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Kazosomane Hatake II

Ich lebe
von

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Mission Organtransport - Eine Reifeprüfung

„Iruka!! Bleib verdammt noch mal stehen!!! HEY, IRUKA!!“

Wir waren noch unterwegs zum Krankenhaus. Iruka hatte stur einen sehr schnellen Gang angetreten; ließ sich von meinem wütendem Ausbruch nicht beirren. Erst als ich zu ihm gestürmt war und ihn am Rücken festhielt, blieb er stehen. Drehte sich mit einem stürmischen Ruck zu mir und befreite sich so wieder.

„Ich dachte, wir müssen schnellstens zum Krankenhaus?! Du hast doch die Verantwortung über die Mission. Also verzögere sie gefälligst nicht, in dem du mich zurückhältst.“

„Zurückhalten? Jetzt hör mir mal zu, Iruka.“

Geheimnis und Liebe hin und her. Wenn er unbedingt einen Streit provozieren wollte – meinetwegen. Ich würde auf seine Spielchen eingehen!

„Du wirst mich während der Mission in Ruhe lassen. Ich bin der Teamleiter. Du wirst tun, was ich sage! Hast du das verstanden?!“

Iruka. Starrte mich wütend an. Schwieg. War vollkommen verkrampft. Verdammt.. Sein starrer, mieser Blick. Er sah aus, als würde er innerlich mit der Entscheidung kämpfen, mich zu verprügeln . Dann. Seine Hand packte mich. Iruka zog mein Tuch nach oben. Verdeckte meinen Mund und Nase.

„Wenn du unbedingt einen auf Boss machen willst, dann mach es auch richtig. Ich weiß, wie ich mich auf einer Mission zu verhalten habe.“

Sein Griff wanderte an meiner Schulter. Sehr fest.

„Aber du wirst nie wieder in diesem Tonfall mit mir reden. Nie wieder!“

„.... Iruka..... Ich will mich nicht mit dir streiten. Also, lass mich bitte los. Machen wir einen Waffenstillstand. Okay? Bist du einverstanden?“

Ich wehrte den Griff nicht ab. Setzte eine beschwichtige Gestik ein. Nein. Ich war stark gereizt. Iruka war stark gereizt. Ich kannte ihn genau. Wusste, was er dachte. Wusste, wie er dachte. Iruka hatte schon immer eine Ahnung gehabt, dass trotz meiner stetigen Verbesserung mit mir etwas nicht stimmte. In Tsunade’ s äußerst ungewöhnliches Verhalten sah er eine Bestätigung. Jetzt war er zornig, dass ich ihm mein Problem nicht erörterte. Aber nein. Ich kann es nicht. Ich kann Iruka nicht sagen, dass in spätestens vier bis fünf Jahren wahrscheinlich sterben werde. Ich kann es nicht.

Ich versuchte, Iruka keinesfalls weiter zu provozieren. Sah ihn geradezu flehend an. Offensichtlich dachte er nach. Stieß mich dann nochmals leicht weg. Schüttelte seinen Zorn ab. Der Blick änderte sich wieder. Da war sie wieder. Die Sänfte in seinen Augen. Seine Güte.

„Es tut mir Leid, Kazuu. Ich wollte dich nicht so barsch behandeln. Bin wohl etwas müde.... Komm. Wir müssen ins Krankenhaus. Dieses Mal solltest du der Hatake – Tradition widerstehen und nicht zu spät kommen.“
 

Genma stand schon sehr genervt vor dem Krankenhauseingang. Kaute missmutig an seinem Senbon herum. Rucksack überschultert.

Iruka lief etwas vor. Lehnte sich gegen die Krankenhausaußenwand. Stellte seine Tasche vor sich auf den gepflasterten Boden. Ich blieb vor den Männern stehen. Schwieg. Im Gegensatz zu manch anderen.

