Zum Inhalt der Seite

Streifzug durch die Fragwürdigkeit

die Animexx-Item-Story
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

C

Mit freundlicher Genehmigung von: SamAzo

Schimmen (sollte man unbedingt gelesen haben!) und jede Menge anderer One-Shots und eigene Serien warten hier auf euch, Leser ^^

Danke für euer Interesse.

Anzahl der verwendeten Items: 16
 

C.
 

*Woooooosh* klang es in ihren Ohren. Ein Rauschen, als stünde sie auf einer Klippe am Meer. Lola wollte schreien, doch ihr Hals war völlig trocken und sie brachte nur ein Krächzen hervor. Einige Augenblicke vergingen, bis sie wieder Herr ihrer Sinne war. Noch immer waren ihre Beine wie Gummi und als sich das Hämmern in ihrem Schädel endlich etwas legte und sie sich umblickte, fand sie sich in einer Dunkelheit wieder, welche alles umschloss. Das war nicht mehr ihr Zimmer, das war klar.

„Hallo?“. fragte Lola vorsichtig und die einzige Antwort die sie erhielt, kam von ihrem Echo.

Das Gewitter war verschwunden. Nicht das leiseste Grollen konnte sie hören. Unruhig blickte sie nach alle Seiten. Auch wenn sich ihre Augen so langsam an die Finsternis zu gewöhnen schienen, gab es hier wohl nichts, worauf sie hätte ihre Aufmerksamkeit lenken können.

„Raik?“

Lola wartete einen Augenblick, doch sie bekam keine Antwort. Wo war dieser Spinner nur abgeblieben? Sie lief ein paar Schritte nach vorn, doch dann blieb sie abermals stehen. Wo sollte sie denn auch hin? Stattdessen streckte sie die Arme aus, bevor sie gegen irgend etwas lief, doch auch eine Wand war nicht in Reichweite.

„Raik?!“ Abermals rief sie, doch auch jetzt gab ihr hier, außer ihrem Echo Niemand eine Antwort. Wo hatte er behauptet, ging diese Reise hin? Hatte er nicht gesagt: ein schräger Trip? Das einzige, was er bis jetzt war, war verdammt finster.

„HEY?! Hört mich irgendwer?“ So wie es hier schallte, musste sie sich in einer Art Höhle befinden. Der Boden unter ihren Füßen war hart. Aber warum war es hier so dunkel? Musste nicht irgendwo ein Ausgang sein? Wenn ihr dieser Raik noch einmal vor die Augen kam, würde sie ihn einfach erwürgen...
 

Lola ließ sich auf dem Boden nieder und raufte sich die Haare. Was sollte sie jetzt nur tun?

„Hallo?“ Auch ein abermaliges Rufen brachte sie nicht weiter.

Ihre Finger tasteten über den Boden unter sich. Es waren Steinplatten. War sie also doch nicht ich einer Höhle? Diese Dunkelheit machte sie noch verrückt, doch mit einem Male vernahm sie Geräusche – über ihr. Lola blickte sofort nach oben. Etwas Glitzerndes war plötzlich zu sehen. Sie sprang sofort wieder auf und trat ein paar Schritte zur Seite. Die Glitzerkrümel schienen an einer Stelle aus der Luft zu rieseln. Lola nahm die Hände über die Augen und starrte angestrengt nach oben, doch sie fuhr erschrocken zusammen, als aus diesem Glitzerregen plötzlich noch etwas anderes heraus schnellte, welches von einem regenbogenfarbenen Leuchten begleitet wurde.

Don't Panic“, sagte sie sich selbst. „Das ist nur Raik...“ Doch dann kam die alte Wut wieder hoch. „Kannst du mir verraten, wo zum Hellboy ich hier bin?“ Der schwarze Vogel landete neben ihr auf dem Boden und ließ das Juwel fallen. „Warum ist es hier so finster?“ Grimmig hängte sie ihren Blick an den Raben, doch ihre Augen weiteten sich, als sie aus nächster Nähe mit ansehen durfte, wie sich dieses Tier tatsächlich in Raik zurückverwandelte. Bedauerlicherweise war es zu dunkel, um genaueres erkennen zu können. Doch andererseits war das vielleicht ganz gut, da er so nicht sehen konnte, dass sie so bleich wie Kreide geworden war. Das einzige was sie klar und deutlich sah, waren seine Füße und das auch nur, weil das Juwel genau neben diesen am Boden lag. Ganz tief in ihrem Inneren war sie froh, dass er jetzt wieder mit Klamotten vor ihr stand und nicht nackt war, nach einer derartigen Verwandlung.

