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Sehnsüchtig

Na/Sa
von

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Für Nami

Disclaimer: Weder die Figuren, noch die darauf basierende Handlung meiner Fanfiction, gehören mir. Die Rechte an One Piece liegen ganz alleine bei Eiichiro Oda. Von mir stammt lediglich der Plot zu dieser Geschichte. Ich verdiene hiermit kein Geld, sondern schreibe wegen meiner Freude daran und zum Zeitvertreib.
 

Vorwort: Danke an FallenWings und BlackWidow für die Kommentare. Ich möchte nicht lange drum rum reden, sondern wünsche euch viel Spaß beim Lesen. :)

Liebe Grüße, Tanya
 

*
 

Kapitel 02 – Für Nami
 

Liebe Nami,

ich hoffe, dir und deinen Freunden geht es gut. Es ist wirklich beeindruckend, von deinen Abenteuern zu lesen. Noch immer muss ich ungläubig den Kopf darüber schütteln, wenn ich daran denken, dass ausgerechnet aus dir eine Piratin geworden ist.
 

Ich würde dir gerne schöne Dinge aus Kokos berichten und sagen, dass es uns allen gut geht, doch das ist unmöglich, weil es eine Lüge wäre. Als ich dir das letzte Mal schrieb, wollte ich dich nicht beunruhigen, mittlerweile kann ich es allerdings nicht mehr länger verschweigen. Würdest du von mir keine Nachricht mehr erhalten, würdest du dich sorgen und dich wahrscheinlich sofort auf dem Weg nach Kokos machen, aber genau das möchte ich vermeiden.
 

Eine schlimme Krankheit geht durch das Dorf, an der bereits einige gestorben sind. Die komplette Insel ist abgeriegelt. Niemand darf sie betreten oder verlassen. Inzwischen sind viele Ärzte hier, um der Ursache auf den Grund zu gehen und den Menschen zu helfen. Ich wünschte, ich könnte schreiben, dass sie erfolgreich dabei sind. Ein paar Leben konnten gerettet werden, doch für diejenigen, die stärkere Symptome hatten, scheint es keine Rettung zu geben: Gestern ist auch Genzo verstorben und ich würde wieder lügen, wenn ich jetzt schreibe, ich wäre nicht verzweifelt..
 

Ich weiß, was jetzt in dir vorgeht und weiß auch, dass du am liebsten nach Hause zurückkehren möchtest, deswegen bitte ich dich, Nami, tu das nicht! Es wäre dumm und damit würdest du mir auch noch das letzte bisschen nehmen, um das ich mir derzeit keine Sorgen machen muss. Mein einziger Trost ist, dass wenigstens du in Sicherheit bist.
 

Bitte Nami, bleib dort wo du bist. Wo auch immer es sein mag, derzeit bist du überall sicherer, als auf Kokos.
 

In Liebe, deine Nojiko
 

„Nami?“, fragte Sanji.
 

Irritiert hob Nami den Blick von ihrem Brief und begegnete seinem besorgten Gesichtsausdruck. Erst jetzt begriff sie, wie schockiert sie aussehen musste und das ihre Hände zitterten. Ihre anderen Freunde musterten sie ebenfalls ernst. Nami wusste, dass es nichts brachte, ihnen etwas vorzumachen. Sie legte den Brief vor sich auf den Tisch.
 

„Nojiko schreibt, dass in Kokos eine Krankheit ausgebrochen ist.“ Nami musste schlucken. Sie spürte das schwere Gefühl in ihrer Kehle und stellte erschrocken fest, wie unsicher ihre Stimme klang. „Viele Dorfbewohner sind bereits gestorben. Die Ärzte können kaum helfen.“
 

Ihr wurde übel bei dem Gedanken daran, dass ihre Schwester ebenfalls durch diese Krankheit dahingerafft werden konnte. Sie betrachtete starr das Datum des Briefes. Etwas mehr als einen Monat war er alt. In der Zwischenzeit konnte Nojiko bereits nicht mehr am Leben sein und das letzte, was sie von ihr gehört hatte, war dieser Brief!
 

Die Nachricht, dass Genzo gestorben war, gab ihr einen Stich ins Herz und gleichzeitig verstärkte er ihre Sorge um Nojiko. Nojiko hatte regelmäßig Kontakt zu Genzo. Nami wollte sich nicht ausmalen, dass sie sich vielleicht bei ihm angesteckt haben könnte.
 

Ihre Schwester kannte sie gut, ihr erster Gedanke war wirklich der, nach Kokos zurückzukehren. Aber was würde sie den Dorfbewohnern dort bringen? Abgesehen von der Tatsache, dass es ihr wahrscheinlich nicht mal gelingen würde, auf die Insel zu kommen, brauchte sie Monate um nach Kokos zu gelangen.
 

Ein Gedanke war schlimmer als der nächste. Nami schaffte es nicht länger, sich den bedauernden Blicken ihrer Freunde ausgesetzt zu wissen. Allmählich verschwamm der Brief vor ihren Augen und das zwang Nami dazu, aufzustehen.
 

In diesem Moment legte sich Sanjis Hand auf ihre Schulter. „Nami, es tut mir-“
 

„Hör auf damit“, unterbrach Nami ihn wirsch und schüttelte seine Hand ab. Ihre Freunde sollten sie nicht weinen sehen und Sanjis Anteilnahme machte alles noch schlimmer.
 

Als sie aus der Kombüse stürmte, hätte sie fast Robin umgerannt. Bereits nach wenigen Schritten auf Deck war Nami vom Regen vollkommen durchweicht. Ihre Regenjacke lag noch immer in der Kombüse. Mit nassem Haar und feuchter Kleidung sank sie zitternd an der Tür der Kajüte herab, die sie sich mit Robin teilte. Nami zog die Beine an und vergrub ihren Kopf in den Armen. Ihr Körper bebte unter ihren hemmungslosen Tränen und der Kälte, die der Regen in ihr ausgelöst hatte.
 

Vor Namis Augen erschien immer wieder Nojikos Bild. Krank und hilflos lag sie in einem Bett, kämpfte gegen Fieber und gegen die Bewusstlosigkeit. Nami wollte sich kein Grabkreuz Nojikos neben ihrer Ziehmutter Bellemere vorstellen, doch auch dieses Bild hielt sie penetrant in ihrem Kopf.
 

Endlose Minuten hing Nami ihrer Verzweiflung nach, ehe sie die Kraft fand, endlich vom Boden aufzustehen. Ihr fiel das Logbuch ins Auge, dass noch immer auf ihrem Schreibtisch lag. Plötzlich spürte sie den verzweifelten Wunsch, Gewissheit zu haben. Sie musste wissen, ob es ihrer Schwester gut ging!
 

Willkürlich riss Nami eine leere Seite aus dem Buch heraus, tunkte ihre Schreibfeder in das Tintenfass und begann mit zitternder Hand auf dem losen Papier zu schreiben. Einzelne Tränen tropften auf die frisch geschrieben Wörter herab, doch Nami schrieb unbeirrt weiter und beachtete nicht, wie sie damit die Tinte verwischte.
 

Liebe Nojiko,

schreib, dass es dir gut geht! Schreib, dass niemand in Kokos mehr krank ist!
 

Du verlangst von mir, nicht nach Hause zurückzukehren und weißt hoffentlich, was das für mich bedeutet. Mir zerbricht es fast das Herz, wenn ich daran denke, dich zu verlieren.
 

Nojiko, ich bitte dich, antworte sofort! Ich warte und bin in Gedanken bei dir.
 

Obwohl du immer so gemein zu mir warst, musst du wissen: Ich liebe ich dich, große Schwester. Vergiss das nicht und denk daran.
 

Solltest du dich ebenfalls angesteckt haben, weiß ich, dass du es schaffen kannst! Jemand, der so zäh und immer so gemein zu mir sein kann, kann unmöglich von einer lächerlichen Krankheit niedergestreckt werden.
 

Lass mich nicht allein. Schreib zurück!

Ich liebe dich, deine Nami
 

Als die letzten Worte verfasst waren, ließ ein Klopfen an der Zimmertür Nami hochschrecken.
 

„Verschwinde!“, schrie sie ärgerlich dem Störenfried entgegen. Nami wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und atmete tief durch. Musste sie jetzt auch noch belästigt werden, obwohl alle wussten, dass es ihr nicht gut ging?
 

Statt zu verschwinden, wurde die Tür zögerlich von Sanji geöffnet. Er war vom Regen durchnässt. Die Haarsträhnen hingen ihm verklebt im Gesicht und seine Kleidung tropfte, doch es kümmerte ihn nicht.
 

„Du hast deine Jacke vergessen“, erklärte er.
 

Mit ihrer Jacke hatte er das Tablett in seiner Hand vom Regen abgeschirmt. Er legte sie auf den Sessel und stellte dann das Tablett auf ihrem Schreibtisch ab. „Ich dachte, du hast sicherlich Hunger“, sagte Sanji dabei mit sanfter Stimme.
 

Es war eine liebgemeinte Geste, doch Nami war in diesem Moment so aufgewühlt, dass sie ihm am liebsten das Tablett und sein Essen ins Gesicht geschleudert hätte. Dass er bereits ihr tränenverschmiertes Gesicht sah, war unerträglich.
 

Sie schenkte dem Tablett mit Sanjis köstlichen Kreationen nicht einmal einen Blick, sondern fixierte ihn wütend. „Ich habe gesagt, dass du verschwinden sollst“, zischte Nami kalt. „Ich brauche jetzt nichts zu Essen.“
 

Sanji seufzte. Für einen Moment schien er mit dem Gedanken zu spielen, wirklich zu gehen, blieb aber dann weiterhin in ihrem Zimmer stehen. „Hör mal, ich weiß, dass es dir gerade nicht tut geht, doch du solltest etwas-“
 

Nami sprang auf und schlug mit ihren Handflächen so hart auf den Schreibtisch ein, dass sie sich selbst dabei wehtat, worauf Sanji erschrocken inne hielt. Zornig funkelten Namis Augen ihm entgegen. „Was verstehst du nicht, wenn ich sage, du sollst verschwinden? Ich möchte dich weder hören, noch sehen und erst recht möchte ich deinen Fraß jetzt nicht essen!“
 

Mit einer schnellen Handbewegung schleuderte Nami das Tablett von ihrem Tisch. Sanjis liebevoll zubereitetes Essen verteilte sich unter einem lauten Klirren auf dem Boden und das Glas Orangensaft hinterließ einen feuchten Fleck in ihrem grünen Teppich. Erst als Nami die Sauerei auf dem Boden sah, begriff sie, was sie mit ihrem unüberlegten Handeln eigentlich angerichtet hatte. Schockiert sah sie Sanji an, der sein verschmähtes Essen mit ausdrucksloser Miene betrachtete. Vor kurzem hatte Nami noch den Entschluss gefasst, besser zu würdigen, was Sanji Tag täglich für sie tat und jetzt hatte sie ihm das Schlimmste angetan, was sie je hätte tun können.
 

„Ich hol einen Lappen.“ Sanjis Stimme klang distanziert und versetzte Nami einen Stich ins Herz. Sie wollte nicht, dass Sanji schlecht von ihr dachte. Noch schlimmer war es aber, dass er jetzt auch noch ihre Sauerei beseitigen wollte, obwohl sie sich wie ein Miststück verhalten hatte.
 

Schnell griff sie nach seinem Handgelenk, noch ehe er ihr Zimmer verlassen konnte. „Ich mach das schon. Lass bitte gut sein“, sagte Nami schuldbewusst. „Hör zu, so war das nicht gemeint. Es tut mir leid. Du hast mich in einem falschen Moment erwischt. Ich wollte dich nicht beleidigen, sondern einfach nur alleine sein.“
 

Sanjis Augen verengte sich. Nami konnte sich nicht daran erinnern, dass er sie jemals mit so viel Abneigung angesehen hätte. Sie konnte sich nicht mal daran erinnern, dass es sie überhaupt einmal mit Abneigung angesehen hatte. Nami schluckte. Die Trauer, die Nojikos Nachricht in ihr ausgelöst hatte, schwamm immer noch dicht an ihrer Oberfläche und jetzt schien ihr diese Auseinandersetzung mit Sanji den Rest zu geben. Sie fühlte sich plötzlich so, als schafften es ihre Beine nicht mehr lange ihr Gewicht zu tragen und sie würde erneut auf den Boden sinken und sich in Selbstmitleidstränen verlieren.
 

„Erwische ich dich nicht immer in einem falschen Moment?“, fragte Sanji mit einer Art von Kälte, mit der er eigentlich nur mit einem Gegner sprach.
 

Unsanft löste er ihre Hand von seinem Handgelenk und verließ Namis Zimmer, ehe sie etwas darauf erwidern konnte.
 

Nami betrachtete starr die verschlossene Tür. Hatte Sanji wirklich recht mit dem was er sagte? So wie er reagiert hatte, würde er ihr wahrscheinlich nicht so schnell verzeihen, was sie sich eben geleistet hatte. Ein schmerzhafter Gedanke. Nami warf einen Blick auf Sanjis Essen und plötzlich spürte sie, wie hungrig sie eigentlich war. Jetzt war es nicht nur ihr schlechtes Gewissen, dass sie bereuen ließ.
 

*
 

Fortsetzung folgt ...
 

Nächstes Kapitel: Der Mann aus dem Boot



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: irish_shamrock
2010-03-27T16:55:15+00:00 27.03.2010 17:55
Hallo :),
ich wieder ^^°...
wie ich erwartete hatte, versprach dieses Kapitel interessant zu werden, ich wurde nicht enttäuscht!

Nojikos Art, Briefe zu schreiben, fand ich sehr einfühlsam.
Aber dass es auch Genzo erwischt hat, fand ich sehr bedrückend, gar schrecklich.
Dass Nami in diesem Moment niemanden sehen, oder hören will, ist verständlich.
Sanji ist ihr gegenüber immer sehr zuvorkommend und eilt ihr auch dann noch hinterher, wenn sie tränenüberströmt aus der Kombüse rennt.
Er meint es immer so gut mit ihr, und wahrscheinlich hat sie es immer für eine Selbstverständlichkeit angesehen, was er für sie tat.

Bei diesem Satz:
„Erwische ich dich nicht immer in einem falschen Moment?“, habe ich wirklich laut "SCHEISSE!", gerufen.
Ich mag es gar nicht beschreiben, weil mir die Worte zwar im Hirn rumspuken, aber ich sie nicht ausdrücken kann.
Sanji gibt sich wirklich die größte Mühe, ist lieb, wie bereits erähnt, zuvorkommend und sorgt sich um sie, und Nami ist wirklich so gemein, und tritt ihn mit Füßen.

Ich möchte nur hoffen, dass sie sich besinnt...
lg^^ vom irischen glüxxklee

p.s.:
ich höre gerade "umbrella" von rihanna, ich weiß nicht warum, aber ich musste das jetzt los werden, weil ich finde, dass das Lied irgendwie passt...
Von:  Wunderbeerchen
2010-02-28T18:18:23+00:00 28.02.2010 19:18
War echt traurig das Genzo gestorben ist T_T ich konnte das Kapitel leider erst heute lesen und fand es wie immer super :) mach weiter so!
Lg




Von:  Dark-Nami
2010-02-26T19:17:48+00:00 26.02.2010 20:17
Hab mir grad, so unverschämt, wie ich bin, nur das 2. Kapitel durchgelesen - wollte wissen, was es mit dem Titel auf sich hat XD - jedenfalls... bin ich wirklich sehr angetan von der Geschichte *-*
Du schreibst sehr schön und die Story ist - soweit ich das grad mitgekriegt hab - auch wirklich rührend.
Musste fast mitweinen bei den ganzen Emotionen in diesem Kap T_T
Ich bin wirklich gespannt, wie es weiter geht :)
Auch wenn ich eigentlich das Pair Sanji x Nami nicht mag xD
Aber da der Anfang wirklich vielversprechend ist, werde ich auf jeden Fall weiterverfolgen, was als nächstes passiert :)
Ich hoffe sehr, dass es Nojiko gut geht >.<
Und... Armer Genzo T_T
*schnief*

Mach weiter so :)
*hug*
Darki~


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