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Star Seekers

Are you still alive or already dead?
von

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Miura - First Agony

  Mittlerweile sind zwei Wochen vergangen. Und jeden Tag, habe ich denselben Traum geträumt. Nur, dass dieser Mann und dieser Engel von Tag zu Tag näher gekommen sind. So nah, dass ich sie letzte Nacht ziemlich deutlich erkennen konnte. Der schwarze Engel war mit Sicherheit Long. Aber der Mann nebendran… Er sieht Hizumi von D'espairsRay sehr ähnlich. Aber wieso soll ich von dem Typen träumen? Seh' ich schwul aus, oder was!?

  Aber sowas von, würde Len behaupten. Schon ein wenig deprimierend. In der Schule bin ich in den zwei Wochen auch nicht gegangen. Wenn ich so darüber nachdenke, habe ich mein Haus überhaupt nicht verlassen. Bis jetzt habe ich noch alles da. Essen, Trinken, Waschmaschine und sonstiges Zeugs habe ich.

  Plötzlich klingelt es an meiner Haustür. Ich zucke etwas zusammen, keine Ahnung warum ich mir erschreckt habe. Ich schüttele kurz den Kopf, stehe dann auf und mache mich an die Tür. Schließlich musste ich sie fast eineinhalb Wochen nicht mehr aufmachen. Nur bemerke ich gerade, dass es wirklich bescheuert ist, so viele Schlösser an einer Tür zu haben. Als ich die Tür offen habe, sehe ich, dass Len davor steht. Klar, wer auch sonst? Gut, es hätte Michiyo sein können, ist es aber nicht. Ich lasse ihn natürlich herein.

  »Immer noch keine Lust auf Schule?«, fragt er, als er in der Küche ist und sich ein Glas Wasser nimmt.

  »Lust schon… Aber… Angst hinzugehen.«, murmele ich leise.

  »Angst? Wieso Angst?«

  Ich zucke nur mit den Schultern und schweige dabei. Eigentlich hat es keinen Sinn ihm das erklären zu wollen, er würde es nicht verstehen, geschweige es glauben.

  »Wegen den Geistern…«, sage ich dann trotzdem.

  »Geister…«, wiederholt er ungläubig.

  »Ja… Ach egal, vergiss' es wieder.«

  »Schon klar.«, grinst er, »Du gehst morgen mit Michi-Chan auf das D'espa-Konzert, oder?«

  Ich hebe eine Augenbraue. Recht fraglich woher Len das weiß. Nickend schaue ich ihn an.

  »Woher weißt du das?«, frage ich dann neugierig nach.

  »Michi-Chan hat's gesagt.«, meint er noch immer grinsend, »Ich sag' dir mal was, Michiyo steht noch voll auf dich!«

  Ich hebe noch einmal die Augenbraue, schaue Len einfach nur an.

  »Klar… Sie steht voll auf mich… Sicher…«, murre ich dann.

  Len grinst einfach nur breit. Irgendwie kann ja was dran sein, aber ich bezweifle es. Keine Ahnung warum.

  »Und?«, fragte er.

  »Was und?«, entgegne ich.

  »Und, freust du dich schon?«

  »Ach so… Ja, mehr… Oder weniger…«

  »Weniger trifft's dabei wohl eher, was?«

  Ich nicke wieder schweigend, stehe auf und nehme mir ein Glas Wasser. Nachdem ich einen Schluck getrunken habe, setze ich mich Len wieder gegenüber. Die ganze Zeit über erzählt er mir, wie sehr Michiyo noch lieben würde. Garantiert…
 

  Gegen Abend verschwindet Len dann nach Hause. Zumindest behauptet er das. Wohl eher ist er zu seiner neuen Freundin. Er hat einen neuen Rekord. Vier verschiedene Freundinnen in zwei Wochen, alle gleichzeitig, und keine weiß etwas von der anderen. Eigentlich könnte ich Len bei seinen weiblichen Bekanntschaften verpfeifen, aber mache es nicht. Wozu auch, würde mir ja nichts bringen.

