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Kazosomane Hatake II

Ich lebe
von

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Die Chance – Izumo retten oder nicht?

Wie war die Sachlage? Ganz einfach. Unsere Aufgabe war es, das wertvolle Gemälde ‚Prinzessin der Sonne’ mitsamt seines Künstlers Mico Amura von Konohagakure nach Amegakure zu transportieren. Der Regen und – nun ja – unsere Persönlichkeiten sorgten für allerlei Trubel auf dieser Mission. Zum allem Überfluss wurden Naruto, Kiba und Izumo von irgendwelchen Banditen angegriffen. Naruto und Kiba hatten sie laufen lassen. Izumo hatten sie mitgeschleppt. Hatten zu den Genin gesagt, dass es eine einzige Parkbank im diesem kleinen Wald einige Kilometer entfernt von uns lag. Dort sollte um elf Uhr nachts die Übergabe stattfinden. Sie wollten das Gemälde. Und wir wollten Izumo. Aber wollte ich wirklich Izumo wieder zurück? Das war doch die Gelegenheit ihn ein für alle mal los zu werden. Diesen verdammten Idioten entgültig kalt zu stellen. Und niemand konnte mir etwas vorwerfen. Die Mission war eine höhere Priorität, als dieser Kerl. Er selbst wollte bestimmt nicht, dass ausgerechnet ich ihn rettete. Lieber würde er als Held sterben. Also ganz klare Sache. Warum sollte ich dieses miese Arschloch retten? Nein. Bestimmt nicht. Sollten sie ihn fertig machen. Ihn grün und blau schlagen. Ihn erstechen. Scheiß auf Izumo. Der Kerl war doch das Letzte! Dieser scheiß Izumo!!

Aber..... verdammt.... Ich war doch der Teamleiter. Izumo stammte aus meinem Dorf. Er war einer meiner Leute. Auch, wenn wir uns hassten. Wenn wir nur auf Gelegenheiten warteten, uns gegenseitig fertig zu machen. Wir waren zusammen auf dieser Mission. Und wir waren ein Team. Ob wir wollten, oder nicht. Es war nun mal so. Scheiße. Ich konnte doch niemanden aus meinem Team im Stich lassen. Ich hatte mein Prinzip. Ich war immer der Ansicht, dass die Sicherheit meiner Leute wichtiger war, als die Erfüllung der Mission. Sollte ich jetzt meine Integrität verraten? Wegen diesem Kerl? ACH, VERDAMMT!!

Ich sah Kiba, Naruto und Amura ernst an. Wusste, was zu tun war.

„Wir trennen uns. Ich werde Izumo befreien und wir kommen nach. Kiba. Du führst. An der Grenze werdet ihr euch ausweisen lassen. Ihr werdet auf ihre Fragen ehrlich antworten. Versucht keinen Scheiß. Naruto, ich übergebe dir Izumo’ s Rucksack. Du wirst ihn auf keinen Fall verlieren. Du willst nicht wissen, was ich sonst mit dir machen werde. Du wirst ihn aber immer bei Anforderung untersuchen lassen. Herr Amura. Ich brauche ‚Prinzessin der Sonne’“

Erstaunte Gesichter. Sahen mich verwirrt an. Anflug von angehenden Protesten. Nein! Schnauze!

„Keine Widerrede. Dem Gemälde wird nichts passieren. Ihr werdet machen, was ich sage.“

„Senpai....“

„Nichts ist. Folgen ist. Los jetzt!“

„Sind Sie sich sicher, Kazosomane? Möchten Sie das Gemälde wirklich eintauschen? Natürlich verstehe ich , dass ein Mensch wichtiger ist, als ein Bild. Aber ich habe gehört, dass für Shinobi die Erfüllung der Mission die oberste Priorität darstellt.“

Eigentlich schon. Und eigentlich war mein Bedürfnis Izumo überhaupt zu retten, erschreckend gering. Und trotzdem. Ich war der Teamleiter. Ich schwieg. Hatte Kiba Izumo’ s Tasche überreicht, wohlwissend, dass sich darin das Original getarnt als Stadtkarte befand. Betrachtete Amura fordernd. Er verstand und nickte. Öffnete seine Tasche. Zog eine zylindrische Dose heraus. ‚Prinzessin der Sonne’. Ich nahm die Dose zu mir.

„Ich werde den Typen das Bild natürlich nicht aushändigen. Aber ich bitte Sie. Gehen Sie nach Amegakure. Sagen Sie dem Museum, dass ich nachkommen werde. Und noch wichtig. Die Torwächter sind verpflichtet, den Inhalt der Taschen genauestens zu überprüfen. Ihr Zwerge werdet sie daran erinnern und nicht protestieren.“

Strenger Blick zu Naruto und Kiba. Kiba sah ziemlich mürrisch drein. Naruto kniff empört seine Augen zusammen und verschränkte schon fast beleidigt die Arme.

