Zum Inhalt der Seite

Vergessene Versprechen

[PainxKonan - NejiTen - NaruHina - TemaShika - GaaIno - SasuSaku]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zurückgeworfen - Der Tritt in die Realität

Sie schwenkte das Glas Bourbon im Licht des Kronleuchters und lauschte der Musik vom jungen Pianisten. Er spielte ein schönes Stück, doch ihr war es unbekannt. Sie dachte nur daran, dass sie alle endlich gehen sollten. Familie hin oder her, was zu viel ist, ist zu viel. Einige Verwandte waren noch zu ertragen, aber andere raubten ihr den letzten Nerv. Nur deshalb saß sie nun auf der viel zu teuren Couch mit einem Glas Bourbon in der Hand.

„Sag mal Izuna, was hast du deiner Mutter zu Weihnachten geschenkt?“, fragte die junge Frau und sah den Pianisten mit einem eindringlichen Blick an. Sie befanden sich in der Bibliothek des Anwesens, aber eigentlich taten sie sich verstecken. Den kritischen Blicken der unzähligen Familienmitglieder hatten sie nicht mehr standgehalten.

„Eine Perlenkette. Du?“ Es war bereits der zweite Weihnachtstag, in weniger als vier Stunden würde die Gala von Mikoto Uchiha beginnen. Izuna verspielte sich auf dem Flügel und gab es auf, es war bereits der sechste Versuch, das Stück durchzuspielen, doch er scheiterte immer an derselben Stelle. Er sah seine Cousine erwartungsvoll an, die Blauhaarige war von dem Glas Bourbon wie hypnotisiert. „Diamantohrringe“, flüsterte sie und legte das Glas auf den Bestelltisch neben der Couch. „Wo ist dein Bruder?“

Izuna zuckte mit den Schultern und spielte einige Töne auf den Flügel. „Wahrscheinlich mit Itachi unterwegs. Ich denke sie wollten ihre Freunde abholen“, murmelte er. Konan nickte und stand von der Couch auf. Auch sie musste sich bald für die Gala bereit machen. Dennoch hoffte sie, dass sie auf den bloßen Weg in ihr Zimmer nicht auf ihre Großmutter oder einer ihrer Tanten traf. Ihre Großmutter schätzte sie zwar, aber ihre Tanten verhielten sich dennoch etwas seltsam ihr Gegenüber. Wahrscheinlich trauten sie ihr und Sasuke nicht, ihr Vater hatte bereits Ähnliches angedeutet. Seufzend streckte sie sich, wobei sie denn angenehmen Stoff ihrer Robe an ihrer Haut spürte.

Noch eine Angelegenheit, die sie sehr störte, selbst wenn sie sich bloß im Anwesen aufhielt, musste sie immer elegant aussehen. Jede Uchiha trug ein teures Unikat, die Männer hielten sich dabei eher zurück. Wenn es um Ansehen und Stärke ging, kämpften die Frauen der Uchiha mit allen Mitteln, deshalb war es undenkbar, dass man in einem einfachen Outfit dastand. Die Männer waren viel zu kühl und zu faul, um es ihren Frauen nachzumachen, sie waren sich ihrer Ranges bewusst und mussten ihn nicht noch unnötigerweise unterstreichen. Ewige Machtkämpfe zierten die Geschichte der Uchiha und selbst heutzutage war es nicht vorbei. Ihr Kleid hatte sie heute Morgen nach einer kalten Dusche wahllos ausgesucht, aber zufälligerweise hatte sie das Kleid von ihrer Tante Guren übertroffen.

Weitere Frauen in der Familie hatten ihr für das Kleid des Öfteren Bewunderung geschenkt, aber Konan sah in der Robe nichts mehr als ein Stück überteuerten Stoff. „Ich werde mir einen Tee machen und dann auf mein Zimmer gehen.“ Izuna würdigte sie keines Blickes, sondern besah sich noch einmal die Noten von dem Stück, welches er zu spielen versuchte. „Wenn du Itachi siehst, sag er soll zu mir kommen ich möchte ihn etwas fragen“, waren ihre letzte Worte, bevor sie die Bibliothek verließ. Izuna murmelte bloß etwas, typisch. Sobald es um seine Musik ging, war er kaum noch zum Sprechen fähig. Eigentlich war er sehr umgänglich, aber seine Musik war ihm unglaublich wichtig.
 

Konan lauschte dem Klacken von ihrem Schuhen. Sie fühlte sich wie eine Puppe, dennoch wollte sie nicht, dass man in der Familie über sie herzog. Sie stand sowieso schon auf dünnem Eis, wieso sollte sie es also provozieren. „Konan?“

Sie hatte gerade erst den Gang verlassen, als jemand sie rief. Sobald sie sich umgedreht hatte, bereute sie es allerdings sogleich. Ihre Tante Guren stand in einem schwarzen Kleid einige Meter hinter ihr. Es schien als habe sie bis eben noch ein Bild betrachtet. Ein Familienbild von Mikoto, Fugaku, Itachi, Sasuke und ihr. Eines von vielen, die in diesem Anwesen hingen. „Tante Guren“, murmelte sie nur und sah sie fragend an. „Kann ich dir helfen?“

Guren Uchiha hatte, wie jede Uchiha sehr blasse Haut und dunkle beinahe schwarze Augen. Ihre Haare waren zwar nicht schwarz, aber dafür blau. Konan hatte bereits versucht sie miteinander zu vergleichen, aber die Frau ließ selbst in ihrem Aussehen keine Möglichkeit dazu. Ihre Haut war blass, aber blasser und glatter als die von Konan. Ihre Augen waren dunkel und Konans Augen waren dafür blau, ihr Haar war zwar blau, wie das von Konan, aber ihres war noch heller. Gurens Lippen waren schmal und stets rot geschminkt, die von Konan waren selten auffällig rot.

„Ja, du kannst mir helfen. Sag, wann habt ihr das Bild gemacht?“ Tante Guren lächelte zwar, aber Konan bezweifelte, ob sie es ernst meinte oder nicht. Zögerlich ging sie auf die Ältere zu und sah sie kritisch an. Ihre Haltung war weder defensiv noch offensiv, aber dafür perfekt. „Du bist noch ziemlich jung auf den Bild, aber Fugaku scheint sich nicht verändert zu haben“, sprach sie leise. Es war kein Geheimnis, dass sie Fugaku nicht mag, ihn mochte sie nie. Nur das Beste für die jüngere Schwester. Konan stand nun genau neben ihrer Tante und musste sich unweigerlich an ihre erste Begegnung erinnern.
 

Sie hielt seine Hand so fest sie konnte, denn das war das erste Mal, dass sie die ganze Uchihafamilie traf. Bisher war sie immer nur bei Mikoto, Fugaku, Itachi, Sasuke, Tobi und ihrer Großmutter gewesen. Doch nun musste sie sich der gesamten Familie stellen. Auch wenn sie ein wenig Angst hatte, beruhigte es sie vollkommen zu wissen das Sasuke bei ihr war und ihre Hand hielt. Er würde nicht loslassen, das hatte er ihr letzte Nacht versprochen.

„Willst du was essen?“, flüsterte ihr Bruder ihr zu, aber sie schüttelte bloß den Kopf. Viel zu nervös war sie dazu, die Blicke jedes Uchihas ruhten auf ihnen und es gab ihr das Gefühl, als wollten sie ihre Hände auseinanderreißen. Gemeinsam liefen sie durch die Menge und blickten beide ins Leere. In die Gesichter der Fremden wollte sie nicht schauen, sie hatte Angst was sie in ihnen sehen würde. Von den bisherigen Mitgliedern der Familie war sie sogleich akzeptiert worden. Itachi hatte sie einen Monat nach ihrer Adoption kennengelernt, zu Beginn war er sehr auf Abstand gewesen doch dann hatte auch er sich gut um sie gekümmert. Ihr Cousin Tobi war von Beginn an freundlich und liebevoll gewesen, zudem war er unglaublich witzig und amüsant.

„Ihr Name ist Konan!“, rief eine ihr nur zu sehr bekannte Stimme, der ganze Saal verstummte und die angenehme Harfenmusik im Hintergrund stoppte. Alle Gesichter wandten sich in eine Richtung, die Gespräche verstummten und Sasuke drückte ihre Hand fester, als Zeichen ihrer Sicherheit. Dennoch ging er einige Schritte auf die Lärmquelle zu, bestimmt zog er seine neue Schwester mit sich.

„Es ist mir egal, wie ihr Name ist! Sie ist falsch! Sie gehört nicht hier her, hat nichts mit uns zu tun! Hat dir Mutter nicht beigebracht, dass du keine Tiere von draußen mitnehmen darfst!?“

„Wie kannst du es wagen!?“

Wut.

Hass.

Verstörtheit.

Kein Verständnis.

„Denk dir doch Mikoto, was du dir selbst mit diesem Mädchen antust...“

Ihre neue Mutter und eine andere Frau stritten sich. Sie sahen sich von den Gesichtszügen sehr ähnlich, aber ihre Ausstrahlung war von Grund auf verschieden. Ihre Adoptivmutter verteidigte und die andere Frau war in der offensive, bereit für den Angriff. Für die Eliminierung des Feindes. Sie war der Feind. Konan.

„Tante Guren“, flüsterte ihr Bruder verwirrt, als er endlich stehen blieb. Schützend stellte er sich vor seiner neuen Schwester, nicht bereit sie jetzt schon zu verlieren und sein Versprechen zu brechen. Konan hatte allerdings den besten Blick auf die zwei streitenden Frauen, die sich hemmungslos vor der ganzen Familie anschrien. Ihr Name fiel nicht es hieß immer 'sie' oder 'das Mädchen'. Die Frau, die anscheinend ihre Tante sein soll, spuckte diese Worte förmlich aus.

Ihre Mutter stieß ein verzweifeltes Lachen aus und strich sich müde durchs Haar, vor Beginn der Veranstaltung war sie wunderschön und perfekt gewesen. Ihre Haare hatten einen Scheitel in der Mitte und fielen ihr glatt hinunter, doch nun sah sie gestresst und fertig aus. „Konan ist meine Tochter.“ Damit war sie fertig, wollte Guren den Rücken kehren, aber ihr Handgelenk wurde fest gepackt. Ihr Mann, der die ganze Zeit neben ihr gestanden hatte, ergriff die fremde Hand, doch bevor alles eskalieren konnte, ertönte eine herrische Stimme.

„Guren. Mikoto. Meine Töchter, wie könnt ihr es wagen euch so vor unsere Familie zu beschämen?“ Ruckartig wandten Sasuke und Konan sich um und erblickten ihre charismatische Großmutter. Diese Frau hatte das letzte Wort, dagegen konnte man nichts sagen. „Lass sie los, Fukagu. Ich will hören, was die beiden zu sagen haben.“Nach dem Fugaku sie losließ, ließ auch Guren das Gelenk ihrer Schwester los und funkelte sie voller Abscheu an, ihr Blick schweifte zu ihrer Mutter in deren Nähe sie auch Sasuke und Konan erblickte. An den Jungen blickte sie vorbei, als ob er nicht existierte, aber Guren betrachtete sie mit aller Verachtung, die sie aufbringen konnte.

Konan schreckte zurück und wollte reflexartig weglaufen, aber Sasuke wollte ihre Hand nicht loslassen. „Bitte“, flüsterte sie, aber er schüttelte schwach den Kopf.

Mikotos Mutter stellte sich vor ihre Enkel und mahnte ihre älteste Tochter mit einem Blick. „Was ist dein Problem Guren?“

Die Angesprochene seufzte erschöpft und hob ihr Kinn. „Mein Problem ist diese räudige Hündin, die man auf der Straße aufgelesen hat, dass ihr alle sie so klang und zwanglos akzeptiert, kann doch wohl nicht wahr sein. Wir sind doch alle Uchiha, wurden mit der Tatsache aufgezogen, dass wir besser sind. Eleganter sind. Stärker sind. Seit wann sammeln wir Tiere von der Straße auf um sie dann aufzuziehen und als eine von uns zu behandeln? Wann und Wieso wurde das jemals gebilligt?“

Konan keuchte erschrocken auf, auch wenn sie jung war, verstand sie überraschend viel. Man brauchte ihr nicht alles zweimal zu erklären und die Sätze von Guren, hatte sie auf Anhieb verstanden. Als sie ihre Hand von Sasuke losriss, schaffte sie es. Einige Schritte taumelte sie zurück und ihr Atem ging schnell, doch bevor sie dieser, ihr noch fremden, Welt entkommen konnte, spürte sie zwei warme Hände an ihrer Schulter.

Erschrocken drehte sie sich um und sah einen Jungen, er sagte etwas, doch an seine Worte konnte sie sich nicht erinnern. Er sah aus wie jeder Uchiha und seine Stimme kam ihr sehr bekannt vor. Es musste Tobi sein, ihn ohne Maske zu sehen hatte in ihrem Interesse gelegen.
 

„Vor sechs Jahren. An meinem zehnten Geburtstag“, flüsterte sie und ein Schauer durch jagte sie, Guren hatte sie gehasst. Die Erinnerung stammte ebenfalls von einem Weihnachtsfest, es war bloß unter Uchihas und ist auch schon acht Jahre her. Ihre erste Begegnung mit der Familie und ihre erhoffte letzte Begegnung mit Guren Uchiha. Für acht Jahre hatte sie die Schwester ihrer Mutter nicht mehr persönlich gesehen, aber als sie gestern im Anwesen angekommen war, wurde sie von ihr in Empfang genommen. Ihre Mutter hatte geschlafen, da es spät in der Nacht gewesen war. Viel hatte sie bei ihrer Ankunft nicht mit Guren gesprochen, da Itachi sie abgeschottet hatte, dennoch jetzt neben ihr zu stehen erfüllte sie mit Angst.