„Warum es hier so finster ist, kann ich dir sagen“, gab er ihr sofort zu verstehen, ohne sie noch länger warten zu lassen. „Es hat eben noch keiner das Licht eingeschaltet.“

Lola schnaubte verärgert. So langsam kam sie sich wirklich veräppelt vor. Noch immer im Dunkeln stehend, beobachtete sie ihn mit Argwohn, wie er sich zunächst nach dem Juwel bückte. Raik nahm dieses auf und hielt es in die Luft. Ohne ein Wort gesprochen zu haben wurde das regenbogenfarbene Leuchten abermals stärker und wie von Zauberhand wurden für Lola, im schummrigen Zwielicht, die Grundrisse einer großen Halle sichtbar. Das Leuchten schien sich auf die Wände zu übertragen und wurde von diesen abgestrahlt, wo hingegen sich das Leuchten des Juwels bis auf ein kaum Sichtbares wieder legte.

Die Halle hatte kein einziges Fenster. An zwei der Seiten, des länglichen Raumes, waren große, schwer aussehende, Türen. Die Wände waren grau und rissig und sahen sehr alt aus. An einigen Stellen, nahe den Wänden, standen hohe Säulen und an der hohen Decke waren bunte Bilder. Ansonsten war dieser riesige Raum leer und Lola stand genau in der Mitte. Interessiert sah sie sich um, bis ihr Blick schließlich wieder an Raik hängen blieb.

„Wo sind wir hier?“

Er trat näher auf sie zu und hielt ihr den Juwel entgegen. „Nennen wir es: die Real gewordene Einbildung?“ Auch nach diesen Worten hielt er ihr den Stein noch entgegen.

„Real gewordenes was?“ Lola verschränkte die Arme und verzog das Gesicht. „Das was du mir da gerade wieder auftischt, ergibt für mich keinen Sinn.“

„Das ist die Welt hinter deiner Zimmerwand. Klingt das besser? Es gibt für sie so viele Namen und doch wieder keinen richtigen.“

Auf den Juwel, den er ihr entgegen hielt, ging sie gar nicht ein, weil sie noch immer damit beschäftigt war, Raik böse anzufunkeln. Dieser seufzte. Dass sich Lola jetzt so quer stellte, hatte er nicht erwartet. Ein bisschen mehr Begeisterung hatte er sich irgendwie schon ausgerechnet.

„Komm schon. Ich dachte du magst Fantasy und Science-Fiction?“ Er griff ihre Hand und legte ihr einfach den Juwel hinein. Ihr unruhiger Blick hing an seinen hellblauen Augen. Das Trostpflaster war von seiner Stirn verschwunden. Die Wunde jedoch war noch da, auch wenn sie nicht mehr blutete.

„Das schon, aber...“ Ihr war plötzlich nicht mehr wohl dabei, diesen leuchtenden Stein in den Händen zu halten. „Was soll ich damit?“

„Er gehört dir. Du hast ihn aktiviert.“

„Aktiviert? Ich hatte ihn doch vor Schreck nur gegen die Wand geworfen.“ Mehr als irritiert betrachtete sie das Juwel.

„Wie du das geschafft hast, weiß ich nicht. Jedenfalls bist du jetzt der rechtmäßige Besitzer.“ Sein liebevolles Lächeln daraufhin ließ es Lola abermals ganz anders werden. Er kämpfte mit unfairen Mitteln und sie war sich sicher, dass er das wusste.

„Aber... gehört er nicht eigentlich dir? Ich hatte ihn doch nur mitgenommen, weil du... Im Grunde habe ich ihn doch gestohlen.“

Raik schüttelte vehement den Kopf.

