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It's not a crime to want you, right?

Tweek x Craig
von

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...my mind is always racing (Craig's View)

Hey Folks! Also hier das versprochene Grande Finale xD

Enjoy, dudes- GAH! xD

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Mit hochroter Birne schlüpfe ich ins Bad und ziehe mich dort selbst um. Zur Sicherheit warte ich noch einen Moment im sicheren Raum.

»Craig?«, höre ich Tweek sagen, »K- Kommst du jetzt?«

»Ja!«, rufe ich und trete aus dem Bad heraus. Vor mir steht Tweek. Wieder lächelt er mich so lieb und sanft an.

Wäre ich nicht so kühl würde ich glatt dahin schmelzen.

Er hält mir seine Hand hin.

»W- Wollen wir ngh- g- gehen?«, fragt er.

Perplex blicke ich auf seine Hand während ich meine restlichen Badesachen zusammenklaube und in meinen Rucksack stopfe.

Eben so verwirrt zieht er nun seine Hand zurück. Irgendwie wirkt er erniedrigt.

Ich blicke auf ihn herab und gewinne mir ein kleines Lächeln ab.

Ich beuge mich langsam zu ihm herunter und küsse ihn für einen kurzen Moment.

Egal, ob das nun den Moment oder seine Laune zerstören wird. Ich brauche das jetzt.

Ich bin nun einmal ausgesprochener Egoist, damit hat der kleine Blondschopf zu leben. Sein Kuss schmeckt nach Kaffee und Koffein, typisch Tweek.

Für einen kleinen Moment wirkt es, als würde er den Kuss erwidern, dann löst er sich und seufzt. Seinen Blick hat er auf den Boden gerichtet.

»Können... wir jetzt... gehen?«, bittet er mich, öffnet die Tür und hält mir zu meiner großen Verwunderung wieder seine zarte, blasse Hand entgegen.

Dieses Mal ergreife ich sie. Da ist ja nichts dabei. Vor allem mich kann es ja nur freuen.

Und Tweek tut es wahrscheinlich, weil er unsicher ist. Weil ihn der neue Ort beunruhigt.

Er ist zwar erwachsener geworden, aber in manchen Situationen immer noch ein kleines Kind.

Vielleicht kommt mir das auch nur so vor, weil ich immer meine, ihn beschützen zu müssen.

Der Weg zum Strand ist wirklich nicht weit. Er erscheint mir wohl nur so, weil ich das Gefühl habe, mich mit der Geschwindigkeit einer Schildkröte fortzubewegen, denn diese Hitze um mich herum ist wirklich ungewohnt.

Tweek starrt stumm den Boden an, seine Wangen sind noch immer leicht rosarot gefärbt.

»Waiii, das ist ja so cool!«, höre ich Butters quietschen.

Ja, man kann es verbergen, wenn man verkehrt herum ist, oder man krakeelt es in die Welt hinaus, so wie Butters.

Er sitzt auf seinem Hello Kitty- Handtuch, spielt die neueste Version von Hello Kitty-Island auf seinem quietschpinken Nintendo DS.

Mir entkommt ein genervtes Seufzen.

Als Butters uns erblickt, stapft er durch den von der Sonne erhitzten Sand zu uns hinüber und hält Tweek den DS vor die Nase.

»Schau mal, Tweek! Ist das Bild da nicht absolut süß?!«, kichert er, mal wieder typisch Butters.

»Eh... ja.. das.... ist... ghn... ganz... wundervoll, Butters...«, brummt Tweek hervor.

Das ist recht neu für ihn. Meistens ist der von nichts genervt, oder er zeigt es zumindest nicht so direkt.

Na ja, vielleicht ist er ja in der Zeit, in der ich ihn geärgert habe wirklich erwachsener geworden, wer weiß?

Er drückt meine Hand ein wenig fester.

»Craig... Ich... will schwimmen gehen -GAH!... kommst d- ngh... Magst du mitkommen?«

Ich erwidere nur ein Lächeln. Was wäre ich für ein Idiot, wenn ich an diesem genialen Meer, an dem ich noch nie zuvor gewesen war, nicht schwimmen gehen würde?

Butters stört sich überhaupt nicht an Tweeks Desinteresse. Zu sehr ist er mit diesem Weiberspiel beschäftigt.

Tweek und ich rennen derweil ins Wasser.

Ein wenig wie kleine Kinder. Aber das ist okay. Solange man Spaß hat.

Auf dem Weg ins Wasser habe ich noch einen Ball mitgenommen, den ich Cartman nun vor den Kopf werfe.

Der Junge, dessen Fettringe man kaum von Schwimmringen unterscheiden kann, versucht immer wieder, Kenny zu ertränken.

Jedes Mal, wenn Kenny wieder auftaucht und sich wehrt, beklagt der Dicke sich, warum Kenny nicht einfach stürbe.

Kenny sieht mehr als angepisst aus. Umso mehr freut es ihn, Cartman nun abglucksen zu sehen. Leider nicht für lange, aber immerhin.

»WER VON EUCH SACKGESICHTERN WAR DAS?«, faucht er nun und hustet das Salzwasser aus.

Alle schweigen. Ich grinse. Tweek linst zu mir herüber, als wolle er mir sagen, ich solle es nicht auf einen Konflikt anlegen.

Aber DAS ist für mich Spaß!

»Craig du Schwuchtel...«, giftet Eric und wirft den Ball zurück.

Nett gemeint. Hat aber ungefähr so viel Sinn wie ein Headshot ins Knie und der Ball kommt einen Meter vor mir im Wasser auf. Mehr als ein kleines Ausschlagen einer Miniwelle bringt der Ball nicht zustande.

Als er nun sieht, dass sein Wurf mehr als gescheitert ist, schwimmt er wutentbrannt zu mir hinüber. Mehr oder weniger schnell.

»Hey- g- GAAH! Leute! Nun streitet euch nicht!«, bittet Tweek und gesellt sich zu Kenny, der in den Teil des Wassers gegangen ist, in dem man stehen kann.

»Lass sie doch...«, stöhnt Kenny, »Lass uns mal lieber Eis holen, ja Tweeky?«

Seit wann sind die beiden denn so Dicke?

Anhand des Blickes von Tweek kann ich erahnen, dass er sich gerade ungefähr das selbe fragt.

Doch der andere Blonde hat längst Tweeks Hand ergriffen und ihn mitgezogen. Während ich den beiden so nachsehe, versucht Cartman vergeblich, mir im Wasser in die Eier zu treten.

Als sein Knie meine besten Stücke nun fast erreicht hat, schwimme ich einfach ein Stück zurück.

»WICHSER!«, flucht er.

Ich spiele dieses Spiel einige Zeit mit ihm, ehe er genervt von mir ablässt und mit Kyle ein Wettschwimmen veranstaltet.

Wenn Kyle verliert, soll er Cartman die Eier lutschen. Alte Sitte, neues Spiel. Vielleicht willigt Kyle ja ein, weil es ihn geil macht?

