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A fateful Encounter

von

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Kapitel 1 (Sophies Sicht)
 

Es war Nacht geworden, als ich aus der Tür meines Elternhauses trat. Meine Eltern hatten mich zu sich zum Essen eingeladen, um mich, nach meinem Einzug in Charles Wohnung, wieder mal bei sich zu haben. Es verlief wie jedes andere Essen auch im Hause meiner Eltern: meine Mutter hatte gekocht und mein Vater saß mit mir am Tisch. “Was willst du mit deinem Leben anstellen?“, hatte er mich gefragt, worauf ich ihm, wie jedes Mal, noch keine Antwort geben konnte. Auf seine Frage, wie es denn mit Charles, meinem Freund lief antwortete ich jedoch selbstsicher: “Hervorragend.“
 

Die regennassen Straßen waren nur schwach beleuchtet, als ich vor meinem zu Hause ankam. Ein Blick zum zweiten Stock verriet mir, dass Charles bereits zu Hause war. Über seine Arbeit wusste ich nicht viel, da er nie genaueres darüber zu erzählen hatte. Nur, das er gelegentlich auf Reisen gehen musste, wusste ich bereits. Das hatte ich in dem einen Jahr, wie wir nun schon zusammen waren, etliche Male erfahren müssen.

Musik ertönte aus dem Flur, als ich die Stufen zu unserer Wohnung emporstieg. Unsere Wohnung, wie das klang. So ernst. Ich muss gestehen, es hatte eine Weile gedauert, bis Charles mich dazu überreden konnte, mit ihm ein Bad und auch das Schlafzimmer zu teilen. Doch inzwischen war mir der Gedanke daran, dass aus unserer Beziehung doch mehr werden würde, nicht mehr ganz so erschreckend.
 

Der Schlüssel raschelte im Schloss, als ich diesen in die dafür vorgesehene Öffnung steckte und ihn umdrehte. Es wunderte mich, dass Charles die Tür komplett verriegelt hatte, zumal er doch wusste wo ich war und wann ich nach Hause kommen würde. Die Musik strömte laut durch unsere Wohnung.

Unser Korridor war nur mit einer kleinen Kommode und einem Schrank ausgestattet. Mehr Platz hatten wir leider nicht. Wenigstens hatte ich Charles überreden können, wenigstens ein paar Haken an der Wand anzubringen, damit nicht alles auf dem Boden liegen musste.

Ich war zwar nie der Typ, der überall Ordnung haben musste, aber Knochenbrüche oder andere Verletzungen, die man sich beim stolpern über rum liegende Jacken oder Schuhe konnte ich mir nicht leisten.

So leise wie möglich schlich ich durch den Korridor. Auch wenn mein Freund wusste, dass ich nach Hause kommen würde, so wollte ich ihn dennoch überraschen. Schließlich hatte ich meiner Mutter eine Portion von ihrem fabelhaften Auflauf abgeschwatzt, den ich nun in einem kleinen Topf mit mir trug. Das war Charles Lieblingsessen, wie ich bei unserem gemeinsamen Besuch bei meinen Eltern feststellen musste.

Mein Weg führte in die Küche, wo ich den Topf abstellte. Ich lauschte kurz auf. Außer der Musik war nichts zu hören.

Misstrauisch spazierte ich durch die einzelnen Zimmer.

Erschrocken blickte ich ins Schlafzimmer. Der Raum war hell erleuchtet. Auf dem Bett, mittig im Zimmer, räkelte sich eine junge Frau, mit langen blonden Haaren und ein wenig jünger als ich. Sie musterte mich mit einem schadenfrohen Blick. “Hallo Sophie.“, ertönte es direkt hinter mir. Erschrocken drehte ich mich um und starrte fassungslos in die blauen Augen von Charles. Meinem Charles. “Was soll das?“, fragte ich ihn, während ich seinen freien Oberkörper musterte. Er musste nicht antworten. Mein Blick wanderte von Charles zu der jungen Frau, die mich nun beinahe frech angrinste, dann wieder zu Charles. “Es ist nicht so wie es aussieht.“, versicherte er mir mit seiner sanften Stimme, die ich so an ihm liebte und hob seine Hand, um mir eine Strähne hinter das Ohr zu klemmen.

Ich konnte nichts antworten. Mir war, als verschnüre mir ein dicker Kloß die Kehle. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Tränen der Wut, dass er mir so etwas antun konnte.

Seine Hand wollte über meine Wange streicheln, doch meine Hand schoss wutentbrannt in sein Gesicht.

Immer noch den Tränen nahe stieß ich Charles von mir weg, rannte in den Flur direkt zur Wohnungstür. Ich hörte noch wie er mir hinterherlief, doch ich riss die Wohnungstür auf und knallte sie hinter mir zu.
 

