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The Bitter & the Sweet

von

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Ein guter Abend.


 

Epilog
 


 

- Ein guter Abend. -
 

Scorpius Malfoy saß in einem schwarzen Vauxhall, in den er ein paar Straßen weiter appariert war. Sie wohnten in einem ausschließlichen Muggel-Viertel und obwohl Kuriositäten aus der Zaubererwelt inzwischen zum Alltag gehörten, wollte er dadurch seine Nachbarn nicht beunruhigen.

Er starrte auf die kleine rote Haustür des Natursteingebäudes. Die Fenster waren in sanftem Licht erhellt und sahen einladend warm aus, im Gegensatz zu den winterlichen Außentemperaturen. Neben ihm lag seine lederne Aktentasche, die eigentlich nichts anderes enthielt, als einen Kugelschreiber, den er zum Kauf dazubekommen hatte.

Heute hatte er es geschafft, Weasleys Zauberhafte Zauberscherze in die schwarzen Zahlen zu bringen, ohne dass er auch nur einen Tag lang eine Ausbildung zum Geschäftsmann gemacht hatte. Diese Tatsache erfüllte ihn mit Stolz. Vor einem Jahr noch hatte das Unternehmen gedroht gänzlich pleite zu gehen und von Malfoy's geschluckt zu werden um so seinen Namen einzubüßen. Aber er hatte keine Nacht länger als vier Stunden geschlafen, hatte in Kauf genommen später nach Hause zu kehren zu seiner Familie, nur um Rose heute sagen zu können, dass es vorbei war.

Er spürte Erleichterung und gestattete sich einen Moment, die Augen zu schließen und sich zu beruhigen. Nicht, dass sein Leben sonderlich spannend war – aber es war anstrengend gewesen. Wie es Rose mit ihrer Dreifachbelastung ging, wollte er nicht einmal ahnen.

Seufzend griff er nach seiner Tasche und stieg aus dem Wagen. Mit einem geübten Klicken auf eine kleine Fernbedienung flimmerten die Blinklichter auf und verriegelten den Wagen.
 

Es war ein Spätherbstabend mit der klaren Luft, die den ersten Schnee verhieß. Der Malfoy holte tief Luft auf seinem Weg über die kleine Treppe des Reihenhauses. Er drehte den schweren Schlüssel im Schloss und öffnete die Tür mit dem gewohnten Knarren.

Ein Gefühl von Zuhause stellte sich ein, als ihm die Wärme entgegenschlug und der Geruch von Abendessen ihn umfing. Rose hatte keine Ahnung, dass er heute das erste Mal pünktlich nach Hause kam, seit sie verheiratet waren.

Geduldig und voller Verständnis hatte sie sich an seine Abwesenheit gewöhnt. Er wusste nicht, wie er ihr dafür danken sollte, ihm keine Vorwürfe gemacht zu haben.
 

Er zog die Schuhe direkt hinter der Tür aus und lief leise über den Burgunderteppich in Richtung Küche, wo man Rose leise fluchen hörte. Sie bemerkte ihn nicht, wie er sich an den Türrahmen lehnte und die Idylle genoss.
 

Sie lehnte sich gerade über ihre gemeinsame Tochter, die in ihrem Kinderstuhl amüsiert quiekte. Gerade hatte die Einjährige ihrer jungen Mutter einen Schwall Spinat entgegen gespuckt und dabei die vielen Medizinbücher, die sich auf dem Küchentisch stapelten, getroffen. Offensichtlich war seine Frau gerade von der Universität gekommen und hatte ihre Unterlagen sortieren wollen, als sie nach Essen quäkte.
 

„Finja, wir hatten doch ausgemacht, dass du den Spinat zumindest mal probierst.“, sprach die Rothaarige entnervt mit ihrer Tochter. Sie klang erschöpft. Offensichtlich musste sie einsehen, dass man mit einem Kleinkind schwer verhandeln konnte. Denn anstatt schuldbewusst den Spinat zu schlucken, verzog die Jüngste nun ihren Mund zu einem Halbmondgrinsen. Ihre braunen Augen funkelten ihre Mutter erheitert über die Sauerei an, während sie ihren Zeigefinger gedankenversunken in die Spinatschale tauchte.
 

