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Der ganz persönliche Wahnsinn...

OS Sammlung
von

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Changing emotions

Changing emotions
 

Es war Oktober und schon dementsprechend kalt draußen. Zitternd zog ich mir meine Jacke enger um den Oberkörper und verfluchte diese Jahreszeit. Frühling war viel schöner! Nicht zu kalt, nicht zu warm, genau richtig! Außerdem fing dort alles an, zu blühen und war nicht wie jetzt alles so trist und am Absterben.
 

Mein Weg führte mich zum Sunchyme, dem Café, indem ich mir meine Brötchen verdiente. Eigentlich witzig! Der Name war Programm, denn dort schien immer die Sonne, auch wenn jetzt im Winter im übertragenen Sinne. Jedenfalls hatte ich heute wieder Dienst und würde somit auch endlich Hinata wiedersehen. Ich hatte sie eine kleine Ewigkeit nicht gesehen, da sie sich zwei Wochen frei genommen hatte, um mit ihrem Schatz in den Weihnachtsurlaub, beziehungsweise zu seinen Eltern zu fliegen.

Ja, Hinata war vergeben.

Ich hab mich auch gewundert, als sie mir ihren Freund vorgestellt hatte. Wie hieß der noch gleich?... Ach ja, Naruto! Komischer Kerl! Ich konnte mich noch daran erinnern, dass sein Grinsen immer so breit war, dass es aussah, als ob seine Mundwinkel gleich reißen würden; wenn es die nicht geben würde, würde sein Lachen einmal im Kreis laufen, oder so ähnlich hatte es Hinata einmal lachend formuliert.
 

Im Sunchyme angekommen kam mir ein Schwall warmer Luft entgegen, der mich schlagartig etwas auftauen lies. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass von meiner Nase Eiszapfen herunterhängen müssten. Ich verzog mich in den Mitarbeiterraum, um mich umzuziehen.

Doch entgegen der Erwartungen, die auf einen stark beheizten Raum basierten, war der Raum eiskalt. Ich sah wieder die weißen kalten Atemwölkchen aufsteigen und mummelte mich schlagartig wieder fester in meinen Mantel, den ich kurzzeitig etwas frei gegeben hatte.

Warum war denn das hier so kalt? Wehe, wenn die Heizung ausgefallen war! Ich hatte keine Lust mich in der Kälte umzuziehen, sodass mir die Zähne klapperten und ich Gefahr laufen würde zu erfrieren.
 

„HINATA?!“
 

Ich glaubte, den Schrei konnte man durchs ganze Café hören und er klang nicht gerade freundlich, weswegen Hinata auch gleich alarmiert durch die Tür gestolpert kam.

„Meine Güte, was sollen die Gäste denn denken? Was ist denn passiert? Hat dich der Pinguin aus der Kühltruhe erschreckt und braucht er jetzt seelischen Beistand?“

„Danke, dass du dir so viele Sorgen um mein Wohlbefinden machst! Ich will zwar nicht neugierig sein oder so, aber warum ist es hier so kalt?“

„Die Heizung ist ausgefallen!“, Hinata zuckte mit den Schultern. Auch sie konnte bereits ihren Atem sehen.

„Ich wusste es! Sag jetzt nicht, dass ich mich jetzt hier umziehen muss!“, Ich hab drohend den Zeigerfinger und deutete auf meine Klamotten, die ich mal als Uniform titulierte.

Sie bestand aus einem Poloshirt mit KURZEN! Ärmeln und einer kleinen weinroten Schürze, die man sich um die Hüfte band. Wenn ihr mich fragen würdet, ist das für diese Jahreszeit viel zu kalt, aber Nein, das tut mal wieder keiner!
 

„Du musst dich hier umziehen!“, sie zuckte wieder mit den Schultern.

„Ich hab doch gesagt, du sollst das nicht sagen!“

„Du bist doof, weißt du das? Und jetzt beeil dich, sonst laufen noch alle Kunden weg!“

„Jaja, Mama!“

„Nenn mich nicht Mama!“, sie seufzte, „Wenn ich sowieso schon den Status der ‚Überfürsorlichen‘ hier innehabe, kann ich dir auch gleich noch sagen, dass du nicht mit solchen Schimpfwörtern um dich werfen sollst! Das ist nicht gut für deine Gesundheit!“

„Was für Schimpfwörter?“

„Jaja bedeutet z.B. 'Leck mich am Arsch'!“

„...Ach so...“

„Jetzt mach aber mal hinne!“

„Jaja!“

„WAS hab ich dir gesagt?“

„Ich soll mich beeilen?“

„Braves Mädchen!“, sie durchwuschelte mir die rosanen Haare und schien für den Moment sehr zufrieden zu sein. Dann wandte sie sich um und gesellte sich wieder nach vorne.

So war ich wieder alleine in dem kalten Raum.

„Ach manno!“, lustlos lies ich die Schultern hängen und fragte mich, warum gerade mich dieses schreckliche Schicksal ereilen musste. Wieder entfuhr mir ein Seufzer.

Es brachte doch alle nichts, also Augen zu und durch.
 

Flugs die Jacke und den dicken, gestrickten Wollpullover ablegen und rein in das T-shirt!

Brrrrrrrrr, war das kalt! Der Pinguin könnte aus der Kühltruhe steigen und er wurde nicht mal anfangen zu schwitzen. Können Pinguine überhaupt schwitzen? Was ich nicht immer alles so dachte!

In Windeseile rannte ich auf die Tür zu und flüchtete mich in die schützende Wärme, die mich davor bewahrte, dass meine Gehirnwindungen komplett einfrierten!
 

„Ach übrigens...“, Hinata blickte über die Schulter zu mir herüber, während sie einen Kaffee zubereitete, „du hättest dich auch in der Toilette umziehen können. Da funktioniert die Heizung noch.“

„Warum sagst du das erst jetzt?!“, ich lies verzweifelt die Schultern hängen. Wie hab ich doch mal gesagt? Gott hasst mich! Jetzt wieder!

„Ist mir nur gerade wieder eingefallen.“

„War ja klar. Ich bin da drin fast tausend Tode gestorben!“, ich zeigte kläglich auf die rote Tür und hoffte, dass der Dackelblick Hinatas Herz erweichen würde.

„Die Gäste bedienen sich nicht von selbst.“

…War ja klar.
 

Na gut. Ich würde ihr das für jetzt einmal verzeihen. Aber irgendwann würde ich sie so schwer durchkitzeln, dass sie um Gnade beten würde, und dann hätte ich meine Rache!

Ich grinste breit und war in diesem Moment sehr zufrieden mit mir.
 

Hinata kam mir entgegen und sah mich mit einem undefinierbaren Blick an.

„Warum grinst du so wie ein Honigkuchenpferd?“

„Darf man keine gute Laune haben?“

„Sicher, aber nicht nach so etwas. Oder...“, ich lies sie stehen und weiter rätseln, während ich auf den Weg zu den Kunden war.

Lalala...ich hab meinen Spaß!
 

Völlig beschwingt ging ich den Gang entlang zu den Tischen, um die nächste Bestellung auf zu nehmen. Ich kam gerade zurück zum Tresen und legte meinen Block ab, als Hinata sich neben mich stellte und mir beim Cappuccino kochen zusah.

„Ich weiß, was los ist!“

„Ach wirklich?“, ich beobachtete den Kocher weiter, achtete aber nur auf die Person neben mir.

„Du willst mich als Rache so zum Lachen bringen, dass ich mich ergebe. Hab ich recht oder recht?“

Als Antwort gab ich nur ein leises Kichern von mir. Das war ihr aber anscheinend Antwort genug, denn sie grinste nun auch verschmitzt und fügte nur noch ein „- Ich wüsste nur gern mit was!“ an.

Ich ließ sie noch ein bisschen in ihrem Saft schmoren und brachte zuerst mal die Bestellung weg.
 

Hm, wie krieg ich den Überraschungseffekt auf meine Seite? Sollte ich sie einfach so überfallen oder sollte ich ihr die Augen verbinden und sie dabei auf ein schönes Geschenk hoffen lassen? Mal schauen... dumdidumdidum... Ich war glänzender Laune. Pläne schmieden machte großen Spaß!
 

„Na, wen haben wir denn da...“
 

Ich erschreckte mich so sehr, dass ich fast das Tablett mit den Gläsern fallen gelassen hätte.

Das Schwanken war noch nicht ganz vorbei, als ich mich Böses ahnend in Richtung der Stimme drehte, die mich da allem Anschein nach angesprochen hatte. Ich war mir erst nicht sicher, als ich jedoch den Sprecher in vollen Augenschein nahm, war das erste, was ich tat, drei Meter zurück zu jagen.

„Gütiger Gott im Himmel!“

„Bin ich jetzt schon eine Religion oder etwas Vergleichbares? Hätte etwas an sich. Daran hab ich noch gar nicht gedacht. Macht sich vielleicht gut bei den anderen Mädels!“
 

Der Typ -oder besser 'Die Arroganz mit Händen und Füßen'- der dort so selbstgefällig etwas von sich gab, war der größte Macho in der Geschichte, seit es Pinguine gab.
 

Sasuke Uchiha!
 

Schwarze-Igel-Haare, leichenblass, ein Tattoo im Nacken und Augen wie zwei schwarze ...nein nicht Grabsteine...! Ich wusste keinen Begriff mehr um ihn zu beschreiben.

Allein der Versuch einer Beschreibung brachte mich an den Rand des Wahnsinns.
 

„Was. Machst. Du. Hier.?“, kam es gepresst aus meinem Mund. Ich starrte ihn in Grund und Boden und wünschte, das hier wäre nie geschehen.
 

Ich konnte den Typ überhaupt nicht ausstehen. Nicht einmal das kleinste bisschen. Und er mich auch nicht. Er war einfach so machohaft, arrogant und steinreich.

Arrrrrgh!

Dieses Reichsein war ein weiterer Punkt auf meiner Liste der verhassten Dinge, der nicht gerade weit unten stand.

Ich mochte es besonders nicht, wenn die Leute auch noch wussten, dass sie Geld hatten und es bei jeder Gelegenheit zeigen mussten. Und genau zu dieser Gattung gehörte unser lieber Sasuke Uchiha!
 

„Siehst du das nicht Haruno? Ich sitze hier.“

Arrogant wie eh und je!

„Das meine ich nicht!“

„Dann schieß mal los, Püppchen. Ich hab keine Lust, dir länger zuzuhören als nötig!“

Er setzte sich betont gelangweilt auf den Stuhl und machte die Andeutung eines Gähnens, während er sich durch die Haare fuhr.

Dieser… dieser… diese-dreimal-um‘-Kirchturm-gewickelte-Breitarschantilope!

„Erstens, nenn mich nicht so! Du kennst meinen Namen ganz genau und musst nicht so tun, als ob dein Hirn es nicht gebacken kriegt, sich so etwas zu merken. Zweitens, denk doch mal nach; das kann ich nicht auch noch für dich übernehmen. Tut mir leid!“
 

Ihm klappte der Mund auf. So hatte bisher wohl noch niemand mit hm gesprochen. Muss einen ganz schön großen Kratzer geben. Aber er hatte verdient. So wie der andere behandelt!
 

Ich ignorierte seinen Blick -er starrte mich an wie ein Auto- und stolzierte zurück zum Tresen. Sobald ich ihm jedoch den Rücken zudrehte verwandelte sich mein süffisantes Grinsen in eine gequälte Grimasse und ich sah, dass Hinata uns beide beobachtet hatte. Sie zog ungläubig eine Augenbraue hoch, als ich die Augen verdrehte und ihr bedeutete, dass wir später sprechen würden.

