Zum Inhalt der Seite

Big Green

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 1

Es war ein ungewöhnlich warmer Frühling in diesem Jahr. Anfang April und schon 28 Grad. Die Sonne schien gnadenlos auf die Erde nieder. Keine Wolke war am Himmel zu sehen. Jeder der die Möglichkeit hatte, blieb im Schatten. Seit Wochen hatte es nicht geregnet. Selbst die Vögel zogen es heute vor, in den Bäumen sitzen zu bleiben und gaben keinen Ton von sich. Kein Windhauch regte sich. Alles war still.

Nur aus der Scheune der Kentfarm war ein leichtes Schaben und Kratzen zu hören.

Sarah war damit beschäftigt die Boxen der Pferde auszumisten. Geschafft stellte sie die Mistgabel auf die Erde und stützte sich an deren Stiel ab. Sie schwitzte. Mit einem Seufzen wischte sie sich den Schweiß von der Stirn und betrachtete die leere Box. Ihre innere Hitze erinnerte sie an vergangene Zeiten, denn eigentlich machte ihr Wärme nichts mehr aus. Doch scheinbar waren ihre Hormone derart durcheinander gewirbelt, dass sie dieser menschlichen Eigenschaft wieder erlegen war. Ruhig atmete sie etwas durch. Sie freute sich schon jetzt darauf, wenn sie wieder all ihre Kraft zurückhaben würde. Noch drei Monate, dann wäre es soweit.

“Hey Schatz, was machst du denn da?”

Erschrocken drehte sich Sarah herum. Verdammt, er hatte sie erwischt. Jetzt durfte sie sich wieder eine Predigt anhören. Sie setzte ihr unwiderstehliches Lächeln auf, dass ihr Freund aber mittlerweile zur genüge kannte und auch nicht mehr viel ausrichten konnte. Sie sah zu, wie er langsam, mit besorgtem Blick, auf sie zu kam. Sein Anblick entschädigte sie jetzt schon vor der kommenden Predigt. Er hatte sein T-shirt ausgezogen und lief lediglich in seiner Jeans auf sie zu. Trotz der anderthalb Jahre, die sie jetzt schon zusammen waren, hatte ihre Liebe zu ihm kein Stück nachgelassen. Im Gegenteil, in den letzten sechs Monaten war sie geradezu verrückt nach ihm. Ob das wohl auch an ihrer Situation lag? Ihr Lächeln wich einem gierigen Blick auf seinen Oberkörper.

Clark fand es gar nicht gut, dass Sarah so hart arbeitete. Sie wusste doch genau, was er davon hielt. Da konnte sie ihn so bezaubernd angucken wie sie wollte. Er blieb direkt vor ihr stehen und strich ihr eine Strähne, ihres langen, braunen Haares, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatte, hinter das Ohr.

Sanft sah er sie an und spürte ihre Fingerspitzen auf seiner Brust. Nein, dass konnte doch nicht wahr sein. Sie war im Moment wirklich unersättlich. Zärtlich nahm er ihre Hand von seinem Körper, hielt sie fest, drehte sich um seine Freundin herum, so dass er hinter ihr stand und umarmte sie. Dabei legte er ihre und seine Hand auf ihren Bauch. Er drückte seine Wange gegen ihre und meinte:

“Du weißt, was ich davon halte, in deinen Umständen!”

Genervt ließ sie ihren Hinterkopf an seine Schulter sinken und widersprach:

“Clark, ich bin schwanger, nicht krank!”

Sie löste sich aus seiner Umarmung und sah ihn auffordernd an. Eigentlich war es ja auch süß, wie sehr er sich sorgte.

Clark konnte ihrem Blick nicht lange standhalten. Er legte seine Hand an ihre Wange und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss.

Dennoch meinte er danach besorgt:

“Aber die Schwangerschaft nimmt dir deine Kräfte. Du bist bei weitem nicht so fit wie vorher. Du schwitzt sogar!”

