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Family Chaos

Der Vater und die Tochter
von

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Der schwerfällige Einkauf

Nach dem Frühstück machte Tyra sich fertig, um mit ihrem Vater in die Stadt in die Stadt zu fahren. Sie brauchte unbedingt neue Schuhe und außerdem neue Klamotten. Natürlich mussten sie auch neue Nahrungsmittel für die Woche kaufen, damit sie gut versorgt waren, falls wieder so ein Wetter wie gestern überraschend kam.

"Los, komm schon. Du musst nicht supertoll aussehen nur, weil wir in die Stadt fahren", rief Yuriy von draußen und schaute hoch ans Fenster.

Doch da kam sie schon aus der Tür gesprintet und setzte sich in den roten Wolga.

"Ich bin doch da, was willst du denn noch?", grinste sie zu ihm rüber.

Seufzend setzte er sich neben sie ans Steuer und fuhr in die Stadt. Er musste gut aufpassen beim Fahren, denn es war eisig glatt. Außerdem fuhren dennoch viele andere Leute wie die Bekloppten durch die Gegend.

Yuriy erinnerte sich wieder an den Unfall seiner Freundin. Seitdem fuhr er nie wieder so schnell und besonders nicht hier.
 

Beim Einkaufszentrum einen Parkplatz zu finden war wie eine Nadel im Heuhaufen zu suchen. Du fandest gar nichts! Es sei denn du hattest Glück, dass gerade vor dir jemand heraus fahren würde. Und genau dieses Glück hatte er und stellte sein Auto in eine schöne Parklücke.

Beide stiegen aus und gingen in das mehrstöckige Einkaufszentrum.

"Zuerst die Schuhe, dann ein paar Klamotten und hinterher die Lebensmittel, hab ich recht?", fragte der Rothaarige und sah zu seiner Tochter runter.

"Ja. Schuhe finde ich eh am schnellsten. Bei den Sachen muss ich sehen. Es gab tolle Angebote."

Zusammen gingen sie in das erste Schuhgeschäft und die Suche war nicht lang. Schwarze Langschaftstiefel hatte sie sich gleich als erstes herausgesucht.

Natürlich durfte Yuriy alles bezahlen. Solange sie noch 17 Jahre alt war, musste er für sie noch die Kleidung und die Lebensmittel bezahlen.

Als nächstes kam der Klamottenladen. Er dachte, es würde länger dauern als eine halbe Stunde. Also setzte ihr Vater sich schon mal auf einen Sessel bei der Umkleide.

Nur zwei Dinge nahm sie mit in die Umkleidekabine und er war sehr überrascht.

Nach einer kleinen Weile kam sie mit einer neuen, schwarzen Jeanshose und einem hellblauen Rollkragenpullover aus Wolle heraus.

Ihr Vater staunte und nickte, als sie sich vor ihm drehte. Normal passten ihr alle Sachen gut. Für ihre Figur war so gut wie alles passend. Aber dieses Oberteil passte sehr gut zu ihren Augen.

Keine viertel Stunde und schon verließen sie mit zwei neuen Anziehsachen das Geschäft.

"Du hast dich ja heute mal zurück gehalten", meinte Yuriy verblüfft, als sie in das Lebensmittelgeschäft gingen und Tyra einen Wagen vor sich her schob.

"Ach... ich dachte mir, dass das heute mal reicht. Irgendwann nervt diese Shoppingsucht auch mal."

Das freute ihn zu hören. Dennoch ahnte er, dass der Hammer noch kam.

In dem Laden kamen sie zuerst an dem Gemüse und Obst vorbei, wovon Yuriy viel einpackte, was seiner Tochter nicht störte. Sie liebte Obst und Gemüse sehr, doch bei einigen Sorten musste auch sie passen.

Doch plötzlich ging ihr Weg in die Tiefkühlabteilung. Tyra nahm sich selbstständig Frikadellen aus der Truhe, als sich ihr Vater zu ihr wand.

"Hey, wie wäre es heute Abend mit Sushi?"

"Papa! Du weißt genau, dass ich davon jedes Mal kotzen muss", murrte sie zu ihm direkt und schaute nun bei den Tütensuppen in der Nähe.

Er seufzte. Dann würde er diese wohl nur für sich alleine mitnehmen müssen.

Bei den Backwaren waren sich beide einig. Käsebrötchen und Laugenstange. Ein wenig davon was er aß, aß sie auch sehr gerne. Doch es kam nicht so häufig vor.

Yuriy konnte von Glück reden, wenn Tyra in den Ferien mit ihm überhaupt Frühstück aß.

An den Zeitschriften schien die junge Russin heute kein Interesse zu zeigen, denn sie ging einfach nur an ihnen vorbei und sah sich noch ein wenig um, bevor sie sich an die Kasse stellten.

So viel hatten sie nun doch wieder nicht eingekauft, aber reichen würde es, denn viel essen taten sie ja nicht. Ihnen lag mehr mit anderen Dingen den Tag zu verbringen.

Zum Beispiel an der Wii zocken!

