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Anarie

von

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Kapitel 18

Kapitel 18
 

„Ich habe es gefunden! Warum bin ich da nur nicht früher drauf gekommen. Manchmal habe ich echt ein Bret vor den Kopf.“ Hermine Granger, Muggelgeborene, Schlammbblut, schlauste Hexe von Hogwarts stürmte gerade in den Salon von Malfoy Manor herein. Aufgebracht ein Buch in der Hand und sichtlich den Kopfschüttelnd. Vor ihr waren der Hausherr und seine Gäste aufgesprungen und hielten Zauberstäbe auf sie gerichtet.

„Nehmt die Stäbe runter. Ich bin nicht hier jemanden zu verhexen, ich will jemanden enthexen. Gut meine Herren, wo war ich? Ach ja, Blaise dein Vater war Heiler, oder? Hol ihn her egal wie. Wir brauchen mindestens fünf Personen die schwarze Magie beherrschen. Und da mein ich es so, dass sie sie auch kontrollieren können. Mehr Personen wären besser. Wenn Magische Wesen darunter sind, wäre es am besten. Perfekt, wenn ein leiblicher Elternteil da wäre, dem ist nun aber nicht so. Dann brauch ich genauso viele Leute die einen guten und Starken Schildzauber beschwören können.“ Jetzt erst sah Hermine von dem sehr alt wirkenden Buch auf. Sie zog die Stirn kraus als immer noch vier Zauberstäbe auf sie zeigten und keiner Anstalten machte ihn zu senken.

„Ich bitte sie, wir haben keine Zeit. Mir ist bewusst wo ich hier bin und ich bin mir bewusst den dunklen Lord hier über den Weg zu laufen. Wie gesagt ich bin nicht hier um jemanden zu verhexen. Professor Snape ich habe gefunden was Anne bannt und ich habe gerade aufgezählt was wir brauchen um diesen Bann aufzuheben. Und laut meiner Recherche haben wir nur noch heute bis Mitternacht Zeit. Also wenn sie jetzt freundlicher Weise die Stäbe wegpacken würden?“

„Wer sagt das sie nicht etwas im Schilde führen?“ zischte Tom, alias der dunkle Lord das Mädchen an.

„Wie kommen sie überhaupt in mein Manor?“ fragte auch Lucius.

„Was ich im Schilde führe? Wie ich her komme? Ich glaube es ja nicht!“ aufgebracht ließ sie das Schwere Buch auf die Tischplatte knallen. Stemmte eine Hand in die Hüfte und zeigte mit der anderen auf das Buch vor sich.

„Das Was und Wie und Warum und sämtliche anderen Fragen sind gerade sehr unangebracht. Blaise ich sehe nicht das du deinen Vater holst und den brauchen wir auf alle Fälle! Beweg dich! Und sie“ dabei zeigte sie jetzt auf die restlichen Erwachsenen im Raum.

„Ich werde es jetzt erklären und nur jetzt. Wenn sie danach immer noch Fragen stellen wollen, wird der Professor keine Tochter mehr haben!“ fauchte die Gryffindor in den Salon. Tom schluckte hart auf. Moment der dunkle Lord schluckt hart auf, wenn ein Schlammblut ihm die Meinung geigt? Allerdings ließ er als erster seinen Stab sinken. Lucius tat es ihm einen Augenblick später gleich. So auch der Rest nach wenigen Sekunden.

„Erzählen sie!“ forderte Tom auf und ging auf den Tisch zu. Hermine schlug wieder die Seite in dem Buch auf.

„Ich hatte gestern Abend mir eine alte Legende durchgelesen, für die Hausarbeit von Professor Lupin, und da fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren. In der Legende wurde durch einen weißmagischen Fluch ein Lebewesen in einen Körper hinein gepflanzt, so dass man es nicht aufspüren konnte. Dieser Spruch würde alles in einen Körper pflanzen, so auch Gegenstände und Pflanzen. In der Geschichte hab ich viele Parallelen gefunden und habe nochmal alles durchgelesen was wir bis jetzt hatten. Tränke können wir ausschließen, da stimme ich mit Professor Snape überein. Das Buch über schwarzmagische Bannsprüche, dafür möchte ich ihnen Mr. Malfoy danken, schließt aber alle Bannsprüche aus. Kein Spruch würde Ermüdung und Schmerzen aufführen. Professor sie haben erwähnt, einen elektrischen Schlag bekommen zu haben. Das Lässt mich nur zum Schluss kommen das es die Silberranke ist… Lassen sie mich ausreden!

Ich habe diesen Weißmagischen Fluch gefunden, hier im Buch steht alles. Damit kann man einfach alles in einen Körper binden. Auch steht ein sehr ausführliches Kapitel zu Bannung darin. Hier steht dass die Bannung mit diesem Spruch bis zum fünften Geburtstag des Wesens geschehen muss, sonst wäre es sinnlos, weil er nichts erreichen würde. Wenn genau am Geburtstag des Kindes die Bannung durchgeführt wird, wird das Gedächtnis dabei gelöscht. Das Kind würde sich an nichts erinnern. Möchte man dieses Wesen befreien, so muss dieses Ritual wie es hier steht vor der Volljährigkeit geschehen, also vor dem erwachen des magischen Erbes. Dabei werden auch die verschlossenen Erinnerungen wieder hervorgeholt.

Dieser Fluch wurde bei Kindern benutzt die durch normale Bannsprüche nicht gebändigt werden konnte. Selbst bei denen, die mehrere Bannsprüche auf sich trugen.

Das Ritual, was wir durchführen müssen, erzeugt eine kleine Blase um den Körper. In dieser wird die Zeit zurückgesetzt. Der Körper darin wird in ein Negativ Wachstum gezogen, so dass der Gegenstand der gebunden wurde in dem Körper wieder auftaucht. Gleichzeitig werden auch die verschiedenen Flüche die noch auf dieser Person liegen aufgezeigt, die in den Jahren daraufgelegt wurde. Das negative Wachstum wird nicht unterbrochen, bis zur Entstehung des Lebens der Person in der Blase. Also werde wir alle Entwicklungsstadien eines Lebens sehen.

