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Kryptonit

Jeder Held hat eine Schwäche
von

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Kuss

So. Morgen werde ich zu beschäftigt sein, deswegen gibt es das Weihnachtskapitel schon heute :D Ich wünsche allen frohe Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr! Danke wie immer für eure lieben Kommentare!

Liebe Grüße,

Ur

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Ich kann nicht glauben, dass es ich es gesagt habe. Ich weiß nicht mal, wieso es plötzlich so leicht ging. So leicht, mit Chris zu reden. Eine leise Stimme in meinem Kopf sagt mir, dass Chris jetzt nicht mehr der unerreichbare griechische Gott oder der übermenschliche Superheld ist. Es liegt an dieser Sache mit Jakob, glaube ich. Aber genau erklären kann ich es auch nicht. Obwohl ich mich schon ruhiger als sonst gefühlt habe, hat mein Herz wie wahnsinnig gehämmert. Allein schon, als er zu mir kam und mir gesagt hat, dass er an mich glaubt. Und dass er nur wegen mir so gut schlafen konnte. Wenn ich daran denke, wird mir immer noch ein wenig schummrig.

Chris hat nichts mehr zu meinem Geständnis gesagt, aber ich bin ihm sehr dankbar, dass er mich einfach wie immer behandelt und nicht wie ein rohes Ei. Das wäre schrecklich.
 

Er fährt mich am ersten Schultag sogar zur Schule, damit ich mit meinem großen Kunstbild nicht den ganzen Weg zu Fuß laufen muss.

»Wenn das keine fünfzehn Punkte werden, dann weiß ich auch nicht«, sagt er grinsend, als ich das Bild aus dem Auto manövriere. Ich lächele.

»Vierzehn sind ok. Hab ich auf meiner Liste für die nähere Zukunft stehen. Es wäre schön, wenn ich das abhaken könnte«, informiere ich ihn. Unweigerlich muss ich daran denken, dass der Punkt, den ich eigentlich schon vorher gestrichen habe, weil er mir zu absurd vorkam, jetzt erledigt ist. Ich kann ihn abhaken. Irgendwie ein gutes Gefühl.

Ich winke Chris mit einem Arm und gehe dann in Richtung Schule. Heute sogar ohne Magenschmerzen. Wow.
 

Man merkt, dass der Sommer sich dem Ende neigt. Es ist September und ich muss daran denken, dass ich Chris erst im Mai kennen gelernt habe. Das ist noch nicht so viel Zeit. Trotzdem ist in meinem Leben so viel passiert wie sonst nie. Ich wohne nicht mehr zu Hause, bin geoutet, bin das erste Mal verliebt und mit Lilli befreundet. Ich gehe aus, ich hab mich gegen Benni gewehrt. Alles ist besser geworden. Obwohl das unglücklich Verliebtsein natürlich nicht angenehm ist, aber ich bemühe mich seit der Sache mit Jakob, meine Gefühle für Chris einzustellen. So was geht wahrscheinlich nicht besonders gut. Aber einen Versuch ist es wert.

Lilli wartet mit ihrem in Papier eingewickelten Kunstprojekt am Eingang auf mich.

»Wehe Frau Pape, wenn wir keine vierzehn Punkte kriegen«, sagt sie bestens gelaunt und stapft mir voran ins Schulgebäude. Ich folge ihr lächelnd. Fast freue ich mich ein bisschen, wieder in der Schule zu sein. Mein Leben ist also offiziell ein anderes als noch im Mai.
 

Ich glaube, so schnell ist ein Schultag noch nie vergangen. In der Kunstdoppelstunde stellen wir alle in ein paar Sätzen unser Projekt vor und zeigen ein paar Zwischenschritte. Frau Pape überschlägt sich fast vor Begeisterung, weil so viele verschiedene Ideen thematisiert wurden. Ich finde Lillis Bild noch besser als meins. Sie hat es komplett in Kohle gehalten und eine Art gezeichnete Collage daraus gemacht. Es ist ein bisschen gruselig, weil ihr Thema ja Pädophilie ist, aber die Umsetzung ist wirklich sehr gelungen.

Und das wichtigste an diesem Tag ist, dass Benni mich immer noch ignoriert. Er ignoriert mich sogar noch entschlossener. Wahrscheinlich ist ihm sein betrunkener Ausbruch peinlich. Ich werde jedenfalls keinen Mucks darüber verlieren und es einfach so hinnehmen, dass jetzt das letzte Schuljahr begonnen hat und ich Benni dann nie wieder sehen muss.

Frau Pape hat uns zugesichert, dass sie uns die Noten nächste Woche geben wird, nachdem sie sich die Mappe mit den Zwischenschritt-Skizzen und die Bilder noch mal genauer angeschaut hat.
 

»Wie war die Schule?«, erkundigt sich Sina beim Mittagessen. Parker und Pepper hocken unterm Küchentisch. Ich kann mittlerweile mit ein wenig Stolz sagen, dass Parker nur noch selten irgendwo in die Wohnung pinkelt. Gestern hat er neben mir auf dem Kopfkissen geschlafen.

»Gut. Benni ignoriert mich auch weiterhin und mein Kunstbild hat allgemeine Begeisterung ausgelöst«, sage ich lächelnd und reiche ihr die Schale mit dem Kartoffelbrei über den Tisch.

»Nichts anderes wäre verständlich gewesen«, sagt Sina grinsend. Chris schiebt sich ein halbes Fischstäbchen in den Mund.
 

»Hast du Lust, heute Abend mit trainieren zu kommen?«, fragt er mampfend. Sina tritt ihm unterm Tisch gegen das Schienbein.

»Sprich nicht mit vollem Mund!«

Chris schluckt und muss lachen.