Wie ich sie kannte, würde sie alles haarklein wissen wollen.
 

Und genau darauf hatte ich überhaupt keine Lust. Ich wollte die gesamte Geschichte nicht von hinten aufrollen und den ganzen Scheiß von früher noch einmal durchleben. Gott, vielleicht oder wahrscheinlich würde ich sogar in Tränen ausbrechen und Hinata würde mir dann eine Hand auf die Schulter legen, um mich zu trösten. So wie in den Soaps und Filmen, wo es immer ein Happy End gibt und sich auch alle irgendwann wieder vertragen. Amen, aber so etwas brauchte ich in dieser Situation gar nicht.

Nichts gegen Hinata, oder sonst wen, aber Nein danke!
 

Während ich die anderen Kunden bediente, versuchte ich Sasuke so gut es eben ging, aus meinen Gedanken und meinem Kopf zu verbannen. Ich musste mich wirklich darauf konzentrieren, dass mir das volle Tablett mit dem ganzen Kaffee und Kuchen nicht von der Hand purzelte.

Ignorieren konnte ich seine Blicke aber auch nicht wirklich, die schienen mich regelrecht zu verfolgen.

Egal, wo ich hintrat, jedes mal spürte ich dieses Kribbeln im Nacken, das man nur dann spürt, wenn man beobachtet wird oder sich zumindest so fühlt.
 

An sich war unsere gemeinsame Geschichte, wenn man sie denn so nennen konnte, gar nicht so dramatisch. Von außen betrachtet jedenfalls. Aber als wir noch Kleinkinder waren, hatte es mich doch schon sehr geprägt und das zog sich halt bis in die Gegenwart.
 

Sasuke war damals neu in die Stadt gezogen und kam in meine Kindergartengruppe. So als kleiner Kerl mit schwarzen Wuschelhaaren und großen dunklen Augen. Da war er noch süß. Für die Erzieherinnen jedenfalls, denn sie verfielen gleich in den ‚Süßes-Kind-Modus‘. Das tat jeder bei seinem damaligen Anblick. Heute auch noch; FAST jeder!

Jedenfalls konnten wir uns schon damals im Kindergarten nicht riechen. Ich weiß nicht mehr genau warum, ich habe nur noch im Kopf, dass er mich gerne mit Stiften beworfen hatte, wenn wir in der Mal-Ecke waren, oder dass er mir meine Bauklötze wegnahm, wenn ich ein Haus bauen wollte und dass er mich ‚Pinkie‘ nannte.

Tut er immer noch! Und ich hasse es! Dumme Haare!

Dass wir die gleichen Schulen besuchten bis zu unserem Abschluss waren alles Zufälle, wenn nicht gebe ich Gott die Schuld dafür. Das passt schon irgendwie.
 

Jedenfalls habe ich ja die Schule überlebt und ich hoffe immer noch, dass er für sein Studium weit weg ziehen wird, nach Alaska oder so, dort wo ich ihn nie wieder sehen muss, denn ich bleibe hier. Ich denke gar nicht daran, von hier weg zu gehen, da die Chaoten-Clique Mit Temari, Sasori und den anderen schrägen Typen ohne mich gar nicht überleben könnten. Ohne mich gehen sie unter. Muhahahaha!

Okay, das war wirklich schräg, aber wer behauptet denn, dass ich normal bin? Richtig, niemand.
 

So in etwa verlief dann auch das Gespräch mit Hinata, der ich in unserer kurzen Pause alles erzählen musste. Sie drohte mir mit Schokoladendonutentzug, da hatte ich leider keine andere Wahl. Ihr versteht mich, oder?
 

Ich schaute auf die Uhr, unsere Pause war fast vorbei.

„Hinata? Schaust du mal eben schnell nach, ob Sasuke weg ist?“

„Warum?“

Sie sah mich verständnislos an.