  Kurz vor Mitternacht mache ich mich für das Bett fertig. Ich schaue noch aus dem Fenster, bevor ich in mein Schlafzimmer gehe. Stockdunkel ist es da draußen. Und trotzdem sehe ich diese Wesen auf der Straße laufen. Begeistert bin ich darüber nicht gerade, denn ich sehe ihn schon wieder. Da draußen auf der Straße streift Long herum, sieht hin und wieder auch zu meinem Fenster. Ich glaube, dass der Typ, falls man ihn als Solcher bezeichnen darf, schon seit zwei Wochen, sprich seit ich ihn das erste Mal herumlungern gesehen habe, vor meinem Haus herumstreunt. Meines Erachtens ähnelt das ganz stark dem Stalking! Und dieser Long stalked mich ganz gewaltig. Zumindest empfinde ich es so.

  Ich schaue also weiter aus dem Fenster, beobachte Long ein wenig, winke ihm, als er mir winkt. Schon komisch. Niemand außer mir kann ihn sehen. Und ich winke ihm auch noch. Nach ein paar Minuten, die Long und ich uns anstarren, fährt ein Auto vorbei und mein "Freund" ist wieder verschwunden. Ich schüttle kurz den Kopf und verschwinde dann endlich ins Schlafzimmer.

  Nun liege ich wieder auf meinem Bett, starre die Zimmerdecke an. Kurz schiele ich zu meiner Uhr, 1:25 Uhr. Eine halbe Stunde habe ich Long angestarrt. Und er mich… Gut. Es dauert nicht lange, zehn Minuten vielleicht, und ich schlafe.

  Und wieder, wie schon so oft, erwache ich im Traum auf dieser grünen Wiese. Ich setze mich auf, schaue mich ein wenig um. Eigentlich bin ich ja schon oft hier gewesen. Aber eben nur eigentlich. Irgendwas ist anders. Ich höre plötzlich Schritt hinter mir. Leicht erschrocken schaue ich über meine Schulter und, verdammt. Da kommt doch wirklich Hizumi angerannt. Ich meine wirklich den Hizumi von D'espairsRay. Schon komisch. Ich weiß, dass ich träume. Und das, von einem Typen, den ich noch nicht einmal persönlich kenne. Mir stellt sich die Frage: Wieso!? Andere Leute in meinem Alter träumen von… Keine Ahnung. Die Leute aus meiner Klasse träumen ja angeblich nichts. Was ich nicht glaube. Jeder träumt, kann sich nur am nächsten Morgen nicht mehr daran erinnern. Wie schön für diese Leute… Ich schaue Hizumi also weiterhin an, schweige einfach. Ist wohl sowas wie ein Miura-Standart. Als Hizumi dann plötzlich vor mir steht, schaue ich ihn von unten herauf an.

  »Hey, Miura.«, grinst er und hält mir seine Hand entgegen.

  »Hi…«, gebe ich nur von mir, strecke meine Hand der Seinen entgegen und lasse mir aufhelfen.

  »Und? Hast du gerade einen schönen Traum?«

  »Äh… Ja… Ja, ich denke schon.«

  »Ändert sich gleich.«

  Ich schaue Hizumi nur fragend an. Schon gleich verstehe ich aber, was er damit meinte. Ganz plötzlich taucht nämlich Long auf, wie bei den anderen Träumen auch. Er zieht ein Messer, holt zum Stich aus. Und genau kurz vor Hizumis Brust hält er inne. Sein Handy klingelt. Mit Todschock schaue ich abwechselnd von Hizumi zu Long.

  »Tut mir Leid.«, nuschelt Long und grabscht dabei nach seinem Telefon.

  »Glück gehabt, was?«, grinst Hizumi.

  »Ja… Und was für eins…«, sage ich.

  Schmunzelnd knufft er mir in die Seite.

  »Zeit aufzustehen, Miura.«, meint er dann, »Wir sehen uns noch.«

  Ich blinzle ein wenig, schaue Hizumi einfach nur an und reibe mir etwas die Seite in die er mich gepiekt hat. Longs Handy klingelt im Hintergrund immer noch. Recht nervig…

  Ich wache von diesem ständigem Geklingel auf. Und dieses Mal nicht schweißgebadet. Gott sei Dank. Dennoch klingelt immer noch ein Telefon. Als ich mich wieder bewegen kann, bemerke ich sogar, dass das mein Handy ist. Ich greife auf den Nachtisch und nehme an.

  »Fujiwara…?«, gebe ich leise fragend von mir.