»Ja, Mami«, entgegnet er und ich muss ebenfalls lachen. Dann nehme ich mir noch zwei Fischstäbchen.

»Ich hab nichts vor. Wir können also gern gehen. Passt mir ganz gut, ich wollte sowieso noch was aus Pas Wohnung holen… wenn er da ist, kann ich ja mal versuchen mit ihm zu reden«, sage ich. Ich weiß nicht mal, was ich meinem Vater sagen würde, wenn er da wäre. Aber ich hab das Gefühl, dass ich das noch irgendwie klären muss.

»Na gut. Ist dir acht zu spät?«, erkundigt Chris sich. Ich schüttele den Kopf. Wahrscheinlich trainieren vorher noch andere Leute in der Halle, sonst würde Chris schon eher zum Training gehen.
 

»Dann kann ich vorher gleich noch einen Berg Hausaufgaben erledigen und die Küche und das Bad sauber machen«, sage ich schmunzelnd. Wird mal wieder Zeit. Sina und Chris sagen zwar beide, dass sie nicht wollen, dass ich alles allein putze und aufräume, aber sie drücken sich gern so lang wie möglich darum und dann mache ich es doch jedes Mal. Ist aber in Ordnung, immerhin zahle ich keine Miete.

Der Wohnungs-Aufräum-Nachmittag vergeht ziemlich schnell und ab und an steckt Sina ihren Kopf aus dem Zimmer und bekundet ihr schlechtes Gewissen. Die Hausaufgaben gehen mit guter Laune auch ziemlich leicht von der Hand und anschließend gehe ich mit Pepper und Parker noch ein wenig raus in den Stadtpark. Ich mag den Park. Es ist irgendwie schön friedlich hier, auch wenn so viele Leute rumlaufen.
 

Dieses Training mit Chris ist auf eine gewisse Art und Weise merkwürdig, weil ich nicht dauernd rot werde, nicht immerzu stottere und mir nicht alles peinlich ist. Ich versteh mich selber nicht so richtig. Aber ich werde mich auf jeden Fall nicht beklagen. Es ist angenehm, mehr ich selbst zu sein und nicht ständig in eine mittlere Identitätskrise zu verfallen, weil Chris mich angelächelt hat. Auch wenn mein Herz immer noch freudig hüpft, wenn er es tut. Oder wenn wir uns berühren. Was beim Training ja nun mal öfter vorkommt.

Ich erinnere mich noch an das erste Mal, als ich hier mit ihm stand und danach unter der Dusche beinahe ausgerutscht wäre.

Chris betrachtet mich mit schief gelegtem Kopf, als ich mir die Haare mit einem Handtuch abtrockne.

»Was ist?«, frage ich ein wenig nervös. So hat er mich eindeutig noch nie angeschaut.

»Du bist… ein bisschen anders als sonst«, gibt er zurück, wendet den Blick ab und schlüpft in seine Jeans. Aha. Ihm ist das also auch aufgefallen. Na gut, kein Wunder. Immerhin hab ich ihm gesagt, dass ich ihn verliebt bin…
 

»Ja, ich hab’s auch gemerkt. Aber ich weiß nicht, woher das kommt«, sage ich und ziehe mir mein Shirt über den Kopf. Dann sehe ich ihn ein wenig besorgt an.

»Stört dich das?«, erkundige ich mich. Chris blinzelt und sieht mich verwirrt an.

»Nein. Nein, es ist nur ungewohnt«, gesteht er und grinst. Ich grinse zurück. Nicht nur für Chris ist das ungewohnt. Ich glaube, dass sich diese Andersartigkeit auch lediglich auf mein Verhalten gegenüber Chris beschränkt. Bei allen anderen bin ich so wie vorher auch.

»Ich werd dann noch bei Pa vorbeigehen und dann komm ich nach«, erkläre ich Chris, nachdem ich meine Sachen verstaut habe. Ich gebe ihm die Tasche mit, damit er sie in seinem Auto verfrachten kann.

»Dann bis gleich. Vielleicht schlaf ich schon, wenn du kommst, ich muss morgen früh raus. Hab einen Sprechstundentermin in der Uni«, erwidert Chris und winkt mir, ehe er mit seinem Auto verschwindet. Wir waren ziemlich lang in der Halle. Es ist schon fast halb elf.
 

Auf dem Weg zur Wohnung meines Vaters summe ich leise vor mich hin. In meinem Kopf gehe ich alles Mögliche durch, was ich zu Pa sagen könnte, wenn er zu Hause ist. Dass ich finde, dass er sich unmöglich verhalten hat? Ich weiß nicht, ob ich mich das traue. Vielleicht ist ja auch seine Freundin da? Vielleicht sollte ich einfach nur sagen, dass ich nicht vorhab, zurück zu ziehen, und dass es mir sehr gut geht. Da, wo ich jetzt wohne.

Ganz in Gedanken versunken schweifen meine Augen auf die andere Straßenseite hinüber, wo eine dieser Kneipen steht, in die ich nie gehen würde, weil meistens pöbelnde Schlägertypen davor herumlungern, vorbeifahrende Autos mit leeren Bierdosen bewerfen und Lieder singen, von denen mir immer der Appetit aufs Abendessen vergeht.

Aber diesmal veranlasst mich tatsächlich etwas dazu, stehen zu bleiben. Wenn mich nicht alles täuscht, ist das da drüben Benni. Und er steht da nicht einfach nur, sondern wird von zwei Kerlen, die ausgesprochen unangenehm aussehen, in die Mangel genommen. Einer der beiden hat ihn am Kragen gepackt und Benni sieht nicht so aus, als würde seine Körperkraft dazu ausreichen, sich gegen gleich zwei von diesen muskelbepackten Kerlen zu wehren.
 

