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Der Anfang vom Ende

Mariku X Bakura
von

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Eine neue Erkenntnis

In Bakuras Wohnung angekommen schüttelte Mariku erst mal den Kopf. „Vielleicht koch ich etwas. Aber nur, wenns ordentlich ist. Denn bei so einem Dreck hab ich keine Lust zu kochen.“

Bakura schmollte. „Aber bis ich mit aufräumen fertig bin, ist Weihnachten. Dann muss ich ja verhungern.“

„Ich kann warten“, grinste Mariku fies und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Nun sei nicht so gemein.“ Bakura gab Mariku einen kleinen Kuss auf den Mund. Und ehe er sich wieder von Mariku entfernen wollte, hatte dieser ihn auch schon gepackt und zog ihn wieder an sich heran.

„Vielleicht überlege ich es mir anders, wenn du das richtige Argument findest.“, hauchte er dann verführerisch in sein Ohr.

„Zum Beispiel?“

Mariku grinste und ließ Bakura dann wieder los, gab ihm aber noch einen Klapps auf den Hintern. „Dass du einfach aufräumst, während ich koche. Also los.“

„Du bist gemein…“ Mit diesen Worten machte Bakura sich widerwillig daran, dann doch etwas aufzuräumen, während Mariku sich an den Herd stellte und anfing zu kochen. Währenddessen beobachtete er den Jüngeren beim Aufräumen und stellte sich vor, wie es wäre, wenn er dabei etwas weniger anhätte.
 

Als ob Bakura es geahnt hätte, schielte er zu Mariku rüber und setzte einen skeptischen Blick auf. „Nun sag schon, was du wieder für perverse Gedanken hast.“

„Wie kommst du da drauf, dass ich perverse Gedanken habe?“ Mariku fühlte sich ertappt und bemerkte dabei nicht, wie gierig er die Gabel ableckte.

„Weil du immer perverse Gedanken hast. Schon allein, wie du gerade die Gabel abschleckst.“ Bakura lachte.

„Ich und immer perverse Gedanken? Pff… Niemals!“ Der Ägypter drehte sich weg und las stattdessen in der Zeitung, was für Bakura nur ein Zeichen war, dass er Recht hatte. Manchmal konnte Mariku wirklich süß sein, wenn man ihn durchschaute. Der Weißhaarige lächelte. Ihm war nie wirklich aufgefallen, wie wunderschön er Marikus Gesten eigentlich fand. Besonders, wenn sie in so ruhigen Momenten einfach nur einwenig rumscherzten.
 

Während Mariku die Zeitung las, grinste er plötzlich schief. „Ts, scheiss Bullen.“

„Wieso, was steht denn da drin?“

„Da steht drin, dass die Bullen dumm sind, weiter nichts.“
 

Bakura wusste nicht, was Mariku mit dieser Aussage meinte, aber er hielt es für besser, lieber nicht danach zu fragen, und es dabei zu belassen. Im Moment war es ihm lieber, so wenig wie möglich zu wissen. Er hatte schon genug mit seiner Neugier angerichtet.
 

Auch während des Essens sprach Bakura kein Wort. Er wusste nicht so recht, was er nun sagen sollte. Er genoss stattdessen einfach nur Marikus Kost. Es war erstaunlich, dass er aus seinen Resten überhaupt noch etwas zustande gebracht hatte.
 

Während Mariku aß, fiel ihm wieder ein, dass er noch den weiteren Brief an Bakuras Elternhaus schicken wollte. Und das am besten so schnell wie nur möglich. Abgesehen davon hatte er ohnehin noch etwas anderes zu erledigen.

„Bakura, ich muss nochmal weg.“ Die Worte klangen einwenig unsicher. So kannte Bakura Mariku überhaupt nicht.

„Wo musst du denn jetzt noch hin? Etwa zu Kaiba?“ Er wollte nicht, dass der Ägypter ihn jetzt schon wieder alleine ließ.

„Nein, nicht zu ihm. Den will ich heute nicht mehr sehen! Ich muss woanders hin.“

Bakura schwieg und sah Mariku fest in die Augen. Auch wenn es ihm auf der Zunge lag, würde er Mariku nicht danach fragen, wohin er gehen wollte. Vielleicht wollte er es auch garnichtmehr so genau wissen.
 

„Kommst du zurecht?“, fragte Mariku, als Bakura nicht antwortete und ihm auch nicht widersprach. Er wartete nicht auf die Antwort, sondern stand auf und holte seine Waffe, um sie Bakura hinzuhalten. „Hier, ist sicherer.“ Er selbst hatte noch genug andere.
 

