Zum Inhalt der Seite

Kazosomane Hatake II

Ich lebe
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Anspannung und Entspannung - Die Mühe lohnt sich

Ich beschloss einfach nicht mehr darüber nachdenken. Ich würde sterben. Mit der Zeit würde es mir wieder schlechter gehen. Das war Tatsache. Aber zuerst. Zuerst ging es voran. Zuerst würde ich wieder fit werden. Ein Paradoxon ohnegleichen, aber es war nun mal so. Ich liebte meine Arbeit an dem Stand. Keine Frage. Aber ich war ein Shinobi. Das war ein Bestandteil meiner Persönlichkeit. In weniger als eine Woche würde ich Zweiundzwanzig werden. Zehn Monate waren es nun. Zehn Monate der Rehabilitation. Ohne richtiges Training. Ohne Missionen. Es wurde endlich Zeit. Zehn Monate waren wirklich lang genug. Es musste endlich weitergehen. Bevor ich diese bescheuerte Marcumar nicht abgesetzt hatte, ging gar nichts. Also das Medikamentenproblem von vorne.
 

Iruka stöhnte genervt, als ich ihm erzählte, dass ich diese Tablette in Zukunft nicht mehr nehmen würde.

„Müssen wir dieses Spiel wirklich noch einmal spielen?“

„Mit einigen Regeländerungen. Ich werde dich genau beobachten. Sobald ich merke, dass du mir die Marcumar unterschieben willst, wird dir nichts anderes mehr übrig bleiben, als zu beten.“

„Du kannst mir nicht drohen. Ich bin durchtrainiert – im Gegensatz zu dir.“

Er grinste schief nahm einen Schluck von seinem Kaffee. Wartete auf meine Reaktion.

Nein. Ich hatte keine Lust jetzt mit ihm zu streiten. Das machte keinen Spaß mehr. Ich nahm meine Marcumar. Schluckte diese missmutig. Erhielt von Iruka als Belohnung einen sanften Kuss. Er lächelte.

„Geht doch.“

„Freu dich nicht zu früh. Wir gehen heute zu Tsunade und reden mit ihr. Sie soll sie absetzen. Solange ich den Scheiß hier habe, kann ich nicht trainieren. Die Verblutungsgefahr ist viel zu hoch.“

„Schon mal an mentales Training gedacht? Schadet dir auch nicht.“

„Iruka! Mach ruhig weiter so und du wirst in Zukunft mein Sparringpartner. Oder mein Boxsack!“

„Jetzt drohst du mir doch. Wenn Tsunade sagt, du sollst die Tablette nehmen, dann nimm sie doch. Beschwer dich nicht andauernd. Kazuu.“

Er verschränkte streng die Arme, lehnte sich an seinen Stuhl zurück. Mann. Wenn ich nicht wirklich aufpasste, würde das hier wieder einmal in einem Streit enden. Iruka wollte klar, dass ich nachgab. Ich wollte endlich meinen Fortschritt. Na schön, Iruka. Eigentlich müsstest du ja wissen, dass ich gewinnen werde.

„Also, Iruka. Du wirst nicht mit mir zu dem Hokage gehen. Und du wirst nicht versuchen, sie umzustimmen, was die Marcumar betrifft. Du bist selber dafür, dass ich sie weiter nehme. Verstehe ich das auch richtig?“

„Sieht so aus. Es ist ja nur zu deinem Besten.“

Spielerisch zuckte ich mit den Schultern. Setzte eine gelangweilte Stimme auf.

„Na, gut. Vielleicht hast du Recht, vielleicht auch nicht. Ich muss mich wohl fügen.“

Definitiv überraschter Blick von ihm.

