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Ein schwarzer Engel in der Stadt der Blumen

von

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Die Hölle des Jägers

Alternativer Titel: And now we're going insane
 

Lange schaute er sich in den Laden um. Und der einen Verkäuferin ist er gleich aufgefallen, so einer geht nicht häufig in einen gewöhmlichen Blumenladen. Jemand komplett in schwarz gehüllt, schwarzer, langer Mantel, schwarze Hose, dunkle Haare. Und was für eine Blume suchte er? Es war eine Blume, die man in keinem Geschäft käuflich erwerben konnte, nur die Frau war unwissend.. Fragen über Fragen und die Verwirrung der jungen Dame stieg immer weiter. Und plötzlich war die Verwirrung noch größer geworden. Denn der junge Mann ging einfch wieder aus dem Geschäft, ohne auch nur ein Wort mit der Verkäuferin gewechselt zu haben. Sie würde ihn nie wiedersehen, doch das wusste sie noch nicht. Und ihre Frage, was er wohl gesucht hatte, wird ihr auf Ewig verschlossen bleiben. Warum ist er einfach gegangen? Das wusste nur der schwarze Engel in Inkognito. Und der Grund war simpel. Von Anfang an hatte er das Gefühl, dass es nicht der richtige Laden war. Als er hinein gegangen war, wurde dieses Gefühl sogar noch wesentlich stärker. Und nachdem er ein wenig Zeit bei den Blumen verbracht hatte, war er sich sicher. Und es hatte einen wirklich einfachen Grund: Der Duft der Blumen war nicht derselbe, wie der, den er bei dem Mädchen wahrgenommen hate. Damit war es für ihn ausgeschlossen, dass sie die richtige war.
 

Drum machte er sich auf den Weg zum nächsten Geschäft. Und wieder verlor er sich auf dem Weg in seinen gedanken. Diesesmal fiel er weiter zurück, viel weiter. Um genau zu sein, waren es sogar Jahre in der Vergangenheit, an die er dachte. Es war die Zeit, die er noch im Himmelsreich verbracht hatte. Die Zeit, in der er noch ein göttliches Wesen war, mit reinen, weißen Flügeln. Und die Zeit, in der er noch mit seiner Geliebten zusammen war. Seiner Lucia. Der schönste Engel im gesamten Himmelsreich, mit leuchten weißen Flügeln, die eine Reinheit ausstrahlten, die einmal war. Der perfekte Engel. Das beste war allerdings, dass er nicht nur sie liebte, sondern sie ihn ebenfalls. Sie waren ein Paar. Der gewöhnliche Engel Azure un der perfekte Engel Lucia. Viele beneideten Azure um diese Ehre, denn er war nicht der einzige Verehrer dieser liebreizenden Schönheit. Viele Jugendlichen Engel schwärmten von ihr, das schönste Wesen, dass Gott erschaffen hatte. Doch nur Azure alleine wurde die Ehre zuteil, ihre Liebe empfangen zu dürfen. Das Glück schien einfach vorprogrammiert zu sein, Gott meinte es wirklich gut mit ihnen.
 

Azure war damals bereit in Ausbildung um Schutzengel zu werden. Ein Mensch sollte seinen Geleit erhalten, damit diesem möglichst kein Unheil geschieht. Und er war sehr begabt. Er wusste nicht wieso, aber er spürte jedesmal, wenn Gefahr drohte und war deshalb in der Lage, diese abzuwenden. Doch an einem, schicksalhaften Tag passierte es. Es war eine Woche vor dem Abschluss seiner Ausbildung zum Schutzengel. An diesem Tag wollte sein Lehrmeister den fleißigen Engel einem Vortest unterziehen. Die richtige Prüfung war schwer und obwohl es für den Talentierten außer Frage stand durchzufallen, war es sicherer, wenn man noch mehr übt. An sowas wie Glück glaubte er in der Zeit nicht, nur Schicksal, aber um völlig auf der sicheren Seite zu sein besuchte er seine Herzensdame an diesem Morgen nocht einmal und wollte sich Mut zusprechen lassen. Lucia war wirklich gut darin und fand immer wieder die richtigen Worte, um ihren Lieblinsengel zu motivieren.
 