Sarah verdrehte ihre Augen. Jetzt reichte es aber.

“Clark, ich fühle mich topfit! Es ist alles in Ordnung!”

Liebevoll sah Clark Sarah an. Sie war so süß, wenn sie sich ärgerte. Beschwichtigend sagte er:

“Ich weiß. Trotzdem, überlass doch wenigstens solche Sachen mir!”

Sarah hatte keine Lust, mit ihm erneut darüber zu diskutieren. Stattdessen hielt sie ihm lediglich die Mistgabel entgegen.

Clark grinste. Den kleinen Machtkampf hatte er gewonnen. Sofort legte er los. Er nutzte dabei seine Geschwindigkeit um schnell fertig zu werden.

Sarah hatte sich unterdessen auf einen Strohballen gesetzt und sah ihm dabei zu. Sie genoss den Anblick in vollen Zügen. Sofort wurde ihr noch wärmer.

“Mach doch langsamer,” unterbrach sie ihn bei seinem Tun.

Clark stellte die Mistgabel zur Seite und sah sie irritiert an. Was meinte sie denn jetzt damit? Diese Schwangerschaft gab ihm ständig neue Rätsel auf.

“Dann habe ich länger etwas davon,” grinste sie und ging zu ihm. Verliebt sah sie ihm in die Augen und ließ ihre Hand über seine Brust gleiten. Sie fasste ihm in den Nacken und zog ihn zu sich. Dann verschmolzen ihre Lippen miteinander.

“Hey Leute!” wurden sie jäh aus ihrem leidenschaftlichen Kuss gerissen.

Oliver betrat die Scheune, gefolgt von einem zweiten, sehr ansehnlichen, Mann. Er war so groß wie Olli, hatte kurze braune Haare und braune Augen. Er trug, so wie Oliver, eine Jeans und ein Hemd. Irgendwie sahen sich die Beiden ein bisschen ähnlich.

Es störte Olli scheinbar überhaupt nicht, so hereinzuplatzen. Im Gegenteil, ihm stand ein dickes Grinsen ins Gesicht geschrieben.

“Stören wir etwa?” fragte er ganz unschuldig.

Für diese dumme Frage erntete er einen bösen Blick von Sarah.

“Oliver, was treibt dich hierher?” wunderte sich Clark, nachdem er seinen Missmut abgelegt hatte.

“Ich wollte euch Jemanden vorstellen. Das ist mein Cousin Devon! Er wird die nächsten Monate in Metropolis wohnen.” Er wies mit der Hand auf seinen Cousin.

Clark ergriff Devons Hand und stellte sich vor:

“Clark. Und das ist…”

“Sarah,” stellte sich nun auch Sarah vor.

Devon sah Clark und Sarah überrascht an und deutete mit seiner Hand abwechselnd auf die Beiden und schließlich auf Sarahs Bauch:

“Woah, ihr Beide? Ihr bekommt Nachwuchs?”

Sarah legte glücklich eine Hand auf ihren kleinen runden Kugelbauch und nickte.

“Herzlichen Glückwunsch! Wann ist es denn so weit?” fragte Devon ehrlich interessiert.

“Im Juli,” antwortete Clark stolz und legte ebenfalls seine Hand auf Sarahs Bauch. “Und was treibt dich nach Metropolis, Devon?” hängte er neugierig an.

“Geschäfte,” antwortete Devon knapp.

“Olli, wo ist Chloe denn?” wollte Sarah wissen. Sie vermisste ihre Freundin, denn sie hatte sie schon einige Tage nicht mehr zu Gesicht bekommen.

“Die ist mal wieder in Arbeit versunken. Als Chefredakteurin hat man eine Menge zu tun,” meinte Oliver und man konnte den leicht traurigen Tonfall heraushören, wenn man ihn gut kannte.

“Wie? Auf einem Sonntag?” stutze Sarah.

