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Pain between the Silence

Fortsetzung "X-JAM"
von

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[Schlussstrich] – September 2016

Einige Stunden später
 

Langsam erwachte der Schwarzhaarige aus seiner Traumwelt. Nachdem er sich einmal auf die andere Seite gedreht hatte, öffnete er seine nachtschwarzen Augen und blickte an die nackte Wand, an der sein Bett stand. Doch in der nächsten Sekunde fiel ihm wieder ein was vor ein paar Stunden passiert war und er drehte sich in der Hoffnung, das alles doch nicht geträumt zu haben, um. Aber genau die Hoffnung war es, die ihn von seinem Glück gerade trennte. Naruto lag in Sasukes Bett, ja, aber Hope hatte es sich zwischen ihnen breit gemacht. Alle vier Pfoten auf der Seite schlafend von sich gestreckt, schien er mehr Platz zu benötigen, als einem der beiden Menschen momentan noch zustand.

Sasuke wunderte sich, wie der Kater in sein Schlafzimmer gekommen war, aber dann fiel ihm wieder ein, dass er die Zimmertür offen gelassen hatte. Somit war er selbst Schuld dran. Wenigstens hatte es sich Hope nicht auf einen ihrer Kleidungsstücke gemütlich gemacht, auch wenn diese sowieso in die Reinigung mussten.

Allerdings wollte der Schwarzhaarige keinen weiteren Gedanken an diese Dinge verschwenden, sondern sah nun zu dem schlafenden Blondschopf. Ein Lächeln schlich sich dabei unaufhaltsam auf seine Lippen und er fühlte sich in dem Moment sieben Jahre zurückversetzt. Auch Naruto hatte sich in dem Bett ausgebreitet, nur konnte er seine Gliedmaßen links und rechts von sich strecken, was Hope aufgrund dessen Anatomie nicht so ganz gestattet war. Wenn man es genau betrachtete war Sasuke eigentlich auf den kleinsten Schlafraum zurückgedrängt worden. Gegen die Zwei schien er allem Anschein nach den Kürzeren zu ziehen.

Ohne die beiden aufzuwecken, stieg er über sie hinweg aus dem Bett und sammelte ihre Kleidungsstücke auf, wobei er an die sanften Liebkosungen der Nacht denken musste. Eigentlich hätte er gedacht, wenn er jemals wieder intim mit Naruto werden könnte, könnte er sich nicht mehr länger beherrschen und würde sofort mit ihm schlafen. Doch der Fall war nicht eingetreten, aber auch zum Wunsch des Blondschopfs. Er hatte gemerkt, dass auch Naruto gern weiter gegangen wäre, aber allein die Tatsache, dass er ihn auch wollte, machte es ihm einfacher sich noch einen Tag länger zu gedulden.

Was war schon ein Tag mehr oder weniger, wenn man schon sieben, naja eigentlich sechs Jahre durchgehalten hatte?

Aber das vergrößerte die Vorfreude der beiden auf das unvermeidlich Bevorstehende nur.

Die Erinnerungen an die Berührungen des Blonden, aber auch die Empfindungen, als dieser seinen Körper berührt hatte, lösten ein berauschendes Prickeln in Sasuke aus, wie ein kleines Nachbeben.

Als er alles aufgesammelt hatte, warf er noch einen letzten Blick zu Naruto und unterdrückte den Drang sich selbst in den Arm zu zwicken. So eigenartig der Gedanke auch sein mochte, wagte er nicht daran zu zweifeln, dass sich ihre Situation jetzt ändern würde.
 

Ein Poltern kam aus dem Schlafzimmer, dessen Tür wenige Augenblicke später aufgestoßen wurde.

„Sasuke!“, stand Naruto irgendwie hektisch und leicht panisch im Wohnzimmer.

„Ja?“, kam der Gesuchte mit einer Tasse Kaffee in der Hand aus der Küche.

„Ah, äh … ich..“, stotterte der Blondschopf nur.

Doch Sasuke verstand was sein blonder Wirbelwind sagen wollte. Er wollte sich genauso wie er versichern, dass alles wirklich so stattgefunden hatte, wie ihre Erinnerungen es ihnen weis machen wollten.