„Ist das ein Scherz? DU gibst nach? Das hat es ja noch nie gegeben.“

Ich lächelte ihn an. Gab ich nach? Nun ja. Ich liebte Iruka und wollte einen Streit vermeiden. Ich stand von meinem Platz des Küchentisches auf. Ging gemütlich zu meinem Freund. Beugte mich zu ihm. Küsste ihn verführerisch. Spürte seine Lippen. Seine Zunge. Iruka gefiel es. Griff meine Taille und zog mich auf seinen Schoß. Wir intensivierten unser Küssen. Meine Arme an seine Schultern. Iruka’ s warme Hände strichen unter meinem Kimono. Streichelte meinen Rücken. Wir küssten uns eine Weile weiter. Intensiver. Genüsslich. Irgendwann stoppte ich. Umarmte ihn. Grinste frech. Flüsterte ihm ins Ohr.

„Ich gebe nach. Da gibt’ s wohl noch eine Kleinigkeit zu sagen. Solange ich diese Marcumar nehme, müssen wir auf gewisse Tätigkeiten verzichten. Kein Sex mit Marcumar.“
 

Jetzt mal ehrlich. Dachtet ihr wirklich ernsthaft, ich würde so einfach klein beigeben? Tja. Verarscht. Ich bin Kazosomane Hatake – ich krieg immer, was ich will.
 

Ich stand wieder auf. Lehnte mich an den Küchentisch, verschränkte mit undurchsichtiger Mimik meine Arme und wartete gelassen auf seine Reaktion. Iruka selbst sah mich erst verblüfft an. Fasste sich nach kurzer Zeit wieder. Die Empörung in seinem Ton, konnte er trotzdem nicht verbergen.

„Du erpresst mich.“

“Klingt hart. Sieh es doch als reine Vorsichtsmaßnahme. Ich bin ja richtig körperlich empfindlich.“

„Das hat dich vorher auch nicht gestört.“

„Ich war bereit nachzugeben, also warum bist du dann so stur?“

Zynisches Lachen. Iruka schüttelte ungläubig den Kopf.

„Du warst nie bereit nachzugeben. Du erpresst mich.“

„Kommst du also mit zu Tsunade?“

„Das ist immer noch Erpressung!“

„Iruka, kommst du mit?“

„Nein!!“

„Tja. Deine Entscheidung. Schade, dass wir auf unseren Spaß verzichten müssen. Das für eine lange... lange... lange Zeit.“

Den letzten Teil hatte ich deutlich und langgezogen ausgesprochen. Grinste nicht. Rührte mich nicht.

Iruka. Setzte eine griesgrämige Mimik auf. Sah mich an. Verschränkte nun ebenfalls seine Arme. Wippte leicht mit seinem Stuhl. Dachte nach. Schweigen. Irgendwann stieß ich ihn leicht an.

„Jetzt mach mal was. In zehn Minuten musst du zur Schule. Was willst du jetzt?“

„Verdammt!“

Endlich reagierte er. Iruka sprang von seinem Stuhl auf. Trat nah an mich heran.

„Du hast gewonnen. Heute nach dem Unterricht, hole ich dich ab. Wir gehen zu Tsunade und lassen die Tablette absetzen. Aber du bist mir dann echt was schuldig.“

„Weil du mir hilfst? Was ist mit der partnerschaftlichen Beziehung?“

„Erpressung, Kazuu! Deswegen bist du mir was schuldig.“

„Schon klar. Ich bin ein böses Mädchen.“

Jetzt grinste er. Griff mich. Drückte mich dominant auf den eigentlich noch gedeckten Küchentisch. Lag auf mir. Küsste mich wieder. Ich erwiderte ihn erleichtert. Küssen. Intensives Küssen. Heißes Küssen.
 

Oh, nein.
 

Ein Ablenkungsmanöver. Iruka weiter auf mir. Ich war so sehr mit ihm beschäftigt, dass ich nicht bemerkte, wie er neben mich griff. Gerade so sah ich die mit Orangensaft gefüllte Kanne in seiner Hand. Iruka unterbrach den Kuss schlagartig und goss mit einem gelassenen Gesichtsausdruck das kalte Getränk über mein Gesicht. MIST! Er sprang von mir runter, grinste frech. Ich schoss sofort hoch. VERDAMMT! Die Haare klebten an mir. Überhaupt. Dieser blöde Saft war so richtig klebrig. Mein ganzes Gesicht war nass. Mein Kimono Opfer seiner Attacke. Einfach unmöglich! Jetzt fing er auch noch an zu lachen! Ha, ha. Wie witzig. Wirklich erwachsen! Konnte er sich nicht eine andere Rache ausdenken?! Wirklich reif, Iruka!!! Ich wischte mir wütend Saft von meiner Stirn. Beobachtete grimmig, wie er sich immer noch amüsiert seine Tasche griff. Mich schief ansah.