Stan jedenfalls beobachtet das Geschehen reichlich angenagt und setzt sich in den Sand.

Ich will mich gerade zu ihm setzen, als Tweek mich quasi überrennt, mit zwei Eistüten in der Hand.

Die eine patscht er mir allerdings auf die Brust, als er versucht zu bremsen.

»GOSH! Ist das kalt...«, japse ich. Tweek drückt sich an mich und blickt erschrocken zu Clyde.

Dieser grinst nur.

»Aw. So gefällt's du mir schon besser, Tweek...«, kichert Clyde gehässig und setzt sich mit Token unter einen Sonnenschirm.

Die restliche Klasse hat irgendwie ein wenig Abstand von uns genommen.

Eigentlich auch egal. Ist ja besser so.

»OH GOOTT!! Craig! Es.. tut mir so- GAH... leid...«, jammert Tweek nun und blickt auf das Eis, das langsam auf meinem Oberkörper schmilzt und Oh man. Die Fantasien die sich gerade in mir entwickeln sind zwar beinahe krank, aber nicht ungewöhnlich, würde man nicht von Tweek reden.

Umso mehr wundert es mich, als er einen größeren Teil vom Eis von meinem Bauch schleckt, auf den es mittlerweile heruntergelaufen ist. Und, Gott, es hat mich nicht nur gewundert...

»Tut mir ngh- leid....«, murmelt Tweek und hält mir die zweite Eistüte hin.

Ich lasse mich erst einmal verwirrt auf den Boden sinken. Tweek hat mich abgeschleckt... Tweek! Der Junge, der eigentlich immer die Keuschheit in der Person und so enthaltsam ist, dass niemand ihm jemals unterstellen könnte, er sei schwul. Genau so wenig weiß man aber, ob er hetero, bii oder sonst was ist.

Manche vermuten, er sei a-sexuell. Aber das will ich ihm nun nicht unterstellen.

»Uh.. uh.... Craig...?«, Tweek lässt sich neben mich auf den Boden plumpsen.

»Mh?«

»Uhm... na ja.. das... was ich gerade getan habe war das... sch-... GAH! Ach weißt du... ist schon gut...«, meint er dann und zwingt sich zu einem Lächeln.

Er reicht mir nun ein Tuch hinüber, mit dem ich mir das Eis ein wenig abwische.

Er hätte es mir auch ruhig komplett abschlecken können. Aber dann hätte ich wirklich ein ganz anderes Problem gehabt.

Ich nehme nun die zweite Eistüte und schlecke einige Male daran, dann halte ich sie Tweek hin. Er beugt sich ein wenig nach vorn und schleckt daran. Oh Gott, würde ich ihn gerade gern küssen...

Ich schüttele mich.

Das er mir nicht sagen wollte, was er gerade angesprochen hat, wundert mich nicht so besonders.

Und es scheint auch nicht so wichtig gewesen zu sein.

Irgendwie treffen unsere Blicke sich mehrere Male. Es war quasi als würden wir uns mit den Blicken auffressen wollen.

Ich schüttele mich.

Nein, lass das Craig! Tweek will nichts von dir, akzeptier das endlich!

In der einen Hand halte ich noch immer das Eis, mit der anderen hebe ich etwas von dem weichen, warmen Sand auf und lasse ihn durch meine Finger wieder zurückrieseln.

Ich schrecke zusammen, als Tweek meine Hand nimmt, in der ich noch immer die Eistüte halte, und sie näher zu sich zieht.

Während er sich über den Rest des Eises hermacht, kämpfe ich noch immer mit meinen Gefühlen, vor allem mit denen unterhalb meiner Lenden.

Aber trotzdem hält mich irgendwas davon ab, mich einfach auf ihn zu stürzen.

Tweek tut so, als würde er nichts bemerken, aber ich bin mir sicher, dass er es tut.

Irgendwann stehe ich entnervt auf, lasse ihn zurück und gehe wieder ins Wasser.

Ich drehe mich nicht um. Ich will nicht sehen, wie er gerade guckt. Will es nicht wissen.

Und doch rauschen alle Gesichtsausdrücke Tweeks an meinem geistigen Auge vorbei.

Ich seufze und schwimme ein wenig weiter nach draußen.

Ich höre irgendetwas unter mir Blubbern. Aufgrund der Maße konnte ich trotz der Wasserspiegelung schon sagen, wer da unter mir war. Cartman.

Ich seufze. Ziehe meine Beine hoch und schaue belustigt zu, wie Cartman danebengreift.

Dann trete ich ihm in sein Gesicht, stoße mich daran ab und lasse mich ein wenig treiben.

Empört taucht der Fettsack wieder auf und grollt.

Ich störe mich einfach nicht daran. Das wurmt ihn umso mehr.

»Hey Craig!«, ruft Clyde mich. »Wir kaufen jetzt Alk für die Saufspiele heute Abend... Willste mit?«, fragt mich der Braunhaarige und grinst.

»Nein, Nein... ich bleib hier... bringt mir aber ne Flasche Wodka mit!«

»Für dich allein?«

»Kennst mich doch!«, lache ich.

»Schnapsleiche!«, lacht er zurück.

Ich grinse darauf nur und sehe zu Tweek, der unser Gespräch scheinbar etwas bedröppelt verfolgt hat.

Er mag es nicht, wenn Leute sich die Kante geben. Ich mache es einfach. Ich tue ihm dabei ja nichts.

Den restlichen Tag redet er nicht mehr viel mit mir. Vielleicht ist er enttäuscht. Ich weiß es nicht.
 

Am Abend sitzen wir alle zusammen um einen kleinen Couchtisch im gemeinsamen Wohnzimmer.

Wir spielen Saufspiele, Wahrheit oder Pflicht, Flaschendrehen. Die ganze Prozedur.

Beim Flaschendrehen hoffe ich jedes Mal, Tweek küssen zu dürfen. Umso mehr ärgere ich mich, wenn Bebe oder Wendy oder Kyle oder Kenny oder wer auch immer es tun sollen.

Es ist sehr beliebt heute Abend, Tweek als Opfer auszuwählen.

Er ist der Einzige, der nichts trinkt. Außer Kaffee, versteht sich.

Ich für meinen Teil trinke immer mehr Bier, Wodka, Whiskey und irgendwelche Mixgetränke durcheinander und lalle irgendwann nur noch vor mich hin.

Mein Blick ist nun quasi auf Tweek fixiert denn... ich bin so besoffen, dass ich nicht merke, wie peinlich das wird.

Irgendwann lege ich mich dann aufs Sofa und penne einfach ein. Mein Kopf dröhnt. In meiner rechten Hand habe ich noch immer meine Wodkaflasche und wenn ich mal für kurze Zeit zu mir komme, nehme ich einen kräftigen Schluck davon.

Dann bin ich meistens wieder weg.

Ich bin so besoffen, dass ich selbst, wenn ich einigermaßen bei Bewusstsein bin, kaum verstehe, was die anderen sagen.