„Wer hat das Bild gemacht?“, erkundigte sie sich, aber Konan schüttelte bloß den Kopf.

„Ich weiß es nicht.“

Ein abfälliges Schnauben entwich ihren Lippen. „Natürlich.“ Konan zuckte zusammen, bevor sie reagieren konnte, vernahm sie die Stimme ihrer Mutter. „Guren!“

Die Gerufene wandte sich mit einem Lächeln zu ihrer kleinen Schwester. „Mikoto!“ Mit einem Lächeln auf den Lippen sah sie die dreifache Mutter an. „Wie geht es dir?“

„Gut“, flüsterte Konans Mutter und sah ihre Tochter dabei fürsorglich an. „Ich habe gedacht, du wolltest dich ein wenig umsehen?“ Guren zuckte mit den Schulter. „Ich habe eine andere Beschäftigung gefunden.“ Leise lachend sah Mikoto ihre Schwester an. „Hättest du mir gesagt, dass du meine Tochter terrorisieren willst, wäre ich natürlich mitgekommen.“ Zwei warnende Schritte ging sie auf die vermeintliche Tante zu, aber die winkte nur ab. „Ich denke du meinst Adoptivtochter.“

„Guren!!“

„Meine Töchter!“ Konan ging einige Schritte zurück, es war, wie als würde sich das Schauspiel vor acht Jahren wiederholen. Zuerst stritten sich die Geschwister, wegen ihr, dem Adoptivkind, und dann wurde der Streit von der Mutter unterbrochen. Konan nahm Blickkontakt mit ihrer Großmutter auf, diese lächelte sie bloß an. „Konan, meine Liebe, es wartet ein Anruf auf dich.“ Die Blauhaarige nickte und verließ den Gang schon beinahe fluchtartig.

Guren sah ihr hinterher und wollte bereits etwas sagen doch ihre Mutter würgte ihr das Wort ab. „Versuch es nicht erst. Du, Mikoto, hast deine Schwester eingeladen, also musst auch du damit klarkommen!“ Mikoto schloss genervt ihre Augen. „Und du Guren! Du solltest deine Chance wieder in die Familie eingebunden zu werden nicht derart verschwenden. Lass Konan in Ruhe und kümmere dich um meine Enkel, die ich noch immer nicht von dir bekommen habe!“ Beide Frauen sahen ihre Mutter berechnend an, bis die Ältere den Gang verließ.
 

Madara lief mit seinen Freunden den Gang entlang, eben hatte er Izuna getroffen, doch sein Bruder war so in seine Musik vertieft gewesen, sodass er keine Gelegenheit hatte, mit ihm zu sprechen. „Wo ist Konan, un?“, fragte Deidara sogleich, aber Itachi seufzte bloß erschöpft und machte sich auf den Weg zum westlichen Flügel des Anwesens. Die Anderen folgten ihm bedingungslos. „Du glaubst doch wohl nicht, dass sie euch hinterherrennt, sobald sie von euch hört“, sagte Madara, aber Kakuzu lachte nur höhnisch. „Genau, sie ist nicht, wie du Deidara“, murmelte der vernarbte Jugendliche. Der Blonde verzog beleidigt das Gesicht, Hidan und Zetsu brachen dafür in Gelächter aus.

„Ich würde sagen sie versteckt sich vor ihrer Tante, also wirst du sie wohl kaum ganz zufällig finden“, murmelte Itachi und bog im nächsten Gang rechts ab. „Hast du gehört, Pain?“ Verhaltenes Gelächter ertönte unter der kleinen Gruppe, aber Pain grinste nur selbstsicher und steckte sein Handy zurück in seine Hosentasche. „Sie ist in ihrem Zimmer und telefoniert mit ihrer besten Freundin, Ino Yamanaka“, kam es von ihm, woraufhin das Lachen verstummte. Itachi warf den Gepiercten einen Blick über die Schulter zu. „Wenigstens passt du auf sie auf“, meinte der Uchiha, weshalb Hidan sich auch wieder einmischte. „Oder überwachst sie, hast du Angst, dass sie wieder am Nara Gefallen finden könnte?“

Auch wenn das Thema gefährlich war, war es ein sehr entspanntes Gespräch in der Gruppe. Niemand sprach schlecht oder verurteilte, es waren einfach kleine Sprüche unter Freunden. Die Pain alle galant parieren konnte. „Na klar“, nuschelte er sarkastisch und sah sich im Anwesen um, er war früher schon einmal bei den Uchihas gewesen, aber in einem anderen Anwesen und die Geschwister hatte er auch nicht gesehen. Wahrscheinlich war es so auch besser so, hätte er Konan damals kennengelernt, wäre das viel schlimmer ausgegangen.

„Itachi müssen wir auf irgendetwas achten heute Abend?“, erkundigte sich Pain, der Angesprochene zuckte mit den Schultern. „Lasst meine Eltern in Ruhe und blamiert euch nicht, also das Übliche.“ Der Orangehaarige nickte nur, es war wirklich das Übliche.
 

Temari seufzte lautlos als sie durch die Tore des Uchiha Anwesens gefahren wurde. Sie freute sich zwar, dass sie all ihre Freunde sehen würde, aber ihre Aufmachung machte sie unglaublich unsicher. Sie trug einen dunklen Kimono mit grünen Blumenpranken am Saum. Die Pranken erstreckten sich bis zu ihrer Hüfte. Der Obi war dunkelgrün und ihre Haare trug sie auf Inos Drohung offen. Die Sabakuno hatte sich leicht geschminkt und trug einen kleinen Beutel als Tasche mit sich herum. Doch das größte Problem in ihrer Kleidung waren noch immer die Schuhe, auf denen sie kaum laufen konnte.

Während ihre Brüder und ihr Vater sich mit einfach Smokings begnügten, musste sie auf Wunsch ihrer modesüchtigen Freundin einen Kimono tragen, weswegen sie von ihren Brüder schon oft geärgert wurde. „Nervös?“, fragte ihr Vater mit desinteressierter Stimmer, sein ältester Sohn sah ihn fragend an und blickte dann zu seiner Schwester, da sie gemeint war. Aber die Blonde schüttelte nur den Kopf und blickte nachdenklich aus dem Fenster.

Es war wirklich sehr kalt und eine dünne Schneeschicht befand sich auf dem Boden. Am Tag zuvor war Weihnachten gewesen, doch erst am Morgen des zweiten Weihnachtstages hatte es angefangen zu schneien, dann aber auch nur kurz. Der Garten der Uchiha war nicht so pompös wie der von den Hyuugas. Er war schlicht, hatte einige Skulpturen, einen Springbrunnen und einen Pavillon. Pfade führten Besucher in die Irre und Blumenbeete blühten nicht, sondern ergaben sich der schwachen Schneeschicht.

Die Limousine in der die Sabakunos saßen, fuhr in eine Garage an neun Sportwagen vorbei und kam endlich zum halten. „Es wäre nett, wenn es bei diesem Anlass keine Unfälle gibt“, meinte Temaris Vater, als er seine Kinder vor dem Aussteigen noch einmal kritisch beäugte, insbesondere Gaara. Der Rothaarige schnaubte bloß verächtlich und stieg als Erster aus, auch Kankuro stieg aus. Temari nickte ihrem Vater zu und stieg ebenfalls aus.

„Temari“, rief ihr braunhaariger Bruder sie, da er schon auf den Weg ins Innere des Anwesens war, die Gala würde in einem großen Saal stattfinden. Kankuro reichte ihr seinen Arm, den sie danken annahm. „Geht's?“, erkundigte er sich wegen ihren Schuhen, aber sie nickte bloß unsicher und lief relativ langsam. Ihr Vater und Gaara hatten sie bereits aus dem Blickfeld verloren. „Was macht Shikamaru eigentlich so?“, erkundigte er sich, woraufhin Temari sich verkrampfte und beinahe stolperte. „Wie bitte?“

„Dein Kumpel? Shikamaru Nara?“, erläuterte er, aber die Blonde zog nur eine Grimasse und musste an die angespannten letzten Tage mit ihm denken und dass er ein Volltrottel war. Sie verstand ihn einfach nicht, dabei kannten sie sich bereits so lange. Sie hatte ihn in seinen schwächsten Momenten erlebt und ihn immer wieder unterstützt. Temari hatte hinter ihm gestanden und ihm einen anderen Blickwinkel der Welt gezeigt.

Ihre verstorbene Mutter war sehr gut mit Shikamarus Mutter befreundet gewesen, deshalb kannten sie sich auch so lange und so gut. Und auch nach deren Tod wollte Temaris Vater und Shikaku das Band der Kinder nicht so aufgeben.
 

Es war hart im Alter von sechs Jahren die Mutter zu verlieren, als ihr Vater ihr erklärt hatte, was geschehen war und wie das geschehen war, hatte sie nicht wirklich verstanden, was er sagen wollte, doch der letzte Satz war ausschlaggebend gewesen. 'Deine Mutter ist tot', erst dann war für sie eine Welt zusammengebrochen.

Aber sie war nicht die Einzige, die ihre Mutter verloren hatte, auch Shikamarus Mutter war im Flugzeug gewesen. Die zwei Frauen hatten einen kleinen Urlaub geplant, doch das Flugzeug war durch einen plötzlichen Defekt in den Turbinen abgestürzt.

Am Tag der Beerdigung von Temaris Mutter, war Shikamarus Familie anwesend. Shikamaru selbst war aber nur an der Seite von dem kleinen blonden Mädchen gewesen, welches unerbittlich weinte. Seine bloße Anwesenheit hatte sie nur wenig beruhigt, doch irgendwann hatte er ihr ein Taschentuch gereicht mit den Worten, dass die Tränen sinnlos seien. Sie würden ihre Mutter auch nicht zurückbringen. Von da an hatte sie aufgehört zu weinen.

Nach einigen schweren Monaten hatte ihr älterer Bruder vorgeschlagen mal wieder eine ihrer Freunde zu besuchen. Sie hatten bei einem Gespräch von Shikamarus Vater und ihrem Vater gelauscht und vernommen, dass er außerordentlich gut damit klar kam. Vielleicht wusste er, was heute zu tun war, damit sie sich etwas ablenken konnte.

Ihre Aufsichtsperson für ihren Besuch bei ihrem Freund begleitete sie zur Eingangstür und klingelte für sie, eine Haushälterin öffnete ihr und begleitete Temari gemeinsam mit ihrer Aufsichtsperson zu Shikamarus Zimmer. Als sie vor seiner Zimmertür ankamen, ließen sie die Sabakuno allein. Ohne zu klopfen, betrat Temari sein Zimmer. „Shikamaru?“, flüsterte sie in die Stille des Zimmers. Suchend sah sich nach ihm um, aber sie sah ihn nicht. Nur sein großes Bett, drei Schreibtische mit Computern und unzählige Regale gefüllt mit allerlei Arten von Büchern.

Verwirrt stand sie im Türrahmen, eigentlich sollte er doch da sein. Ein Geräusch erregte ihre Aufmerksamkeit, woraufhin sie sich ängstlich umsah. Was war hier los? „Shikamaru! Komm raus!“, rief sie ins Zimmer, denn sie fand das nicht witzig. Wenige Augenblicke blieb es still, bis etwas unterm Bett hervorkroch, sich aufrichtete und ihr den Rücken kehrte. Zögernd schritt sie auf das etwas zu, welches sie aufgrund seiner Frisur, als Shikamaru erkannte.

„Ich bin es, Shika“, flüsterte sie und ging einige Schritte auf ihn zu, doch sobald er ihre Schritte vernahm warf er ihr einen giftigen Blick zu. Sie blieb sogleich stehen, denn sein Blick machte ihr mehr Angst, als die Tatsache das sein Gesicht tränennass war. Hatte er etwa geweint?

Kam er doch nicht so toll klar, wie sein Vater dachte?

Realisierte er erst jetzt, dass seine Mutter nie wieder zurückkommen würde?

Eine Antwort würde Temari nicht bekommen, denn seine Reaktion war unerwartet heftig.

„Hau ab!“, schrie er und schubste sie aus dem Zimmer, die kleine Blonde fiel hinter die Türschwelle und der Junge knallte die Tür zu. Erschrocken sah sie die verschlossene Tür an, so schnell sie konnte sprang sie auf und hämmerte gegen die Tür. „Mach auf, Shikamaru! Mach auf!“, schrie sie und trat sogar gegen die Tür, aber er ließ sie nicht rein. Langsam kamen auch ihr wieder die Tränen hoch, sodass sie erschöpft zu Boden sank. „Ich bleibe solange hier, bist du … aufgehört hast zu weinen und mir aufmachst“, richtete sie ihm laut aus, selber weinte sie wieder Rotz und Wasser. Diesmal nicht um ihre Mutter, sondern um seine Mama und um ihn zu zeigen, dass sie ihn verstand und mit ihm litt.
 

Temari dachte zwar ungern an diese Zeit zurück, aber dieser Moment zeigte, dass sie sich immer wieder unterstützt hatten.

„Ihm geht es gut“, antwortete sie auf Kankuros Frage.

Wie oft hatte er alles stehen und liegen gelassen und ihr in Mathe geholfen, da sie kurz davor war durchzufallen. Wie oft hatte er sie vor anderen verteidigt und ihr immer wieder geholfen... Eine langjährige Freundschaft, wie diese sollte nicht so enden, am besten sollte sie überhaupt nicht enden. Aber was wollte sie tun, wenn sie jetzt niemand unterstützte, um mit ihm zu reden. TenTen hatte es versucht, aber ihre Worte hatten es ihr bloß klar gemacht. Mutig genug um es zu tun war sie noch lange nicht.
 