„Kaffee?“, frage der Schwarzhaarige.

„Ja, bitte.“, trottete Naruto ihm drauf in die Küche nach, ehe ein anscheinend etwas eingeschnappter Hope, aufgrund der unsanften Weckung, an ihnen mit erhoben Schwanz und Näschen vorbeimarschierte, auf die Küchenzeile sprang und mit einem eindringlichen Blick prompt sein Frühstück verlangte.

„Hope, runter von der Küchenzeile!“, mahnte Sasuke streng, doch der Kater sah ihn unverändert an, ließ sich von seinem Herrchen nicht beeindrucken.

Drauf setzte der Schwarzhaarige den Kleinen auf den Fußboden. Doch ehe er sich wieder Naruto zuwenden konnte, saß dieser schon wieder auf der Ablage der Küchenmöbel.

„Ist ja schon gut, hier hast du dein Fressen.“, seufzte der Schwarzhaarige und machte sich ans Werk.

Als Hope schnurrend sein Kaninchen in Gelee verschlang, schenkte Sasuke schwarzen Kaffee in ein zweites Häferl.

„Viel Milch und drei Löffel Zucker?“, fragte er.

„Ja, das weißt du immer noch?“, antwortete Naruto begeistert.

„Wie könnte ich das vergessen. Bei deinem Kaffee bekommt schon in aller Früh den ärgsten Zuckerschock.“, begründete Sasuke, „Willst du auch etwas Essen?“

„Das wäre echt nett.“

„Gut, dann zieh dir an, was ich dir ans Bett gelegt habe und ich bereite daweil etwas vor.“

Erst jetzt bemerkte der Blonde, dass er immer noch nur in Unterwäsche bekleidet herumlief, worauf unverkennbare Röte in seine Wangen stieg.

„O-okay.“, machte er schnell einen Schluck, solange der Kaffee noch heiß war, zog sich an und half seinem besten Freund die bereitgestellten Sachen an den Tisch im Wohnzimmer zu tragen.

Aber konnte er >sein bester Freund< überhaupt noch sagen?

Sollte es jetzt nicht eher heißen >sein Freund<?

Der Gedanke daran ließ erneut die rote Farbe auf seine Wangen zurückkommen.

//Ich sollte ihn später fragen.//, beschloss Naruto, das nicht auf eigene Faust mit sich selbst auszudiskutieren.

Er hatte in der Beziehung mit Mia gelernt, dass man einige Dinge lieber gleich mit dem Partner ausdiskutieren sollte, als sich vorerst allein darüber den Kopf zu zerbrechen.

//.. Partner?//, nahm das Rot noch um eine Annonce zu und er senke den Blick, sodass Sasuke es nicht merken konnte.

Als beide bei Tisch saßen und begannen sich an dem Aufgebot an Essen zu bedienen, merkte der Schwarzhaarige, dass Naruto in Gedanken war.

„Denkst du an Mia?“, fragte er und traf genau ins Schwarze.

Der Blondschopf seufzte tief, bevor er antwortete.

„Ich wünschte, ich müsste das nicht tun.“

„Soll ich mitkommen?“

„Nein, das muss ich alleine machen. Du würdest alles nur verschlimmern, wenn du mitkommen würdest.“, überlegte Naruto ob er Mia überhaupt offenbaren sollte für wen er sie verließ.

Er hatte sich schon eine Art Strategie zurechtgelegt, falls Sasuke ihn von den Hochzeitsplänen abhalten sollte und er unausweichlich seine Beziehung mit ihr beenden musste, aber in diesem Punkt war er sich immer noch nicht sicher.

In Gedanken sein Brot streichend, merkte der Blonde nicht, dass sich der Schwarzhaarige über den Tisch gebeugt hatte, erst als eine sanfte Kraft unter seinem Kinn ihn plötzlich zwang aufzusehen.

„Du wirst das schon schaffen.“, sagte Sasuke und küsste Naruto.

Sie genossen die Berührungen ihrer Lippen und die Nähe, die aufgrund dieser Situation entstanden war, ehe der junge Uchiha wieder zurückwich, den Kuss somit beendete, Naruto noch einen sanften Blick zuwarf und sich wieder seinem Frühstück widmete.