„Ich wollte ihn dir doch geben. Schon vergessen?“ Er setzte ein schelmisches Grinsen auf. „Aber du wolltest mich ja nicht ins Zimmer lassen.“

Die Erinnerung an den großen, schwarzen Vogel auf ihrem Fensterbrett jagten ihr einen kalten Schauer über den Rücken.

„Du hast nicht wirklich geglaubt, dass ich dich so hereingelassen hätte?“

„Naja...“ Verlegen senkte er den Blick. „Geglaubt vielleicht nicht, aber erhofft?“

Wieder traf sie sein Blick direkt und sie musste schlucken. Das helle Blau seiner Augen hatte ihr vom ersten Tage an bereits gefallen.

„Warum bist du nicht auf die Idee gekommen, ihn mir so zu geben, wie du jetzt bist, anstatt als Rabe? Ich meine, das wäre doch vielleicht einfacher gewesen.“

Raik tippte sich mit dem Zeigefinger gegen sein Kinn, während er nachdachte.

„Ich weiß auch nicht. Vielleicht wollte ich es einfach nur ein bisschen interessanter gestalten? Außerdem hätte mich deine Mutter an der Tür ohnehin wieder abgewimmelt. Genau wie die letzten gefühlten hundert Mal davor.“

„Sie hat was?“ Lola glaubte, sich verhört zu haben, doch Raiks Blick verriet ihr, dass er sie nicht anlog.

„Deine Schwester hat sie dabei wohl auch mit angespitzt.“ Er blickte sich abwechselnd nach den beiden Türen um.

„Meine Schwester lässt auch mich nicht ins Haus, wenn sie die Gelegenheit dazu hat.“ Auch wenn ihr diese Tatsache mehr als stank, musste sie dabei jetzt irgendwie Schmunzeln. Immerhin versuchte sie ihn jetzt etwas aufzumuntern. „Und in der Schule? Dort hättest du ihn mir doch auch geben können, oder nicht?“ Immer noch sah er sich unsicher abwechselnd beide Türen an.

„Ich war mir eben noch nicht so ganz sicher.“

„Redest du jetzt wieder davon, dass ich die Richtige sei?“ Lola ließ den Juwel abermals in der Hosentasche verschwinden.

„Ganz genau das.“

Ihr war längst seine Unruhe aufgefallen und dieses Tatsache machte auch sie nervös.

„Stimmt irgend etwas nicht?“ Auch sie sah sich die beiden Türen abwechselnd an.

„Ich wunder mich nur gerade, warum es hier plötzlich zwei Türen gibt. Als ich das letzte Mal hier war – allerdings muss ich gestehen, dass das bereits eine Ewigkeit her sein muss – war es nur eine.“

Lola runzelte die Stirn. Wie konnte denn eine Tür dazu kommen? War das vielleicht die, welche bei ihr jetzt fehlte? Wenn das alles hier nicht so verwirrend und unlogisch wäre, hätte diese Tatsache womöglich auch noch einen Sinn ergeben.

„Ich habe leider auch keine Ahnung. Für mich sehen die gleich aus.“

Eine Tatsache die sie dazu brachte, folgende Frage zu stellen: „Wie kommen wir überhaupt wieder zurück?“

Raik hielt in seiner Ruhelosigkeit kurz inne und bedachte sie mit einem Lächeln.

„Mit Hilfe des Juwels geht es am schnellsten.“

Lola atmete sofort auf. Hatte sie doch Angst gehabt, länger als nötig hier bleiben zu müssen.

„Gut. Dann können wir ja wieder von hier verschwinden!“

„Was? Jetzt schon? Aber wir sind doch gerade erst angekommen.“ Raik lief sofort auf eine der beiden Türen zu. „Ich kann noch nicht wieder gehen. Es gibt hier jemanden, den ich seit so langer Zeit nicht mehr gesehen habe und ich...“

Lola seufzte. Das wäre auch zu einfach gewesen. Sie schob ihre Brille zurecht und schaute ihn nachdenklich an.

„Na schön. Genaugenommen habe ich ja doch nichts besseres vor.“

Mit schnellen Schritten trat der Schwarzhaarige abermals vor sie. Einige Sekunden lang sah er sie an, doch dann schloss er sie in die Arme. „Ich danke dir. Du wirst Sai mögen.“

„Sai?“, fragte sie interessiert.