Mittlerweile waren sie und Kankuro nur noch wenige Schritte vom Festsaal entfernt. Im Inneren des Anwesens roch es nach Weihnachten, Düfte, wie Zimt, Muskatnuss oder Vanille strömten in Temaris Nase, konnten der Sabakuno aber kaum Trost schenken. Die Dekoration im Foyer bestand aus einem zwei Meter hohen Weihnachtsbaum. Die Tanne war dekoriert, wobei Farben wie Gold und Silber dominierten. Überall waren Bilder oder kleine Arrangements, die man mit Weihnachten verband, doch das größte Weihnachtsgefühl vermittelten noch immer die Düfte. Die Sabakunogeschwister konnten vom Foyer aus Stimmen aus vernehmen, sie mussten eine der Letzten sein, denn als sie den Saal betraten, war es bereits voll. Auch im Saal waren diese verschiedenen Düfte enthalten und die Dekoration erinnerte weniger an eine Gala, sondern eher an eine Weihnachtsfeier. Von der Decke und am Türrahmen hingen Mistelzweige, an Ecken befanden sich verpackte Geschenke. Allerdings bezweifelte Temari, dass etwas in ihnen enthalten war. Zweige, Weihnachtssocken, Kränze, Kerzen, Armleuchten und Lichterketten von allem war etwas dabei, es sah fantastisch aus auch wenn Temari nicht unter einem Mistelzweig landen wollte. Die Sabakuno seufzte leise auf und genoss dieses weihnachtliche Gefühl, im Hintergrund spielte jemand Jingle Bells. Die Blonde sah sich suchend um und erblickte am anderen Ende des Saals eine Bühne. Auf der Bühne stand ein Mikrofon, eine Harfe und ein großer Flügel. „Wow...“, hauchte sie und betrachtete nun die Gäste, dabei fiel ihr auch auf, dass sie von allen Seiten angeschaut wurde.

Viele sahen sie überrascht an, aber auch staunend, das lag höchstwahrscheinlich an ihrem Kimono. „Vielleicht solltest du wissen, dass du toll aussiehst“, meinte Kankuro noch, bevor er ihr seinen Arm entzog und verschwand. Mit langsamen Schritten lief Temari durch die Menge, durch die Weihnachtsatmosphäre und sah sich suchend nach bekannten Gesichtern um. Sie fand einige Schüler aus ihrer Klasse und unterhielt sich sogar kurz mit Chouji. In Gedanken dachte sie daran, dass es vielleicht ihre letzte Chance sein könnte mit Shikamaru zu sprechen. Entweder hatte diese Freundschaft ein Ende oder sie entwickelte sich in Liebe. Sie liebte ihn, er liebte sie. Was fehlte da noch? Warum waren sie nicht zusammen, wieso entfernten sie sich voneinander, wenn sie doch dieselben Gefühle hatten.
 

„Ich freue mich, dass sie alle so zahlreich erschienen sind, das liegt wirklich sehr in meinem Interesse. Meine Familie und ich sind nämlich der Meinung, dass man an einem Fest, wie Weihnachten mit all seinen Lieben zusammen sein sollte. Wir begrüßen die Klasse meiner beiden jüngsten Kinder Konan und Sasuke, wir begrüßen, die Klasse meines ältesten Sohnes und meines Neffen Madara und das gesamte Lehrerkollegium der Seika. Wir begrüßen die mitgebrachten Gäste und einige Mitarbeiter aus der Firma meines Mannes und natürlich danke ich jeden aus meiner Familie für ihre Anwesenheit.“ Ein anerkennender Applaus ertönte.

„Nun hören wir uns ein kleines Stück vom meinem Neffen Izuna an. Izuna Uchiha geht in Frankreich auf eine Musikschule. Anschließend werden meine beiden Kinder Konan und Sasuke sie alle mit einem Duett beglücken.“

Sasuke verschluckte sich an seinem Sekt, als er hörte, was seine Mutter gerade auf der Bühne vor allen Gästen gesagt hatte. Wer hatte gesagt, dass er und seine Schwester etwas aufführen würden? Sie sprachen nicht mal mehr miteinander, nicht einmal gestern bei der familiären Weihnachtsfeier hatten sie miteinander gesprochen. „Ich wusste gar nicht, dass du etwas mit deiner Schwester aufführst“, murmelte sein Vater, der neben ihm stand und Mikoto mit Adleraugen beobachtete.

Dem Schwarzhaarigen war das bereits aufgefallen, hatte aber beschlossen dazu nichts zu sagen. „Wollen wir auch nicht! Sie ist auch noch nicht da!“, zischte er und stellte seinen Sekt auf das Tablett vom nächstbesten Kellner ab. Wie konnte seine Mutter nur so etwas Unsinniges sagen? Hatte die Frau nichts Besseres zu tun?

„Tja, dann müsst ihr da vorne wohl improvisieren“, meinte Fugaku lachend und kam seiner Ehefrau lächelnd entgegen. Sasuke betrachte seine Eltern verwirrt, als er auch schon an der Schulter angetippt wurde.

„Hey!“ Der Uchiha wandte sich um und sah seinen Zimmergenossen, seine großen blauen Augen sahen ihn direkt an. „Was willst du Naruto?“

Der Blonde runzelte fragend die Stirn. „Reden du und Konan wieder miteinander?“ - „Nein!“ Leise lachend ging Naruto wieder auf Abstand und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf.

„Okay, das war auch nur eine Frage“, nuschelte er und blickte zu Sasukes Eltern. „Deine Mutter ist echt hübsch ...“, flüsterte er, woraufhin er einen überaus skeptischen Blick von Sasuke bekam. Der Uzumaki sah ihn fragend an, aber Sasuke beließ es bei einem verständnislosen Kopfschütteln. „Sie hat eine neue Frisur“, murmelte er, als würde das Narutos Argument erklären. Er wies auf seine Eltern hin. „Komm ich stell sie dir vor.“

Mikoto nahm von ihrem Mann gerade ein Glas Wasser entgegen, als sie ihren jüngsten Sohn auf sie zukommen sah. „Sasuke, du siehst wunderbar aus ... Wo ist denn deine Krawatte? Du weißt, dass deine Großmutter nur komplette Anzüge schätzt.“ Ihr Sohn trug einen schwarzen Anzug und ein dunkelblaues Hemd darunter, sein Kragen war offen und frei. Der Uchiha hatte sich gegen Fliege und Krawatte entschieden.

„Das ist Naruto Uzumaki, Mutter.“ Er überging ihre Mahnungen galant und stellte seinen Zimmermitbewohner vor, die beiden begrüßten sich und Mikoto dankte dem Jungen, dass er Sasuke an Thanksgiving mitgenommen hatte. Der Blonde wurde bloß rot und meinte: „Ach und unter Freunden ist das doch selbstverständlich?!“ Das rot werden nahm Sasuke ihn nicht übel, seine Mutter sah in ihrem Schwarzen ein-Schulter Kleid wunderbar aus und auch ihre neue Frisur stand ihr. Früher hatte sie ihre Haare immer glatt und im Mittelscheitel getragen, nun waren es Locken mit einem geschwungenen Pony. Seine Mutter war, wie immer perfekt, das Einzige was den Uchiha störte war eher die Tatsache, dass der blonde Chaot wieder so unglaublich laut war und seiner Mutter das egal war. Aber sein Vater warf ihm einen anmaßenden Blick zu, woraufhin Sasuke das wieder störte. Manchmal fragte sich Sasuke, ob er Naruto eigentlich mochte. Wenn nicht, wieso hatte er immer den starken Drang ihn vor anderen zu verteidigen, wenn sie ihn verspotten?

„Sasuke.“ Er sah seinen Vater fragend an. „Hol bitte deine Schwester von ihrem Zimmer, du und sie müsst gleich auf die Bühne.“

„Moment! Ich gehe nicht mit ihr auf die Bühne! Die Vorführung war nicht ausgemacht!“, meinte er daraufhin abweisend. Sofort galt Mikotos Aufmerksamkeit nur ihm. „Stell dich nicht so an Sasuke. Ihr sollt den anderen Familienmitgliedern vermitteln, dass ihr euch nicht hasst. Dieser Auftritt ist das Beste für euch beide, denn so müsst ihr euch kaum ansehen oder miteinander sprechen.“

Der junge Uchiha nuschelte etwas und wies seinem Freund mit einer Kopfbewegung daraufhin, dass sie gehen. Naruto verabschiedete sich höflich und ging seinem Freund hinterher.

Fugaku sah seinen Sohn nachdenklich hinterher. „Tsunade, Jiraya und Asuma sind hier. Du kannst mit ihnen über ihr Verhalten sprechen ...“ Die Mutter schüttelte schnell den Kopf und trank das Wasser in einem Zug aus. „Nein, die beiden raffen sich schon wieder zusammen. Das sind schließlich Uchihas.“
 

„Schämst du dich nicht? Du hast die Ansprache deiner Mutter verpasst!“, sagte Ino vorwurfsvoll und achtete ganz genau auf jede Stufe, die sie hinab stieg. Ihre Hand umfasste das Treppengeländer fest, sie wollte nicht wieder die Treppen herunterfallen und vor allem nicht wegen ein paar Geishaschuhen.

„Meine Mutter hat jeden Tag eine Ansprache drauf, ich bräuchte sie nur anzurufen und ich bekomme die individuellste überhaupt“, meinte Konan abfällig und rannte an Ino die Treppen hinunter, ihre Schuhe hatte sie in der Hand, sodass sie nur in Socken die glatte Treppe hinunterlief. Die beiden Ladies trugen selbstverständlich die Kimonos die Ino angefertigt hatte und abgesehen von der Merkwürdigkeit, dass sie überhaupt so etwas trugen, sahen sie gut in ihnen aus. Konans Kimono war in Weiß und am Saum rankten Rosen ihren Weg empor zu ihrer Taille. Ihr Obi war hellblau, der Kontrast zwischen dem blauen Obi, dem weißen Kimono und ihrer blassen Haut war schön anzusehen.

Inos Kimono war ein anderer als der, den sie in der Schule getragen hatte. Er war rot und auch hier befanden sich Blumen am Kimono, ihre Haare waren glatt und offen. Vom rot angestachelt, stachen ihre strahlend blauen Augen nur so heraus und ihre blonden Haare, sahen elegant und anmutig aus.

„Was machen wir eigentlich, wenn wir auf Toilette müssen?“, fragte Sakura ihre beiden Freundinnen, als sie Konans Trick sah schnell und gefahrlos die Stufen herunterzulaufen, machte sie ihr nur zu gerne nach.

Sakura trug einen rosa Kimono, als sie die Farbe gesehen hatte, war sie schon beinahe wütend gewesen. Sie war der Meinung, dass rosa ihr nicht stand, vielleicht auf dem Kopf, aber nicht am Körper. Die Komplimente ihrer pingeligen Mutter hatten sie zwar etwas überzeugt, aber nichtsdestotrotz hatte sie Bammel sich so unter die Menge zu mischen.

Die Blauhaarige blieb stehen und fragte sich plötzlich genau dasselbe, allein konnte man keinen Kimono anziehen, somit auch nicht allein ausziehen. Da Konan ihren Kimono bei ihrer Abreise von der Schule, im Apartment vergessen hatte, hatte Ino ihn mitgenommen und ihr ihn gebracht. Da die Yamanaka mit der Haruno gemeinsam gekommen war, hatten sie ihrer blauhaarigen Freundin gleich beim Anziehen geholfen.

Die hellblonde Yamanaka zuckte mit den Schultern. „Dann gehen wir eben zu zweit, ist doch selbstverständlich.“ Sakura und Konan nickten nur und liefen nun langsamer und nachdenklicher die vielen Stufen der Treppen hinunter. „Sakura?“
 

Die Haruno sah fragend auf. „Hat Sasuke schon... mit dir geredet?“ Ino sah nun auch interessiert auf, aber ihre beste Freundin schüttelte bloß den Kopf. „Nur eine SMS in der steht. 'Frohe Weihnachten'.“ Lachend lehnte sich die Yamanaka an das Geländer. „Wenn das kein Witz ist, wird es heute einen interessanten Trennungsskandal geben.“ Konan blieb ebenfalls auf der Treppe stehen und überlegte, ob das heute Abend wirklich der Einzige Skandal bleibt. „Gaara ist heute auch da, glaubst du er hat gestern Kawaii geschaut? Wenn nicht haben wir schon einen zweiten Skandal!“ Die Uchiha sah ihre Freundin mit einem spitzbübischen Blick an, aber die hellblonde Schönheit wollte das nicht auf sich beruhen lassen. „Und ich bin die Einzige mit Beziehungsproblemen? Ich sage nur ein Wort.“ Die Yamanaka ging einige Stufen hinab um ihrer Uchihafreundin näher zu kommen. „Pain“, haucht sie.

„Pain... und?“

„Pain ist heute auch da, tu nicht so, als ob du das nicht wüsstest, liebe Konan! Was werden deine Eltern bloß zu dieser verrückten Beziehung sagen?“ Ino legte ihren Zeigefinger an ihr Kinn und sah nachdenklich in die Luft, übertrieben motiviert machte Sakura das Ticken einer Uhr nach. Konan beendete diese Farce mit einer kühlen Antwort, von der sie sogar selbst überzeugt war.

„Wahrscheinlich werden sie geschockt und sprachlos sein, aber ich kann sie beruhigen. An Neujahr hat der Wahnsinn ein Ende“, nuschelte sie und allein der Gedanke daran tat irgendwie weh.

Erst vor Kurzem war ihr klar geworden, dass es zwischen Pain und ihr doch Liebe war... Für sie zumindest. Er glaubte noch immer an ein Ereignis in seiner Kindheit. Inständig hoffte sie, dass es doch noch eine Chance für sie beide gab.

