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Ruf der Freiheit

von

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Kapitel 1

Der Schlachtenlärm überwältigte ihn immer wieder. Das Kliiren beim Aufeinandertreffen von Klingen, das Wiehern von Pferden, das Sirren von Pfeilen, das Sterben von Männern in al seinen Formen. Gurgelnd, schluchzend, schreiend, seufzend.
 

„Vorwärts Männer, rückt vor!“, schrie einer der Soldaten. Er war der Führer einer Abteilung junger Rekruten, die jetzt in die Schlacht geschickt wurden.

Angst blickte aus den meisten Augen. Vor Monaten waren sie noch Bauernjungen, Dienstjunge oder Tagelöhner gewesen. Dann zog man sie zum Kriegsdienst ein, und nun waren sie Soldaten - mehr oder weniger - zur Verteidigung des Heimtalandes, wie es hieß. Ihr Führer war sich da weniger sicher. Er fragte sich schon seit langem warum man die Nachbarländer einnehmen musste um den Frieden zu sichern.

In einer Rede des Königs, bei der er zugegen gewesen war, hatte er dessen Worte vernommen.
 

„Um den Frieden und die Sicherheit zu gewährleisten, ist es unumgänglich die uns umgebenden feindlich gesinnten Länder zu erobern. Unser Land, das schöne Talhia, hat viele Feinde. Innere wie äußere. Diese Feinde müssen beseitigt werden, koste es was es wolle.“
 

Kurz danach begannen viele Merkwürdigkeiten in Talhia.

Menschen, die den König oder die Armee hinterfragten oder kritisierten, verschwanden spurlos. Die Armee wurde um ein Vielfaches vergrößert und aufgerüstet.

Doch er sagte nichts. Einerseits wegen seinem einst geleisteten Treueeid gegenüber dem König. Andererseits auch aus Angst um seine Frau und seinen Sohn.

Die beiden warteten in seiner Grafschaft auf seiner Burg auf ihn. Sein Sohn war erst vor wenigen Wochen geboren worden und er hatte ihn bisher nur ein einziges Mal zu Gesicht bekommen.
 

„Treib deine Männer an! Sie sollen endlich vorrücken!“

Die Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Sie gehört ezu dem Mann, den er abgrundtief verabscheute. Zwar hatte er Respekt vor den kämpferischen Fähigkeiten des Mannes, der ihm nun gegenüber stand, aber alles in allem war der ihm gegenüberstehende Leutnant von Helmbrecht ein selbstgefälliger, eitler und durchtriebener Adliger.

Am Hofe des Königs spann er seine Intrigen gegen ihn, setzte Gerüchte in die Welt oder ließ sie setzen. Er tat alles um das Ansehen von ihm zu schmälern und zu schädigen.
 

Beim König hatte er damit Erfolg. Einst Anführer eines Regiments wurde er zu Beginn des Friedensfeldzuges degradiert. Nun war er Anführer der Reserveabteilung. Der neue Führer des Regiments wurde, wie man nicht anders zu erwarten Leutnant von Helmbrecht.
 

„Jawohl, Herr Leutnant von Helmbrecht!“

Trotzig, aber nicht anmaßend salutierte er dem Leutnant.

„Los Männer! Zum Angriff! Für den König, für Talhia und für unsere Familien! Vorwärts“

Mitgerissen von diesem Aufruf setzte die Abteilung zu einem Sturmangriff auf die sich wieder erstarkende feindliche Linie an.
 

Was die Abteilung und ihr Führer nicht wussten, war das während des Sturmangriffs alle restlichlichen Abteilungen den Befehl zum erneuten Sammeln per Flaggensignal bekommen hatten. Talhianische Soldaten lösten sich von ihrem Feind und zogen sich zurück zu ihrer eigenen Linie. Nur die Abteilung der jungen Rekruten ging dem Feind entgegen.
 


 

Leutnant von Helmbrecht betrachtete die ganze Szenerie mit einem selbstgefälligen Lächeln. Er lenkte sein Pferd in Richtung der talhianischen Bogenschützen, die in einigem Abstand zur Hauptkampflinie Aufstellung genommen hatten.

Sein Adjutant war angewiesen, sein Netz gespannt und die Fliege landete gerade im Netz.



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