„Als hättest du es nicht verdient. Du siehst echt wild aus!“

„Geh einfach zur Schule! Oder geh zum Markt. Lass dich verprügeln!“

„Ach je. Jetzt bist du sauer.“

„Ja, bin ich.“

„Bist du nicht. Du bist nur verärgert, dass du es nicht vorhergesehen hast, aber im Grunde findest du es selbst komisch. Sagen wir einfach, dass wir quitt sind.“

Iruka lächelte mich wieder friedlich an. Na, super. Warum jetzt wieder sein Lächeln? Genauso hinterhältig wie ich. Iruka. Wie er so lachend dastand. Die Tasche überschultert. Bereit zur Arbeit zu gehen. Iruka! Mist, Mist, Mist. Wie sollte man diesem Kerl nur böse sein. Und ja. Es musste echt witzig ausgesehen haben. Hinterhältig. Einfach nur gerissen war das. Nein. Wie sollte ich bei diesem Kerl nachtragend sein. Ich konnte nicht anders. Musste doch grinsen. Der Saft war ja erfrischend. Und somit hatte ich meinen Tagesbedarf an Vitamin C gedeckt – für die Haut.

Ich schritt auf Iruka zu. Griff wie üblich seine Weste. Noch ein letzter entspannender Kuss zur Versöhnung. Ich lächelte ihn einfach an.

„Jetzt hau endlich ab, du Idiot. Ärger die Kids nicht so.“

„Mach ich doch nie. Übrigens schmeckst du gut.“

Noch mal ein Kuss, dann löste er sich entgültig. Öffnete die Haustür. Ein kurzer, strenger Blick.

„Wenn ich zurück bin, gehen wir zu ihr. Überleg dir schon mal, was du sagen wirst.“

Dann war er weg.
 

Ja. Am späten Nachmittag würde ich mit dem Hokage reden. Hoffentlich mit Erfolg. Bis dahin hatte ich noch eine Menge zu tun. Ich hatte dieses Mal nur etwa drei Stunden im Markt gearbeitet. Später hatte ich meinen ersten Termin. Genauer gesagt, Kakashi und ich. Tatsächlich eine Familientherapie. Wir zogen diese Therapie durch. Es war ein Psychiater. Ein fremder. Der konnte objektiv bleiben. Und mit uns würde er Unmengen zu tun haben.
 

Wir waren gerade mal eine halbe Stunde bei ihm gewesen. Und er hatte uns fragen gestellt. Über unsere Kindheit. Und irgendwie hatten wir es geschafft bei einer Erinnerung hängen zu bleiben.

Ich konnte mich kaum dran erinnern. Brockenweise. Das war noch vor dem Krieg gewesen. Ich bin raus gegangen, habe in einer Feldwiese gespielt. Spät abends war ich dann wieder daheim. Also nichts Schlimmes. Aber Kakashi sagte, ich sei damals einfach weggelaufen, hätte mich unmöglich benommen. So ein Blödsinn. Wir waren noch voller unglaublichem Zorn. Das hatten wir gewusst. Wir hatten uns genau deswegen einen Dritten gesucht. Wir mussten uns aussprechen. Alles genau klären. Von Anfang an. Und wir wussten, dass das sehr strapaziös werden würde. Aber so? Ich hätte niemals gedacht, dass wir uns bereits in der ersten Therapiestunde so übel anschreien würden. So aggressiv werden würden. Nur wegen zwei Sichtweisen einer Erinnerung.

Kakashi schupste mich leicht. Sah mich wütend an, während sich der Psychiater zuerst zurückhielt.