„Sasuke!“, stieß Sakura erschrocken aus, die zwei anderen Ladies blickten zum Ende der Treppe. Mit gemächlichen Schritten lief der Uchiha die Treppe hoch, seine Augen waren an seine Schwester gerichtet. Konan hatte keine Lust mit ihm zu reden, denn so, wie er sie ansah, wollte er genau das. Er sollte viel lieber mit Sakura sprechen.

So schnell sie konnte lief sie die Treppen runter, Konan wollte bloß an ihm vorbei in den Saal. Es sollte kein tiefgründiges Gespräch stattfinden, nicht jetzt. Wieso verstand ihr Bruder das nicht? Sie war fertig mit ihm, er sollte endlich damit klarkommen.
 

Vollständig in ihren Gedanken versunken, schockte sie es nur noch mehr als sie plötzlich alles Gefühl aus ihrem Beinen verlor und fiel. Ohne jeden Halt am Gelände knickten ihre Beine weg, schmerzhaft stießen ihre Knie auf eine Stufe und ihr Oberkörper kippte nach vorne.

Konan vernahm die Stimmen ihrer Freunde nicht.

Konans Blick wurde unscharf.

Sie hatte Konan gewarnt.

Doch nun fiel sie wieder.

Sie hatte Nein gesagt.

Sie.
 

Glücklicherweise packte sie jemand am Handgelenk. „Pass doch auf, mein Kind...“ Sie sah sich um und erblickte helle Haut und rote Haare, erkannte aber nur das halbe Gesicht. Ihre Augen waren für Konans Blick unzugänglich. Jemand lächelte sie an und strich ihre Wange entlang. „Du sollst doch nicht mehr die Treppen nehmen! Für was haben wir … gekauft? Schone dich doch, meine liebste Tochter.“ Besorgte Rufe ertönten im Hintergrund.
 

„«Was?»“ Fließendes Japanisch erfüllte ihren Kopf, kein Englisch, sondern strenges fließendes ursprüngliches Japanisch.
 

„Wenn … das wüsste... Er würde aus der Haut fahren.“ Die Stimme war glockenhell und liebevoll, sowie fürsorglich und dennoch besorgt. Ihre Hände waren warm, allerdings roch sie nach Lavendel, oder war das ihr Haar? Sie war vollkommen betäubt von dieser Frau, aber ein Gefühl sagte ihr, dass sie in ihrem Herzen wohnte. Tief einatmend und leicht lächelnd versuchte sie sich aufzurichten, aber es wollte ihr nicht gelingen, ihre Beine... Was war mit ihnen geschehen? Sie sah nach unten und erschrak als sie die Schuhe erblickte und plötzlich war da auch dieser stechende Geruch.

Es stank und kroch ihr stark in die Nase.
 

„«Ich...»“
 

„Nicht schon wieder!“ Sie sah, wie die Frau schrie und nach jemanden rief. Ein ihr fremdes Gefühl überkam sie, es fühlte sich an wie Gewohnheit und Erschöpfung. Das Lavendel beruhigte sie nicht mehr, der stechende Geruch betäubte sie zu sehr. Die laute Stimme der Frau ließ sie erröten. Es war ihr peinlich.
 

„Ich hab dich!“, riss Sasukes kühle Stimme Konan aus den Gedanken. Die Blauhaarige fand sich in seinen Armen wieder, allein.

Wo war das Lavendel?

Wo war ihre Scham?

Wo war die Frau?

Wo war sie?

Ihre Beine fühlten sie seltsam an, sie stand nicht auf ihnen, Sasuke trug sie schon beinahe. Suchend sah sich um, aber was sie suchte war ihr selbst noch suspekt. Was war das eben gewesen?

„Konan! Alles in Ordnung?“, fragte Sakura sogleich, gemeinsam mit Ino lief sie auf die Geschwister zu. Konan stieß sich sanft von Sasuke ab, testweise versuchte sie auf ihren Beinen zu stehen und es funktionierte. In ihrem Herzen fühlte es sich an, als würde ihr ein Stein aus dem Herzen fallen und ein Kloß in ihrem Hals sich lösen. Was war das eben für ein Augenblick gewesen? Ihre Vergangenheit? Einen Tagtraum? Einbildung? Fantasie?

„M-Mir geht’s gut...“, flüsterte sie und betrachte fragend ihr Handgelenk, anschließend roch die Uchiha an sich selbst, kein stechender Geruch. Kurz darauf roch sie unauffällig an Sasuke, kein Lavendel Geruch. „Glaub ich“, fügte sie unsicher hinzu, als sie auch schon Sasuke bohrenden Blick bemerkte. Seine Augen galten allein ihr und genau das förderte ihre Nervosität. „Was?!“, kam es schon etwas ruppig von ihr.

Ihr Bruder ging darauf nicht ein, er betrachtete sie leicht besorgt. Der Ausdruck in ihren Augen kam ihm ungewohnt bekannt vor und es machte ihn nervös. Was war da eben mit ihr geschehen?

„Mutter möchte, dass wir jetzt ein Duett aufführen. Beeile dich“, klärte er sie auf und machte dann auf den Absatz kehrt. Jetzt brauchte er erst einmal einen Drink, da ihm eine unsichere Vermutung im Nacken lag.

Die beiden Ladies sahen ihm hinterher, während Konan sich suchend auf dem Boden umsah. Ihre Schuhe waren im Fall aus ihren Händen geglitten und lagen nun am Fuß der Treppe.

„Konan ist wirklich alles ist Ordnung?“, fragte Ino zur Sicherheit, sie wusste wie es war die Treppen hinunter zu fallen und die Schocksekunde im Fall war das Schlimmste. Die Blauhaarige atmete einmal tief durch, bis sie mit der Hand am Geländer die Treppen hinunterlief. „Ich muss zu Hidan, wir sehen uns später!“

Sakura und Ino sahen ihr unsicher und besorgt nach. Die blauhaarige Uchiha schnappte sich ihre Schuhe und zog sie noch im Gehen an, ehe sie im Saal verschwand. Ino fragte sich, was da gerade geschehen war, Sasuke hatte seine Schwester noch rechtzeitig auffangen können, aber das darauffolgende Gespräch zwischen den beiden war irgendwie... falsch gewesen. Als hätten die beiden die Sätze nur zur Hälfte ausgesprochen, der Rest war in ihren Gedanken hängengeblieben.

„Irgendwie ist das seltsam...“, begann Sakura unsicher. „Wir haben den ganzen Vorfall mit beobachtete und doch haben wir nur die Hälfte mitbekommen.“ Die Yamanaka lachte auf ihre Worte, anschließend setzte sie ihren Weg die Treppen hinunter fort. „So ist das bei den Uchihas. Falls Sasuke und du doch zusammenbleibt, musst du dich daran gewöhnen zwischen den Zeilen zu lesen.“
 

Ihr Blick schweifte durch den ganzen Raum auf der Suche nach dem Jashinisten, aber sie sah nur unzählige Uchihas und einige Mitschüler aus ihrer Klasse. Keine Lady, kein Gent und vor allem kein Mitglied von Akatsuki. Verdammt, sie musste sich beeilen, sie könnte es jeden Moment wieder vergessen. Vielleicht sollte sie es sich aufschreiben. „Entschuldigen sie, bitte“, sprach sie einen Kellner an mit einem Tablett voller Drinks. „Können sie mir ein Stück Papier und einen Kugelschreiber bringen?“ Der Kellner nickte nur und wollte gerade gehen, als Konan die Drinks genauer betrachtete. Es waren spezielle Getränke, die angefordert wurden. Sie nahm sich einen Drink, den sie als Gin Tonic identifizieren konnte.

Mit dem Glas in der Hand schlängelte sie sich durch die Menge auf der Suche nach den Akatsukimitgliedern, sonst fand sie die Jungs auch immer und jetzt... „Wo seid ihr bloß?“ Ihr Herz raste noch immer, so aufgeregt war sie lange nicht mehr gewesen. Wieso auch? Seit acht Jahren blieb ihre Vergangenheit im Dunkeln verborgen und nun ganz plötzlich hatte sie diese Frau gesehen.

Rote Haare, blasse Haut, liebevolles Lächeln. Lavendel. Wärme. Wer war sie? Was war dieser strenge Geruch gewesen? Verdammt, wieso wusste sie nicht mehr. Erschöpft schüttelte sie den Kopf und trank das Glas leer, anschließend legte stellte sie es beim nächstbesten Kellner auf einem Tablett ab.

Sie durfte sich nicht selbst fertig machen, dieser kleine Einblick war der Anfang vom Ende. Wie sehr sich doch nach einem Ende sehnte.

Zwei Hände legten sich langsam von hinten an ihre Hüfte, eine ihr größere Person presste sich von hinten an sie. Eine Hand wanderte runter zu ihrem Oberschenkel und die andere legte sich besitzergreifend an ihren Bauch.

„Was macht eine kleine Lady allein in der Menge?“ Die Stimme war sanft und rau, aber Konan wusste sofort, wer es war.

„Ich suche jemanden.“

„Ich hoffe dieser jemand bin ich.“

„Ausnahmsweise ja!“, fauchte sie und klatschte auf seine Hände, schnell wandte sie sich um und sah den Jashinisten an. Er trug einen gewöhnlichen Smoking, der ihm dafür sehr gut stand. „Hidan!“, sprach sie ihn beinahe schon zu laut an, der Angesprochene grinste sie an. „Das ist mein Name!“ Sein Blick betrachtete sie eingehend. „Du trägst einen Kimono?“ - „Sieht es scheußlich aus?“ Nach einigen Augenblicken der Überlegung zuckte Hidan mit den Schultern. „Eigentlich sieht es gut aus. Wenn du Pain suchst...“ - „Ihn suche ich nicht! Ich suche dich!“

„Wieso...?“ Er verstand nicht wieso Konan so aufgeregt war, ihre Wangen waren gerötet, ihre Brust hob sich immer wieder und senkte sich auch und ihre Hände zitterten. „Alles in Ordnung?“

„Hidan ich habe mich an etwas erinnert!“, flüsterte sie ihm zu, Hidan sah sie überrascht an. „Du hast was?“

„Konan!“ Etwas genervt wandte sich die Uchiha wieder um und erblickte ihre Großmutter. Zu ihrer Überraschung trug auch die Mutter ihrer Mutter einen Kimono, allerdings einen sehr pompösen, wozu die Dame auch das Recht hatte. Sie war die älteste Uchiha unter den Anwesenden, sie könnte eine Krone aufsetzen und niemand würde widersprechen.

„Großmutter...“ Ihr Kimono war schwarz mit weißen Mustern, ihr Obi war dunkelblau und ihre Haare waren elegant hochgesteckt. Konans Großmutter war für ihr Alter noch sehr hübsch, aber auch sehr stur. Ihre Haare waren so blau wie die Tiefen des Meeres, ihre Augen schimmerten wie der Nachthimmel und ihre Ausstrahlung war die reinste Anmut. „Hidan, es ist lange her“, grüßte sie den Jashinisten, der Junge nickte der Frau höflich zu. „Immer noch Jashinist?“ - „Für immer und einen Tag“, entgegnete er lächelnd, woraufhin die alte Dame lächelte, nun wandte sie sich an seine Enkelin.

„Konan dein Auftritt.“

„Auftritt?“ Die Blauhaarige hatte keine Nerven für einen Auftritt, sie musste Hidan erzählen, was geschehen war, sie musste es aufschreiben. Sie musste sich sofort nach jeder rothaarigen Frau in Japan erkundigen und an alles riechen, was es auf der Welt gab, damit sie diesen strengen Geruch entschlüsseln konnte.

„Deine Mutter hat ihn angesagt, sie hat gemeint, wenn ich dich sehe sollst du einfach das Stück spielen, was du früher mit Sasuke geübt hast.“

Die Jüngere blinzelte verwirrt und sah dann fragend zu Hidan, aber er zuckte bloß mit den Schultern. „Okay...“, murmelte sie und ließ sich von ihrer Großmutter zur Bühne begleiten, mit Hidan konnte sie später sprechen. Die Dame sah ihre Enkelin aus dem Augenwinkel an. „Ist er dein Freund?“, fragte sie ganz nebenbei. Konan die gänzlich in Gedanken versunken war, schüttelte den Kopf. „Nein, ich bin mit Pain zusammen.“ Sie realisierte selbst nicht was sie sagte, bis sie die nachfolgenden Worte ihrer Großmutter hörte.

„Erzähl das lieber nicht deinem Vater. Fugaku beschützt seine Lieben mit aller Kraft!“ Die jüngere Uchiha sah sie etwas ratlos an, bis sie der Länge nach errötete. „Ich...“ - „Jetzt steig auf die Bühne, dein Bruder ist auch schon da.“
 

TenTen beobachtete mit ihren fünf Freundinnen und ihrer Mutter wie Konan die Bühne betrat. „Ich frage mich was die beiden machen werden...“ Sakura war höchst besorgt um beide Uchihas.

„Dieser Junge eben war wirklich talentiert gewesen. Wie war sein Name...“, meinte Yoshino und sah Hilfe suchend zu den jüngeren Mädchen, doch ihr Mann gesellte sich zu ihr und lächelte sie an. „Sein Name war Izuna Uchiha, einer der talentiertesten Uchihas im Bereich Musik.“ Yoshino nickte beeindruckt und strich sich nachdenklich über den Bauch, mittlerweile hatte sie eine sichtbare Wölbung die TenTen so gut wie möglich ignorierte.