Ein glückliches Lächeln zierte das Gesicht der beiden und aßen zurückgezogen in ihren Gedanken ihr Frühstück.
 

„Wo sind denn die Anzüge?“, fragte Naruto als er seinen nicht finden konnte.

„Die hab ich schon zur Reinigung gebracht.“, antwortete der Schwarzhaarige.

„Aso? Wann warst du denn weg?“, fragte der Blonde verwundert.

„Als du noch geschlafen hast.“

„Was? Warum hast du mich nicht geweckt?“

„Ich kenne dich schon mein Leben lang. Glaubst du ich weiß nicht, dass es besser ist dich schlafen zu lassen, wenn es nicht unbedingt notwendig ist dich zu wecken?“

„Mhn, hast ja Recht.“, gab der Blondschopf klein bei.

„Wann wirst du nach Hause fahren?“, änderte Sasuke das Thema.

„Ähm, wenn Mia zu Hause ist. Sie arbeitet heute den ganzen Tag, ist so ne Veranstaltung. Also erst gegen Abend.“

„Hn.“

„Musst du nichts Arbeiten? Ich dachte du nimmst dir immer was fürs Wochenende mit nach Hause?“

„Das hab ich dieses Mal auch gemacht. Ich war ja in deinen Plan schließlich nicht eingeweiht. Ich werd mich aber erst dransetzten, wenn du weg bist.“, wollte er immerhin seine Zeit mit Naruto nicht mit dem verschwenden, womit er sich bisher von seinen Gefühlen abgelenkt hatte.
 

Der Tag verstrich und zwischen den beiden herrschte eine leicht angespannte, aber auch knisternde Atmosphäre. Das was Naruto noch bevorstand trübte die Freude an ihrem Zusammensein, auch wenn der Umstand, dass sie ihren Gefühlen jetzt freien Lauf lassen konnten, die Situation verändert hatte. Sie mussten sich noch etwas zügeln, was aber dafür die Vorfreude und das berauschende Gefühl in ihnen verstärkte, das unsichtbar beide zueinander zog. Es fühlte sich so magisch an, hüllte die beiden ein wie ein dichter Nebel.

Sie verbrachten den restlichen Tag eigentlich wie immer. Sahen fern, quatschten und vertreiben sich die Zeit im Internet. Aber ab und zu trafen sich ihre Blicke.

Der Moment fesselte sie, beschleunigte ihren Herzschlag und ließ sie den warmen Atem des anderen spüren bevor sich ihre Lippen trafen. Berauscht von dem unglaublichen Gefühl der Nähe und Verbundenheit, krallte Naruto seine rechte Hand in den Stoff Sasukes Pullover und zog ihn etwas zu sich, bis er spürte, dass sich der Druck auf ihren Lippen verstärkte und er anschließend wieder losließ, der Schwarzhaarige zurückwich und beide das Prickeln und die wellenartige Hitze auskosteten, die sie durchdrangen.
 

Als es 19 Uhr wurde, machte sich der Blondschopf auf den Weg.

„Soll ich dich nach Hause bringen?“, bot Sasuke an.

„Nein, ich fahr mit den Öffis hin.“, meinte Naruto, als er sich gerade die Schuhe anzog.

„Hier, nimm die Jacke.“, reichte er dem Blonden seine, da dessen Jacket mit dem Rest des Smokings in der Reinigung war.

„Danke.“, nahm Naruto sie an und schlüpfte hinein.

„Sie wird erkennen, dass das nicht deine Jacke ist.“

„Ist doch egal. Ich mach sowieso mit ihr Schluss.“

„Sagst du ihr für wen du sie verlässt?“

„Ich weiß nicht.“

Bevor der Blondschopf die Wohnung verließ, zog Sasuke ihn noch in eine Umarmung, drückte ihn fest an sich, versuchte er ihm somit etwas Kraft zu spenden für das was Naruto bevorstand.