„DAS MEINE ICH! DU BIST EINGFACH WEGGEGANDEN! DU HAST NICHTS GESAGT!!!“

„WEIß ICH DOCH NICHT MEHR! UND AUßERDEM WARST DU DOCH EH NIE DA!!!!“

„ DA WAR ICH HIER!! DU BIST WEGGELAUFEN!! HAST NICHT NACHGEDACHT!! DU DENKST NIE NACH!! DU DENKST NIE AN ANDERE MENSCHEN! DU BIST EINE EGOISTIN!“

„DAS BIN ICH NICHT!!! ES HAT DICH NOCH NID INTERESSIERT, WAS ICH MACHE; ODER WO ICH BIN!“

Heftiges Atmen. Ich war wütend! Wie konnte er mir das vorwerfen?! Damals war er doch nie daheim! Es hatte ihn nie interessiert. Ich schupste Kakashi fest. Er mich!

„Du blöde Zicke! Mach mich nicht an!“

„Du bist doch der Idiot!´“

Wir hatten uns gegenseitig fest im Griff. Schon fast bereit zuzuschlagen. NEIN!!!

Was machten wir? Das durfte nicht passieren! Nein! Keine Schlägerei! Keine Eskalation! Schlagartig ließ ich Kakashi los. Hob zum Waffenstillstand beschwichtigend die Arme. Senkte meine Stimme auf Zimmerlautstärke.

„Tut mir Leid.“

Kakashi. Sagte kein Ton. Trat von mir weg zum Fenster des Raumes. Sah hinaus auf das regnerische Wetter.

„Ihr habt zumindest rechtzeitig abgebrochen.“

Der Psychiater mischte sich endlich ein. Wenigstens etwas. Immerhin kostete er uns ein Haufen Mäuse. Er betrachtete zuerst Kakashi.

„Sag mir. Wie hast du dich gefühlt, als Kazosomane nicht zu Hause war?“

„Wie wohl? Sie war vier. Einfach nicht daheim. Ich hatte nichts von ihr gehört. Ich habe sie gesucht. Fast fünf Stunden bin ich durch Konoha, aber sie war einfach verschwunden. Ein kleines Kind. Verdammt. Sie war ein kleines Kind. Ich war für sie verantwortlich. Die Zeiten wurden zusehends unruhiger. Ihr hätte weiß Gott was passieren können. Ich habe es ihr gesagt. Ich habe ihr gesagt, sie soll nicht alleine rausgehen, auch nicht, wenn ich auf Mission war. Sie durfte nicht abhauen. Sie musste mir immer sagen, wohin sie wollte. Sie musste mich um Erlaubnis bitten. Das hatte sie nicht getan. Das hat sie nie getan! Ich hatte so Angst, das ihr etwas passiert sein könnte. Sie ist meine Familie. Sie ist jünger als ich. Sie darf nicht vor mir sterben. Ich muss doch in der Lage sein, sie zu beschützen. Aber damals. Damals hatte ich ja nicht einmal gewusst, wo sie war. Wie hätte ich sie dann beschützen sollen, wenn sie in Gefahr gewesen wäre?“

Kakashi......

Nun wandte ich mich an den Psychiater. Na ja. Eigentlich mehr an meinen Bruder.

„Ich kann nicht wirklich genau über diesen Vorfall sagen. Dafür sind die Erinnerungen zu lückenhaft. Aber ich kann sagen, was ich allgemein gefühlt hatte. Ich war alleine. Er war nie da, und wenn Kakashi doch mal daheim war, war er so erschöpft, dass er sich nicht um mich kümmern wollte oder konnte. Er schlief dann viel. War er wach, trainierte er. Ich habe ihn noch nie wirklich als Kind erlebt. Kakashi war immer der Erwachsene. Und er war immer so müde. So traurig. Manchmal richtig schlecht gelaunt. Er hat mich nicht vernachlässigt. Er hat mich nicht geschlagen. Aber emotional hat er mich nicht ertragen. Zumindest empfand ich das so. Ich wollte seine Aufmerksamkeit. Ich glaube, ich habe ihm echt oft Blumen gepflügt. Was anderes konnte ich doch nicht. Aber er hat mich immer wieder angeschrieen. Er war nie da. Er war immer gemein. Ich hatte keine Chance ihm zu fragen, ob ich raus gehen durfte. Ich hatte das Gefühl er wollte mich nicht bei sich haben. Und wenn er auf Mission war, wollte ich nicht den ganzen Tag daheim in diesem großem Haus bleiben. Das war doch unfair. Kinder müssen raus und nicht daheim versauern.“

