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Tochter des Mondes

von

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Noch Mehr Rätsel

Den Rückweg legten wir schweigend zurück. Windpfotes Mentor verdächtigte mich noch immer den Waldclan verraten zu haben. Ich erkannte es an den Blicken, die er mir zuwarf.

Der Schüler selbst dagegen war nachdenklich mit auf dem Boden gerichteten Blick und lief neben mir her. Nun waren wir nicht mehr weit weg von unserem Lager und Windpfote schaute endlich auf. In seinen Augen lag Neugierde und Angst. Leise flüsterte er mir zu „Ich denke nicht, dass du und verraten hast. Aber ich habe Angst vor dem, was Pantherstern und Blaufeuer dazu sagen könnten und gleichzeitig bin ich total neugierig darauf!“

Leise seufzte ich. Das war mal wieder typisch für ihn. Ich murmelte ihm ein „Danke dir“ zu, auch wenn es in dieser Situation nicht ganz passend war, aber es freute mich sehr, das er zu mir hielt. Langsam ging es weiter, da wir dem Tunnel durch den Dornenbusch schon ziemlich nah waren. Als ich hindurch lief, begann ich diesen Tag echt als den schwärzesten meines Lebens anzusehen, denn ich trat zu allem Überfluss noch auf einen heruntergefallene Dorn, der sich in den Zentralen Ballen meiner linken Vorderpfote grub. Jedoch humpelte ich ohne etwas zu sagen weiter hinter den beiden Kriegern her auf die Lichtung zu. Dort sahen wir zum Glück etwas positives für den Clan. Bis auf unsere Anführerin, unserer Heilerin und einer Königin waren alle Katzen vor der Kinderstube versammelt, was bedeutete, dass Sonnenblüte ihre Jungen geworfen hatte, oder es gerade tat. Erleichterung durchströmte mich. Endlich, dachte ich, Endlich ist es soweit! Erst Gestern noch hatte ich die Königin gesehen. Sie war im Moment die einzige, die jungen erwartete und nun auch groß zog. Viele hatten sich in letzter Zeit gefragt, wann es endlich soweit war, denn Sonnenblütes Bauch war größer als es sonst normal ist. Sie hatte richtig Probleme gehabt beim Laufen, da ihr Bauch ihre Hinterbeine behindert hatte.

Vorsichtig mit angelegten Ohren und einem Seitenblick auf Schwarzklaue ging ich los Richtung Kinderstube, Windpfote dicht bei mir. Wir setzten und neben die anderen Schüler, während sich unsere Mentoren zu den anderen Kriegern in der Reihe hinter uns gesellten. Schnell fiel mir auf, dass hinter jedem Schüler der jeweilige Mentor saß. Während wir warteten, dass Pantherstern oder Blaufeuer herauskamen, hielt ich meine linke Pfote in der Schwebe, damit sich der Dorn nicht weiter eindrückte.

Der nächste Schüler in der Reihe, Bärenpfote sein Name, wegen den großen Pfoten und dem dicken braunen Pelz, bemerkte es, und fragte mich danach. Ich sagte es ihm, und fragte ihn anschließend auch gleich: „Wie lange sind sie schon drinnen? Hat Sonnenblüte schon geworfen?“ „Sie sind schon eine ganze Weile dort.... Und keiner hier draußen weiß, was bisher passiert ist, Mondpfote...“

In diesem Moment kam ein Rascheln aus der Kinderstube, und Pantherstern kam heraus. Sie sah einmal in die Runde, und registrierte schweigend, das die Patrouille wieder da war, ehe sie mit freudiger Stimme sprach: „Sonnenblüte hat dem Clan sieben gesunde und kräftige Jungen geboren!“

Lautes Jubeln brach im Clan aus. Alle drängten sich um den Vater von Sonnenblütes Kätzchen, Holunderzahn. Nachdem sich die Aufregung gelegt hatte verteilten sich die Katzen über das Lager, da Blaufeuer für den Rest des Tages Besuchsverbot erteilt hatte.

