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A fateful Encounter

von

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2. Mai 1885 (aus der Sicht des Artztes)

Sophie ist heute in ein neues Zimmer verlegt worden, da wir so viele Fortschritte gemacht hatten. Statt einer winzigen Zelle mit einem Bett, einem Stuhl und einer Toilettennische hatte sie nun ein viel wohnlicher ausgestattetes Zimmer bekommen. Sie hatte sogar ein Fenster, was es in der kleinen Zelle nicht gab. Zwar waren dicke Gitterstäbe davor angebracht, aber ich war mir sicher, dass man diese, sollten wir weiterhin so gut vorankommen, entfernen würde.

“Hallo Doktor.“, sagte Sophie erfreut. Sie saß auf der dünnen Fensterbank, ihren Kopf an die Glasscheibe gelehnt und starrte in die Nacht hinaus. Als würde sie nach jemandem Ausschau halten. “Wie geht es dir?“, fragte ich sanft, legte meinen Kittel über einen Stuhl und setzte mich an den Tisch, welcher nahe des Fensters stand. Die Angesprochene antwortete nicht. Stattdessen zuckte sie nur mit den Schultern. “Sagen sie es mir Doktor Jenkins.“, entgegnete sie und wandte ihren Blick vom Fenster zu mir. “Ich habe darüber nachgedacht, was du erzählt hast.“, begann ich und sah mir die Notizen, die ich bei der letzten Sitzung gemacht hatte, noch einmal durch. “Ich habe ein wenig über deinen Freund Charles nachgeforscht. Die Londoner Polizei erzählte uns, er sei ein typischer Heiratsschwindler gewesen. Die Blondine, die du erwähnt hast, heißt Victoria und schien seine Komplizin gewesen zu sein.“, erläuterte ich. “Jetzt nicht mehr.“ Ein grimmiges Lächeln umspielte Sophies Lippen.
 

(Sophies Sicht)
 

In meinem Kopf drehte sich alles, als ich langsam zu mir kam. “Wo bin ich?“, fragte ich leise und hielt mir den dröhnenden Kopf, während ich versuchte aufzustehen. Ich fühlte mich schwach. Etwas unbeholfen lehnte ich mich an eine Wand und ließ meinen Blick nach links und rechts wandern. Es war seltsam. Ich konnte alles scharf erkennen. Normalerweise war ich ziemlich nachtblind. Charles musste mich immer, wenn wir beide unterwegs waren, durch die Straßen führen, da ich sonst gegen alles laufen würde, was mir in den Weg kam.

Charles. Mich überkam ein seltsames Gefühl. Was war geschehen? Und warum war ich hier und nicht bei Ihm? Unzählige Fragen schwirrten durch meinen Kopf.

Orientierungslos schwankte ich aus der Gasse bis zur Straße. Wo war ich? Diese Ecke kannte ich gar nicht. Obwohl ich schon mein ganzes Leben in London lebte, waren mir die Häuser hier völlig fremd.

Meine Wahrnehmung war ziemlich beeinträchtigt. Das dröhnen in meinem Kopf hatte immer noch nicht nachgelassen und die vorbeiziehenden Autos mit ihren grellen Scheinwerfern, die in meinen Augen brannten, machten dies nicht wirklich besser.

“Mädchen, pass doch auf!“, rief einer der Autofahrer, als er mit quietschenden Reifen vor mir zum stehen kam. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich auf der belebten Straße stand. Ich versuchte durch die Scheinwerfer den Mann zu erkennen. Er war älter als ich. Wesentlich älter. Und seinem Anzug nach zu urteilen, ein wichtiger Geschäftsmann. “Wenn du dich umbringen willst, mach das gefälligst nicht auf der Straße.“, raunte er mir zu, während er meinen zerrissenen Mantel musterte. Ich ging ein Stück beiseite, sodass er weiterfahren konnte. Ich wusste nicht warum, aber plötzlich wusste ich genau wo ich hin wollte.