„Wie zur Hölle kommst du darauf, dass ich dich nicht bei mir haben wollte? Klar war ich sehr müde. Ich war damals Chunin und hatte eine Unmenge von Arbeit hinter mir. Und du. Du hast es doch vergessen. Ich war für dich da. Ich hatte mich um dich gekümmert! Natürlich konnte ich nicht immer daheim sein. Aber ich war für dich da. Ich habe dich getröstet. Es ist falsch, was du sagst. Aber du hast es einfach vergessen. Du blöde Kuh!“

„Nenn mich nicht blöde Kuh! Und wie oft hast du mich herumkommandiert wie so ein mieser Kommandant. Du hast mich doch herumgeschupst.“

„Nein. Das habe ich nicht. Vielleicht wirkte es manchmal so. Aber alles, was ich getan hatte, war zu deinem besten. Du wolltest so unglaublich schnell erwachsen werden, das konnte ich nicht zu lassen. Ich weiß, was es bedeutet zu schnell erwachsen zu werden, ich musste es werden. Aber du hattest die Chance ein Kind zu sein. Die wollte ich dir nicht nehmen.“

„Es war doch meine Entscheidung. Du bist mein großer Bruder. Aber du kannst doch nicht alles für mich bestimmen. Das steht dir nicht zu.“

„Und dir steht nicht zu, so mit mir zu reden.“

Wir waren inzwischen ruhiger geworden. Hatten aufgehört uns anzuschreien. Betrachteten uns zwar äußerst grimmig, aber blieben ruhig. Kakashi verschränkte genervt die Arme hinter seinen Kopf.

„Hör zu, Kazosomane. Du warst ein Kind. Du konntest nicht alle Entscheidungen treffen. Du warst noch nicht reif dafür. Ich habe einen Fehler gemacht. Ich habe dich zu einem Shinobi ausgebildet. Und du hattest so unglaublich viel Talent. Ich hätte dich nicht ausbilden dürfen. Ich hätte alles dafür tun sollen, um dies zu verhindern.“

„Warum? Wie viele Leben habe ich jetzt schon gerettet. Wie viel Gutes habe ich getan. Im Krieg konnte ich nichts machen. Ich konnte niemanden helfen. Ich konnte nur zusehen. All diese Menschen. Überall Tod und Leid. Verletzte. Zerstörte Familien. Dann kam der Kyuubi. Du warst doch unglaublich wütend, dass du nicht handeln konntest. Was denkst du, wie es mir damals ging? Du warst wenigstens Anbu. Und ich. Ich war nur ein passiver Zuschauer. Also, Kakashi. Es war nicht deine Entscheidung. Es war meine. Ich konnte die Konsequenzen tragen. Ich war reif genug. Ich habe an dir gesehen, was es bedeutete ein Shinobi zu sein. Ich habe......“

„Nein, Kazuu.“

Jetzt unterbrach mich Kakashi auch noch.

„Du konntest es nicht wissen. Du hast doch nicht alles gesehen. Und das weißt du. Und? Was war mit Taichi? Du hattest seinen Tod kaum ertragen. Ich wusste, dass du diese Erfahrung machen würdest. Und ich wusste, dass du schon bald einen Menschen töten würdest. Verstehst du denn nicht? Du warst gerade mal neun Jahre alt und musstest schon einen Menschen umbringen. Denkst du, das wollte ich? Nein. Bestimmt nicht. Aber ich habe nachgegeben. Du hattest deinen blinden Willen durchsetzen können. Das war doch dumm.“

„Du konntest mich doch nicht davon abhalten. Das weißt du auch. Du hast mich bestmöglichst vorbereitet, dafür danke ich dir. Aber du hattest nicht das Recht, mich zu unterdrücken.“

„Unterdrücken? Das reicht mir jetzt.“

Kakashi. Seine Hautfarbe veränderte sich. Kakashi war zornig blass. Schritt hastig zur Zimmertür.