Scorpius musste grinsen, als Finja ihn bemerkte. Sie streckte ihre kleinen, speckigen Babyärmchen in seine Richtung aus und befahl ihm mit Öffnen und Schließen ihrer Fäuste, näher zu kommen.
 

„Ba-ba.“

Rose drehte sich überrascht zur Tür herum und registrierte ihren Ehemann. Er wirkte müde, stellte sie fest, doch seine Augen funkelten.
 

„Du bist schon Zuhause!“, stellte sie überrascht fest. Sie schenkte ihm eines ihrer besonderen Lächeln, weil sie sich aufrichtig über seine Anwesenheit beim Essen freute. Mit einem Kleinkind zu Abend zu essen, bot auf die Dauer keine gehaltvollen Konversationen.
 

Sofort sprang sie auf und rannte Richtung Herd, wo bereits in zwei kleinen Töpfen das Abendessen köchelte. Die Küche sah aus, wie das übliche Schlachtfeld, wenn seine Angetraute kochte. Glücklicherweise war sie bewanderter in Haushaltszaubern, als er selbst, sonst steckten sie in einem ganz schönen Dilemma.
 

Sein Blick glitt von seiner rotblonden Tochter auf die junge Frau am Herd, die gerade einen Salzstreuer betätigte und wie immer zu viel würzen würde. Sie trug einen ausgeleierten Pullover, der ihr bereits von einer Schulter hing, über ein paar schwarzen Jeans. Ihre Haare hatte sie sich zu einem unordentlichen Dutt gebunden, damit sie nicht im Spinatkrieg ihrer Tochter in Mitleidenschaft gezogen worden.
 

Und da wusste er es.
 

Er ging zu ihr und platzierte einen Kuss in ihren Nacken. Ein verschämtes Grinsen lugte über ihre Schulter hinweg zu ihm, verwirrt über die unerwartete Geste.
 

„Guten Abend. Ich liebe dich.“
 

Im nächsten Moment schepperte der Salzstreuer auf den Küchenfliesen. Finja erschrak sich und begann zu schreien, doch in dieser Sekunde war ihre Mutter nicht sofort zur Stelle.
 

Scorpius fragte sich wirklich, wie er von Guten Abend auf Ich liebe dich kam. Aber er wusste es einfach: Es war ein guter Abend und er liebte sie.
 

„Kannst du das wiederholen?“, bat sie atemlos und drehte sich in seinen Armen um.
 

Ihre Augen suchten seine, als wolle sie sich vergewissern, dass sie nicht den Verstand verloren hatte. Sie hatte es ihm schon viele Male gesagt – dass er sie als Antwort immer innig geküsst hatte, war ihr in den letzten Jahren Antwort genug geworden.
 

„Ich liebe dich.“
 

Rose schluckte hart und ihr Ehemann wusste, dass sie sich gerade zusammenriss nicht zu weinen. Er lächelte etwas verlegen.
 

„Du liebst mich.“, wiederholte sie mit brüchiger Stimme. Ohne zu zögern zog sie ihn zu sich hinunter.
 

Sie küssten sich unter den Protestlauten ihrer Tochter.
 


 

...:. Ende .:...
 


 


 


 


 


 


 


 

Ich danke: allen Lesern für die Aufmerksamkeit und die Ausdauer und danke der zauberhaften Dahlie für die Tritte in den Allerwertesten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  darkbird
2014-02-22T03:22:33+00:00 22.02.2014 04:22
Einmal mehr hat mich deine geschichte gefesselt. Gerade hab ich ein paar tränen in den augen, aufgrund deines prologs, bzw der letzten zeilen.

Hab das handy schon ein paar mal weg gelegt diese nacht und konnte doch nicht einschlafen.
Mir kam so in den sinn das ich demnächst auch mal wieder an meinen FF`s weiter arbeiten sollte.

An dieser stelle muss ich mich doch bei dir bedanken, für deine blühende fantasie und das du uns daran teilhaben lässt.

Vlg
darkbird
Antwort von:  Asketenherz
22.02.2014 07:30
:) Mensch, ich wollte doch keine schlaflosen Nächte bereiten... aber wenn sie inspiriert hat, dann war es wohl doch ertragreich. Danke für den wunderbaren Kommentar, hat mir gerade meinen Morgen versüßt!