„Ich denke nicht daran, meinen Rucksack überprüfen zu lassen. Das ist meine Sache.“

„NARUTO!!! Du tust, was ich sage. Amegakure ist was das betrifft äußerst empfindlich. Du vertrittst Konohagakure, Junge. Du denkst gefälligst daran!“

„Ja, ma’ am.“

Dieser Depp. Ich wandte mich an Kiba, der spöttisch seinen Partner betrachtete.

„Du wirst Naruto und Herr Amura führen. ABER... du verhältst dich gefälligst ruhig und professionell. Du bist der Führer, nicht der Anführer!!! Du weist den Weg und nichts Anderes. Ihr werdet euch beeilen. Verstanden?“

„Hai!“

„Gut. Herr Amura. Sie sind soweit sicher. Ich komme so schnell wie möglich nach.“

„Ist gut.“

„Okay.“

Also gut. Auf zur neuen Mission ‚Rette deinen Feind’.

„Ich verlasse mich auf euch.“
 

Regen. Immer dieser bescheuerte Regen. Ich weiß Ame no kuni – Land des Regens. Aber trotzdem. Das bedeutete doch nicht, dass es unbedingt die ganze Zeit regnen musste. Und stets dieser eklige, kalte Wind. Meine Haare tropften vor Nässe. Die Kleidung klebte an meinem Körper. Das gefälschte Gemälde in meinem Rucksack untergebracht. Diese miese Kälte. Nein! Ame no kuni war definitiv nicht mein Lieblingsland. Und dieser bescheuerte Aufwand nur für diesen Idioten. Dieser Loser. Tat immer so stark. Und ließ sich dann einfach überwältigen. Schwächling. Ein Grund noch wütender zu sein. Nicht nur auf ihn. Nein. Auch auf mich. Wie oft waren wir schon aufeinander losgegangen? Und wie oft hat er mich schon fast fertig gemacht? Mich fast verprügelt? Ich bin ein Hatake, verdammt. Ich stehe im Bingo- Buch. Und ich würde ganz sicher irgendwann gegen Kakashi ankommen. Wie konnte dann so ein Typ wie Izumo mich so schikanieren? Sich mit mir anlegen? Mich bedrohen? Er hatte sich überwältigen lassen. Dieser Scheißkerl. Das war die reinste Beleidigung. Einzig mein Verantwortungsgefühl und ein letzter Funken Moral ließ mich ihn retten. Na, ja. Und die Genugtuung ihn damit demütigen zu können. Er würde mich dafür noch mehr hassen. Ginge mir genauso, sollte ausgerechnet dieser Mistkerl mich retten. So ein verdammter Mist! Ich hasste Izumo! Kalter Wind ließ mich ständig erschauern. Regen peitschte genau gegen mein Gesicht. Mistkerl! Dafür mache ich dich fertig, sobald wir daheim sind!

Da!

Da war die Bank. Okay. Niemand da. Es waren auch noch einige Stunden hin bis zum verabredeten Zeitpunkt. Also gut. Auf zur Spurensuche. Mann. Dieses scheiß Wetter. Fußspuren waren schon längst verwaschen. Gerüche weg. Ich brauchte andere Hinweise. Naruto und Kiba hatten gesagt, dass diese Leute keine Shinobi war. Einfache Verbrecher, keine Soldaten. Dies bedeutete, sie mussten Spuren hinterlassen haben. Ignorierte die triefende Nässe. Den kalten Wind.

Da.