Als der Schwarzhaarige spürte, wie sich die Hände des Blonden an seinen Rücken legten und die Umarmung erwiderten, sagte er neben dessen Ohr: „Bis später.“, und löste die Umarmung wieder.

„Ja“, kam es von Naruto ehe sich ihre Wangen aneinanderschmiegten und er ein letztes Mal entschlossen tief Luft holte, dabei Sasukes betörenden, einzigartigen Duft ich sich aufnahm.

Die Eingangstür öffnend, drehte er sich noch ein letztes Mal dem jungen Uchiha zu, ehe sie sich hinter ihm wieder schloss und er den Fahrstuhl nach unten nahm.
 

Auf dem Weg zurück zu seiner gemeinsamen Wohnung mir Mia kreisten Naruto hundert Gedanken durch den Kopf, aber irgendwie konnte er sich auf keinen richtig konzentrieren. Er ging das bevorstehende Gespräch noch ein letztes Mal in Gedanken durch, bedachte die Worte, die er wählen wollte und versuchte seine Nerven zu beruhigen.

Er mochte Mia. Er liebte sie, auch wenn seine Gefühle für sie nicht im Entferntesten an die heranreichten, die er für Sasuke empfand. Der Schwarzhaarige hatte so viel Platz in seinem Herzen für sich beansprucht, dass er sich wunderte, dass überhaupt noch Platz für Mia vorhanden war. Aber er hatte doch schon immer ein großes Herz gehabt.

Schlussendlich stand er vor seiner Wohnung und holte den Schlüssel aus der Jackentasche. Er merkte, dass er nervös war. Er musste gleich einem Menschen, den er liebte sehr wehtun, und das ließ den kleinen Bereich in seinem Herzen schmerzen, der der Frau gehörte.
 

Mia saß an dem Küchentisch, trank eine Tasse Kaffee und las einen Artikel in der Tageszeitung. Der Arbeitstag war anstrengend gewesen und sie freute sich auf den verdienten Feierabend.

„Ah, da bist du ja.“, begrüßte sie Naruto, als dieser in die Küche kam.

Sie fragte nicht nach, wo ihr Freund die letzte Nacht gewesen war, war sie nicht ein Mensch der Sorte, die ihren Partner auf Schritt und Tritt kontrollieren musste, „Neue Jacke?“, fragte sie, als sie von ihrem Artikel aufsah.

„Heute ist Sonntag.“

„Aja, stimmt.“, sagte sie und nahm einen Schluck von ihrem Kaffee, doch bevor sie fragen konnte, woher er die Jacke dann hatte, begann Naruto zu reden, nachdem er die Jacke über die Sessellehne gehängt hatte, setzte sich aber nicht hin.

„Mia, du weißt, ich liebe dich.“

„Ja.“, antwortete sie, lenkte ihre Aufmerksamkeit gleichzeitig wieder auf die Zeitung.

„Aber..“, doch als der Blondschopf dieses Wort aussprach sah sie auf, „du bist nur meine Nummer Zwei.“

Ihr Ausdruck veränderte sich schlagartig, konnte er in ihren Augen erkennen, dass sie befürchtete, was er zu sagen hatte und sie stellte die Kaffeetasse auf den Tisch. Erst jetzt fiel ihr auf, dass Naruto ihrem Blick ausgewichen war und sie nun aber ernst und entschlossen anblickte.

„Deine Nummer Zwei?“, fragte sie etwas verwirrt.

Der Blonde wich ihrem Blick kurz aus, ehe er sie wieder ansah und weitersprach.

„Meine Nummer Eins ist jemand anders.“

„Heißt dass, du machst mit mir Schluss?!“, schoss ihr, was Naruto ihr damit sagen wollte und erhob sich dabei prompt von ihrem Sessel, doch da seine Antwort ausblieb und er nur wieder den Blick von ihr abwandte, fasste sie das als ein >Ja< auf.

„Wieso?“, fragte sie, merkte er an ihrer Stimme, dass er sie gerade schrecklich verletzt hatte.

„Weil es jemanden gibt, den ich mehr liebe als dich. Und ich will diese Gefühle nicht länger verleugnen.“, antwortete der Blonde, fand er, dass sie die Wahrheit verdient hatte.