Erst, als sie alle in schallendes Gelächter verfallen, versuche ich, mich zu konzentrieren.

Ich blinzele müde. Ich brauche einen ganzen Moment um zu verstehen, weswegen die anderen Lachen. Bebe, Butters und Tweek fehlen.

Moment mal, Tweek?

»Ohw... sseht maa unsa Prinzesschen is aus sseinem Ssschlaf erwacht...«, lallt Stan und lehnt sich an Kyle.

Zurechnungsfähig scheint hier keiner mehr und ich glaube, Cartman im Bad würgen zu hören.

Darauf nehme ich erst einmal noch einen Schluck aus meiner Flasche. Aber... was war nochmal der Grund warum ich aufgewacht bin..?

Ach ja..

»Wo... isn Tweek?«, säusele ich. Ich bin doch ziemlich zu.

»Siehse gleich...«, erwidert Clyde und liegt fast auf dem Boden vor lachen.

Ich blinzele nur einige Male und blicke zum Eingang. Nach einiger Zeit, ich bin schon fast wieder weggenickt, höre ich etwas poltern. Ich schlage wieder meine Augen auf und mir bleibt fast der Atem stehen.

Im Eingang steht Tweek. Mit Bebe und Butters.

Er trägt einen Minirock, ein enges, pinkes Shirt, ist geschminkt und hat bunte Haarspangen in den Haaren.

Ich schlucke.

»Naaaa Ssschwuchtel? Macht disch das jeil?«, geiert Cartman und knufft mich an.

Ich zeige ihm den Finger und stehe auf. Tweek beißt sich auf die Unterlippe und hat Tränen in den Augen, insofern ich das richtig erkenne.

Erst, als ich nun aufstehe, spüre ich den Alkohol wieder.

Ich kippe fast um, torkele aber bemüht zu Tweek hinüber und halte mich an ihm fest.

Ich wäre sonst umgekippt.

Tweek schnieft laut und wimmert.

»Hahaha, Tweek! Du siehs ja ssso affig aus....«, lacht jemand.

Ich halte nur wieder meinen Mittelfinger in die Höhe, greife Tweek und meine Wodkaflasche und verziehe mich mit ihm in unser Zimmer.

Ich werfe ihn auf mein Bett und lege mich neben ihn.

Auch, wenn ich gerade ausgesprochen geil auf ihn bin, lasse ich die Finger von ihm.

»Craig?«

»Nh?«, mache ich und will wieder von meiner Wodkaflasche trinken. Dieses Mal nimmt er sie mir weg.

»Hör auf, Craig! Du hattest wirklich genug!«

Vielleicht macht es der Rausch oder ich halluziniere, aber so wie es mir scheint hat Tweek mich gerade ernsthaft zurechtgewiesen.

Ich lasse mir von ihm die Flasche abnehmen und lege mich bequemer aufs Bett.

Wenn Tweeks Arsch in diesem Minirock nicht so verdammt geil aussehen würde, wäre ich schon längst wieder eingepennt.

Als er sich nun neben mich legt, ziehe ich ihn einfach auf mich und streiche ihm über den Rücken.

Er wehrt sich auffällig wenig, aber ich weiß ehrlich nicht, ob ich einfach nur halluziniere, oder er gerade ernsthaft nichts dagegen hat.
 

Das erste, was ich am nächsten Morgen tue ist... aufstehen, ins Bad gehen und mir die Seele aus dem Leib kotzen. Nicht in, sondern vor die Toilette.

Tweekers lehnt im Türrahmen und sieht mich beinahe missbilligend an, die Arme vor der Brust verschränkt.

Zwar zuckt er noch immer, fiept von Zeit zu Zeit, aber sein Blick zeugt von deutlicher Reserviertheit.

»Uhh... mein Kopf..«

Keine Ahnung, was ich gestern Abend angestellt habe, aber... es scheint wirklich nichts gutes gewesen zu sein.

Tweek verschwindet wieder im Hotelzimmer. Er hat bis jetzt noch kein Wort mit mir gewechselt. Hoffentlich habe ich nicht...

»Oh Gott...«, stöhne ich, halte mir den Kopf, kotze dann erneut. Was wenn ich Tweek irgendwas... angetan habe?

Ich blicke auf die weißen Kacheln, merke aber schnell, dass es der falsche Entschluss war, sich auf irgendwas zu konzentrieren, denn nun übermannt mich der Kotzreiz wieder, obwohl es da nicht viel auszukotzen mehr gibt.

»Uh....«, stöhne ich erneut, halte mir den Kopf. Dann richte ich mich schwerfällig auf und taumele zurück ins Hotelzimmer.

Nachdem ich das Bad nun freigegeben habe, stürmt auch schon der Zimmerservice herein. Mit Eimer und Lappen. Verwirrt sehe ich mich um. Ich sehe, wie Tweek gerade den Hörer auflegt und mich noch immer so kühl mustert.

»Ey Mann, was haste mit Tweek angestellt?«, nuschelt Token und hält sich den Kopf.

Ich zucke nur mit den Schultern und wende meinen Blick wieder von dem Dunkelhäutigen ab.

Ich habe voll den Kater und ehrlich gesagt keine Lust mich großartig zu bewegen.

Hustend lasse ich mich wieder auf das Bett fallen. Mein Kopf fühlt sich an, als würde er gleich platzen und ich schwitze und stinke wie ein Tier. So gut es mir auch gestern getan hat, einfach mal alles durch den Alkohol wegspülen zu lassen, so beschissen geht es mir nun mit den Folgen.

Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie Tweek in seine Chucks schlüpft und sich mit den Schnürsenkeln einen fernsehreifen Kampf leistet.

Mein Blick folgt ihm weiter, als er aufsteht und zur Tür geht.

»Tweek?«, murmele ich, sehe aber nur noch die Tür hinter ihm zuknallen.

»Was zum...«
 

Nachdem sich die Putzfrau wieder verzogen hat, taumele ich in die Dusche und drehe das Wasser auf. Ich würde ja sagen, dass es sich gut anfühlt, aber jeder Wassertropfen der auf meinen Kopf trifft legt mir die Vermutung näher, dass er bombardiert wird. Jeder einzelne kleine Wassertropfen explodiert beinahe auf meiner Stirn. Mir tut alles weh. Stöhnend lasse ich mich auf den Boden der Dusche sinken und kralle meine Hände in mein schwarzes Haar.

Was habe ich nur mit dem kleinen Blondschopf angestellt? Ich wünsche mir, ich wüsste es, aber alles was ich weiß ist, dass ich nichts weiß.

Dass ich einen Filmriss hatte und in dieser Zeit quasi alles mögliche mit Tweek gemacht haben könnte.

»Fuck, Fuck, Fuck!«, fluche ich.

Ich sitze bestimmt noch eine halbe Stunde auf dem Duschboden und versinke in einer Mischung aus Selbstmitleid und Scham. Dann ringe ich mich aber doch dazu durch, mich einzuseifen, mich dann schnell abzuduschen und schlussendlich abzutrocknen.

