Diese Story ist eine Antwort auf die Challenge bei der 120 Minuten LJ-Community, keine Adjektive und Füllwörter zu benutzen. Es ist mir zwar nicht zu 100% gelungen (irgendwo schwirren noch ein, zwei Adjektive herum), aber immerhin habe ich mal wieder etwas geschrieben. ^^
Da es viel zu wenige Tactics-Ffs hier gibt, hab ich beschlossen diese kleine Story doch auch hier hochzuladen ^^
Ich hoffe doch, sie gefällt, auch wenn sie ziemlich kurz ist =)
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Als Haruka versucht hat, ihm klar zu machen, welcher Gefahr er ausgesetzt sein würde, hat Kantarou bloß gelächelt. Als Kantarou ihm später gesagt hat, er würde immer an seiner Seite bleiben, selbst wenn er sich wieder erinnern würde, hat Haruka gewusst, was das heißt. Und Kantarou war es nicht minder bewusst gewesen. Er hat es gewusst und sich damit schon vor langer Zeit abgefunden, aber Haruka versteht ihn nicht.
"Du wirst sterben", sagt Haruka, während er sich vom Dach des Hauses aufrichtet und auf Kantarou herabschaut.
"Ich weiß", erwidert dieser.
"Durch mich."
Er lacht. "Ich weiß."
"Das macht dir nichts aus?"
Er sieht Haruka an und seine Augenbrauen wandern nach oben.
"Ich sterbe lieber durch deine Hand nach einem Leben mit dir, als ohne dich leben zu müssen."
Es ergibt Sinn. Alles, was Kantarou tut, ergibt Sinn.
Nur, dass er Haruka liebt, das ergibt keinen Sinn.
"Geister und Menschen passen nicht zusammen..."
Kantarou lächelt, doch ein Lächeln auf seinem Gesicht ist Verschwendung. Denn selbst ein Lächeln hat es noch nie geschafft, ihn so aussehen zu lassen, als freue er sich.
"Das sagst du immer...", murmelt Kantarou hoch zu den Regenwolken, "und doch bist du noch hier."
Er legt den Kopf zur Seite und sieht Haruka an.
"Sieht so aus...", erwidert dieser, als ein Wassertropfen ihm auf die Wange fällt.
Er lässt seine Flügel erscheinen und breitet sie aus, Kantarou und sich selbst vor dem Regen abschirmend.
"Autsch!", ruft Haruka aus, als Kantarou ihm eine Feder entreißt, "Was soll das?!"
"Nichts", erwidert Kantarou, während er die Feder vor seinem Gesicht zwischen Zeigefinger und Daumen dreht.
Haruka murrt, doch sagt nichts weiter dazu. Kantarou zeigt sich sonst nicht von dieser Seite. Wenn er herum springt und alle in seinem Umkreis in den Wahnsinn treibt - was er bis auf wenige Ausnahmen immer tut - sucht sich Haruka einen Ort, an dem Kantarou ihn nicht findet. Doch wenn Kantarou so wie heute schweigt und keinen Laut von sich gibt, wenn ihn niemand dazu auffordert, lässt es sich mit ihm aushalten.
Deshalb bleibt Haruka, trotz des Regens und trotz der ausgerissenen Feder.
Weil er diese Momente der Ruhe mit seinem Herren liebt.
Eine Krähe verirrt sich zu ihnen und lässt sich neben Haruka nieder, unter seinem Flügel. Sie schüttelt sich und schaut zu Kantarou herüber.
"Schwarz", sagt Kantarou.
"Was?"
"Schwarz - die Farbe des Todes. So wie die Krähe... und deine Flügel." Er lacht.
"Was für eine Ironie, findest du nicht?"
Haruka findet es nicht zum Lachen. Er sieht in den Regen, ohne etwas zu erwidern, und fragt sich, ob sich noch einmal so eine Gelegenheit bieten wird, bevor er sich erinnert...
Nach einem Blick auf Kantarou, der die Feder inzwischen über seine Lippen gleiten lässt, wünscht Haruka sich, seine Erinnerungen niemals wieder zu erlangen.
Wie auf Befehl stößt die Krähe einen Schrei aus, erhebt sich in die Luft und fliegt davon, bis der vom Regen aufgestiegene Nebel sie verschluckt.
"Dieses Grau...", fängt Haruka an.
"Hm?"
"Es passt zu dir."
Ein Regentropfen mogelt sich durch Harukas Federn und tropft auf Kantarous Wange.
Es sieht aus, als würde er weinen.