Eindeutige Spuren. Abgeknickte Zweige. Der Höhe und der Art nach, von Menschen abgeknickt. Diese Richtung also. Natürlich keine Garantie, dass die Spur den gesuchten Menschen gehörte, aber trotzdem. Ein Versuch war es immerhin wert. Okay. Also folgte ich der Spur. Quer durch den Wald. Einen Anhaltspunkt. Nur einen Punkt. Verdammt. Die Jutsus von gestern und dann auch noch das Nichtausruhen. Ich hatte nicht mehr mein volles Chakra übrig. Aber ich musste es tun. Ich musste Kanyouinjuu verwenden, auch, wenn mich das nochmals eine große Menge Chakra bei längerer Anwendung kostete. Kanyouinjuu. Kurze Konzentration. Da. Ich fühlte sie. Emotionsbündel. Eins. Drei. Acht. Zwölf. Also sechszehn. Sechszehn Emotionsbündel. Sechszehn Auren. Okay. Eine kannte ich nur allzu gut. Ja. Das war er. Izumo. Äußerst schlecht gelaunt. Aggressiv. Müde. Genervt. Dieser Idiot. Und die anderen Typen. Einer war gerade ziemlich hungrig. Einer Euphorisch, einer Enttäuscht. Einer gelangweilt. Wieder jemand müde. Mann, Izumo. Von welchen Typen hast du dich da überwältigen lassen, du Versager? Tz. Eine Hütte. Eine kleine Hütte mitten im Wald. Hm. Das ist echt interessant. Und irgendwie bizarr. So wie das hier aussah, war sie schon alt. Die Wände zum Teil aus morschem Holz. Hie und da zierten schon vereinzelte kleine Löcher das Gebilde. Das Dach eine Mischung aus Stroh und Holz. Die Hütte umgeben von hohen Bäumen, viel Gestrüpp, Büsche. Kein Weg. Windgeschützt. Im Grunde gut versteckt. Die wenigen zum Teil scheibenlosen Fenster waren mit Holzplatten zugedeckt worden. Dumpfes Licht spähte sich von innen nach außen. Amüsierte Stimmen. Die hatten echt keine Probleme, oder was war? Oh, Mann. Das würde ich Izumo auf Lebzeiten vorenthalten. Du Blödmann. Ich deaktivierte mein Kanyouinjuu. Schlich vorsichtig an die Hütte, bedacht darauf kein Geräusch von mir zu geben. Jetzt fiel es mir auf. Wahnsinn. War ich blöd. Okay, es war eigentlich immer meine Technik gewesen. Wie hatte es Kakashi damals genannt? ‚ Hau- drauf – scheiß – auf – die- Konsequenzen – Technik’ Jetzt fiel mir auf, dass ich im Grunde überhaupt keinen Plan hatte. Mein Gedanke war immer nur gewesen, die anderen gingen vor, Amegakure’ s Wachen würden die Taschen durchsuchen und die Karte als das original Gemälde enttarnen. Das war so ziemlich sicher. Immerhin wurden alle Gegenstände auf Jutsu untersucht. So wäre die Mission gerettet. Izumo würde ich befreien und mit ihm nach Ame nachgefolgt. Blöderweise hatte ich keinen einzigen Gedanken daran verschwendet, wie ich diesen Idioten befreien sollte. Sehr schlau, Kazuu. Ich wusste zu wenig über diese Kerle, um meine übliche Vorgehensweise durchzuführen. Ohne Izumo wäre es leichter. Ich war schnell. Sehr schnell. Aber trotzdem. Ich konnte keine fünfzehn Feinde auf einmal erledigen, zumindest nicht, ohne eine gewisse sechzehnte Person ebenfalls zu gefährden. Und so. Würde ich einen Typen angreifen, würde ein anderer Izumo killen. Eigentlich ein relativ angenehmer Nebeneffekt, aber nicht der Plan. So ein Mist. Was nun? Immer noch prassender Regen. Was könnte ich machen? Okay. Einfache Pläne funktionierten eigentlich immer am Besten. Ich sprang wieder zurück. Wusste, sie hatten mich nicht gesehen. Erst einmal kleinere, äußerliche Veränderungen. Ich versteckte mich hinter Gestrüpp. Na schön. Also einfach mal wieder die Kälte ignorieren. Ich zog meine Shinobi- Weste aus. Löste mein Stirnband. Mein Verband am linken Oberschenkel. Meine Taschen. Okay. Zwei Kunai und drei Shuriken versteckte ich in meiner Hose und meine Schuhe. Die anderen Gegenstände landeten in meinem Rucksack; die Dose mit der Fälschung zog ich heraus. Tasche noch versteckt. Haare zusammen gebunden. Da stand ich. Leicht vom Regen geschützt von dem dichten Laub der unzähligen Bäume. Ganz in schwarz. Schwarze Hose. Schwarzes, hautenges Langshirt, geschlossene, schwarze Schuhe (ich frage mich heute noch, warum meine Mitstreiter immer Sandalen anziehen müssen. Ich meine, ein ordentlicher Tritt auf den Fuß und man war erledigt). Und schlussendlich meine schwarzen Armstulpen. Kein Hinweis darauf, dass ich ein Shinobi war. Und vor allem kein Konoha – Nin. Rucksack verstaut unter einem Busch. Mal sehen, ob ich ihn wieder kriegen würde.
 

Mit der Dose in der Hand trat ich direkt an die Tür der alten Holzhütte. Klopfte mehrmals penetrant. Setzte eine genervte Stimme auf.

„Hey! Aufmachen. Der verdammte Regen nervt mich!“

Aufreißen der Tür. Also gut. Nichts anmerken lassen. Dieser Kerl. Etwa so groß, wie mein Bruder. Wilde dunkle Haare, Bartstoppeln. Zigarette im Mund. Lässige, einfache Kleidung. Überraschte Mimik.