„Ja. Sie ist eine Freundin von mir.“ Er fasste Lola an der Hand und lief mit ihr zu der Tür, auf welche er zuvor bereits zugegangen war. „Es wird nur nicht ganz so einfach sein, sie zu finden. Sie ist nicht besonders groß, weist du.“ Mit diesen Worten grinste er spitzbübisch.

„Nicht sehr groß? Was heißt das genau?“

„Das wirst du noch sehen“, war jedoch seine Antwort darauf, wobei er bereits die schwere Klinke der Tür herunterdrückte.

Lolas Gedanken überschlugen sich. Das alles hier wurde immer seltsamer. Jetzt machte er also bereits ein Geheimnis, aus dieser Person, die es hier gab, welche er kannte...

„Wieso bist du noch gleich ein Rabe?“

Raik ließ die Tür aufspringen, doch dahinter war es so dunkel, wie in diesem Raum zuvor. Das knarren dieser erfüllte den leeren Raum.

„Kleines Familiengeheimnis?“

„Deine Mutter etwa auch?“ Jetzt, wo sie die Gelegenheit dazu hatte, würde sie ihn ausfragen.

„Nein, die nicht, aber mein Vater.“

„Weiß es sonst noch jemand? Oder das, von dem Ort hier?“

Raik schniefte und wand sich zu ihr um.

„Na schön. Es war dumm von mir zu glauben, dass du es verstehen würdest. Vielleicht war es doch ein Fehler...“

Die Luft, aus dem anschließenden Raum, war muffig und Lola begann so langsam die Übelkeit zu spüren.

„Können wir nicht die andere Tür nehmen?“, lenkte sie ab. Genaugenommen wollte sie doch jetzt gar nicht gehen. Dieser Ort hatte ihr Interesse geweckt und wenn sie Raik an der Seite hatte? Was sollte also geschehen...

Doch dann horchte sie auf. Ein Kreischen. Es klang sehr leise und schien noch weit entfernt zu sein, doch keinen Augenblick später schnellte eine Fledermaus aus der Tür. Lola zog noch im letzten Augenblick den Kopf ein. Diesem Tier folgte etwas Lilafarbenes und dann waren es noch eine weitere Hand voll von diesen Flatterviechern.

„Mach die Tür zu!“, bestimmte Lola, doch das sagte sie nur, weil sie diese Tiere so unheimlich und ekelig fand. Raik schloss die Tür so schnell er konnte. Die Fledermäuse waren sofort an die Decke geflogen und das kleine lila Ding schien sich hinter Raik versteckt zu haben.

„Danke, Leute“, vernahm Lola eine piepsige Stimme.

Sie versicherte sich noch einmal, dass die Fledermäuse noch immer dort waren, wo sie hingehörten und blickte sich schließlich nach dieser seltsamen Stimme um und zu ihrer Überraschung hatte Raik es auf der Hand. Ihre Augen wurden groß. Sah sie da wirklich richtig? Eine Fee?

„Darf ich dir Sai vorstellen?“ Raik hielt sie Lola ein Stück entgegen und grinste. „Wir haben sie tatsächlich schneller gefunden, als ich es erwartet hätte.

Sai erhob sich wieder in die Luft und flog auf die, ihr noch unbekannte, Person zu. Dabei zog sie einen Schweif aus Feenstaub hinter sich her. Lola hielt ihr sofort die Hand auf, dass sie darauf landen konnte. Sie machte daraufhin einen Knicks und lächelte.

„Ist sie das, Raik?“ Die Kleine wand sich wieder an den Schwarzhaarigen, welcher ein Stück näher trat.

„Ja, das ist sie. Darf ich dir Lola vorstellen?“

„Ich habe noch nie eine Fee gesehen“, entwich es Lola völlig überwältigt, woraufhin die Kleine wieder reizend kicherte.

„So viele Menschen kommen auch nicht hier her.“ Doch dann veränderte sich ihr Gesichtsausdruck. „Bevor ich es vergesse...“ Sie erhob sich abermals und schwebte ein Stück von den Beiden weg. Dabei hängte sie ihren Blick prüfend an die Decke. Als sie sich sicher fühlte, begann sie sich zu konzentrieren und zwar so stark, das man meinen konnte, sie würde jeden Augenblick ein Ei legen. Feenstaub hüllte sie ein und wenige Augenblicke später schien sie zu wachsen und hatte plötzlich die etwaige Größe der anderen Beiden.