Mit Tränenüberströmtem Gesicht trat ich auf die Straße. “Du brauchst dich hier nie wieder sehen zu lassen.“, rief Charles aus dem Fenster.
 

(aus der sicht des arztes)

30. April 1885 , kurz vor zehn
 

Ich hatte alles als Protokoll mitgeschrieben. “Was passierte dann?“, fragte ich sie vorsichtig und blätterte meinen Block um. Fertig zum weiternotieren. Ihr Blick wanderte wieder zu mir und ihren Augen flackerte eine Wärme, die ich bereits bei ihrer Erzählung über ihren Freund vernommen hatte.

“Ich irrte die Straßen entlang. Meine Gefühle schienen Achterbahn zu fahren. Tausende Fragen schwirrten durch meinen Kopf. Warum musste so etwas geschehen? Hätte ich doch noch in der Wohnung bleiben sollen und abwarten was passierte? Aber ich wollte nur weg. Weg von dem Haus und alles was mich an ihn erinnerte.

Ich wusste nicht wo ich hingehen könnte. Zu meinen Eltern wollte ich nicht. Es war mir zu peinlich gewesen, ihnen zu beichten, dass ich Charles mit einer anderen erwischt hatte. Für sie und wahrscheinlich auch für mich, war er der Schwiegersohn ihrer Träume gewesen. Doch alles hat mal ein Ende.“, erzählte Sophie traurig, Sie schwieg einen Moment…und blickte mich dann mit strahlenden Augen an. “Aber jetzt habe ich ja sie.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  SakuraxChazz
2010-11-01T12:18:24+00:00 01.11.2010 13:18
Okay....
*grusel*
Jetzt hab ich ja Sie... Echt ... wuhu...
Aber das ihr Freund das so gemacht hat.. Schlimm.. Man.. ich glaube ich hätte es nicht bei der Ohrfeige belassen... Ganz im Ernst.. Aber.. Man weiß ja nie wie es kommt. Man rechnet ja auch nicht mit sowas. Ich hoffe ja mal das mir sowas erspart bleibt..
Also ich finde das Kapitel sehr gelungen^^ Bin gespannt auf die nächsten^^

LG Saku^^
Von: abgemeldet
2010-06-24T17:15:25+00:00 24.06.2010 19:15
Ich finds toll. Ich mag diesen etwas düsteren unterton des ersten Kapitels. Und ich hoffe mal ihr lasst den betrüger entsprechen büßen. Kanns kaum erwarten weiterzu lesen.
Ihr habt mich wirklich begeistert und das nach 2 Kapiteln.^^ Ich schreibe selbst ab und an und kann sagen eure story gehört definitiv zum oberen drittel.
Weiter so!

LG Vampirlady_86
Von:  -Bastet-
2010-05-26T16:33:32+00:00 26.05.2010 18:33
Gott... ich hasse ihn, ich hasse ihn, ich hasse ihn...
Dieser Mistkerl... wie kann er es wagen?
*wütend fauch*
Ich hasse Männer, die betrügen...
Aber die Situation ist gut dargestellt worden, sodass man sie sich gut vorstellen kann. Gut gemacht.
Den Wechsel zwischen den zwei Perspektiven mag ich auch sehr gerne.
Weiter so. ^^
Von: abgemeldet
2010-05-05T18:22:20+00:00 05.05.2010 20:22
Ich melde mich mal als Co-Autor zu Wort. Habt Geduld, im dritten Kapitel werden diese Fragen von Dark_Tenshi beantwortet;)
Von:  Piri
2010-05-05T17:58:51+00:00 05.05.2010 19:58
Klingt sehr gut, ich muss meiner vorposterin aber zustimmen und sagen, dass ein bisschen mehr Details und alles etwas Ausführlicher der geschichte sicher keinen abbruch getan hätte ;) Aber es gefällt mir sehr, dass die Sicht wechselt, sowas finde ich sehr gut
Von: abgemeldet
2010-05-03T17:39:14+00:00 03.05.2010 19:39
Ich fands heute Morgen toll als ich in meinen ENS lesen durfte das die Geschichte weiter geht. Deshalb hab ich mich gerade daran gesessen und sie gelesen und war beeindruckt darüber. Es geht wirklich spannend weiter muss ich schon sagen. Es liesst sich alles auch sehr gut und schön flüssig. Die Story ist toll =). Aber ich denke man hätte es noch einwenig ausführlicher machen können. Ich frage mich auch woher die blondine wusste wie sie heißt oO kommt das denn noch?

Ich hoffe total das es bald weitergeht weil ich gespannt darauf bin wie es dann weiter ging nachdem sie die Wohnung ja verlassen hatte und nicht zu ihren Eltern gehen konnte.

lg Dark_Tenshi


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