„Zur Hölle! Wer bist du?“

„Lass mich rein. Der scheiß Regen stört.“

„Wer bist du?“

„Lass mich rein und du erfährst es. Ich habe etwas, was euch bestimmt interessiert. Ich will deinen Anführer sprechen.“

Zynisches Grinsen.

„Woher willst du wissen, dass ich einen Anführer habe?“

„Anführer öffnen nicht die Tür und ich höre noch genügend andere Männerstimmen. Also.“

Verdammt. Meine Idee war so schlecht, dass die Bezeichnung ‚Plan’ geradezu eine beschämende Beleidigung darstellte. Ist jetzt auch zu spät. Mit frecher Klappe in die Höhle des Löwen. Ohne wirklich eine blasse Ahnung zu haben, was ich jetzt sagen sollte. Wird schon schief gehen. Dieser Kerl ließ mich tatsächlich eintreten. Ich behielt meinen eiskalten Blick, schritt wie mit einer Selbstverständlichkeit in die Hütte. Von innen war sie deutlich größer, als sie von außen wirkte. Da hatten tatsächlich sechzehn Männer Platz. Ein langer Holztisch am Rand. Einfache Stühle. Acht Männer waren daran gesessen, hatten Bierflaschen vor sich stehen. Drei von ihnen spielten gerade irgendein Kartenspiel. Andere drei Männer standen zusammen an einer anderen Seite in dem Raum – ebenfalls mit Alkohol bedeckt. Zwei Männer saßen auf dem Holzboden an der Wand entlang. Hielten jeweils ein Jagdmesser in ihren Händen. Zwischen ihnen Izumo. Pah. Sie hatten ihn gefesselt, bedrohten ihn. Sein Stirnschutz fehlte. Sein halbes Gesicht war mit getrocknetem Blut versehen, ausgehend von einer offensichtlichen Platzwunde an seiner rechten Stirn. Er hatte einige Stichwunden an seinen Armen, aus denen ebenfalls Blut herausgetreten war. Sah mich finster an. Schwieg aber beharrlich. War auch gut so. Dann war da noch der Mann, der mich eintreten ließ. Und zuletzt. Wohl der Anführer. Trug tatsächlich `ne Sonnenbrille. Schwarzer, lässiger Anzug. Vernarbtes Gesicht. Der Kerl hatte offensichtlich schon oft unangenehme Bekanntschaft mit diversen Messern gemacht. Na sauber. Überhaupt. Diese Kerle. Sie waren allesamt noch recht jung. Alle zwischen meinem und Kakashi’ s Alter. Einfache Kleidung. Ungepflegte Gesichter. Struppige, wilde, kurze oder lange Haare. Einige sahen mich überrascht an, andere irritiert, wiederum andere hämisch und gar triebgesteuert. Der Anführer gelassen.

„Ist das nicht interessant? Was macht so ein hübsches Ding hier so alleine im Wald?“

„Geld verdienen. Ihr Idioten habt mir die Tour versaut.“

Ich blieb hart. Mal sehen, wie sie reagieren würden. Die anderen Männer blieben zwar auf ihren Plätzen, hatten jedoch ihre derzeitige Tätigkeiten abgelegt und mich mürrisch betrachtet. Ich ignorierte sie, ignorierte Izumo, achtete einzig auf den Anführer, der genüsslich grinste.

„Wir haben dir deine Tour versaut? Und von welcher Tour ist hier die Rede?“

„Der hier.“

Ich nickte spielerisch zu Izumo.

„Und seine Freunde. Ich hatte sie beobachtet. Und ihr geht einfach so dazwischen. Verdammt, Mann. Jetzt musste ich mir meine Hände schmutzig machen. Warum habt ihr diese Bälger gehen lassen?“

Stirnrunzeln des Anführers.

„Wer zur Hölle bist du?“

„Das ist nicht wichtig. Wichtiger ist doch, wer ihr seid und warum ihr so dumm wart so einen Typen anzuschleppen. Jetzt werdet ihr für immer irgendwelche Shinobi aus Konohagakure auf den Hals haben.“

Und jetzt bleib ruhig, Izumo. Ich weiß schon, was ich mache. Der Kerl wirkte immerhin äußerlich unverändert. Zeigte keinerlei Reaktion auf mich. Gut so. Immer noch schweigen. Einzig dieser Chef war aktiv. Knurrte drohend. Sah mich spitz an.

„Wer bist du? Warum bist du hier? Wir könnten dich auf der Stelle kalt stellen. Oder ich erlaube meine Leute, ihren Spaß mit dir zu haben.“

„Ich bin hier für ein Geschäft. Und es wird sich für euch lohnen.“

„Ein Geschäft? Noch einmal. Wer bist du?“

Auf, auf in das tolle Rollenspiel. Ganz einfach. Immer die kalte, gelassene Mimik beibehalten. Du bist jetzt nicht Kazosomane Hatake.