„Och, nur so..“

Hinata stemmte ihre Arme in die Seite und sah mich mit ihrem Psychologenblick an, mit welchem sie jeden Pinguin dazu bringen könnte, die Antarktis zu verlassen.

Man, was hatte ich denn heute wieder mit Pinguinen?! Vielleicht sollte ich mir einen anschaffen, der konnte dann in meinem Kühlschrank wohnen.

„Sakura?“

„Glaubst du, ein Pinguin würde bei mir überleben?“

Sie hob ihre Augenbraue.

„Verwirre mich nicht. Warum?“

„Also nein. Ich übrigens auch nicht.“

Ihre Augenbraue rutschte höher.

„Auch nicht, wenn ich mir irgendwann eine Kühltruhe zulegen sollte?“

Die Augenbraue sprang noch eine Etage höher.

Ich stöhnte genervt auf.

„Verdammt,…Also gut, du hast mich. Ich habe keine Lust mich von Sasuke noch die gesamte restliche Schicht stalken zu lassen. Wenn er noch da ist, verschwinde ich und übernehme meinetwegen deine Schicht nächste Woche, aber bitte schick mich da nicht wieder raus.“
 

Ich sah sie mit meinem besten Hundeblick an den ich drauf hatte. Anscheinend funktionierte es, denn sie seufzte lies die Arme sinken und lugte um die Tür herum in das Café hinein. Ich hing ihr im Nacken um auch ja mitzubekommen, was sie sagte.
 

„Er ist weg.“

„Jesus, Maria und Josef. Danke!“

Ich atmete aus und gleichzeitig viel mir ein ganzes Gebirge vom Herzen.

„Du fängst jetzt mit Glauben an? Etwas spät oder?“

„Nein, Quatsch. Wie könnte ich. Erinnerst du dich nicht? Gott hasst mich.“

„…Ach ja, ich vergas.“

„Genau..“

Ich grinste.

Meine herzensgute Hinata, immer für einen Spaß zu haben, aber sie tat niemals auch nur einer Fliege etwas zur Leide. So passte sie wunderbar zu Naruto-Grinsebacke, wie ich ihn fortan nannte. Die beiden waren so süß zusammen. Ach ja…
 

Sakura, nicht in einen deiner Tagträume verfallen, das bekommt dir nicht.

Das Ende vom Lied bzw. von den Tagträumen war immer, dass ich auf die absurdesten Gedanken kam; siehe oben, Pinguine.

Aber mal ehrlich, gibt es irgendjemand, der schon einmal versucht hatte einen Pinguin in der eigenen Kühltruhe zu halten? Nicht? Schade. Ich würde das wirklich für mein Leben gerne mal ausprobieren. Vielleicht geh ich auch irgendwann mal in die Antarktis? Wer weiß?
 

Ich schweife schon wieder ab, ab, ab, …
 

„…“

„Ähm, Sakura? Wie sagest du doch gleich sieht dieser Sasuke aus?“

„Groß, schwarze Haare, Designerklamotten, wieso?“

„Ich glaube, dann hab ich mich versehen.“

„Oha…“

„Ja.“

„Gott hasst mich!“

Ich lies den Kopf hängen. Das wäre natürlich auch zu schön gewesen. Einmal, aber auch nur EINMAL, hätte ich Glück gehabt. Aber nein! Gott warf ja bekanntlich die Würfel. Verdammt!

„Anscheinend nicht so sehr wie du denkst.“
 

Häh?

Jetzt verstand ich gar nichts mehr. Hinata hing immer noch halb hinter der Tür und linste in den großen, mit warmen Farben gestrichenen Raum hinein. So hatte sie den besten Ausblick auf alle Tische und die dazu gehörigen Personen.

„Ich wusste gar nicht, dass es Sasuke gleich zweimal gibt. Ist er ein Zwilling?“

„Häh?!“

Eine wirklich geistreiche Bemerkung.