Warum sollte er auch lügen.

„Seit wann?“, hatte sie sich wieder gesetzt und ihre Stimme war wieder normal geworden.

„Noch vor deiner Zeit.“

„Wieso bist du dann eine Beziehung mit mir eingegangen, wenn du jemand anderen liebst? Weißt du wie verarscht ich mich grad fühle!“, wurde sie nun wieder lauter.

„Es tut mir leid.“

„Komm mir nicht mit Entschuldigungen!“, fuhr sie ihm dazwischen.

Sie war zwar sehr aufgebracht, aber versuchte so gut es ging ruhig zu bleiben und das Gespräch erwachsen weiterzuführen.

„Wer ist sie? Kenn ich sie?“, wollte sie wissen.

Naruto durchfuhr innerlich ein Schock, hatte er insgeheim gehofft diese Information für sich behalten zu können.

„Ich kann’s dir nicht sagen.“

„Warum nicht?“, ihre Körperhaltung verriet aber, dass sie auf eine Antwort bestand.

„Du würdest mich verurteilen.“

Kurz herrschte Stille in der Wohnung ehe Mia wieder das Wort ergriff.

„Ich würde aber gerne wissen für welche Frau du gewillt bist unser gemeinsames Leben einfach zu beenden.“

Sie hatte Recht, er würde auch wissen wollen, für wen sie ihn verließ.

Er wich ihrem fixierenden Blick erneut aus und starrte auf eine der Bakettbodendielen. Seine Hände zitterten, ihm war kalt und heiß zu gleich und er wusste nicht, ob er den Namen über seine Lippen bringen würde, hatte er zu viel Angst davor, dass sie ihn dafür abstoßend finden würde. Es war ihm mehr als bewusste, dass sie ihn momentan hassen würde, aber von ihr verachtet zu werden, würde sein Selbstbewusstsein eine gleichgeschlechtliche Beziehung einzugehen beträchtlich vermindern.

„Los!“, forderte Mia ihn erneut auf, als sie noch immer keine Antwort erhalten hatte.

Naruto schloss die Augen und lauschte einen Moment seinen Gefühlen für den Schwarzhaarigen, die so stark waren, dass er irgendwann sicher verrückt geworden wäre, wenn er sein Leben weiterhin so gelebt hätte.

„Sasuke.“

Jetzt war es raus.

Einen Bruchteil einer Sekunde war es mucksmäuschenstill gewesen, doch ihre Reaktion ließ nicht länger auf sich warten.

„WAS!? Sasuke?!! Sag mir, dass das nicht dein Ernst ist!“, forderte sie ihn auf, „Sieh mich an!“, sie hatte sich wieder von ihrem Sessel erhoben, der dabei quietschend über den Boden gescharrt war.

Widerwillig sah er sie wieder an, schlug ihr verletzter und fassungsloser Blick in seinem Herzen ein wie eine Bombe, doch der Schmerz war nichts im Vergleich zu dem Verleugnen seiner Gefühle für Sasuke.

„Wieso sollte ich damit scherzen?“, antwortete er mit einer Gegenfrage, wirkte nun wieder entschlossen, sodass sie nicht erneut an seinen Worten zweifeln konnte.

Ihr stiegen die Tränen in ihre grünen Augen, doch sie konnte sie noch zurückhalten und wendete sich im nächsten Moment ab.

„Aber wenn du schon weißt, wer es ist, muss ich dir noch etwas sagen. Ich finde du solltest es wissen.“

„Hab ich denn noch etwas zu verlieren?“

„Weißt du noch, als ich mit ihm in Ägypten war? Wir haben uns damals geküsst.“, beichtete er ihr nach Jahren nun endlich den Betrug, den er damals begangen hatte.

Er konnte ihre Reaktion nicht sehen, erschreckte deswegen leicht, als sie sich plötzlich umwandte und in ihr Schlafzimmer verschwand. Bevor Naruto ihr nachgehen konnte, war sie schon wieder zurück und schleuderte ihm eine Reisetasche entgegen.

„Pack deine Sachen und verschwinde!“, schmiss sie ihn aus der Wohnung.