„Ihr habt euch echt Zeit gelassen. Sakura ist im OP und bereitet den Behälter vor. Sie müsste bald herauskommen.“

„Hast du genug zum Trinken das?“

Wow. Genma’ s missfallender Blick sprach Bände.

„Kazosomane. Ob Teamführer oder nicht, du bist das Küken. Für wie dumm hältst du mich eigentlich?“

Und wieder hatte jemand eine wunderbare Laune. Zugegeben. Wer hatte schon um viertel vor vier Uhr morgens eine gute Laune, wenn er zuvor auch nicht gerade mit erholsamen Schlaf gesegnet war. Iruka und ich hatten überhaupt nicht geschlafen. Sakura bestimmt auch nicht. Und Genma? Dem war es bestimmt auch nicht besser ergangen. Ich entschied vorerst meinen Mund zu halten und seine rhetorische Frage nicht zu beantworten. Nein. Scheiß auf alles, Kazuu. Du musst unbedingt ruhig und gelassen bleiben. Gleich würde Sakura mit lebenswichtigen Organen in einer Metallbox gesichert erscheinen. Unter den Organen war ein Herz. Ein Herz. Drei Jahre, verdammt. Das war die scheiß Prognose. Vier Jahre. Vielleicht sogar fünf. Bestenfalls. Mit der körperlichen Anstrengung eines Shinobi wahrscheinlich weniger. Jetzt war ich wieder fit. Und das würde wohl für eine Weile so bleiben. Schwer vorzustellen, dass ich todgeweiht war. Ich würde spüren, wenn mein Herz langsam versagte. Erst wäre da diese Schwäche bei schwerer körperlicher Belastung. Vielleicht würde ich irgendwann im Kampf zusammenbrechen. Angina pectoris. Die Brustenge. Schwere Atmung. Immer schlechterer Allgemeinzustand. Und irgendwann. Irgendwann kam da der Herzinfarkt. Ja. So würde....

„...... machen?... Hey, Kazuu? Vielen Dank, dass du mir nicht zuhörst. KAZUU!!“

Ich schreckte aus meinen so aufbauenden Gedanken hoch. Rieb mir die schmerzende Schulter. Genma hatte kurz dagegen geboxt. Sah mich mit einer Mischung von Irritation und Genervtheit an. Ich seufzte. Mist. Ich sollte mich echt mal konzentrieren. Verdammt! Flüchtiger Blick zu Iruka. Sein erbitterndes Schweigen. Starrer Blick auf den Boden. Wieder hatte ich mich mit meinem Verhalten verraten. Scheiße!! Iruka kannte mich viel zu gut. Scheiße!

„.... frage, ob..... JA HIMMEL! Hörst du mir mal zu?! Das ist echt nicht mehr witzig.“

„Entschuldige, Genma. Ich war in Gedanken. Was wolltest du?“

Missmutig verschränkte er die Arme. Sein Kauen wurde noch penetranter.

„Also gut. Auch egal. Ich fragte dich, was du vor hast. Was du machen wirst. Hast du überhaupt einen Plan?“

„Nun ja...“

Natürlich hatte ich einen Plan.

„Wir bringen die Organe nach Suna und das in weniger als sechsunddreißig Stunden.“

Endlich. Endlich veränderte sich Iruka’ s Mimik. Er konnte sich sein Grinsen nicht verkneifen. Genma seufzte. Schüttelte fassungslos den Kopf.

„Toll. Das ist einfach toll. Großartig. Wenn das dein ganzer Plan ist, sind wir echt geliefert. Nach Sunagakure ist es ein Zwei- Tage- Marsch. Wie sollen wir das in 1 ½ Tage schaffen? Gerade jetzt um diese Jahreszeit ist die Wüste gefährlich. Denk an die ganzen Sandstürme. Und diese komischen Wüstenräuber sind auch sehr aktiv. Und.....“

„Hältst du vielleicht mal die Klappe? Das weiß ich doch alles, verdammt. Wir warten nur auf Sakura und laufen anschließend sofort los. Ich erkläre euch unterwegs speziell die Einzelheiten.“

„Aber wenn du....“

„Wenn ich euch zwei den Plan jetzt erkläre, muss ich alles wieder später Sakura erzählen. Das kostet unnötig Zeit und ich habe keinen Bock darauf. Also sei jetzt einfach ruhig.“

Genma schüttelte genervt den Kopf. Eine offensichtliche Begeisterung. Iruka sprach jetzt seit einer Weile kein einziges Wort. Kein gutes Zeichen.