Bakura blickte etwas entgeistert auf Marikus Pistole in seiner Hand, nahm sie dann zögerlich entgegen. „Warum kann ich denn nicht mitkommen? Ich dachte, es gibt keine Geheimnisse mehr zwischen uns?“ Seine Stimme klang etwas enttäuscht.
 

„Weil es noch zu gefährlich für dich ist.“ Mariku legte Bakura die Hände auf dessen Schultern. „Versprich mir, Bakura…“ Sein Blick wurde eindringlich. „Versprich es mir, dass du hierbleibst. Ich will dir vertrauen können.“
 

Am liebsten hätte Bakura den Ägypter begleitet, aber er senkte nur den Kopf und besah sich die Pistole in seiner Hand. „Na gut, ich bleibe hier.“

„Ich vertraue dir, Bakura.“ Mariku hoffte, dass Bakura sein Versprechen halten würde. Er hob dessen Kinn und gab ihm zum Abschied einen leidenschaftlichen Kuss, ehe er dann verschwand.
 

Seufzend starrte Bakura immernoch auf die Waffe in seiner Hand. Die Wohnung war plötzlich so groß und ungemütlich, wenn Mariku nicht hier war. Draußen dämmerte es langsam und er hatte keine Ahnung, wo sein Freund jetzt war oder wann er wiederkam. Folgen würde er ihm dieses mal wirklich nicht, er musste hier bleiben und auf ihn warten. Stattdessen musste er sich irgendwie ablenken und schaltete dann den Fernseher ein. Er hoffte, dass es nicht so lange dauern würde.
 

Der Weißhaarige hatte nicht gemerkt, dass er vor dem Fernseher eingeschlafen war, als es an der Tür klingelte und er aufschreckte. „Mariku!“ Mit einem erleichterten Lächeln stürmte er zur Tür und riss sie auf. Doch zu seinem negativen Erstaunen war es nicht der Ägypter, der ihm einen Besuch abstattete.
 

Bakura wollte die Türe wieder zuschlagen und ins Wohnzimmer zurückrennen, da er dort Marikus Waffe hatte liegen lassen. Aber er wurde schon zurückgehalten. Einer der zwei fremden Kerle packte ihn am Arm und hielt ihn fest. „So, da bist du ja.“
 

„Was?“ Bakura versuchte sich vergeblich zu befreien. Warum war er denn so leichtsinnig gewesen und hatte nicht wenigstens in den Türspion geguckt? Er war wirklich zu dumm gewesen. Aber dafür war es jetzt zu Spät.
 

„Bist du allein?“ Fragte der zweite Typ, der dann in die Wohnung trat und die Tür hinter sich schloss. Er sah sich erstmal um.

„Nein!“ Bakura wusste nicht, was er sagen sollte. Aber vielleicht konnte er sie so vielleicht ablenken. Der zweite Typ durchsuchte daraufhin die Wohnung. Es kam ihm seltsam vor, dass er eine Waffe unbeaufsichtigt im Wohnzimmer vorfand. Mit einem Kick schleuderte er sie von der Couch, sodass sie zur Seite schlitterte. Dann kehrte er zu dem Weißhaarigen zurück. „Du willst uns wohl verscheissern!“, fauchte er barsch und zückte ein Messer hervor. „Wo ist Mariku?!“
 

Bakura versuchte nach dem Kerl zu treten, der ihn festhielt, wurde aber stattdessen selbst in den Magen getreten, sodass er auf die Knie fiel und leicht keuchte.
 

„Also, wo ist er?“ Dränge er weiter, hatte aber nicht gerade viel Geduld. Er packte Bakuras Arm und schnitt quer darüber. Anschließend presste er das Blut heraus und verspritzte es auf dem Boden.

„Mir egal, wenn du nicht antworten willst. Mariku wird schon kommen, wenn er das hier sieht.“ Mit diesen Worten schmiss er einen Zettel auf den Boden und sie zerrten Bakura hinaus. Er konnte sich schlecht gegen die Typen wehren, da er durch den Blutverlust wenig Kraft hatte.
 

Mariku hatte etwas länger mit seiner Arbeit gebraucht, als er gedacht hatte. Aber zumindest war jetzt alles erledigt. Er hatte den zweiten Brief an Bakuras Elternhaus geschickt und ihm eine neue Pistole besorgt.
 