“Du kennst sie doch, Sarah. Wenn Chloe an einer Story dran ist, dann hört sie erst auf, wenn sie wirklich alles bis auf das letzte Detail herausgefunden hat. Außerdem beansprucht ihr Nebenjob sie nun auch etwas mehr!”

Sarah wusste was Oliver mit dem Nebenjob meinte. Chloe hatte sich nun mit in Olivers Geschäfte eingeklinkt, seine Geschäfte als Oliver Queen, aber auch die als Green Arrow. Unauffällig nickte sie zu Devon rüber. Oliver verstand die tonlose Frage und schüttelte den Kopf. Devon wusste also nichts von dem Zusammenhang zwischen Oliver und Green Arrow.

“Du solltest dringend darauf achten, dass sie sich nicht irgendwann überarbeitet,” mischte Clark sich ein. Er kannte seine beste Freundin, sie neigte schon immer dazu, zu wenig an sich selbst zu denken.

“Seit wann lässt sich Chloe in ihr Leben reinreden?” fragte Oliver vorwurfsvoll.

Clark nickte verständlich. Da hatte Olli recht, Chloe war ein purer Dickkopf.

“Ich denke ich werde gleich mal bei ihr vorbeischauen,” warf Sarah ein und biss sich sofort auf die Unterlippe. Zu spät, Devon sah sie bereits verwirrt an.

“Gleich? Bis Metropolis fährst du doch mindestens zwei Stunden. Bis dahin ist sie wahrscheinlich schon gar nicht mehr im Daily Planet,” warf er ein.

“Äh,… ja, du hast recht. Ich werde sie vorher anrufen,” redete sich Sarah heraus. Mist, wieso hatte sie gerade nicht aufgepasst. Devon durfte auf keinen Fall misstrauisch werden. Er durfte nicht erfahren, was es mit ihr und Clark auf sich hatte. Schließlich wusste er ja auch nichts von Olivers Doppelleben.

Sarah deutete mit ihrem Daumen in Richtung des Hauses und meinte:

“Ich versuch jetzt gleich mal sie zu erreichen. Und eine Dusche schadet mir jetzt auch nicht. Wir sehen uns!” Sie hob kurz die Hand zum Abschied, drückte Clark einen Kuss auf die Wange und verließ die Scheune.

Clark sah ihr mit einem Lächeln hinterher. Dann sah er Olli und Devon an.

“Ähm, wollt ihr was trinken?” fragte er die Beiden.

“Nee, lass mal, Clark! Ich wollt euch eigentlich nur mal bekannt machen, weil ihr euch bestimmt öfter über den Weg laufen werdet, in den nächsten Tagen,” winkte Oliver ab. “Wir wollten eigentlich zu Lex und da dachte ich, wir kommen hier vorher noch einmal schnell rum!”

“Lex?” verwundert sah Clark Oliver an. “Was wollt ihr denn bei ihm?”

“Ich wollte mit Lex etwas geschäftliches klären,” mischte sich Devon wieder ein. “Ich könnte ihm bei seinen aktuellen Nachforschungen unterstützen!”

“Nachforschungen?” Solche Sachen ließen Clark immer aufhorchen, auch wenn Lex nun schon seit einem Jahr auf der guten Seite stand.

“Ja, nachdem er dieses Heilmittel gegen Krebs entwickelt hat, habe ich einfach mal damit weiter experimentiert und dabei sehr interessante Sachen festgestellt. Aber das ist alles noch nicht spruchreif,” grinste Devon.

Clark zog erstaunt die Augenbrauen hoch und nickte:

“Dann bist du ein…” Er suchte nach dem passenden Wort.

“Hobbyforscher! So kannst du mich nennen,” lachte Devon. “Seit ich klein bin interessieren mich solche Sachen, besonders unerforschte Dinge. Aber mir fehlen einfach die finanziellen Mittel und Geräte und da dachte ich, ich könnte mich vielleicht mit Lex zusammentun. Er hat schon so viele wunderbare Sachen herausgefunden, das hat mich einfach beeindruckt!”