„Iruka..... was....“

„Schon gut. Da kommt Sakura.“

Ja. Die junge Medi- Nin kam tatsächlich aus dem Krankenhaus. Wirkte müde und leicht erschöpft. Öffnete ihre zusammengebundenen Haare. Trug einen silbernen, metallenen Behälter. Trat zu uns.

„Herz und Leber sind in einem hervorragendem Zustand. Tsunade- sama hat die Organe vor dem Einfrieren mit ihrem Chakra überdeckt. So hat sich ihr Erhalt deutlich verlängert. Aber wir haben jetzt noch fünfunddreißig Stunden und siebenundfünfzig Minuten. Kazosomane- taicho. Was werden wir jetzt tun?“

Ganz klar doch. Ich sah meine Teammitglieder ernst an.

„Ihr habt alle eure Vorbereitungen getroffen?“

„Ja, Sensei.“

„Das hast du vorhin schon gefragt.“

Schnauze Genma. Ich verkniff mir mürrisch jegliche Provokation. Nickte ernst.

„Dann los jetzt!“
 

Schnelle Sprünge durch den dichten Wald. Ich führte, dicht gefolgt von Iruka. Mittig Genma. Sakura mit dem lebenswichtigem Behälter in der Hand bildete das Schlusslicht.

Iruka sprang kurz neben mir. Betrachtete mich ernst.

„Sag endlich, was du vorhast.“

„Also gut. Hört alle zu. Ihr kennt alle das Ziel. Das brauch ich ja nicht mehr weiter zu erörtern. Und ihr wisst alle, dass wir kaum eine Chance haben. Deshalb können wir uns keine lange Pausen leisten. Wir laufen durch. Bis zur Grenze.“

„Hör mal. Das sind noch siebzehn Stunden bei dieser Geschwindigkeit. Ohne Pause? Du spinnst doch.“

„Genma! Sei ruhig. Wir machen Pausen. Alle drei Stunden zehn Minuten. Mehr geht einfach nicht. Dies bedeutet auch keinen Schlaf bis Sunagakure. Ich weiß, dass das bis an unsere Belastbarkeit gehen wird, zumal, da keiner von uns diese Nacht überhaupt schlafen konnte, aber es geht nicht anders. An der Grenze machen wir zwei Stunden Pause. Es gibt da einen Händler. Der Kerl führt auch Touristen, Jäger, Wissenschaftler durch die Wüste. Ein Pferdezüchter, der seine Tiere speziell auf diese besondere Umgebung abgerichtet hat. Sprich. Wir werden durch die Wüste reiten. Die Pferde kennen die Belastung und so haben wir die Chance uns etwas auszuruhen. Du Sakura wirst schlafen. Du brauchst deine Energie für die bevorstehende Transplantation. Gibt’s Einwände?“

Während wir durch den Wald sprangen, beobachtete ich die Mimik meiner Leute. Sakura schüttelte mit ernstem Blick den Kopf. Iruka sah mir nur einen flüchtigen Moment in die Augen. Natürlich war es Genma, der den Mund öffnete, um zu protestieren. Ich unterbrach ihn schnell.