Zielstrebig lief ich in die Straße, in der ich glaubte zu wohnen. Mir fiel alles wieder ein. Charles, der mich raus geworfen hatte, die Blonde in unserem Bett und der gut aussehende Mann, der mich in die Gasse geführt und überfallen hatte.

Ich verharrte eine Weile auf dem Gehweg vor unserer Wohnung und starrte auf das beleuchtete Fenster unseres ehemals gemeinsamen Schlafzimmers. Ein himmlischer Duft zog in meine Nase. Ich konnte ihn nicht deuten, aber es ließ mir regelrecht das Wasser im Mund zusammenlaufen. Ich konnte Charles Stimme direkt neben mir wahrnehmen. Doch als ich mich umdrehte…war da nichts. Mein Blick fiel wieder auf das Fenster.

In meinem Inneren machte sich ein bekanntes Gefühl breit. Dasselbe Gefühl, das ich hatte, als ich Charles neuen Betthasen erblickte. Hass. Purer Hass und Wut.

Von diesem Gefühl leitend betrat ich den Flur bis hinauf zur Wohnungstür. Fest entschlossen klopfte ich an die Tür. “Komm rein, es ist offen.“, kam es aus dem Inneren der Wohnung. Meine Hand umfasste den Türknauf, drehte ihn und öffnete die Tür. “Was willst du hier?“, fragte Charles ärgerlich, als er mich erblickte. Er stand nur mit einer Hose bekleidet im Flur und musterte mich. Ich antwortete nicht. Stattdessen schlenderte ich langsam auf ihn zu bis ich direkt vor ihm stand. Sein Blick wirkte wütend. Ich war mir sicher dass er noch etwas sagen wollte, doch das war mir egal. Ich ballte meine Faust, nahm meinen ganzen Mut zusammen und schlug zu. Es war einfacher als ich gedacht hatte. Und so viel wirksamer. Ich spürte keine Schmerzen in der Hand, wie ich es sonst verspüren würde. Charles lag benommen am Boden und aus seinem Mund tropfte Blut. Da war er wieder, dieser verführerische Duft. Mein Magen zog sich zusammen, ein eindeutiges Zeichen dafür, dass ich Hunger hatte. Aber irgendetwas war anders.

Ich versuchte dieses Gefühl zu ignorieren, kniete mich neben Charles Körper und sog den Duft seines Blutes auf. Ohne zu wissen was ich tat, beugte ich mich zu ihm hinunter und leckte den roten Saft von seinem Mund ab. Gott war das lecker. Der kleine Tropfen auf meiner Zunge weckte mein Verlangen nach mehr. Mein Mund wanderte weiter zu seinem frei liegenden Hals. Und ehe ich mich versah, hatte ich meine Zähne in seine Haute gebohrt. Der Lebenssaft sprudelte in meinen Mund und ran meine Kehle hinunter.

“Was ist bloß los mit mir?“, murmelte ich laut, als mir bewusst wurde, was ich gerade getan hatte. Hastig sprang ich auf und lief zurück zur Wohnungstür. Ich wollte nur raus hier.

Als ich wieder auf der Straße stand, lehnte ich mich mit dem Rücken an die Wand und starrte zum Nachthimmel.

In mir schien sich einiges geändert zu haben. Nicht nur das meine Kopfschmerzen nach dem trinken von Charles´ Blut wie weggeblasen waren auch meine Stärke war mir unerklärlich. Ich musste den Mann, dem ich das zu verdanken hatte finden. Oder darauf warten das er mich fand…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  -Bastet-
2010-05-26T16:48:12+00:00 26.05.2010 18:48
Wirklich interessanter Verlauf ^^
Habe innerlich gejubelt, als sie Charles eine so richtig reingehauen hat. Genau das hat er nämlich verdient.
Bin mal gespannt, wie es weitergeht... ob sie den Kerl wiederfindet und wie das mit ihrem Blutdurst ist ^^
Von:  Kurumisan
2010-05-06T19:08:20+00:00 06.05.2010 21:08
die storry ist echt interissant
ich hoffe es geth blad weiter
weiter so
^^


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