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New Chance

von

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Leise seufzend blicke ich auf die geschlossene Tür, setze mich nur langsam in Bewegung und schleiche förmlich in Richtung Innenstadt, habe ich doch mehr Angst vor dieser Verabredung mit dir, als vor allem anderen, vor dem ich bislang Angst gehabt habe. Tief vergrabe ich die Hände in den Hosentaschen, kaue auf meiner Unterlippe, versuche mir bereits jetzt zurecht zu legen, wie ich dir am besten gegenüber treten soll und atme im nächsten Moment fast schon erleichtert auf, als ich feststelle, dass du noch nicht da bist.

Langsam lasse ich mich auf dem Brunnenrand nieder, lasse meinen Blick etwas durch die Gegend schweifen und lächele doch aufgrund der vielen Liebespaare, die meinen Blick kreuzen, die gemeinsam Hand in Hand durch die Fußgängerzone schlendern – so wie wir beide früher.
 

„Yuh...“, reißt mich wenig später auch prompt deine Stimme aus meinen eigenen – wie so oft negativen – Gedanken, lässt mich unwillkürlich zusammen zucken, ehe ich mich langsam erhebe.

„Hey..“, entgegne ich leise, beiße mir etwas auf die Lippen und sehe fast schon schüchtern zu dir auf, spüre unter deinen Blick erneut, dass mein Herz förmlich zu rasen anfängt, dass ich Mühe habe, nicht einfach wieder davon zu laufen.

„Schön, dass du gekommen bist.“, ergreifst du erneut das Wort und lächelst mich an, was mir prompt sowas wie weiche Knie beschert, während ich dein Lächeln eher zurückhaltend erwidere.

„Lass uns doch dort in das Café gehen.“, schlägst du mir nun vor, ergreifst auch prompt meine Hand und ziehst mich mit dir, was ich eher überrumpelt über mich ergehen lasse, dir förmlich hinterher stolpere und mich auf einen der Stühle in der hinteren Ecke fallen lasse, mir auf dein Nachfragen hin schließlich einen Milchkaffee bestelle.

„Scheinst dich hier ja gut eingelebt zu haben?“, gibst du nach einigen Minuten des Schweigens von mir, entlockst mir im ersten Moment ein einfaches „Hai, habe ich.“, während ich unbewusst mit dem Ring spiele, den du mir zu unserem 1jährigen geschenkt hast und von dem ich es einfach nicht geschafft habe, ihn abzulegen.

„Ich habe einen Job, ein Dach über den Kopf und komme auch so einigermaßen klar. Was will ich mehr?“, gebe ich leise und mit einem leicht sarkastischen Unterton von mir, beiße mir jedoch sofort auf die Lippen, habe ich dich doch eigentlich gar nicht so anfahren wollen.

Mit gesengtem Blick kaue ich auf meiner Unterlippe herum, weiß nicht richtig, wie ich dein Schweigen deuten soll, weiß nicht richtig, wie ich dich deuten soll.

„Yuh, ich..“ beginnst du leise und brichst doch wieder ab, als die Bedienung unsere Getränke an den Tisch bringt, lächelst ihr kurz kaum merklich zu, was mir selbst fast schon Herzrasen beschert, auch wenn du mich selbst nicht mal damit meinst.

„Danke.“, gebe ich leise von mir und rühre mit dem Löffel in meinem Kaffee, sehe mit einem verpeilten „Hm?“, zu dir hoch, als du ein trockenes „Gab schon Leute, die haben sich dabei den Arm verdreht.“, von dir gibst, mich mit einem Schmunzeln leicht musterst.

„Du wolltest etwas sagen vorhin.“, entgegne ich leise und lasse den Löffel schließlich einfach in der Tasse, sehe dich fragend an, auch wenn ich mir nun absolut nicht sicher bin, ob ich das hören will, was du zu sagen hast.

„Ich bin froh, dass du gekommen bist.“, entgegnest du nun auf meine Worte hin, auch wenn ich dir eigentlich ansehe, dass es nicht das war, was du eigentlich hattest sagen wollen.

„Ich..“, beginne ich nun leise und sehe dich wieder an, lehne mich wieder etwas zurück. „.. deinen Brief habe ich immer noch.“, murmele ich wenig später leise, habe ich ihn doch nicht einfach wegschmeißen können, war er doch neben dem Ring und einigen Fotos von uns eine Art Erinnerung, eine Erinnerung, an die Zeit, in der ich noch glücklich war .. mit dir.