Ich hab keine Ahnung, was in mich gefahren ist, aber im nächsten Moment habe ich die Straße überquert und stehe zwischen Benni und diesen beiden Kerlen. Ich sollte mich aus dem Staub machen, das geht mich alles nichts an und ich bin eindeutig nicht der Mensch, der andere sonderlich gut beschützen kann. Aber ich kann auch nicht wegsehen… das ist unfair, zwei gegen einen. Und die beiden sind viel größer als er. Einen Augenblick lang sehen die Typen verdutzt aus. Ich will auch gar nicht wissen, wie genau Benni dreinschaut.

»Lasst ihn in Ruhe«, sage ich. Meine Stimme zittert. Es ist absolut offensichtlich, dass ich viel mehr Schiss vor diesen Kerlen habe als Benni. Der sah einfach nur wütend aus und so, als würde er sich liebend gern prügeln. Aber ich will mich nicht prügeln und ich will auch nicht zusehen, wie er sich verprügeln lässt. Ich kann nicht wütend genug auf ihn sein, um so etwas zu wollen.

»Und was willst du, kleiner Pisser? Musst du nicht nach Hause zu Mami?«

Ich schlucke schwer.
 

»Lass uns einfach gehen, ok?«, frage ich zögerlich an Benni gewandt. Der starrt mich an als wäre ich ein Marsmensch, der ihm gerade ein Brausebonbon angeboten hat.

»Ich glaube nicht, dass der Penner irgendwo hingeht! Der hat meine Braut angegraben«, zischt der eine. Meine Kehle ist staubtrocken und ich mache einen Schritt rückwärts.

Die einzige Taktik, die ich für solche Momente entwickelt habe, ist, an Chris zu denken. Und das tu ich auch. Einer der beiden versucht mich zur Seite zu schieben, aber ich hab mittlerweile zu oft mit Chris trainiert, als dass ich mich irgendwohin schubsen lassen würde. Benni hat bisher noch keinen Ton gesagt. Ich habe keine Ahnung, was in ihm vorgeht.

»Bevor die Faust kommt, verändert sich das Gesicht.«

»Hab ich bei deinen Kämpfen gesehen.«

»Ok. Dann sei drauf gefasst, die Faust aufzufangen…«
 

Ich bin klein und ich bin schmächtig und ich kann keiner Fliege was zuleide tun. Aber ich hab Chris als Lehrer und der kennt all das. Und er hat es mir alles beigebracht. Ich sehe den Gesichtsausdruck und ich sehe, wie der Arm hoch ruckt und ich taumele rückwärts, nachdem ich die Faust mit meinen Handflächen abgeblockt habe. Jetzt sehen die Kerle richtig sauer aus.

»Ich hab die Schnauze voll, verpiss dich endlich!«

Chris hat mir alles beigebracht, was er kennt. Er hat mir gezeigt, wie man sich gegen Fäuste und Tritte wehrt. Aber von Klappmessern haben wir nie geredet. Die Panik schnürt mir die Kehle zu, als ich das Metall sehe. Alles, was ich bisher gelernt habe, hab ich vergessen. Mein Körper zittert und ich kann mich kaum rühren. Und dann werde ich zur Seite geschoben, ich sehe das Messer blitzen, einen Arm, der nicht mir gehört.
 

Benni hat mich zur Seite geschubst und seinen Arm gehoben, um das Messer abzuhalten. Jetzt zerrt er mich fluchend nach hinten.

Einen winzigen Moment lang treffen sich unsere Blicke. Dann kommt Bewegung in die beiden Schläger.

»Lauf!«

Und wir rennen. Ich glaube, ich bin noch nie in meinem Leben so schnell gerannt. Bennis Hand umklammert mein Handgelenk so fest, dass es beinahe wehtut, und er zieht mich hinter sich her durch die Straßen. Ich habe keine Ahnung, wohin wir laufen, meine Orientierung hat sich verabschiedet. Ich höre immer noch Schritte hinter uns und ab und an ein lautes Rufen. Meine Lungen bersten sicher gleich und mein Körper ist so voller Adrenalin, dass meine Beine nicht zusammen knicken können, obwohl sie sich anfühlen wie Wackelpudding. Ich stolpere beinahe über einen Bordstein, als Benni mich weiterzieht. Vor uns sehe ich den Stadtpark mit seinen Straßenlaternen an beinahe jedem Weg. Mitten in der Nacht in einen Park zu rennen war noch nie mein Traum. Und jetzt müssen wir uns vor ein paar Wahnsinnigen mit einem Klappmesser verstecken. Das alles ist so irreal, ich kann es kaum fassen. Heute Nachmittag hab ich den Park noch als friedlich empfunden. Das war’s mit diesem Eindruck.
 

Im nächsten Augenblick sind wir in Dunkelheit getaucht. Benni hat mich mitten in eine dichte Buschgruppe gezerrt, weit genug entfernt von der nächsten Laterne, um nicht beleuchtet zu werden. Ich keuche und bekomme kaum Luft. Wir hocken auf dem Boden ganz dicht beieinander und mein Atem ist so laut, dass die Kerle ihn garantiert hören. Die Stimmen kommen die Straße entlang. Ich schließe die Augen und versuche meine Lippen aufeinander zu pressen, aber dann bekomme ich noch weniger Luft als ohnehin schon.

»Pscht!«, zischelt Benni mir zu, der nicht minder schwer atmet.

»Selber pscht!«, keuche ich zurück. Ich kann sein Gesicht nicht sehen, weil es zu dunkel ist. Ich sehe nur seine Silhouette vor mir hocken.