Dieses Ritual darf auf keinen Fall unterbrochen werden. Der Heiler der anwesend sein muss, spricht die Gegenflüche, was schnell geschehen muss. Deswegen möchte ich das Mr. Zabini dabei ist. Wenn die Person eigentlich innerhalb einer Fruchtblase wäre, legt sich ein Kokon aus Licht um den Körper. Das Licht kann jede erdenkliche Farbe annehmen. Das ist der Zeitpunkt an dem wir gute und Starke Schutzzauber brauchen. Durch die Starken Magieentladungen und der wilden Magie die in und aus dem Körper dringen will. In diesen Kokon wächst die Person erst zu einem kleinen Zellklumpen bis zu dem Moment an dem eine Eizelle befruchtet wurde, danach beschleunigt sich das Wachstum so das nach wenigen Minuten, so hoffe ich, wieder das eigentliches Alter erreicht ist. Erst wenn das geschehen ist, ist das Ritual beendet. Und dann darf erst das Mantra der Worte unterbrochen werden. Je mehr Schwarzmagier, so möchte ich sie jetzt nennen ohne abfällig zu klingen, desto schneller. Da Anne auf alle Fälle ein magisches Wesen ist, wäre es besser magische Wesen bei dem Ritual dabei zu haben. Am besten verschiedene da wir noch nicht wissen was für ein Wesen sie ist.“ Hermine zeigte noch auf die Worte unter der Beschreibung und sah abwartend auf ihre, zugegebenen geschockten, Zuhörer.

„Verstehe, Viktor begleite Blaise bitte und hole Devon her. Sev du solltest deine Tochter herholen. Luc, du und ich werden den Inneren zusammenrufen. Draco kümmere dich um unseren Gast. Ich gehe davon aus dass sie dabei sein möchten.“ Hermine nickte.

Da erschien auch schon eine Hauselfe.

„Master, Minsy möchte mitteilen, dass zwei Gäste zusammen mit Miss Snape angekommen sind. Der jungen Masterin geht es nicht gut.“ Noch bevor Luc irgendetwas sagen konnte war Severus aus der Tür gestürmt und in das Kaminzimmer gerannt.

Vor ihm standen Minerva und Poppy. Beide sahen mitgenommen aus und beide stützten Anne an beiden Seiten. Sie leuchtete silbern und konnte kaum aufrecht stehen. Den Kopf hatte sie hängen lassen, als ob sie keine Kraft mehr hatte diesen zu heben. Severus stürzte auf sie zu und zog sie in seine Arme. Er zuckte zusammen als er einen elektrischen Schlag abbekam. Jetzt konnte er sich vorstellen warum beide Hexen so mitgenommen wirkten. Gleich darauf hatte er sie auf seinen Armen und ihr Kopf viel an seine Schulter. Sie öffnete vorsichtig die Augen und lächelte kurz.

„Dad.“ Flüsterte sie in Gedanken.

„Ja ich bin hier. Es wird alles gut.“ Flüsterte er sanft zurück.

Poppy staunte. Minerva hatte ihr heute Mittag einiges erzählt, was sie erst nicht glauben konnte und doch gerade vom Gegenteil überzeugt wurde. So hatte sie den Vampir noch nicht gesehen. Hinter eben diesen stand nun in all seiner Herrlichkeit, Lucius Malfoy. Er nickte den Damen zu und sah besorgt auf das Mädchen auf den Armen des Tränkemeisters.

„Severus komm herein.“

„Ich bringe sie in meine Räume, mehr Platz.“ Meinte Severus nur und rauschte an ihm vorbei.

„Madam Pomfrey, wollen sie ihren Eid als Heiler nachkommen?“ hackte Lucius nach und wandte sich gleich an Minerva. Poppy nickte nur.

„Wir können jemanden gebrauchen der einen starken Schutzschild zaubern kann. Es ist im Sinne Miss Snape zu retten.“ Minerva sah erst sekundenlang zu dem Blonden und dann zu Medihexe neben sich. Diese bewegte sich auf den Hausherrn zu.

„Bekommen wir eine Erklärung?“ fragte diese Streng setzte sich aber auch in Bewegung.

„Wenn alle anderen da sind. Ich möchte sie aber bitten, niemanden von den hier anwesenden Personen zu berichten und auch nicht von dem was gleich passieren wird. Bringen sie ihr Erscheinungsbild in Ordnung und lassen sie sich in den großen Salon von meiner Hauselfe geleiten. Minsy!“ Lucius hatte hinter den Damen die Tür geschlossen und gleich darauf erschien schon die Hauselfe die auch die Ankunft der Gäste mitteilte.

„Minsy, hilf den Damen mit ihrem Erscheinungsbild und führe sie in den Großen Salon dann.“ Damit ließ er die drei weiblichen Wesen allein stehen und stellte sich auf einen Apparierpunkt und verschwand. Die Damen folgten der Hauselfin.
 

Hermine war mit Draco im großen Salon. Sie blätterte noch einmal in dem großen Buch vor sich und bearbeitet ihre Unterlippe mit den Zähnen vor Nervosität.

„Sag mal Draco, ihr habt doch ein Labor im Haus. Kannst du den Ahnentrank brauen?“

„Sicher aber warum?“

„Wenn kein Bann mehr auf ihr liegt, dann könnten wir herausfinden zu welcher Familie sie gehört.“

„Sie gehört zu Onkel Sev!“

„Das bestreite ich nicht, nur wenn noch jemand lebt, kann sie es selber entscheiden ob sie diese kennenlernen will. Außerdem weiß ich das einige Magische Wesen einen nahen Verwandten bei der Umwandlung brauchen.“

„Wenn du meinst. Trotzdem wird sie bei meinem Onkel bleiben. Ich geh dann mal.“ Draco stand auf und als er die Tür öffnen wollte kam schon Tom zusammen mit Fenrir Greyback und den Parkinsoneltern herein. Draco nickte Tom nur zu und verschwand.

„Tom du sagtest es ist wichtig, Was ist los?“

„Etwas Geduld meine Gute. Wir warten noch auf Mitstreiter und dann wird uns Miss Granger alles erklären.“ Wandte sich der dunkle Lord Mrs. Parkinson zu und zeigte auf die brünette am Tisch. Hermine war nicht ganz wohl bei der Sache. Es war eine Sache, es ihren Professor zu erklären aber die vor ihr sitzenden waren eindeutig Todesser und diese würden doch nie auf sie hören. Worauf hatte sie sich da nur eingelassen? Hatte sie schon ihr Testament geschrieben? Es gab doch noch so viele Bücher die sie nicht gelesen hatte. Obwohl? Man hätte sie auch sofort umbringen können und es ist nicht geschehen.

Die Tür öffnete sich erneut und Madam Pomfrey und Professor McGonnagal standen im Türrahmen. Die Eltern von Pansy zogen die Stirn kraus und wandten sofort ihren Blick ab. Tom musterte die beiden nur.

„Was ist? Wollen sie hier stehen bleiben oder dürfen andere auch in den Salon?“ knurrte Severus hinter ihnen. Kurz konnte er die Damen zusammenzucken sehen, doch gleich darauf standen beide im Raum und Severus ging zu Tom herüber um ihm etwas ins Ohr zu flüstern.