„Aber..“

„Nix da aber! Du hast soeben mein Leben zerstört! Ich will dich nicht mehr sehen!“, unterbrach sie und wollte den Raum verlassen, da ihre Tränen an die Oberfläche drängten.

„Du kannst die Wohnung und das Auto behalten. Ich zahle natürlich weiter Miete, bis du etwas Neues gefunden hast.“, sagte er ruhig und auch einfühlsam, wusste er, dass sie die Wohnung allein nicht erhalten konnte.

Sie stand mit dem Rücken zu ihm und als er keine Antwort bekam, ging er in ihr Schlafzimmer, stopfte die nötigsten Sachen in die Reisetasche, holte noch seine wenigen Hygieneartikel aus dem Bad und nahm die Jacke von dem Sessel. Mia stand immer noch an derselben Stelle, mit den Rücken zu ihm.

„Ich hole meine restlichen Sachen, wenn du in der Arbeit bist.“, sagte Naruto noch ehe er sich mit einem >Leb wohl< verabschiedete, die Wohnung verließ und ohne sich noch einmal umzudrehen die Straße zur nächsten Busstation entlangging.

Mia zuckte zusammen als die Tür ins Schloss fiel. Ihr Gesicht war bereits tränenüberströmt, hatte sie sie nicht länger aufhalten können, doch ihre Würde hatte es lautlos über sie ergehen lassen. Jetzt da Naruto weg war, verkrampften sich ihre Hände über der Stelle ihres Herzens, während sie laut schluchzend auf den Boden sank mit der Sicherheit, dass der Blondschopf sie nicht mehr hören konnte.
 

Ein Klingeln ließ Sasuke von seinen Dokumenten aufsehen. Er hatte sich nachdem Naruto sie Wohnung verlassen hatte, sich an die Arbeit gesetzt und wartete nun auf dessen Rückkehr. Allerdings konnte er sich nicht wirklich auf die Arbeit konzentrieren, war er in Gedanken ständig bei dem Blondschopf. Er wünschte er hätte ihm helfen, ihn unterstützen können, aber Naruto hatte Recht, er musste da alleine durch. So schwer es auch war.

Der Schwarzhaarige erhob sich von seiner Couch, ließ dabei seine Hand noch einmal über Hopes weiches Fell gleiten, der neben ihm lag und dabei genüsslich die Pfoten streckte und drückte bei der Eingangstür den Knopf, der die Haustür öffnete, sodass der Blonde das Gebäude betreten konnte. Während Naruto sich in sein Stockwerk begab, räumte er seine Dokumente zusammen und verstaute sie wieder in seiner Arbeitstasche. Gerade als er die Tasche wieder an ihren üblichen Platz zurückstellte, klopfte es an der Tür.

Sofort begab er sich zur Eingangstür und öffnete sie. Naruto trat ohne ein Wort zu sagen ein, war sein Blick gesenkt und erst als die Tür ins Schloss fiel, sah er zu Sasuke auf, der direkt vor ihm stand.

„Ich hab ihr Leben zerstört.“, kam es von dem Blonden, stand er vor ihm wie ein Häufchen elend und ließ die Reisetasche in seiner Hand auf den Boden fallen.

Trost spendend nahm Sasuke Naruto in den Arm, der darauf alle Anspannung fallen ließ und seinen Tränen freien Lauf ließ.

„Tut mir leid, dass ich deinen Pulli vollrotze.“, entschuldigte er sich für seinen Heulausbruch, doch die Hand die anschließend über seinen Rücken glitt, ließ ihn nur noch mehr an den Schwarzhaarigen klammern, versiegten seine Tränen in dem dunklen Stoff des Pullovers.

Langsam bewegte sich Sasuke Richtung Couch, setzte den Blonden darauf ab, drückte ihm Hope in die Hand und nahm ebenfalls auf der Couch Platz. Naruto schmiegte sein salzig nasses Gesicht darauf sofort in das Fell und fand etwas Trost, nachdem das beruhigende Schnurren ertönte. Der Schwarzhaarige umarmte ihn anschließend auch von hinten und der Blondschopf legte seinen Kopf auf dessen Schulter, streichelte weiter den Kater und genoss die Nähe zu Sasuke.

