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Durch die Zeiten

oder die Wahrheit dahinter
von

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Prolog

Nicht weinen,“ bat der Jüngere sanft, er strich seinem Geliebten über die Wange. „Alles hat seinen Sinn, das hier sicher auch. Du musst stark sein, wir haben eine Aufgabe, das hat sie gesagt, nur noch nicht jetzt... wir werden uns wiederfinden, wenn die Zeit gekommen ist...“
 

„Ich... ich will nicht, dass du gehst!“
 

Der Blonde lächelte schwach, bevor ein neuerlicher, schwerer Hustenkrampf den vollkommen ausgemergelten Körper schüttelte, der in dem breiten Bett zu versinken drohte. „Es ist nicht so, als würde ich darauf bestehen, dich allein zu lassen,“ erinnerte er den Älteren sanft, wischte sich das Blut weg, das aus seinem Mund gespritzt war.
 

Lange hatte er die Krankheit geheim gehalten, lange war ihm das geglückt, er wusste, sie war nicht heilbar, würde es vielleicht auch nie sein und er hatte nicht gewollt, dass der Ältere sich Sorgen machte, bevor es nicht zwingend nötig war. Kurz nach seiner Erkrankung war er zu einer Wahrsagerin gegangen, hatte sie gefragt, warum er seinen Geliebten so schändlich im Stich lassen musste, in diesen grausamen Zeiten und es war ihre Antwort gewesen, die ihm Ruhe geschenkt hatte. Sie hatte ihm gesagt, dass er sterben würde, dass ihre Seelen sich aber wieder finden würden. Über Raum, Zeit und Rasse hinweg.
 

Ein letztes Mal würden sei sich begegnen, um dann nie wieder getrennt zu werden. Das war alles gewesen, was er wissen musste, denn im Grunde hatte er es als schlechten Witz empfunden, nun zu sterben, wo sie endlich, endlich zusammen gefunden hatten, nach Jahren des umeinander Herumgetanze. Er hatte es aber hingenommen, wie er alles seit seiner frühesten Kindheit hinnahm, mit stoischer Ruhe.
 

Der Blonde wusste, er würde am nächsten Morgen nicht mehr aufwachen, er spürte, wie die Magie aus seinem Körper floss und selbst, wenn ihm das verborgen geblieben wäre, der verzweifelte Blick seines Geliebten war ihm Auskunft genug. Er rang sich ein weiteres Lächeln ab. „Bitte, mach... mach es nicht schwerer, als es eh schon ist,“ flüsterte er. „ich verspreche dir, wir sehen uns wieder, hab Geduld...“
 

„Weil das auch schon immer meine Stärke war,“ versuchte der Andere unter Tränen zu scherzen. Er war ein Meister der Tränke, was auch beinhaltete, dass er ein hervorragender Heiler war, er wusste, es war nur noch eine Frage von wenigen Stunden, bis diese stechend grünen Augen, die momentan von einem fiebrigen Glanz überzogen waren, sich für immer schließen würden und er würde alleine hier zurückbleiben, in einer Welt voller Hass und Gewalt. Bisher hatte es ihn nie gestört, er hatte immer gekämpft, um sie zu verbessern, aber auf ein Mal kam ihm das alles so sinnlos vor, als habe er nichts erreicht. Er wusste nicht, ob er ab dem nächsten Morgen noch die Kraft aufbringen konnte, seinen Weg fortzusetzen.
 

Kurz schloss der Blonde die Augen, zwang sie dann aber wieder auf. Noch nicht, befahl er seinem geschwächten Körper. Noch wollte er ein paar Momente haben. Er strich mit seinen abgemagerten Finger über die des Anderen, lächelte dann: „Finde doch in der Zwischenzeit eine Heilung,“ schlug er leise vor. „Dann.. bist du beschäftigt, bis...“ Bis auch er irgendwann sterben würde. Was vielleicht noch hundert Jahre dauern konnte, wenn nicht noch länger, er wusste es nicht.
 

„Warum können wir nicht ewig leben?!“, begehrte der Dunkelhaarige auf.
 

„Ewig?“ fragte der Jüngere mit einem schwachen Lächeln. „Was genau ist daran so verführerisch? Würde das Leben dann nicht auch sehr, sehr langweilig werden? Irgendwann würde sich alles nur wiederholen.“
 

„Ich habe noch keinen Elf darüber klagen hören...“
 

„Wir sind keine Elfen,“ erinnerte er den Anderen sanft. „Nur Menschen. Und Menschen müssen irgendwann sterben, es ist...“, er hustete erneut heftig. „So ist es natürlich..“
 

„Ich bin kein Mensch..“
 

Erneut lächelte Godric sanft. „Aber du bist nicht für die Ewigkeit erschaffen,“ gab er sanft zurück. „Auch Veela sterben irgendwann.“ Er fuhr durch die langen, schwarzen Haare, ein Zeichen besonderer Macht in diesem Volk, das sonst nur blonde Wesen hervorbrachte. Er schloss wieder kurz die Augen, dachte an die Wahrsagerin. Die hatte gesagt, dass dieses neue Leben auf verschiedene Weisen verlaufen konnte. Aber dass eines sicher sei – sie würden zu einer sehr langlebigen Rasse gehören, wenn sie zurückkehrten, um beenden zu können, was sie hier begonnen hatten. Um sicher zu stellen, dass die Arbeit hier nicht umsonst gewesen war. Das würde dem Veela sicher gefallen, aber noch sagte er nichts. Er spürte, wie eine Hand über seine Wange strich, dann merkte er, wie schwer es ihm fiel, die Augen wieder zu öffnen. „Bald,“ flüsterte er.
 

„Ich... ich weiß,“ brachte der Andere mit verweinten Augen heraus. Es war für ihn schrecklich mit anzusehen, wie sehr sein Geliebter litt, doch wie immer tat er es ohne eine einzige Beschwerde und mit einem ermutigenden Lächeln im Gesicht. Sanft strich er über die ausgemergelten Züge des einst so lebensfrohen Gesichtes. „Geh,“ flüsterte er dann, strich über die Augen des Anderen. „Quäle dich nicht länger...“
 

Godric lächelte erleichtert und dieses Mal kämpfte er nicht damit, die Augen offen zu behalten. Im Gegenteil, als sie ihm zufielen, ließ er sie geschlossen, er drückte die Hand, die die Seine hielt. „Bis... zu unserem nächsten Leben,“ hauchte er, während das Licht hinter seinen Pupillen sich immer weiter vergrößerte. Und auch, wenn es ihm weh tat, den Anderen zurück zu lassen, schritt er hindurch, ohne zu zögern.
 

In dem Moment erzitterte das Schloss von einem Schrei, der von unendlichem Schmerz und von unerträglicher Einsamkeit sprach. Der Blonde war tot...



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  DisorientedDarcy
2010-12-18T14:03:07+00:00 18.12.2010 15:03
weisst du?
ich weine gerade...
ich vermute dass das gerade godric gryffindor und salazar slytherin waren!
einer der besten anfänge die ich bisher gelesen habe...er hat mich wirklich berührt!
naja...godric und salazar sind dann vermutlich h.p. und t.v.r. ...

Bloody Greetings
Nighty
Von:  Liar
2010-05-16T12:19:20+00:00 16.05.2010 14:19
Hi

Also ganz ganz großes Lob
Die Gefühle die hier beschrieben wurden, waren wirklich mehr als nur super
Man hat richtig mit den Beiden mitgefühlt.
Und wer an dieser Stelle keine Tränen in den Augen hatte, der kann schon fast nicht mehr menschlich sein
Dass war wirklich mehr als nur gut geschrieben
Bin schon sehr gespannt was noch so alles kommen wird
Von:  Mikan000
2010-04-17T15:02:45+00:00 17.04.2010 17:02
Supiiiii,
eine neue Geschichteeeee. Juchuuu!
Toller Anfang!!! ^^
Nochmals danke, danke und danke für die Ens. ^^
lg mikan
Von:  ai-lila
2010-04-17T08:52:41+00:00 17.04.2010 10:52
Hi~~

Vielen lieben Dank für deine kleine ENS.
Klar freue ich mich darüber das du eine neue Geschichte hochlädst. ^^
Ich liebe halt deine Geschichten. *_______*

Tja und dieser Anfang von deiner Geschichte, läßt keine Wünsche offen.
Klasse Anfang.
lg deine ai
Von: abgemeldet
2010-04-17T08:04:19+00:00 17.04.2010 10:04
wow,der Anfang ist einfach wow
lg Ine
Von:  Omama63
2010-04-17T07:31:25+00:00 17.04.2010 09:31
Ein wahnsinns Anfang.
Weinen muß.....
Ich bin froh, dass du gleich ein weiteres Kapitel geladen hast, sonst würde ich jetzt aus lauter Neugierde sterben.


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