„Mach, was du willst.“

„Kakashi Hatake!!!“

Ich erschrak leicht, als der Psychiater diesen absolut strengen Ton aufsetzte. Kakashi blieb schlagartig stehen. Hatte bereits den Türknauf in seinem Griff. Der Psychiater trat zu ihm.

„Warum willst du jetzt gehen?“

„Wenn ich mir noch länger ihren Mist anhören muss, werde ich wieder richtig wütend. Und wenn wir beide so stark wütend sind, gehen wir nur wieder aufeinander los. Das darf nicht passieren.“

„Deswegen entschließt du dich zu einen Kommunikationsabbruch? Das habt ihr oft getan?“

„Wie gesagt, wenn nicht sind wir aufeinander los.“

Es stimmte, was er sagte. Ich verschränkte meine Arme. Betrachtete meinen Bruder kalt. Da war noch so...... unglaublich viel Wut. Im Grunde hatten wir gar nichts geregelt.

Kakashi. Er überlegte. Ließ dann doch den Knauf los. Trat näher an mich heran. Sah mich klar an.

„Ist schon gut, Kazuu. Ich gehe nicht. Und wir werden nicht anfangen uns zu schlagen. Wir reden.“

„Gut. Ich will unbedingt, dass wir uns endlich verstehen.“

Kurzes Nicken von ihm. Ja. Wir wollten endlich vorankommen.
 

Der Psychiater erklärte uns, wie es mit der Therapie vorangehen sollte. Die Dauer war noch ungewiss. Es würde auch wirklich lange dauern. Wir würden alles aufarbeiten. Nicht wie in dieser Stunde. Nein. Schritt für Schritt. Jeden einzelnen Konflikt. Wir würden immer bei einem Thema bleiben und alles nacheinander durcharbeiten. Es würde intensiv werden. Schwierig. Aufreißend. Aber wir würden es durchziehen.
 

Die Therapieeinheit dauerte drei Stunden. War ziemlich aufwühlend. Als wir dann endlich fertig waren, sahen Kakashi und ich uns kaum an. Zumindest gingen wir nicht in Streit auseinander.

Anstrengung. Es war früher Nachmittag. Ich war daheim. Unglaublich müde. Ich legte mich hin. Inzwischen schlief ich ganz in Iruka’ s Zimmer. Verwendete das Gästezimmer sehr selten. Nur, wenn wir uns mal stritten und uns aus dem Weg gehen. Schnell schlief ich ein. Ruhig. Gelassen. Bis ich sanft geweckt wurde. Ich spürte seine Hand an meinem Kopf. Eine andere fuhr wieder unter meinem Kimono. Streichelte behutsam meinen Bauch. Es war angenehm ihn so zu spüren.

„Iruka....“

„Hey... So anstrengend?“

„Wir müssen noch zu Tsunade.“

„Ja.... Aber nicht jetzt.. Komm. Mach die Augen auf.“

Ich fühlte sein Gewicht auf mir. Seine warmen Hände an meinen Körper. Wie er meine Kleidung öffnete. Ich musste lächeln. Es war so angenehm. Sanft. Ich schlug langsam die Augen auf. Drehte mich auf den Rücken. Iruka. Er legte sich neben mich auf den Rücken. Lächelte mich gutmütig und lustvoll an. Oh, Mann. Der Kerl. Dieses Mal legte ich mich auf ihn. Hatte meine Kimono nun ganz entfernt. Öffnete seine Weste. Zog gelassen seinen Pullover aus.

