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Fight Number Two and other Things

Es hatte doch eine Weile in Anspruch genommen, den Weg bis zum Pier zu finden. Denn jedes Mal, wenn Nami sich umdrehte, war Zorro spurlos verschwunden. Und wenn sie ihn dann mal wieder fand, redete er sich mit Sprüchen, wie „Du bist doch in die falsche Richtung gelaufen“ oder „Ich habe mich nur kurz umgesehen und du warst plötzlich weg“ heraus. Sie kannte wirklich niemanden, der verloren ging, wenn man ihn nur einen Moment aus den Augen ließ. Nach dem sechsten Verschwinden seitens Zorros, wurde es ihr zu blöd und sie nahm ihn, wie ein kleines Kind an die Hand. „Nun hab dich nicht so! Oder ist es dir lieber, wenn ich dir ein Halsband besorge und mit dir Gassi gehe?“

Er schaute immer noch wütend auf ihre Hand, die seine umfasste und sie musste schmunzeln. “Keine Sorge, es ist dunkel genug, sodass uns keiner sehen kann“, versuchte sie ihn ein wenig zu beruhigen und es schien zu funktionieren. Zum Glück war es wirklich dunkel genug, denn sonst hätte man Namis leichten Rotschimmer wahrgenommen, der sich auf ihrem Gesicht gebildet hatte. Sprüche klopfen konnte sie, doch das war das erste Mal, dass sie mit einem Mann Händchen hielt.

Am Pier endlich angekommen entließ sie ihn von seinem Schicksal und gab seine Hand wieder frei. Sie bereute dies zwar schon im selben Moment, doch ließ sie es sich aber nicht anmerken.

„Hmm… also ich glaub, da hinten müsste eine Bar sein.“, stellte Nami fest, als sie versuchte im Dunkeln zum anderen Ende des Pier zu sehen, an dem die Feier erst begonnen haben musste. Man konnte lautes Gegröle, viele Stimmen, Gelächter und das Zerbrechen von Glas hören. Zorro sah zu Nami und stutzte, als er ihr Grinsen im Gesicht erkannte. Hätte er gewusst, dass bei ihr die Versuchung zum Stehlen geweckt wurde, hätte er wahrscheinlich den Rückzug angetreten und wäre so weiteren Schwierigkeiten entgangen.

Falls er es gewusst hätte…

Nichtsdestotrotz zuckte er gleichgültig mit den Schultern und ging in die angegebene Richtung neben Nami her. Drinnen angekommen schlug den Beiden gleich die stickige Luft entgegen, die selbst bei der enormen Größe des Raumes durch die vielen Gäste verursacht wurde. Alkohol und ein undefinierbarer Gestank, der sehr dem von altem Fett ähnelte, mischten sich noch zusätzlich in der Luft. Nami verzog vor Ekel das Gesicht, auch Zorro schien leicht angewidert zu sein, doch ließen sich die Beiden davon nicht abschrecken und bahnten sich stattdessen ihren Weg zum Tresen durch. Nach Minuten des Drängeln und Schubsens kamen sie an und Nami schaute ihn überlegend an. Schließlich sagte sie zu einem Mädchen hinter dem Tresen, ihre Bestellung von zwei Bieren an. „Noch mal ein Danke… für die Hilfe vorhin“, lächelte Nami und schmiss ihm die Falsche zu. Nicht weiter darauf eingehend, bezahlte sie noch schnell, drehte sich um und suchte einen freien Platz.

Sie musste heute noch Profit machen, sonst würde sich ihre Planung nach hinten verschieben. In dem Gewimmel war das Klauen von Brieftaschen zwar ein Kinderspiel, doch wirklich lohnen würde es sich nicht für sie. Sie musste heute noch einen Piraten mit Kopfgeld ausfindig machen, denn diese hatten meistens auch viel Geld bei sich und darum führte kein Weg vorbei. Sie drehte sich um und hielt nach Zorro Ausschau. Er war weit und breit nirgends zu sehen und sie fühlte sich merkwürdigerweise allein in der Masse. Sie schüttelte den Gedanken beiseite und arbeitete sich weiter durch die Massen auf der Suche nach ihrem nächsten Opfer.

Zorro währenddessen hatte einen etwas abgelegenderen Platz in der Nähe des Ausganges gefunden und genehmigte sich sein Bier. Auch er war nicht zum Spaß unterwegs, denn auch er musste wieder an Geld kommen. Mit wachsamen Augen schaute er sich um und überlegte, was er wegen der orangehaarigen Kleinen machen konnte. Sie schwirrte hier irgendwo herum und wenn er nicht aufpasste, konnte sie wegen einer Kleinigkeit seine Identität als Kopfgeldjäger herausbekommen. Doch ging ihm die Kleine nicht mehr aus dem Kopf. Sie hatten bisher nicht viel miteinander zu tun gehabt, doch irgendwie spürte er eine besondere Vertrautheit ihr gegenüber und das tat er bei den Wenigsten. Er schüttelte seinen Kopf, als wieder ihr Gesicht vor seinem inneren Auge erschien und er erschrak über seine eigene Leichtsinnigkeit. Er hatte sein Ziel zu verfolgen und Ende. Mehr war da nun mal nicht drin. Aber wie es aussah, braucht er sich keine Gedanken mehr über Nami zu machen, da er sie die letzten 20 Minuten nicht zu Gesicht bekommen hatte. Sie hatte anscheinend den Rückzug angetreten, weil ihr das hier wohl zu viel wurde.

Zorro hatte derweilen noch keinen ihm bekannten Piraten entdeckt und gab langsam die Aussicht auf etwas Geld auf. Etwas weiter am Tresen hatte sich eine große Gruppe gebildet, die aus Schaulustigen zu bestehen schien. Man hörte Anfeuerungsrufe und Gepfeife. Hatten wieder Betrunkene angefangen sich zu prügeln, oder war vielleicht sogar ein Pirat mit Kopfgeld daran beteiligt? Unauffällig näherte sich der Grünhaarige der Meute und schob ihm im Weg stehende Beobachter aus dem Weg. Vorne angekommen entdeckte er aber ein völlig anderes Bild. Nami, schon etwas angetrunken, schlug einen leeren Krug auf den Tisch und lächelte verführerisch. Ihr gegenüber saß ein mittelgroßer Mann mit vielen Narben im Gesicht und war dabei, seinen Krug zu leeren.

„Also ich fühle mich schon leicht beschwipst, aber ein so starker Mann wie du, wird doch wohl gegen eine Frau gewinnen können.“, Nami unterdrückte ein Kichern.

Zorro sah sie sich genauer an und erkannte, dass sie sich besser unter Kontrolle hatte, als sie es den Anderen deutlich machte. Der ganze Tisch war mit Krügen vollgestellt und Zorro hob seine Augenbrauen. Die Frau hatte echt was drauf. Der Mann ihr gegenüber dagegen sah eher armselig aus. Er hatte Tränensäcke und lief schon leicht blau an.

„Wir gehen wohl jetzt besser.“

Zorro trat nach vorne und griff sich Namis Arm.

„Hey was soll das! Ich bin dabei die Wette zu gewinnen!“, beschwerte sie sich und wollte sich losreißen. Zorro verstärkte seinen Griff und zog sie ohne Umstände aus der Kneipe heraus.

„Warum hast du dich da eingemischt?“, zischte sie leicht benommen. Es klang wenig bedrohlich, als in der ersten Kneipe, als sie ihn angefahren hatte.

„Der Typ hätte fast ne Vergiftung wegen dir bekommen.“, sagte er nüchtern und ließ sie endlich los. Im nächten Moment griff er aber gleich wieder nach ihrem Arm, da sie zu fallen drohte. Sie hatte wohl doch nicht so eine gute Auffassung, wie er anfangs dachte. Er sah sie kritisch an und merkte, wie sich ihre Augen allmählich schlossen. „Wo wohnst du?“, fragte er daraufhin und nachdem sie noch schläfrig ihm einen Straßennamen nannte, war sie auch schon im Stehen eingeschlafen. Zorro ließ ein genervtes Schnauben von sich hören und hievte sie sich auf die Arme. Er hatte verdammtes Glück, dass noch einige Menschen in den Straßen waren, die ihm sagen konnte, wohin er musste und dass es nicht sehr weit vom Pier entfernt war. Verblüfft stand er vor einem großen Motel. Er hatte sich nicht den weiteren Verlauf vorstellt und trat spontan in den Vorraum. Ein alter Mann saß hinter einer Rezeption und schien zu lesen. Als Zorro näher mit Nami im Arm kam, fing der Alte an zu lächeln.

„Ich hatte mich schon gefragt, wann die Kleine wohl mit einem Mann hierher kommen würde, aber so?“, er fing an zu lachen und Zorro runzelte die Stirn. War es das Neuste, dass sich Motelbesitzer einen Spaß daraus machten, wann Gäste mit Begleitung kamen? Er erwiderte darauf nichts und fragte nach einem Schlüssel.

„Da fragen sie den Falschen.“, der Concierge fing an, wie ein Schmalzkanten zu grinsen und meinte nur noch mit einem leichten Lachen:

„Den Schlüssel müsste die junge Dame bei sich tragen“

Zorro wurde sich erst Sekunden später seiner Worte bewusste und schaute auf Nami in seinen Armen. Er schluckte, als er keine Tasche oder ähnliches bei ihr entdeckte und sah verzweifelt zu dem Alten. Der schaute immer noch vergnügt und sagte ihm mit süffisanter Stimme „Ihr Zimmer ist Nr. 36“ und wandte sich wieder lachend seiner Lektüre zu.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2010-03-19T22:02:09+00:00 19.03.2010 23:02
Irgendwie mag ich es wenn die beiden in einer Bar sind x]
ich weis nicht wieso, aber ich find trinkspielchen irgendwie toll und das Kapitel war auch toll ;)
Vorallem fand ich den Typen mit seiner Lektüre lustig

Aber ich frag mich gerade was der wohl von Nami denkt o.O
Von:  OnePieceFan
2010-03-19T21:27:09+00:00 19.03.2010 22:27
Mädel du begeisters mich :D
Ich finds wie immer super klasse!!
Und natürlich musstest du an der spannensten Stelle aufhören!!
-.-
Aber ich machs ja meist auch so ^^
lieb dich♥


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