Doch als er gerade bei Bakuras Wohnblock ankam, entdeckte er zwei Gestalten, die eine dritte Gestalt in einen Wagen zerrten. Er schlich etwas näher heran und erkannte dann seinen Freund.

„Bakura!“

Die zwei Kerle sahen sich sofort nach der Stimme um, die gerade geschrien hatte.
 

„Ah, Mariku. Da bist…“, der Typ konnte garnicht aussprechen, was er sagen wollte, weil Mariku ihm mit Bakuras Knarre schon einen Schuss in sein Bein verpasste. Er ließ Bakura los und hielt sich schreiend sein Bein. Trotzdem setzte er ein schiefes Grinsen auf und blickte Mariku leicht schmerzverzerrt an. „Du entkommst uns nicht, Mariku…“
 

Der Ägypter fackelte nicht lange herum, sondern jagte ihm direkt eine weitere Kugel in seinen Kopf, sodass er auf dem Boden zusammensackte.
 

Bakura konnte garnicht richtig realisieren, wie schnell das alles passierte. Er hörte nur Marikus Stimme und Schüsse, die fielen. „Mariku…“, murmelte er nur vor sich her, während der zweite Kerl versuchte, ihn weiter in den Wagen zu zerren.
 

„Hey, lass ihn los!“, zischte Mariku, wartete aber nicht darauf, sondern erlegte ihn dann ebenfalls mit drei weiteren Schüssen, sodass er auf dem Rücksitz zusammenklappte und Bakura sich an der Autotür abstützte.
 

Mariku stemmte den ersten Typen ebenfalls auf den Rücksitz und schob Bakura dann auf den Beifahrersitz. Er musste sich beeilen, denn bestimmt hatte jemand die Schüsse gehört, da er keinen Schalldämpfer benutzt hatte.
 

Mit quietschenden Reifen verließ er Bakuras Wohnblock und fuhr direkt zu einem See, indem er mühevoll die Leichen entsorgte. Dann sah er zu dem Weißhaarigen und strich ihm behutsam einige Strähnen hinters Ohr. Es konnte doch einfach nicht wahr sein, dass seine Verfolger jetzt auch noch hinter Bakura her waren. In seiner Wohnung jedenfalls waren sie auch nicht mehr sicher.

Erst jetzt bemerkte Mariku die Verletzung an Bakuras Arm und riss ein Stück seines Hemds ab, um ihn damit zu verbinden.
 

Bakura bewegte sich kaum. Er war zwar geschwächt von dem Blutverlust, dennoch hatte er sehr gut mitbekommen, was da gerade passiert war. Nur konnte er es nicht wirklich fassen. Um genau zu sein, stand er gerade ziemlich unter Schock, denn er hatte so etwas noch nie erlebt.

„Bakura, ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte Mariku vorsichtig.

Als der Angesprochene etwas sagen wollte, beugte er sich nur nach vorne und musste sich erstmal übergeben, ehe er anschließend das Bewusstsein verlor. Das, was er gesehen hatte, war im ersten Moment einfach zu viel für ihn.
 

Mariku seufzte und nahm ihn erstmal fest in den Arm. Er konnte es Bakura schlecht verübeln, dass er mit der ganzen Situation noch nicht zurechtkam. Jetzt musste der Ältere erstmal überlegen, was er überhaupt tun sollte. Er wusste nicht, wo er noch hinsollte, ehe ihm diese Kerle schonwieder auflauerten. Ihm fiel im Moment nur eine Person ein, zu der er jetzt gehen könnte.
 

Etwa eine halbe Stunde später klingelte es an Ryous Tür, der auch sogleich öffnete.

„Hätte ich mir auch gleich denken können. Was ist denn jetzt wieder passiert?“ Ryou klang nur deswegen genervt, weil Mariku mitten in der Nacht einfach so reinplatzte, war aber sofort hellwach, als er den verletzten Bakura erblickte.
 

Mariku trug ihn ohne Worte auf die Couch und machte sich erstmal daran, Bakuras Wunde zu säubern und ordentlich zu verbinden.
 

„Nun sag schon, was passiert ist“, drängte Ryou, während er Mariku dabei zusah, wie er den Bewusstlosen versorgte.
 