„Tada!“, stieß sie voller Selbstlob aus und stellte sich in Pose.

„Sehr schön“, bekam sie von Raik als Antwort. „Wie ich sehe, kannst du es jetzt doch?“

Sai schwirrte heran und griff sofort Lolas Hände. „Ich freue mich auch dich kennen zu lernen.“ Während sie hektisch ihre Hände schüttelte sah sie bereits wieder zu Raik. „Ja. Ich habe so lange geübt. Ich dachte noch, ich werde verrückt. Die Andern begannen schon, sich lustig zu machen.“ Wieder fiel ihr Blick auf Lola, deren Hand sie noch immer schüttelte, dann wieder auf Raik. „Bist du wirklich sicher, dass sie die Richtige ist?“ Dann endlich gab sie Lolas Hände frei.

„Aber ja. Ich bin mir da ganz sicher. Sie hat den Juwel zu Leuchten gebracht.“

Sai verzog das Gesicht. „Das sagt noch gar nichts.“ Dann verschränkte sie die Arme vor der Brust und erhob sich wieder, um ein paar Runden um Lolas Kopf herum zu schweben. „Ich weiß nicht so recht...“

„Aber ich!“, unterbrach sie Raik und fasste jetzt selbst nach Lolas Hand. „Ich bin mir da mehr als sicher.“

Lola hatte das Gespräch der Beiden mit seltsamem Interesse mitverfolgt, doch jetzt hatte sie genug. „Worum geht es hier eigentlich?!“, brauste sie auf.

Sai flog nah an Raiks Ohr und musterte Lola argwöhnisch. „Du hast es ihr nicht gesagt, richtig?“

„Ich kann dich hören, Sai!“ Beleidigt verschränke sie die Arme. „Also? Was soll ich hier?“

Die nun menschengroße Fee landete auf dem Boden und senkte verschämt den Blick. „Es tut mir leid, Lola. Ich bin nur so...“ Ihr Blick hing sofort wieder an Raik. „Es sind hier Dinge geschehen, die weit davon entfernt sind, schön zu sein...“

„Was ist denn passiert? Warum hat mir denn keiner eine Nachricht zukommen lassen?“

Sai flatterte einige Flügelschläge von den Beiden weg und landete erneut auf dem Steinfußboden. “Ich befürchte, ich darf auch nichts erzählen.“ Ihr Blick wurde immer bekümmerter. Sie rang mit sich selbst. „Ich kann nicht...“

Lola warf Raik einen völlig unwissenden Blick zu. Was auch immer hier passiert war, es gefiel ihr nicht. Der Gedanke, an einen sofortigen Rückzug, flammte sofort wieder auf, doch dieser traurige Blick...

„Na schön. Was auch immer es ist... Vielleicht kann ich ja doch irgendwie helfen.“

Sai hopste sofort auf sie zu. „Das würdest du tun?“ Sie fasste wieder ihr Hand und schüttelte diese eifrig.

„Ja, aber nur, wenn du mich nicht dauernd so durchschüttelst!“ Lola befreite sich schleunigst wieder vom Griff der aufgedrehten Fee.

„Ich bin so froh, dass ihr da seid.“ Dabei sah sie die Beiden abwechselnd an, wand sich dann jedoch zu der anderen Tür um und deutete mit dem Zeigefinger in deren Richtung. „Hier müsst ihr lang.“

Unruhig folgte Lola den Beiden zur Tür. Irgendwie kam sie sich vor, wie diese Alice im Wunderland. Anstelle des aufgedrehten Hasen gab es hier eine aufgedrehte Fee und Raik? Er war wohl der verrückte Kerl mit dem riesigen Hut, nur das er hier wesendlich besser aussah. Und wer fehlte noch? Die Herzkönigin...

Lola schüttelte bei diesen mehr als unsinnigen Gedankengängen, abermals hastig den Kopf. Wurde sie etwa jetzt schon verrückt? Sie hätte schreien können, doch da hatten die Drei bereits die andere Tür erreicht.

