Zum Inhalt der Seite

Durch die Zeiten

oder die Wahrheit dahinter
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Rückkehr

„Was?!“, entsetzt starrte Fenrir den aufgebrachten Mann an, der vor ihm stand. „Das ist nicht dein Ernst!“
 

„Doch, er hat Harry aus meinem Unterricht rufen lassen, dann muss er ihm irgendwas gesagt haben, denn kurz danach hat er versucht, sich vom Astronomieturm zu stürzen! Sirius hat ihn zwar zu greifen bekommen, aber Merlin, er hat versucht, sich frei zu kämpfen und trotzdem zu springen, wir haben ihn mit Traumlostrank ruhig stellen müssen, er war vollkommen aufgewühlt und ich habe Blut gerochen, seine Wunde muss wieder aufgeplatzt sein!“
 

Fenrir musste sich zwingen, mehrfach tief durchzuatmen, bevor er langsam aufstand. „Gehen wir zu dem Giftmischer und ziehen ihm das Fell über die Ohren!“, brachte er mit unterdrückter Wut hervor.
 

Remus nickte und lief voran, warf dem Gargoyle das Passwort zu und stürmte die Treppe herauf. Ohne zu klopfen riss er die Tür auf, packte Snape und krachte ihn gegen die Wand. Von der Ruhe, die sonst von ihm ausging, war nichts mehr zu spüren. „Was?!“, brüllte er. „Was hast du Harry getan? Was hast du nun schon wieder gemacht!? Warum lässt du deinen Hass auf Sirius und mich an einem wehrlosen Jungen aus?!“
 

Verdattert starrte Severus den aufgebrachten Mann an, dessen Augen golden glänzten, so zeigten, dass der Werwolf versuchte, sich seinen Weg nach draußen zu erkämpfen und offensichtlich hatte Lupin nicht vor, das zu unterbinden.
 

„Was...? Was geht hier vor?!“, knurrte der Tränkemeister ungehalten. „Lass mich los, Wolf!“, donnerte er. „Oder ich schwöre dir, ich feuere dich! Ich habe diesem Jammerlappen nichts...!“, weiter kam er nicht, bevor er die Faust in seinem Magen fühlte und irgendwie fühlte er sich in seine Schulzeit zurückversetzt.
 

„Ihm nichts getan?!“, brüllte Remus. „Er hat gerade versucht, sich UMZUBRINGEN!“, schrie der Werwolf aufgebracht. „Sirius hätte ihn fast nicht mehr zu fassen bekommen! Dann hättest du ihn vom Boden aufkratzen können!“
 

Es war Fenrir, der Remus mit roher Gewalt von seinem Opfer zerrte und Severus auf einen der Stühle schmiss, auf den Einzigen, der bisher nicht umgekippt war. Er stützte seine Hände auf der Armlehne ab, starrte dem Jüngeren mit eisiger Wut in die Augen: „Was hast du ihm gesagt, Giftmischer?“, fragte er.
 

Hätte Severus gekonnt und wäre es kein Zeichen von Schwäche gegeben, hätte er jetzt an seinem engen Kragen gezogen. „Dass er packen soll!“, brachte er heraus. „Er wird in einer Stunde abgeholt.“
 

„Abege...? Wohin?!“, brüllte Remus aufgebracht. „Der Junge ist so schon genug herum geschoben worden!“
 

„In ein merlinverfluchtes Lager für Geistesgestörte, wie ihn!“, brüllte Severus und warf den Prospekt aus seiner Brusttasche auf den Boden. „Und es hat mich verdammt viel gekostet! Grayback, DU hast doch gesagt, dass er das braucht!“
 

Langsam hob Fenrir den Zettel auf, schlug ihn dem Anderen ins Gesicht. „Bist du wahnsinnig?!“, zischte er. „Harry braucht Hilfe, ja, aber erst mal nicht am anderen Ende der gottverdammten Welt und dann sicher nicht allein! Einer von uns muss dabei sein! Jemand, den er kennt und dem er vertraut! Sirius! Remus! Du kannst ihn doch nicht allein wegschicken!“
 

Nun war es Severus, der aufsprang, doch er war nicht dumm genug, dem aufgebrachten Werwolf, der sich kaum unter Kontrolle hatte, eine zu klatschen. „Ich habe getan, was ich für richtig gehalten habe! Der Bengel will nur Aufmerksamkeit und auf dieser verdammten Farm werden rund um die Uhr drei Idioten um ihn herum scharwenzeln!“
 

