Zum Inhalt der Seite

Please don't be like this

Vorgeschichte zu Treat it like that
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der Morgen kam schneller, als ihnen lieb war, doch als er sich blinzelnd umsah, bekam er erst einmal einen Schock, der ihn mit einem Mal hellwach sein ließ. Über den Sitzen, die an seinem Kopfende waren, schwebte der Kopf des Jüngeren und seine aufmerksamen braunen Tiefen musterten ihn eingehend.

Sofort setzte er sich weiter auf, der Dunkelhaarige folgte jeder seiner Bewegungen und Uruha fragte sich, wie lang er wohl schon wach war.

„Bist du wirklich wegen mir hier?“, fragte eben der mit einem Mal leise, doch es brachte den Blonden nur dazu, die Augenbrauen zusammen zu ziehen.

Was sollte das?

„Das habe ich dir gestern schon erklärt und ich habe nicht vor, mich zu wiederholen!“, antwortete er nur unterkühlt und wandte sich ab, um alles zusammen zu suchen, was er brauchte. Er wollte sich jetzt nicht wieder aufregen und in ein Gespräch mit dem jüngeren Fahrer verwickeln lassen.

Doch wenn er aus diesem Auto raus wollte, musste er an dem Anderen vorbei, ob er wollte oder nicht, immerhin ließ sich die Hackklappe nicht von Innen öffnen.

Eben dieser seufzte leise.

„Sauer?“, fragte er, wieder leise und Uruha schnaubte genervt. Ruki hatte anscheinend gar nichts verstanden.

„Fangfragte?!“, gab er ebenso knapp zurück und verdrehte die Augen, vermied es aber, den Anderen anzusehen.

Und doch hörte er, wie eben dieser sich bewegte, als der Schlafsack raschelte.

„Es ist noch etwas zu essen von gestern da…“, hörte er dann wieder das ablenkende Gemurmel und wieder folgte das Rascheln des Stoffes des Schlafsackes, ehe lauwarme Luft zu ihm strömte. Ruki war wohl ausgestiegen.

Schon im nächsten Moment wurde die Kofferraumklappe geöffnet und die Sonne stand in einem so ungünstigen Winkel, dass sie ihn blinzeln ließ und er die Hand schützend vor die Augen hob und nur verschwommen eine schmale, unscharfe Silhouette erkannte, deren Besitzer im Inneren nun selbst nach etwas suchte.

Offensichtlich war Ruki gestern nicht mehr dazu gekommen, seine Sachen heraus zu holen und er selbst hatte das vollkommen verdrängt.

„Wir haben noch etwa eine halbe Stunde, bis wir weiter müssen.“, setzte der Kleine ihn in Kenntnis und schon war er wieder aus der Sicht des Größeren in Richtung des Teiches verschwunden, schneller, als der Andere noch etwas hatte sagen können und ohne ihm auch nur noch einen weiteren Blick zu schenken.
 

Die ganze Fahrt über herrschte heute schon Stille zwischen ihnen.

Uruha versuchte nicht ein Mal, ein Gespräch in Gang zu bringen und Ruki war einfach noch nie der Typ dafür gewesen.

Doch schon jetzt, wo sie sich doch erst so kurze Zeit kannten, empfand der Kleine diese Stille bereits als drückend und unangenehm.

Normalerweise hielt er sich an den Vorsatz, Reden wäre Silber, doch Schweigen war Gold, doch er erklärte sich diese Ausnahme damit, dass die Ruhe durch sture Ignoranz entstand. Wie sollte es dann selbst jemandem wie ihm angenehm sein?

Und wenn nicht bald jemand von ihnen über seinen Schatten sprang, würde es wohl noch lange so weiter gehen.

Allerdings sagte ihm sein Gefühl, dass der Ältere wohl diesen Schritt nicht wagen würde. Was hatte dieser Idiot auch gestern damit anfangen müssen? Und warum musste er selbst auch gerade in diesem Fall ehrlich sein?

Wenn es um schlechtes Timing ging, wäre das wohl ein sehr passendes Beispiel gewesen.

Und was sollte er selbst denn jetzt sagen, ohne, dass es albern klang? Wenn doch wenigstens der Größere etwas Sinnloses machen würde, das er selbst kommentieren konnte.

Nicht einmal das Radio war eingeschalten und das einzige Geräusch, seit den wenigen Worten, die sie noch am Morgen gewechselt hatte, war das regelmäßige Brummen des Motors und Uruha saß einfach nur stumm und mit verschränkten Armen neben ihm.