Danach führte mich mein Weg zu meiner Zahnbürste, da ich aus dem Mund stinken musste wie ein Bär.

Zwei Kopfschmerztabletten, und einem Versuch nach draußen zu gehen später, liege ich schon wieder auf dem Bett.

Token stupst mich an.

»Craig?? Wir machen jetzt einen Ausflug in die Einkaufsmeile. Willst du mitkommen?«

»Nhhh...«, ist meine mehr oder weniger aufschlussreiche Antwort. Ich wäre schon froh, wenn ich mich bis vor die Tür bewegen könnte und dann soll ich mit in irgendeine Einkaufsmeile?

»Na ja. Kannst ja nachkommen. Der Bus 143 fährt alle 15 Minuten dahin.«

»Mhm...«, erwidere ich. Noch nicht einmal ein “Viel Spaß” bringe ich hervor.

Clyde zieht Token dann mit sich.

»Bis später, Alter!«, höre ich ihn rufen.

»Mhm...«, erwidere ich erneut.

Meinen Tag verbringe ich eigentlich nur damit, eines von Tweeks Hemden an mich zu drücken und seinen Geruch, diese Mischung aus seiner ganz persönlichen Tweek-Note und den Geruch von Kaffee, zu genießen.

So gegen vier Uhr richte ich mich dann aber tatsächlich auf, weil ich Hunger habe.

Kurz spiele ich mit dem Gedanken, einfach in die Cafeteria zu gehen. Dann entschließe ich mich aber doch für die Einkaufsmeile. Denn ich vermisse Tweek. Ist doch verständlich, schließlich liebe ich ihn.

Also schlüpfe ich ebenfalls in meine Schuhe und trete nach draußen. Die Sonne scheint meine Augen verbrennen zu wollen, so knallt sie auf mich herunter. Ich bin dieses Wetter einfach nicht gewöhnt. Wollte es auch eigentlich nicht sein.

Seufzend setze ich mich an die Bushaltestelle.

Zum Glück kommt der Bus recht oft und so kann mich auch die komische alte Frau, die mich immer so misstrauisch ansieht, nicht mehr mit ihren Blicken verfolgen. Immer diese spießigen alten Leute...

Als ich dann endlich in dem komischen weißen Bus sitze ( ich habe direkt den ersten Platz vorne genommen, da dies ein Einzelplatz ist), blicke ich in den rechten Außenspiegel und... das erste mal heute betrachte ich mich bewusst im Spiegel. Unter meinen Augen zeichnen sich dunkle Ringe ab. Meine Augen sehen irgendwie verheult aus, obwohl ich nicht geweint habe, meinen Mund habe ich dauerhaft gequält verzogen, so als ob ich ausgepeitscht worden wäre.

Ich seufze, ziehe irgendwelche Grimassen im Spiegel und erhasche mir dafür die perplexen Blicke der Busfahrerin.

»GRAAH!! Schnauze halten und stillsitzen!«, schreit die Busfahrerin. Ich hebe eine Braue. Die erinnert mich irgendwie an Mrs. Craptree. Vielleicht... ist sie ja eines dieser Inzestwesen, entsprungen aus einer verschollenen Version von Pokémon und die entfernte Tante von Schwester Joy?

Dieser Gedanke bringt mich zum lachen, aber sie schreit sofort wieder los.

»HINSETZEN UND FRESSE HALTEN«

»Aber...«

»ICH SAGTE HINSETZEN UND FRESSE HALTEN!«

»Dumme alte Fotze!«

»WAAAS HAST DU GESAGT?!«

»Ah, meine Mummy sagt immer, ich sitz' zu viel vor der Glotze...«, meine ich.

»Achso...«, murrt sie und wechselt endlich wieder auf die richtige Fahrspur. Habe ich also schon einen weiteren Teil meines Lebens abgeschlossen:

Geisterfahrer sein. Oder zumindest in dem Auto eines Geisterfahrers sitzen.

Mit der Zeit schweifen meine Gedanken ab und ich versinke in ihnen. Irgendwie denke ich daran, Tweek zu küssen. Also denke ich an das, woran ich immer denke, wenn Tweek nicht bei mir ist.

»Hey. Junge!«

Ich reagiere nur spärlich, denn meine Geistesgegenwart hatte ich gestern mit einer Flasche Wodka niedergefickt.

»HEYYYYYY!«

»WAS?!«, fauche ich, merke dann aber, dass ich der Busfahrerin ins Gesicht blicke und fahre mir nervös durch meine schwarzen Haare.

»STEIG AUS DU FAULER SACK! HIER IST ENDE!«, faucht sie zurück.

Ich zeige ihr den Finger und stehe auf. Ich mag es gar nicht, wenn man patzig zu mir ist. Erwachsene haben das schon gar nicht zu sein.

»HAST DU KLEINES BLAG MIR GERADE DEN MITTELFINGER GEZEIGT?«

»NEIN, BITCH!«, schreie ich sie an und stürme aus dem Bus.

Meine Laune ist wirklich am Tiefpunkt und die Hitze knallt mir noch immer auf den Kopf.

Die Busfahrerin schließt die Türen und fährt wütend davon. Mir doch egal. Seufzend tappe ich auf die große Einkaufsmall zu.

Dann höre ich eine mir bekannte Stimme. Ich sehe auf und blicke in Tweeks Gesicht.

Er scheint sich gerade von den anderen zu verabschieden, die kurz darauf wieder in dem großen Gebäude verschwinden.

Dann tappt er auf die Straße, scheint mich aber nicht bemerkt zu haben. Ich habe mich kurzfristig entschlossen, ihn zu umarmen, also gehe ich einige Schritte auf ihn zu, stoppe jedoch an der Straße. Tweek betritt diese gerade, bleibt aber mitten auf der Spur stehen und kniet sich hin.

Meine Augen weiten sich. Er quietscht, aber nicht, weil er auf der Fahrbahn hockt, sondern weil er bemerkt hat, dass seine Schnürsenkel offen sind. Er versucht ernsthaft sich auf einer viel befahrenen Straße die Schuhe zuzubinden, zittert dabei unentwegt.

»Tweek!«, schreie ich. Doch genau in diesem Moment fährt ein großer Laster auf meiner Fahrspurt her, so dass er mich nicht hören kann.

Dann höre ich es rumpeln, dann einen Schrei. Mein Herz setzt einen Sprung aus, vielleicht auch zwei.

Als der Lastwagen dann jedoch vorüber gefahren ist, sehe ich Tweek immer noch dort sitzen und mit seinen Schnürsenkeln kämpfen.

»Ahhh SCHEIßE!«, flucht er.

»Okay, Tweek, ruhig bleiben... GAH!.. wie war das noch??? Scheiße! Gleich ho- holen mich diese Monster!«

Was zur Hölle redet er da?

»Okay... Hasenohr... Hasenohr... einmal rum und dann durchs T-«

Weiter höre ich ihm nicht mehr zu. Ich sehe nur noch den schwarzen Sportwagen mit Vollkaracho auf ihn zurasen und setze mich in Bewegung. Ich bete darum, schnell genug zu sein.