„So, so. Unterstützung. Dann seien sie Willkommen.“ Jetzt erst bemerkte Minerva ihre Schülerin die ihr Zaghaft zulächelte.

„Minerva erklär mir bitte was passiert ist.“ Ging Severus dazwischen, bevor die Dame noch eine Frage stellen konnte. Minerva zog die Augenbrauen zusammen und räusperte sich.

„Bis heute Morgen lief alles normal. Sie hat, wie die anderen auch, ihre Hausaufgaben erledigt, war zum Essen erschienen. Ich kann mich über sie nicht beschweren. Heute Morgen ist mir aufgefallen das sie nichts gegessen hatte. Auf meine Frage sagte sie nur sie hätte kein Hunger. Sie war sehr Blass und als ich ihre Stirn berührte war sie sehr Heiß. Ich habe sie sofort ins Bett gesteckt. Als ich mittags nach ihr geschaut habe, schlief sie und die Temperatur war etwas gesunken. Erst zwei Stunden später, war sie in diesem Zustand. Ich habe Poppy geholt, doch sie konnte nichts machen. Sie krümmte sich als ob sie unter einem Cruciatus leidet und dann fing sie an so seltsam zu leuchten. Als die erste Fensterscheibe zu Bruch ging, haben wir entschieden zu dir zu kommen. Wir sind zusammen, nachdem ich meinem Bruder die Aufsicht gegeben habe, erst zu Poppy gefloht. Nach drei Umwegen, damit wir nicht nachverfolgt werden konnten, sind wir mit dem Passwort von dir hergekommen.

Severus, was ist los mit ihr? Das ist selbst für einen Muggel nicht normal.“ Severus massierte sich das Nasenbein als er ihr zuhörte. Schnell antwortete er, nicht das Fenrir noch etwas anmerken konnte. Ihm gefiel der Werwolf nicht, doch das war eigentlich bei jedem Wolf so.

„Sie ist kein Muggel. Sie ist ein gebanntes Wesen und steckt gerade in der Umwandlung. Ich weiß nicht wer es war. Wir werden sie gleich endbannen. Miss Granger hat etwas gefunden. Poppy ich denke du kannst Devon zur Hand gehen. Minerva, würdest du mithelfen? Nicht für mich, aber für meine Tochter.“ Der schroffe Ton vom Anfang wich eher einem Bittenden.

„Sagt mir einfach was ich tun soll. Ich habe meine Einwilligung schon gegeben.“

„Gut zu wissen. Wir werden auf Lucius warten der noch Unterstützung holt. Ah Devon, gut das du da bist. Setzt dich.“ Ergriff Tom das Wort und begrüßte Devon gleich als er zur Tür herein kam.

„Setzten? Mein Sohn sagte es ist ernst.“

„Warte bis Luc zurück ist. Miss Granger wird uns dann alles erklären und ich denke Severus sollte einigen Leuten hier auch etwas erklären.“ Der Tränkemeister nickte darauf nur und wartete ungeduldig auf Luc.

Schon die ganze Woche war er angespannt gewesen. Sicher er hatte sich mit seiner Tochter geschrieben. Er selbst hatte sich damals ein Gedankenbuch für sich zur Seite gelegt. Schnell hatte er es gemeistert, wie seine Tochter nur allein mit dem Gedanken zu schreiben, das Buch zu nutzen. So wirkte er oft abwesend und oft hatte sich Tom und Luc sowie Cissa, Draco und Blaise gewundert, wenn er auf der Couch saß und plötzlich lächelte.

Nur wenn sie sich nicht gerade unterhielten, war er angespannt. Jeden Abend ist er in den linken Flügel gegangen und stand eine Weile im Rahmen das Zimmers, welches sonst seine Tochter bewohnte in diesem Haus. In den Momenten wünschte er ihr eine gute Nacht. Nur zu gern hätt er sie in den Arm genommen und den üblichen Kuss auf die Stirn gegeben.
 

Eine Taube flog durch den Kamin herein und setzte sich vor Tom auf den Tisch. Dieser zog verwundert die Augenbraue nach oben und nahm das kleine Packet ab. Daraufhin verschwand die Taube wieder und Tom vergrößert das Gebrachte. Er sah kurz den Stapel der innenliegenden Papiere durch und entschuldigte sich kurz von den Anderen. Zügig verschwand er in Lucius Arbeitszimmer.

Mit einem weiteren Zauber erschienen ihm Dokumente, die in seinem Manor waren. Amüsiert zog er die Lippen zu einem Lächeln, als er die Unordnung sah die er in dem Zimmer heraufbeschworen hatte. Doch schnell war er fündig geworden. Eine detaillierte, schriftliche Dokumentation von Erinnerungen. Schnell zog er seine Schlüsse daraus.

Aus einer Schublade des Schreibtisches, nahm er Pergamentbögen heraus und verfasste drei kurze Briefe. Er war gerade an der Tür des Salons angekommen, als auch Lucius mit den Bullstrode’s, Nott’s und auch den Lestrange Brüder wieder kamen.

„Severus ich brauche deine Blacky. Devon komme kurz mit.“ Ohne etwas abzuwarten folgten beide Männer dem dunklen Lord auf den Gang hinaus. Severus schnippte mit den Fingern und eine schwarze Fledermaus erschien. Der Lord band den ersten Brief daran und die Fledermaus wusste zu wem sie musste. Tom bedankte sich bei Severus und bat ihn in den Salon zurück. Danach wandte er sich an den Erddämon.

„Devon, dein Vater muss das zu eurem Herrscher bringen, darin steht alles und es muss schnell gehen. Ich weiß dass ihr eure Briefe auch mit Gedanken versenden könnt. Frag nicht sondern tu es bitte.“ Damit ließ er Devon stehen und kam zu den anderen in den Salon. Misstrauisch wurden die Professorin, die Medihexe sowie die Schülerin beäugt.

„Schluss damit, für Morde ist keine Zeit.“ Herrschte Tom, die Umstehenden an. Verwirrt sahen die Anwesenden ihn an. Severus räusperte sich und ergriff das Wort als Devon zur Tür wieder hereinkam hinter ihm Draco und seine Mutter.

„Freunde ich brauche eure Hilfe. Ich habe vor einiger Zeit ein Kind kennen gelernt und es Adoptiert. Wie wir heute erfahren haben, ist sie durch einen äußerst gemeinen weißmagischen Fluch gebannt worden. Miss Granger wird euch ein Ritual Erläutern, mit dem wir sie hoffentlich retten können. Ich bitte euch mit den drei Weißhexen zusammen zu arbeiten.“ Severus sah jedem anwesenden in die Augen und jeder Nickte ihm zu. So konnte Hermine mit ihren Ausführungen anfangen. Sie wiederholte das Vorgehen, welches sie vorhin schon Tom erklärt hatte. Dieser stand hinter ihr und sah auf seine Freunde und untergebenen. Er konnte das entsetzten sehen in den Augen die selber Kinder hatten. Er teilte die Leute ein, welche das schwarzmagische Mantra sprachen und welche für den starken Schutzzauber verantwortlich waren.

Devon sprach sich mit Poppy ab. Blaise, Draco, Hermine, Professor McGonnagal, so wie die anwesenden Ehefrauen ließen sich von Tom einen sehr starken Schildzauber zeigen den die neun zu einem einzigen webten. Sicher, dass sie ihn beherrschten.
 

Die Männer hatten derweil einen Ruhnenkreis in dem Zimmer von Severus gezeichnet. Fenrir kam herein und blieb wie angewurzelt stehen. Irgendetwas irritierte ihn. Kurz schloss er die Augen und ließ seinen Instinkten freien Lauf. Er fühlte die Anwesenheit der umstehenden, auch die Wesen die sie Bargen. Er fühlte die Magie, welche sie ausströmte. Er Roch die Gerüche und da war er. Er hatte ihn schon beim Ankommen im Manor bemerkt, schwach aber doch vorhanden. Jetzt übermannte er ihn.

Fenrir öffnete seine Bernsteinfarbenden Augen und lief an Tom vorbei, der zu ihm gekommen war als er sich nicht rührte, zum Bett. Er weitete die Augen, als er das Gesicht in den Kissen sah. Tom und Severus sahen ihn fragend an, auch Lucius. Devon, der an der Bettkante saß, fragte ihm zum Schluss was los sei.

„Ich kenne diese Mädchen. Als ich untertauchen musste, sie war glaube ich drei oder vier. Es war Vollmond und sie roch so verführerisch. Sie hatte keinerlei Angst. Ich konnte nur Neugierde ausmachen. Ich wollte sie damals in mein Rudel führen, doch sie streichelte mich einfach und ich schlief ein. Und sie ist jetzt deine Tochter?“ Severus sah erschrocken bei den Worten zu dem Wolf. Doch er sagte selbst er habe sie nicht gebissen. Er nickte nur und sah wieder zu seiner Tochter. Jetzt kamen auch die Frauen mit den drei Jugendlichen und stellten sich hinter die Männer.

Die Herren nickten sich zu, schlossen die Augen und begangen ihr Mantra zu sprechen. Keiner hatte einen Zauberstab gezückt, hielt lediglich die Hände über den vorher errichteten Ruhnenkreis. Ein sanftes Schimmern ging von diesem Kreis aus und schloss sich zu einer Kuppel. Jetzt begann das Ritual. Unmerklich veränderte sich Anne auf dem Bett. Sie schrumpfte und plötzlich flogen ihre Augen auf. Sie sah die Herumstehenden und leichte Panik beflügelte sie. Dann sah sie Poppys sanftes Lächeln und auch Devon zur anderen Seite deutete eines seiner seltenen Lächeln an. Dann war es wie bei dem Zauber der sie einmal getroffen hatte und Erinnerungen strömten auf sie ein.

Anne schloss einfach die Augen, in der Hoffnung den Schmerz dabei ausblenden zu können. Doch dieser wurde einfach nur stärker.

Poppy zog scharf die Luft ein, als sich auf dem schrumpfenden Kinderkörper die ersten Verletzungen abzeichneten. hastig murmelte sie eine Formel, doch da waren die Verletzungen schon verschwunden und neuen gewichen. So ging es mehrere Minuten und oft wechselte sie mit Devon einen Blick, der es selbst nicht glauben konnte. Schnitte, Verbrennungen, Hämatome, eitrige Wunden. Er selbst fragte sich wie man einem Kind so etwas antun konnte.

Nach einer knappen Stunde lag vor Poppy, das fünfjährige Mädchen, wie sie es schon einmal gesehen hatte. Unbewusst nickte sie Devon zu und dieser bereitete sich darauf vor einen Gegenfluch zusprechen.

Der Körper unter ihnen wand sich, vor Schmerzen und zog den Kopf in den Nacken, dabei wurde der Rücken durchgebogen und langsam kam aus der Haut eine silberartige Wucherung die den ganzen Körper des Mädchens umschlang. Kurz darauf lag Anne still da und sah mit ihrer natürlichen Augenfarbe auf alle. Devon murmelt einen Spruch und schnell zog sich die Pflanze zu einem Samenkorn zurück. Mit einem Schwebezauber ließ Poppy den Samen von dem Körper schweben. Danach sahen beide mehrere Fluchnarben auf dem Brustkorb des Kindes. Mit einem Diagnosezauber ermittelten beide, dass nur ein Fluch benutzt wurde, dafür aber in monatlichen Abständen. Devon begann den ersten Gegenzauber zu spinnen und Poppy konzentrierte sich auf den Nächsten.

Als der erste Schmerzensschrei über die Lippen des Kindes trat, war es Minerva die einen Silencio auf die Blase sprach. Sie war der Meinung dass es reicht den misshandelten Körper zu sehen und man nicht noch den Schrei hören müsse. Das konnte sie nicht verkraften und bestimmt ging es Severus genauso.

Devon hatte den letzten Fluch gelöst, da war das Kind unter ihm etwas als ein knappes Jahr alt, wenn er schätzen müsste. Langsam begann sich Licht um den Körper zu sammeln das sich in eine Art Geflecht sammelte. Es war silbern und versperrte beiden Heiler die Sicht.

Jetzt begannen die Frauen und die Jugendlichen den Schildzauber zu weben. Am Anfang hatten alle zugesehen. Hermine hatte sich als erstes mit ihrem Blick abgewandt, als sie die Verletzungen sah. Blaise und Draco hatten nur die Augen geschlossen. Alle drei wurden von den Müttern um sie angestupst. Und so bewegten sie Synchron ihr Zauberstäbe. Über die Blase des Rituals legte sich ein sanft gelber Schimmer.

Die Männer murmelten das Mantra einfach weiter. Fast alle hatten die Augen mittlerweile geschlossen, so sahen sie den Schutzzauber auch nicht. In Ihrer Konzentration, hatten sie so oder so das Meiste ausgeblendet.

Das silberne Licht im inneren der Blase schwoll weiter an und kam den Wänden der Ritualblase gefährlich nahe. Es drängte sich weiter, so als wolle es die Blase sprengen. Was sie letztendlich auch tat. In einer gewaltigen Entladung von Magie, wurde der Raum in das Silberne Licht getaucht. Der Schildzauber hatte die Personen geschützt und so wurden sie lediglich von Licht durchflutet. Die Magiewelle allerdings verwüstete den gesamten Raum.

Als die Anwesenden mit dem Licht durchflutet wurden, schwamm ihn ihnen eine ungewöhnliche Wärme, sie sahen sich selbst vor sich in den Armen ihrer Mütter. Eine Erinnerung die nicht mehr Bewusst war. Die Magier hörten bei dem Letzten Wort des Satzes auf zu sprechen, ohne dass es einem von ihnen bewusst war. So standen sie da, mit einem seligen Lächeln auf den Lippen.

Draco rührte sich als erster. Er sah sich um und konnte den Ausdruck seiner Eltern nicht glauben. So hatte er sie noch nie gesehen, doch gleich fasste er sich und sah zum Bett herüber. Vor ihm lag Anne, dieselben rotschwarzen Haare. Geschlossene Augen, aber ein ruhiger Atem. Draco stupste Devon an der neben ihm Stand. Dieser war aus seine Trance gerissen und sah sich um. Draco beugte sich zu ihm und flüsterte ihm zu.

„Ich habe hier zwei Testränke, nimm ihr bitte Blut ab.“

„Was für Tränke?“ erwiderte er knurrig aber leise.

„Einen Wesenstrank und einen Ahnentrank. Vielleicht brauch sie Hilfe bei der Umwandlung.“

„Du hast gut mitgedacht. Gib mir die Phiolen.“ Draco gab widerstandslos die Glasbehälter weiter und Devon zückte ein Messer. Er stach in den Zeigefinger der Hand und fing in jeder Phiole drei tropfen des roten Lebenssaftes auf. Danach übergab er sie Draco und sprach einige Diagnosezauber auf seinen Patienten.

Draco berührte sanft seine Mutter und seinen Vater um sie aus der Trance zu befreien. Verwirrt schlugen beide die Augen auf. Der blonde Jugendliche tat das bei jedem bis er um das Bett herum war und Severus und Hermine aus der Trance zog. Hermine gab er gleich die Phiolen und diese ging mit zwei Pergamenten einige Schritte zurück. Sie sah der Flüssigkeit des Ahnentrankes der jetzt vollkommen Schwarz war zu wie er sich verteilte und Äste eines Stammbaumes abzeichnete. Namen erschienen, die ihr Komplet fremd waren bis auf ein einziger. Verwirrt runzelte sie die Stirn. Das zweite Pergament hatte nur zwei Worte.
 

Draco stand neben seinem Paten, als er verwirrt zu sich kam. Sein erster Blick lag auf dem Bett. Seine Tochter lebte und war, so wie es aussah, gesund. Er kniete sich neben dem Bett und griff nach der recht kaltwirkenden Hand. Er sah sich zu seinen Freunden um und dann im Zimmer. Innerlich fluchte er über die Zerstörung, gleichzeitig war er froh, dass der Schildzauber so gut funktioniert hatte und sie alle noch lebten. Trotzallem sahen seine Freunde aus als seien sie durch einem Hurrikan gegangen.

Hermine trat wortlos zu Draco und reichte ihm die beiden Pergamente. Er sah sich als erstes den Wesenstest an und schluckte kräftig. Von Irgendwoher in der Nähe konnte alle eine Turmuhr hören. Leise zählte Blaise die Schläge mit.

„… zwölf. Mitternacht.“
 

Vom Eingang her hörten sie eine lautstarke Diskussion. Lucius drehte sich um und wollte nachsehen als schon die Tür aufging.

„Sind wir zu spät?“ Severus sah auf und staunte nicht schlecht über die Zwei Herren die in der Tür standen.

„Großvater!“ schnaubte Severus trocken.

„Ja genau der, warum erfahr ich nicht, dass du unsere Enkeltochter gefunden hast?“

„Eure Enkeltochter? Wenn ich mich rechtentsinne, habt ihr beide euch gehasst wie die Pest, wie es meine Tochter so gerne ausdrückt.“

„Also hast du Anarie gefunden?“ fragte ihn sein Schwiegervater. Severus Mine verdunkelte sich.

„Nein habe ich nicht. Sie Starb, falls ihr es vergessen habt. Das ist Anne. Ich habe sie Adoptiert.“ Knurrte er gefährlich. Tom dem die Sache langsam unheimlich wurde, schließlich waren hier zwei Vampire in einem Raum, forderte die anderen auf mit ihm zu kommen. Draco und Hermine standen immer noch neben Severus und starrten auf die zwei Pergamentbögen.

„Mine, wie läuft eigentlich die Umwandlung von einem Vampir ab?“ fragte Draco nervös.

„Die Person wächst um einige Zentimeter. Des Weiteren kommt es auf den Rang des Vampires an, so dass sich auch Gesichtsform und auch Haare verändern können. Die Augen werden gänzlich Schwarz, damit kein Unterschied zur Pupille gesehen werden kann. Die Flügel brechen in der Nacht das erste Mal durch. Die Haut wird bleicher und die Fänge wachsen. Es kommt darauf an, welcher Art der Vampir angehört, so gibt es die Art, in der ein Tier als erste Mahlzeit getötet wird, von dem Erwachten oder die Art, in der das Blut der Eltern oder eines nahen Verwandten getrunken wird. Letztere brauchen einen Blutstein nach dem Erwachen um weiter zu leben. Wieso willst du das wissen?“

„Und bei Aeonin? Wie ist da die Umwandlung?

„Aeonin, die einzigsten Lichtwesen die bei ihrer Umwandlung Blut trinken. Die Umwandelung verläuft ähnlich den Vampiren. Körpergröße, Aussehen, Flügel. Die Haut bekommt aber einen bronzenen Ton und ihre Augenfarbe bleibt erhalten. - Lass mich das andere Pergament sehen!“

Severus wollte eigentlich keinen Vortrag haben wie welche Umwandlung abläuft. Vor ihm standen Orion Bell, sein Schwiegervater und König der Aeonin sowie Lucifer Snape, sein Großvater und derzeitiger Fürst der Vampire. Trotzdem ließen ihn die gezielten Fragen aufhorchen und er sah einen Moment die beiden Schüler an. Beide starrten auf ein Pergament das beide festhielten. Abwechselnd sahen sie ihn, dann seinen Großvater und Schwiegervater an und auch seine Tochter um wieder zu dem Pergament zu sehen.

„Was habt ihr beide da?“

„Wir… also… du.“

„Draco was ist los? Du stotterst doch sonst nicht.“ Zischte ihm sein Onkel entgegen. Hermine holte tief Luft und Antwortete.

„Ich habe gefragt ob wir nach dem Ritual einen Ahnentest und Wesenstest machen können. Sie haben Anne nicht mit einer Blutadoption bekommen oder?“ Severus schüttelte verneinend den Kopf.

„Dann sollten sie sich die Ergebnisse ansehen, Professor. Es scheint als wäre Anne in Wirklichkeit eine gewisse Anarie Solaris Bell Snape.“ Severus riss den beiden Teenager das Pergament aus der Hand und starte auf das Ergebnis.

„Und ihr habt ganz sicher ihr Blut verwendet?“

„Devon hat es persönlich abgenommen, frage ihn oder siehe dir ihren Zeigefinger an, der kleine Schnitt müsste noch zu sehen sein.“ Rechtfertigte Draco sich.

„Habt ihr noch etwas von dem Trank?“ Draco kramte in seiner Hosentasche zwei Phiolen heraus und übergab sie Wortlos Severus.

„Geht beide bitte raus. Ich habe, glaube ich, meinem Großvater etwas mit zu teilen.“ Genervt leise klang Severus und schloss seine Augen. Mit einem Mal wurde ihm auch klar, warum sein innerer Vampir so verrücktgespielt hatte in manchen Situationen, warum ihre Okklumentikschilde so extrem stark waren, diese Affinität zu Tieren, der Instinkt zu spüren mit welchem Wesen man es zu tun hat. Das Erfühlen von Magie. So vieles was irgendwie merkwürdig war, erklärte sich auf einmal.

Severus hatte noch nicht einmal gehört wie die Tür sich geschlossen hatte, so war er in Gedanken. Erst sein Großvater riss ihn da heraus.

„Was ist nun?“

„Woher soll ich das wissen?“ Lucifer Snape schnaubte nur und ging auf das Bett zu. Er zog vorsichtig die Unterlippe des Mädchens nach unten und konnte die Spitzen der Fänge erkennen.

„Interessante Beisserchen. Sie steckt mittendrin, wenn du irgendwas testen willst solltest du dich beeilen.“

„Ich will gar nichts mehr testen. Orion, würdest du mir bitte helfen?“ der Mann nickte und trat an die Stelle an der gerade noch Lucifer gestanden hatte.

„Warum musst du unbedingt immer mit mir streiten?“ fragte der Vampirfürst seinen Enkel.

„Ich streite nicht! Ich helfe meinem Kind durch die Umwandlung und Orion tut das auch. Sei still alter Mann, wenn du jemals mit deiner Urenkeltochter reden willst.“ Knurrte Severus bedrohlich. Nahm dankend den Dolch von Orion entgegen und fügte sich am Handgelenk einen kleinen Schnitt zu.

Orion hatte währenddessen sein Handgelenk schon an den Mund seiner Enkelin geführt. Er spürte wie die Fänge, sich ruckartig in die Haut um den Schnitt pressten. Zwei, dreimal spürte er ein kleines Ziehen und dann war er auch schon entlassen. Vorsichtig glitt die Zunge aus dem Mund und fuhr über den Schnitt sowie die Mahle der Fänge. Die Wunden schlossen sich und die Haut erstrahlte in natürlichen bronzefarbenen Ton.

Severus tat es ihm gleich. Auch er hielt sein Handgelenk an den Mund nachdem Orion fertig war. Nach kurzer Zeit wurde auch er entlassen und seine Wunden schlossen sich nachdem die federig weiche Zunge über seine Haut glitt.

Beide Herren standen auf und betrachteten den weiteren Verlauf aus einiger Entfernung. Ein Luftzug entfachte sich und schwoll zu einem starken Wind um das Bett herum an. Anne oder eher Anarie schwebte über dem Bett und wurde von dem Wind in einer Art Ummantelung gehalten.

Severus und sein Großvater hielten sich schützend die Arme vor die Augen. Einzigst König Orion sah dem Erwartenden zu. Er freute sich, da dieser Wind bedeutete, dass dieses Kind das Erbe einer Aeonin annehmen würde und nicht wie er befürchtete der des Vampirs

Minuten verstrichen, als alle anwesenden einen erstickten Schrei vernahmen. Der Stürmische Luftzug legte sich schlagartig und zwei weiße Schwingen ragten aus dem Körper des Mädchens. Lucifer sah erschrocken erst zu seinem Enkel, dem das anscheint nicht kümmerte, dass seine Tochter weiße Federn trug statt schwarzen hautigen Schwingen und dann sah er zu Orion, dem das gesehene natürlich freute. Doch dann veränderte sich die Mine zu einem Erstaunten und Lucifer sah wieder auf seine Urenkelin.

Aus dem Rücken schälten sich zwei weitere Schwingen. Pechschwarz und hautig. Das war Lucifer in seinem ganzen Leben noch nicht untergekommen, dass in einem Mischlingskind, besonders geflügelter Wesen, beide Erben erwachen. Nicht minder überrascht waren Severus und Orion.

Vier Schwingen, wobei die schwarzen unterhalb der Weißen waren, legten sich um den Körper, wie in einer schützenden Selbstumarmung. Sanft schwebte Anne, oder eher Anarie, auf die Matratze zurück. Severus trat an das Bett heran und strich über die Federn. Er erinnerte sich gut an das Gefühl unter seinen Fingern, da er die Federn von Liverra gemocht hatte, wenn er sie berühren durfte.

„Ich denke ihr beiden könnt gehen. Ich stelle sie euch vor wenn sie Wach ist.“ Flüsterte Severus ergriffen.

„Was heißt hier wenn sie erwacht?“, fragte der Vampirfürst gleich darauf.

„Das heißt, dass ich sie schlafen lasse und sie nicht jetzt wecken werde. Des Weiteren solltest du nach Hause gehen und einen Blutstein holen. Ich sehe euch meinetwegen um zehn Uhr. Und nun raus aus meinen Räumen.“ Zischte Snape seinen Großvater entgegen. Missmutig verließ dieser die Räume um in eine Traube vor dem Zimmer zu rennen. Kurz darauf stand auch Orion draußen und Severus sah seine Freunde an.
 

Sichtlich nervös ging der dunkle Lord von einem Ende des Flures zum anderen. An der Seite standen immer noch ihre Mitstreiter. Er sah kurz auf, als Draco und Hermine aus dem Zimmer kamen.

„Und?“ fragte er daher aufgeregt.

„Wusstet ihr das Onkel Sev Mal verheiratet war? Und wusstet ihr das er auch ein Kind hatte?“ fragte Draco in die Runde. Einige runzelten die Stirn, anderen war nichts anzusehen und Minerva und Poppy stand Unglauben im Gesicht. Das hatte ihnen Severus noch nicht erzählt. Tom lief wieder den Gang entlang und wieder zurück.

„Sag mal Tom, warum ist eigentlich Lucifer und Orion da und wie hast du Orion überhaupt Kontaktieren können?“ wandte sich Lucius an seinen Chef. Angesprochener blieb abrupt stehen. Er sah zu Lucius rüber und bemerkte seinen Fehler im Plan, denn den Hausherren hatte er nicht eigeweiht.