Shikaku betrachtete die Ladies eingehend und lächelte sie an. „Ihr seht wunderbar aus.“ Die Mädchen lächelten etwas unbehaglich, Inos Lächeln war am breitesten, denn sie war sich ihres Aussehens sicher. „Danke, Shikaku“, meinte Temari mit einem dankbaren Lächeln. Es war nicht das erste Kompliment, welches die Mädchen bekommen hatten. Schon den ganzen Abend wurden die Ladies mit Komplimenten beworfen, auch wenn es sie schmeichelte, waren sich TenTen und Temari auf den Schuhen nicht sicher. Hinata konnte überraschenderweise gut in ihnen laufen, während Ino und Sakura es einfach lieber langsam angingen.

„Ich sagte es euch doch, so viel Aufwand wird belohnt“, flüsterte Ino da die Menge immer stiller wurde, aufgrund des Auftritts der Uchihageschwister. Sakura lächelte ihre beste Freundin an und wies auf Sasukes Großmutter hin. „Sie trägt auch einen Kimono.“ Jedoch winkte die Hellblonde ab. „Die Frau ist eine Legende, sie darf tragen, was sie will. Obwohl es doch ein glücklicher Zufall ist.“

„Sie fangen an!“, flüsterte Hinata aufgeregt, die Hyuuga war zwar sichtlich besorgt um ihre Freundin, aber es war bloß ein Stück, welches sie gemeinsam spielen würden.

„Was ist denn mit Konan los?“ Temari kannte ihre Freundin und so wie sie jetzt aussah, schien sie nicht wirklich bei Sinnen zu sein. Ihre Augen waren auf Halbmast, ihre Bewegung waren apathisch und ihre Ausstrahlung war das komplette Gegenteil von ihrer Mutter, Tante oder Großmutter. Die Blauhaarige schien vollkommen leer zu sein.
 

Auch Sasuke bemerkte es, als er von seinem Onkel Shisui eine Violine gereicht bekam. „Onkel!“, rief er den Mann leise zurück, Shisui wandte sich an seinen Neffen. „Was ist mit Konan los?“ Der Blick des Älteren hing an dem jungen Mädchen, doch er zuckte nur mit den Schultern. „Deine Großmutter hat gesagt, dass sie vor der Gala mit Guren gesprochen hatte.“ Sasuke ließ ihn gehen und warf seiner kleinen Schwester noch einen kurzen Blick zu, doch sie betrachtete die Tasten des Flügels, als ob sie ihr komplett fremd wären.

Im Saal war es vollkommen still, niemand wagte es auch nur zu atmen, da alle darauf warteten, dass Konan anfing. Als sie es dann endlich tat, dann richtig.

(http://www.youtube.com/watch?v=KWX54_H5xLs)

Sobald ihr Spiel im Saal ertönte, wagte keiner mehr zu atmen, denn es war als würde sie reden. Als stünde sie am Rand der Bühne, sähe allen Anwesenden in den Augen und ihre Geschichte fühlen lassen. Ihre Geschichte war die Dunkelheit. Ihre Geschichte war das Nichts. Ihre Geschichte waren Tränen und Angst. Ihre Geschichte war diese Familie und ihre Freunde. Niemand konnte vermeiden sich ihrem Spiel zu öffnen und es zu spüren in jeder Faser des Daseins.

Selbst Hidan erkannte, dass Konan dieser Blick in die Vergangenheit eher geschadet hatte, als geholfen.

Konan und Sasukes Mutter seufzte erleichtert auf und ergriff die Hand ihres Mannes, der immer an ihrer Seite stand. Er lächelte sie an und küsste ihre Schläfe, die harten Zeiten waren vorbei, die guten Zeiten konnten nun beginnen.

Die Ladies lächelten bloß stolz, stolz das ihre Konan nach all ihrem erlebten noch so viele Gefühle fühlte und sie vermitteln konnte. Untereinander hatten sie sich oft gestritten, aneinander vorbei geredet und viel gelacht. Sie hatten sich geholfen und sich verstanden, nun war es so als würde Konan sich in ihrem Klavierspiel für all das bedanken.

Es fühlte sich an, als würde sie Abschied nehmen und das fiel nicht nur den Ladies auf.

„Was... Was geht hier vor?“, hauchte Sakura verständnislos, doch keine ihrer Freundinnen konnte ihr antworten, denn als Sasuke mit seiner Violine mitspielte, blieben Herzen stehen.

Konan hatte ihren Auftritt, nun spielte sie im Hintergrund, während Sasuke jede Note auf der Violine auszog. Es fühlte sich so an, als würde jeder Ton der verlautete jemanden demütigen, jemanden beschuldigen und jemanden verachten. Wiederum war da auch Unentschlossenheit und die Hoffnungslosigkeit. Es war Chaos und Verwirrung zugleich, gegen Ende des Stückes gaben die Geschwister noch einmal ihr bestes. Jeder Zuhörer vernahm, dass beide Uchihas in Mitten eines Kollateralschaden standen. Der letzte Ton des Flügels verlautete und die beiden Jugendlichen blieben zuerst regungslos auf der Bühne stehen, bis der Beifall ertönte.

Mikoto lief mit ihrem Mann auf die Bühne und umarmte ihre beiden Kinder, die Mutter war nur am Weinen und der Vater erfüllte Stolz und Zweifel zugleich. „Das hast du toll gemacht meine Liebe“, flüsterte Mikoto ihrer Tochter ins Ohr, denn der Applaus war zu laut, um es ihr normal zu sagen. Konan konnte aber nur verhalten lächeln, als sie den Kloß in ihrem Hals herunter schluckte. Fugaku klopfte seinen Sohn auf die Schulter, doch auch er brachte nur ein schwaches Lächeln zustande. Die Geschwister verbeugten sich einmal vor dem Publikum und verließen dann die Bühne.

Izuna ging lächelnd auf seine Verwandten zu und klatschte dabei noch in die Hände, bis er ihnen beide die Hände schüttelte. „Das habt ihr beide sehr gut gemacht!“

„Rede keinen Unsinn, der Beste bist immer noch du“, gab Sasuke das Kompliment nur zu gerne zurück. Izuna nickte nur und dachte sich dabei, dass es gut war, dass die beiden wussten, dass man mit der Musik positive Gefühle vermitteln wollte und sie das nicht geschafft hatten.

„Mutter, ich werde gehen. Ich muss noch kurz mit jemanden sprechen...“, nuschelte Konan bevor sie fluchtartig verschwand, die Uchihas sahen dem Mädchen hinterher. „Ich werde auch kurz an die frische Luft gehen.“ Mikoto verließ die kleine Gruppe ebenfalls, ohne zu zögern, ging Fugaku ihr hinterher. Sasuke sah seinen Eltern nach und wandte sich dann an seinen Cousin. „Was ist mit den beiden los? Meine Mutter verhält sich in letzter Zeit sehr suspekt...“ Izuna zuckte mit den Schultern. „Ich bin gestern aus Paris gekommen, ich erfahre hier nie etwas.“

Seufzend nickte Sasuke und sah auf die Uhr, es war bereits eine Stunde vergangen. Er musste zu Sakura, er hatte sie heute zwar bereits gesehen, aber nun musste er noch einmal zu ihr.

Während sie durch die Menge lief, bekam sie immer wieder mehrere Komplimente für ihr Stück und ihre Kleidung. „Konan, schau mal wen ich gefunden habe“, vernahm sie die Stimme ihrer Großmutter hinter sich, ungehalten wandte sie sich der Mutter ihrer Mutter zu. Die Seniorin in ihrem Kimono wurde von fünf weiteren Mädchen in Kimonos begleitet. „Lange nicht gesehen!“, meinte Temari ironisch, da sie sich erst vor zwei Tagen noch gesehen hatten.

„Hallo, Mädchen!“ Ino und Sakura hatte sie bereits gesehen, aber Hinata, TenTen und Temari waren ihr bis jetzt noch verwehrt geblieben. Sie umarmte ihre drei Freundinnen und betrachtete sie in ihrem Kimonos. „Hinata... Der Kimono steht dir! Wirklich, er passt zu dir und deiner Persönlichkeit...!“, lobte die Uchiha die Hyuuga, Ino lächelte stolz. Bei Hinata waren Ino die Farben sogleich klar gewesen, es dominierten dunkelblau und weiß. Der dunkelblaue Hintergrund harmonierte mit Hinatas Haarfarbe, aber die Blumen auf dem Kimono waren stechend weiß, wie ihr Obi. Ihre Haare hatte sie hochgesteckt und dazu hatte sie sich leicht geschminkt. „Und wer hat sie kreiert?“ - „Du!“, ertönte es von den fünf Ladies gleichzeitig, woraufhin sie alle herzlich lachen mussten.

In dem Moment vergaß Konan für einen kurzen Augenblick. Der Augenblick war sehr kurz, aber besser als nichts. „Du hast diese Kimonos wirklich alle selbst kreiert?“, fragte Konans Großmutter erstaunt, aber Sakura antwortete für ihre Freundin. „Ino trägt kaum etwas, was sie selbst nicht um geschnitten hat oder selbst entworfen hat! Eigentlich bestimmt sie unsere Garderobe!“ Die Dame weitete überrascht ihre Augen. „Wirklich?“

Ihre Augen schweiften zu Konans Kimono, ganz genau betrachtete sie jede Blume, jede Naht und jedes Ornament.

TenTens Kimono war rot geziert mit tausend roter Blüten, der verschiedensten Blumensorten. Unzählige Rottöne ließen TenTens braune Augen hervorstechen. Ihre Haare hatte sie wie immer zu zwei Dutts gebunden. „Es ist wirklich fantastisch...!“ Strahlend betrachtete die ältere Uchiha das junge hellblonde Mädchen. „Dieses Talent im Alter von 16 Jahren... Ich denke ich sollte ein Gespräch mit deinen Eltern führen.“ Ino wurde aufgrund all dieser Bewunderung rot und wusste nicht, was sie sagen sollte, weshalb Hinata für sie mit 'Ja' antwortete und Konan sagte, dass Inos Eltern in der Nähe der Terrasse waren.
 

„Dir steht eine große Zukunft bevor.“ Die Yamanaka errötete, sie war vollkommen sprachlos, so viel Lob von ihr zu bekommen. Gerade als sie sich bedanken wollte, kam ein überraschtes Quieken von Konan dazwischen. Alle Augen wandten sich zu der Uchiha, die sich verlegen die Hand vor dem Mund hielt. „Alles in Ordnung?“, flüsterte Temari ihr zu, aber die Blauhaarige schüttelte nur den Kopf. „Zu spät“, hauchte sie, denn er war schon längst da und sah sie mit einem fragenden Blick an.

„Hallo Konan“, begrüßte Pain sie mit einem freundlichen Lächeln, sie lächelte etwas unbehaglich zurück, da ihre Großmutter ihr einen bohrenden Blick zuwarf. Nun wünschte sich Konan, sie wäre zuvor mehr bei Sinnen gewesen. Die ältere Uchiha wandte sich an den Gepiercten und lächelte ihn freundlich an. „Schön dich wiederzusehen, Pain.“ Pain sah Konans Großmutter mit einem höflichen Nicken an. „«Schönen Guten Abend, Uchiha-sama.»“

„Himmel du bist ja ein richtiger Mann geworden, seht euch nur an was für Muskeln sich unter dem Smoking auszeichnen und diese Wangenknochen...“ Die Seniorin schwärmte förmlich für Pain, welcher nur verlegen lächelte und Konans funkelnden Blick auswich. „Nicht wahr, Konan?“ Das junge Mädchen blinzelte ihre Großmutter wütend an. Sie wusste Bescheid, aber wieso musste sie Konan so vorführen. Die Ladies sahen fragend zwischen den beiden weiblichen Uchihas her, aber die Jüngere lächelte nur leicht. „Wenn du es sagst“, murmelte sie und lächelte beide höflich an, wobei ihr Blick sich änderte, als sie Pain ansah.

Die Großmutter lächelte zufrieden und wandte sich an den jungen Mann. „Komm mit Pain, ich möchte dich einiger meiner Freunde vorstellen.“ Der Orangehaarige sah zu Konan und dann zu ihrer Großmutter. „Ich wollte eigentlich...“ - „Konan, falls du Hidan noch sprechen willst, er hat gerade den Saal verlassen“, unterbrach Konans Großmutter ihn, anschließend legte sie Pain eine Hand an sein Rücken und schob ihn durch die Menge. Sein Blick wandte sich noch einmal entschuldigend an die jüngere Uchiha, bis sie ihn aus den Augen verlor.

Wütend presste Konan die Lippen aufeinander und machte sich daran den Saal zu verlassen, aber ihre Freundinnen hinderten sie. „Warte doch mal Konan! Was war das denn eben?“ Die Blauhaarige schnaubte abfällig, ihr Blick blieb Düster und ihre Ausstrahlung zeigte reinste Mordlust. „Ihr standet doch die ganze Zeit dabei. Meine Großmutter krallt sich den Kerl, in den ich verliebt bin“, grummelte sie und ging weiter. Die Ladys folgten ihr, ohne zu zögern. „Weiß deine Familie denn nichts über deine Beziehung?“, fragte Sakura nach, aber Konan schüttelte den Kopf.

„Wieso hast du deiner Oma keine Parole geboten?“ - „Psst!!“, zischte Konan daraufhin auf Inos lockere Frage und blieb mitten in der Menge stehen. „Niemand nennt meine Großmutter Oma. Sie flippt aus, wenn sie davon hört! Am liebsten lässt sie sich 'ehrenwerte Uchiha' rufen.“

Die fünf Mädchen prusteten auf Konans Worte sogleich los, alte Menschen waren gerne mal etwas eingebildet, aber so viel Arroganz durfte nicht sein. Auch Konan wurde vom Lachen ihrer Freundinnen angesteckt. „Was erwartet ihr? Sie ist eine Uchiha!“, fügte sie noch lachend hinzu, das Lachen der sechs Mädchen war laut und auffällig, allerdings hörte es sich so sorglos und glücklich an, sodass es die Anwesenden nicht belästigte.