Er wollte nicht darüber reden und war froh, dass der junge Uchiha ihn auch ohne Worte verstand und ihm seine Schulter zum Anhalten bot. Noch bevor er zu Mia gegangen war, hatte die Vorfreude überwogen. Die Vorfreude sich endlich Sasuke gänzlich hingeben zu können und ihre Gefühle nach so endlos langer Zeit aus ihren goldenen Käfigen zu entlassen, doch nun überwiegte die Trauer und beiden war klar, dass sie es noch weiter aufschieben mussten.

Nach wenigen Minuten auf der Couch in den Armen des Schwarzhaarigen, hatte sich Naruto wieder etwas beruhigt. Die Tränen waren zwar noch nicht gänzlich versiegt, aber rannen sie nur noch lautlos und vereinzelt über seine geröteten Wangen. Sanft fuhr eine Hand durch sein wuscheliges Haar, bevor Sasuke ihn an der Schläfe küsste und sein Gesicht gegen den Kopf des Blonden lehnte.
 

***
 

La Li Ho!
 

Extra für die liebe Favole hab ich mich heute an ihrem Geburtstag ins Zeug geschmissen und das Kapitel aus meinen Gedächtnis abgetippt.
 

Hab heute auch zum ersten Mal mit jemanden Schluss gemacht (also Naru mit Mia), hoffe daher es ist mir gut gelungen und hab die Gefühle dabei authentisch rübergebracht.
 

Hoffe es hat euch gefallen!

Bis zum nächsten Kapitel ^^
 

chu Kujira



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Von:  Maron89
2010-11-07T19:03:44+00:00 07.11.2010 20:03
Heeey^^

Sasuke so einfühlsam zu sehen ist echt klasse, hätte auch nichts anderes erwartet! :D Die Gefühle hast du gut rübergebracht, alle Achtung. Auch wenn ich es ziemlich hysterisch fand, aber man es nach vollziehen kann. Obwohl ich glaub ich schlimmer bei einer anderen Frau reagiert hätte als bei einem anderen Mann.. Naja.. Bin mal gespannt was jetzt noch alles kommt^^

Hammer Kapi und jetzt hüpf ich wieder schnell weiter zum nächsten *grins*

*knuff*
Deine Maron :D
Von:  Tajuja-chan
2010-10-19T00:16:47+00:00 19.10.2010 02:16
hey^^
sy das es erst jetz kommt, hatte keine zeit n kommi zu schreiben >.>
gomenasai >.<

zur story:
ähm, ungewohnt XD
da is ma kein zeitsprung XD
den anfang find ich ma ma voll putzig X3
wie hope die beiden trennt hat mich an meine eigene katze erinnert^^
die macht das bei meinen eltern genauso XD
ich hab das gefühl naru und sasu haben öfters geträumt, das sie zusammen sind, sonst hätten sie sich nich vergewissern müssen oder?^^
aber süß als naru zur küche reinkommt^^
ich hab ne frage, was ist ein "Häferl"? oder "Öffis"?
„Ich kenne dich schon mein Leben lang. Glaubst du ich weiß nicht, dass es besser ist dich schlafen zu lassen, wenn es nicht unbedingt notwendig ist dich zu wecken?“ O.o ich wünschte das würde meine mama zu mir sagen XD
ich find das du das mit dem schlussmachen richtig gut geschrieben hast
ich war mal in einer ähnlichen lage und musste daran denken, als ich das gelesen hab
also liegt schon nah an der realität^^

zu naru:
goldig wie er sich gedanken drüber macht, ob sie jetz zusamn sin X3
fand ich schon i-wie assi als er sagte: "Is doch egal ich mach sowieso mit ihr schluss" O.o
das hörte sich voll kalt an
ich kann narus nervosität voll verstehen
ist sehr unangenehm dieses gefühl

zu sasu:
zu ihm kann ich diesma nich viel sagen
man merkt schon das es in dem kappi hauptsächlich um naru und mia geht
ich finds total rürend wie er sich um naru kümmert X3
und das er so mitfühlend is^^
is man nich von ihm gewohnt

zu mia:
i-wie tut sie mir jetz doch leid (aber nur i-wie XD)
naru hat das gespräch total falsch angefangen (war bei mir aber auch so, als ich in der lage war)
war klar das sie so reagiert
aber is i-wie auch nich schön wie sie ihn aus der wohnung wirft, wo es doch die wohnung von beiden is

zum abschluss ^_^
ein etwas deprimirendes kappi aber trotzdem schön^^
dein "füll-das-kappi-mit-gefühlen-jutsu" is wieder super gelungen ^_^
freu mich aufs nächste kappi^^
*cookies schenk*