„Dachtest du wirklich die Frage war ernst gemeint? Vergiss es. Wir sind keine Demokratie. Hast du früher selbst gesagt.“

Ja. Als ich das erste Mal mit Genma zusammenarbeite. Er hatte irgendein Vorschlag gemacht, Shui und ich waren dagegen und er hatte letztendlich genau diese Worte gesprochen. Ich sah Genma an, dass er sich mürrisch daran erinnerte. Ich hörte ihn eine kleine Beleidigung in sich hineinmurmeln, ging aber nicht weiter darauf ein. Immer wenn ich mit den jüngeren Generationen zusammen war, versuchte ich an meine Vorbildfunktion zu denken. Vor allem die anderen Jonin und älteren Chunin, die mich gut kannten, fanden das witzig und versuchten mich dann immer heimlich aus der Fassung zu bringen. Ich weiß genau, dass sie Wetten abschlossen, wann ich bei einer Mission ausflippte. Na. Eigentlich warf das nicht gerade ein gutes Licht auf mich. Selbstverschuldet versteht sich. Deswegen bevorzuge ich auch Einzelmissionen. Gerade jetzt wünschte ich mir keine Partner zu haben. Ich meine, ein Herz verdammt! Da war ein Herz. Oh, verdammt. Wieder aufschweifende Gedanken. Mist. Kazuu – hör auf an das bescheuerte Herz zu denken. Konzentrier dich gefälligst.

„Wann wirst du mir sage, was mit dir ist?“

Iruka’ s flüsternde Stimme schreckte mich leicht auf. Er sprang direkt neben mir. Sein durchdringender Blick. Ich hatte ebenfalls eine leise Stimme angesetzt.

„Sei still, Iruka.“

Ich sprang schneller. Vergrößerte den Abstand zu meinem Team. Scheiße. Ich kann es ihm nicht sagen!
 

Wir hatten bald die Grenze erreicht. Waren inzwischen auf dem Boden. Rannten durch den Dickicht. Leider hatten die anderen Drei inzwischen beschlossen eine scheiß moralische Debatte über Organtransplantationen zu führen.

Sakura hatte eine nachdenkliche Stimme aufgesetzt.

„Wie sich das wohl anfühlen mag? Der Shinobi, der die Lunge bekam wirkte danach eher bedrückt. Schon fast depressiv.“

„Wer hat die Lunge bekommen? Es war doch einer von uns. Mir fällt niemand ein, der ein Organ benötigt.“

„Senpai. Sie wissen, dass solche Informationen der ärztlichen Schweigepflicht unterliegt. Auf jeden Fall benötigt eben dieser Patent jetzt psychotherapeutische Maßnahmen. Das alles, weil sein Leben gerettet wurde.“

„Ich denke....“

Jetzt redete auch noch Iruka. Ich lief etwas weiter vorne. Spürte deutlich seinen bohrenden Blick in meinem Nacken.

„Egal, wer auch immer es ist, er hat ein schlechtes Gewissen. Diese Person lebt weiter, weil Mamoru starb. Das kann einen echt fertig machen. Da kommen zweifelnde Fragen auf. Wie kann ich die zweite Chance nutzen? Bin ich es überhaupt wert? Wie kann ich das Opfer wertschätzen? Und so weiter. So ein Schicksal ist hart. So was kann man sich nicht vorstellen, wenn man nicht davon betroffen ist. Das ist zumindest meine Meinung.“

Ich schwieg weiter. Versuchte das gesamte scheiß Gespräch zu ignorieren.

„Warum sagst du nichts dazu, Kazuu?“

Das war wieder Iruka. Ich betrachtete meine Leute. Sakura lief etwas schneller. Betrachtete mich fragend. Genma setzte ein verstecktes höhnisches Grinsen auf. Danke, Mann. Nett. Sehr nett. Ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen.

„Wie wäre es, wenn wir uns auf die Mission konzentrieren würde. Egal, was ihr redet. Vergesst nicht, dass Mamoru gerade gestorben ist. Er war einer von uns, verdammt. Ihr redet von den Organen, als sei das alles nur rohes Stück Fleisch. Das ist echt respektlos.“

„So habe ich das nicht gemeint. Reg dich bitte dich nicht auf.“

Sakura presste den Behälter fester an ihrem Körper.