„Du bist genauso hinterhältig, wie ich.“

„Das muss ich, um mit dir mithalten zu können.“

„Woah. Das war echt fies.“

Ich grinste. War in meiner Unterwäsche. Küsste genüsslich seinen Oberkörper. Iruka strich prickelnd über meinen nackten Rücken. Grinste. Küsste meinen Oberkörper. So angenehm. So warm. Er hob seinen Oberkörper. Wir saßen nun auf dem Bett. Eng umschlungen. Liebkosteten uns. Begehrten uns. Küssten uns. Ich genoss es. Genoss seine Hände. Genoss es, seinen Körper so eng an meinem zu spüren. Genoss seine Lippe

n. Seine Haare. Seine sanftmütigen Augen. Genuss seine Berührungen. Seine Liebe. Ich wollte ihn glücklich machen. Mein Iruka.

Hey, stopp! Was hatte ich in der Früh noch gesagt? Iruka! Du bist unmöglich!

Ich stoppte meine Liebkostungen. Stieg von ihm runter. Ging aus dem Bett. Iruka war verwirrt. Sah mich verblüfft an.

„Was ist los? Willst du nicht?“

„Kein Sex mit Marcumar! Ich lass dich nicht gewinnen.“

Ich griff in den Kleiderschrank. Zog meine Uniform hervor.

Iruka stieg ebenfalls grimmig aus dem Bett. Trat auf mich zu. Griff mich. Küsste mich.

„Iruka!“

Ich hatte es erst genüsslich zugelassen, ihn dann doch weggedrückt. Küsste kurz seine Stirn.

„Tut mir Leid, aber ich muss konsequent bleiben. Gehen wir jetzt?“

„Du weißt schon, dass du ungeheuer gemein bist?“

„Ja. Komm schon. Wir gehen jetzt zu Tsunade. Egal wie es ausgeht, ich werde dir danach sehr dankbar sein.“

Nun küsste ich ihn doch wieder zärtlich. Iruka erwiderte es. Wir lösten uns wieder. Iruka umarmte mich zärtlich. Sein wunderschöner Körper gegen meinen gedrückt.

„Na, gut. Kazuu. Gehen wir zu Tsunade. Kämpfen wir um deinen Traum.“
 

Nach langer Zeit war ich endlich wieder in meiner Uniform. Gekleidet als Shinobi. Ihr könnt euch denken wie begeistert Tsunade von unserem plötzlichem Auftauchen. Ich hatte geredet. Argumentiert. Ich wollte endlich trainieren. Ich musste trainieren. Ich musste wieder fit werden. Nur so konnte ich wieder meine Arbeit aufnehmen. Missionen durchführen. Nach zehn Monaten wurde es endlich Zeit. Iruka stand neben wir. Hin und wieder unterstützte er meine Argumentation, hielt sich sonst zurück. Hinter Tsunade stand ihre Assistentin Shizune – eine Frau – sogar ein wenig älter als Kakashi – mit kurzen schwarzen Haaren und stets besorgtem Blick. Sie betrachtete den Hokage mit allzu großer Sorge. Mit Grund. Mir war es sofort aufgefallen. Tsunade hatte uns zugehört. Undurchsichtiger Blick. Sie rührte sich keinen Zentimeter. Und sie war ruhig. Sehr ruhig.
 

Viel zu ruhig.
 

Ich war fertig mit dem Reden. Wartete. Wartete auf eine Reaktion. Eine Antwort. Auf irgendwas. Eine Minute. Zwei. Fünf. Gefährliche Stille. Das war nicht gut. Überhaupt nicht gut. Totenstille. Ein leichter Griff an meiner Schulter. Iruka stand jetzt hinter mir. Ein kurzer Blick zu ihm. Verdammt. Er war so richtig blass. Flüsterte mir unauffällig zu.

„Sie weiß es.....“
 

Nicht gut.
 

Shizune wollte anfangen zu reden, wurde aber je gestört. Tsunade erhob sich. Eiskalter Blick zu uns. Erst gefährlich ruhige Sprache.

„Du willst also wieder deinen Dienst antreten, Kazosomane. Und du willst sie dabei unterstützen. Nicht wahr, Iruka? Wem sind die Konoha- Nin unter geordnet?“

„Ihnen, Tsunade- sama.“

„Ich bin der Hokage. Ich bin das Oberhaupt dieses Dorfes. Ich bin das Gesetz! WAS FÄLLT EUCH EIN, EUCH MEINEN WORTEN ZU WIDERSETZEN??!!!“
 

Nein! Definitiv gut!

Tsunade war entgültig aufgesprungen. Kochte vor Zorn.

„WAS HABE ICH EUCH GESAGT?! ES IST ZU RISKANT! ZU GEFÄHRLICH! IHR WERDET MEINEN WORTEN FOLGE LEISTEN!!“
 

„Nein!“
 

Oh, mein Gott. Iruka! Er stand steif. Zeigte keine Mimik. Zeigte keine Angst. Er hatte gerade dem Hokage widersprochen. Die schien so, als hätte sie sich gerade verhört.

„Nein?....“

„Nein!“

Dieses Mal war ich es. Iruka. Wenn er es schaffte, sich gegen Tsunade zu stellen, schaffte ich es auch. Sie durfte es nicht. Sie durfte uns unsere Beziehung nicht verbieten. Es gab kein Grund. Ich liebte Iruka unendlich. Er liebte mich. Das hier war keine scheiß ‚Romeo und Julia’ – Story. Keine verfeindeten Familien. Keine Missstände. Keine Hasstiraden. Nein! Wir waren Bewohner des selben Dorfes. Wir waren Shinobi. Wir waren im selbem Team gewesen. Und wir waren zusätzlich die besten Freunde. Niemand!! Niemand hatte das Recht uns zu trennen!!

Ich schluckte schwer. Tsunade. Scheiße. Das war Bürotisch Nummer 8. Sie schlug heftig dagegen. Mit roher Gewalt. Nicht nur das massive Holz splitterte in Haufen nutzloser Teile. Der Boden unter unseren Füßen bekam sogar etwas ab. Risse. Verdammt! Dieser Lärm, der daraus entstanden ist. Kein Spaß! Ihr Blick! Kein Vergnügen. Okay. Noch einmal tief durchatmen. Iruka. Er war hinter mir. Die Hände schützend auf meine Schultern gelegt. Er war absolut angespannt. Musste sich erst wieder fassen. Ich hatte mich ehrlich erschrocken. Aber musste es verbergen. Nein! Sie wusste es. Sie musste es zulassen.

„Tsunade- sama. Wir wollen keinesfalls respektlos erscheinen. Sie sind unser Anführer. Ja. Ihr Wort ist Gesetz. Aber das hier ist nicht gerecht. Tsunade. Sie können uns nicht trennen.“

„Kazuu.... pass auf, was du sagst.“

Iruka flüsterte es mir ernst zu, wandte sich aber selbst wieder an Tsunade.

„Wir haben es nicht geplant. Es war ja auch nicht gegen Sie gerichtet. Es ist, wie es ist. Ich liebe Kazosomane. Ich habe sie immer geliebt. Wir werden wirklich alles für unser Dorf tun. Wir werden genauso dienen wie zuvor auch. Oder noch mehr. Aber Sie werden wirklich nichts gegen unsere Beziehung machen können. Das werde ich nicht zulassen.“
 

Oh ja. Tsunade schwieg. War schon fast rot vor Zorn. Kochte. Egal. Es musste sein. Ich sprach es nun entgültig aus.
 

„Wenn Sie es nicht akzeptieren können, kann ich es nicht ändern. Aber wenn ich mich entscheiden muss und zwar zwischen meine Karriere oder Iruka. Dann wähle ich Iruka und verzichte auf mein Leben als Jonin.“
 

Auch, wenn ich mit meinem ganzen Willen ein Shinobi war. Es mein Leben war.

Aber ein Leben ohne meine Liebe zu meinem bestem Freund war nicht akzeptabel.

Nein.
 

Mein Herz. Meine Seele. Meine Loyalität gehörte einzig Iruka.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  shinigamiix3
2010-07-24T20:43:29+00:00 24.07.2010 22:43
kLasse kapi ^^
bin gespannt wie tsundade auf kazuu's aussage reagiert..

fяєєdoм_x)


Zurück