Clark nickte ihm freundlich zu, doch innerlich war er von großen Zweifeln zerfressen. Ob es wirklich eine gute Idee von Oliver war, Devon mit Lex bekannt zu machen? Lex hatte damals auch seine Forschungen voran getrieben, mit der Option Gutes tun zu wollen, doch die Machtgier hatte von ihm Besitz ergriffen. Es bestand die Möglichkeit, dass es mit Devon auch so werden würde.

“Devon, entschuldigst du uns kurz?” bat Clark höflich, packte Oliver am Arm und zerrte ihn mit sich. Der sah ihn irritiert an, riss sich von Clark los und ging mit ihm hinaus.

“Was soll denn das werden?” fragte Clark in flüsternden, aber deutlich zornigem Ton.

“Was?” Oliver verstand nicht, was Clark von ihm wollte.

“Du willst Devon mit Lex Nachforschungen anstellen lassen? Wahrscheinlich noch über Kryptonit!”

“Ja, und?” Oliver war etwas genervt von Clarks Panikanfall. “Clark, Devon hat mir erzählt, wie begeistert er von Lex Forschungen ist. Er glaubt, dieses Heilmittel ist zu noch mehr fähig. Er erzählte mir etwas von Aids. Glaub mir, er hat nichts weiter im Sinn, als noch mehr Krankheiten damit heilen zu können. Ich habe ihm meine Hilfe und finanzielle Unterstützung angeboten, aber er wollte es selbst schaffen und hat mich daraufhin gebeten, ihm Lex vorzustellen!”

“Du vertraust ihm?” fragte Clark skeptisch.

“Ja,” antwortete Oliver selbstsicher.

“Wie gut kennst du ihn?” Clark ließ nicht locker.

“Ich kenne ihn gut genug, um zu wissen, dass er niemals so etwas tun würde, wie Lex es damals tat!” versuchte Oliver Clark die Zweifel zu nehmen.

Clark nickte sachte:

“Gut, ich hoffe du hast recht!”

“Vertrau mir! Er ist durch und durch gut. Du brauchst dir keine Sorgen machen!” Erleichtert klopfte Oliver Clark auf die Schulter. “Er hat für mich auch schon einige Dinge erforscht. Für die Justice League zum Beispiel und er hat nie Fragen gestellt! Oder glaubst du ich habe alle Substanzen für meine Pfeile selbst erforscht?”

Das beruhigte Clark ein wenig. Warum hatte Oliver das nicht gleich gesagt? Clark rang sich ein Lächeln ab.

Sie gingen zurück in die Scheune, wo Devon auf die Beiden wartete und sie fragend ansah.

“Sorry, Dev! Wir mussten kurz was klären. Clark kommt mit dem Vaterwerden noch nicht so ganz klar,” grinste Oliver.

Clark sah ihn für diese Ausrede, abwertend, mit zusammengekniffenen Augen an. Dann nickte er eher widerwillig, um Olivers Aussage zu bestätigen.

“Oh, verstehe! Kein Problem,” meinte Devon verlegen und sah Clark mitleidig an. “Wie alt bist du denn?” fragte er Clark dann.

“Sechsundzwanzig! Wieso?” Clark stutzte. Was sollte diese Frage?

“Nur so,” winkte Devon schnell ab.

Die Beiden sahen sich skeptisch an. Irgendwie konnte Clark Devon nicht einordnen. Er schien nett zu sein, ein anständiger Kerl, aber zugleich war er irgendwie seltsam.

“Okay,” warf Oliver ein. Er spürte die Spannung zwischen den Beiden und wollte den Bogen nicht überspannen. “Dann machen wir uns mal auf den Weg. Wir sehen uns, Clark!” Er wandte sich ab und ging hinaus.

“War nett dich kennen zu lernen,” murmelte Devon Clark zu und folgte Oliver.

Clark nickte kurz und sah den Beiden hinterher.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück