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Spiegelverkehrt

Liebes Tagebuch, ...
von

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Morgenschocks

Was Kurzes für zwischendurch :)

Danke für die lieben Kommentare, ich hab nur leider im Moment keine Zeit, mich für jedes einzeln zu bedanken. Hoffentlich seht ihr mir das nach!

Liebe Grüße,

Ur

_______________________
 

Christian steckte in einem riesigen Vogelkäfig und streckte die Hände aus den Gitterstäben, um Felix zu berühren, der belustigt grinsend davor stand und ihm Kinderlieder vorsang. Dann veränderte sich das Bild und Felix stand vor Leon, ließ den Kopf auf seine Schulter sinken und sagte: »Ich liebe dich, Noel!«

Leon öffnete blinzelnd die Augen. Es war hell in seinem Schlafzimmer und irgendwie unerwartet warm. Im nächsten Moment fiel ihm auf, dass er zugedeckt war. Das schien nicht richtig zu sein, da war doch etwas gewesen… Er hatte Felix mit seiner Decke zugedeckt… Also wie genau kam die Decke…

Er wandte den Kopf zur Seite.

»Heilige Scheiße!«

Mit einem Mal saß er senkrecht im Bett. Felix lachte leise und setzte sich ebenfalls auf.

»Dir auch einen guten Morgen!«
 

Leons Herz hämmerte immer noch wie verrückt. Da öffnete man die Augen, drehte den Kopf zur Seite und ein schmunzelnder Felix blickte einem entgegen. Sie hatten in einem Bett geschlafen?

»Wie bist du…wann….wieso…«, stammelte er zusammenhangslos, noch ganz verwirrt von dem Traum- Felix, der ihm gesagt hatte, dass er ihn liebte.

Felix streckte sich und sah ihn amüsiert an.

»Ich bin in der Nacht aufgewacht und hab mich gefragt, worunter du schläfst, wenn du mir schon so heldenhaft deine Decke überlässt. Als ich nachgeschaut hab, hattest du überhaupt keine Decke. Also hab ich mich zu dir gelegt und uns beide zugedeckt«, erklärte Felix, als wäre es das Normalste auf der Welt.
 

Leons Herz beruhigte sich langsam wieder. Er hatte mit Felix in einem Bett geschlafen. Unter derselben Bettdecke…

»Wie lang bist du schon wach?«, wollte er wissen.

Felix grinste.

»Lang genug. Du redest ja im Schlaf«, stellte Felix fest und Leons Eingeweide froren ein. Er redete im Schlaf? Und was genau…

»Du sagtest etwas wie ‚Geschieht dir recht’, aber ich hab keine Ahnung, was du damit gemeint hast«, erklärte Felix, schlug die Decke zurück und erhob sich. Er trug nichts als eine Boxershorts.
 

Leon starrte ihn an. Abgesehen davon, dass er sich sicher war, dass dieses ‚Geschieht dir recht’ auf den Christian im Vogelkäfig bezogen gewesen war, fühlte er sich außer Stande Felix das jetzt zu erklären. Felix hatte halbnackt neben ihm geschlafen. Er selbst hatte auch halbnackt geschlafen.

Felix grinste erneut. Leon hatte plötzlich das dringende Bedürfnis sich auf ihn zu stürzen und ihn heftig zu knutschen, so wie Christian und Felix das letztens im Proberaum getan hatten…

»Du guckst als hättest du noch nie einen nackten Mann gesehen«, meinte er. Leon blinzelte. Er hatte gar nicht bemerkt, dass er Felix anstarrte, als wäre er das achte Weltwunder. Wieso musste er selbst halbnackt noch so gut aussehen? Hätte ihn diese flache Brust nicht komplett abturnen können?

»Wa…wieso…ach so…ähm… Ich hab mich nur einmal mehr gewundert, dass du keine Brüste hast«, brabbelte er vor sich hin.
 

Felix stutzte, legte den Kopf schief, sah ihn einen Augenblick lang an und begann dann leise zu glucksen.

»Noel… ehrlich mal…«, meinte er, stieg zurück aufs Bett und kam auf Leon zugekrabbelt. Oh nein, nicht gut… nicht… zu nah ran… Sein Herz überschlug sich, als Felix immer näher kam und ganz dicht vor ihm halt machte.

Felix packte seine Handgelenke, hob sie hoch und patschte sich Leons Hände schlichtweg auf die nackte Brust.

»Keine Brüste!«, erklärte er überdeutlich und sah Leon verschmitzt an.

Er würde jeden Moment an einem Herzinfarkt sterben. Sein Körper war erstarrt, ebenso wie sein Hirn. Felix’ nackte Haut unter den Fingern zu haben, elektrisierte ihn so dermaßen, dass er einen Moment lang nicht merkte, wie sein Körper darauf reagierte.
 

»Ja…ich…seh’s…«, gab er zwischen den Zähnen hindurch gepresst zurück, ehe er seine Finger rasch zurückzog, als hätte er sich verbrannt. Wie sollte er aufstehen, ohne dass Felix es sah? Er sollte sich einfach erschießen… Jetzt bekam er schon eine Latte nur davon, dass er Felix’ nackte Brust berührte!

»Ich…muss mal schnell ins Bad«, sagte er hastig, sprang auf und ging möglichst so zur Zimmertür, dass Felix das Problem in seiner Shorts nicht sehen konnte. Im Bad angekommen schloss er eilends ab.

Sein Leben war zu Ende. Er hatte Felix’ nackte Haut berührt und davon ein Rohr bekommen. Zur Hölle noch mal, er war nicht schwul! Da, wo er hingefasst hatte, waren keine Brüste gewesen! Und er stand eindeutig auf Brüste!
 

Ein leises Knurren verließ seine Kehle. Er war sauer auf sich selbst und seinen Körper und er war sauer auf Felix… nein… war er nicht. Er wollte sauer auf ihn sein! Jetzt gleich! Dann sollte er ihn rauswerfen und nie wieder mit ihm sprechen! Er würde aus der Band austreten und auswandern und dann würde er sich ein Harem von vielen, vollbusigen Frauen anschaffen!

Er entschloss sich, diese Pläne auf nach dem Duschen zu verlegen, zog sich aus und stieg unter die Dusche. Kaltes Wasser half zwar nie wirklich, aber er wollte wenigstens das Gefühl haben, seinen verräterischen Körper etwas unter Kontrolle zu haben.

Er duschte ziemlich lange, putzte sich die Zähne.

Leon seufzte, fuhr sich übers Gesicht und wickelte sich ein Handtuch um die Hüften, ehe er die Badezimmertür aufschloss und zurück in sein Zimmer ging.
 

Als er zurück ins Zimmer kam, war das Bett gemacht und das Fenster weit geöffnet. Leon fröstelte leicht, suchte schnell nach neuen Klamotten und zog sich an.

»Na? Hast du die Morgenlatte erfolgreich weggeduscht?«, fragte Felix grinsend. Er saß auf dem Sofa und hatte sich eine von Leons zahllosen Musik- Zeitschriften gekrallt.

Er sollte das mit dem Erschießen noch mal überdenken!

»Ja«, sagte er also zerknirscht und ziemlich brummig, ließ sich ebenfalls aufs Sofa fallen und beobachtete Felix dabei, wie er durch die Zeitschrift blätterte. Er hatte ihn schon wieder durchschaut. Leon hasste es, durchschaut zu werden.
 

»Frühstück?«, erkundigte sich Felix hoffnungsvoll und fand es scheinbar nicht einmal annähernd so peinlich wie Leon, dass dieser mit Latte ins Bad geflüchtet war.

»Hmhm«, brummte er, sich fragend, ob seine Eltern zufällig außer Haus waren. Denn sonst würde es eine ‚Das ist Felix, mein Bandkollege’- Begegnung ausarten und darauf war er nicht besonders erpicht.

Da Felix sich in seiner Abwesenheit ebenfalls angezogen hatte, gingen sie nun gemeinsam hinunter in die Küche.

»Ihr habt echt ein schönes Haus«, sagte Felix ziemlich begeistert, als sie in die Küche traten. Es war ein großer, heller Raum mit einer Theke, die das Zimmer in zwei Hälften teilte. Alles war tiptop aufgeräumt und geputzt, seine Mutter hatte einen wahren Ordnungsfimmel, weswegen sie auch nie Leons Zimmer betrat – sie wusste, dass sie dies nicht überleben würde.
 

Zu Leons Erleichterung war die Küche leer, auch wenn er aus dem Wohnzimmer das Rascheln einer Zeitung und das Zischen eines Bügeleisens hören könnte.

»Wenn wir schnell unsere Brötchen schmieren und nach oben gehen…«, überlegte er laut und Felix gluckste leise.

»Hast du Angst, dass ich deine Eltern treffe, oder dass sie mich treffen?«, fragte er verschmitzt und sah zu, wie Leon eilig im Kühlschrank wühlte.

»Ersteres«, sagte er ehrlich, häufte Wurst, Käse und Marmelade auf ein Tablett, warf Besteck, zwei Teller und mehrere Brötchen hinterher und drückte es Felix in die Hand.

»Geh schon mal rauf, ich koche Kaffee«, sagte er und schob Felix in Richtung Ausgang. Felix lachte leise, gab aber keine Widerworte und verschwand die Treppe hinauf.
 

Als der Kaffee schließlich fertig war, ging er nach oben und sah, dass Felix das Tablett leer geräumt und den Tisch gedeckt hatte.

»Sind deine Eltern dir peinlich?«, erkundigte sich Felix schmunzelnd und sah zu, wie Leon zwei Tassen auf dem Tisch abstellte und ihnen Kaffee eingoss.

»Meistens, ja«, sagte Leon schulternzuckend. Sein Vater riss ständig flache Witze, die niemand witzig fand und seine Mutter quatschte dermaßen viel, dass niemand sonst zu Wort kam. Das wollte er ungern irgendjemandem antun.

»Nach dem Frühstück verschwinde ich wieder, dann musst du dir keine Gedanken darüber machen, dass deine Eltern mich sehen«, sagte Felix grinsend, nahm eins der Brötchen und begann gut gelaunt es mit Erdbeermarmelade zu bestreichen.

Leon seufzte, nahm sich zwei Scheiben Wurst, klatschte sie lieblos auf sein eigenes Brötchen und begann zu essen.
 

Abgesehen davon, dass er ein Morgenmuffel war, hatten all die Ereignisse des Morgens seine Laune unter den Nullpunkt katapultiert. Es war doch wirklich nicht auszuhalten. Wieso reagierte er so auf alles, was Felix tat? Und wieso tat Felix solche Sachen überhaupt? Und was sollte das, dass er ihn immer durchschaute? Leon bekam beinahe Kopfschmerzen vom vielen Nachdenken.

Nachdem sie fertig gefrühstückt hatten, verkündete Felix, er würde zu Hause duschen, damit er Leon nicht noch mehr auf den Wecker ging.

»Du gehst mir nicht auf den Wecker«, brummte er und schob wie so oft, wenn er verlegen war oder nicht recht wusste, was er als nächstes tun sollte, die Hände in die Hosentaschen.

Felix stutzte, lächelte dann und wuschelte ihm einmal mehr durch die feuchten Haare.
 

»Schon ok, Morgenmuffel«, sagte er und kramte sein Handy hervor.

»Wen rufst du an?«, fragte Leon verwirrt.

»Meine Schwester… Ich hab keine Lust den ganzen Weg zu Fuß zu gehen«, meinte Felix grinsend und wählte. Leon streckte die Hand aus und klappte Felix’ Handy zu. Der Gitarrist sah ihn verwirrt an.

»Was denn?«, fragte er.

»Ich fahr dich«, raunzte Leon ungehalten, wandte sich um und stapfte in Richtung Flur, um sich seine Schuhe anzuziehen und den Autoschlüssel von seinem Vater zu erbetteln.

»Das muss nicht sein«, meinte Felix, der ihm gefolgt war.

»Ruhe! Ich fahr dich!«, brummte er. Immerhin hatte Felix ihm sein Portemonnaie gebracht und er hatte ihm beim Aufräumen geholfen.

»Das ist nett. Vielen Dank, Noel.«

»Nenn mich nicht so!«
 

Ich hab dich nach Hause gefahren. Den Schock am Morgen hab ich immer noch nicht wirklich verdaut. Verdammt, was legst du dich auf mein Bett? Ich hab dir die Decke doch nicht einfach so gegeben. Ich kann so was aushalten. Bin immerhin nicht so zart besaitet wie manch Anderer. Aber nein… und dann bekomm ich auch noch ein Rohr davon, dass du mir meine Hände auf deine Brust klatschst. Weißt du eigentlich, was du mit solchen Aktionen anstellst? Wohl kaum… Ich kenn dich ja, du stehst auf jedes männliche, gut aussehende Drecks- Wesen auf der Welt, nur nicht auf mich. Nicht, dass mich das stören würde… Wär’ ja noch schöner.