Dann tastet eine Hand nach meinem Mund und Finger legen sich auf meine Lippen. Benni hält mir den Mund zu, damit ich nicht mehr so laut atmen kann, aber sein Keuchen ist nicht viel leiser als meins, also hebe ich meine zitternde Hand und tue es ihm gleich.
 

Wir sehen die Kerle im Licht der Straßenlaternen. Ich schließe meine Augen und muss mich bemühen, um nicht zusammen zu sinken und mich einfach auf dem Boden einzurollen. Ich will in mein Bett. Ich will einfach nur nach Hause. Wieso muss gerade mir so was passieren? Ich hätte einfach weitergehen können. Umdrehen. Wegsehen. Aber das kann ich nicht. Wer weiß, was diese Kerle getan hätten? Vielleicht hätten sie Benni niedergestochen und dann hätte ich nie mehr mit mir leben können. Ich spüre seine warme Hand wie ein Kissen auf meinem Mund und wiederum seine Lippen auf meiner Handinnenfläche. Mein Herz bollert immer noch wie verrückt. Ich höre die Kerle fluchen und dann werden die Schritte und die Stimmen wieder leiser. Unsicher öffne ich die Augen. Mein Blick trifft den von Benni, der mir einen Schauer über den Rücken jagt. Einen Moment lang sitzen wir einfach nur da, die Hand immer noch auf dem Mund des anderen, dann zieht er seine Finger zurück und starrt sie an, als würde er einen tödlichen Hautausschlag erwarten.
 

Jetzt, da die Kerle weg sind, sinke ich auf den Boden und gebe ein leises Wimmern von mir. Benni flucht unterdrückt. Mein Blick huscht hinunter zu seinem Arm und mir wird schlecht. Ich kann kein Blut sehen und da ist ein riesiger roter Fleck auf Bennis Ärmel. Da, wo das Messer ihn getroffen hat. Das Messer, das sonst mich getroffen hätte.

Ich schließe die Augen und atme tief ein und aus.

»Du blutest«, krächze ich und unterdrücke den Drang, mich sofort zu übergeben.

»Wirklich? Ist mir gar nicht aufgefallen«, faucht er und ich höre, wie er seinen Ärmel hochzieht.

»Warum hast du das gemacht?«, frage ich. Meine Stimme zittert schon wieder.

»Warum hast du das gemacht?«, gibt er ungehalten zurück und dann flucht er schon wieder. Ich kann es nicht glauben, dass ich hier mit Benni in einem Busch hocke.

»Das war unfair. Die waren zu zweit und du warst allein… und da konnte ich nicht vorbei gehen«, sage ich. Dann wage ich es, die Augen zu öffnen. Das war ein Fehler. Mir wird noch schlechter und schwummrig und ich lasse mich rückwärts auf den Boden sinken. Über mir sehe ich das Blätterdach und den schwarzen Himmel.
 

»Du willst jetzt hier doch wohl kein Nickerchen machen, oder?«, fragt Benni.

»Nein… ich kann kein Blut sehen«, wimmere ich und lege mir den Arm über die Augen. Benni stöhnt.

»Verzeihung. Mir wär’s auch lieber, wenn ich das Ding nicht abgekriegt hätte.«

»Dann hättest du dich eben nicht dazwischen stellen sollen…«, murmele ich. Unweigerlich höre ich, wie resigniert meine Stimme klingt. Normalerweise ist Benni in meinem Kopf der Typ, der weggerannt wäre und mich da hätte stehen lassen. Stattdessen hat er ein Messer – ein Messer! – für mich abgefangen. Ich meine… bin ich hier im falschen Film?

»Red keinen Scheiß«, motzt er mich an und ich zucke unweigerlich zusammen. Einen Moment lang herrscht Stille.

»Du hast Schiss… vor mir«, sagt er dann. Seine Stimme klingt irgendwie anders als vorher. Ich wage es, den Kopf zu wenden und ihn anzusehen. Jetzt, da sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, kann ich sein Gesicht erkennen.
 

Sein Blick ist merkwürdig. Ich setze mich auf und bemühe mich nicht auf die Wunde zu starren.

»Klar habe ich… Schiss vor dir«, sage ich leise und sehe, wie er meinem Blick ausweicht.

Ich krame in meinem Rucksack herum und packe meine Flasche Wasser und ein Paket Taschentücher aus.

Benni beobachtet mich, aber sobald ich ihn ansehe, schaut er weg. Ich greife nach seinem Handgelenk, zögere einen Moment und schließe meine Finger darum, um seinen Arm zu mir zu ziehen. Er zuckt zusammen, genauso wie ich zusammen gezuckt bin, als er mich angemotzt hat.

»Ich bin nicht ansteckend«, nuschele ich und presse die Lippen aufeinander, während ich den Arm ansehe. Oh Gott. Blut. Und ich hab noch nicht gekotzt. Dafür werde ich garantiert gleich ohnmächtig. Mir ist schwindelig.
 

Ich kippe Wasser über seinen Arm und er atmet zischend ein. Aber wenigstens ist jetzt ein Großteil des Blutes weg. Ich befeuchte ein Taschentuch und fange an, den Arm abzutupfen.

»Wieso bist du so… nett?«, fragt er plötzlich. Ich hebe den Blick und er weicht wieder aus.

»Wieso kannst du mich nicht anschauen?«, gebe ich zurück. Seine Augen flackern zu mir herüber. Es scheint ihn einiges an Anstrengung zu kosten, mich dauerhaft anzusehen.

»Bildest du dir ein«, schnaubt er ungnädig und dreht den Kopf weg. Ich seufze.