Also war er es wohl, der etwas Sinnloses tun oder einwerfen musste, nur um eben diese Stille zu brechen.

„Uruha?“, fragte er also, doch der Angesprochene knurrte nur leise.

„Takashima!“, korrigierte er und tonlos seufzte Ruki. So hatte sich wohl auch der Blonde immer gefühlt.

„Takashima-san?!“, sagte er also und dieses Mal brummte der Größere.

Einen Augenblick zögerte er, ehe er beschloss, dass das wohl bedeuten sollte, dass der Angesprochene zuhörte, auch wenn er noch immer nicht wirklich wusste, was er sagen sollte.

„Sag was…“, nuschelte Ruki und spürte schon im nächsten Moment den ungläubigen Blick auf sich.

„Warum sollte sich etwas sagen?“, kam dann die deutlich verwirrte Antwort. Bisher war es dem Älteren eher so vorgekommen, als würde er den Kleinen nerven und als würde er in allem, was er zu sagen hatte, etwas Negatives finden wollen.

Doch der Jüngere seufzte leise. Jetzt musste er auch noch reden und fahre gleichzeitig! Er war doch auch nur ein Mann! Wenigstens war es jetzt für mindestens diesen Moment nicht mehr ganz so drückend ruhig und er hatte eine Ausrede, den Anderen nicht ansehen zu müssen.

„Damit es nicht mehr so leise ist.“, antwortete er also ehrlich, doch der neben ihm schnaubte nur einmal mehr.

„Du hast damit auch keine Rücksicht genommen! Du kannst mir nicht erzählen, dass dich das mit einem Mal stört!“, hörte er dir Stimme neben sich. Wieder seufzte Ruki leise.

„Es stört mich aber! Und bisher musste ich eben nicht so viel sagen, weil du die ganze Zeit geredet hast.“, konterte er. Das war schwerer, als er erhofft hatte.

„Na vielen Dank auch!“, kam die pampige Antwort und aus dem Augenwinkel bemerkte der Fahrer, wie Uruha unwillig das Gesicht verzog.

Was hatte er denn jetzt wieder falsch gemacht? Waren seine zwischenmenschlichen Instinkte so sehr eingerostet?

Und dennoch gab er nicht auf.

„Hör mal, es tut mir leid, was ich gestern gesagt habe!“, fing er an und schon spürte er wieder den Blick auf sich.

„Das ist es nicht, was dir leid tun sollte. Du hast nur gesagt, was du gedacht hast. Also sollten dir, wenn überhaupt, deine Gedanken und dein Handeln leid tun, nicht deine Worte!“, unterbrach ihn der Blonde neben ihm und der Dunkelhaarige brauchte einen Moment, um das Gesagte nachvollziehen zu können.

Warum musste Uruha auch so kompliziert sein? Wahrscheinlich war er in Wirklichkeit doch eine Frau! Vielleicht sehr flach und mit Bartwuchs, aber eine Frau!

Doch dann verdrehte er die Augen.

„Ja, dann tut es mir eben leid, was ich gedacht habe, besser so? Ich weiß ja, dass du nichts dafür kannst, dass Kaoru abgesprungen ist.“, rechtfertigte er sich und der Ältere seufzte.

Ruki war sich sicher, dass er gleich kontern würde, dass der Kleinere das nur sagte, um Uruha milde zu stimmen und so falsch hätte er damit tatsächlich nicht gelegen, auch wenn er es zum Teil natürlich auch eingesehen hatte.

Gestern Abend war er noch länger wach gewesen und er hatte die Zeit zum Nachdenken genutzt, über das, was ihm noch in der Nacht an den Kopf geworfen worden war. Wäre er entsprechend ehrlich zu sich und zu dem Größeren gewesen, hätte er wohl zugeben müssen, dass er gerade müde war, aber das spielte gerade keine Rolle, jedenfalls in seinen Augen nicht.

Jetzt gerade war es für ihn nur wichtig, dass nicht mehr die Stille herrschte und dass sie die Rallye gut hinter sich bringen konnten. Und immerhin fuhren sie täglich nur 8 Stunden, abzüglich der Pausen, die sie einlegten, ob freiwillig oder unfreiwillig.

Doch gerade, wo er an eine Pause denken musste, fiel ihm sein Versprechen wieder ein, sein Versprechen, die nächste Nacht im Lager zu verbringen und es verursachte ein mulmiges Gefühl in seinem Magen. Aber er versuchte, sich einzureden, dass es so vermutlich besser war, das sie wahrscheinlich spätestens am Abend wieder tanken mussten und bei der Gelegenheit konnte er auch das Gas ihres Campingkochers wieder nachfüllen, nur um wirklich sicher zu gehen.

Tief atmete er durch, schloss nur für einen Augenblick die Augen, als ihm wieder bewusst wurde, dass der Ältere neben ihm noch immer nichts weiter gesagt hatte und es verunsicherte ihn doch ein wenig, weswegen er vorsichtig einen Blick herüber warf.

Hatte er doch wieder etwas Falsches gesagt oder war Uruha tatsächlich sprachlos?

Aber wenn er sich wenigstens noch ein wenig auf sein Gespür verlassen konnte, dann war der eher noch immer beleidigt, denn weiterhin starrte er gerade aus.

Doch mit einem Mal verengte er die Augen, richtete sich weiter auf. Allein das ließ ihn verwirrt blinzeln und die Augenbrauen heben, als er dem Blick des Anderen folgte in dem Versuch, herauszufinden, was der Ältere denn entdeckt hatte.

Die Lichtspiegelung mitten in dieser Ödnis ließ aber auch ihn grinsen.

„Die kriegen wir!“, gab er siegessicher von sich, trat das Gas nur weiter durch. Sie wurden weiter in ihre Sitze gedrückt und das überraschte Aufkeuchen des Blonden ließ sein Grinsen nur noch breiter werden, ehe der Ältere leise auflachte aufgrund Rukis grimmiger Entschlossenheit und auch, wenn der junge Fahrer es nicht nachvollziehen konnte aber gerade dieses Lachen war es, was ihn ungemein erleichterte und nur noch weiter ermutigte, je näher sie dem anderen Fahrzeug kamen.

Sie holten schneller auf, als selbst sie vermutet hatten und mit jedem Augenblick krallte sich der Kleine fester ins Lenkrad, als wenn er so die Fahrt beeinflussen könnte.

Auf dieser unbefestigten Strecke waren sie mittlerweile auf mehr als 180km/h und er merkte schon fast nicht mehr, wie der Boden unter ihnen nur immer sandiger wurde, als sie mit einem mal eilig an dem anderen Wagen vorbei zogen.

Der Dunkelhaarige hatte nicht die Zeit, zur Seite zu sehen, doch im Gegensatz zu ihm schaffte Uruha es, erkannte die überraschten Gesichter ihrer Konkurrenten und sie ließen ihn nur wieder lachen.

Es schien ihm, als hätten die anderen es nicht einmal bemerkt, dass sie sich ihnen genähert hatten und erst jetzt schien der gegnerische Fahrer auf die Idee zu kommen, doch einmal zu beschleunigen, um ihre Platzierung wieder zu erlangen.

Aber noch immer sah Ruki stur nach vorn, um nicht die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren und auch der Ältere sah wieder nach vorn und mit einem Mal weiteten sich dessen dunkle Augen, sein Arm schnellte hinauf und aufgeregt deutete er nach vorn.

„Ruki, nach links!“, rief er plötzlich und auch, wenn der Jüngere erschrocken zusammen zuckte, zu perplex war, um über die Aufforderung nachzudenken, riss er das Lenkrad zur Seite und brauchte einen Moment, um sein Baby wieder unter Kontrolle zu bringen.

Erst dann schaffte er es, einen Blick in den Rückspiegel zu werfen und er erkannte, dass nur wenige Augenblicke vergangen sein konnten, denn erst jetzt war das andere Auto an dieser Stelle, an der er umlenken sollte und er erkannte, wie das Team mit einem Mal wie von Zauberhand im hellen Sand stecken blieb.

Verwirrt blinzelte er, drosselte das Tempo wieder. Die würden sicherlich nicht so schnell aufholen und auf so unsicherem Grund war es einfach von Vorteil, nicht zu schnell unterwegs zu sein, um unangenehme Zwischenfälle zu vermeiden.

Erst dann sah er wieder fragend zu Uruha.

„Woher wusstest du…?“, fragte er und mit großen Augen, anscheinend noch immer nicht von dem Adrenalinkick erholt, sah der Blonde zu ihm herüber, ehe er die Augenbrauen hob.

„Der Sand hat sich anders bewegt.“, sagte er schlicht, als wäre es das normalste der Welt, doch Ruki verwirrten die Worte offensichtlich noch mehr.

„Der Sand bewegt sich?“, fragte er irritiert. Ja, vielleicht bewegte sich der Sand, doch er selbst hatte er es nicht bemerkt, schon gar nicht bei dieser Geschwindigkeit, in der alles nur allzu schnell an ihm vorbei zog, doch der Ältere zuckte mittlerweile gelassen die Schultern.

„Ich kann dir das nicht genau erklären, jeder hat seine Methode, weicheren Sand zu erkennen, mach einer erkennt es gar nicht. Deswegen ist es einfach besser, jemanden dabei zu haben, der in so einer Umgebung nicht das erste Mal fährt.“, sagte er nur schlicht, doch Ruki hob die Brauen.

Dieses Mal klang es fast, als wäre es Absicht gewesen, dass Kaoru nicht hier war, ein abgekatertes Spiel, aber lieber wollte er daran nicht denken. Er versuchte einfach, dem Blonden nichts zu unterstellen, immerhin hatte er ja gemerkt, wozu das führte.

Und so seufzte er leise.

„Danke.“, murmelte er stattdessen und ein sachtes Lächeln erschien auf Uruhas Zügen.
 

Es war noch recht früh, als sie das Lager erreichten und beim Einfahren die Zeit notiert wurde, damit die Abstände zwischen den Fahrern am nächsten Morgen entsprechen konnten.

Wirklich glücklich war Ruki noch immer nicht darüber, obwohl sie tatsächlich das zweite eingefahrene Team waren. Am liebsten wäre er einfach weiter gefahren, hätte den Vorsprung weiter ausgebaut, doch auch, wenn es verlockend war, nicht nur Uruha wusste, dass sie tanken mussten, immerhin leuchtete dem Kleineren schon seit einigen Kilometern das Reservelämpchen entgegen.

Aber gerade der Blonde war froh darüber, dass sie jetzt hier waren, freute sich auf eine warme Dusche, gutes Essen und ein richtiges Bett. Und als sie bin den Zapfsäulen angekommen waren, streckte er sich erst einmal ausgiebig, als er ausstieg und seufzte wohlig auf, während er von der anderen Wagenseite nur ein unwilliges Brummen hörte, das ihn schmunzeln ließ.

„Was ist los?“, fragte er und wollte gerade um das Auto herum gehen, als Ruki schon in sein Blickfeld trat, nur langsam und bedächtig, während sein Blick zweifelnd zwischen den Unterstellmöglichkeiten und Unterkünften umher huschten.

Dann aber sah er zu dem Blonden, als er sich an der Tankklappe zu schaffen machte.

„Müssen wir wirklich hier bleiben?“, fragte er unsicher und ihm war anzusehen, dass es ihm anders lieber wäre, dass er sich hier nicht wirklich wohl fühlte.

Doch wenigstens dieses eine Mal wollte Uruha sich durchsetzen und diese Nacht würde der Kleine wohl überleben.

„Es ist doch nur eine Nacht…“, fing er an, doch schnell wurde er unterbrochen, als der Jüngere den Blick wieder zu dem Zapfhahn senkte und diesen zurückzog, um ihn wieder zurück in die entsprechende Halterung zu hängen.

„Eine Nacht zu viel…“, kam es leise und es schien beinahe, als wären die Worte nicht einmal für den Blonden bestimmt gewesen.

Dennoch seufzte der leise.

„Du wirst es schon überstehen. Morgen geht es früh weiter und jetzt genieß lieber die Dinge, die du da draußen nicht hast. Ein ordentliches Bad, eine warme Dusche, fertiges Essen, ein richtiges Bett…“, zählte er auf und versuchte so, den Jüngeren aufzubauen, der erst ein wenig zweifelnd aufsah, dann aber leicht lächelte.

Es war das erste Mal, dass Uruha den Kleinen lächeln sah und er musste zugeben, dass es ihm wirklich stand. Er sollte es wirklich öfter tun.

„Danke…“, murmelte der Kleine noch, schloss endlich die Tankklappe und stieg wenig später auch schon wieder ins Auto zu steigen und es auf den dafür vorgesehenen Platz zu stellen.

Der Größere begleitete ihn dabei nicht, sah ihm nur leicht lächelnd nach.

Es kam ihm vor, als würde der Andere langsam auftauen und freundlicher werden.

Dann konnte der Spaß doch endlich richtig anfangen.
 

Auch wenn er es kaum erwartet hatte, aber zum Abend hatte Ruki ihn tatsächlich gefragt, ob sie nicht zusammen essen gehen konnten. Doch er bildete sich darauf nichts ein, wahrscheinlich fühlte sich der Dunkelhaarige einfach noch unwohler zwischen all den fremden Fahrer, aber selbst das spiele für ihn in diesem Moment keine Rolle.

Er war sich sicher, dass er selbst reichlich verblüfft ausgesehen hatte, denn mit einem Mal wurde der Blick des Dunkelhaarigen unsicherer, bis er selbst zustimmte.

Wieso hätte er es auch nicht machen sollen, wie oft fragte der Kleine denn schon?

Und so gingen sie zusammen zu den Essensräumen und nachdem sie sich beide von allem ein Wenig genommen hatten, setzten sie sich gemeinsam an einen Tisch ein wenig abseits der Anderen und der Ältere sah kritisch auf die mickrige Menge, die Ruki sich aufgetan hatte, doch er sagte dazu nichts.

Und auch, als sie aßen, schwiegen sie, doch immer wieder sah der der Blonde zu ihm herüber, wenn er lustlos in dem wenigen Essen herumstocherte.

Nach einer Weile konnte er es sich nicht mehr mit ansehen, wollte nachfragen, was mit dem Kleinen denn los war, doch er wagte es nicht, wer wusste schon, wie der darauf reagieren würde.

Lang waren sie ohnehin nicht allein, bis mit einem Mal ein muskulöser Riese, ein weiterer Fahrer, zu ihnen herüber und allein seine Gangart ließ erahnen, dass er sich besonders toll vorkam und auch die anderen Personen im Raum hatten ihren Blick auf die beiden jungen Japaner gerichtet.

„Soso! Sieh sich das einer an! Die Zwerge wagen sich auch einmal unter Menschen! Und dann melden sie sich nicht einmal bei uns, wie unhöflich!“, sagte er nur spöttisch und laut genug in fließendem englisch, dass es alle Anwesenden hören konnten, und schon ertönte Gelächter im Raum.

Uruha sah, wie sich das Gesicht des Jüngeren verfinsterte, und dennoch senkte der den Blick und aß weiter, während Uruha dem Fremden einen kurzen Blick zuwarf. Der Ältere hoffte nur, dass der Kerl nicht weiter machen würde, damit sein Teampartner nicht die Fassung verlieren konnte, aber danach sah es eben nicht aus und eben das wäre es, was zu ihrer Disqualifikation führen konnte. Niemand sah hier gern Auseinandersetzungen abseits der Rallyestrecke.

Dennoch, auch er selbst schwieg, zog es vor, den Blick wieder abzuwenden, aber wie erwartet ließ der Ausländer nicht von ihnen ab.

„Hey, ich rede mit euch!“, spie er ihnen entgegen, doch nur einmal mehr sah der Blonde unbeeindruckt auf, während er hörte, wie Ruki leise knurrte.

„Wir reden aber nicht mit dir.“, gab der Blonde nur trocken zurück, noch ehe der Dunkelhaarige den Blick heben konnte.

Der Blick des fremden Fahrers verfinsterte sich.

„Ihr haltet euch wohl für etwas Besseres?“, knurrte er, stand mittlerweile beinahe gefährlich nahe bei den Beiden, aber Uruha ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.

„Wir spielen eben in einer ganz anderen Liga.“, erwiderte er ruhig und sah genau, wie er den Riesen damit nur weiter reizte und deswegen legte er eine Hand an den Arm des Kleineren neben sich, der mittlerweile selbst die Kiefer fest aufeinender presste.

„Ich denke, wir sollten gehen.“, sagte er nur ruhig, nutzte wieder japanisch, und mit einem Schnauben sah der Dunkelhaarige ihn an, nickte dann aber nach einem Blick auf den Fremden. Und so erhoben sie sich und machten sich auf den weg, raus aus der Caféteria.

„Ihr kleinen, miesen, schwanzlutschenden Ratten, ich scheiß auf eure Liga, Erste seid ihr trotzdem nicht!“, schrie der Ausländer ihnen dennoch hinterher und auch, wenn der Blonde nur die Augen verdrehte, er spürte genau, wie sich Ruki neben ihm verspannte und er war sich sicher, dass der Kleine kurz davor war, zu explodieren und etwas Dummes zu tun, wo er sich doch bisher so gut zurückgehalten hatte.

Aber noch ehe das passieren konnte, wandte sich der Größere mit einem gerissenen Grinsen zu dem Muskelprotz um.

„Noch nicht. Und du solltest nicht über Dinge sprechen, von denen du keine Ahnung hast.“, sagte er nur, ehe er den Jüngeren mit sich hinaus zog, genau spürte, wie der sich dagegen sträubte.

Er hatte aus dem Augenwinkel früh bemerkt, dass sich die kleinen Hände zu Fäusten geballt hatten und gerade, als die Tür hinter ihnen ins Schloss fiel und die kühle Nachtluft um ihre Nasen wehte, hörte er auch schon das deutliche, typische Brummen hinter sich.

„Wie kannst du so ruhig bleiben? Ich hätte ihm am liebsten eine reingeschlagen!“, knurrte der Kleine seine Erklärung, als Uruha sich zu ihm umwandte. Doch der lächelte schief.

„Ich weiß, aber wenn du dich aufregst, dann hättest du ihm nur gegeben, was er wollte. Du hättest dich lächerlich gemacht, Ruki!“, erwiderte er nur, immer noch ruhig und zuckte die Schultern, während er in seinen Taschen kramte. Er sah nicht, wie der Kleinere das Gesicht verzog.

„Aber ich hätte mich abreagieren können. Warum hast du mich nicht gelassen?“, brummte er.

Doch darauf wusste der Ältere nicht, ob er lachen oder weinen sollte und so beließ er es dabei, skeptisch die Augenbrauen zu heben. Wenigstens hatte er aber seine Zigaretten gefunden und ließ es sich nicht nehmen, eine anzuzünden, ehe er antwortete.

„Du erinnerst dich, wie dieser Affe aussah?“, fragte er, spielte auf den muskelbepackten Körper an, doch der Kleinere zuckte nur unbeeindruckt mit den Schultern.

„Ja.“, sagte er schlicht und veranlasste seinen Gegenüber so, weiterzusprechen.

„Und du erinnerst dich, dass du durch solche Aktionen disqualifiziert werden könntest?“, fragte er also weiter, doch wieder zuckte der Andere nur mit den Schultern.

„Ja.“

Dieses Mal schnaubte der Blonde jedoch.

„Und dann fragst du mich ernsthaft?!“, stellte er seine rhetorische Frage, doch der Kleine grinste nur, ließ erkennen, dass er es mittlerweile eingesehen hatte und das wohl seine Art war, zu scherzen.

„Offensichtlich!“, gab er noch zurück, ehe er sich einfach frech die frisch angezündete Zigarette aus der Hand des Älteren klaute und Uruha konnte ihr nur fassungslos nachsehen.

Es dauerte einen Moment, ehe er sich wieder gesammelt hatte.

„Du bist ein Idiot!“, murrte er schließlich und zog einen Schmollmund, doch Ruki nahm nur demonstrativ einen tiefen Zug.

„Du wirst mich wohl noch eine Weile ertragen müssen. Dafür hast du gerade selbst gesorgt.“, rechtfertigte er sich, doch der Schmollmund des Anderen wandelte sich in ein leichtes Lächeln.

„Ich denke, damit kann ich leben.“, sagte er nur, doch Ruki warf ihm nur einen langen Blick zu, ehe er sich doch abwandte, die Straße entlang sah und Uruha sich eine weitere Zigarette anzündete, den Kleineren noch einen Moment betrachtete, ehe er dessen Blick folgte hinaus aus der Stadt zum Horizont und gemeinsam beobachteten sie, wie die letzten Sonnenstrahlen hinter den Dünen versanken.



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-07-15T21:08:34+00:00 15.07.2010 23:08
muhahaha... ich kenn das chap ja schon *_____*~
wann hab ich's gelesen.. vor ner stunde?! XD
das ging echt schnell.. mit dem freischalten.. oo"
so.. aber nun mal zu dem chap..<3~
wie du bereits weißt.. ich find den schluss soooo verdammt schön *_______*~
der hat's mir echt angetan..~
*smile*
aber auch so.. rukis ganzes verhalten is so niedlich.. x3
& uru die frau XDDD.. ich seh ihn immer noch als kühlerfigur vor mir.. XD
*lach*
hach.. ich mag deine FF <3
& das mit demausländer.. whoa.. kontne man sich i.wie denken.. das da sowas kommen musste.. ><".. aber urus reaktion war echt super.. ^~^
bin schon gespannt wie's weiter geht.. besonders mit deiner idee.. <3~
also.. schööö~n weiterschreiben ^___~

<333~
*knuffl*


Zurück