Doch sie kam nicht mehr dazu. Als Azure in ihr Zimmer trat, fühlte es sich an, als würde jemand russisches Roulette mit einem Herzen spielen – mit sechs Kugeln. Ihr sonst so weißes Zimmer war von oben bis unten befleckt. Es musste noch nicht lange her gewesen sein, denn es tropfte noch von den Wänden. Der perfekte Engel war tot, brutal ermordet, mit im Reich des Himmels. Das Zimmer war blutrot und seine Geliebte lag am Boden, sehr schwer zugerichtet. Jemand schnitt ihr sorgsam, wie es ein Arzt eigentlich nur könnte, eine Muskel nach dem anderen durch, sodass sie nach kürzester Zeit bereits unter Höllenschmerzen gestorben war. Außerdem hatte dieser jemand etwas noch viel furchtbareres getan: Ihr Herz wurde rausgeschnitten. Die Schmerzen, die dieser wunderbare Engel erlitt, konnte sich niemand vorstellen, es war eine Qual, die niemand jemals erfahren sollte. Azure kniete sich in den Blut überströmten Boden und hielt, mit Tränen in den Augen, das, was von Lucia noch übrig war in seinen Armen. Zuerst überkam ihn eine schier unüberwindliche Trauer, da er die einzige Person verloren hatte, die ihm etwas bedeutet hatte. Der sonst so fröhliche Engel weinte, heftig. Und ihre Eltern bemerkten nichtmal, was mit der Tochter des Hauses geschehen war. Ein lauter Schrei war zu hören. Ein so lautes und lang gezogenes "Nein!", dass es das gesamte Himmelsreich gehört haben muss.
 

Nach diesem Schrei legte er sie sanft und vorsichtig zurück auf den Boden. Ihre Augen waren weit aufgerissen, damit sie ihre Ruhe finden konnte schloss Azure diese. Die letzten Tränen fielen auf den blutbefleckten Körper seines Engels. Seine Kleidung war nun ebenfalls von Blut getränkt, doch das machte ihm nichts. In Kürze würde ohnehin noch mehr Blut fließen. Er ballte seine Fäuste und sprang hinaus. Im Flug breitete er seine befleckten Schwingen aus und flog los. Schnell, weit, um den korrupten Bastard vor seinem Gericht zu stellen, bevor Gott handelte. Sein Herz war erfüllt von Hass, seine gesamte Liebe zu Lucia hat sich in grenzenlose Wut verwandelt. Wut, die er nicht kontrollieren konnte.Dieser Hurensohn wird etwas erleben! Jemanden zu finden, der so eine brutale Tat begangen hat, war nicht schwer. Oder ging es nur ihm so? Kein anderer Engel schien den versauten Mann zu beachten. Es war doch nicht üblich, dass jemand mit blutroten Klamotten durch die Gegen flog oder lief! Azure hingegen fiel auf, wie ein bunter Hund. Wieso bemerkte niemand den Mörder?!
 

Azure aber tat es. Er holte ihn schnell ein und schaffte es, ihn in einer Gasse zu stellen. Er trug eine Klinge bei sich. Diese hatte er bei Lucia gefunden. An der Scheide hängte ein kleiner Zettel: "Herzlichen Glückwunsch, mein Schutzengel! An: Azure Von: Lucia" Es sollte ein Geschenk werden, wenn er die Prüfung bestanden hatte. Ein perfekt geschmiedeter Katana, bereit, alle zu richten, die anderen Leid zufügten. Und auch jetzt würde die heilige Klinge für Gerechtigkeit sorgen. Der hasserfüllte Engel war nicht geübt im Schwertkampf, aber sein Zorn war stark genug, sodass es ihm gelang, den Mörder in eine aussichtslose Lage zu bringen. Die scharfe Klinge war direkt am Hals angesetzt und eine kleine Bewegung würde reichen, um diesen abscheulichen Bastard das Licht auszuknippsen.
 

Und so geschah es auch, wie er es sich die ganze Zeit, seitdem er seine tote Lucia gefunden hatte, gewünscht hatte. Der Mörder war erlegt. Der von Blut befleckte Engel Azure Megami war tot. Seine Kehle wurde von einem Katana durchtrennt. An dem Katana hing nun noch das Glückwunsch-Etiquette, welches der schönste Engel so liebevoll geschrieben hatte. Und er nahm das Leben, der beiden Liebenden. Warum? Das weiß nur der schwarze Engel selbst, der sich gerade direkt vor dem zweiten Blumengeschäft befand, dass er auf seine Suche nach dem mysteriösen Mädchen abklappern wollte.
 

Kleine Anmerkung: Die Idee, dass das Herz von Lucia ebenfalls entfernt wurde, habe ich aus dem Roman "Wenn Mäuse Katzen Jagen" von James Patterson übernommen, da ich der Meinung war, dass sie auch in dieser Geschichte gut hinein passt. Der Rest des Fanfics ist jedoch von mir!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2010-08-22T09:09:07+00:00 22.08.2010 11:09
alter alter alter...viel zu lesen..aber geile geschichte...mach ma hinne und schreib weiter!
Von:  mia-serina
2010-08-22T08:49:22+00:00 22.08.2010 10:49
Sooo, endlich mal nach Jahren dazu gekommen zu lesen. Die Absetze sind gut gewählt, ist schön zu lesen.
Und vor allem muss man genau lesen, denn wenn man es überfliegt versteht man es nicht wirklich, mir ging es zu mindestens so. Zu Lucias Tot, ich hätte mir gewünscht das du das Gefühl das er durchleben muss ein wenig mehr ausschreiben würdest, das würde mehr fesseln.

Ansonsten gut, bin gespannt was als nächstes kommt, vor allem aber wie er endlich auf sie trifft will ich endlich lesen *q*


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