Mit den Sekunden zerfiel das Lachen und die Mädchen wurden ernster, vor allem Konan erwischte die Realität knallhart.

Sie hatte sich eben an ein Stück aus ihrer Vergangenheit erinnert. Rote Haare, weiche warme Haut und genügend Liebe für neun weitere Leben. Wer war diese Frau? Wieso roch sie nach Lavendel? Was war dieser andere stechende Geruch?

„Konan, was ist mit dir los?“ Die Blauhaarige sah die junge Hyuuga zögernd an, sie wusste nicht, ob sie es ihnen erzählen sollte oder nicht. Es war so aufregend und beängstigend zu gleich. Nach kurzem Zögern lächelte sie schwach. „Kommt mit. Ich suche nur noch schnell Hidan und dann klären wir diese kleine Angelegenheit.“
 

Eigentlich hatte TenTen vorgehabt, sich mit den Ladies um Konan zu kümmern, allerdings hatte Itachi die Blauhaarige abgepasst und sie mitgenommen. Kurz darauf verschwand Sakura mit Ino und Temari wollte nach ihrem Vater sehen, da hatte TenTen beschlossen sich zu ihrer Mutter zu gesellen.

Nun stand sie neben ihrer Mutter und hörte sich ihre Beschwerden an. Yoshino litt während ihrer Schwangerschaft an Übelkeit, Müdigkeit und Essattacken. Sie fühlte sich fett und beklagte sich über Shikaku, dass er ihr nicht zuhörte. TenTen hörte bloß mit einem Ohr zu, denn das interessierte sie wirklich gar nicht.

Die Braunhaarige freute sich zwar auf ihr Geschwisterchen, dennoch wollte sie nichts über die Einzelheiten einer Schwangerschaft wissen, vor allem nicht von ihrer Mutter. So Gespräche führte man doch lieber mit Freunden, außerdem war es anstrengend sich mit ihr zu unterhalten, da sie von einem Thema zum anderen sprang. „Wenigstens sieht man noch keinen großen Bauch...“, flüsterte die ältere Nara und strich sich seufzend über ihre schwach erkennbare Wölbung. „Aber meine Brüste sind gewachsen, ich musste mir ein komplett neues Sortiment an BHs kaufen! Ich habe mich gleich bei Victoria's Secret ausgetobt!“

„Yoshino!“ Nun reichte es TenTen. Nicht nur, dass sie noch ein wenig sauer auf ihre Mutter war, nein sie war auf keinen Fall bereit für Gespräche, wie diese. „Ach komm schon, du bist alt genug.“ Mit geweiteten Augen sah TenTen ihre Mutter an und glaubte nicht Recht verstanden zu haben. „Das ist mir egal, ich möchte nicht mit dir über solche Dinge sprechen!“

Yoshino winkte nur ab. „Erzähl, dass deinem Vater! Wenn er sich nicht mit mir unterhält, musst du eben herhalten. Was ist das eigentlich für eine Gala hier? Das ist eher eine Weihnachtsfeier, obwohl sie relativ gut gelungen ist... Zu doof, dass ich schwanger bin, dann würde ich mir jetzt erst einmal einen ordentlichen Wein gönnen! Meine Güte, hast du auch schon die Mistel...“ Ihr Satz brach ab, als sie hinter TenTen jemanden erblickte. Da ihre Tochter in Gedanken bereits abgeschaltet hatte, hatte sie Yoshinos Blick zuerst nicht bemerkt. Doch dann, fielen ihr die harten Augen ihrer Mutter auf dies war ein Anzeichen dafür, dass Yoshino auf stur geschaltet hatte. Nichtsdestotrotz fragte sie sich, was mit ihrer Mutter los war, fragend sah sich um und erstarrte sogleich. Auch wenn die beiden Herren in einiger Entfernung standen, stachen sie ihr sofort ins Auge.

Die beiden trugen Smokings wie alle anderen männlichen Anwesenden, trotzdem erkannte TenTen sie sofort.

Auch wenn sie ihn des Öfteren ignorierte, war er der Erste, den sie gesehen hatte. „Was zur Hölle tut er da..?“, nuschelte Yoshino und verschränkte wütend ihre Arme, ihren Mann würde sie noch die Ohren lang ziehen. Diese Gelegenheit bot sich bereits, denn Shikaku und Neji kamen gerade auf sie zu.

„Hallo Liebling“, grüßte Shikaku seine zweite Frau und küsste sie auf die Wange, doch sie zeigte keine Reaktion. Ihre Augen funkelten ihn nur an. „Erinnerst du dich noch an Neji Hyuuga?“, begann Shikamarus leiblicher Vater und wies auf den Hyuuga an, der sich neben die verkrampften TenTen stellte.

„Natürlich erinnere ich mich an Neji Hyuuga. Er hat meine Tochter doch vor einem Monat in Schwierigkeiten gebracht“, kam es kalt und abweisend von ihr, Shikaku seufzte nur. Äußerte sich, aber lieber nicht dazu. „Neji hat eben mit mir gesprochen, möchtest du das noch einmal wiederholen Neji?“

Der Hyuuga lächelte TenTens Mutter freundlich an, TenTen beachtete er nicht. Sie würde später seine Aufmerksamkeit bekommen. Sein Plan zurzeit war nun TenTens Mutter Yoshino zu besänftigen, da die Frau ihn wahrscheinlich hasste, so schien es ihm. Außerdem dachte er sich, wenn er Yoshino beruhigen kann, dann war TenTen doch ein Kinderspiel.

„Schönen guten Abend. Darf ich anmerken, dass sie fabelhaft aussehen?“ Yoshino blieb aber standhaft und sah ihn nur mit leerem Blick an. TenTen war ziemlich nervös, denn sie verstand nicht was Neji sich davon erhoffte. Wollte er sich etwa bei ihrer Familie einschmeicheln? So würde das nie zwischen ihnen klappen...
 

„Zu aller erst, möchte ich mich für alles Entschuldigen, was in vergangener Zeit geschehen war. Ich habe ihre Tochter belogen und betrogen, somit habe ich uns beide in eine gefährliche Situation gebracht.“ Neji nahm all seinen Mut zusammen und warf Shikaku einen unsicheren Blick zu, doch der ließ seinen Blick desinteressiert durch die Menge schweifen. Anscheinend war er nun auf sich allein gestellt. „TenTens Leichtsinnigkeit habe ich schamlos ausgenutzt und auch sie habe ich eine ungünstige Lage gebracht. Das Vertrauen zu ihrer Tochter ist durch mich zerbrochen, deshalb möchte ich mich dafür entschuldigen und alle Schuld auf mich nehmen.“

Unter den vier Personen blieb es erstmals still. TenTen sah unbehaglich zu ihren Schuhen, Shikaku sah sich orientierungslos um. Aber Neji und Yoshino sahen sich direkt in die Augen, fester Blickkontakt war entstanden und keiner von beiden regte sich auch nur. Neji entschuldigte sich zwar, dennoch war er nicht willens all seinen Stolz abzugeben, indem er den Blickkontakt abbrach. Yoshino war ebenfalls nicht willens den Blickkontakt abzubrechen, dafür war sie viel zu stur. Ihre braunen Augen, die jenen ihrer Tochter so glichen, wurden bohrend und fordernd. Braune Augen bohrten sich durch die des Hyuugas und forderten vollkommene Ergebenheit.

Wie lange dieses Duell dauerte, wusste TenTen nicht nach einiger Zeit hatte sie begonnen, sich in der Menge nach ihren Ladies umzuschauen, natürlich fand sie keine Einzige von ihnen. Yoshinos Blick war mit der Zeit nur noch härter geworden und wenige Augenblicke später brach Neji den Blickkontakt ab mit einem enttäuschten Seufzen. „Was ist los bist du meiner Augen müde geworden?“

„Wie könnte ich ihrer Augen müde werden, bei dieser Schönheit.“
 

Allein bei diesem Satz musste Shikaku losprusten und TenTen zuckte überrascht zusammen, ihr Blick schnellte fassungslos zum Hyuuga, der lächelte nur freundlich und genoss die Wirkung seines Satzes. Auch wenn er unglaublich kitschig und übertrieben war, wurde TenTens Mutter puterrot. „Eh...“, stockte Yoshino entsetzt und sah panisch ihren Ehemann an, doch der sah grinsend weg. „Also... Schmeicheleien besänftigen mich nicht!“, keifte sie, behielt aber ihre rote Wangen. Shikaku und TenTen waren sich aber ziemlich sicher, dass diese Schmeichelei alle mal gereicht haben.

„Wenn meine Tochter dir vergibt, dann habe ich auch kein Problem mehr mit dir“, sprach die Mutter und sah ihre Tochter lächelnd an. Die Braunhaarige wandte ihren entsetzten Blick nun ihrer Mutter zu, denn sie glaubte sich verhört zu haben. Entscheidungen wie diese konnte sie doch nicht treffen, die betrafen ihr verdammtes Leben!

„Da kannst du aber lange warten, das gilt für euch beide“, fauchte TenTen und verschränkte wütend ihre Arme. Yoshino lachte leise auf. „Sei doch nicht so verkrampft TenTen, es ist bloß eine kleine Entschuldigung.“

„Es ist mehr als eine Entschuldigung, es ist...“ Als ihre Stimme brach, wurde der Blick ihrer Mutter besorgt und Shikaku sah sie mit einem fragenden Blick, wobei Neji eher verwirrt war. Er hatte keine Ahnung was in TenTens Kopf vorging, aber es musste ein einziges Chaos sein, wenn sie in all seinen Worten das Schlimmste interpretierte.

„Entschuldigt uns für eine Sekunde“, murmelte der Hyuuga und packte die Nara am Arm, bevor sich TenTen versah schleifte Neji sie durch die Menge in Richtung des Ausgangs. „Was soll das Neji? Fass mich nicht an!“

„Mach keine Zicken, TenTen! Wir machen daraus eine schnelle Nummer.“
 

Konan ließ sich von Itachi durch die Menge der Gäste schleifen. Eigentlich hatte sie vorgehabt mit den Ladies Hidan aufzusuchen, aber Itachi hatte sie abgegriffen und ihr gesagt, dass ihre Mutter sie suchen würde. Sie fragte sich ernsthaft, was ihre Mutter von ihr wollte. Mikoto war schon seit geraumer Zeit sehr sonderbar, aber den anderen Familienmitglieder schien es nicht aufzufallen.

„Itachi, geht es Mutter gut?“, fragte sie ihren älteren Bruder deutlich besorgt, der Gefragte nickte nur und sah sich suchend um. „Bestens. Geht es dir gut?“ Fragend schaute die Blauhaarige auf und nickte zögernd. Sie brauchte eine neutrale Person, um über diese Erinnerung zu sprechen und ihr Bruder war alles andere als Neutral. Sie vernahm ein glockenhelles Lachen auch Itachi konnte es hören, ihre Mutter konnte nicht weit weg sein. „Komm mit“, forderte ihr Bruder sie auf und begleitete sie an einigen Person vorbei zu ihren Eltern. Fugaku und Mikoto unterhielten sich zurzeit mit einigen Verwandten.

„Konan!“, rief ihre Mutter erfreut und nahm ihre Tochter in das Gespräch auf, ihr Sohn verabschiedete sich bereits. Kurz unterhielt sich Konan mit ihrer Mutter und einer weiteren Verwandten, doch anschließend entschuldigte sich Mikoto mit ihrer Tochter.

Die beiden Uchihas entfernten sich etwas, bis Mikoto stehen blieb und ihre Tochter eindringlich beobachtete. „Konan, geht es dir wirklich gut?“ Seufzend verdrehte Konan ihre Augen, wieso fragte das heute Abend jeder? Sah man ihr ihren geistlichen Zustand etwa so stark an? Der Schaden in ihrem Kopf stand ihr wohl ins Gesicht geschrieben. „Mir geht es gut.“ Mikoto hob skeptisch ihre Augenbrauen. „Vielleicht bin ich ein wenig müde?“, murmelte die Tochter und sah ihre Mutter dabei erschöpft an, ob dies nun eine Frage oder Antwort war, wussten beide Uchihas nicht so wirklich.

„Na gut.“ Mikoto ließ von ihr ab und lächelte nun freundlich. „Achte ein wenig auf deine Haltung und Ausstrahlung, sonst tuschelt man über dich. Lächele ein wenig und geh deiner Tante Guren aus dem Weg!“

„Ja, Mutter.“ Seufzend strich Mikoto ihrem Kind eine Strähne aus dem Haar. „Du bist so eine schöne junge Frau geworden ...“, flüsterte sie. „Alle sagen das hier, sie sagen auch das du in die Familie passt, nicht nur vom Aussehen her.“

Schnaubend blickte Konan zum Boden, sie wollte den Worten ihrer Mutter nicht glauben, es hörte sich so unecht an. „Tsunade hat gesagt du kommst mit Sasuke um einiges besser klar, stimmt das?“

„Es ist eher neutrales Gebiet zwischen uns Mutter. Ich bin fertig mit ihm.“ Konans Stimme war etwas monoton, da sie nicht über ihren Bruder sprechen wollte. Als sie aber den verletzten Ausdruck in den Augen ihrer Mutter sah, fühlte sie sich schrecklich. „Aber in den letzten Tagen lief es wirklich gut“, fügte sie noch hinzu.