Aber jetzt, wo du weg bist, hör ich dein Lachen immer noch. Ehrlich, ich hasse das. Vielleicht sollte ich in Erwägung ziehen, mir einen Therapeuten zu suchen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von: abgemeldet
2010-06-08T18:56:44+00:00 08.06.2010 20:56
Felix hat mal wieder die Oberhand.
Ich hätte einen Herzkoller bekommen, wenn ich aufwache und auf einmal liegt wer neben mir und starrt mich an (so Edward-like D:)
Aber Leon bekommt gleich einen Ständer *hahahahaaaa* und wurde natürlich vom guten alten Felix enttarnt. Jajaja~ der hat ihn doch eh schon längst durchschaut
Von:  Yanosuke
2010-04-19T15:21:35+00:00 19.04.2010 17:21
Niedlich, ich glaube Felix spielt mit Leon. Aber so richtig. Der bringt ihn doch mit sicherheit extra aus der Fassung. Ich mag das…das ist so spannend zwischen den beiden.

Klar das ich mir einen Kuss oder irgendwas wünsche aber ich freu mich das, so wie es aussieht, man noch drauf warten muss…..^^

Kurz aber schön. Die Überraschung ist Felix ja mehr als nur geglückt ^^

lg Suke
Von:  Usagi_Jigokumimi
2010-03-29T14:50:39+00:00 29.03.2010 16:50
ha... sie haben doch in einem bett geschlafen, jetzt habe ich ein ruhiges gewissen, solch eine chance darf man ja auch nicht versäumen...^^
es ist wirklich sehr süß, und i bin gespannt wie es weiter geht, außerdem find ich es toll das NOEl im schlaf redet... da kann noch so einiges lustiges bei raus kommen...^^
lg, Usagi
Von:  Laniechan
2010-03-28T15:25:39+00:00 28.03.2010 17:25
hat mal jemand einen defibrillator zur hand? falls wir leon doch noch wiederbeleben müssen xD

schade, jetzt bin ich schon am ende -.- aber du schreibst hoffentlich schnell weiter die anderen kapitel um, denn ich glaube nicht, dass ich es ertragen kann besonders lange zu warten, bis es endlich weitergeht ^w^
Von:  life_is_melody
2010-03-25T18:50:08+00:00 25.03.2010 19:50
awwww~
süß. felix und leon sind richtig süß. xDD
ich mag felix sehr, besonders, als er einfach mal so auf leons bett krabbelt und dessen hände auf seine brust klatscht. und leon bekommt davon auch noch gleich ein rohr *lach* zu geil, wirklich.
ich mag das kapitel, besonders auch leons tagebuch eintrag am ende. Es ist toll zu lesen, wie er sich so sehr dagegen wehrt schwul zu sein, wie er es nicht wahr haben will, dass er felix vielleicht doch ziemlich mag. Leon ist toll... und felix auch, genauso wie das gesamte Kapitel an sich.

-neo
Von:  Samrachi
2010-03-25T18:08:33+00:00 25.03.2010 19:08
uhhhh~ xDDDD
das kapitel war toll :D leon seine gedankengänge sind manchmal wirklich zum schießen xP unddas ende ist...typisch für ihn xD naja ich deneke ein therapeut würde ihm da eher weniger helfen ^^

also ich mochte das kapitel wirklich sehr gerne xD
lg Samra
Von:  koennte-sein
2010-03-24T16:49:44+00:00 24.03.2010 17:49
Das Ende ist süß...^o^
und Felix ist knuffig.
Außerdem ist es doch total goldig (*lach*) das er "Noel" so schnell angenommen hat. Wo er doch sogar schon davon träumt.
<3

Von:  Leucan
2010-03-24T16:10:11+00:00 24.03.2010 17:10
Man war das wieder toll *seufz*
Und Felix ist sooo niedlich, da verstehe ich NOEL das er auf ihn steht XD
Von:  eden-los
2010-03-24T13:26:42+00:00 24.03.2010 14:26
ich musste mir das lachen stark verkneifen. am ,liebsten hab ich immer leons eventuell-zukunfts-punkte, von wegen auswandern und so.

einfach herrlich. freu mich auf mehr.

lg eden
Von:  Schutzengel-007
2010-03-24T13:17:11+00:00 24.03.2010 14:17
wie süß
da schleicht felix mitten in der nacht rüber..
nur damit leon nicht friert >///<
und ich mag leons tagebucheinträge ganz doll :)


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