Raik öffnete das schwere Holz und spähte hinaus. Aus diesem hier anschließenden Raum drang irgendwie der Duft von Blüten herüber und er war erleuchtet. Was für eine Erleichterung,

„Stimmt. Hier ist etwas anders!“, bemerkte Raik und warf Sai einen knappen Blick zu. Diese jedoch wich seinem Blicken aus.

„Na schön...“

Er trat hinaus und folgte dem Gang. Lola klebte dabei dicht an seinen Fersen, auch wenn ihr dieser Gang alles andere als unheimlich vorkam, aber das konnte ja auch täuschen. Sai hatte sich derweil wieder auf ihre richtige Größe gebracht und schwebte hinter den Beiden her. Ein ganzes Stück folgten sie dem Gang, an dessen Seiten in regelmäßigen abständen Kerzen standen, von welchen wohl auch dieser Duft auszugehen schien, doch mit einem Mal blieb Raik ruckartig stehen. An der rechten Wand, hing ein Schild. ’ kein Weg führt vorbei an Johnny's Büro ’, stand darauf geschrieben.

„Kannst du mir erklären, was das heißen soll, Sai?“ Die kleine Fee verzog daraufhin jedoch nur wieder das Gesicht. „Das gehört also auch zu dieser Sache, die du nicht erzählen darfst?“ Auf diese Frage hin nickte sie.

„Wie könnte das gemeint sein, Raik? Ist das vielleicht eine Art Rätsel?“ Lola bedachte diesen Satz mit fragendem Blick. „Könnte es ein Rätsel sein?“

„Schon möglich. Lass uns weiter gehen, okay?“

Lola nickte und griff erneut nach seiner Hand. Es fühlte sich so gut an, seine Hand zu halten. Rabe hin oder her.

Sie liefen noch einige Meter, bis auf der gegenüber liegenden Seite, an welcher sie das Schild gefunden hatten, eine Tür auftauchte – wohlgemerkt die erste, neben der, aus welcher sie gekommen waren, hier auf diesem Gang.

An dieser war ein und darunter stand: Johnny's Büro.

„Aha!“, stieß Lola aus. „Das ist also dieses ominöse Büro, aber wer ist Johnny?“

„Johnny ist auch ein Freund von mir.“ Er sah sich nach Sai um, welche ein ganzes Stück entfernt in der Luft schwebte. „Ist etwa mit ihm etwas nicht in Ordnung?“ Wieder bekam er keine brauchbare Antwort.

„Vielleicht sollten wir mal nachsehen?“, sagte Lola und fasste bereits nach der Klinke, doch Raik ging dazwischen.

„Warte.“ Noch immer ihre Hand haltend, ließ er den Blick weiter durch den Gang schweifen, der an Jonnys Büro vorbei führte. „Lass uns noch ein Stück gehen, ja?“

Lola nickte und sie folgten weiter dem Gang. Sai jedoch blieb zurück, was die Beiden gar nicht bemerkten.

Eine ganze Weile liefen sie, ohne, dass sie eine weitere Tür sahen, doch dann tauchte auf der rechten Seite der Wand wieder ein Schild auf. Lola zuckte zusammen, als sie las, was hier darauf stand: ’ kein Weg führt vorbei an Johnny's Büro ’.

„Das hat er also gemeint“, gab Raik gedankenverloren von sich. „Sehr raffiniert!“ Er zog Lola an sich heran, weil er ihren Schrecken sehr wohl bemerkt hatte. „Dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig...“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-05-21T09:30:33+00:00 21.05.2010 11:30
hehe "Jonnys Büro" scheint sehr hartnäckig zu sein.
Bin sehr gespannt wer sich dahiner verbirgt.

Faszinierende Welt
Von:  SamAzo
2010-05-20T12:31:16+00:00 20.05.2010 14:31
Die Grinsekatze fehlt auch!!
Wobei da passt der gute Herr "Ich grinse mir die Backenzähne wund" ganz gut zu.

Super, wenn ich Johnny lese denke ich an den Hauptchara aus einem Spiel und hab somit ihn vor Augen. xD



Zurück