LG Tajuja-chan^^
Von:  FreakyFrosch1000
2010-10-17T22:32:21+00:00 18.10.2010 00:32
Ohh man!
das war echt ein hartes Kapitel T.T
der arme Naru.
aber Mia tut mir auch sehr leid!!!
begegnen sich Sasuke und sie mal??
vllt wäre es ganz gut!!
dann könnte Sasuke alles klären was Naruto jetzt nicht geklärt hat!!
aber das positive daran war das sie sich endlich haben!! :)
bis dahin
Lg freakyfrosch
Von:  Fuchsfarben
2010-10-17T17:14:13+00:00 17.10.2010 19:14
oje oje die arme Mia, bin ja mal gespannt was passiert, wenn saru und mia sich irgendwann mal über den weg laufen.... :(
ich hoffe sie finden den richtigen, los mia!los!
die gefphle fand ich echt gut beschrieben

jaja das die Trauer jetzt sämtliche andere gefphle niederkämpft war klar, sowas ist ja auch kein spaziergang
ich freu mich schon aufs nächste chap >.< weiter weiter!
lg ParCca :]
Von:  ChuckBass
2010-10-17T16:12:42+00:00 17.10.2010 18:12
Einfach wunderschön geschrieben, so wie immer!

Ich fand die Szene zwischen Mia und Naruto wirklich mitreißend und mir tat Mia wirklich sehr leid dabei!

Jetzt freu ich mich aber auf das nächste Kapitel! (:
Von:  Favole
2010-10-17T15:18:27+00:00 17.10.2010 17:18
Freut mich dat du es geschafft hast ^O^
Ist wirklich toll geworden!
Vielen lieben Dank
*chu*

=D~
Freue mich jetzt auf Adult Kapitel *________*
hehehe ô.ôv Wird bestimmt geil!
also schreib schnell =D~

LG Favole
Von:  sasa56
2010-10-16T23:11:00+00:00 17.10.2010 01:11
super kapitel.
freu mich aufs neue kapitel
lg
sasa56
Von:  DarkAngel_91
2010-10-16T21:14:18+00:00 16.10.2010 23:14
Oh ja, du hast die Gefühle authentisch rübergebracht =) Meine Augen waren schon feucht als ich es gelesen habe...
Ich fand das Kapitel richtig gut, mit ganz viel Drama =) Jetzt freu ich mich aber schon auf das nächste Kapitel ;) Hoffentlich erholt sich Naruto gut und schnell wieder ^^

Lg, Angel <3
Von:  Loona_Strange
2010-10-16T15:17:23+00:00 16.10.2010 17:17
diese kapitel ist soo toll ich hab mich so gefreut und es ist genial und ja
ich freu mich jetzt schon voll aufs nächste kapi
diese ff ist eine meiner lieblings ff und ja ich hoffe du lässt uns nicht zu lange warten
das mit dem schlussmachen ist dir gutgelungen hehe war auch nicht anders zu erwarten da du voll gut schreibst

glg kagome
Von:  Yuki_Salvatore
2010-10-16T15:05:54+00:00 16.10.2010 17:05
tja nun is es wohl vorbei...doch hätte naruto es so weiter getrieben wie bisher hätte es viel schlimmer werden können. tut mir zwar leid für mia doch so kann sie sich wenigstens jemand anderen suchen.

und gut find ich auch das naru und sasu nich sofort übereinander hergefallen sind. denn das wäre dann echt hart gewesen und hätte nicht zu ihnen gepasst ^^

wirklich ein tolles kapi <3


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