„Erinnerst du dich noch an die Typen von neulich? Die, die dich mit Bakura verwechselt haben?“

„Sicher, aber die sind doch tot.“

„Es waren schon wieder andere da.“ Mariku legte seine Stirn auf seine geballte Faust. „Ich muss heute Nacht bei dir bleiben.“

„Hast du die Typen auch abgeknallt?“

„Natürlich hab ich das! Und ihre dämliche Karre hab ich verbrannt.“ Er musste sich erstmal abreagieren. „Verdammt, die sollen Bakura bloß in Ruhe lassen! Er hat meinetwegen schon genug am Hals. Da braucht er nicht auch die Kerle von…“ Mariku stockte. Es wäre besser, wenn Ryou nicht zu viel wusste.
 

Ryou legte Mariku eine Hand auf die Schulter. „Jetzt ruh dich erstmal aus. Du bist ja völlig fertig.“ Er hatte zwar keine Ahnung, was passiert war, aber in so einer Verfassung hatte er Mariku noch nie erlebt. Er war doch sonst nicht so aufgewühlt und hatte keine Probleme, mit denen er nicht fertig geworden war.

„Ich werde nicht lange bleiben. Hab kein Bock, dass du meinetwegen auch noch Stress bekommst.“ Aber wo er hin sollte, wusste Mariku noch nicht so wirklich.

Ryou grinste. „Mach dir um mich mal keinen Kopf. Wir haben doch schon einen Haufen krumme Dinger gedreht und sind so gut wie immer heil davon gekommen.“ Er wollte den Ägypter etwas ablenken. Mariku grinste ebenfalls. „Das waren noch Zeiten damals.“

„Du kannst ohne deine illegalen Geschäfte aber auch nicht mehr leben, was Mariku?“ Im Grunde hatte Ryou schon Recht. Damals hielt der Ägypter diese ganze Sache für seinen einzigen Lebensinhalt. Aber jetzt? Wenn Mariku nur gewusst hätte, wo das alles hinführte.

„Ich hab echt keine Ahnung. Zur Zeit bin ich von Kaiba einfach nur angepisst, dass ich Bock hätte, ihn umzulegen.“ Dann deutete er auf Bakura und schob sein Hemd zur Seite, um Ryou die Wunde auf Bakuras Schulter zu zeigen. „Und jetzt hat er auch noch ihn.“
 

Ryou schüttelte den Kopf. „Sag mal, willst du Kaiba wirklich umlegen? Verdient hätte er es nämlich.“ Er hatte sich damals im Gegensatz zu Mariku dagegen entschlossen, sich Kaiba anzuschließen. Er beließ es dabei, seine eigenen Dinger zu drehen und wollte sich nicht unterordnen. Demzufolge war er noch nie gut auf Kaiba zu sprechen.
 

Der Ägypter sah Ryou nur an und zuckte mit den Schultern. Inzwischen war sein Gedanke wirklich so weit, dass er es ernst meinte.
 

„Hast du einen Plan?“

Mariku schüttelte den Kopf. „Wie soll ich denn alleine was gegen Kaiba ausrichten? Der hat doch seine Leute überall. Sogar die Bullen.“

„Da wäre ich mir aber nicht mehr so sicher.“ Ryou lehnte sich zurück in die Couch.

„Wie meinst du das?“

„Für jemanden, der immer auf dem Laufenden ist, bist du ziemlich uninformiert, Mariku.“

„Spuck schon aus, was du gehört hast, Ryou!“
 

Ryou stand kurz auf und brachte Mariku eine Zeitung. „Hier, ließ das mal.“
 

Der Ältere überflog den Titel und staunte nicht schlecht. Schon allein deswegen, weil ihm das heute Nachmittag noch nicht aufgefallen war, als er in der Zeitung gelesen hatte. Er war von einem anderen Artikel so abgelenkt gewesen. „Ist nicht wahr!“
 

„Doch wahr.“ Wieder grinste Ryou. „Kaiba hat schon lange nicht mehr das sagen, weil die meisten seiner Männer bereits Keith angehören. Er merkt es nur noch nicht. Und wenn das so weitergeht, dann wird Kaiba sein Schutzgeld verlieren. Das hier war kein Zufallsfund. Ben ist definitiv verpfeift worden, soviel steht fest.“

„Kein Wunder, dass Kaiba in letzter Zeit so gestresst drauf ist.“

„Das ist der Vorteil, wenn man für niemanden arbeitet. Man bekommt einiges mit, ohne, dass man erkannt wird.“ Ryou zwinkerte. Aber er bekam auch deutlich mit, dass Mariku ebenfalls so gestresst war und wurde wieder ernst. „Es ist auch kein Zufall, dass du so penetrant verfolgt wirst, Mariku.“

„Das ist ein ganz anderer Grund!“

„Achja, welcher denn?“

Der Ägypter schwieg.