Wir vier folgten Pantherstern und Blaufeuer zum Baumstumpf, um Bericht zu erstatten. Auch mein Vater gesellte sich zu uns. Silberklaue und Schwarzklaue berichteten abwechselnd, was alles passiert war, nur unterbrochen von gelegentlichen Ergänzungen Windpfotes. Als sie geendet hatten meinte Pantherstern: „Wenn ich deine Wortwahl und und die Gefühle in diesen richtig deute, verdächtigst du Silberstreifs Tochter des Verrates, Schwarzklaue. Du dagegen nicht Silberklaue.“ Betreten schauten die beiden zu Boden, während mein Vater auf den Pfoten stand und Schwarzklaue an fauchte. Leicht belustigt ignorierte Pantherstern die Krieger und wandte sich nun an mich: „Ich glaube nicht, das du uns verraten hast, Mondpfote. Jedoch bin ich selber ratlos, was den Grund angeht, wieso Schattennacht den Rückzug befohlen hat.“ Ihr Blick wanderte weiter zu Blaufeuer, ebenso wie die Augen der anderen, mich eingeschlossen. Die Heilerin blickte mit abwesend schimmernden Augen zum Himmel hinauf, wo die ersten Sterne erschienen. Langsam blickten ihre Augen wieder klar, und sie wandte sich ihrer unmittelbaren Umgebung zu.

„Was hat dir der Sternenclan gesagt, Blaufeuer?“, fragte Silberstreif. Traurig schaute sie dem großen Kater in die Augen und sprach: „Er hat nicht klar zu mir gesprochen. Er hat die Wahrheit hinter Rätseln versteckt. Soweit ich diese jedoch verstehen konnte, hat der Sternenclan dem Sturmclan befohlen der Kätzin mit dem Fell des Mondes nichts anzutun. Was ihm aber sonst noch befohlen wurde, kann ich nicht herausfinden... Auch reden unsere Ahnen nicht direkt von einer bestimmten Katze, sondern nur von einer „Tochter des Mondes“... Und der 2. Anführer scheint nun eine Schülerin unseres Clans für diese zu halten....

Wenn jedoch wirklich Mondpfote die sogenannte „Tochter des Mondes“ ist, wird noch einiges auf sie zukommen.“

Als sie nichts weiter zu sagen hatte, stand sie auf und ging. Schweigend hatten wir ihren Worten gelauscht. Windpfote sah mich mit interessiertem Gesichtsausdruck an, als ob er glaubte, ich hätte ihm etwas verschwiegen, während unsere Mentoren und mein Vater einfach nur verdattert zu mir schauten. Mein Blick jedoch galt Pantherstern. Dies hatte schon begriffen, dass ich aus dieser Lage wollte, und war aufgestanden. „Nun, es ist spät meine Lieben. Mondpfote und Windpfote sind noch Schüler und waren heute den Ganzen Tag auf Patrouille und haben bestimmt seit einer Weile nichts gegessen, hinzu kommt nun dieses Verwirrende Ereignis. Ich würde sagen, ihr zwei geht euch jetzt etwas vom Frischbeutehaufen holen und anschließend legt ihr euch schlafen.“

Dankend neigten wir den Kopf. Während Windpfote unser Abendessen holte, lief ich auf drei Beinen der Heilerin nach. „Blaufeuer! Warte bitte!“, rief ich ihr zu. Sie war schon fast bei der alten Trauerweide, die sowohl Schlafplatz für Heiler und kranke Katzen, als auch das Lager der Heilmittel war, denn die herab hängenden Zweige bildeten einen recht dichten Vorhang. Vor den ersten Zweigen hielt sie inne, um auf mich zu warten. Als ich bei ihr war begann sie zu sprechen: „Was willst du noch? Ich habe schon alles gesagt, was zu sagen war... mehr wollte mir der Sternenclan nicht verraten...“ „Es geht nicht darum.... Ich habe mir auf dem Rückweg einen Dorn eingetreten...“ „Ach so. Sag das doch gleich!“ Sie bedeutete mir mit hinein zu gehen, also ging ich durch den Vorhang. Dahinter war alles in ein sanft grünes Licht getaucht. Ich setzte mich vor den Stamm, während Blaufeuer durch einen Riss ins innere verschwand, um eine Paste zu holen, damit sich der Ballen nicht entzündete. Als sie meine Pfote behandelte, betrachtete ich sie mal wieder. Ihre sanften Augen waren von einem wunderschönen wasserblau. Ihr Fell war zwar dunkelgrau, doch hatte es einen leichten Blaustich... zumindest das, was davon noch übrig war, denn ihre gesamte Linke Flanke, ebenso wie das Hinterbein und die Schulter, waren von einem Feuer gezeichnet.

Schnell war sie mit meiner Pfote fertig, und schickte mich zum Bau der Schüler. Dort wartete Windpfote auf mich. Gemeinsam aßen wir die beiden Mäuse, die er ausgewählt hatte, gaben uns anschließend mit den anderen Schülern die Zunge, wobei sich um mich nur Windpfote und Bärenpfote um mich und ich mich nur um sie kümmerten. Danach legte ich mich schnell in mein Nest, damit der schnelle junge Kater nicht versuchte von mir Antworten zu bekommen, die ich selbst nicht kannte.



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