„Mamoru für eine Spionagetätigkeit unterwegs. Jemand hat ihn umgebracht. Im Grunde starb er als Held, so wie viele aus unserem Dorf.“

Melancholisches Schweigen. Verdammt. Wir liefen weiter. Ohne ein Wort. Jeder in seinen Gedanken. Ich in meinen. Wie würde es mir ergehen, sollte ich ein neues Herz bekommen? Iruka.. Er hatte Recht. Irgendjemand musste sterben, damit ich leben konnte. Damit Kakashi leben konnte. Wir hatten gekämpft. Ich hatte Kakashi mit Raikiri angegriffen. Er hatte mich mit Raikiri angegriffen. Wir hatten uns unser Schicksal selbst zugefügt. Es war unsere eigene Schuld. Und ich.... Nein! Wenn ich weiter darüber nachdachte, merkte Iruka etwas. Das musste ich verhindern. Verdammt noch mal. Da. Endlich. Das Ende des Waldes. Ja. Die Wüste nach Suna war nah. Und dann. Noch drei Kilometer, dann würde ich auf das Lager treffen. Das Lager des Wüstenführers Mitsuyu Hako.
 

Inzwischen war jetzt wieder Nacht. Wir hatten bald die vierundzwanzig Stunden erreicht. Also nur nach einen halben Tag für die Wüste übrig. Das wird echt knapp. Da. Ich erkannte es schon. Mehrere Standlampen schenkten dem Platz ein spärliches Licht. Die Pferde eingezäunt auf einem Feld. Altes Heu diente als Futter. Die Wassertränke war nicht mal um die Hälfte gefüllt. Ich zählte neun Tiere, die trotz der nicht geraden tierlieben Behandlung stattlich und stolz das Anwesen zierten. Keines von ihnen schien zu schlafen. Am Zaun waren drei mittelgroße Zelte aufgestellt. Dahinter ein großes. Überall lagen ungeschützt Waffen herum, Pferdegestelle, Sattel und sonstigen Müll. An einem schmutzigen Grillplatz war ein großer Topf umgeworfen. Irgendwas suppte wohl darin. Dann noch dieses Rascheln und Fiepen in dieser Nähe. Tatsächlich Mäuse und Ratten. Oder andere Kleintiere aus der Wüste, die hier auf der Suche nach Nahrung ihr Glück fanden. Wir schlichen durch das Lager. Angewidertes Räuspern von Iruka.

„Und das hier hältst du für eine gute Idee? Wer auch immer der Besitzer von.... na, was auch immer das darstellen soll.... ist, erweckt nicht gerade mein Vertrauen.“

Tja. Er hatte schon Recht. Ich deutete den anderen Dreien mir in Richtung großes Zelt zu folgen.

„Ich habe niemals behauptet, er sei vertrauenswürdig. Mitsuyu Hako ist ein Betrüger und Feigling. Er zockt die Touristen ab und führt Warenhändler direkt zu den Wüstenräubern. Wobei er das letztere aufgegeben hat.“

„Oh, toll. Kazuu, du bist einfach genial.“

Prima. Jetzt setzte Iruka dieses Mal einen sarkastischen Ton auf. Genma lief neben mir. Kaute bedächtig an seinem Senbon herum.

„Tsunade hätte mir die Teamleitung überlassen sollen. Du mit deinen bescheuerten Ideen.“

„Kazosomane- taicho. Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, was das für einen Sinn haben könnte uns mit Verbrechern zusammen zu arbeiten.“

„Das ist es doch. Es macht keinen verdammten Sinn.“

„Kazuu, du musst wirklich......“

DAS GIBT’S DOCH NICHT! JETZT LEHNTEN SIE SICH AUCH NOCH GEGEN MICH AUF!!! ICH HASSE TEAMMISSIONEN!!