»Ich kann nur nett sein. Es geht irgendwie nicht anders«, sage ich leise und werfe das blutige Taschentuch zur Seite. Dann schaue ich in meinen Rucksack, finde nichts Passendes und ziehe stattdessen das langärmlige Hemd aus, das ich über meinem Shirt trage. Benni starrt mich fassungslos an, während ich den Ärmel auseinander reiße. Meine Hände zittern noch – und jetzt sogar noch mehr, weil mir kalt ist – während ich die Hälfte des Ärmels auf meinen Schoß lege, ein Taschentuch auf den Schnitt drücke und dann mit meinem Ärmel alles verknote.
 

Benni betrachtet mein Meisterwerk. Ich muss mich erstmal wieder hinlegen, damit mein Kreislauf in Gang kommt.

»Ich hab dir dein Leben zur Hölle gemacht und du kannst nur nett sein?«, erkundigt sich Benni, klingt ungläubig.

»Ich kann halt einfach nicht wütend sein«, gebe ich zurück und schließe erneut die Augen. Ein kühler Wind streicht über meine Arme und verursacht eine Gänsehaut.

»Warum hast du dich dazwischen gestellt?«, fragt er noch mal.

»Hab ich doch gesagt. Das war unfair…«

Er schnaubt, so als könnte er das einfach nicht hinnehmen. Als wäre ihm das unverständlich. Mein Kreislauf beruhigt sich langsam aber sicher und ich bin fast ein bisschen stolz auf mich, dass ich nicht zusammenklappt bin und mich nicht übergeben habe.

Eine ganze Weile lang schweigen wir. Dann höre ich ein Rascheln und setze mich auf. Benni ist aufgestanden.

»Ich will raus aus diesem Busch«, sagt er. Ich muss leise lachen. Mit zittrigen Knien stehe ich ebenfalls auf.

»Wieso lachst du?«, fragt er verwirrt, während wir uns durchs Gestrüpp schieben und schließlich lasse ich mich auf einer Parkbank nieder. Meine Knie fühlen sich immer noch wie Wackelpudding an. Ich kann jetzt noch nicht nach Hause gehen.
 

»Weil wir zu zweit in einem Busch gesessen haben«, entgegne ich und fahre mir durch die Haare, »das scheint mir doch recht absurd zu sein.«

Benni steht vor der Parkbank und sieht irgendwie unschlüssig aus.

»Wieso sitzt du hier rum? Willst du nicht nach Hause?«, fragt er. Ich zucke mit den Schultern.

»Meine Knie fühlen sich an wie Pudding. Ich muss noch ein bisschen sitzen bleiben«, nuschele ich und lehne den Kopf zurück.

»Aber du sitzt hier in einem dunklen Park«, meint er.
 

»Und?«
 

»Da waren Typen, die dich erstechen wollten?«
 

»Das ändert nichts dran, dass meine Beine sich wie Pudding anfühlen«, sage ich und Benni grummelt leise, dann setzt er sich mit verschränkten Armen neben mich auf die Bank. Natürlich mit einem Meter Sicherheitsabstand. Zum ersten Mal kommt mir der Gedanke, dass nicht nur ich Angst vor Benni habe, sondern dass er auch Angst vor mir hat. Irgendwie.

»Du kannst ruhig nach Hause gehen«, erkläre ich behutsam. Er dreht den Kopf und sieht mich wütend an.

»Halt einfach die Klappe«, schnauzt er. Ich mustere ihn einen Moment lang. Er stiert geradeaus, als würde zwischen den Bäumen ein besonders spannender Film laufen.

»Danke«, sage ich dann. Sein Kopf fliegt zu mir herum. Durch das Licht der Straßenlaterne neben der Parkbank sehe ich zum ersten Mal, dass seine Augen braun sind. Ich hab ihn vorher nie wirklich gesehen. Ich hab immer nur das gesehen, was er mir angetan hat.
 

»Wofür?«, fragt er verwirrt.

»Für vorhin. Und… dafür, dass du hier sitzen bleibst, damit ich nicht allein in einem dunklen Park hocke«, antworte ich und kann mir ein Lächeln nicht verkneifen. Bennis Augen flackern hinunter zu meinem Mund, als ich ihn anlächele.

»Ich sitze hier nicht, damit du hier nicht allein sitzt«, sagt er brüsk.

»Ok«, meine ich und wende den Blick wieder ab. Ist ja klar, dass er das nicht zugeben will. Aber ich weiß es irgendwie. Vielleicht glaubt er, dass er irgendwas gut machen muss? Merkwürdiger Gedanke. Und ein merkwürdiges Gefühl, neben Benni zu sitzen. Allein. In einem nächtlichen Park.
 

»Kannst du nicht wen anrufen, der dich abholt?«, fragt Benni plötzlich ins Blaue hinein. Ich schüttele den Kopf.

»Chris schläft bestimmt schon. Und mein Vater würde mich nicht nachts aus irgendeinem Park abholen«, antworte ich und mustere meine Schuhspitzen.

»Und deine Mutter?«

»Wohnt weiter weg.«

»Geschwister?«

»Hab keine.«

Es tritt wieder Schweigen ein. Ich könnte jetzt fragen, ob Benni nicht jemanden hat, der ihn abholen kann, aber irgendwie scheint mir das keine gute Idee zu sein. Sein Unterton bei diesen Fragen sagt mir, dass das Thema Familie ein empfindliches Pflaster ist. Außerdem erinnere ich mich an die Frage, die er mir auf der Jahrgangsparty gestellt hat. Über den wichtigsten Menschen in meinem Leben und über diese Sache mit dem Hassen.

»Wieso würde dein Vater dich nicht holen?«, will er wissen. Ich wage einen Blick zu ihm hinüber, aber er starrt hoch in den Himmel.