„Na, meinetwegen. Soll mir Recht sein. Ich bin Ilona. Eine der besten in meiner Branche.“

„Branche?“

„Nennen wir es mal Entledigungen gegen Aufpreis.“

Mal sehen, was passierte. Einer im Hintergrund schrie schon fast auf.

„Die Schlampe ist `ne scheiß Auftragskillerin, oder was?!“

Autsch. Wenigstens hatte ich daran gedacht. Aber dass dieser Kerl mich Schlampe nannte, fand ich nicht so lustig. Ich betrachtete den Typen genauer. Ein wenig größer als ich. In meinem Alter. Längere, braune Haare zu einem Zopf zusammen gebunden. Und sein Blick. Er musterte mich. Ich wollte nicht einmal ansatzweise wissen, was er sich gerade vorstellte. Anflug von spöttischem Grinsen in Izumo’ s Gesicht. Schnell hatte er wieder eine undurchsichtige Miene aufgesetzt. Vollidiot!! Wenn ich deinetwegen enttarnt werde, bringe ich dich persönlich um. War doch sowieso riskant gewesen. Kam mir erst später in den Sinn. Sie hätten uns ja eigentlich vorher für längere Zeit genau beobachten können, dann hätten sie mich schnell erkannt. War aber wohl nicht der Fall. Die hatten echt keine Ahnung. Gut. Grimmiger Blick zu dem Anführer.

„Du solltest deinen Köter besser an die Leine nehmen. Sonst kastriere ich den noch.“

Allgemeines, empörtes Raunen. Der Anführer hob die Hand.

„Ruhe, Idioten! Also gut. Ilona Auftragsmörderin. Warum bist du hier?“

„Mein Auftrag war es diesen Maler umzulegen. Das habe ich getan. Aber wegen euch Idioten haben mich diese Bälger gesehen und die musste ich natürlich auch ausschalten. So ein verdammter Mist. Ich werde nur für Amura bezahlt. Aber ich will mein Honorar.“

„Na und? Was haben wir damit zu tun?“

„Ganz einfach. Trotz Ansichten anderer Personen, bin ich ein ehrlicher Mensch. Ich verdiene mir mein Geld und lebe davon. Es gibt nie Zeugen. Ich habe etwas, das ihr wollt. Ich verkaufe es euch. Und ich will den da ebenfalls umlegen.“

Noch mal ein kalter Blick zu Izumo. Seine Augen hatten sich verändert. Kälte, Wut, Hass. Ich wusste, wenn er könnte, hätte er mich jetzt auf der Stelle angegriffen. Aber richtig. Pah. Ich hatte doch den – zugegeben recht blöden und riskanten - Plan. Aber die hier waren keine Soldaten. Dieser Typ mit dem Zopf war komischerweise aufgesprungen. Wirkte stark gereizt. Trat aus der Menge. Ignorierte die raunenden Männer. Sprang zu seinem Boss.

„Hey. Leg diese Tussi um.“

So kommst du mir nicht davon. Ich handelte schnell. Blitzartig. Dim Mak. Dieses Mal aber keinen Mord. Ich sprang auf den jungen Nervbolzen zu. Ein präziser Schlag gegen einem Punkt unter seiner rechten Clavcula. Dann unter seiner linken. Beide Arme waren sofort gelähmt. Die sitzenden Männer sprangen schreiend und fluchend auf. Andere zückten sofort ihre Waffen. Der Junge schrie panisch. Allgemeine Unruhe. Wut. Empörung. Panik. Aber keiner griff an. Inmitten auf dem Boden. Immer noch Izumo. Rechts und links von ihm weiter diese zwei Kerle. Hielten ihre Messer gegen seinen Hals. Izumo’ s Blick klar hasserfüllt. Der Anführer fluchend. Packte den Jungen. Und donnerte ihm einen ordentlichen Faustschlag in dessen Gesicht.

„DU VERDAMMTER IDIOT!!! DACHTEST DU WIRKLICH, EINE FRAU OHNE EINE GEWISSE STÄRKE WÜRDE SICH FREIWILLIG ZU FÜNFZEHN MÄNNERN UNSERER ART BEGEBEN UND SICH SO PROVOZIEREND PRÄSENTIEREN? DAS HAST DU NUN DAVON!!!“

Habe ich schon mal erwähnt, dass ich diese Mission allgemein recht seltsam finde? Das Verhalten dieses Anführers gehörte eindeutig dazu. Mann. Endlich Izumo raushauen, das Bild abgeben und ab nach Hause. Ich spielte die Lässige. Blieb unbeeindruckt stehen. Endlich kam mal die lange Dose ins Spiel. Ich öffnete genüsslich. Zog eine Pergamentrolle heraus. `Prinzessin der Sonne`. Selbstverständlich die Fälschung. Ich präsentierte das Bild. Beruhigte so die Männer. Na. Ja. Außer diesem Idioten, dem ich gerade beide Arme gelähmt hatte. Der verzog sich gerade weinerlich in eine Ecke des Raumes zurück. Wie gesagt. Bizarre Mission. Der Anführer staunte nicht schlecht.