„Daraus schließe ich jetzt einfach mal: Nein-“, Hinata schüttelte den Kopf, „ aber sieh doch selbst.“

Sie wies mir mit ihrem ausgestreckten Finger die Blickrichtung. Meine Augen wurden Tellergroß und mein Mund klappte auf.

„Öhm…“
 

Mir verschlug es wortwörtlich die Sprache, denn tatsächlich: Da stand eine exakte Kopie von Sasuke Uchiha mit dem Rücken zu uns gedreht und schien heftig auf eben genannten einzureden.

Ein fast identisches Abziehbild und auch nur fast, weil die Person Nr. 2 keine kurzen schwarzen Haare besaß, sondern lange braune, die ihm über den Rücken fielen.

Sasuke schaute ziemlich zerknirscht, was ein kleiner Teil meines Bewusstseins mit diebischer Freude zur Kenntnis nahm, der größte Teil jedoch war immer noch auf die zweite Person gerichtet, die sich jetzt halb umdrehte, anscheinend um in die Richtung zu schauen, die Sasukes Finger ihm wies.

Zu meinem Glück wies er genau auf meinen aus der Tür schauenden Kopf. Oder auf Hinatas.

Ich schaute runter; da wo vorher noch Hinata gestanden hatte, herrschte jetzt gähnende Leere.

Die kleine hatte sich einfach vom Acker gemacht. Frechheit!

Jetzt stand ich ganz alleine da!
 

Ich sah dem Fremden ins Gesicht, der mir auf einmal gar nicht mehr so fremd war. Moment! Den kannte ich doch.

Da stand meine Zeltlagerbekanntschaft aka Itachi Uchiha vor mir und grinste mich an.

„So sieht man sich wieder.“

„Ja, …ich wünsch dir auch einen schönen Tag.“, ich lächelte schwach.
 

„Was.. wie.. ich meine… Ihr kennt euch?“
 

Sasuke guckte wie ein Auto, die Kinnlade lag auf dem Boden, die Augen tellergroß.
 

„Vermutlich.“, Itachi und ich grinsten uns einen ab, als wir Sasukes Gesicht sahen.

Köstlich!

„So, ich werde dann auch mal weitermachen, der Laden bedient sich schließlich auch nicht ganz von alleine.“

Ich wollte mich schon wieder zur Theke umdrehen, um die restlichen Gläser zu spülen, die Hinata mir netterweise stehen gelassen hatte, als Itachi mir auf die Schulter tippte.

„Du arbeitest hier?“

„Ja.“

„Dann komme ich demnächst vielleicht mal vorbei. Ich muss mir deine Kellerkünste mal genauer anschauen.“

„Tu das; tu das.“

Ich grinste mir einen ab und Itachi wand sich wieder Sasuke zu.
 

„So mein geliebtes Brüderchen: Ich bin auch nur gekommen, um dich abzuholen. Mum hat wieder lautstark geschimpft, als du mal wieder nicht zum Essen da warst; Ich zitiere: ‚Itachi, du holst jetzt sofort mein Sasu-Spätzchen nach hause oder es setzt etwas! ‘.“

Sasuke sah aus, als ob er gleich am liebsten im Boden versinken würde, denn Itachi hatte nicht gerade leise gesprochen. Außerdem hatte er in so einem komischen Maß seine Stimme verstellt, dass sie nun ganz hoch und quietschig klang.
 

Sasu-Spätzchen! Den Spitznamen musste ich mir merken. Damit konnte ich ihn aufziehen, wenn er mir doof kam. Oh ja, das würde ein Spaß werden! Muhahahaha!
 

Währenddessen ging ich zurück zur Theke und begann endlich die Gläser auszuspülen und stapelte sie fein säuberlich neben mir. Als ich damit fertig war und ich mir gerade ein frisches Handtuch aus einem unteren Schrank holte, war Itachi im Begriff zu gehen und Sasu-Spätzchen hinter sich herzu schleifen.
 

