen könntest, dass eine Verschnaufpause zwischen der ersten und letzten Schlacht für Sylvanas ist. Außerdem hätte es mich wahnsinnig interessiert wie du es dargestellt hättest, wenn Sylvanas ihre einstigen Kämpfer & Freunde als Untote in der Schlacht gegenüber gestanden hätte.

Aber alles in allem war es schön dargestellt und zu lesen. :)

LG
Leo~♥

♪♫
Antwort von:  Schneeregen
11.02.2015 21:14
Hellou Leo,
schön dass du es geschafft hast Zeit zum Lesen zu finden und natürlich noch schöner, dass es dir gefallen hat.
Ich habe das bis jetzt immer nur von meinen Sachtexten gehört, dass ich wenig drum herum schreibe. Dass ich das auch beim kreativen Schreiben mache, wusste ich noch gar nicht. Aber wenn ich darüber nachdenke, mochte ich noch nie Beschreibungen von epischem Ausmaß. Gerade bei der Ich-Perspektive finde ich es schöner, diese Direktheit noch weiter nutzen zu können.
Wegen der Groß und Kleinschreibung muss ich wohl nochmal drüber gucken. Habe ich lange nicht mehr gemacht.

Sylvanas ist ja eine der großen Frauenrollen im Warcraftuniversum. Deshalb auch mal dieser kleine Text mit ihr als Hauptrolle, weil sie eine coole Sau ist. Ich habe mich dabei ja stark an die Vorlage gehalten. War für einen kleinen Abriss einfacher.

Die Verschnaufpause hätte man wirklich etwas mehr ausbauen können. ich wollte aber den Spannungsbogen nicht zu sehr brechen, da der Text ja ohnehin sehr kurz ist. Das mit den Wiederbegegnen ist natürlich eine Idee. Vielleicht setzt du dich mal dran. ;)

Danke und lg
Schneeregen


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