Ich blieb ruckartig stehen. Verdammt. Wenn Sakura jetzt nicht hier wäre, entweder hätte Iruka oder Genma den gottverdammten Schlag abbekommen. Aber nein. Vorbildfunktion!

Erst strenger Blick zu Sakura. Eine leise, aber sehr – wirklich sehr – bestimmende Stimme.

„Du wirst gleich sehen, was dass soll. Du und du....“

Ich wandte mich mit wütender Mimik an beide Männer, die nebeneinander standen und mich streitlustig anstarrten. Wirklich alle beide hatten die selbe Mimik aufgesetzt! Scheiße!!

„Ihr hört sofort auf meine Autorität zu untergraben. Tsunade hat mir die Leitung übertragen. Sie vertraut mir. Ich bin Jonin. Ihr werdet nicht gegen mich arbeiten. Habt ihr das jetzt verstanden? Genma? Iruka?“

Genma kaute dieses mal richtig verbissen an seiner Waffe rum. Ihn so vor einem Jugendlichen anzufahren.... das hasste er. Und Iruka. Er verschränkte kalt seine Arme. VERDAMMT!! PEFEKTER ORT UND ZEITPUNKT FÜR EINEN MACHTKAMPF, ODER WAS?

„Ich fragte, habt ihr das verstanden?“

„Schon klar.“

„Ja.“

Sakura verhielt sich wenigstens ruhig und kooperativ. Wenigstens etwas. Genma und Iruka akzeptierten mich einfach nicht als Teamleiter. Genma, weil er der Älteste und Erfahrenste von uns war und Iruka war einfach wütend, weil ich ihm etwas verschwieg.

Da. Ein dumpfes Geräusch in einem kleinen Zelt. Genma wollte gerade wieder etwas sagen, Iruka hielt ihn an seiner Schulter.

„Psst. Ich höre was.“

„Was meinst du?“

„Oh, verdammt.“

Unserem speziellem Training hatten wir es zu verdanken, dass wir jede einzelne Regung in dem kleinem Zelt südöstlich mitbekamen. Ja. Die Schwere der Schritte. Die Hektik darin. Das Gewühl. Es kam mir bekannt vor. Zu bekannt.

„Diese kleine Ratte...... Los! Kommt mit!“

Da rannte er im Schatten des schlecht beleuchtetem Platzes. Ich erkannte seine bärtige, hässliche Fratze. Ich konnte ihn schwer schnaufen hören. Klar. Bei dem Gewicht. Die staubigen, alten Kleider, der alte zerfallene Hut. Der Kerl hatte sich kein bisschen verändert. Er hatte uns wohl gehört, jetzt versuchte er verzweifelt zu fliehen. Kleiner Feigling. Ich rannte los. Die anderen drei hinterher. Es dauerte nicht lange, bis wir diesen Kloß eingeholt hatten. War ja auch nicht schwer.

„MITSUYU!!!“

Sein überraschter Blick. Er drehte sich erschrocken zu mir. Ich nutzte die Chance. Sprang in die Höhe. Direkt auf diesen Typen zu. Griff ihn. Landete mit meinen Knien auf seine Brust. Warf ihn so um. Mitsuyu schrie hysterisch, lag auf den Rücken und strampelte wild und verzweifelt auf dem Boden. Ich grinste. Ein direkter Faustschlag in seine Nase. Blut spritzte schlagartig und verteilte sich großzügig auf sein hässliches Gesicht. Ich hatte ihm gerade die Nase gebrochen. Grinste gelassen.

„Hi, Mitsuyu. Lang nicht mehr gesehen.“

„Ha.... Hatake.... Hatake- san..... Ich… ich…ich…”

Genervtes Seufzen im Hintergrund.

„Das Schlimmste daran ist, es macht ihr auch noch Spaß.“

Ich wusste, dass Genma in diesem Moment zustimmend nickte. Auch egal. Ich konzentrierte mich einzig auf diesen Fettkloß.