Kurz vor ihm setze ich zum Sprung an und stoße ihn von der Fahrbahn.

»CRAIG!«, höre ich ihn schreien. Dann rammt mich das schwarze Auto und ich sehe noch aus den Augenwinkeln wie Tweek auf dem Bordstein landet. Ein Glück.

Ich fühle mich für einige Sekunden, als würde ich fliegen. Ich fühle mich schwerelos. Schmerzfrei. Irgendwie taub. Aber auch irgendwie... wundervoll. Nur für ein oder zwei Sekunden.

Doch dann sehe ich den grauen Straßenasphalt näherkommen und knalle hart darauf auf. Ich sehe Blut. Mein Blut. Ich rolle noch einige Meter, bevor ich zum Liegen komme und kotze.

Neben mir höre ich, wie die Autos quietschend bremsen. Jede Zelle meines Körpers brennt wie Feuer. Alles schmerzt. Ich sehe, wie mein weißes T-Shirt auf das Blut zusammen mit einem Schlagring und dem Spruch "Talk Shit, Spit Blood" gedruckt ist, von meinem Blut eingefärbt wird. Wie ironisch.

Aber ich versuche, bei Bewusstsein zu bleiben. Kopfschmerzen hämmern gegen meine Schädeldecke. »Ahh..«, stöhne ich und kotze erneut eine Mischung aus Magensäure und Blut. Irgendwann ist doch auch mal genug mit kotzen...

»Craig!!«, höre ich Tweek kreischen und schon bald sitzt der Blonde schluchzend neben mir. Ich sehe, wie seine Tränen auf den Boden tropfen und sich mit meinem Blut vermischen. Dann verschwimmt meine Sicht zum ersten Mal.

Von weitem höre ich einen Krankenwagen anbrausen. Ich klammere mich an das Geräusch der heulenden Sirene. Ich will nicht einschlafen. Ich will Tweeks Gesicht nicht zum letzten Mal sehen. Ich will bei ihm bleiben. Ohne mich ist er doch hoffnungslos verloren!

In meinem Körper fühlt sich alles an, als würde ich zerreißen. Mein Blick verschwimmt wieder. Müde blinzele ich, dann blicke ich mühselig zu Tweek auf, der immer noch weinend vor mir hockt und irgendetwas jammert.

Ich kann es kaum verstehen. In meinen Ohren rauscht alles. Ich gebe mir die größte Mühe, aber ich höre nur ein verzweifelt klingendes »... dich doch...«

Das bringt mich zu etwas anderem. Ich habe es ihm nie gesagt, und wenn das hier meine letzte Möglichkeit sein sollte, es ihm zu sagen dann...

»Twe- eek...«

»Hah?«, er sieht mich aus zwei verheulten, schokobraunen Augen an und schluchzt.

»Ich.. l-«, wieder huste ich ein wenig Blut. Ich verbrauche wohl meine letzte Kraft dafür, aber das ist okay. Solange er es weiß.

»Tweekers, ich.... liebe... dich....«

Seine Augen scheinen sich noch ein Stück weiter zu weiten. Dann murmelt er etwas und ein leichtes Lächeln umspielt seine Lippen.

Ich kann es aber nicht mehr verstehen. Das Rauschen wird lauter, meine Sicht verschwimmt komplett. Also wird das letzte, was ich sehe also Tweeks Lächeln sein.

Er wirkt für gewöhnlich immer ein wenig nervös, wenn er lächelt. Zittert und zuckt.

Doch dieses Lächeln, an das ich mich klammere, es wirkt warm. Wie gern würde ich wissen, was er geantwortet hat.

Ich lasse meine Augen zufallen, ich erkenne eh nicht mehr viel.

Oh man. Wenn sterben so scheiße ist, dann will ich doch lieber am Leben bleiben...

Nur leider ist das Leben nichts, was man sich erwünschen kann. Es fragt nicht nach.

Am Morgen war es noch ein gewöhnlicher, wenn auch verkaterter Tag für mich gewesen. So ist das wohl.

Der Tag an dem ein Mensch stirbt, beginnt wie jeder andere.

Man kann nicht sagen, ich bin so jung, mich erwischt’s noch nicht. Das kann niemand sagen. Niemand weiß, was am nächsten Tag mit ihm passiert.

Das Leben ist ein aussichtsloses Spiel. Ein Spiel, das man mitspielen muss. Reines Glück. Und ins Verderben führt einen meistens die Liebe....

Aber ich bereue es nicht, Tweek gerettet zu haben. Ich liebe diesen kleinen Spacko.

Mehr als alles andere auf dieser gottverdammten Welt und gewiss mehr als mein gottverdammtes Leben...

Ich spüre noch irgendetwas undefinierbares. Dann bin ich weg.

Für immer?
 

“... Ist das das Ende?”
 

“...bin ich... tot?”
 

“Aber... was... ist das für ein... Geräusch?”
 

“Es nervt! Hat man denn nicht einmal seine Ruhe, wenn man tot ist?”
 

“Ich höre jemanden weinen...”
 

“Wen? Meine Familie? Nein...”
 

Ich beginne, mich an das Piepen zu klammern. Ich kann es noch immer nicht einordnen, aber ich glaube daran, dass es mich weiterbringen wird.

Ich will wissen, was mit mir passiert ist. Was mit dir passiert ist, Tweek.

Würde ich nun ein Geist sein, würde ich zu Tweek fliegen. Aber... sollte Geist sein nicht normalerweise schmerzfrei sein?

Also warum fühle ich diesen dumpfen Schmerz? Dafür gibt es nur eine Erklärung.
 

Ich japse nach Luft und reiße die Augen auf. Das Piepen wird plötzlich klarer. Es ist mein Herzschlag. Ich blicke an eine weiße Decke. Dann auf das kuppelartige Glasding, das mich beatmet. Ich sehe, wie mein Brustkorb sich bewegt. Das... Das.. konnte doch nicht wahr sein.

»CRAIG!«, höre ich jemanden schreien. Mein Blick wandert nach links. Neben meinem Bett sitzt Tweek.

»Tweeky..«, flüstere ich.

Seine Augen füllen sich mit Tränen.

»Craig!!«, schreit er erneut, springt von seinem Stuhl auf und kuschelt sich vorsichtig an mich. Ich will ihn in den Arm nehmen, merke jedoch schnell, dass das eine schlechte Idee ist. Meine Rippen schmerzen höllisch, einer meiner Arme ist eingegipst, mein linkes Bein auch.

Seufzend lasse ich mir von ihm die nervige Glaskuppel abnehmen. Atmen kann ich nun auch alleine.

Doch wenigstens war der Sauerstoff aus der Flasche geruchlos gewesen. Nun peitscht mir der widerliche Krankenhausgeruch entgegen.

Jedoch wird dieser schnell von Tweeks Geruch erstickt. Ich blicke in seine großen braunen Augen. Unter ihnen scheinen sich die Augenringe noch tiefer und dunkler als zuvor abzuzeichnen.