„Ihr beide seid grauenhafte Sturköpfe, wie euer Vater einer ist! Mit Itachi lässt es sich noch verhandeln, aber ihr beide seid richtige Sturköpfe!“, schimpfte Mikoto, sodass Konan nur sanft lächeln konnte. Es fühlte sich gut an, wieder so von ihrer Mutter umsorgt zu werden. Es war lange her, als sie sich das letzte Mal gesehen haben. In dieser Zeit war so viel passiert.

„Mutter, eigentlich suche ich jemanden, also wenn nichts weiter ist...“ - „Einen Moment noch Konan“, hielt Mikoto sie auf und legte ihre Hände auf die Schulter von Konan. Es war so, als ob Mikoto versuchte eine ewig währende Erinnerung herzustellen. „Mutter ist mit dir alles in Ordnung? Ist zwischen dir und Vater alles in Ordnung?“ Mikoto lachte und küsste ihre Tochter auf die Wange. „Ja, es ist alles in Ordnung. Jetzt ist alles in Ordnung.“
 

Die Gala, die sich mit der Zeit als gelungene Weihnachtsfeier entpuppt hatte, war nun vollkommen mit Heiterkeit und Freude erfüllt. Einige Herren haben sich zurück gezogen um eine Zigarre zu rauchen, da man im Saal nicht rauchen durfte. Einige Damen standen lästernd im Foyer, aber ein Großteil der Gäste befand sich immer noch im Saal und unterhielten sich, lachten miteinander oder genossen das Umfeld. Einige tanzten sogar zur langsamen Musik, die von einem Pianisten auf der Bühne gespielt wurde.

Der große Saal hatte auch ein Balkon, auch wenn es kühl draußen war, war es angenehm an der frischen Luft zu sein. Sakura und Ino lehnten sich unterhaltend ans Geländer und sahen sich den bereits dunklen Himmel an. Im Winter wurde es schneller dunkel, wenigstens war die Nacht klar und die Sterne sichtbar.

„Ich würde gern wissen, was mit Konan los ist...“, murmelte Sakura und sah sich nachdenklich um. Ino zuckte mit den Schultern. „Wahrscheinlich ist wieder etwas Grauenhaftes in Akatsuki passiert.“

„Ich denke es ist etwas schlimmer als das...“, meinte Sakura mit einem mahnenden Blick, aber Ino glaubte weniger daran. Sie war sich sicher, dass es etwas mit Pain zu tun hatte. „Sie wird es uns noch sagen, schließlich sind wir ihre besten Freunde.“

Sakura nickte langsam und wandte sich um, damit ihr Blick über das Gelände der Uchiha schweifte. Da es dunkel war, konnte sie nichts erkennen, aber bei ihrer Ankunft hatte sie einen hübschen und großen Garten mit Pool gesehen und aus Konans Zimmer hatte sie einen Springbrunnen sehen können. In der Dunkelheit verschwanden diese hübschen Dinge und ließen sich nicht erkennen.

Die Haruno war an diesem Abend etwas wehmütig, da sie seit gestern offiziell Single war. So ganz ohne Freund sollte das Leben doch auch ertragbar sein... Ganz ohne Liebe sieht die Sache aber auch schon ganz anders aus. Sie hatte Sasuke heute nur auf der Bühne und an der Treppe gesehen, er hatte nicht mit ihr geredet, da er immer beschäftigt gewesen war, aber sie wagte es auch nicht mit ihm zu sprechen. Sie war viel zu nervös und verängstigt. Die Abmachung war, dass sie zusammenblieben bis Weihnachten, da er sie

schamlos ausgenutzt hatte. Die Zeit war nun abgelaufen, er war ihr nichts mehr schuldig. Sasuke Uchiha kannte sie nun, er wusste über ihre Vorlieben Bescheid und er kannte ihre Schwächen. Sie hatten viel Zeit miteinander verbracht, ein richtiges Paar waren sie gewesen... bis es vorbei war. Wenigstens war sie glücklich gewesen. Sie war in derselben Situation, wie Konan gewesen, nur das Konan noch eine Chance hatte glücklich zu sein, vielleicht sollte Sakura ihr raten Pain ihre Gefühle zu gestehen.

Der Gepiercte verhielt sich Konan Gegenüber sehr liebevoll, es scheint so als würde er sie auch lieben oder Ähnliches. Am besten sprach die Pinkhaarige mit der Uchiha, dann konnte sie sich von ihren eigenen Problemen ablenken.
 

„Sakura?“ Fragend wandte sich Haruno an ihre hellblonde Freundin. „Ja, was ist denn Ino?“ Die Yamanaka sah nachdenklich in den hell beleuchteten Saal. „Geht es dir gut? Wegen der Sache mit Sasuke...“ Stirnrunzelnd blickte Sakura Ino an. Waren ihr ihre Gedanken so leicht anzusehen? „Keine Ahnung. Irgendwie ist es komisch Single zu sein.“

„Es ist blöd Single zu sein“, murmelte die Yamanaka, woraufhin sie einen scharfen Blick von Sakura bekam. „Musst du Salz in die Wunde streuen?“, schimpfte die Pinkhaarige, aber die Hellblonde zuckte nur mit den Schultern. „Es ist die Wahrheit.“

„Du bist aber auch Single.“ - „Nicht mehr lange.“, konterte Ino grinsend, woraufhin Sakura genervt mit den Augen rollte. Am Tag der Abreise war noch eine Folge von Kawaii gelaufen in der Inos Geschichte übertrieben dramatisch geschildert wurde. Nun wusste die ganze Schule über Inos Schwangerschaft, Sais widerliches Verhalten und Mister X Bescheid. Doch die große Frage war wer ist Mister X? Ino hatte Gaaras Namen, während ihrer Geschichte nicht erwähnt, deshalb fragte sich die gesamte Schule, wer wohl so wahnsinnig war und mit Ino ihre Schwangerschaft verheimlichte.

„Glaubst du echt, dass deine Taktik zieht? Gaara ist nicht blöd und dein Plan ist ziemlich...“ Eigentlich hatte Sakura blöd sagen wollen, aber Ino hatte sie unterbrochen und das Wort 'verzweifelt' eingesetzt.

„Der Plan ist verzweifelt. Ich hatte keine Ahnung, was er von mir wollte, in meinen Gedanken bin ich jede Möglichkeit durchgegangen, doch mir ist nichts eingefallen. Der Plan ist nicht nur dumm, sondern ziemlich verzweifelt. Ich bin verliebt, verliebter als Konan, vielleicht sogar verliebter als Hinata, da macht man nun mal verrückte Sachen.“

Die Haruno seufzte leise, ihre Freundin hatte Recht. Sie selbst war so verliebt gewesen, dass sie sich hatte ausnutzen lassen. Das war vom Niveau her bereits ziemlich tief. „Wenigstens habe ich das bekommen, wonach ich mich seit Jahren gesehnt habe...“
 

„Sakura, du bist jetzt Fängerin!“, rief der Betreuer ihr zu. Sakura Haruno war mit ihren sieben Jahren nicht besonders schnell, aber sie liebte Fangspiele und da es ihr Geburtstag war, durfte sie sich aussuchen, was sie im Ferienlager spielen durften. Sie hatte sich für Zombieball entschieden. In dem Spiel gab es mindestens drei Personen, die fangen und jede Person, die sie gefangen hatten war von da an auch ein Fänger. Die letzte Person, die noch nicht gefangen wurde, würde gewinnen.

Naruto war bereits Fänger und ihre beste Freundin Ino wurde bereits gefangen, rennend schnappte sie sich jede Person, die noch nicht gefangen wurde. Das Spiel machte ihr Unmengen Spaß, Sakura war vollkommen in ihrem Element, bis der Betreuer das Spiel beendete und das nächste Spiel ankündigte.

„Völkerball!“, riefen alle Kinder vom Spielvorschlag begeistert und machten in Gedanken bereits die Team aus, doch die Mehrheit forderte bereits das man Mädchen gegen Jungs spielte. Der Betreuer gab sich den Wünschen hin und markierte das Spielfeld mit einigen Hütchen.

„Wer ist König?“ Alle Kinder schrien durcheinander, dass sie König sein wollten, aber letztendlich hatte der Betreuer ausgesucht. Sakura und ein ihr unbekannter Junge sollten erst einmal im Aus stehen und nur im Notfall einspringen. Das Spiel begann und da vier Bälle im Spiel waren, war es das reinste Chaos, dennoch schlug sich Sakuras Mädchenteam tapfer, sodass sie vorerst nichts zu tun hatte. Sie sah sich auf dem großen Gelände um, aber erblickte nur weitere Gruppen an Kinder, die mit ihren Betreuern Spiele spielten. Der Sommer war sehr warm, aber es war perfekt, um draußen zu toben.

Es war das erste Mal, dass Sakura mit ihren beiden Freunden Ino und Naruto im Ferienlager war und es machte ihnen unglaublichen Spaß. Jeden Tag machten sie etwas Neues und sie lernte mit der Zeit Dinge kennen, die ihr zu Hause verwehrt blieben.

Sie sah in weiter Entfernung einen Jungen im Schatten eines Baum sitzen, er las ein Buch und beteiligte sich nicht an den Spielen. Er hatte schwarze Haare und sehr blasse Haut, Sakura glaubte ihn zu kennen war sich aber nicht sicher. Klamm und Heimlich schlich sie sich vom Spielfeld weg und ging auf den Jungen zu.

„Hallo“, grüßte sie ihn, doch der sah nur kurz auf. „Hallo“, murmelte er und blickte wieder in sein Buch, die Haruno fühlte sich unbehaglich, wollte es aber dennoch wissen.

„Wieso spielst du nicht mit?“ Der Junge mit den schwarzen Haaren seufzte leise und sah dann mit leicht zusammengekniffenen Augen hoch. „Ich warte auf meinen Cousin“, nuschelte er und schlug sein Buch zu. Ohne Sakura noch einmal anzusehen stand, er auf und wandte sich zum Gehen, aber Sakura lief ihm nach. „Ist dein Cousin auch hier im Lager?“

„Ja.“

„Ich habe ihn noch nie hier gesehen.“

„Soweit ich weiß bist du auch das erste Mal hier.“

„Woher weißt du das?“

„Wenn du länger hier wärst, wärst du nicht so dumm mich zu nerven!“

„Du bist gemein!“, schrie Sakura und hatte bereits Tränen in den Augen, der Schwarzhaarige sah sie mit einem kalten Blick an, dann sahen seinen Augen an ihr vorbei. Jemand blieb neben Sakura stehen. „Mein Vater ist da, er möchte losfahren...“ Der Junge neben ihr, der ebenfalls schwarze Haare und eine blasse Haut hatte, würdigte sie keines Blickes. Sakuras Tränen rollten ihr über die Wange, man war selten so gemein zu ihr, wie dieser fremde Junge zuvor. Außerdem war heute ihr Geburtstag, da musste nett und freundlich zu ihr sein... so war es bisher gewesen.

„Gehen wir, Sasuke“, murmelte der Fiesling und verschwand, auch der hinzugekommene Junge der anscheinend Sasuke hieß folgte ihm, doch dann blieb er kurz stehen, kramte etwas aus seiner Hosentasche und reichte es der Pinkhaarigen. Es war ein Taschentuch. Sakura hatte nicht geglaubt, dass er ihre Tränen gesehen hatte. Wortlos nahm sie das Taschentuch an, kurz darauf lief Sasuke seinem Cousin hinterher.

„Sakura! Wieso rennst du denn einfach vom Spielfeld weg!“, rief ihr Betreuer sie, noch etwas verwirrt sah sie den beiden Jungs hinterher, wischte sich aber schnell mit dem Taschentuch die Tränen weg und lief zurück zum Spielfeld.
 

„Weißt du noch als ich Sasuke das erste Mal kennen gelernt habe?“, flüsterte Sakura und dachte wehmütig an diese Erinnerung zurück, Ino lachte schallend laut auf. „Und wie ich mich erinnere! Du kamst mit hochroten Wangen angerannt und riefst 'Kennt jemand einen Sasuke? Wer ist denn dieser Sasuke?' Mein Gott war das peinlich! Und dieses verdammte Taschentuch hast du zwei Jahre behalten, als du es verloren hast, bist du schon beinahe ausgerastet!“ Ino dachte ungern an die ersten vier Jahre von Sakuras Verliebtheit in Sasuke, es war unerträglich gewesen, doch mit dem Alter war sie auch in Sache Liebe erwachsener geworden.

„Das Taschentuch war mir nun mal wichtig, ich war Sasuke nie wieder so nah gekommen!“

„Soweit ich weiß, habt ihr damals fünf Schritte Entfernung gehabt und sein Cousin hat dich zum Weinen gebracht.“ Als Sakura an das damalige Erlebnis zurückdachte, war es ihr tatsächlich ein wenig peinlich, aber Erlebnisse waren Erlebnisse und sie musste zugeben, dieses Erlebnis war nicht das Peinlichste.

„Weißt du noch als du vier Wochen mit einem Bild von Sasuke unterm Kissen geschlafen hast, in der Hoffnung du könntest dadurch jede Nacht von ihm träumen?“, erinnerte Ino sie lachend, woraufhin auch Sakura mit hochroten Wangen in Gelächter ausbrach.
 

„Darf ich auch mit lachen?“, ertönte es in ihrer Nähe, lachend wandte sich die beiden Ladies in die Richtung der Stimme. Sakuras Lachen erstarb, dafür lachte Ino nur lauter. „Tut mir leid, aber das muss Schicksal sein!“, entschuldigte sie sich lachend und stieß sich von dem Geländer des Balkons ab.

„Ino wo willst du hin?“ Aber die Yamanaka winkte nur noch und betrat den Saal, kurz darauf war sie unter den Gästen verschwunden.