„Ich muss dich loben. Du warst brav. Hab von keinem einzigen Toten mehr gehört.“

„Hatake.... san...“

„Lust darauf großes Geld zu verdienen? Ich hab ein Angebot für dich.“

„Nein.... nein.. lieber nicht. Du... du hast mich.... auflaufen lassen. «

Noch ein ordentlicher Schlag in sein Gesicht. Tja. Nase war entgültig gebrochen. Sein Schmerzensschrei. Schön.

Ich spürte einen Griff an meiner Schulter. Iruka.

„Was machst du denn da?“

„Verhandeln.....“

„Hm.... So nennt man das heute...“

„Ja.“

Ich wandte mich wieder an mein Opfer.

„Nein steht hier nicht zur Debatte. Ich kann dich reich machen, oder ich kann dich umbringen. So einfach. Also?“

„Dann lieber reich.... Hatake- san. Hatake- san! Ich krieg keine Luft. Hatake- san!“

„Ich rate dir, versuch nicht zu fliehen. Du hast noch genügend Knochen zum Brechen. Und du musst nicht vollkommen gesund sein, um reiten zu können.“

Ich sprang wieder auf. Griff Mitsuyu’ s Nacken. Zerrte ihn auf seine Füße. Hielt ihn weiter gepackt. Wandte mich an meine verblüfften Teamkameraden.

„Darf ich vorstellen? Mitsuyu. Er führt uns nach Sunagakure. Auf den besten Pferden und am kürzesten Weg entlang.“

„Kazuu. Ich bin.....“

Strenger Blick zu Iruka. Er verstand. Hob beschwichtigend die Hände.

„Okay. Schon gut. Du bist der Boss.“

Sakura schien etwas verwirrt zu sein. Verständlich. Sie war zum ersten Mal mit mir in einem Team eingeteilt.

„Ich erklär es dir später. Mitsuyu. Du hast gehört, was ich verlange. Wir brauchen Pferde. Drei Stück. Na, ja. Mit dir als Reiter vier Pferde. Du führst uns auf dem schnellstem Weg nach Sunagakure. Versuch uns nicht in die Falle zu locken. Ich habe mich umgehört. Du hast keinen Deal mit den Wüstenräubern. Du hast noch elf Stunden Zeit uns nach Suna zu bringen.“

„ELF STUNDEN?“

„Ja. Wenn wir das Ziel in dieser Zeit nicht erreichen, ist unsere Mission misslungen. Und wenn sie misslungen ist, werde ich sauer. Und wenn ich sauer werde, dann muss einer dran glauben. Das willst du doch nicht. Oder, Mitsuyu?“

Der Fette schnaubte aufgebracht. Ich spürte sein ängstliches und wütendes Zittern. Ja. Genauso hatte ich den Kerl in Erinnerung. Ich packte ihn fester an Nacken. Griff ein altes Tuch aus meiner Tasche. Reichte es ihm.

„Na, los. Wisch dir das Blut vom Gesicht. Dann wird dich Sakura hier behandeln. Du wirst uns nach Suna führen. Merk dir. Es ist wirklich wichtig, dass du kooperierst. Es geht um Leben oder Tod. Wenn wir Erfolg haben, wirst du merken, dass ich auch sehr nett sein kann.“

Ich schnappte meinen Rucksack. Öffnete ihn. Zog einen dicken Umschlag heraus. Drückte es diesem Kerl in seine fettigen Hände.

„Fünfundzwanzigtausend jetzt. Fünfundzwanzig, wenn wir rechtzeitig in Suna sind. Ist das nicht ein Angebot?“

Und schon hatte ich ihn. Okay. Ich ließ ihn sowieso keine allzu große Wahl.

Schlagartig machte Mitsuyu ein gefasstes Gesicht. Steckte den Umschlag nach seiner Begutachtung in eine Innentasche seiner Kleidung. Nickte entschlossen.