»Weil er sich nicht für mich interessiert. Außerdem würde er denken, dass ich selber Schuld daran bin, fast erstochen zu werden«, meine ich. Ich höre, wie bitter meine Stimme klingt.
 

Bennis Kopf dreht sich und er schaut mich mit gerunzelter Stirn an.

»Wieso?«

Ich zögere einen Moment lang, aber dann sage ich es einfach.

»Weil ich schwul bin.«

In Bennis Gesicht findet eine Modenschau der Gefühle statt. Sein Ausdruck reicht von Entsetzen über Abscheu bis hin zu Wut und etwas, das ich nicht wirklich verstehe.

»Warum macht dich das so wütend?«, will ich vorsichtig wissen. Ich höre Chris’ Stimme in meinem Kopf, die mir sagt, dass Benni mit sich selbst nicht klar kommt, weil er wahrscheinlich selber auf Männer steht. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen. Es klingt so absurd, sogar in meinen Gedanken.

»Weil’s widerlich ist«, schnaubt er, aber es klingt halbherzig.

»Wenn du meinst…«, murmele ich und stehe auf. Meine Beine zittern immer noch, aber ich schiebe den Rucksack über meine Schulter und drehe mich um.

»Dann möchte ich dich mit meiner Anwesenheit nicht länger belästigen.«
 

Ich habe nur vier Schritte gemacht, da packt mich Bennis Hand am Arm und wirbelt mich herum. Seine Augen funkeln ganz dicht vor meinem Gesicht.

»Verdammte Scheiße«, zischt er und ich weiche unweigerlich ein Stück vor ihm zurück, doch er hält mich fest. »Ich hasse dich.«

Und dann küsst er mich. Seine Lippen drücken sich auf meinen Mund und ich kann nicht einmal überrascht nach Luft schnappen. Mein Puls jagt in die Höhe, mein Herz verdoppelt sein Tempo. Ich höre es in meinen Ohren rauschen.

Das ist kein netter Kuss. Es ist ein Verdammte-Scheiße-ich-will-ihn-nicht-küssen-aber-ich-muss-einfach-Kuss. Seine Zunge lässt mich aufjapsen und seine Augen bohren sich einen Augenblick in meine, dann schließen sich seine Lider flatternd. Ich spüre, wie seine Arme sich um meine Hüfte schlingen und mich näher ziehen und dann driften meine Augen ebenfalls zu. Ich verliere gerade meinen ersten Kuss an Benni. Ich glaub, ich träume.
 

Ich fühle wie durch einen Nebelschleier, dass meine Lippen sich öffnen und sich gegen seine bewegen. Sein Atem geht schneller und sein Körper strahlt unglaublich viel Hitze aus. Mir ist nicht mehr kalt, sondern kochend heiß. Meine Gedanken rasen, aber ich kann trotzdem nicht klar denken. Nach einer Minute wird der Kuss ruhiger. Beinahe… zärtlich? Kann Benni überhaupt zärtlich küssen? Träume ich das vielleicht alles?

Und dann löst er sich ganz plötzlich von mir, macht zwei Schritte rückwärts und starrt mich an, als wäre ich der Teufel persönlich.

»Scheiße«, murmelt er, »Scheiße, Scheiße, Scheiße!«

Ich taste mit meinen Fingern unweigerlich nach meinen Lippen. Sie kribbeln. Küssen fühlt sich ziemlich gut an. Ich möchte eigentlich etwas sagen, aber ich hab keine Ahnung, was ich sagen könnte. Und dann klingelt mein Handy. Ich krame es hastig hervor.

»Ja?«
 

»Hey, wo bleibst du denn? Ich dachte, du wolltest nur kurz ein paar Sachen aus deinem Zimmer holen?«
 

Chris. Mein Herz macht einen Hüpfer.

»Ja, wollte ich auch. Aber dann… ähm… kam was anderes dazwischen. Und jetzt sitze ich im Park und… ja… wieso schläfst du noch nicht?«
 

»Hab auf dich gewartet. Was machst du im Park?«
 

Ich räuspere mich und werfe einen Blick zu Benni hinüber, der immer noch dasteht wie eine Statue.

»Da waren vorhin zwei Kerle und die haben… also… die hatten dieses Messer und Benni hat –«

Weiter komme ich nicht.

»Die hatten was? Wo genau bist du? Rühr dich nicht von der Stelle, klar? Ich hol dich sofort ab!«
 

»Aber… du musst morgen früh raus!«, sage ich abwehrend. Mein Magen tanzt unterdessen Tango, weil ich genau höre, dass Chris sich Sorgen macht.

»Scheiß drauf. Wo steckst du?«

»Im Stadtpark. Da, wo an der Ecke der Kiosk ist«, sage ich kleinlaut.

»Bin in zehn Minuten da.«

Klick. Chris hat aufgelegt. Ich stecke mein Handy in die Hosentasche und sehe Benni an.

»Ich werd doch abgeholt«, sage ich nervös, »sollen wir dich auch rumfahren?«

Benni sieht mich schweigend an. Dann schüttelt er den Kopf.

