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Spiel mir das Lied von der Liebe

Joey x Kaiba---> Kapitel 9 ist da :3
von

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4. Kapitel

4. Kapitel

Ich muss sagen, ich mag das Kapi sehr gern ^-^

besonders den Anfang ^^

Der Text am Anfang ist von Tatu- Beliy Plaschik (übersetzt von mir xD)

http://www.youtube.com/watch?v=n3vEIEa_AYo

Diesmal das original, weil das englische doch weit von dem geht, was es im russischen hergibt ^^

Desweiteren bin ich immer noch bereit ens zu verschicken, meldet euch bei mir ^-^

kommis sind natürlich weiterhin erwünscht

besonders von den stillen lesern xD
 

lg
 

Keksi und viel spaß ^-^
 

Ich male mit schwarzer Farbe

Auf die Wand ein stumpfes Wort

Für mich ist es nicht wichtig

Für dich ist es nicht neu

Für mich ist es bedeutungslos

Für dich ist es lebenswichtig

Ich male mit schwarzer Farbe
 

Schweigend kam Joey nach hause. Schweigend, wie er das Klassenzimmer verlassen hatte. Schweigend, wie er aus dem Schulgebäude gegangen war. Schweigend, wie er seinen Schulweg gelaufen war. Schweigend, wie er dem Nachbar zu genickt hatte, der ihn freundlich gegrüßt hatte.

Schweigend warf er seine Schultasche in die Ecke seines Zimmers. Schweigend. Immer wieder Schweigend.

Er öffnete seinen Schrank, fischte eine ausgebeulte Sporthose, eine alten, ausgewaschenen Pullover und Boxershorts raus, um dann schweigend ins Bad zu gehen, um sich zu Duschen.

Die ganze Zeit hatte er den Geruch von Kaiba an sich, den ihn unermüdlich an seine Tat erinnerte. Schweigend betrat er die Dusche und schweigend ließ er heißes Wasser laufen.

Schweigend wurde er nass. Es spülte den Dreck weg. Den Dreck von Kaiba, der den ganzen Heimweg eine feuchte Erinnerung an das Geschehene war. Schweigend hatte er es in Kauf genommen. Schweigend liefen ihm die Tränen über die Wange und wurden vom Wasser weggespült. Schweigend verfluchte er sich, dass er sich so billig verkauft hatte.

Schweigend.

„Scheiße“, schrie er, haute mit der Faust gegen die gekachelte Wand.

„Scheiße“, immer wieder, „scheiße, scheiße, scheiße.“

Immer wieder schlug er die Wand, als ob sie schuld wäre, als ob sie ihn so weit getrieben hätte, als ob sie es ihm angetan hatte.

Er wusch sich unzählige Male. Seifte sich ein. Wusch es ab. Tat es wieder und wieder, aber es änderte sich nichts.

Seine Haut war gerötet vom heißen Wasser und von dem vielen Reiben.

Scheiße

Irgendwann gab er es auf, seine Sünde konnte er nicht abwaschen. Das Gefühl, der dreckigste Mensch auf dieser Welt zu sein, auch nicht.

Er stieg aus der Dusche, trocknete sich spartanisch ab und zog sich die frische Kleidung an. Die alten Sachen warf er in den Wäschekorb und vergrub sie tief unter der anderen dreckigen Wäsche, er wollte sie vor ihm verstecken und nie wieder sehen, nie wieder finden.

Dann ging er in die Küche, machte sich einen Kaffee und stellte ihn vor sich hin.

Sein Vater war wieder nicht zu Hause. Am Samstagabend war er kurz da gewesen, hatte Sachen aus den Schränken geworfen, er hatte etwas gesucht. Joey hatte nicht gefragt, nach was, jetzt überlegte er sich, ob er es aufräumen sollte, ob er die Wohnung mal wieder putzen sollte. Der Dreck der sich angesammelte hatte entfernen. Wenigstens etwas Sauberes in seinem Leben schaffen. Der Kaffee stand unangerührt vor ihm. Das erste Mal ein seinem Leben wollte er eine Zigarette und einen starken Drink. Würde er jetzt enden wie sein Vater, der sich nie zu Hause blicken ließ?

Sollte dass seine Zukunft sein?

Er entschied sich gegen den Alkohol, aber für eine Zigarette. Die Packung aus Kaibas Mantel lag auf seinem Schreibtisch und er nahm sie an sich.

Mit zitternden Fingern, als wäre er auf Entzug von irgendwelchen Drogen, versuchte er eine Zigarette zu greifen. Er brauchte mehrer Anläufe, bis endlich eine zu fassen bekam.

War er jetzt schon so von Kaiba abhängig, dass er zu Hause seine Zigaretten rauchte?

Auf dem Tisch lag auch noch das Zippo. Warum benutzte Kaiba keine einfachen Feuerzeuge?

Mit einem leisen ratsch drehte Joey das kleine Rädchen und das Gas, welches aus dem Zippo austrat, wurde entzündet.

Er nahm einen Zug, einen zweiten und dritten, dann drückte er die Zigarette in einem Aschenbecher aus, sie war nicht mal bis zur Hälfte aufgeraucht, aber der Geschmack brachte einen Würgerefelex mit sich. Vielleicht weil es Kaibas Zigaretten waren?

Vielleicht weil er noch Kaibas Geschmack im Mund hatte? Den bitteren Geschmack von verrauchtem Tabak und eines Kerls.

In seinen alten Zeiten, vor Yugi, da hatte er oft geraucht. In seiner Gang hatten alle geraucht und er wollte dazu gehören, aber er wurde nie abhängig davon. Hatte aber nie aufgehört eine zu rauchen wenn man es ihm anbot. Es wurde immer seltener. Er mochte den Geschmack von einer frisch angezündeten Zigarette. Das Gemisch aus Rauch, Nikotin und dem Gas aus dem Feuerzeug. So schmeckte der Tod auf Raten und er schmeckte gut, bitter aber gut.

Joey fasste seinen Kaffee nicht an, nicht mal als er schon lange zu Dampfen aufgehört hatte, nicht mal als er kalt war. Irgendwann schüttete er ihn weg und wusch die Tasche, um sie dann ordentlich auf dem Abtrockner zu legen. Ordentlich, sauber und rein.

Dann ging er wieder in sein Zimmer, entschied sich gegen das Aufräumen, vielleicht später, vielleicht morgen, vielleicht irgendwann, vielleicht auch nie.

Er warf sich auf das Bett, das schwer aufknarrte bei dem plötzlichen Gewicht. Dann starrte er die Decke an. Es wurde dunkel draußen, aber es war bedeutungslos. Es war Winter, es war immer Dunkel. Dunkel und kalt. Kalt wie Kaiba, dunkel wie seine Gedanken.

Erst sein Handy riss ihn aus seinen schwarzen Überlegungen.

Es lag neben seinem Bett, wo er es am vorherigen Abend abgelegt hatte. Er nahm es nicht gerne mit in die Schule. Eine fröhliche Melodie kam aus dem Handy, eine leicht melancholisch, doch trotzdem fröhlich. Er schaute auf das Display, wo Tristans Name drauf aufleuchtete. Es erstaunte ihn nicht, doch er hatte gehofft, dass er heute wenigstens seine Ruhe vor ihm hätte.

„Was ist?“, sagte er müde ins Handy.

„Mensch, das fragst du? Ich will wissen, wo du bist, was passiert ist, einfach alles“, Tristans Stimme war fröhlich.

Berechenbar fröhlich.

„Kannst du es dir nicht denken?“, Joey hatte keine Lust zum Reden, erst recht nicht über das Thema, ob er wohl jemals Lust bekommen würde darüber zu erzählen?

Er bezweifelte es.

„Also hast du dich für meinen Plan entschieden?“, Tristan merkte es nicht, oder wollte es nicht merken, wie es Joey ging.

Es gab Menschen auf dieser Welt, die das Leid der anderen Menschen nicht sahen, nicht weil sie es böswillig nicht sehen wollten, sondern weil sie es selber nicht ertrugen, nicht wussten wie sie darauf reagieren sollten. Ob Tristan wohl dazu gehörte?

„Ja, habe ich“, der Blonde stimmte zu, als würde es gar nicht um ihn gehen, als wäre er ein stummer Zuschauer eines Films, den er kurz wiedergab. So, als ob es ihn nicht berührte, als wäre es nicht er selbst, der dort die Hauptrolle spielte.

„Glaubst du, Kaiba ist angesprungen?“, Tristan war sehr neugierig.

„Das wird sich zeigen.“

Bitte beende es hier.

„Was glaubst du denn?“, hackte Tristan weiter nach.

„Ich denke schon, wenn seine Gefühle ehrlich sind“, Joey fing an, an ihnen zu zweifeln.

Er verdrängte die Nacht vom Freitag auf Samstag, die er mit Kaiba verbracht hatte. Vielleicht war es ein böser Traum, genauso wie das Geschehene in der Schule, vielleicht war alles nur ein Traum, ein böser Alptraum der ihm den Tag verbitterte.

Vielleicht hatte Kaiba es nur so gesagt, es war einfach ein schlechter Scherz. Außerdem waren Betrunkene und nüchterne Menschen ganz verschiedene Persönlichkeiten. Der Charakter änderte sich. Das erlebte Joey oft genug, wenn er seinen Vater mal sah. In letzter Zeit wurde es seltener.

Damals, als seine Familie in takt und seine Welt noch heil war, da war sein Vater ein anderer Mensch gewesen, kein Vergleich zu heute.

Aber, wie weit sich Kaiba mit Alkoholkonsum und vom Kaiba der Nüchtern ist unterschied, würde sich zeigen.

„Die sind das schon, du kennst doch das Sprichwort: ‚Besoffene sagen immer die Wahrheit’“, Joey glaubte immer noch nicht daran.

Besoffene sagen auch einfach Sachen, die ihnen gerade in den Sinn kommen.

Und sie sagen viel, wenn der Abend lang ist, dass etwas davon stimmte, war gut möglich. Aber auch ein Affe vor einer Schreibmaschine schafft irgendwann, ein Wort zu schreiben, wenn er lang genug auf die Tasten haut.

„Ja, du hast wohl recht“, es war leichter zuzustimmen, als es abzustreiten.

Auf eine Diskussion hatte er keine Lust, wie auf das ganze Gespräch nicht.

„Hast du mir sonst nicht zu erzählen? Zum Beispiel wie du es geschafft hast?“, fragte Tristan.

„Nein, ich habe sonst nicht zu sagen, wenn ich was zu sagen habe, melde ich mich bei dir, versprochen.“

„Wirklich?“

„Ja, Tristan, ganz wirklich. Ganz ehrlich, ich ruf dich an, versprochen. Also man hört sich, oder hier, man sieht sich morgen in der Schule. Wenn du es wagst Tea oder Yugi was zu sagen, dann bring ich dich um, merk dir das. Tschüss“, Joey wartete nicht auf Tristans Antwort.

Er legte einfach auf, er hatte von Anfang an keine Lust zum Reden gehabt und nach seinen letzten Worten hatte es dann wohl auch Tristan verstanden.

Die Sätze waren ohne sein Zutun einfach aus ihm gesprudelt. Es hatte in seinem Kopf einfach Klick gemacht, als wäre seine Geduld durchgebrannt. Wurde er nun verrückt?

Er ließ seine Hand neben sich sinken und starrte die Decke an, das Handy immer noch fest im Griff.

Vielleicht würde sich Kaiba auch gar nicht melden?

Vielleicht war das alles umsonst?

Joey war hin- und hergerissen, wenn Kaiba sich nie wieder melden würde, dann würde er das alles nie wieder machen müssen, doch dann hatte er sich umsonst erniedrigt. Würde Kaiba sich melden, dann müsste er das wieder und wieder machen. Wo sollte es nur Enden.

Er starrte die Decke an, als ob sie die Antwort kannte, die er selber nicht wusste und erschrak als sein Handy plötzlich anfing zu vibrieren und kurz drauffolgtend zwei kurze monotone Piepser ertönten.

Eine Sms.

Joey ahnte, wer es war und es würde wohl keiner seiner Freunde sein.

Er behielt recht, als er auf das Display schaute und eine Nummer sah, die er nicht kannte.

Nebenbei bemerkte er, dass es kurz nach zehn Uhr abends war.

Er öffnete die Sms.

„Hallo Wheeler, möchtest du mir erklären, was das in der Schule sollte?
 

Kaiba“, stand in der Sms.

Natürlich war es Kaiba, wer sonst würde ihm jetzt schon eine Nachricht schicken.

Er überlegte kurz, sollte er es weitertreiben, dieses bitterböse Spiel?

Doch die Entscheidung hatte er schon lange gefällt.

„Das hört sich nicht wirklich gut gelaunt an, willst du mir sagen, es hat dir nicht gefallen?“, tippte Joey geschickt und sendete seine Antwort.

„Das habe ich nicht gesagt, ich bin nur… verwirrt.“, kam es auch prompt zurück.

„Also hat es dir gefallen?“, Joey setzte sich auf.

Kaiba hatte also angebissen.

„Das folgt aus der Antwort davor, richtig. Komm raus, ich stehe vor deinem Haus, ich denke wir müssen reden.“

Verwirrt stand Joey auf und blickte aus einem Fenster. Dort stand ein Auto, die Farbe konnte er nicht erkennen, es könnte auch nur Zufall sein, würde Kaiba jetzt wirklich vor seiner Haustür stehen?

Abermals bekam sein Handy eine Sms.

„Ja, ich stehe wirklich vor deiner Haustür.“

Joey schaute von seinem Handy noch mal aus dem Fenster und sah wie ein Schatten gerade eine Zigarette anzündete. Ein leichtes glühen erkannte er jedenfalls. Ohne das Glühen wär ihm die Person gar nicht aufgefallen. Viel zu dunkel war es um die Uhrzeit und in der Gegend wurden keine Laternen eingeschaltet. Nur das Mondlicht erhellte hier die Straßen, dass war aber wie auch die Sonne schon, von den Wolken verdeckt und das Licht schaffte es kaum seinen weg durch die Wolkenmassen zu bahnen.

„Ich komme gleich.“, schrieb er zurück.

Dann huschte er zu seinem Kleiderschrank und zog sich schnell um. In seiner Hauskleidung konnte er doch nicht vor Seto Kaiba treten, den Stolz hatte er noch.

Er zog eine blaue Jeans an und ein Hemd, eins der wenigen die er besaß und stürmte aus seinem Zimmer. Auf den Weg durch die Wohnungstür, griff er nach seiner Winterjacke und zog sie im kalten Treppenhaus an.

Dann stand er da, vor der Haustür und fummelte mit seinem Schüsselbund an dessen Schloss rum und suchte nach dem passenden Schlüssel, um das Schloss, das sicher schon seit einer Stunde abgeschlossen war, aufzuschließen.

Als er endlich den richtigen Schlüssel gefunden hatte, hielt er inne. Er sammelte sich innerlich, sprach sich den Mut zu, dass er das alles wirklich durchziehen wollte, dass es ihm nur besser gehen könnte und er schon alles geopfert hatte, dann drehte er den Schlüssel um und ging durch die Tür.

Kaiba stand vor ihm, neben sich natürlich ein teures Auto, es war schwarz wie Joey es jetzt erkannte. Der Firmenchef stand alleine da.

Joey ging zu ihm, der warf seine aufgerauchte Zigarette auf den Boden und drückte sie mit seinen ledernen Lackschuhen aus.

Alles was Joey besaß waren diese alten Sportschuhe, die dreckig und undicht waren.

Seine Wut gegen diese ungerechte Welt stieg und die Wut gegen Kaiba, der das alles besaß, doch er schluckte die Wut runter, setzte sein falsches Lächeln auf und behielt die Wut im Bauch, sie sollte ihn weiter treiben, dazu bringen seinem Gegenüber zuzustimmen und diese falsche Freundlichkeit aufzusetzen.

Er schaute von den Schuhen auf, sah den teueren weißen Anzug, der keine Falten besaß, außer die Bügelfalter die fein säuberlich war. Darüber hatte er einen teueren schwarzen Mantel an, den Joey noch nie gesehen hatte. Vielleicht weil der Blonde den Brünetten nie wirklich in seiner Arbeitskleidung gesehen hatte, außer einige Male, die er an einer Hand abzählen konnte.

„Hallo Kaiba“, grüßte Joey seinen Gegenüber, der ihn musterte.

Der Brünette nickte nur.

„Ich hab dich nicht hier erwartet“, sprach der Jüngere weiter.

„Ich unterhalte mich nur nicht gerne über Sms und Telefon, besonders nicht über Sachen die nicht geklärt sind“, erwiderte Kaiba.

„Ich hätte nicht erwartet, dass du Zeit hast dich von deiner Arbeit zu trennen und einfach hier her zu fahren“, der Blondschopf zuckte teilnahmslos mit den Schultern, alles schien weit weg von ihm.

Berührte ihn nicht, es schien, als würde es nicht um ihn gehen.

„Habe ich auch nicht, aber manchmal muss man Prioritäten setzen.“

„Und was sind denn die Prioritäten des kalten Kaibas?“

„Dass ich meine Arbeit sinnvoll und schnell erledige, ohne dabei Fehler zu machen. Was heute schlecht geht, wenn mein Kopf wo ganz anders stand.“

„Ach wo stand er denn?“, frech grinste Joey, er raubte dem unterkühlten, arbeitswütigen Kaiba die Möglichkeit sich zu konzentrieren.

„Bei deinem unmöglichen Verhalten.“

„Wieso denn unmöglich? Wie du siehst, ist es ein sehr wohl mögliches Verhalten, von einem Straßenköter wie mir.“

„Ich...“, Kaiba seufzte, nahm eine weitere Zigarette zu sich und zündete sie an, „ich weiß nicht was ich davon halten sollte. Was willst du?“

„Was ich will?“

„Ja, dass hast du gut wiederholt, Wheeler.“

„Danke, dass du mich wieder an meinen Namen erinnerst. Ohne dich hätte ich ihn fast vergessen“, sarkastisch verbeugte sich Joey vor dem Firmenchef.

„Wechsel nicht das Thema, sag mir was du damit bezwecken wolltest“, Kaiba war gereizt, immer wieder war er heute alle Möglichkeiten durchgegangen, was Joey damit bezwecken wollte.

„Was glaubst du denn Kaiba?“

„Spaß? Etwas Neues entdecken? Etwas ausprobieren? Es gibt tausend Gründe“, tausend Gründe von denen er jeden einzelnen mindestens hundert Mal im Kopf durchgegangen war.

„Und was wäre für dich der schönste Grund?“

Geschockt blickte Kaiba weg, richtete seinen Blick auf sein Auto und zog die letzten Züge seiner Zigarette, um sie dann auch achtlos auf den Boden zu werfen.

Er bemerkte selbst, dass es eine schlechte Angewohnheit war.

Dann blieb es still. Schweigend standen sie da.

Schweigend! Immer wieder schweigend.

„Ist es so schwer, deine wahren Gründe zu sagen?“, flüsterte Kaiba.

„Ist es so schwer, deinen Wunsch zu äußern?“, kam die Gegenfrage von Joey.

„Vielleicht habe ich einfach mehr zu verlieren als du?“

„Denkst du denn, dass ich nichts zu verlieren habe?“, antwortete der Blonde schnippisch.

„Glaubst du denn, ich habe weniger zu verlieren als du?“

„Das habe ich nicht gesagt, aber ich will was von dir hören, bevor ich mich dir öffne. Es muss ja nicht alles nur von mir kommen.“

„Also du willst wissen, was für mich der schönste Grund ist? Der Grund den ich mir erhoffe, dass ich hier her fahre?“

„Wow, Kaiba, 100 Punkte für’s zusammenfassen unseres Gesprächs. Aber was erwartet man von einem Einser Schüler“, sagte Joey ironisch.

„Ich…“, wieder unterbrach Kaiba sich selbst, in dem er eine weiter Zigarette anzündete, „ich hoffe… das es Gefühle für mich sind.“

Joey wusste, dass er ab jetzt den Brünetten in seiner Hand hatte, dass er gewonnen hatte.

Er, der Straßenköter, wie er immer von dem Älteren gerufen wurde, hatte ihn besiegt, ohne dass es sein Gegenüber wusste.

„Und was wäre, wenn ich sie hätte?“

„Dann… Glaubst du nicht, dass du dran bist und mir deine wahren Gründe mal nennen könntest?“

Ich hasse dich.

„Kaiba, ich liebe dich.“

Ich hasse dich für alles, was du mir angetan hast.

Verdutzt blickte der Größere zu Joey.

Schaute tief in die honigbraunen Augen und suchte nach einem Anzeichen, ob diese ihn belogen.

Ich hasse dich dafür, dass du alles hast und ich nichts.

Er fand nichts, er sah nur, wie der Blonde ihn mit festem Blick anschaute und ihn freundlich anlächelte. Ein Lächeln, das ihm noch nie gegolten hatte.

„Meinst du das ernst?“, er wusste nicht, was er sagen sollte, er konnte es nicht glauben.

„Ja“, antworte Joey.

Nein!

„Natürlich meine ich es ernst Kaiba, oder glaubst du, ich hätte das alles nur aus Spaß gemacht?“

Stillschweigend nahm Kaiba es hin, ließ die Worte immer wieder schnell im Innern durchgehen.

Immer wieder.

Kaiba, ich liebe dich.

Leise klirrend viel erst das Zippo, dann seine Zigarettenpackung und dann die angezündete Zigarette, die der Brünette in der Hand hatte, auf den Boden. Er griff nach Joey nahm ihn in den Arm und hielt in stumm fest, genoss die Wärme, die er nach ihrem Treffen vermisst hatte, nahm den Geruch von dem Kleineren auf, der nach Shampoo und Seife roch, dann drückte er das Gesicht des Anderen hoch schaute noch mal in die Augen und küsste ihn. Erst zärtlich, dann fordernd und leidenschaftlich.

Joey ließ alles über sich ergehen.

Schweigend. Immer wieder.

Tat so, als ob es ihm gefallen würde. Seufzte erschöpft auf, als Kaiba von ihm abließ und lächelte ihn wieder falsch zu.

Der Brünette erwiderte sein Lächeln, jedoch ehrlich. Ein ehrliches Lächeln zog sich über sein Gesicht. Ein schönes, glückliches Lächeln, dass Joey noch nie bei ihm gesehen hatte.

„Ich liebe dein Lächeln“, flüsterte der Kleine, innerlich berührt von diesem menschlichen Wesenzug an dem sonst so kalten Gegenüber.

Ich hasse dich, für dieses Lächeln.

„Mein Hündchen, dein Lächeln ist viel schöner, es war der Grund, warum ich immer wieder in die Schule kam“, noch ein Kuss auf Joeys Lippen.

Ich hasse dich, für dieses Geschnulze.

„Dieses Lächeln und deine wunderschönen temperamentvollen Augen.“

„Hast du deswegen mich immer geärgert?“

„Nur deswegen“, flüsterte Kaiba.

„Warum konntest du denn nicht einfach nett zu mir sein?“

„Was hatte ich schon zu verlieren? Ich dachte, du würdest mich nie in Erwägung ziehen. Ich dachte, ich könnte machen was ich wollte, du würdest mich nie lieben. Weil…“, der größere stockte und schaute geniert weg, „weil… ich ein Mann bin. Alle waren nett zu dir, dann wollte ich wenigstens eine besondere Rolle in deinem Leben spielen. Ich kann damit Leben nicht von dir geliebt zu werden, hatte mich schon lange damit abgefunden, ich konnte damit leben, von dir gehasst zu werden, aber ich konnte nicht damit leben, einer von vielen zu sein.“

„Du wärst nie der einzige gewesen, denn ich hassen würde. Ich habe viele gehasst. Pegasus, Dartz oder meinen Vater.“

„Du hasst deinen Vater?“

„Du weißt, wo ich wohne, aber du weißt nichts über meinen Dad?“, Joey Augenbraue verzog sich nach oben.

„Nein, deine Familienverhältnisse habe ich nicht nachforschen lassen. Das kam mir zu privat vor.“

„Aber wo ich wohne nicht? Du bist merkwürdig“, dieses Mal musste der Kleine wirklich lachen.

„Das mag sein, aber warum hasst du deinen Vater?“, interessiert fragte der Firmenchef nach,

„Das erzähl ich dir ein ander Mal. Ich muss mich doch auch rar machen“, Joey zwinkerte ihm zu.

„Du weißt schon, dass ich es ganz schnell heraus finden kann.“

„Ich weiß, aber dann muss ich es dir nicht erzählen. Dann musst du auch nicht mit mir reden. Denn du könntest alles über mich herausfinden. Was ich gern esse, meine Lieblingsfarbe, meine Lieblingsfrucht, einfach alles.“

„Du isst gern Pizza, deine Lieblingsfarbe ist blau, du magst Erdbeeren, was genau genommen keine Frucht ist sondern eine Nuss, aber ich glaube, dass Spielt auch keine Rolle.“, antworte Kaiba auf eine nicht gestellte Frage.

„Ach ja, das kam dir alles also nicht privat vor?“, gehässig bückte sich Joey nach der Zigarettenpackung die auf dem Boden lag, zusammen mit dem Zippo. Er zündete den Tod für seine Lungen an und zog dran.

„Das bekommt man so mit, wenn du redest“, die eiskalten Augen beobachteten jede Bewegung des Kleineren.

„Ich mag es, dass du rauchst“, flüsterte er.

Verdutz drehte sich der Blonde zu dem Anderen um.

„Wieso?“, fragte er misstrauisch.

„Weil du dann nicht nur der liebe Junge bist, wie alle denken. Du hast etwas an dir, das nicht nur nett ist.“

„Was hat denn das Rauchen damit zu tun?“

„Weil es keiner von dir erwartet, nicht mal ich.“

„Du hast in meiner Vergangenheit nur falsch geforscht.“

„Ich habe mir deine Vergangenheit gar nicht angeschaut, denn wichtig ist nicht was war, sondern das Jetzt.“

Joey lachte auf.

„Das Jetzt ist nur ein Augenblick der schneller vergeht wie man denkt, was jetzt noch ist, wird gleich vergangen, also ist die Vergangenheit wichtiger wie das Jetzt, denn Vergangenheit hält dein ganzes Leben“, antworte er.

„So poetisch?“

„Ich bin nicht poetisch, dass ist meine Sichtweise. Ich stehe also für die Vergangenheit und du für das Jetzt.“

„Das mag sein, aber ist es nicht die gleiche Seite einer Medaille?“

„Und was ist dann die Zukunft?“

„Ein Traum“, seufzte Kaiba, ihm war nicht nach tiefgründigen Diskussionen.

„Ich halte es für eine Illusion, dessen Ungewissheit uns immer weiter dazu bringt weiter zu leben, in der Hoffnung, dass irgendwann alles besser wird“, antworte Joey.

„Es wird nie besser, es kann nur schlimmer werden, denn die schönen Erlebnisse werfen einen zu dunkeln Schatten, und lassen nur für einen Moment dich glücklich sein um dich ein Leben lang daran leiden zu lassen, weil du nie daran kommst, noch mal so glücklich zu sein.“

„Kaiba, du bist ein Pessimist.“

„Und du anscheinend ein Optimist.“

Joey war sicherlich ein Optimist, aber anders konnte er sich das Leben gar nicht vorstellen.

Das Glas war immer halbvoll, das Leben meint es sicher irgendwann Gut mit ihm, wenn er nur die Hoffnung nicht verliert.

„Aber das wundert mich nicht“, Kaiba nahm seine Sachen von Joey entgegen und tat sie in seine Manteltasche, „aber ich bin nicht gekommen, um mit dir über Optimisten oder Pessimisten zu reden.“

„Das habe ich auch nicht geglaubt.“

„Wheeler, wie stellst du dir vor, wie es mit uns weitergehen soll?“

„Weißt du, Kaiba…“

„Seto“, unterbrach der Größere den Kleineren.

„Was?“, Joey konnte nicht ganz folgen.

„Nenn mich Seto.“

„Gut, Seto, weißt du, ich habe mir keine Gedanken gemacht“, natürlich war es gelogen.

„Ich hoffe, dir ist bewusst, dass unsere Beziehung“, Kaiba betonte das letzte Wort sehr deutlich, „niemals bekannt werden darf, außerdem wird meine Firma immer dir vorgezogen. Du musst damit leben, dass ich nicht immer Zeit haben werde, wie es uns gerade beliebt.“

„Das alles ist mir bewusst“, Joey nickte, „das habe ich mir gedacht. Aber ich bin bereit damit zu leben.“

Kaiba lehnte sich ein letztes Mal nach vorne, küsste Joey. Dann drehte er sich um, öffnete die Autotür und richtete sich zu Joey.

„Ich melde mich, wenn ich wieder Zeit habe“, damit stieg er ein und fuhr los.

Melde dich nicht bei mir.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Jonouchi
2010-06-15T01:10:34+00:00 15.06.2010 03:10
Ich hab geweint.. Als Katsuya Kaiba alles erklären sollte, als du seine Gedanken mit nieder geschrieben hast.
Ich hab richtig geweint!
Unseren Blondschopf so zu erleben, ist etwas völlig anderes.. und wenn ich die Kommentare hier lese, kann ich nicht zustimmen.
Kaiba ist nicht out of character, er ist hier einfach nur verliebt. Sein Verhalten allgemein hat sich aber nicht verändert, er ist immernoch sehr kalt.
Der Einzige, der hier "ooc" ist, ist Katsuya und das nicht zu wenig.

Deine Geschichte ist wirklich sehr spannend.. und ich denke sie ist auch sehr Meinung auseinanderreißend. Eine Diskussionsrunde hierzu wäre wahrlich spannend - immerhin verkauft Katsuya seinen Körper.

Oh man.. ich hab lange nicht mehr wegen einer Geschichte so geweint.. das nimmt mich richtig mit ._.

Gruss,
 Jonouchi
Von:  breath_less
2010-05-23T21:02:10+00:00 23.05.2010 23:02
Meine ARMER Seto
kann einem ja richtig leid tun
ich bin gespannt wie es weiter geht
mach schnell weiter
Von:  berenike
2010-04-19T17:11:41+00:00 19.04.2010 19:11
Ich mag den Zwiespalt von Joey, wie er immer wieder das Gegenteil sagt, wobei es immer leichter für ihn scheint, was eigentlich das Gegenteil ist, was ich jetzt anmerken muss, außerdem möchte ich das Joey das Gesagte bald fühlt *schwärm* Kaiba gibt sich auch zu offen, zwar okay, ich schreibe auch eine FF wo sie zusammenfinden müssen, aber es gibt eigentlich keine Gründe weshalb, du hast zwar geschrieben, dass Kaiba ein Teil vn joeys Leben sein will, aber warum?? Aus vielen lagen ergeben sich immer mehr Fragen, welche in den nächsten Kapiteln beantwortet werden müssen, da alles einmal etwas OoC wirken würde und weil es nicht mehr so durchschaubar wäre, was den roten Faden nicht mehr deutlich macht und automatisch vo lesen ablenkt und die Story nicht mehr interessant machen, sodass viele wegklicken, bzw. einmal lesen und wieder vergessen. Es tut mir Leid für die Kritik, aber ich äußere nur meine Meinung.

Ein plus Punkt ist die Musik, die du für jedes Kapitel aussuchst, ich kenne die meisten Lieder schon, wie zB das von t.A.T.u, außerdem hörte ich davor und jetzt t.A.T.u, zwar ein anderes Lied, aber die Stimmung, die die beiden rüber bringen ist einfach beeindruckend.

Ansonsten werde ich die Story weiter verfolgen und natürlich viele Kommentare hinterlassen und hoffen, dass du vieleicht einpaar Kritikpunkte von mir oder auch von anderen Kommentatoren dir zu Herzen nimmst, dass nicht sofort alles umgesetzt wird ist klar, da auch relativ viel an deine Idee, deinen Stil und deiner Vorstellung liegt.

Ein Happy End, so wie es hoffe, kommt vor und viel Spaß noch beim weiter schreiben und sei bitte nicht eingeschüchtert von negativen Kommentaren oder Kritik, wir wollen dir nur helfen!

LG suika
Von:  GeezKatsu
2010-04-18T22:35:30+00:00 19.04.2010 00:35
Es ist halb eins, bin total müde und zugeleich geschockt.
warum?! weil dies die erste ff ist, in der sich joey nicht so verhält, wie man es von ihm erwartet, kaiba ein tick zu sehr ooc ist.
out of charakter ist aber auch wieder falsch gedeutet. man kennt seto nur als kaltherzig und forsch in der serie, nie auf dem mund gefallen und ein spitzbübisches lächeln auf dem makellosen gesicht. doch du stellst eine sicht von ihm da, die keiner wirklich kennen kann. man kann da nur mutmaßen und nach schätzungen schreiben.
deswegen geschockt, weil du dich da ran gewagt hast. und stolz, das du es dennoch gut umgesetzt hattest.

dir steht definitiv ein pluspunkt zu, das du nicht sofort mokuba als sein ein und alles dargestellt hattest, sondern das dieser erst gar nicht vor kam. es ist nicht so, das ich den kleinen nicht mag oder gar hasse, ich habe mich einfach nur satt gelesen.

du hast eine srkastische sichtweise, die von ironie nur so tropft. du schickst die leser nicht auf eine irrfahrt durch den monsum, sondern erklärst auch vieles.
dies ist eine story, die man in der art selten liest und du es bisher gut umgesetzt hattest. gerade der adult-teil triefte nicht vor schnulze, sondern brachtest auch die realität so dar, wie sie war. unverblümt und mit ungetrübter sicht.


das ist eine story, wo es sich definitiv lohnt, sie weiter zu verfolgen und wo die leser auch auf ein happy end hoffen können. bisher habe ich das wort "drama" nicht entdeckt und wie sagt man so schön? die hoffnung stirbst zuletzt xD

schick mir ne ens, wenn es weiter geht ;)
Von:  mu_chan
2010-04-18T07:52:51+00:00 18.04.2010 09:52
woa klasse kapitel!!
ui ui na ob das ganze gut geht....ich weiß ja nicht!!
bin echt gespannt ob joey nich vielleicht doch gefühle ehrliche gefühle für seto entwickelt....
bin echt gespannt wie es weiter geht!!!
glg mu_chan

Von:  Marubis
2010-04-18T07:42:58+00:00 18.04.2010 09:42
huhu
und ich schreibe jetzt^^
*auf dein kommi in der Beschreibung deut*
man du machst es echt spannend...
ich will unbedingt wissen wie es weiter geht
und warum Joey ihn einfach nur hasst
und ob die beiden es schaffen
und und und...
*whua*
bitte schreib schnell weiter^^
Kiri



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