„Aber.... das ist.....“

„Nun komme ich zu dem, warum ich hier bin. Ihr kriegt das Bild. Ich kriege zwanzigtausend und den Jungen hier.“

„Was? Das ist doch ein Scherz.“

„Sehe ich so aus? Nein.“

„Warum solltest du von uns das fordern wollen, wenn du so ein Gemälde in der Hand hältst. Denkst du, ich bin so dumm?“

Natürlich nicht. Aber dafür hatte ich mir schon etwas einfallen lassen. Etwas realistisches. Ich zuckte genervt mit den Schultern.

„Mir bringt das Bild nichts. Auf dem Schwarzmarkt kann ich mich aus persönlichen Gründen nicht blicken lassen. Dieses Ding würde auch zuviel Aufmerksamkeit auf mich lenken. Nein. Ich habe kein Bedarf für dieses dumme Gemälde, im Gegensatz zu euch. Aber ich will meinen Lohn für die zwei Jungen und den Hund. Ich werde nur für den Künstler bezahlt, nicht für dessen Begleiter. Das sind die zwanzigtausend. Diesen Kerl da will ich nur aus einem Grund. Jagdtrieb. Ich habe seine Leute erledigt. Nur er ist noch übrig. Man erledigt doch nicht nur die halbe Beute. Der Kerl gehört mir.“

„DU SCHEIß TUSSI!!!! ICH HÄTTE ES WISSEN MÜSSEN!!! ICH BRING DICH UM!!“

IZUMO!!!!!!!!!!! Dieser Vollidiot! Dieses Arschloch!! Dieser Mistkerl!! Idiot!! Dummkopf!! Mieses Schwein!!! DU HAST MICH GERADE ENTTARNT!!!! DU RIESENIDIOT!!!!

Izumo hatte mich richtig zornig angeschrieen. Mich wütend angestarrt. Gezischt. Die Art, wie er es gesagt hatte, seine Worte. Ganz klar, dass er mich kannte. Hatten diese Männer auch bemerkt. Scheißkerl. Sie waren aufgesprungen. Na super. Jetzt brauchte ich meine Tarnung auch nicht mehr aufrecht erhalten.

„DU BLÖDER IDIOT!!“

Ich sprang auf Izumo zu. Der immer noch gefesselt, mit aggressivem Gesichtsausdruck. Diese Kerle. Ein Chaos. Der Anführer auf mich zu. Genauso vier andere. Die Restlichen schrieen aufgeregt. Zornig. Verdammt. Einige Treffer konnte ich erfolgreich abwehren. Aber da. Ich spürte einen Schlag. An meinem Kopf. Pochender, ziehender Schmerz. Seltsame Wärme an der Stirn. Blut. Schwindelig. Nebelschleier. Hämisches Lachen der Männer. Übelkeit. Kreislaufprobleme. Ich kniete. Dann die allbekannte Schwärze.
 

„Du blöde Tussi mit deinen scheiß Ideen. Du bist echt zu Nichts in der Lage.“

Ach, wie schön. Ich war noch nicht ganz klar. Noch nicht ganz wach. Sah alles noch leicht verschwommen. Verzerrt. Aber seine wütende Stimme. Wie er mir so gehässig zuzischte.

„Wahrscheinlich hattest du das auch noch ernst gemeint, mit mich umbringen. Oder wolltest du mich von denen umbringen lassen?“

„Halt dein mieses Maul, du Vollidiot. Ich hätte dich rausboxen können, aber du musstest mich ja unbedingt verraten.“

Langsam wurde meine Sicht klarer. Eindeutiger. Brennendes Ziehen an meiner Stirn. Ich war gefesselt. Ordentlich gefesselt. Spürte eine blutige Kruste an meiner Schläfe. Keine Chance mich zu befreien. Das war doch ein Witz. Das alles hier. Jetzt hatten mich tatsächlich einfache Verbrecher überwältigt. Mich. Kazosomane Hatake. Das war definitiv eine scheiß Lage. Ich saß neben Izumo auf den Boden. Umgeben von solchen Kerlen. Ignorierte sie. Flüsterte meinem Feind wütend zu.