„Er will...?!“, wieder war es nur Fenrirs schnelle Reaktion, die Schlimmeres verhinderte, als der den aufgebrachten Mann abfing. „Das Letzte, was Harry will, ist Aufmerksamkeit!“, spie er dem Anderen ins Gesicht! „Er will nichts, als deine verdammte Anerkennung, Snivvie! Er will eine verdammte Familie! Und was machst du?! Du schlägst ihm ins Gesicht! Merlin, Sirius hat Recht! Du hast ihn wirklich nicht verdient!“
 

„Ich wollte ihn nicht!“
 

„Du...!“
 

„Nein, Remus,“ knurrte Fenrir. „Wir werden ihn nicht umbringen. Das überlassen wir Riddle, dem macht so was viel mehr Spaß.“
 

„Tom? Der wollte den Bengel doch auch nicht!“
 

„Ich bring dich uuuuuuuuuum!“
 

„Snape, verschwinde! Denn lange kann ich ihn nicht mehr zurückhalten, Giftmischer!“
 

Das ließ Severus sich dann doch nicht zwei Mal sagen. Hastig machte er sich aus dem Staub, zumindest so lange, bis der durchgeknallte Irre sich beruhigt hatte. So, jetzt musste er zusehen, wie er diesen Betreuer informierte und Potter auftrieb, der in seinen Augen ein Mal mehr bewiesen hatte, dass er eigentlich auf die geschlossene Abteilung in St. Mungos gehörte.
 


 


 


 

„...und ich will nicht eine einzige, verdammte Ausrede mehr hören!“, brüllte Tom entnervt, wobei er vor allem Lucius fixierte, der eigentlich so viel auch nicht dafür konnte. Dumbledore war nun ein Mal jedem entkommen, selbst ihm Wie konnte er da eigentlich erwarten, dass Andere mehr Erfolg vorzuweisen hatten? Doch es war seit Wochen so, die geringste Kleinigkeit brachte ihn zum Ausrasten, er schrie unmotiviert herum. Und er wusste genau, woran es lag, doch etwas in ihm weigerte sich, das hinzunehmen, zu akzeptieren, dass er nur wegen einer einzigen Person so große Fortschritte gemacht hatte. Und was das bedeutete.
 

So fest hatte er sich vorgenommen, sich nicht mit einer Beziehung zu belasten, die doch irgendwann nur in Tränen enden würde, doch er merkte mehr und mehr, dass es keinen Weg darum herum gab und dass er Hals über Kopf verliebt war, in einen Teenie der nicht mal halb so alt war, wie er. Doch er ahnte, dass mehr hinter dem Jungen steckte. Das Verhalten, dass er aus dem Tagebuch kannte. Die Ähnlichkeiten. Nein! Nicht darüber nachdenken! Das hatte Zeit bis zu dem Zeitpunkt, an dem er aus dem Gröbsten heraus sein würde.
 

„Also, ich will ja nichts..“
 

„... nicht reingehen!“
 

Rums.
 

Empört wandte Tom sich um, um zu sehen, wer hier einfach rein gerannt kam, sein Zauberstab war in Richtung Tür gestreckt. „Bella,“ stellte er eisig fest. „Was geht hier vor? Was soll das?“
 

Bella sah den Mann ruhig an. „Ich soll dich, auf der Stelle, sofort und ohne Rücksicht auf Wiederstand, nach Riddle Manor bringen,“ gab die nur zurück, ungerührt von dem Zauberstab, der auf sie gerichtet war.
 

„Ach?“, fragte Tom mit hochgezogenen Augenbrauen. „Und warum?“ Wer bitte aus seinen Reihen hatte den Nerv, so eine Nummer abzuziehen?! Nicht mal Nagini wechselte auch nur ein Wort mit ihm, wegen seiner Laune! Und dann so was zu riskieren?!
 

„Black,“ gab Bella weiterhin ungerührt zurück. „Und er hat Potter mit sich rumgeschleppt. Oh, hab ich erwähnt, dass der Bengel scheiße auss...?!“
 

Wusch.
 

„Das war einfacher, als ich gedacht hätte,“ stellte die Dunkelhaarige fest. Tom war einfach so verschwunden.
 

„Du hast ja auch das Zauberwort gesagt,“ gab Lucius ungerührt zurück, doch er war unendlich erleichtert. Diese Laune war nicht mehr zum Aushalten gewesen! Er hatte wirklich Angst gehabt, wieder mit dem crucio belohnt zu werden! „Darf ich fragen, was los ist?“
 

„Ich hab keine Ahnung, ich weiß nur, dass mein gediegener Cousin kurz vor einer Hysterie steht und Potter aussieht, wie der wiedergekäute Tod.“
 

Lucius hob eine Augenbraue. „Mit dem hab ich eh noch ein paar Rechnungen offen...“
 

„Lucius, du weißt, ich bin voll und ganz für Rache, aber ich glaube, in dem Fall hat er das nicht verdient, egal, was passiert ist, Potter ist am Ende.“
 

Tom wusste nicht, was los war, aber er hörte nur, dass etwas mit Harry nicht stimmte, das war alles, was er brauchte, um loszurennen. Er wusste, Sirius hätte Bella nicht geschickt, wenn es nicht wirklich, wirklich heftig wäre. Aber – warum hatte Severus ihn dann nicht informiert?! Aufgebracht apparierte er sich in sein Zimmer und sah auf sein Bett – bevor ihm einfiel, dass Harry sein eigenes Zimmer hatte. Also stürmte er nach nebenan, nur um gepackt und gegen einen Schrank geschleudert zu werden. „Black, lass mich los, jetzt!“
 

„Du! Du bist Schuld daran! Hier hat es angefangen! Nur wegen dir!“
 

„Was? Wovon redest du und was ist mit Harry?!“
 

„Ach, auf ein Mal ist das wichtig? Du hast ihm wochenlang nicht geschrieben, du hast ihn behandelt, als würde es ihn nicht geben! Du hast ihn allein gelassen!“
 

„Was? Wovon bitte redest du?“, fragte Tom, wobei er sich aber entschieden von dem aufgewühlten Mann losmachte.
 

„Du! Wegen dir hat er versucht, sich umzubringen! Er war dabei, vom Astronomieturm zu springen, als ich ihn zu fassen bekommen habe! Angebettelt! Er hat mich angebettelt, ihn sterben zu lassen! Er wollte sich umbringen! Weil er sich verraten und weggestoßen gefühlt hat! Und dein verfluchter Snape hat ihm den Rest gegeben!“
 

„Was?“, fragte Tom Das Einzige, was er in dem Moment mitbekommen hatte, war Turm, springen und sterben.
 

„Ja, was!“, zischte Sirius. „Erst hast du ihn dauernd mit dir rum geschleppt und dann wirfst du ihn in eine Ecke, wie ein beschissenes, kaputtes Spielzeug! Wo du wusstest, was er durchgemacht hat! Was hast du erwartet? Dass er das verkraftet? Mal eben schnell so? Nicht ein Brief, nicht ein Zeichen! Nichts! Nur ein dummer, beschissener Teddy!!“
 

Entschlossen stieß Tom den Jüngeren beiseite, trat zum Bett – und stockte. Merlin! Was war geschehen!? So schlimm hatte Harry nicht mal ausgesehen, als er fast erschossen worden war! Das hier war kaum mehr, als ein Skelett! Die Augen tief eingefallen, die Wangen nass von Tränen und auf dem Bauch ein Handtuch mit Blutflecken! Er fühlte, wie alles in ihm sich zusammen zog, doch er zwang sich, zu Sirius zu sehen, der kaum ansprechbar selbst hysterisch durch das Zimmer rannte. Nein, da würde er keine Erklärung bekommen, sondern ausschließlich Geschrei.
 

„Geh von ihm weg!“, brüllte Sirius auf ein Mal, er zog Harry wieder in seine Arme, starrte Riddle böse an. „Ich lasse nicht zu, dass du ihm noch mehr weh tust! Das erträgt er nicht! Hast du ihm nicht schon weh genug getan?!“
 

Das war genug! So konnte Harry noch nicht mal behandelt werden! Entschlossen hob er seinen Zauberstab und schoss. So, dass Sirius zurück auf das Bett fiel, Harry fest umklammert. Aber er schlief. Und er würde es wohl mehrere Stunden tun. Vorsichtig hob er Harry hoch, er überlegte kurz, dann trug er den Jungen erst mal in sein eigenes Zimmer, legte ihn da auf das Bett. „Dann wollen wir mal sehen,“ murmelte er leise, hob das Handtuch hoch und beobachtete die Narbe, die immer noch leicht blutete, die aber nicht tief aufgerissen war. Er drückte das Handtuch auf die Wunde, bis er sich sicher war, dass sie zu bluten aufgehört hatte, dann holte er einen Verband und einen Tupfer, tränkte diesen mit dem Trank und legte ihn auf die Wunde, bevor er den Verband darüber wickelte. „Was hast du nur getan?“, fragte er leise.
 

Doch es dauerte nicht lange, bis es hektisch an der Tür klopfte. „Ja, “ gab er knapp die Erlaubnis zum Eintreten, während er Harry vorsichtig von der viel zu weiten Hose befreite. Und dabei war sie doch erst neu gekauft worden. Er musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, wer hinter ihm stand. „Ich hoffe, einer von euch Beiden hat eine bessere Erklärung, als hilfloses Gestotter, sonst könnt ihr euch gleich zu Black legen.“
 

Fenrir kniff die Augen zusammen. „Nun, wie würdest du dich fühlen, wenn du dir sicher bist, dass dein Seelengefährte dich von sich stößt?“, entgegnete er eisig. Ja, er war sauer auf Snape, aber auch auf Riddle, denn dem gab er gerade die Hauptschuld.
 

„Wie kommst du auf so einen Unsinn?“, fragte Tom mit zusammengekniffenen Augen. Er hatte es doch selbst erst vor drei Wochen begriffen! Und solche Auswirkungen konnte es gar nicht haben!
 

„Ich bin ein Werwolf,“ gab Fenrir kühl zurück. „Ich habe einen Gefährten, mit dem ich einen schwierigen Start hatte, ich erkenne Zeichen, wenn ich sie sehe.“ Er setzte sich auf einen Sessel. „Sirius hat Harrys Tagebuch gefunden, na ja, nicht Tagebuch, aber ein Arbeitsheft, das zeigt, wie wenig er sich konzentrieren konnte. Am Rand standen überall kleine Zeilen. So was wie ‚Er hasst mich, weil er denkt, ich hätte ihn hintergangen, nur weil ich ihn nicht sagen konnte und wollte, dass ich ein Mensch bin’ oder ‚Er hat wieder nicht geschrieben’.“ Fenrir betrachtete seinen Boss kühl. „Und dein toller Tränkemeister hat Harry immer wieder gezeigt, dass er ihn nie als Sohn annehmen würde. Also hat er gedacht, er ist es nicht wert, geliebt zu werden, dass er allen nur im Weg ist. Und dann hat Snape beschlossen, Harry schon wieder herum zu schieben, er wollte ihn nach Island bringen lassen, zu einer Farm, wo man sich um traumatisierte Kinder kümmert. Aber statt es Harry zu erklären, hat er ihm nur gesagt, dass er zu packen hat und weg muss. Das hat das Fass zum Überlaufen gebracht, ich rate, ich bin kein Psychologe, aber er wollte nicht weiter hin und her geschoben werden, also wollte er springen.“
 

Remus starrte Tom sauer an. „Und er hat Sirius angefleht, ihn sterben zu lassen! Wir mussten ihn unter Drogen setzen, um zu verhindern, dass er sich selbst verletzt!“
 

Tom sah die beiden Werwölfe lange an, dann blickte er neben sich, wo Harry sich in sich selbst zusammengerollt hatte und trotz des Traumlostrankes sah er alles Andere als ruhig aus. Eher so, als habe er einen schrecklichen Alptraum. Automatisch strich er dem Jüngeren sanft über die Haare, kraulte ihn an den Ohren. „Warum ist er so dünn?“, fragte er schließlich. Er fühlte sich noch immer wie vor den Kopf gestoßen.
 

„Weil er nichts gegessen hat, er hat gesagt, ihm ist schon vom Geruch schlecht geworden, er hat einen riesigen Bogen um Halle und Küche gemacht,“ erklärte Fenrir, der gerade wesentlich rationaler dachte, als Lupin. „Er hat nur Nährtränke zu sich genommen und ich glaube, in den letzten drei Tagen nicht mal mehr das, er hat nur noch Kaba getrunken. Wir wollten heute mit ihm reden, aber... sein Stunt ist uns zuvor gekommen.“
 

„Eine Beziehung... jetzt... würde mich doch nur ausbremsen,“ verteidigte Tom sich schwach. „Und er ist noch so jung!“
 

„Sag mal, hast du sie noch alle?!“, brüllte Remus. „Was Harry braucht, ist Stabilität! Erst tust du so, als würdest du sie ihm geben, du nimmst ihn überall mit hin und dann, als er dich am meisten braucht, als er verletzt ist, stößt du ihn einfach weg?!“
 

„Und nur, um es anzumerken, was hast du in den letzten vier Wochen geschafft?“, fragte Fenrir ruhig nach: „Außer, jeden einzelnen deiner treuesten Anhänger anzupissen bis zum geht nicht mehr? Falls du es nicht gemerkt hast – es ist zu spät! Ihr seid schon lang die erste Stufe einer Bindung eingegangen! Du bist alt genug, um ausschließlich schlechte Laune zu haben! Er ist jung! Er braucht die Nähe! Deine Abwesenheit und dein Benehmen ist der Hauptgrund, dass er versucht hat, sich umzubringen!“
 

Tom schluckte schwer, erneut sah er auf den Jungen, der da lag und aussah, als würde er schrecklich frieren. Er wusste, der Andere hatte Recht. So ungern er es zugab. Er hatte die letzten vier Wochen praktisch nichts getan, außer herum zu schreien und durchaus auch widersprüchliche Befehle zu erteilen. Und schon jetzt merkte er, wie eine Art dunkle Wolke in seinen Gedanken sich verzog. „Ich brauche Poppy,“ gab er nur leise zu wissen. „Ich will sicher sein, dass er sonst nichts hat. Außerdem brauche ich Nährtränke.“
 

Remus zuckte die Schultern: „Ich werde sie brauen! Snivvelus ist in der Lage, den armen Jungen umzubringen! Warum auch immer er ihn so hasst!“
 

„Fenrir, zeig ihm das Labor,“ befahl Tom, froh, den nächsten los zu sein. Er war erleichtert, als die Beiden verschwanden, doch das dauerte nur so lange, bis der Nächste in das Zimmer stürmte. „Ja, Severus?“
 

Der Tränkemeister sah aus, wie eine Furie – mit blutender Nase. „Hier ist der Bengel also! Ich habe die Schnauze voll! Er wird hier und jetzt abgeholt! Ich lass mich doch nicht verarschen! Er will den Bekloppten spielen, Bitte!“
 

„Severus, halt die Klappe,“ befahl Tom, nun tödlich ruhig, während er den Jungen sanft in eine Decke einwickelte. „Du hast wahrlich für einen Tag genug angerichtet.“
 

„Ich? Ich glaub jetzt hakt es! Ich hab es mit zwei durchgetickten Werwölfen zu tun! Die ich zu kündigen gedenke!“
 

„Das wirst du nicht tun, denn egal, was sie getan haben, das Einzige, was mich davon abhält, dich umzubringen, ist die Tatsache, dass ich gerade hier sitze.“
 

„Was...? sag mal...!“
 

„Severus, es reicht! Ich wusste immer, dass du Harry nicht magst, aber dieses Mal bist du zu weit gegangen! Er wird bleiben, wo er ist – bei mir!“
 

„Oh, es gibt also schon wieder eine Sonderbehandlung für ihn, ja?!“
 

„Nein, Severus, der Junge bleibt genau hier, wo er ist und du wirst ihn nicht abschieben, nur damit du ihn nicht sehen musst und dein Gewissen Ruhe gibt,“ gab Tom eisig zurück. Er kannte seinen Tränkemeister gut genug, um ihm auf den Kopf zusagen zu können, was er teilweise dachte. „Er wird bei mir bleiben, bis er wieder auf den Beinen ist und dann tagsüber zur Schule gehen und nach dem Unterricht hierher zurückkommen.“
 

„Du hast nichts zu melden!“, blaffte Severus. „Ich bin sein merlinverfluchter VATER und das macht mich zum Vormund! Und der Bengel wird nach Island gehen!“
 

Tom lächelte kühl. „Er bleibt, wo er ist, Severus. Sirius ist mehr sein Vater, als du, denn du hast Angst, dass du ihn mögen könntest, du setzt alles darauf an, ihn zu verletzen, um nur Hass zu bekommen. Ich habe jedes Recht, ihn hier zu behalten. Du hast kein Sorgerecht, du hast es nie beantragt, du denkst, du bekommst es einfach so? Dann solltest du mit dem Wizgamont reden, aber ich garantiere dir, ich werde aussagen, dich bloßstellen und Black bleibt Harrys Vormund. Oh, und habe ich erwähnt, dass wir Seelengefährten sind?“, fügte er ruhig hinzu. „Selbst, wenn man Sirius ablehnt, denk ein Mal ganz scharf nach, wer der Nächste in der Reihe ist. Und jetzt geh in dein Büro zurück, schmoll und komm erst dann wieder hierher, wenn du dich beschlossen hast, dich wie ein Mensch und vielleicht sogar wie ein Vater zu benehmen, denn wenn du den Jungen noch mal verletzt, werde ich Unverzeihliche an dir üben!“
 

Severus starrte seinen Lord sekundenlang ungläubig an, doch er wusste, diese Schlacht hatte er verloren. Alle standen gegen ihn. Und vielleicht – ganz vielleicht – war er wirklich zu weit gegangen. Wortlos wandte er sich um und ging, ohne auch nur einen Blick auf das Bett zu werfen.
 

Tom runzelte nur die Stirn, doch dann holte er seine Gedanken zum Problem zurück. Vorsichtig hob er die Decke wieder an, nicht wirklich glücklich darüber, wie eng der Junge sich um sich selbst zusammengerollt hatte. Sanft strich er über Harrys Seite, so lang, bis der Junge sich tatsächlich etwas entkrampfte.
 

Godric...
 

Nicht nur er war wieder gekommen. Man hatte ihm seine damals so große Liebe wieder geschickt, die aber Jahre vor ihm gestorben war – und ihn somit mit ziemlicher Sicherheit in den Wahnsinn getrieben hatte. Nicht auszudenken, was passiert wäre, hätte Sirius nicht so wahnsinnig schnell reagiert. Dann hätte ihm auch seine Fastunsterblichkeit nicht mehr geholfen, er wäre schlicht wahnsinnig geworden – mal wieder. „Ich bin da,“ murmelte Tom leise, er deckte Harry wieder zu. „Ich weiß, es war dumm, dich so zu behandeln, aber ganz ehrlich – ich hatte Angst vor meinen Gefühlen, Merlin, das hab ich immer noch – und jetzt hör ich mich an, wie der liebeskranke Salazar – das ist wie ein Deja-vue!“
 

Über sich selbst verwirrt und auch irgendwie fast etwas überfordert mit den Gedanken, die ihm gerade durch den Kopf schossen, saß er an seinem Bett, strich immer wieder sanft über die Haare des Jüngeren. „Ich fürchte, die nächsten Tage werden die Hölle,“ murmelte er nur, doch zu seinem eigenen Erstaunen war er mehr als bereit, das hinzunehmen, wenn nur sein Kleiner wieder da war. Ja, es war sicher, er war dem Jungen vollkommen verfallen...
 


 


 

Draco runzelte die Stirn, er wusste, es musste etwas passiert sein. Erst rannte Potter, dicht gefolgt von Black quer durch das Schloss, dann, gerade, als er zu seinem Patenonkel wollte, war in dessen Büro die Hölle los und zum Schluss tauchte irgendein komischer Futzi auf und brabbelte irgendwas von Island! Ja, dieser Tag war wirklich irgendwie... seltsam, entschloss Draco sich. Noch abartiger wurde er aber, als Ron, schneeweiß nebenbei bemerkt, zu ihm gerannt kam. „Was ist los?“, fragte er ruhig.
 

„Ich...,“ der Rotschopf schluckte schwer. „Ich habe etwas gesehen und... Merlin, was haben wir getan?!“
 

Hastig packte Draco den aufgeregten Rotschopf am Arm und zerrte ihn in ein leeres Klassenzimmer, sicherte es und zwang ihn, sich zu setzen. „Was ist los?“, fragte er ruhig. „Und wer hat was getan?“
 

Ron schluckte schwer: „Wir,“ gab er tonlos zurück. „Wir haben es getan, wir haben ihn mit dazu getrieben, Merlin, Dray, ich höre ihn jetzt noch schreien!“
 

Obwohl Draco über diese Verniedlichung seines Namens im Normalfall nicht begeistert gewesen wäre, schwieg er, einfach weil er sah, wie fertig der Junge gerade war. „Wen?“, fragte er dann. „Potter?“ Er hatte mehrfach versucht, mit dem Grünäugigen zu reden, doch er hatte es nicht geschafft. Fünf Wochen war der Junge da und ging jedem aus dem Weg, er isolierte sich vollkommen, verschwand aus Klassen schneller, als es möglich sein sollte, kam nicht in die große Halle. Und wenn er merkte, dass jemand was von ihm wollte, war er noch schneller. Dabei hätte er dem Anderen gern nicht nur Friede, sondern auch seine Freundschaft angeboten, denn der Jüngere hatte die gesamte Zeit über einfach nur zutiefst unglücklich ausgesehen. Als wolle er einfach nur in einer Ecke sitzen und heulen. Als er die Ohren gesehen hatte, war ihm klar gewesen, wer Potter gewesen war, doch er verstand nicht, wovor der Andere Angst hatte. Ärger wegen des Mundraubes am Frühstückstisch? Wohl kaum, denn im Nachhinein war auch dem Blonden klar, dass es einfach nur lustig gewesen war.
 

Ron nickte dumpf. „Potter,“ bestätigte er.
 

„Lass dir nicht alles aus der Nase ziehen!“, begehrte Draco auf: „Was ist passiert? Ist er verletzt? Auf der Krankenstation? Und warum wir? Sag mir bitte nicht, dass du zu denen gehörst, die auf jemandem rumtrampeln, der schon auf dem Boden liegt!“
 

„Nein, er ist nicht auf der Krankenstation,“ gab Ron leise zurück. „Und ich hab ihm nichts getan, aber... ich glaub, ich bin mit Schuld, an dem, was passiert ist...“
 

„Und was IST passiert?!“, fragte Draco, der langsam wirklich die Geduld verlor.
 

„Er...“, Ron schluckte schwer. „Ich hab... ich hab Black rennen sehen, ich bin ihm gefolgt, ich hatte ein schlechtes Gefühl und wollte sehen, ob ich helfen kann. Er ist... er ist zum Astronomieturm und da... Potter, Harry, er... er wollte springen! Er wollte sich umbringen! Ich weiß nicht, was passiert ist! Aber er wollte springen! Und als Black ihn aufgehalten hat, hat er darum gebettelt, dass man ihn sterben lässt! Merlin, ich höre ihn immer noch,“ flüsterte Ron, mit den Nerven vollkommen am Ende.
 

Der Blonde setzte sich auf den Boden neben den Anderen, nahm ihn in den Arm. „Du hast ihn nicht gestoßen,“ gab er leise zurück, schloss dann die Augen. Er glaubte es nicht. Potter hatte versucht, sich selbst umzubringen! Einfach so! „Weißt du, warum er das getan hat?“, fragte Draco weiter. „Was der Auslöser gewesen ist? Granger? Har sie ihre kleine Gang wieder auf ihn gehetzt?“
 

Das war etwas, das der Blonde nicht fassen konnte. Wegen dieser Zicke war Harry fast jeden Tag auf der Krankenstation gewesen, doch sein Patenonkel hatte ihr noch nicht mal Nachsitzen aufgebrummt, fast so, als hätte er nichts gegen die Art und Weise, wie Potter behandelt wurde.
 

„Snape,“ brachte Ron heraus. „Lupin ist kurz danach hoch gekommen, sie haben ihm Traumlostrank gegeben, damit er aufhört, sich selbst zu verletzen und der Werwolf hat gesagt, dass Potter kurz vorher bei Snape gewesen ist.“
 

Kurz schloss Draco seine Augen. Sein erster Reflex war es, aufzuspringen und seinen Onkel zu verteidigen, aber er sah, dass der Rotschopf nicht log, der war selbst mit den Nerven zu sehr am Ende, um sich das auszudenken, das war deutlich zu erkennen. Was hatte der Mann nur getan? Warum trieb er Harry in den Selbstmord? Der Junge hatte in der Zeit, seit er hier war, nicht eine Regel verletzt und sogar richtig gute Noten geschrieben! Er rieb Ron über den Rücken, versuchte, den aufgebrachten Schüler irgendwie zu beruhigen.
 

„Ich... höre ihn immer noch,“ flüsterte Ron. „Ich höre, wie er darum bettelt, dass sie ihn springen lassen,“ sprach er dumpf. „Ich weiß, wie oft er auf der Krankenstation gewesen ist, ich konnte sie nicht jedes Mal aufhalten, ich weiß, er ist nicht gesund, aber... wir sind mit Schuld, wir... haben ihn von Anfang an nur verraten und verkauft! Vielleicht waren wir nicht der Auslöser, aber...!“
 

Draco strich dem Anderen nachdenklich durch die Haare. Er wusste, Ron hatte Recht, auch, wenn der sicher lieber was Anderes gehört hätte, aber damit konnte er schlecht dienen. So war es nun einmal. „Weißt du, wo er ist?“; fragte er leise. „Auf der Krankenstation?“
 

Ron schüttelte den Kopf: „Ich weiß nicht, warum, aber... Black wollte ihn zu V...Voldemort bringen...“
 

Vielleicht verstand Ron nicht, doch in Dracos Kopf fielen immer mehr Teile auf ihren Platz und das Bild war alles Andere, als schön. „Komm,“ forderte er den Anderen auf, etwas in ihm sagte ihm, dass es unklug wäre,. Ron in dem Zustand allein zu lassen, also würde er ihn mitnehmen. „Ich schreibe an meinen Vater, er weiß sicher inzwischen mehr...“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (14)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  kaya17
2010-06-17T20:20:44+00:00 17.06.2010 22:20
EIn tolles Kapitel ich bin sehr gespannt wie es wird wenn sich die zwei unterhalten

Von:  sann
2010-06-16T18:51:37+00:00 16.06.2010 20:51
tolles kapi
hat mir sehr gefallen
snape ist so ein arschloch!!!
ich hoffe harry geht es bald wieder besser
schreib schnell weiter
Von:  Caratinu
2010-06-16T16:57:32+00:00 16.06.2010 18:57
Super Kapitel
Ich freue mich auf das nächste Kapitel
Von:  Favole
2010-06-16T15:53:42+00:00 16.06.2010 17:53
endlich ist er bei seinem Tom ^^
snape hat wirklich mehr verdient! den sollte man viel mehr verprügeln!

ich mag fenrir ><
würde mich freuen, wenn von siri und fen was kommen würde

schreib schnell weiter =)

lg
Von:  AngelHB
2010-06-16T15:27:39+00:00 16.06.2010 17:27
Hi!

Wieder ein serh schönes Kap. Bin schon sehr gespannt wie es weiter gehen wird.
Der arme Harry tut mir echt leid. Hoffe er wird bald richtige Hilfe bekommen.

LG Angel
Von:  Dranza-chan
2010-06-16T15:04:18+00:00 16.06.2010 17:04
Ein super Kapi!
Endlich hat Tom begriffen das Harry und er zusammen gehören, ich hoff er vermasselt es jetzt nicht.
Schade dass Tom Severus nicht einen Fluch aufgehetzt hat, das hätte er mit Abstand verdient!
lg
Von:  mathi
2010-06-16T12:08:49+00:00 16.06.2010 14:08
huhu
holla, das kapitel war ja mal krass um es sanft auszudrücken
ich hoffe severus wird nun endlich darüber nachdenken, WAS er seinem Sohn angetan an.
Hoffe Harry geht es bald besser.
mathi
Von:  AmuSuzune
2010-06-16T11:55:47+00:00 16.06.2010 13:55
Oh mann... Sev dreht nun endgültig durch *seuftz*
Schön das Tommyboy auch endlich mal etwas versteht, hat länger gedauert als man dachte. Aber ich wette Harry bekommt die kriese wen er aufacht und ihn sieht.
Fenrir schaunt Harry ja auch endlich akzeptiert zu haben.. bis zu einem gewissen Grad, aber immerhin.
Tja, nun bekommt Ron auch sein fett weg, selber schuld. Aber was lauft da mit Draco?*grübbel*
Fragen über fragen und nur nach und nach kommt alles ans licht >.<
Freue mich wenn es weiter geht!!!

LG Suzu
Von:  KisaSoma
2010-06-16T10:24:42+00:00 16.06.2010 12:24
Sev hat ja wohl echte Probleme, was hat Harry ihm getan das er den Jungen so quält. Unde der Sruch von Tommy das Harry seine Seelengefährte ist hat Sev die Sprache verschlagen. Oh Sev sollte sich schon mal nen Grab schaufeln und nen Grabstein bestellen. Siri lässt ihn bestimmt nicht leben. Dagegen war Moony noch ein Lämmchen.
Jetzt nur die Frage wie Harry reagiert, weil er sich ja von Tom verstoßen fühlte. Er wird sich zurückziehen wollen aber es nicht schaffen. Die Liebe der beiden ist doch zu stark.

die Kisa-chan
Von: abgemeldet
2010-06-16T09:31:26+00:00 16.06.2010 11:31
Jaaa! Nieder mit Snape!
Eigentlich mag ich den Kerl ja, aber in deiner Story ist er echt fies...
So ein Idiot!
Das Kapitel ist toll^^
Ich finds gut, dass Tom und Harry jetzt wieder ´vereint´ (irgendwie) sind =3
Kannn Harry eigentlich irgendwann wieder seine Animagusform annehmen?
glg
alice


Zurück