„Egal, welchen Grund es gibt, Mariku. Du bist einer von Kaibas Leuten, das wissen so gut wie alle. Damals hattest du keine Schwierigkeiten, weil Kaiba sie alle geschmiert hatte und du in Ruhe seine Aufträge erledigen konntest, ohne, dass dich dabei jemand stört. Aber jetzt bist du in Schwierigkeiten, weil Kaiba an Einfluss verliert und sie somit leichteres Spiel haben. Hast du das noch nicht gemerkt? Denk doch mal nach, Mariku.“
 

Das, was Ryou sagte, machte durchaus Sinn. Immerhin war Kaiba es, der ihm damals den Mordauftrag gegeben hatte, der ihm jetzt zum Verhängnis wurde. Er hätte von sich selber nie daran gedacht, jemanden zu töten. Doch wenn man es einmal getan hatte, war der Skrupel gebrochen. Dann war er auch nicht mehr wieder zu bekommen.

„Dieser Mistkerl!“ Jetzt fiel es Mariku wie Schuppen von den Augen. „Er hat mich benutzt, damit er sich aus der Affäre ziehen kann! Und dann wagt der Wichser es auch noch, mir zu drohen und Bakura zu missbrauchen!“

Er ballte die Hände zu Fäusten. „Warum ist mir das denn nicht schon früher aufgefallen?“
 

„Ich glaube, dass sie garnicht dich wollen, Mariku. Es geht ihnen vielmehr um Kaiba. Je mehr sie von seinen Leuten töten, desto schneller setzten sie ihn außer Gefecht. Und ich glaube, dass du nach Ben noch der Einzige bist, der bewusst für ihn arbeitet. Vielleicht hat er auch ein paar andere Typen, die ihm noch in den Arsch kriechen. Aber ich denke, dass sie ihm nicht wirklich viel bringen.“
 

Mariku knurrte und blickte zu Bakura. „Jetzt nicht mehr!“ Dann grinste er und sah Ryou wieder an. „Wenn sie Kaiba loswerden wollen, dann werde ich ihnen diese Last abnehmen und dafür sorgen, dass sie mich nie wieder belästigen!“

„Und wie willst du das anstellen?“, fragte Ryou verblüfft über Marikus plötzliche Entschlossenheit.

„Das werde ich mir noch überlegen. Jetzt ist es ohnehin noch zu früh, um etwas zu unternehmen. Kaiba darf nicht merken, dass ich mich gegen ihn gewendet habe. Ich möchte erstmal rausfinden, wie viel Einfluss er noch hat. Und außerdem muss Bakura erstmal wieder gesund werden.“

In Wirklichkeit hatte Mariku noch keinen Plan, was er tun sollte. Aber sobald ihm etwas einfallen würde, würde er auch handeln, soviel stand fest.

„Wenn du Hilfe brauchst, dann kannst du auf mich zählen.“

„Danke, Ryou.“
 

Mariku umarmte seinen besten Freund und wünschte ihm noch eine gute Nacht, als dieser sich dann zum Schlafen verzog. Er selbst entledigte sich seiner Kleider bis zur Shorts und kuschelte sich zu Bakura auf die Couch. Zwar war er Müde, aber einschlafen konnte er noch nicht wirklich, er dachte über einen Plan nach. Wenn es tatsächlich so war, wie er mit Ryou vermutet hatte, dann würde er vielleicht doch noch eine gute Chance haben, mit Bakura aus dieser Sache rauszukommen. Noch war nichts verloren.
 

Mariku legte seinen Arm um Bakura und strich ihm sanft über dessen Bauch. Er war so froh, dass er noch rechtzeitig zurückgekommen war und bereute es, dass er seinen Freund allein in dessen Wohnung gelassen hatte. Ab jetzt würde Mariku ihn nicht mehr so ohne Weiteres aus den Augen lassen. Doch bevor er noch weiter darüber nachdachte, siegte letztendlich die Müdigkeit und er schlief ein.
 