Liebe Grüße zurück
Von:  Dahlie
2013-04-06T11:11:04+00:00 06.04.2013 13:11
Liebe Resa,

200!!! Hier ist er (hoffe ich) und es ist geschafft, nach ewigen hin und her, Gedanken der Löschung, einen Herzinfakt, einer Tiberia und ganz ganz viele Gespräche auf Skype später sind wir nun hier, bzw. DU hast es hiermit wirklich geschafft. Es ist immer super super schwer eine solche FF zu beenden, weil das Leben IMMER weiter geht und sich die Welt dreht und dreht.
Den Tritt habe ich dir immer gern gegeben, weil es doch ein bezauberndes Gefühl ist so etwas Großes abgeschlossen zu haben, richtig?
Ja Richtig! Kannst mir ruhig Recht geben ;D
Ich finde, dass du den Schluss gut gewählt hast, eine typische Situation, die doch etwas anders zu sein scheint als sie wirklich ist. Drei kleine Worte aus seinem Mund und der Zauber war da :)
Resa, ich kann mich jetzt einfach nur noch wiederholen und schön, bezaubernd und klasse sagen, ebenso Respekt und Kniefall. Etwas anderes wird dem hier einfach nicht gerecht.
Du hattest eine ungewöhnliche Idee, aber mit deiner Macht der Worte hast du die Außergewöhnlichkeit so umgewandelt, das man gefesselt war und das ist deine große Stärke, etwas kann noch so anders sein, du schaffst es, dass man es liebt. Frei von jedem Klischee.

Nun denn...
*zum Mantel greift*
Hiermit verabschiede ich mich, es ist der letzte Kommentar und jetzt habe ich allen Grund etwas melodramatisch zu sein, nicht wahr?
Hab dank für dieses schöne Werk, für so viel Lesefreude, Tränen und Träume :)

Liebste Grüße, Deine Blume :D
Antwort von:  Asketenherz
06.04.2013 13:13
Frei von jedem Klischee. - Du weißt, was du sagen musst. :) Was für ein schöner letzter Kommentar mit Mantel und allem. Hach.
Von:  darkbird
2012-12-28T11:41:40+00:00 28.12.2012 12:41
Hach Seufz.
Scorp hat nur acht jahre und neun Monate gebraucht um es ihr zu sagen *g*

Es ist das perfekte ende *schmacht*

werde sie in nächster Zeit noch mal von vorne und ganz *mich schon darauf freu*

ganz liebe grüße
darkbird
Von:  caki
2012-12-18T21:29:41+00:00 18.12.2012 22:29
Zum Schluss der FF wollte ich dir auch einmal einen Kommentar hinterlassen ;)

Ich muss wirklich sagen, dass die FF wirklich toll war. Sie war abwechslungsreich und ist dir sehr gut gelungen. Gerade der Epilog rundet die FF noch mal schön ab.

Über eine weitere FF von dir würde ich mich sehr freuen.

LG
caki
Antwort von:  Asketenherz
06.04.2013 13:09
Ist veröffentlicht. :)
Von: abgemeldet
2012-12-18T14:00:50+00:00 18.12.2012 15:00
oh nein das letzte Kapitel! :D aber die Geschichte war einfach toll <3 das letzte Kapitel ist ja furchtbar süß :) wirklich eine wundervolle Geschichte :) also danke, dass du sie hochgeladen hast ich hab sie sehr gerne gelesen und ich kann dich nur loben ;)
Vielleicht schreibst du ja mal wieder eine dann lese ich sie natürlich mit Freude auch :D
viele liebe Grüße sugars
Von:  Schreiberchen
2012-12-18T13:10:40+00:00 18.12.2012 14:10
Ein tolles Ende. So rührend! Ich liebe es.

Aber dass Scorpius noch ein paar Jahre brauchte, um sagen zu können, dass er Rose liebt...naja...Männer halt.

Vielen Dank für diese tolle FF - wenns nach mir ginge, könnte es aber noch weiter gehen! XD
Von:  nami-girl85
2012-12-18T07:22:53+00:00 18.12.2012 08:22
oh mein gott es ist schluss Ó__o
das ging mir jetzt zu schnell, aber es könnte wenn es nach mir ging auch immer weiter gehen :D

ich muss wahrlich sagen dass das ein gelungener abschluss deiner wunderbaren fanfic ist ♥
das sie es trotzdem geschafft haben sich ineinander zu verlieben ist unheimlich toll und du hast es gut umgesetzt :)

liebste grüße,
nami :)


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