  »Miura, ich bin's. Michiyo!«

  »Oh… Morgen.«, sage ich dann, setze mich auf, »Wartest du etwa vor der Tür?«

  »Mehr oder weniger.«, kichert sie, »Ich bin auf dem Weg zu dir. Sorry, dass ich dich geweckt habe.«

  »Schon gut. War ziemlich passend.«

  »Na dann. Ich bin in zwei Minuten bei dir.«

  »Okay.«

  Ich lege auf, reibe mir kurz die Augen und laufe anschließend zur Haustür. Dauert ja schließlich seine Zeit, bis die Schlösser alle offen sind. Als ich das geschafft habe, steht Michiyo sogar schon vor der Tür. Also… Wenn es einen Preis in Pünktlichkeit gibt, hätte sie sofort den ersten Platz. Ich lasse sie rein, bringe sie ins Wohnzimmer und schalte den Fernseher ein.

  »Willst du was trinken?«, frage ich.

  »Ja, gern.«

  »Wasser?«

  Ist so ziemlich das Einzige, was sie trinkt. Wasser, oder so komisches süßes Zeug. Sie nickt daher lächelnd, setzt sich dann auf's Sofa und sieht in den Fernseher. Ich bringe ihr das Glas Wasser und gehe mich anschließend umziehen. Recht düster, was ich mir da gestern rausgesucht habe. Aber egal, interessiert ja niemanden auf dem Konzert. Nur denke ich wieder an den Traum. Ich meine… Zwei Wochen, jeden Tag, immer von Hizumi! Oh Gott! Ich werde doch Schwul!!!

  Bei diesem Gedanken stoße ich einen nicht gerade leisen Schrei aus. Muss richtig laut gewesen sein, denn kaum zehn Sekunden später steht Michiyo im Badezimmer.

  »Ura, was ist passiert!?«, fragt sie aufgebracht.

  »Ich… Äh…«

  Was soll ich nun sagen? Ich weiß es nicht. Schweigend schaue ich sie an, halte mir dabei ein Handtuch vor die Boxershorts. Muss ja niemand sehen, oder? Trotzdem kann ich genau sehen, wie Michiyos Blick nach unten wandert. Ihr wisst schon, wohin ich meine.

  »Bist du… Nackt?«, fragt sie und blinzelt.

  Ich nehme das Handtuch weg, werfe es mir leicht seufzend über die Schulter und schiebe Michiyo aus dem Badezimmer.

  »Es war nichts.«, sage ich dann, »Ich war nur in Gedanken…«

  »Was laberst du so geschwollen daher?«

  »Keine Ahnung.«, meine ich dann und zucke mit den Schultern.

  »Idiot.«, kichert sie.

  Keine Ahnung warum, aber ich grinse. Außerdem frage ich mich, ob ich von irgendwas eigentlich eine Ahnung habe. Deprimierend.

  Als ich fertig umgezogen bin, komme ich wieder aus dem Badezimmer und schaue mich ein wenig im Spiegel an.

  »Bin fertig.«, äußere ich dann und laufe ins Wohnzimmer.

  Michiyo kommt mir sofort entgegen und mustert mich.

  »Brauchst du die Klamotten noch?«, fragt sie mich aus heiterem Himmel.

  »Äh… Nein, eigentlich nicht.«, antworte ich.

  »Gut. Die Klamotten sind nämlich zu brav.«

  Ich hebe eine Augenbraue und schaue sie an. Ihr Grinsen verheißt nichts Gutes.

  »Michi-Chan… Du- Woah!«

  Ehe ich mich versehe, liege ich schon am Boden. Und mehr als ein dumpfes autsch kann ich auch nicht von mir geben. Dennoch höre ich Michiyos Kichern. Muss ja ziemlich lustig auf mir sein, zumindest ist es ihrem Kichern nach so zu urteilen. Dann, ganz urplötzlich, höre ich etwas reißen. Definitiv ein Stoff.

  »Michiyo? Was machst du da!?«, frage ich und blinzle über meine Schulter.

  »Ich peppe dich ein wenig auf. Muss doch flippig aussehen. Mit sowas, was du da anhast, geht man doch nicht auf die Straße.«, sagt sie dann, »Das hier ist einfach viel zu brav. Passt doch gar nicht zu deinen Haaren!«

  »Aha…«, gebe ich nur noch von mir.