Ich will etwas sagen, aber ehe ich dazu komme, drückt er seine Lippen auf meine. Seine weichen, nach Kaffee schmeckenden Lippen auf meine noch ein wenig tauben, blassen Lippen, die momentan noch nicht einmal nach Zigaretten riechen.

Er lässt mir kurz Zeit zum Atmen, ehe er seine Lippen wieder auf meine niederlässt. Ich spüre, wie seine Zunge meine berührt, wie der Geschmack von Kaffee immer intensiver wird. Auf meine Wange tropft eine seiner Tränen.

Plötzlich stürmt eine Schwester herein und reißt ihn von mir weg.

»Was ist denn hier los?«, fragt sie und blickt verwirrt zwischen uns hin und her.

Ich blicke ihr mehr oder minder munter ins Gesicht und lecke mir die Lippen. Wie hat die bemerkt, dass ich wach bin?

Das durchgängige Piepsen, dass ich durch diesen unglaublichen Kuss ausgeblendet habe, gibt mir die Antwort darauf.

»Wieso hast du die Kuppel abgenommen?«, fragt sie mich.

»Keine Ahnung...«, erwidere ich. Ich würde ihr am liebsten den Mittelfinger zeigen, aber sobald ich auch nur irgendwas an meinem Körper bewege, fühlt es sich an, als würde ich zerbrechen, wie ein Mensch mit Glasknochen.

Der Arzt untersucht mich ziemlich lang und Tweek weicht in keiner Minute von meiner Seite.

»Sie haben wohl echt eine Kirche bei sich gehabt...«, meinte der Arzt und zog sich ein Paar Einmalhandschuhe an.

Sollte ich das jetzt lustig finden?

Ich schnaube nur. Ich hasse Ärzte.

»Also zu ihren Verletzungen, der große Blutverlust rührte daher, dass Sie sich ihre Haut auf dem Asphalt aufgerissen haben. Ergo. Es sah schlimmer aus, als es war. Und auch ansonsten sind Sie recht glimpflich davon gekommen, Craig. Ihr Bein ist nicht schwer gebrochen, ihr Arm wird allerdings etwas länger brauchen. «

Schön. So viel zur Analyse. Kann der Typ nicht einfach zur Sache kommen und mir sagen, wie lange ich hier noch auszuharren habe?

»Der Rest ihres Körpers ist eigentlich recht intakt, jedoch haben sie sich eine Rippe geprellt und diese wird auch noch einige Zeit brauchen, bis sie richtig verheilt ist.«

Ach natürlich, wenn's weiter nichts ist...

»Wie gesagt, Craig, Sie müssen wirklich eine Kirche bei sich gehabt haben. So glimpflich kommt bei Weitem nicht jeder davon.«

»Schön. Können Sie mir nun sagen, wie lang ich Sie hier noch zu beehren habe?«, murre ich.

»Nun... ihr Körper erholt sich recht schnell von den Strapazen. Die Prellung ist auch nicht all zu schwerwiegend.«

Hatte der sich gerade selbst widersprochen?

»Aber haben sie nicht...«

»Ja ja, bis die Prellung komplett wieder abgeheilt ist, dauert es noch, aber sie werden sich schon bald wieder bewegen können, wenn auch mit Einschränkungen. Es ist wichtig, dass sie sich nicht überanstrengen und sich sofort wieder hinlegen, sobald sie Schmerzen an der Rippe verspüren.«

Ich seufze genervt und lasse mich noch eine geschlagene halbe Stunde von diesem Vollidioten zulabern.

Als der Quacksalber dann jedoch endlich geht, setzt Tweek sich an die Bettkante.

Er kommt wieder näher an mein Gesicht.

»Danke... dass du mi-ngh... mich... ge-... gerettet hast...«, flüstert er und schmiegt sich an meine Wange. Ich spüre, wie seine Finger vorsichtig durch meine Haare fahren. Kurz darauf treffen sich unsere Lippen erneut. Alles was gerade passiert, geht momentan von Tweek aus.

Ich hätte ihn nur zu gern gepackt und auf mich gezogen, aber ich bin noch immer unfähig, mich zu bewegen. Der Kuss scheint ewig anzudauern und ist... wundervoll.

Hätte es nicht an der Tür geklopft würden wir wohl noch immer rumleckend auf dem Krankenbett liegen.

So blicken wir nun beide auf und wischen uns den Speichel des Anderen von den Lippen. Macht er beziehungsweise für mich mit.

Clyde und Token kommen herein und lächeln mich schuldbewusst an.

»Hey Craig...«, murmeln sie beide unisono und legen mir eine Tüte Chips vor die Nase.

»Hier. Falls dir der Krankenhausfraß mal zu widerlich wird...«

Sie beide wirken recht verloren hier. Ich kichere.

»Danke Jungs...«, erwidere ich.

Clyde sieht zu Tweek, der plötzlich ziemlich still geworden ist.

»Was glotzte so blöd, Spackokid?«

»Hmpf...«, murrt er.

»Was kann ich denn dafür, wenn du mir alles glauben musst! Du bist so ein Weichei, Tweek!«

Huh? Worüber redet er?

Ich sehe misstrauisch zu ihm hinüber.

»Was hast du ihm erzählt?«, knurre ich.

Token schaut ebenso wütend zu dem Braunhaarigen hinüber.

»Ach Leute! Ich hab den kleinen Kindern am Strand ne Gruselgeschichte erzählt! Tweek hat es gehört und es mal wieder für bare Münze genommen. Was kann ich denn dafür, wenn er so dumm ist!?«

Ich balle meine halbwegs heile Hand zur Faust und ignoriere den leichten Schmerz, der durch sie zuckt.

»Hab ich dir nicht gesagt, du sollst aufhören ihm Angst zu machen?«, fauche ich.

»Woher soll ich denn wissen, dass er an übergroße Schuhe glaubt, die einen fressen, wenn man sich die Schuhe nicht zubindet? Er ist sechzehn!«

»Weil es Tweek ist! Du weißt genau, wie leichtgläubig er ist! Und nun hätte mich deine verfickte Dummheit beinahe in den Tod getrieben und alles was du kannst ist, es auf Tweek zu schieben? Er kann nichts dafür, wie er ist. Für deine verfickte Dummheit kannst du sehr wohl etwas!«

Nun stimmt mir sogar Token nickend zu.

Tweeks Blick ist auf den Boden geheftet. Er schluchzt kaum hörbar. In seinen braunen Augen liegt Schuldbewusstsein, obwohl es nicht seine schuld war.

»Ach leck mich doch, du schwuler Hund!«, faucht Clyde und stampft nach draußen.

Ich schnaube nur abwertend und sehe zu Token, der ihm gerade nur zu gern nachgehen würde.

»Geh ruhig...«, meine ich und lächele.

Er erwidert mein Lächeln, blickt zu Tweek, dann wieder zu mir, als wolle er mir sagen, ich solle gut auf das aufpassen, was ich liebe.