„Warum konntest du nicht einfach dein verdammtes Maul halten?“

„Du warst eine so schlechte Schauspielerin, dass ich es nicht mehr ertrug. Das hätte niemals geklappt.“

„Du wolltest wohl nicht, dass es klappt. Sonst wärst du mir etwas schuldig gewesen. Wusste ich es doch, dass es ein Fehler war, es überhaupt zu versuchen. Hätte dich doch einfach verrotten lassen sollen.“

„Du kleines Miststück. Und jetzt haben sie auch noch das Gemälde. Hast wirklich gut gemacht. Du Hexe.“

Das war jetzt doch recht seltsam. Er wusste doch, dass das nicht das Original war. Wenn sie dachten, sie hatten das Bild, bräuchten sie uns doch nicht mehr als Druckmittel. Dieser Anführer. Er ging vor mir in die Hocke. Funkelte mich drohend an.

„Ich frage dich noch ein letztes Mal. Wer bist du?“

„Wer ich bin? Ich bin hier. Ich bin jetzt. Ich bin alles. Ich bin nichts. Ich bin die Vergangenheit. Ich bin die Gegenwart. Ich bin, der ich bin.“

Ich weis. Ausgemachter Blödsinn. Aber sollte ich sagen? ‚Ich bin Kazosomane Hatake – ein Jonin aus Konoha’? Nein, lieber nicht. Lieber verarschen. Fand der Kerl nur nicht so witzig.

„WER BIST DU?!“

„Mutter Natur.“

„Ich warne dich, beantworte die Frage.“

„Ich bin der Geist einer verlorenen Seele.“

„ICH WARNE DICH!“

„Ich bin sie.“

Nicken zu dem Gemälde, welches sich gerade im Besitz eines dieser ungehobelten Kerle befand.

Dann der Anführer.

„WIE DU WILLST!!“

Ein kräftiger Faustschlag in mein Gesicht. SCHEIßE! Das tat höllisch weh. Verdammt. Aufgeplatzte Lippe. Schmeckte mein eigenes Blut. Musste leicht keuchen. Im Hintergrund ein heimlicher Anflug von Schadenfreude in Izumo’ s Gesicht. Dieser Scheißkerl!!!

Ich wurde an meinem Kragen gepackt. Ein zorniger, gefährlicher Blick des Bosses.

„Du wirst also nicht reden. Und es ist offensichtlich, dass ihr euch kennt.“

Steiniger Blick. Erst zu Izumo, dann wieder zu mir.

„Das war wohl kein gut durchdachter Plan. Du hättest versuchen sollen, deinen Kumpel hier irgendwie einzuweisen. Dann vielleicht – aber nur vielleicht – hätte es geklappt. Das gebe ich zu. Ich muss dir danken. Dieses Bild ist wohl echt. Ich sehe keine Fälschung. Auch eine dumme Idee.“

„Lass....mich... los.“

Ein fester Griff meiner Haare. Er zog daran. Die andere Hand hielt meinen Kinn. Er zwang mich, ihn direkt anzusehen. Scheißkerl. Diese Augen. Durch seine Sonnenbrille hindurch, diese lüsternen Augen. Scheiße.

„Lass mich los!“

Ich versuchte mich loszureisen. Vergebens. Die Griffe noch fester. Er presste mich regelrecht gegen die Wand. Kniete vor mir. Immer näher. Hämisches Gelächter der anderen Männer. Gefesselte Hände. Beine. Bedrohende Messer in der Nähe. Lachen der Männer. Und dieser Anführer kam immer näher. Drückte mich schmerzhaft fest gegen die kalte Holzwand. Die linke Hand immer noch an meinen Haaren. Aber die rechte Hand. Ließ meinen Kinn los. Berührung meiner Platzwunde. Scheiße! Dieses Ziehen. Sein genüssliches Grinsen. Diese Augen. Scheiße! Verdammt! Das konnte er jetzt nicht ernst meinen. Seine Hand. Wanderte von meiner Schläfe in Richtung meiner Lippen. Dann über meine Schulter zu meinem Oberkörper. SCHEIßE!!! Ich zischte diesen Scheißkerl gefährlich an.

„Berühr mich nicht, du Dreckschwein!! Ich töte dich!!“

Lachen der Männer. Dieser Kerl ließ mich wieder los. Beugte sich aber grinsend näher zu mir. Dieses Schwein. Ich hasste seine Fresse. Der sollte mich ja nicht anfassen. Ich versuchte, mich weiter zu befreien. Zerrte an meinen Fesseln. Verdammt! Wie konnten sie so stabil zuschnüren? Ich war kein beschissener Anfänger mehr. Scheiße, Mann. Izumo. Seine Mimik hatte sich verändert. Er fing ebenfalls an, zu versuchen sich zu befreien. Keifte diesen Anführer zornig an.