Es dauerte eine kleine Weile, bis Yuriy alle Sachen aufs Band legen konnte. Er drückte seiner Tochter seinen Geldbeutel in die Hand und zwengte sich zwischen einem Regal und den Einkaufswagen nach vorne durch, damit er einräumen konnte, was schon abgezählt wurde.

Nachdem Yuriy alles in einen Beutel im Einkaufswagen packte, bezahlte Tyra und half dann ihrem Vater.

Er trug die Tüten, während sie den Wagen wegstellte. Gemeinsam liefen sie zum Auto.
 

Eine Frau rutschte auf dem Parkplatz aus, ließ alles fallen und landete auf ihren Hintern. Diesen rieb sie sich sachte und fluchte leise, bis vor ihr eine Stimme ertönte.

"Darf ich ihnen aufhelfen?", Yuriy stand nun schon bereit an der Stelle und lächelte die Schwarzhaarige an. Er hatte Tyra schnell die Einkaufstüten in die Hände gedrückt und war zu der gestürzten Frau geeilt. Irgendwie kam sie sich gerade angearscht vor. Hatte er nich vorher fragen können? Typisch Väter... Das nächste Mal würde sie ihm ohne Worte alles in die Hand drücken, wenn etwas wichtiges war.

Die Dame streckte die Hand zu ihm aus, erfasste seine und ließ sich hochziehen.

"Haben sie vielen Dank. Ich hätte nicht gedacht, dass es so kalt und glatt in Russland sein würde. Mein Name ist Rei Kon", sie lächelte ihn an und legte leicht den Kopf schief, dass ihre ewig langen Haare nun den Schnee am Boden berührten.

"Mein Name ist Yuriy Ivanov. Und das ist meine Tochter Tyra Ren. Es freut mich ebenso. Oh! Ihr Einkauf", er beugte sich runter, um ihre Sachen aufzuheben.

"Das ist schon okay, machen sie sich keine Mühe", meinte Rei hektisch, beugte sich ebenfalls runter und ergriff im selben Moment die selbe Packung wie der vor ihr.

Beide schauten sich in die Augen und lächelten ruhig. Die Chinesin wurde ein wenig rot um die Nase herum.

"Es... tut mir Leid, wenn ich sie belästigt habe", murmelte die Schwarzhaarige nervös und nahm all ihre Sachen in die Hände.

"Ist schon gut. Sie scheinen hier neu in der Stadt zu sein."

"Ja, das ist richtig."

"Freunde zu finden in so einer riesigen Stadt ist nicht einfach, ich weiß das. Wie wäre es, wenn wir sie einmal zu uns nach Hause einladen würden zum Abendessen?"

"Das wäre wirklich sehr nett, haben sie Dank", nickte die Frau.

"Haben sie zufällig ein Handy? Dann kann ich ihnen bescheid geben, wann es mir passen würde. Dann klären wir einen Tag und einen Zeitpunkt ab und dann können wir uns ein wenig besser kennen lernen. So haben sie es nicht so schwer um sich hier einzuleben."

"Wirklich nett von ihnen, herzlichen Dank", und sofort holte sie auch schon ihr Handy heraus und sie tauschten sich die Handynummern aus.

Tyra musste lächeln. Schon lange hatte ihr Vater keinen Kontakt mehr zu anderen Menschen. Höchstens zu Kai, aber dies war eher telefonisch bedingt.

Und wo sie gerade an die Familie Hiwatari dachte, fragte sie sich, wann die Familie wohl wieder herkommen würde. Aber wenn sie gerade an seinen Sohn Gou dachte, verzog sie das Gesicht. Gou war immer gemein zu ihr und sie zofften dann jedes Mal, wenn die Familie zu Besuch kam.

Yuriy verabschiedete sich noch einmal von Rei und ging dann zu seiner Tochter ans Auto.

"So. Jetzt haben wir eine neue Freundin gefunden, die sich sehr einsam fühlt", dabei packte er alles hinten in den Kofferraum.

"Du meinst wohl eher du hast eine neue Freundin gefunden. Sag... hast du dich in sie verliebt?", fragte Tyra sofort voller freude und beobachtete ihren Vater genau.

"Wir lernen uns doch gerade erst mal kennen. Wie soll denn da schon Liebe entstehen?"

"Das heißt nicht, dass du dich nicht in sie verlieben würdest", zwinkerte sie ihm zu und stieg in das Auto.

Yuriy seufzte schwer und setzte sich auf seinen Platz.

"Wenn man davon ausgehen würde, dann könntest du auch glatt mit Gou zusammen kommen."

"Ach, sei doch ruhig", beleidigt schaute sie aus dem Fenster. Das einzigste, was die beiden höchstens für Gefühle einander hatten, war Hassliebe.
 

Es dauerte eine ganze Zeit. Dann kamen sie zu Hause an.

Tyra brachte den Einkauf herein und räumte diesen auch sofort aus.

"Also isst du heute Abend deine Frikadellen und ich mein Sushi?", der Rothaarige stand an der Tür und sah zu, wie seine Tochter den Einkauf wegräumte.

"Also ich denke schon."

"Kannst du es für mich machen? Ich muss noch einmal kurz etwas erledigen."

"Ja, mache ich sofort", murmelte sie und drehte sich herum, als ihr Vater die Küche verließ.

Die Russin musste grinsen. Ihr Vater würde wieder glücklicher werden. Und das machte sie glücklich.

Yuriy stellte sich ans Fenster im Wohnzimmer und schaute nach draußen. Es begann schon zu dämmern und er konnte schwören, schon den ersten Stern am Himmel zu erblicken.

Dann senkte er den Kopf und schaute auf einen Bilderramen herab.

"Mein Schatz... Ich habe endlich wieder mit jemanden geredet, der nicht zur Familie gehört. Vielleicht gibt es doch noch Hoffnung. Dennoch vermisse ich dich."

Auf dem Bild waren er, seine Freundin von damals und seine beiden Töchter, als sie noch ganz klein waren. Das Bild wurde kurz vor ihrem Tod gemacht.

Yuriy schloss die Augen, eine Träne landete auf dem Bild seiner Freundin und ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen.

"Ich werde mich weiterhin gut um Tyra Ren kümmern, das verspreche ich."
 

Nach dem Abendessen.

Das Telefon klingelte. Yuriy ging zu dem Telefon, während Tyra sich auf dem Boden setztem wie damals, als sie noch ein kleines Kind war.

Er sah sie mahnend an.

"Tyra... du bist kein kleines Kind mehr", doch er musste dann dennoch schmunzeln. Es sah immer so süß aus und es hatte sich nichts daran geändert.

"Tja."

Der Russe nahm den Höhrer ab und lauschte an der anderen Leitung, als er sagte,"Hier bei Familie Ivanov."

"Yuriy... schön wieder etwas von dir zu hören. Hör zu. Ich wollte mit meinen Söhnen mal wieder nach Russland anreisen und ich wollte Fragen, ob in dem Nebengebäude noch die Zimmer verbucht werden?"

Er erkannte sofort die Stimme seines alten Freundes wieder. Kai rief nur selten an, denn er hatte viel in seinem Job zu tun. Doch nun waren Ferien und zu dieser Zeit kam er mit seinen Söhnen immer nach Russland.

"Aber natürlich. Melde dich bei uns, sobald du da bist, ja?", schmunzelte Yuriy.

"Klar doch. Dann bereite schon mal deine Tochter vor. Du weißt ja, wie das Verhältnis zwischen ihr und Gou..."

"Ja, ich weiß. Also, bis die Tage", und dann legte er auf.

Tyra ging auf ihn zu und sah ihn erwartungsvoll an. Sie spürte, dass etwas in der Luft lag.

Nur was konnte sie nicht deuten.

Ihr Vater grinste sie nur an.

"Wir bekommen in einigen Tagen Besuch in der Nachbarschaft."

Sofort weiteten sich Tyra's blauen Augen und sie starrte zum Telefon. Gou würde wieder kommen und dann gäbe es wieder einmal nur Streit.

Sie verließ das Wohnzimmer und setzte sich oben ins Zimmer, um in einem Buch zu lesen.

Doch ihr Vater seufzte nur schwer und setzte sich aufs Sofa.

"Ich weiß ja, dass ihr euch nicht besonders riechen könnt. Aber vielleicht hat Gou sich von seinem Temperament ja auch etwas verändert. Schließlich besuchte er die 11 Klasse oder auch in Japan als Oberschule bezeichnet. Jeder wird mal erwachsener und außerdem habt ihr euch schon seit fast 3 Jahren nicht mehr gesehen", flüsterte Yuriy in sich in der Hoffnung, dass sie an all dies denken würde.

Doch er wusste auch, dass sie genau wie er war. Vertrauen wieder zu erlangen ist nicht einfach.

In dieser Hinsicht passt wieder einmal das seltene Sprichwort: Wie der Vater, so die Tochter.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  RizaElizabethHawkeye
2010-01-14T22:42:36+00:00 14.01.2010 23:42
NIcht lange shoppen gehen *skeptisch schau*
ich weiß ja nicht... Kann ich mir nicht vorstellen
*kopf schüttel*

Kai telefonisch bedingt? O_o
Weißt du an was ich da gedacht habe...
T****** S**. O_O Hat mich echt erst geschockt.

Aber ich fand das Kapi mal wieder total toll. Vorallem da Rei endlich da ist *freuz* und Gou auch bald kommt *muhahaha* Das wird bestimtm lustig *grins*

Von: abgemeldet
2010-01-12T18:32:05+00:00 12.01.2010 19:32
muahahaha =D
endlich kommt gou mit ins spiel
mal gucken wie ihr beiden euch verstehen werdet
*topfdeckel vor körper hält*
ich hoffe doch diesmal geht nichts zubruch ^^

und wie kommts das du so schnell mit dem shoppen fertig bist... kennt man von mädchen ja net =)

LG
dein paps


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