Sakura sah zögerlich zu Sasuke der sie fragend ansah. „Ist alles in Ordnung du siehst so blass aus.“ Reflexartig fasste sich Sakura ans Gesicht und seufzte anschließend, wahrscheinlich war sie wirklich blass und dieser verdammte rosa Kimono machte es nicht besser. „Ist dir nicht kalt?“ Sie schüttelte den Kopf.

„Der Kimono steht dir.“ Sie lachte leise auf. „Gibt es einen Grund, wieso du nicht mit mir sprichst?“ Ihr Blick wurde fragend.

„Weißt du Sasuke, Mädchen sprechen nicht gleich nach der Trennung mit ihrem Exfreund über das Wetter und Kleidung.“ Der Uchiha hob fragend seine Augenbraue. „Wir hatten keine Trennung, Sakura...“, erwähnte er mit einem schwachen Lächeln, aber Sakura seufzte deprimiert. Er hatte Recht, sie hatten sich nicht geht getrennt. Die Beziehung war einfach zu Ende gewesen, da gab es keine Trennung. Eine Trennung war etwas tränenreich mit viel Streit und danach herrschte immer Hass und Wut. Doch das hier zwischen ihnen war nichts, sie waren einfach Klassenkameraden.

„Sakura?“ Die Pinkhaarige sah mit einem mürrischen Blick auf. „Du brauchst mich nicht noch zu schikanieren, denn du weißt genau, dass ich dich liebe und dass ich mehr will! Auch wenn es mein Vorschlag war, es nur bis Weihnachten durchzuziehen, weißt du ganz genau, dass ich mehr will!“

„Du willst mehr...?“, fragte er unsicher und legte sein Stirn dabei unsicher in Falten. „Natürlich will ich mehr! Tu nicht so, als ob du keine Ahnung hättest! Du glaubst vielleicht ich kann damit ganz locker umgehen, weil ich mich von dir habe benutzen lassen, du glaubst vielleicht ich bin leicht zu haben, aber das bin ich nicht! Ich bin eine Lady, ich habe auch Gefühle, also tritt nicht auf ihnen herum!“ Sie versuchte ihre Stimme im Zaum zu halten, aber sie war richtig wütend auf Sasuke. Sie ließ ihn nicht mal zu Wort kommen, so sehr war sie in Rage.

„Das ist Demut was du hier gerade tust, Sasuke!“ - „Ehm... Sakura.“ - „Lass mich bloß in Ruhe!“, murrte sie und kehrte ihm den Rücken, sie wollte keine billige Entschuldigung oder Beschwichtigung von ihm hören, sie wollte ihn nur gehen hören. Sie war rrwachsen, sie würde schon einen neuen Freund finden und irgendwann würde sie ihn vielleicht sogar lieben, mehr lieben als Sasuke. „Das ist schwerer als ich dachte...“, vernahm sie ihren Exfreund nuscheln, dieser Satz könnte glatt von Shikamaru abstammen, ziemlich untypisch für einen Uchiha, deshalb wandte sich die Haruno auch um.

„Vielleicht hätte ich gestern, doch mehr als 'Frohe Weihnachten' schreiben sollen...“ Irritiert blickte sie mit ihren grünen Augen den Gent an. „Was meinst du damit?“
 

Mit ihrem älteren Bruder an ihrer Seite lief Temari durch den Saal und sprach hier und dort mal mit jemanden. Nach einiger Zeit blieben die Geschwister aber stehen und unterhielten sich miteinander. Da Kankuro nicht viel von der Sache mit Gaara und Ino wusste, hatte er darauf bestanden, dass Temari ihm davon erzählte. Die Sabakuno hatte ihm alles gesagt, was sie wusste, sobald sie geendet hatte, pfiff ihr Bruder anerkennend durch die Zähne.

„Süß, wie unser kleiner Bruder ständig Unsinn anstellt“, murmelte er und nippte an seinem Drink. Temari seufzte nur, auch sie hatte sich Sorgen gemacht, doch nun war alles unter Dach und Fach. „Dass er das überhaupt mitgemacht hat, hat mich eher überrascht“, meinte Temari, Kankuro stimmte ihr zu. Gaara schien immer so in sich gekehrt und abfällig.

„Aber er hat sich in Ino verliebt, da bin ich mir sicher.“ Kankuro lachte bloß. „Bitte lass das Thema verliebt sein, ich bin nicht gut drauf...“, murrte er bloß und trank seinen Drink aus. „Na? Hat dir TenTen, was kaputt gemacht?“

„Nein hat sie nicht! Aber wenn ihr das nächste Mal Farbschießen geht, bin ich dabei und dann ist sie dran.“

Die Blonde lachte amüsiert auf und klopfte ihrem Bruder aufmunternd auf die Schulter. „Das wird nie geschehen, aber mach dir nur Illusionen, liebster Bruder.“ Er schüttelte ihre Hand ab und ging wieder einige Schritte. „Ich gehe mal Vater suchen.“

„Mach das“, meinte Temari noch grinsend und ließ ihren Bruder gehen, sie selbst bestellte sich erst einmal Drink und machte sich auf die Suche nach einer der Ladies. Sie fand sogar eine Lady, aber Sakura war auf dem Balkon mit Sasuke beschäftigt, da wollte sie lieber nicht stören. Allein wollte sie aber auch nicht bleiben. „Temari!“, rief jemand sie, woraufhin sie sich zur Person umwandte.
 

„Kiba!“, rief sie bereits etwas zu erfreut auf. Der Inuzuka grinste sie an, woraufhin Temari nicht anders konnte als ihn zur Begrüßung zu umarmen. Die Ladies hatten in den letzten Wochen wenig oder schlechten Zugang zu den Jungs gehabt, vor allem Kiba hatten sie sehr selten gesehen, sodass es für die Sabakuno eine Freude war einen ganz normalen und wohlerzogenen Jungen zu sehen.

„So überglücklich mich zu sehen?“, murmelte er verlegen, Temari löste sich von ihm und sah sich um. „Wo ist Akamaru?“

„Er ist zu Hause und spielt mit seinem Weihnachtsgeschenk“, meinte er und betrachte Temaris Kimono. „Irre, wir ihr euch traut so etwas anzuziehen“, murmelte er, Temari seufzte leicht. „Das ist Inos Idee gewesen, sie hat uns alle gezwungen!“

Lachend strich sich der Inuzuka durchs Haar. „Das hört sich ganz nach Ino an.“ Die Blonde lachte mit ihm, bis ihr etwas einfiel und sie ein wenig wütend wurde. „Wieso hast du dich in den letzten Tagen kaum blicken lassen? Wir hätten dich hin und wieder brauchen können!“

Verlegen kratzte sich Kiba am Hinterkopf. „Ehm... Naja. Ich bin ein wenig beschäftigt gewesen. Habe ich euch von Matsuri erzählt?“ Nein, das hatte der Hundeliebhaber nicht getan. Mit roten Wangen erzählte er Temari wie er Matsuri zusammengekommen war, es war eine süße kleine Liebesgeschichte, die teilweise auch sehr witzig war. Denn Kiba hatte sich einige Verhaltensmuster, seiner Mitbewohner kopiert um Matsuri zu bekommen, aber das Mädchen hatte sich nur um den echten Kiba Inuzuka geschert

Lachend kniff Temari Kiba in die Wange. „Ich beneide dich so!“, gestand sie lachen, als sie von ihm abließ.

„Was gibt es hier zu lachen?“, erkundigte sich eine unsichere Stimme, Temari sah sich um und erblickte Matsuri hinter sich. „Oh Hallo!“ Die Brünette lächelte sie an und sah dann mit glücklich funkelnden Augen zu Kiba. Der Inuzuka legte mit einem erfüllten Lächeln einen Arm um ihre Hüfte. „Matsuri das ist Temari, ich denke ich habe dir von ihr erzählt...“ Die Brünette überlegte einen Moment, bis ihr Lächeln um einiges herzlicher wurde. „Natürlich! Freut mich dich kennenzulernen Temari, ich bin Matsuri!“

„Die Freude ist ganz meinerseits!“ Temari und Matsuri unterhielten sich ein wenig, dabei stellte die Sabakuno fest, dass Matsuri ein sehr nettes und freundliches Mädchen war und bei Kibas Blick mussten sie beide sehr verliebt ineinander sein.
 

„Darf ich kurz stören?“, unterbrach eine tiefe männliche Stimme die drei Jugendlichen, mit einem Lächeln auf den Lippen, wandte Temari sich um. Als sie die Person hinter sich erblickte, wich ihr Lächeln. „Willst du wirklich nur kurz stören?“, fragte die Sabakuno in harten Unterton.

Der Störenfried lachte laut auf und sah Kiba und Matsuri an, beide lächelten höflich. „Entschuldigt uns bitte“, meinte er nur und schob Temari von dem Pärchen weg. „Shikaku, was willst du denn?“, fauchte Temari genervt, denn er schob sie Richtung Ausgang. Shikamarus Vater lachte leise und blieb kurz vor dem Ausgang stehen, er sah die Sabakuno und nickte anerkennend zu ihrem Outfit. „Was ich doch schon die ganze Zeit fragen wollte, ist was du mit meinem Jungen angestellt hast.“

Temari schnaubte verächtlich, sie kannte Shikaku seitdem sie denken konnte, deshalb durfte sie ihn duzen, allerdings nahm sie sich auch hin und wieder das Recht ihn zu beschimpfen, was er sehr gelassen hinnahm.

„Ich habe mit Shikamaru nichts zu tun“, grummelte und verschränkte ihre Arme trotzig, der Nara schüttelte den Kopf. „Das glaube ich dir nicht. Er wirkt zwar, wie immer, aber trotzdem ist er geistlich in einer ganz anderen Welt.“ Schulterzuckend sah Temari sich in ihrem Umfeld um, niemand schenkte ihnen große Beachtung. „Ihr wart doch so gute Freunde, aber seitdem ihr auf dieser Schule seid, ist alles anders, nicht wahr?“ Die Blonde seufzte leise, Shikamaru hatte seine Intelligenz wohl doch von seinem Vater.

„Das ist nicht mein verdienst, er hat sich gleich in den ersten Wochen eine Freundin beschafft und dann ausgerechnet Konan Uchiha. Ich denke, das ist dann verständlich, wenn ich ein wenig sauer auf ihn bin!“ Wieder ein leises Lachen vom Älteren, dafür aber etwas spöttischer. „Was hat er noch angestellt?“ Nun war Shikaku tatsächlich interessiert, die Sabakuno aber schloss genervt ihre Augen. „Frag ihn doch selbst!“

Der Vater sah sich um, blickte dann wieder zu Temari, doch die war bereits verschwunden. „Wie anstrengend...“, murmelte er und kratzte sich an seiner Wange.

„Was ist denn los?“ Shikaku drehte sich um und sah seinen intelligenten Sohn vor sich stehen, also hatte Temari doch Recht.

„Ich habe gerade mit Temari gesprochen und die ist anscheinend ziemlich sauer auf dich!“

Die Sabakuno stand etwas weiter entfernt von den beiden Naras und lauschte, sie wollte wirklich gerne wissen, was Shikamaru so über sie sagte. Ein Kellner bot ihr ein Glas Wasser an, welches sie dankend annahm, dann machte sie sich wieder daran die beiden Männer zu beobachten.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Levisto
2011-12-24T02:12:27+00:00 24.12.2011 03:12
Puh schon so spät...aber deine Kapitel sind immer so schön >.<
Konans Zusammenbruch lässt einen ja hoffen das etwas passiert...und dann steht ja schon fast Silvester vor der Tür. Alles so spannend!

Levisto
Von:  Jacward
2011-12-21T23:22:37+00:00 22.12.2011 00:22
hab gerade part one gelesen und bin echt wie soll es anders sein, fasziniert von der story!!
so und jetzt schnell zu part 2
bis ganz bald ^^
Von:  Hina09
2011-12-18T19:21:38+00:00 18.12.2011 20:21
Ein tolles Kapi ^^
ICh liebe deine ff und finds toll das es wieder weiter geht :)
Ich hoffe du schreibst bal weiter.

Lg Hina09
Von:  Rusalka
2011-12-18T00:54:34+00:00 18.12.2011 01:54
Tolles Kapi.
die Kritik zum letzten Kapi war auf keinen Fall böse gemeint!
Vielleicht könntest du Hina und Naru etwas mehr einbringen, dass der Stein langsam ins Rollen kommt. Außerdem hast du das Paar SasoxDei angedeutet, dass könntest du etwas vertiefen.

Nun zu diesem Kapi:
Also ich fand ja das in dem Kapi nicht so rasendviel passiert ist. Natürlich ist es toll dass konan sich an etwas erinern konnte. Warscheinlich hatte sie eine Krankheit oder so und die Frau war ihre Mutter.
War auch lustig das Oma-Uchiha sich an Pain ranngemacht hat.
Auch war es wieder schön lang, dass gefällt mir!

LG Athene_Chan
Von:  fahnm
2011-12-17T20:19:00+00:00 17.12.2011 21:19
Klasse Kapi^^
Von:  DarkDragon
2011-12-17T19:32:22+00:00 17.12.2011 20:32
super Kapitel^^
Ich finde es toll,das wieder ein Puzzelteil um Konans Vergangenheit aufgetaucht ist, auch wenn sie leider nicht mit Hidans darüber sprechen konnte. Aber das wird schon. Auch zu den Pärchen gab es etwas neues. *Freu*
lg
Von:  Yumitchu
2011-12-17T18:42:43+00:00 17.12.2011 19:42
Schönes Kapitel, wie immer.
Mach nur weiter so!!
Und endlich gehts auch mal mit Konans Vergangenheit weiter, freu mich schon auf das nächste Kapitel.
Hoffentlich erwischt sie auch irgendwann noch Hidan xD
Und der arme Pain einfach entführt von der Großmutter ö_O


Zurück