„Fass sie nicht an! Lass sie in Ruhe!!“

Dieser Typ. Knurrte Izumo hämisch an. Schlug ihn in dessen Gesicht. Scheiße. Dreckskerl.

„Ich leg dich um, du mieses kleines Arschloch!“

Diese echt beschissene Mission. Verdammt! Scheiße! Mist! Ich keuchte schwer. Wurde wieder an meinen Haaren gepackt. Hörte Izumo vor Schmerzen leise stöhnen. Dieser Anführer lachte. Seine Leute im Hintergrund auch.

„Du willst mich töten? Und wie? Und dein Kumpel scheint auch den Willen zu haben. Na, dann. Macht.“

Scheißkerl. Du Pisser. Was? Was sollte ich machen? Ich war gefangen. Diese Kerle hämisch. Lachend. Grölend. Izumo neben mir. Blutüberströmtes Gesicht. Die Augen geschlossen. Unregelmäßig atmend. Verdammt.

Diese Mission. Diese echt scheiß Mission. Sie regte mich aber so was von auf. Warum gerade ich? Schlimm genug mit Izumo zusammen arbeiten zu müssen. Schlimm genug duzende, bizarre Begebenheiten. Schlimm genug so einen schlecht durchdachten Plan zutage zu treten. Aber dann sich auch noch von solchen Idioten überfallen zu lassen. So eingesperrt. Gefesselt. Wohl wehrlos. Das war echt die Höhe. Das konnte nicht mehr schlimmer werden.
 

Wisst ihr was. Es wurde sogar nicht schlimmer. Was dann geschah, passte perfekt ins Profil. Unerwartet. Spontan. Unbekannt. Und schräg.
 

Vor allem schräg.
 

Es ging schnell. Die Typen, vor allem der Anführer, waren in schallendes, spöttisches Gelächter ausgebrochen. Sie amüsierten sich über uns. Und dann ein Ausruf außerhalb dieser ätzenden Hütte.

„Kage bushin no jutsu!“

Wow! Sagte ich schon schräg? Lärm! Überraschte Aufrufe! Kläffen eines Hundes. Und Naruto. Was sage ich da? Viele Narutos. Ganz viele Narutos. Wow! Echt..... Wahnsinn. Hammer. So krass. Ein Naruto sprang direkt auf diesen Chef. Einer knockte drei Typen der Bande mittels rechten Haken aus. Einer schrie provozierend. Kiba und Akamaru. Akamaru hatte sich irgendwie.... verwandelt. Zwei Kibas. Wirbelten ihre Körper wie einen Tornado. Holzsplittern. Wütende Schreie. Chaos. Einfaches, reines Chaos. Sie alle. Wurden gefesselt. Sämtliche Verbrecher. Ausgeknockt.
 

Izumo und ich. Uns hatten sie überwältigt. Uns hatten sie direkt fertig gemacht. Und dann diese zwei. Genin. Ganz einfache Genin. Ich sah mich um. Wurde gerade befreit. Die Typen waren fertig. Die Hütte vollkommen aus den Fugen gerissen. Zerstört. Dazwischen Kiba, Akamaru – der sich wieder in seine eigene Gestalt zurückverwandelt hatte – und Naruto. Die ganzen, unzähligen Doppelgänger lösten sich mit lautstarken ‚Plop’ wieder auf.

Gerettet. Diese Genin. Dreizehnjährige Kinder. Anfänger. Ausgerechnet Anfänger. Respekt. Sie hatten uns gerettet. Uns Profis. Wir waren doch älter. Erfahrener. Hatten den Krieg durchlebt. Unzählige brutale Missionen durchgeführt. Ich ignorierte Izumo neben mir.

Diese Mission. Diese Situation. Wahnsinn. Ich konnte einfach nicht mehr. Diese Kuriositäten.
 

Ich lachte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
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Von:  Findemaxa
2010-07-26T20:41:57+00:00 26.07.2010 22:41
„WER BIST DU?!“
„Mutter Natur.“
„Ich warne dich, beantworte die Frage.“
„Ich bin der Geist einer verlorenen Seele.“

haha, ich liebe diese stelle.
einfach göttlich, wirklich göttlich xD ich mag kazuu
und echt toll, dass es ne fortsetzung gibt, yay =)
Von:  shinigamiix3
2010-05-18T13:28:11+00:00 18.05.2010 15:28
jetzt muss ich wirkLich endLich maL n kommi hinterLassn.xD

ich finde deine ff echt spitze.!
der erste teiL hat mich schon totaL gut gefaLlen & ist eine
meiner aLlerliebstn ffs geworden =^_^=
ich finds übrigens echt kLasse von dir, dass du ne fortsetzung
schreibst.^w^

greetz.x)



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