  Nach ungefähr zwanzig Minuten bin ich erlöst. Ich stehe auf und schaue na mir herunter. Toll, sie hat meine Klamotten wortwörtlich zerfetzt.

  »Und so soll ich auf die Straße?«, frage ich und schaue sie an.

  »Japp. Sieht toll aus.«

  Ich zucke mit den Schultern, seufze ein wenig und gehe zum Spiegel. Man(n) muss sich doch schließlich im Spiegel ansehen, schließlich will ich wissen, wie ich aussehe. Ziemlich krass, meiner Meinung nach. Len würde creepy sagen. Ich drehe mich um, schaue Michiyo wieder an. Sie grinst schon wieder so und hat ihre Hände hinterm Rücken. Blinzelt mustere ich sie weiter. Creepy, wie sie mich angrinst.

  »Was hast du jetzt wieder vor?«, frage ich leise.

  »Wir schminken dich jetzt Hizumi-Like!«

  Ich schaue sie an. Hizumi-Like schminken… Ja, toll. Wäre ich ein Mädchen, würde ich jetzt vor Freude herum hüpfen. Leider, mehr oder weniger leider, bin ich kein Mädchen. Und begeistert bin ich auch nicht. Gegen meinen Willen zieht sie mich ins Badezimmer, drück mich auf den Rand der Badewanne und setzt sich dann auch noch ganz frech auf meinen Schoß. Breitbeinig! Hätte sie sowas nur getan, als wir noch zusammen waren. Aber was soll's. Ich blinze sie, wieder mal, an.

  »Wenn du brav bist, passiert dir auch nichts.«, droht sie mir, lächelt dabei trotzdem lieb und tätschelt mir auf den Kopf.

  Was würde Halbamerikaner Len nun sagen? Cute, eindeutig. Er hätte Recht. Ist wirklich süß, creepy aber auch. Wieso macht sie das auch mit mir? Nein… Wieso lasse ich sowas mit mir überhaupt machen? Das ist gemein! Das letzte Stückchen Würde, dass ich mal hatte, ist jetzt auch im Eimer. Aber als sie den Eyeliner aus ihrer Tasche zieht, ist wirklich alles vorbei. Fängt das Mädchen doch tatsächlich an, mich zu schminken. Ich meine… Hallo? Sehe ich aus, wie Hizumi, oder was!?

  »He! Hör auf so zu wackeln!«, protestiert sie.

  »Ja, ja… Schon gut.«, murmle ich.

  Trotzdem, ich verliere nach einigen Minuten, nur ganz kurz, das Gleichgewicht und, tada, Michiyo und ich liegen in der Badewanne.

  »Autsch…«, geben wir exakt synchron von uns.

  Ich spüre schon, dass ich einen fetten, schwarzen Streifen am Mundwinkel habe. Leicht seufzend reibe ich mir den Kopf und schaue Michiyo an.

  »Alles okay bei dir?«, frage ich sie.

  Sie nickt lächelnd, wischt mir etwas über die Wange und den Mundwinkel und kichert dabei.

  »Na dann…«, sage ich schief grinsend, warte, bis Michiyo aufsteht und krabbel dann selbst aus der Wanne.

  Mein Gott, der Flug in die Wanne verschafft mir mit Sicherheit eine knallharte Beule.

  »Ach ja… Du bist fertig.«, lächelt sie dann und hilft mir auf.

  »Bin ich? Okay.«

  Ich gehe wieder zum Spiegel und schaue das Etwas, das mir da gegenübersteht an. Wenn das da ich sein soll, sehe ich jetzt wirklich schlimmer aus, als die Leichen in meinen Träumen. Um einiges schlimmer.

  »Ich sehe aus, wie eine Moorleiche!«, äußere ich dann einfach.

  Michiyo kichert wieder und meint dann: »Aber eine süße Hizumi-Moorleiche.«

  »Autsch… Wirklich sehr… Aufmunternd…«

  »Also dann. Meine Wenigkeit verschwindet nun auch mal ins Badezimmer.«

  Ich schaue sie an, hebe wieder eine Augenbraue.

  »Wieso? Brauchst du doch nicht, oder?«, frage ich nach.