„Es tut mir leid, dass ich dich einfach so sitzen gelassen habe, aber ich konnte einfach nicht anders, jeder weitere Tag mit dir hätte mir nur noch mehr verdeutlicht, dass es vistlip nicht mehr geben wird. Ich brauchte einfach ein wenig Zeit für mich.“, richtest du nun leise das Wort an mich, entlockst mir so ein sarkastisches „Ein wenig hat bei dir scheinbar einen anderen Stellenwert, als bei mir.“, was dich zum Seufzen bringt.

„Ich wollte mich bei dir melden, Yuh. Ich konnte es einfach nicht. Ich wollte nicht wahrhaben, wie sehr ich dich mit meinem Verhalten verletzt habe, wie sehr ich dich noch immer brauche.. und liebe.“, gibst du nun erneut zurück, woraufhin ich mich abrupt erhebe und den Kopf schüttele.

„Sag das nicht einfach so, als hätten wir uns nur wenige Stunden nicht gesehen. Du warst fast ein halbes Jahr lang weg, hast mir nur diesen blöden Brief dagelassen, hast sogar gesagt, dass ich dich in Ruhe lassen soll und selbst die anderen haben sich nicht einmal gemeldet, haben auf nichts reagiert.. also tu nicht so, als wäre nichts geschehen, als könnte alles wieder so werden wie früher geschweige denn, dass ich euch irgendwie wichtig wäre!“, fahre ich dich nun regelrecht an, während ich deutlich spüre, dass sich Tränen in meinen Augen bilde, sodass ich mich nun ebenso abrupt abwende und das Café wieder verlasse, dich nun seinerseits einfach sitzen lassen und dein „Yuh.. warte! Lass es mich doch erklären!“, dabei bewusst ignoriere, will ich doch einfach nichts mehr hören.

Mit Tränen in den Augen laufe ich schließlich wieder zurück zu der Wohnung, die ich mir mit Takayoshi teile, betrete diese und verschwinde nach dem Ausziehen meiner Sachen doch sofort in meinem Zimmer, ohne ihn überhaupt begrüßt zu haben.

Schluchzend lasse ich mich auf das Bett fallen und vergrabe den Kopf zwischen den Knien, während ich deine Worte einfach nicht vergessen kann, während ich zeitgleich sogar mit dem Gedanken spiele, dass es besser gewesen wäre, du hättest dich nie gemeldet.

„Nein..“, höre ich mich wenig später nur selbst sagen, als Takayoshi mich fragt, ob ich reden will, höre aber ebenso, dass er die Tür hinter sich schließt und langsam auf das Bett zutritt, sich auf diesem niederlässt und mir etwas über den Rücken streicht.

„Ist nicht sonderlich gut gelaufen Dein Date, hm?“, richtet er nach einigen Minuten des Schweigens das Wort an mich, entlockt mir so ein weiteres Schluchzen.

„Wie.. wie kann er sagen... es.. er .. wie kann er so tun, als wäre er nie weggewesen.“, stottere ich leise und sehe Takayoshi doch nicht an, kuschele mich nun aber reflexartig doch etwas an ihn heran.

„Ich weiss es nicht, Yuh.“, erwidert er leise, streichelt mir über den Rücken hinweg und gibt mir solange die Geborgenheit, die ich gerade brauche, bis auch mein letztes Schluchzen verebbt ist, erhebt sich anschließend wieder, als es klingelt.

„Wenn .. wenn es Umi ist.. ich will ihn nicht sehen.“, gebe ich sofort von mir und kuschele mich wieder etwas weiter in die Decke, entlocke Takayoshi so ein Nicken, ehe er kurz verschwindet und anschließend wieder in der Tür steht, dabei ein „Es.. ist Tomo.“, von sich gibt, was mich sofort zusammenzucken lässt, weiß ich doch gerade echt nicht, ob ich ihn sehen will oder nicht, ob ich die Person sehen will, die früher mein bester Freund war und die mich genauso hängen gelassen hat, wie alle anderen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  klene-Nachtelfe
2011-03-06T16:24:54+00:00 06.03.2011 17:24
Och menno armer Yuh!!!
*knuddeln will, damit es ihm besser geht*
Der tut mir sou leid!!!
Aber war ein echt gutes Kappi!!
LG -^.^-


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