„Ich habe es vergessen dir zu sagen, dass ich die beiden herbeordert habe.“

„Du beorderst einfach mal so einen Fürsten und einen König in mein Haus. Darf ich den Grund erfahren?“

„Der Grund liegt da drin und ist deine Patentochter. Ich habe erst heute, nein Gestern in Anbetracht der Zeit, die fehlenden Informationen bekommen, die meine Vermutung seit dem Galeriebesuch bestätigten. Lucius, Anne ist Anarie und sie brauchte einen Verwandten mütterlicherseits für die Umwandlung.“ Die Tür erzitterte und alle sahen gebannt darauf.

„Was geht da drin vor?“ flüsterte Cissa.

„Das wird ihr Erbe sein. Welches Wesen sie wohl wird? Und hoffentlich steht mein Manor dann noch.“ Lucius hatte nach der Hand seiner Frau gefischt und hielt diese nun fest umschlossen.

„Madam Pomfrey, wenn bei einem Wesenstest zwei Arten stehen, erwachen dann auch beide?“ fragte Hermine die Medihexe die mit Minerva zusammen dicht an der Wand standen.

„Der Wesenstest zeigt nur das herrschende Wesen an, egal aus welcher Mischung der Lebende besteht. Habt ihr zwei etwa einen Test gemacht?“ Draco und Hermine nickten und reichten Poppy das Pergament. Die Tür ging auf und Lucifer kam heraus. Kurz darauf folgte Orion und Severus.
 

„Freunde, ich danke euch. Erklärungen werde ich aber erst in ein paar Stunden abgeben. Luc, Frühstück um zehn?“ angesprochener nickte nur.

„Ich denke Tinka wird sich freuen, doch noch einen Geburtstagskuchen zu backen.“

„Ja das denke ich auch, wird sie feiern wollen?“

„Wenn die richtigen Gäste da sind bestimmt.“ Schnarrte Snape seinen Freund entgegen und wendete sich an Minerva.

„Ich bitte dich, kein Wort zu Albus. Ich möchte sie nicht verlieren, gerade wenn ich sie wieder habe.“ Minerva nickte.

„Unter den gegebenen Umständen, sollte sie bei dir bleiben. Poppy und ich werden uns schon etwas ausdenken wegen Albus. Was darf ich Mr. Potter sagen, wenn er sich nach ihr erkundigt?“ Severus sah erst Tom und dann Luc an. Letzterer antwortete darauf.

„Sagen sie ihm, dass er bitte um 14 Uhr pünktlich zur Feier erscheinen soll. Schließlich möchte ich mein Patenkind glücklich sehen. Um ihre Bedenken der Sicherheit wegen auszuschließen, dürfen sie sich natürlich anschließen.“

„Die Einladung, werde ich mit Freuden annehmen. Wenn sie uns jetzt entschuldigen, ich sollte nachsehen, ob mein Haus noch steht.“ Lächelte Minerva und zog Poppy hinter sich her. Die Familien Bullstrode, Parkinson, Nott und Lestrange verabschiedeten sich und gingen gemeinsam zum Kaminzimmer. Tom Schickte Draco und Blaise in ihre Zimmer und wandte sich Miss Granger zu.

„Wie gedenken sie nach Hause zu kommen?“

„Erstens bin ich volljährig und zweitens habe ich eine Apparierlizenz. Ich hoffe meine Eltern erwischen mich nicht, dass ich so spät komme. Das wird Bibliotheksverbot bis an mein Lebensende geben.“ Murmelte die Brünette, während sie die Stufen schon hinab stieg. Severus schlug Lucius vor sie hier schlafen zu lassen, damit sie keinen Ärger bekam. Dieser sah ihn erst Pikiert an, doch Tom und Narcissa überzeugten ihn, so dass er der jungen Dame ein Nachtquartier anbot.

„Du weißt was wir ihr später sagen müssen?“ wand sich Lucifer Snape an seinen Enkel.

„Das können wir später besprechen und das wird sie entscheiden, ob sie das will. Orion sei mir nicht böse, aber ich glaube wir sollten ihr erst mal sagen wer sie ist, bevor ihr beide damit ankommt ihr sagen zu wollen, dass sie eure Nachfolgerin wird. Wenn ihr mich Entschuldigt, ich habe da ein Zimmer, das dringend aufgeräumt werden sollte. Tom, Luc, Cissa ich wünsche eine angenehme Nachtruhe.“ Somit ließ Severus alle auf den Gang stehe und trat wieder in seine Räume ein.
 

Als er in sein Schlafzimmer kam, seufzte er erst mal auf. Es sah aus, als hätte ein Orkan gewütet, dabei war der Wind gar nicht so schlimm gewesen und auch nur auf sein Bett fixiert. Er zog seinen Zauberstab und sprach mehrmals hintereinander einen Reparo-Zauber. Sein Schrank, die Regale, die dazugehörigen Bücher, das Nachtschränkchen, der kleine Tisch, der Hocker und auch die Wände, die gelitten hatten, wandelten sich in ihren Urzustand zurück.

Severus überzeugte sich das es seiner Tochter gut ginge und strich ihr nochmals liebevoll über sie Stirn. Er wandelte den Hocker in einen bequemen Liegesessel und nahm mit einem Buch in der Hand darauf Platz.

Richtig auf den Text konnte er sich allerdings nicht konzentrieren, da er in Gedanken zu den Geschehnissen von vor ein paar Stunden Abtrifftete. Die wichtigste Frage die er sich stellte war wohl, wie er ihr alles erklären würde. Ob sie überhaupt noch Erinnerungen hatte?

So driftete Severus dann kurz nach zwei Uhr morgens in einen Erholsamen Schlaf.
 

Wärmende Sonnenstrahlen kitzelten in der Nase. Der Körper fühlte sich an, als läge er in einer innigen Umarmung. Vertraute Gerüche konnte sie wahrnehmen. Sie fühlte sich frei und leicht. Beschützt und geborgen. Doch als ihr Verstand anfing zu arbeiten, kamen die Kopfschmerzen. Anarie verzog das Gesicht und wollte die Augen öffnen, ließ es aber nach einer kurzen Sekunde bleiben, da sie das Sonnenlicht blendete. Schützend hob sie die Hand über ihre Augen, streifte dabei ihre Federn.

Verwirrung machte sich in ihr breit und sie schlug abermals die Augen auf. Sie erkannte ein Zimmer in dem sie noch nicht war. Weder in ihrer Zeit im Manor von Mr. Malfoy noch bei ihrer Professorin. Also wo war sie? Und warum lagen Federn über ihrem Brustkorb?

Ihre zweite Hand griff nach dem weichen Material auf ihrer Haut und hob es an. Da spürte sie die Berührung und je höher sie die Federn hob desto mehr zeichnete sich ein Flügel ab. Verunsichert kniff sie sich selbst in die Wange und dieser Schmerz teilte ihr mit, dass sie nicht träumte.

Plopp.

Anarie richtete ihren Kopf zu dem Geräusch und konnte Tinka erkennen. Sanft lächelte sie, da sie wusste wo sie nun war. Tinka sah nur kurz Anarie in die Augen und mit einem Lächeln und einem Plopp war sie verschwunden.

Keine drei Minuten später konnte sie Schritte auf dem Gang hören und die Tür ging auf. Severus trat ein und neben ihm Devon.

„Schön dass du wach bist.“ Kam ihr Vater gleich auf sie zu und setzte sich auf die Bettkante. Er beugte sich zu ihr herunter und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Devon derweil zückte seinen Zauberstab und murmelte einige Zauber. Unzufrieden, da seine Zauber nichts anzeigten, setzte er sich dann auf die andere Seite des Bettes.

„Wie geht es dir?“ fragte er seine Patentochter. Devon sah sie immer noch als Patentochter an, auch wenn er vorhin erst erfahren hat, welche ihre eigentlichen Paten waren bzw. sind. Und er hoffte dass sie das vielleicht genauso sah.

Anarie dachte angestrengt an die Antwort. Sie wollte beiden sagen, dass es ihr gut geht und auch das sie Kopfschmerzen hat. Doch beide sahen sie nur schweigend an und warteten noch auf eine Antwort. Erschlagen nickte sie nur. Sie fragte sich was nur geschehen war? Warum funktionierte ihr Gedankenbuch nicht? Und was war gestern geschehen?

Wage konnte sie sich daran erinnern, dass Minerva Poppy geholt hatte und dann war sie in den Armen ihres Vaters gewesen. Sie hatte ihn auch zum ersten Mal Dad genannt. Doch dann war da nichts mehr, außer diesen Kopfschmerzen.

Sie hob mit beiden Händen ihre Flügel an und sah fragend zu ihrem Vater. Dieser schmunzelte nur und nickte verstehend.

„Setzt dich aufrecht hin und versuch sie auszubreiten.“ Riet er ihr und langsam kam sie dem nach.

„Lege sie jetzt dicht an deinen Rücken an und denke dir sie würden mit ihm verwachsen. So mache ich das immer.“ Redete Severus sanft weiter. Sie versuchte es und folgte den langen Flügeln mit den Augen wie sie sich zusammenzogen. Erst jetzt bemerkte sie dass sie vier Schwingen hatte. Anarie schloss die Augen und stellte sich vor wie die Schwingen wieder in ihren Rücken wanderten. Als sie die Augen öffnete, waren sie tatsächlich verschwunden. Dafür fröstelte es sie nun, schnell schlang sie die Decke über ihre Schultern. Severus musste ungewollt lachen, zauberte aber einen dünnen Pullover herbei und gab ihn ihr. Dankbar, zog sie ihn gleich über.

Devon zückte noch einmal seinen Zauberstab und wiederholte die Zauber von vorhin. Diesmal mit einem zufriedenstellenden Ergebnis. Mit einem Nicken teilte er das Severus auch mit.

„Du möchtest wissen was passiert ist, oder?“ sie nickte nur und Severus holte tief Luft.

„Minerva kam gestern mit dir her. Dir ging es wirklich schlecht. Hermine kam kurz vorher und klärte uns über eine Möglichkeit auf, die dich rettete. In der Nacht noch hast du dich umgewandelt. Daher auch deine Flügel.“ Severus sah während des Redens in ihre Augen und konnte dahinter förmlich sehen wie sich einige Zahnräder ineinander bewegten. Er griff zu seinem Nachtschränkchen und holte die zwei Phiolen von Draco hervor und zwei Pergamentbögen.

„Du weißt wie die Tests funktionieren. Es ist einfacher, wenn dir dein Blut sagt wer und was du bist, als wenn ich dir das lange erkläre.“ Severus legte die Sachen auf ihren Beinen ab und Devon zog seinen Dolch aus der Tasche. Er hielt ihr ihn auffordernd hin, sagte aber nichts. Zögernd ergriff sie die Schneide mit zwei Fingern und betrachtete die Phiolen vor ihr, danach ihren Vater.

Wollte er ihr damit etwa andeuten dass er sie jetzt nicht mehr wollte? Sie wollte erst die Phiolen von sich weisen, doch würde es sie interessieren von wem sie abstammte, auch wenn sie weiterhin bei ihrem Dad bleiben wollte.

Sie entkorkte beide Glasbehälter und ließ einige Tropfen Blut da hinein tropfen, verschloss sie und schüttelte diese. Erst danach entleerte sie den Inhalt auf beide Pergamentbögen. Gespannt verfolgte sie die schwarze Flüssigkeit, die sich in Verästelungen verstrickte.

Prüfend sah sie zu ihrem Vater der sie weiterhin anlächelte. Dann nahm sie sich das Pergament auf dem nur zwei Worte standen. Kurz zog sie die Stirn kraus und versuchte sich zu erinnern, was sie in den Hausaufgaben von Blaise und Draco darüber gelesen hatte. Innerlich seufzend schloss sie die Augen und hielt sich den Kopf, der bei der Anstrengung noch mehr schmerzte.

Erst als sie das Denken sein ließ, öffnete sie ihre Augen und sah perplex auf das andere Dokument vor ihr. Ein, ihr sehr wohl, bekannter Name stand da und genau diese Person sah sie jetzt auch an. Sie musterte die tiefschwarzen Augen und versuchte darin eine Antwort zu finden. Dann sah sie abwechselnd auf das Pergament und den schwarzäugigen. Ihr Verstand schien ihr erst dann mitteilen zu wollen, was offensichtlich ist.

Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem glücklichen Lächeln bei der Erkenntnis, dass ihr eigener Vater sie Adoptiert hatte.

Noch bevor Severus mit reden ansetzten konnte, rief Tom durch das Manor nach Devon. Sein Ruf klang erschreckt.

„Geh und siehe nach was er will. Ich komme hier auch alleine klar.“ Meinte der Tränkemeister und nickte mit dem Kopf zur Tür. Devon stand auf, wuschelte kurz durch den roten Haarschopf und ging zu Tür. Als er diese öffnete stand Tom schon davor.

„Sev das musst du dir auch ansehen!“ sagte der dunkle Lord nur und verschwand schon wieder. Verwundert zog Severus die Augenbraun zusammen.

„Ich bin gleich wieder zurück.“ Somit lag Anarie jetzt wieder allein in dem Zimmer.



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