  »Oh doch.«

  So melodisch wie sie auch sonst oft spricht, sagt sie das, verschwindet dann ins Badezimmer und verriegelt die Tür. Noch immer recht baff schaue ich die Badezimmertür an. Nach einer Weile blicke ich wieder in den Spiegel.

  »Creepy…«, murmle ich, als ich mich wieder ansehe.

  Miura featuring zerfetzte Klamotten und Moorleichenschminke. Na dann Prost Mahlzeit… Ich gehe ans Fenster, halte nach Long Ausschau. Aber er ist nirgends zu sehen. Schon seltsam. Wieso will ich eigentlich wissen, ob e hier ist, oder nicht? Hat wohl was mit dem Traum z tun. Mit ziemlicher Sicherheit sogar, denke ich zumindest.

  Ich habe keine Ahnung, wie lange ich an dem Fenster gestanden bin. Als Michiyo fertig geschminkt das Wohnzimmer betritt und nach mir ruft, werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ich schüttle kurz den Kopf und blicke dann über meine Schulter zu ihr.

  »Hey! Dein Make-Up sieht viel besser aus, als meins!«, protestiere ich und mustere sie weiter.

  »Ich bin ja auch eine Frau!«, kommentiert sie dann.

  Ich schnaube ein wenig, schließe kurz die Augen.

  »Können wir dann los?«, frage ich, »Oder willst du noch was Essen, Trinken?«

  »Nein, danke. Wir können los.«

  »Also schön.«

  Ich schnappe mir meinen Geldbeutel und meine Schlüssel und gehe dann mit Michiyo hinaus. Die Haustür von außen zu schließen ist wesentlich einfacher, als von innen. Nachdem ich aber auch das geschafft habe, gehen Michiyo und ich los. Zehn Minuten zu Fuß zum Bahnhof und dann weitere zehn Minuten Fahrt bis zu der Haltestelle, wo wir raus müssen. Eigentlich ja nicht schwer. Wären da nicht diese Wesen. Zwanzig Minuten hier draußen sind doch die reinste Hölle! Aber gut. Ich versuche, wie sonst auch, sie zu ignorieren. Klappt eigentlich ganz gut. Nur, dass ich sie immer anstarren muss, ist ein wenig problematisch… Gut, sehr problematisch. Vor allem, wenn sie mein Starren erwidern. Ich seufze lautstark. Michiyo sieht mich fragend an.

  »Was ist?«, fragt sie nach.

  »Nichts, nichts…«, entgegne ich.

  »Sag' schon…«

  »Ich… Äh…«

  »Du, äh?«

  »Ich sehe sie.«

  »Ja? Wo sind sie?«

  Ich schaue sie kurz schweigend an. Ist mir eigentlich ziemlich neu, dass sich Michiyo dafür interessiert, ob ich Geister sehe, oder nicht.

  »Ähm…«, gebe ich dann von mir und zeige auf eins dieser Wesen, »Dort drüben steht einer.«

  Michiyo sieht genau in die Richtung des Wesens.

  »Aha…«, gibt sie nur von sich.

  »Ach… Vergiss', was ich gerade gesagt hab.«

  »Wie-«

  »Wir sind da.«, sage ich, bevor sie noch weiter fragen kann und stehe auf.

  Michiyo sieht mich nur schweigend an, nickt dann und steht dann auch auf. An der Haltestelle schaue ich mich kurz um. Nochmal fünf Minuten laufen und wir sind bei diesem Konzert. Miura, die Moorleiche, geht auf ein Konzert geht von D'espairsRay, hört diese Art von Musik noch nicht einmal wirklich. Wieso lasse ich mich nur zu so etwas überreden? Ich weiß es einfach nicht. Wahrscheinlich weil ich so ein "herzensguter" Mensch bin, haha. Seit zwei Wochen frage ich mich schon, wieso Michiyo mich so einfach dazu überreden konnte. Zwei Wochen! Ich komme aber nie auf eine Antwort…

  Als dann alle die Konzerthalle betreten dürfen, gehen Michiyo und ich ebenfalls los. Wäre ja bescheuert wenn nicht. Auf einmal höre ich, wie jemand lauft pfeift. Ich drehe mich um, blicke hin und her. Und dann sehe ich ihn. Schon wieder Long… Was zum Teufel macht er hier? Wieso verfolgt mich der Typ!? Verfolgt er mich überhaupt? