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Adolescence

RinxLen
von

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Prolog

Es war einmal...so beginnt meine Geschichte nicht. Warum auch? Ist ja schließlich mein Leben! Okay...dann passt Geschichte wohl auch nicht ganz, aber das ist ja eigentlich auch egal. Ich wiederhole das ja nur nochmal für mich. Mich allein. Den Grund, warum ich nun hier stehe. Hinter den Gittern. Leider sind es nicht die eines Gefängnisses. Aber die unserer Schule, einer ganz gewöhnlichen Oberschule. Dass sich hier jemals so etwas zutragen würde hätte bisher auch keiner geglaubt. Alle – die Lehrer, Schüler, der Direktor, auch die Putzkräfte! Sie leben in einer ganz anderen Welt. Aber nicht in der Realität wie ich. Nein. Sonst hätten sie das kommen sehen. Sonst hätten sie versucht das zu verhindern. Das weiß ich. Ist ja klar. Selbst würde ich das auch nicht wollen.

Trotzdem bin ich nun hier, stehe hinter den Gittern am Schuldach und blicke nach unten. Drei, nein, vier Etagen sind höher als gedacht. Wenn ich springe, werde ich das wohl nicht überleben. Wird ein schöner, roter Fleck von hier oben sein, wohingegen von unten das wohl eher wie verschüttete Sauce Bolognese aussieht. Glaub ich jedenfalls. Ach ja, wollte ich nicht für mich selbst nochmal alles wiederholen? Wie immer in den Filmen, wenn vor den Leuten die “Rückblende” kommt, bevor sie das ‚Ende‘ ereilt. Okay. Ich bin hier wegen des fatalen Fehlers von damals, rund einen Monat dürfte das nun her sein. So wenig und doch so unendlich viel Zeit. Eine wunderschöne und genauso schreckliche Zeit, voll von Freude, Trauer, Hass, Liebe...und diesem einem Fehler von dem ich nicht weiß, wann er begann. Wohl schon viel, viel früher, nichts passiert von heute auf morgen. Doch kommt es mir vor, als sei damals der Wendepunkt gewesen, dass alles begann. Diese Zeitspanne, ein Kommentar, ein Fehler...alles führte zu diesem Gegenwärtigen Augenblick, der realer als alles Bisherige ist. Meine Gedanken sind klarer als sie es je waren. Ich weiß, dass es richtig ist. Der einzige Ausweg. Denn die Zeit dreht sich nicht zurück – niemals. Egal was man macht, ob man fleht, schreit, weint, bittet, betet, innerlich zerbricht wie auch die äußere menschliche Hülle. Sie hält nicht an oder dreht sich zurück. Es gibt keine zweite Chance. Am Ende hat gibt es nur das Wissen, völlig hilflos zu sein.
 

Ein letztes Mal spürte sie die leichte, warme Brise des nahenden Sommers. Sie war frei, sorgenfrei und doch trug sie die Schwere der Schuld dieser Welt mit sich. Die Sonne begann unter zu gehen. Ein letztes Mal die Wärme der Sonne auf der Haut. Ein letztes Mal den Anblick der in Gold getauchten Stadt. Nun würde sie genauso frei sein.
 

Mit ihrem Bruder in Gedanken und einem Lächeln auf den Lippen machte sie den letzten Schritt.
 

Sie bereute nichts.



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