»Ich geh zu Fuß. Man sieht sich.«

Und dann rauscht er an mir vorbei und ist im nächsten Moment um eine Ecke verschwunden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (41)
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Von:  Kaoru
2011-03-06T08:36:14+00:00 06.03.2011 09:36
Hm, also doch nicht so eidneutig Chris x Anjo? Iwie erstaunt mich das jetzt doch, auch wenn du vorher immer mal wieder Andeutungen gemacht hast, aber dass ausgerechnet Benni Anjo küsst... wie war das? 'Das scheint mir doch recht absurd zu sein'.
Und noch absurder ist, dass ich mich nicht entscheiden kann, ob ich zur C-Mannchschaft gehöre oder zur B-Mannschaft*sfz*
Aber Anjo schient es da nicht viel anders zu gehen, oder? Immerhin lässt er sich in aller Ruhe küssen, nachdem er Benni vor ein paar üblen Schlägern gerettet hat. Macht man das wirklich für jeden? OK, Anjo 'kann nur nett sein', aber für einen Wildfremden würde er das vllt dann doch nicht auf sich nehmen, btw. hat ihn evtl erst Bennis verändertes Verhalten ihm gegenüber ihn dazu gebracht.
Aber obwohl Cris nun nicht mehr der strahlende Gott ist, was ja schon mal einen Fortschritt darstellt, fühlt er sich noch zu ihm hingezogen.

Armer Kleiner... nun steckt er auch noch zwischen 2 Stühlen: in der linken Ecke hätten wir den charismatischen Boxer, dem er schon wichtg ist, ihn aber im Moment eher als kleinen Bruder ansieht.
In der rechten steht der Herausforderer, der Probleme mit seiner Sexualität zu haben scheint und deswegen lieber erst einmal zuschlägt.
Klasse, Anjo: du gewinnst die Duschhaube!
*Kopfschüttel*

OKeks, ich hau dann mal wieder ab~ BaiBai^^
Von:  MaiRaike
2011-01-10T21:39:22+00:00 10.01.2011 22:39
Woooow.

Benni. Benni und Anjo. Anjo und Benni. AB... C...???

Was wird jetzt aus Chris???

Wer kriegt hier eigentlich am Ende mit wem das Happy End????

Bin verwirrt und begeistert von der Fanfic.

Und Hut ab vor der Entwicklung von Bennis Charakter!
Von: abgemeldet
2011-01-04T18:18:25+00:00 04.01.2011 19:18
Oho, oho!
Na das ist ja mal ein Erlebnis. Benni, der Sack, hat letztendlich doch seinen Zug gemacht.
Bin ich gespannt, wie Chris reagieren wird. Vor allem wenn Anjo sagt, was passiert ist O.O

Von: abgemeldet
2010-12-27T01:28:33+00:00 27.12.2010 02:28
So, nachdem ich nun längere Zeit kommentartechnisch sehr unzuverlässig gewesen bin, habe ich mir nun die letzten drei Kapitel durchgelesen. Dass die Geschichte sich so entwickelt, war irgendwie absehbar, aber dennoch interessant. Insbesondere Anjos Veränderung vom wehrlosen kleinen Babytier zu einem ernstzunehmenden jungen Mann ist erfreulich und vor allem realistisch. Auch, wenn Chris seine Gefühle nicht erwiedert, sind geklärte Fronten doch irgendwie beruhigend.
Ich mag die verworrenen Wege, die diese Geschichte beschreitet. Wie im echten Leben. Die Liebe als das sinnloseste aller Gefühle.
Was mich nur etwas verwirrt hat, ist, dass die Sache mit Chris und Jakob so schnell 'abgehakt' wurde. Irgendwie fehlt da doch noch was... oder nicht? Chris wirkte so begeistert von ihm, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass das jetzt einfach so vorbei sein soll.
Diese gesamte Szenerie mit Benni und Anjo ist natürlich mein persönlicher Höhepunkt. Ich wiederhole mich, aber: Ich LIEBE deinen Stil! Du beschreibst die Atmosphäre so greifbar, so echt. Ich kann das gar nicht angemessen beschreiben.
Bin sehr gespannt darauf, wie es weiter geht und worauf das Ganze letztenendes hinauslaufen wird. Natürlich wirst du das perfekte Ende finden, deswegen lehne ich mich entspannt zurück und freue mich darauf.

Von: abgemeldet
2010-12-26T19:27:36+00:00 26.12.2010 20:27
Oh weiaaaaa ...
bin ich der einzige Anjo-Chris-Anhänger?!?!?!?!?!?! Ö.ö
(nich benni nich benni nich benni nich benni *murmel* xD)
ok ich lass mich überraschen, aber angst habe ich schon =P=P=P
Von: abgemeldet
2010-12-26T19:25:08+00:00 26.12.2010 20:25
Heyyyy =)
das chap war super!!!!
aber ich bin immernoch für Anjo und Chris!!!!
die beiden passen super zusammen =)
benni.. ich weiß nicht xDDD
ich freu mich total auf mehr!!!!!
Lg Hellbird
Von: abgemeldet
2010-12-26T16:52:11+00:00 26.12.2010 17:52
hej!

also ... aaaaah du kannst doch nicht an so ner stelle aufhören!! oh man.. er hat doch tatsächlich seinen ersten kuss an benni verloren o.o unglaublich :O
ich weiß irgendwie nicht, wie ich das finden soll ... einerseits ... ich mag benni. und ich finde, die beiden könnten echt ein süßes pärchen abgeben, wenn sich benni nur eingestehen könnte, dass er schwul ist und damit klarkommen würde ...
andererseits ... anjo steht auf chris. so richtig.
um ehrlich zu sein, finde ich nicht gerade, dass die beiden ein gutes pärchen abgeben würden .. ich weiß nicht wieso, aber für mich passen anjo und benni doch irgendwie besser zusammen >.< keine ahnung warum.

bin auf jeden fall seeeeeeehr gespannt wies weitergeht! ;DDD freu mich schon darauf :D

glg mizuki
Von:  Maldoran
2010-12-25T23:00:09+00:00 26.12.2010 00:00
Hey!

Also- wenn ich mir hier die ganzen Kommis so durchlese... hm.

Was soll das? Anjo und Benni - oder doch lieber Anjo und Chris? Okay. Am Anfang wollte ich ja auch nur Anjo und Chris... aaaber.. bei diesem Kapitel habe ich einfach nur genossen. Genossen, was Du uns hier serviert hast. Vom Feinsten! Der Kuss- Deine Beschreibung... herrlich! Komisch; mir ist das grad so egal, mit wem Anjo seinen ersten Kuss teilt, es kommt doch schließlich auf die Gefühle an, die er dabei empfindet? Und die waren doch allemal in Ordnung.

So so. Benni. *lach* doch nicht so "hetero" wie er von sich immer denkt? Immer wieder aufs Neue schön, sowas zu Lesen, wenn sich augenscheinlich "echte Kerle" als doch nicht so "echt" entpuppen.

Danke für das tolle Weihn.geschenk!

GLG
Vala
Von:  peggy17
2010-12-25T19:38:11+00:00 25.12.2010 20:38
DANKE, DANKE, DANKE!!!!!!!!!!!! Ich habe mich sooooo über das tolle Kapitel gefreut, ein ganz tolles Weihnachtsgeschenk :D
Ich hab mir schon gedacht (gehofft?), dass der Kuss mit Benni sein wird - mit Chris wärs einfach viel zu früh gewesen. Ich hab mir keine Situation vorstellen können, wo das so richtig gepasst hätte.
Die ganze Szene war einfach genial! Am allerliebsten mag ich diese Stelle: "Das ist kein netter Kuss. Es ist ein Verdammte-Scheiße-ich-will-ihn-nicht-küssen-aber-ich-muss-einfach-Kuss."
Außerdem find ichs gut, dass Anjo Chris jetzt nicht mehr so auf einen Sockel stellt :)

Übrigens ist das Bild von Parker so niedlich, am liebsten würde ich ihn knuddeln ;)
Von:  Armaterasu
2010-12-25T18:01:47+00:00 25.12.2010 19:01
uff, das Kapitel ist klasse. es ist nicht so, wie ich es erwartet hatte (leider), aber doch wie ich es vermutet hatte, gerade nachdem du erwähnt hattest, dass benny in diesem kapitel vorkommen wird und wo ich den betreff gesehen habe. dennoch hätte ich mir eher einen kuss zwischen chris und anjo gewünscht ;) aber nun gut, ich hab ja vor einigen kapiteln schon vermutet, dass da zwischen benny und anjo noch etwas in diese richtung passieren könnte. ;)

ich finde es gut, dass das kapitel wieder aus anjos sicht ist und dass der lesern spürt, dass es wahrscheinlich an der sache mit jakob lag, dass chris eben nicht mehr der perfekte superheld ist, sondern ein superheld mit der einen oder anderen schwäche und fehler.
ich finde das realistisch und gut! gerade weil anjo so leicht mit chris reden kann und weil dieser ihn nicht anders als vorher behandelt, sondern genauso gern mit ihm redet. alles andere wäre fatal geworden.

es ist schon erfreulich, dass anjo sich fast ein bisschen auf die schule freut, aber das liegt daran, dass er sich mit lilly so gut versteht und auch, dass chris sein selbstbewusstsein um einiges aufpoliert hat. *daumen hoch* und gerade weil benny ihn ignoriert und auch das kunstprojekt vorgestellt wurde, ist die schule schnell vergangen, weil anjo auch einmal so etwas wie spaß in der schule hatte. und wenn man spaß an einer sache hat, vergeht die zeit sowieso viel schneller.

es ist krass, dass sich anjo einfach vor die zwei jungs stellt udn somit benny beschützt. man spürt, dass er angst hat und leider spüren nicht nur die leser das, sondern eben auch die zwei kerle. aber ich finde es heldenhaft, wie er seine hand hebt und die faust auffängt. aber ich hab so einen schock bekommen, als auf einmal das messer da war und ich war baff, als benny sich einfach dazwischen geworfen hat. mein herz hat so gerast, als die beiden weggelaufen sind, ich glaube, ich bin imaginär mit ihnen gerannt und ich hatte selbst so ein herzklopfen, als sie im busch gehockt haben und darauf gewartet haben, dass sie typen verschwinden. alder, dass war so krass gewesen. ich hatte so eine angst, dass sie gefunden werden udn dass denen dann richtiges unheil blüht. aber zum glück ist das nicht passiert.

das gespräch zwischen den beiden ist merkwürdig. also, ich finde es gut, dass sie reden und dass sie auch darüber reden, vor allem dass benny auf einer gewissen weise so sanft ist und anjo ist so stark, dass er nihct zusammen klappt und sich auch nicht übergibt, sondern heldenhaft sein hemd zerreist und damit sogar bennys arm verbindet. und dann sitzen sie noch auf der bank, reden miteinader und benny scheint sich geändert zu haben bzw. scheint er endlich zu akzeptieren, dass er auf anjo steht und sieht ein, dass anjo ihm einen großen schritt voraus ist, weil er sich eingesteht, dass er schwul ist und damit auch keine probleme zu haben schien.

aber der kuss. ich war und ich bin baff. ich hab ja schon geschrieben, dass ich mir eher eine kuss zwischen chris und anjo gewünscht hätte, aber es war wohl nicht zu verhindern, dass sich benny und anjo küssen. ich bin jetzt nur gespannt, wie chris auf den kuss reagiert, denn ich denke mir schon, dass anjo das chris sagen wird. aber ich bin auch gespannt, wie benny jetzt mit anjo umgeht. hach, ich will wieder chris und anjo lesen *lach*

Liebe Grüße und einen schönen Abend :D
amy~


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