Ich merkte das auch nur, weil ich nur ein hingeworfenes ‚Ciao, Sakura, wir sehen uns spätestens auf der Halloween-Party. ‘ hörte.
 

RUMMMS!

„Auuuu~!“

Ich sah Sternchen.
 

Ich hatte nämlich rein aus Reflex den Kopf gehoben, um Itachi noch einen letzten lieben und Sasuke einen bösen Blick zu schenken, doch es kam alles anders:

Ich bemerkte nicht, dass sich die Thekenplatte über meinem Kopf befand und donnerte beim Kopfheben mit voller Wucht dagegen.

Schmerzhaft, sage ich euch! Probiert das bloß nicht aus! Schon bei der Erinnerung an das Geschehene wächst mir wieder eine Beule.

Ich hörte nur noch Sasukes leises, hämisches Lachen, das von draußen erklang, ein leises Motorengeräusch und er war endlich weg.
 

Nur das leise Klingeln in meinen Ohren blieb zurück.

Hinata kam sogleich angerannt und kniete sich besorgt zu mir herunter. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich auf die Knie gesunken war und mir die gestoßene Stelle mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt. Na toll!
 

Ich blickte auf und sah Hinata ins Gesicht.

„Da wächst bestimmt jetzt eine fette Beule. Hast du vielleicht irgendwo einen Kühl Akku für mich?“

„Klar, Momentchen eben.“, sagts und sauste davon in Richtung Eisfach.

Ich blieb einfach still sitzen, was anderes blieb mir eigentlich auch gar nicht übrig, denn selbst bei der kleinsten Bewegung schmerzte mein Hirn wie nach einem dreimaligen Überschlag.
 

Um das gefüllte Café machte ich mir im Moment keine Gedanken. Das würden wir gleich schon wieder in den Griff bekommen, in den letzten Minuten hatte sowieso niemand einen Wunsch, dieser Zustand würde bestimmt such noch ein paar Minuten länger anhalten, bis Hinata mit dem Akku zurück war.
 

Kaum hatte ich den Gedanken zu ende gedacht, kam sie auch schon angelaufen und hielt mir einen Beutel auffordernd entgegen, den ich jedoch meinerseits kritisch betrachtete.

„Was ist das?“

„Guck nicht so komisch. Das ist Eis. Oder Eiswürfel, die ich in einen Beutel geschmissen habe. Tut mir leid, aber die Kühl Akkus waren leider aus.“

„Ist schon gut. Hauptsache etwas zum Kühlen.“

Mir entwich ein leises Stöhnen, als ich das kalte Zeug auf meine schmerzende Stelle legte, die daraufhin begann schmerzhaft und in regelmäßigen Abständen zu pochen.

Ich verzog das Gesicht, stellte mich langsam wieder hin und begann, das Geschirr mit einem neuen Handtuch trocken zu wischen.

Bedienen würde ich für heute wohldefinitiv vergessen können.

Und alles mal wieder nur wegen Sasuke!
 

„…“
 

„Super Tag, echt!“
 


 


 

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Ich hab ja selbst schon mal darüber nachgedacht, wie es wäre, wenn ich einen Pinguin hätte, oder ein Hausschwein, Hmmmm...
 

Gewöhnt euch aber auch nicht an das Tempo, denn das wird leider nicht so bleiben. -.-

Die Anfänge des nächsten OS sind zwar schon geschrieben, allerdings fehlt mir noch ein Verbindungsstück, weshalb ich noch ein bisschen grübeln muss...xD
 

Hauptsache euch hat dieser OS gefallen! Und lasst mir eure Meinung da! :D
 

Sonnenblume



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-10-29T21:10:43+00:00 29.10.2011 23:10
Ich liiiiiiiebe die OS :) weiter so ^^
Von:  BlackVelvet87
2011-10-29T12:09:18+00:00 29.10.2011 14:09
Tolles Kappi bzw. toller OS!
Nur eine Frage: Wie passen Januar und Halloweenparty zusammen???

LG Mizuni-Chan


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