Bakura war der Erste, der am Morgen aufwachte. Er fühlte sich schon etwas besser und spürte die Wärme von Marikus Körper, der neben ihm lag und friedlich schlief. Der Weißhaarige streckte sich und sah sich um. „Wo sind wir hier?“ Er kannte Ryous Wohnung immerhin noch nicht und war leicht verwirrt. Er rüttelte leicht an Marikus Arm. „Hey Mariku. Wach auf.“
 

Mariku verzog sein Gesicht, als er das Rütteln spürte, machte aber sogleich seine Augen auf und war hellwach, als er seinen Freund erblickte. „Bakura, wie geht’s dir?“

Der Angesprochene sah kurz an seinem Arm hinab, dann wieder zu Mariku. „Mir geht es soweit gut.“ Die Schmerzen ignorierte er. In den letzten Tagen hatte er schon so viele Schmerzen ertragen, dass er sich langsam daran gewöhnte und sie ihm weniger auszumachen schienen.

„Aber wo sind wir hier überhaupt?“

„Wir sind bei Ryou. Ich hab dich hierhergebracht, nachdem du...“, er stockte kurz und räusperte sich. „Ich meine, du bist umgekippt. Kannst du dich erinnern, was gestern war?“
 

Bakura senkte seinen Blick. Er überlegte kurz, rieb sich dabei seinen Arm. „Ich kann mich daran erinnern, dass ich ins Auto gezogen wurde. Danach ist alles schwarz geworden.“

„Ist das alles?“, fragte Mariku etwas vorsichtig nach. Daraufhin hob Bakura seine Augen an, die Marikus trafen. „Ich weiß auch, dass du die Kerle… erschossen hast.“ Keine schöne Erinnerung. Bakura wäre es lieber, er würde sich nicht daran erinnern. Der Ägypter nickte. Was sollte er jetzt auch daraufhin sagen, es war nunmal, wie es war und Mariku konnte nichts mehr daran ändern.

„Haben sie dir etwas angetan?“ Fuhr er stattdessen fort. „Ich meine, außer dieser Verletzung?“ Er fuhr mit seiner Hand leicht über Bakuras Verband am Arm entlang.
 

Der Weißhaarige schüttelte nur den Kopf. Letztendlich war er froh, dass Mariku ihm geholfen hatte. Wie schon so oft in den letzten Tagen. Wer weiß, was die Typen alles mit ihm angestellt hätten, sie konnten ihm doch wirklich herzlich egal sein. Ihm war es viel wichtiger bei Mariku zu sein. Und sonst nichts. Unverhofft hatte er das Bedürfnis, seinem Freund in die Arme zu fallen und ehe er darüber nachdachte, tat er es auch. Er zitterte am ganzen Körper, denn erst jetzt spürte er die Angst. Angst vor der ganzen Situation und vor allem die Angst, wenn Mariku nicht bei ihm war. Was waren das überhaupt für Kerle?
 

Der Ägypter war leicht erstaunt über Bakuras Reaktion, legte aber ebenfalls seine Arme um Bakura und hielt ihn fest in seinen Armen. Er schloss die Augen und genoss für einen Augenblick diesen Moment.

„Hör zu, Bakura. In deiner Wohnung bist du nicht mehr sicher. Wir suchen etwas anderes, wo wir erstmal unter kommen können.“

Der Weißhaarige nickte. „Ja, das wäre wohl das Beste.“ Er wollte dort sowieso nicht mehr alleine hin.
 

Mariku blickte auf die Uhr und überlegte. „Es ist noch sehr früh. Vielleicht sollten wir erstmal wieder zur Schule gehen, bis mir etwas eingefallen ist. Dort wären wir fürs erste auf jedenfall sicher.“

„Bist du sicher? Die Schule kennt doch jeder.“

„Ja, aber am Tag wird bestimmt keiner an einem so öffentlichen Platz erscheinen. Vertrau mir.“

„Ich vertraue dir immer, Mariku.“ Zur Untermalung seiner Worte zwickte Bakura leicht in dessen Bauch und lächelte dabei. Der Körper des Älteren roch so wahnsinnig gut. Bei ihm fühlte Bakura sich wirklich sicher.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  jyorie
2013-04-14T12:42:50+00:00 14.04.2013 14:42
Hi ^_^

Endlich ist ein Geheimnis gelüftet ... nur wen Mariku
umgelegt hat noch nicht ... Aber ich bin echt froh, das
er rechtzeitig zur stelle war, und Bakura noch retten kon-
nt. Ich finde es auch süß, das Ryou dem Ägypter so vor-
behaltlos hilft und das du ihm eine anspruchsvolle Rolle
gehen hast.

Wie es jetzt wohl weiter geht, ob tatsächlich alles damit
erledigt ist, wenn kaiba stirbt? Ich bin gespannt und freu
mich immer noch riesig über die Fortsetzung deiner Story ;)

CuCu Jyorie



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