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Vampire in Lüneburg

von

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Ein Jahr später...

Kaum zu glauben, aber das unglaubliche an Geburtstagen ist, das sie jedes Jahr stattfinden. Dennoch musste ich wehmütig feststellen, dass ich ein Jahr nichts mehr von Eva gehört habe. Durch meine Ausbildung bin ich sehr in den Betrieb eingespannt und kann sonst auch nicht viel machen.

Meine Briefe kommen nicht an, die Telefonnummer gibt es nicht mehr und wie soll man jemanden anschreiben, der nicht online kommt? Natürlich habe ich es auch schon auf dem Handy versucht, aber das ist aus. Ich seufzte tief. Meinen Geburtstag hatte ich mir anders vorgestellt, leider dachte ich nun schon über meine beste Freundin nach und konnte nicht locker lassen.

Vor einem Jahr hatte sie mir ein Päckchen mit einer Torte, einem Death Note Manga und einen Brief geschickt. Am nächsten Morgen nach meiner Party war mir aufgefallen, das am Brief Blut klebte. Da dachte ich mir aber nichts –warum auch?

Wir beide liebten nun mal Vampire und haben viele Rollenspiele geschrieben. Ich ging zum Fenster und spielte mit einer dunklen Haarsträhne. Passend zu meiner Stimmung regnete es und ich sah in den grau bewölkten Himmel. Plötzlich kam ein gewaltiger Schlag gegen das Fenster und ließ mich vor Schreck auf den Boden fallen. Was zum Henker war das?, schoss es mir durch den Kopf. Ich öffnete sofort das Fenster und schaute hinaus. Leider war nichts zu sehen, Bildete ich mir so was schon ein? Nur weil ich ein Jahr lang nichts von Eva gehört hab?

Es klingelte an meiner Haustür, was mich wieder in die Realität zurückbrachte. Mit schnell klopfendem Herzen ging ich zu ihr und öffnete sie einen Spalt. Vor mir stand jemand, den ich schon lange nicht mehr gesehen hatte. Ich wäre nur nie auf die Idee gekommen, dass es so was gibt.

Lange schwarze Haare, eisblaue Augen und ein breites Grinsen auf den Lippen. Der Körper so schlank wie ich ihn gesehen hatte, in einem schwarzen Tanktop und langer schwarzen Hose. Mit anderen Worten hätte ich gesagt, Eva hätte sich operieren lassen. Sie hatte eigentlich braune Augen(sie behauptete immer, sie hätten einen leichten Grünstich, aber ich schwöre: Da ist überhaupt nichts von zu sehen!) und sie war eher kräftig gewesen. Was war den mit ihr passiert?!

„Hi Laura. Ich wünsche dir alles Gute zum Geburtstag“, sie zog mich aus meiner Wohnung in ihre Arme und umarmte mich herzlich. Nach kurzer Zeit lösten wir uns wieder und sie grinste mich an. „Alles klar bei dir? Ich weiß, ich hab mich lange nicht gemeldet… aber ich habe etwas Unglaubliches erlebt!“ Ihre Augen strahlten, sie konnte also unmöglich nur Kontaktlinsen tragen.

Misstrauisch hob ich meine Augenbraue. „Ach? Und nur weil du jetzt persönlich bei mir erscheinst, lade ich dich ein oder was?“ Ich war beleidigt, wenn ich ihr wirklich etwas bedeuten würde, dann hätte sie mich sicher nicht so behandelt! Sie schubste mich zurück in die Wohnung. „Na komm, lad mich in deine Wohnung ein, ich war doch noch gar nicht hier drin“ Sie lächelte und ich ließ damit mich erweichen und bat sie rein. Ich hielt inne, das konnte nicht sein. Dieses Klischee, niemals.

Als meine beste Freundin meinen entsetzen Gesichtsausdruck bemerkte, lächelte sie breit und entblößte damit ihre spitzen Eckzähne. „Ich habe dir doch gesagt, das mir etwas Unglaubliches passiert ist, was du mir auf keinen Fall glauben wirst…“
 

Im Nachhinein war das Blut an meinem letzten Geburtstag wohl ein Omen. Vielleicht denkt ihr jetzt, sie hätte mich gewandelt, aber weit gefehlt. Sie erzählte mir, wie es dazu kam und warum sie nicht erreichbar war und zwar aus einem einfachen Grund: Sie war bei einem Autounfall tödlich verunglückt, ein Vampir hatte diesen Unfall wohl mitbekommen und hatte ihr sein Blut eingeflößt. Kurz darauf verstarb sie und erwachte als Vampir. Die blauen Augen waren deutliches Zeichen, ein Vampir zu sein und sie hatte ein Jahr gebraucht, bis sie sich an die neue Situation gewöhnt hatte. Eva hatte mir, bei ihrer Erzählung, einige Male oft an den Hals gestarrt, aber was soll ich schon machen? Sie hat mir demonstriert, wie stark sie nun war. Dennoch war sie nicht sonderlich anders(behauptet sie!), ihre Ernährung hatte sich geändert und ansonsten nichts. Alles Mythos mit den „Super Fähigkeiten“, aber das machte nichts. Das ewige Leben stand dennoch vor der Tür. Im letzten Moment bekam ich jedoch Angst, als ich das Angebot bekam auch gewandelt zu werden und ließ sie wieder ziehen.

Das Leben kann grausam und hart sein, dennoch will ich als Mensch leben.

„Ich werde dich wandeln, wenn du es dir anders überlegst…“ Mit diesen Worten verabschiedete sich die Schwarzhaarige und hinterließ einen kleinen Zettel in meiner Hand. Sie besaß also ein neues Handy.

Ich drückte den Zettel zusammen, mir war klar, da sie meine Wohnung nun für immer verlassen hatte. Aber was war schon für immer?



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