Aber das habe ich ja schon bewiesen, dass ich das tue.

Irgendwie fühle ich mich ziemlich gut gerade.

Als er das Zimmer verlässt und zum Abschied seine Hand hebt, wende ich meinen Blick wieder zu Tweek. Dieser schluchzt noch immer.

Als die Tür nun hinter Token zugefallen ist, bricht der kleine Blondschopf in Tränen aus.

Ich kann nicht anders. Ich muss lachen.

Erschrocken sieht er zu mir herüber. In seinen Augen spiegelt sich sofort die Angst wider, dass ich über ihn lache.

Aber eigentlich lache ich über die Situation. Ich liege hier wie der letzte Krüppel im Krankenhaus, Tweek lässt sich innerhalb von 3 Minuten die Laune von Clyde versauen und dieser erbärmliche Hund hatte einfach nie dazu gelernt.

Vielleicht hatte er aber nun verstanden, wieso ich ihn nicht mehr meinen besten Freund nenne. Weil Tweeks Wohlergehen mir nun einmal wichtiger als seine Blödeleien ist. Und Token... der steht wie immer zwischen den Fronten. Also ist doch irgendwie alles wie immer. Okay, das wäre es, wenn ich nicht im Krankenhaus liegen würde.

Ich versuche, das Lachen zu unterdrücken und blicke zu dem kleinen Blondschopf hinüber.

»Sag mal...«, begann ich, »Wie lang hab ich hier eigentlich schon gelegen?«

»Nh- Na ja.. heute... ist der Rückreisetag.«

»Was?«

So'n Mist.. und ich lag hier rum. Seit zwei Wochen.

»Tweek?«

»WAH!«

Ich kichere. »Wie lang.. bist du denn schon hier?«

Er sieht stumm zu mir hinüber, so als wüsste ich die Antwort schon. Ich kann es mir denken und lächele. »Danke, Tweek«

Er erwidert mein Lächeln.

»Gerne doch...«
 

Nach einer weiteren Woche in der ich Miami aus dem Fenster betrachtet habe, sagt mir der Arzt, dass ich aufstehen darf. Vielleicht sogar nach Hause gehen darf. Das lasse ich mir nicht zwei Mal sagen. Auch wenn es in meiner Rippengegend noch ziemlich stark zieht, tue ich so, als wäre fast gar nichts mehr. Denn wenn ich diese nervtötende weiße Decke noch einen weiteren Tag anstarren müsste, würde ich wohl aus dem Fenster springen.

Tweek betrachtet mich besorgt. Er kann sich wahrscheinlich denken, dass das hier teilweise nur vorgespielt ist.

Der Arzt untersucht mich noch für einige Zeit, dann bindet er ein Dreiecktuch als Armschlinge um meinen eingegipsten Arm und drückt mir eine Krücke in die Hand.

»So...«, murmelt er. »Laufen sie damit bitte mal ein Stück.«

Ich humpele los. Meine intaktes Bein fühlt sich ziemlich taub an. Hat ja auch drei geschlagene Wochen nur da gelegen.

»Gut... Das sieht akzeptabel aus... Wir können Sie entlassen, denke ich.

»Yes!«, zische ich, mache reflexartig irgendeine Handbewegung um meinen Triumph auszukosten, lasse dabei allerdings die Krücke fallen, verliere das Gleichgewicht und plumpse auf den Hintern.

Mr."Super"-Arzt sieht mich für einen Moment perplex an, ehe er kopfschüttelnd aus dem Zimmer verschwindet.

Tweek hat sich in der Zeit schon zu mir gesellt, um mir beim Aufstehen zu helfen.

»Wir... können dann morgen früh einen Flug nach Colorado zurück nehmen. Meine Eltern holen uns dann vom Flughafen ab...«

Ich lächele, für einen Moment wirkt es verbittert. Ich frage mich, ob sich meine Familie eigentlich gar nicht darum scherte, dass ich von einem Auto gerammt wurde. Wahrscheinlich eher weniger. Aber was rege ich mich darüber auf. Ich habe Tweek. Das reicht mir.

»Ist gut...«, erwidere ich lächelnd und drücke ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. Während der vergangenen Woche hatten weder er noch ich wirklich viel über unsere Gefühle geredet, allerdings speise ich mich gern mit dem Gedanken ab, dass Tweek nie im Leben jemanden küssen würde, den er nicht liebt.

Als ich dann endlich aus diesem blöden Krankenhaus raus bin, erschlägt mich die Wärme fast. Das Krankenhaus war voll klimatisiert und ich habe schon seit drei Wochen kaum frische Luft geschnappt.

Aber es ist trotzdem schön. Beinahe hätte ich das hier nie wieder gesehen. Ich schließe meine Augen und lasse mir die Sonne auf die Lider scheinen. Tageslicht. Ich lebe. Das wird mir hier draußen erst richtig klar.

Mehr oder weniger schnell bewegen wir uns in unser Hotel. Diese Übernachtung würde auf unser Konto gehen. Aber das ist jetzt auch egal.

Im Hotelzimmer angekommen lasse ich mich erst einmal auf das Bett nieder und blicke den Gips an meinem Bein angriffslustig an. Irgendwie muss ich aus dieser komischen weiten Jogginghose rauskommen, die macht mich wahnsinnig. Dafür ist's hier viel zu warm. Wie von selbst steht Tweek vor mir und hilft mir aus der Hose raus. Ich blicke ihn kurz dankend an, dann versuche ich, mich meines T-Shirts zu entledigen. Bevor ich mir überhaupt irgendetwas bequemes anziehen kann, will ich erst diesen widerlichen Krankenhausmief von mir abwaschen.

Das schaffe ich auch mit Tweeks Hilfe. Ich fühle mich echt wie der letzte Krüppel...

Seufzend ließ ich mir von Tweek beim Waschen helfen. Wir beide versuchen dabei, nicht intim zu werden. Es ist gerade einfach der falsche Zeitpunkt dafür. Aber wenn ich erst einmal wieder gesund wäre, würde Tweek wohl keine ruhigen Nächte mehr haben.

Aber nicht wegen irgendwelcher Wichtel, sondern wegen mir. Ich kichere.

Perplex sieht mich der kleine Blondschopf an und verzieht den Mund. Wahrscheinlich kann er sich denken, woran ich gerade denke.

Er ist auch um einiges erleichtert, als wir mit Waschen fertig sind und ich wieder in meine Klamotten schlüpfe.

»Wollen... wi- GAH! Wollen wir.. noch einmal zum Strand?«, fragt Tweek und blickt mich aus zwei großen bittenden Augen an.

Ich lächele und nicke. Mir tut zwar alles weh, aber wer weiß, wann wir das nächste Mal ans Meer kommen würden...
 