„Hatake- san. Ich werde dein bester Freund sein.“

„Hol einfach die Pferde. Genma. Begleite ihn. Sakura. Du gehst ebenfalls mit und versorgst ihn mit dem Nötigsten.“

„Ja, Kazosomane- taicho.“

Sakura nickte. Widersprach nicht. Genma hatte sich kurz mürrisch vor mich gestellt. Seine Lippen formten ein wortloses ‚Du spinnst total’, danach griff er sich unseren ‚Gast’.

„Komm mit, Fettwanst. Versuch keine Tricks, sonst spiel ich mit dir Schaschlik.“

„Ja, ja. Hey.... hey... fass mich nicht so grob an.... Im Übrigen ist Fettwanst eine unangemessene Beleidigung. Mein Name ist Mitsuyu Hako.“

„Sehe ich so aus, als würd’ s mich interessieren? Los jetzt.“

Ich beobachtete, wie Genma, Sakura und Mitsuyu sich von Iruka und mir entfernten. Oh. Ja. Iruka. Wartete einen Augenblick. Packte mein Handgelenk, zwang mich, ihm gegenüber zu stellen.

„Warum hast du einfach so fünfzigtausend Ryou in der Tasche? Das ist echt gefährlich.“

“Hör doch mal auf mich zu kritisieren. Ich weiß, Gott verdammt, was ich mache.“

„Hör du auf mich anzuzicken. Verdammt..... Hör mal... Ich bin vielleicht müde und etwas überreizt. Genauso wie du.“

Iruka ließ mich los. Seufzte. Sah in den sternenklaren Nachthimmel.

„Im Moment ist es sehr kalt. Wir haben vielleicht vier oder fünf Grad. Aber in etwa vier Stunden wird es heiß. Dazu kommt der Schlafmangel. Das führt alles zu einer hohen körperlichen Belastung. Wir müssen uns in Suna auf jeden Fall ausruhen.“

„Das weiß ich doch. Deswegen auch die Pferde. Mitsuyu ist ein Riesenarsch – das ist mir schon klar. Aber ich habe etwas, das er liebt. Zum einem sein Leben und zum anderen Geld. Der Kerl ist nicht so dumm, wie es zuerst scheint. Er hat die Tiere wirklich gut trainiert. Sie kennen die Wüste. Sie haben sich der Belastung angepasst. Und so haben wir eine Chance uns auszuruhen, Iruka. Wir müssen nicht selbst laufen. Reiten ist zwar auch anstrengend, aber wir werden auf jeden Fall schneller sein. Hier gibt es Wüstenkleider, die uns vor der Sonne schützen. Zudem wird man uns nicht sofort als Konoha- Nin erkennen. Das kann auch von Vorteil sein.“

„Du willst es echt durchziehen.“

„Ja. Und Iruka. Bitte.“

Ich machte ein ernstes Gesicht.

„Bitte hör endlich auf mich vor Sakura zu kritisieren. Bitte, vertrau mir einfach.“
 

Ja. Ich wollte endlich Vertrauen. Sakura traute mir. Genma traute mir offensichtlich die Führungsrolle nicht zu. Im Grunde war mir das egal. Solange er sich nicht gegen mich auflehnte. Aber Iruka.

Iruka war mein Mann.
 

Iruka musste mir einfach vertrauen.

Iruka.....



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Findemaxa
2010-08-08T02:01:29+00:00 08.08.2010 04:01
....oh man, iwie hab ich das kapi voll verpennt >.> tut mir leid, sonst wär mein kommi schon a weng früher gekommen ._:
jedenfalls... ne verdammt gemeine mission ey >.< arme kazuu, armer kakashi wahhh *___* und man...iruka! das ser ausgerechnet jetzt motzen muss >.< und dann noch mit genma, perfekt ey, arme kazuu >_<
weiter so! (:


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