Es tut wirklich gut, den warmen Sand noch ein letztes Mal unter meinen Füßen. Okay, besser gesagt meinem Fuß zu fühlen. Es ist für mich ziemlich beschwerlich mit Gips und Krücke durch den weichen Sand vorwärts zu kommen, aber nach einer gefühlten Ewigkeit sind wir dann am Wasser und ich kann nicht mehr stehen. Also benutze ich meine "altbewährte Technik".

Noch bevor Tweek mir helfen kann, lasse ich einfach die Krücke los und mich in den Sand plumpsen.

»WAH!«, kreischt Tweek und greift sich in die Haare.

»Pass doch auf, Craig!«, jammert er und setzt sich nervös neben mich.

»Nichts passiert, Tweek!«, lache ich und ziehe ihn mit meinem heilen Arm ein wenig näher an mich. Dann blicke ich aufs Meer. Es ist ein bisschen bewölkt gerade. Es war kein romantischer orange-gelber Sonnenuntergang, aber sowas brauchte ich als Junge jetzt auch nicht so unbedingt. Die Wellen gehen etwas stärker und es weht auch ein ordentlicher Wind.

»WAH!! Gleich kommt bestimmt ein Seemonster, dass uns fressen will, weil wir in sein Territorium getr-GAH!- eten... si- sind...«, schnieft Tweek und kuschelt sich an mich.

Ich grinse. So gefällt mir das doch. Nun kann ich seinen großen Helden spielen, der ihn rettet. Wie immer eigentlich.

»Ach weißt du Tweek.. Ich glaub das Seemonster hat schon Cartman gefressen und ist jetzt für die nächsten Monate erst einmal bedient«, lache ich, »Aber wir können bald gern noch einmal hierhin fahren, dann garantier ich dir für nichts, Tweekers!«

»WAHHH!! NEIN! Ich bin noch zu jung zum st- ste- WAH!!!!!!«

Ich verfalle erst einmal in schallendes Gelächter, dann küsse ich ihn sanft und sofort hört er auf zu weinen und zu schreien. Seine Augen schließen sich langsam und die letzte seiner Tränen vertrocknet im Sand.

So liebe ich ihn. Meinen kleinen Tweekers...

___________________________________________

So Leutz x3 Zeit für ein kleines Nachwort.

Ich hoffe natürlich, dass euch meine kleine FF gefallen hat xD Es ist die erste FF die ich jemals geschrieben habe ^^ *eigentlich n anti-ff schreiber WAR* xD

Danke an alle, die sich durch meine wuseligen Gedanken in diese FF gefasst, gekämpft haben und mir so süßes Feedback gegeben haben x3 Leute? Ihr seid SUPER(dupertripledoggay xD)

Ich hoffe mal, das Grande Finale ist mir gelungen xD

Ein riesengroßes Dankeschön geht dann wohl auch noch an mein Shou-chan, die sich zum Beta-Lesen bereit erklärt hat und mit mir zusammen die tolle Stelle mit Mrs.Craptree ausgetüftelt hat xD Sie hat mich erst auf die Idee gebracht! Danke Süße <3 Love you to death xD

So, das war's dann eigentlich auch schon ;)

Hoffe wirklich, ihr hattet Spaß am Lesen ;3

Until next time, Tweekers x3



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  namba2
2010-12-24T22:16:06+00:00 24.12.2010 23:16
WTF!!!??
CRAIG LIEGT IM KRANKENHAUS?!!!
Armer tweek! Und Clyde mochte ich sowieso noch nie... Argh!
Aber der arztfuzi is dir geil gelungen! ...xD
Das ende ist auch sehr schön geworden. Schön, aber nicht kitschig!
Gut so.
Von:  ShizuKokonose
2010-08-31T12:50:21+00:00 31.08.2010 14:50
Ist soo süß...
Von:  MDMA
2010-07-27T15:55:10+00:00 27.07.2010 17:55
Gott wie süüüß Ò3Ó
Natürlich schade dass es damit
vorbei ist aber das Ende ist so schön
das machts wieder gut 8D <33
Von: abgemeldet
2010-07-16T19:46:48+00:00 16.07.2010 21:46
boah ich bin enttäuscht
enttäuscht das es zu ende ist XD
aber das letzte kapitel war grandios <3 ich liebe es einfach
man ich hab beim lesen echt gedacht,du lässt craig jetzt sterben(ich hätte dich wahrscheinlich dann umgebracht XD aber du liebst das pairing so sehr,dass du ihn niemals sterben lassen würdest XD scheiß auf sad endings XD)
und das ende war schöööönnnnn <3
wär supi,wenn du noch so eine ff schreiben würdest *knuff*

deine Lala *herz*
Von:  Raija
2010-07-16T19:37:12+00:00 16.07.2010 21:37
OMG! Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Das Kapitel ist so super geschrieben.
Der Saufabend war genialst beschrieben. Wirklich 1:1 zu den Abenden, wenn wir einen drauf machen xD
Und die Stelle an dem Strand *___* War letzte Woche im Urlaub auch am Strand gewesen und konnte mich eben wieder richtig hineinversetzten. All diese gute Laune und der Spaß. Jetzt hab ich große Lust wieder durch den weißen Sand zu fetzen^^
Aber das Ende... es war wunderbar! So schön. Hast du echt super gemacht!
Von:  Eleven
2010-07-16T19:26:19+00:00 16.07.2010 21:26
okay....
das... OH MEIN GOTT !!!
ich könnt mich dafür schlagen dass ich kein internet hatte, um das letzte kappi sofort zu lesen. dann hatte ich welches ( im zug ) , aber de rakku ist wirklich genau an DER STELLE abgekackt, als craig vors auto springt >.<
du glaubst nicht wie grässlich das war die ganze zeit warten zu müssen, bis ich zuhause war D:
aber jetzt... jetzt kann ich endlich auch meinen senf dazu geben xD
das kappi war echt mega geil *~* wie schon gesagt, ich find du hast alles mega gut nachvollziehbar geschrieben, so wie craig sich die ganze zeit fühlt und so *~*
ich liebe es wie du die beiden und auch alle anderen rüberbringst. und dein schreibstiel ist wirklich mega schön *~*
und hach... okay, ich komm aus dem schwärmen eh nichmehr raus xD
liebe liebe greezes <3
Von:  Momokashi
2010-07-16T12:09:52+00:00 16.07.2010 14:09
noin es ist zu ende >.<
sehr schöne ff &'Nd süßes ende, sie soll nicht zu ende sein xD

ByBy
Freakiie xx'
Von:  Mako-chi
2010-07-16T11:17:23+00:00 16.07.2010 13:17
Awww, das Ende war toll T^T
Ich hab nichmal ne ahnung was sagen ;w; Die FF ist dir so gut gelungen <3

Ich hoffe, du machst wieder mal eine :D
Von: abgemeldet
2010-07-16T01:00:13+00:00 16.07.2010 03:00
Awww, sehr sehr tolles Ende <33~
Ich bin begeistert von der FF *__*
Mach bloß weiter so!
Von:  Malfoy
2010-07-15T22:51:36+00:00 16.07.2010 00:51
Owww~
<3
Schöner Schluss x3


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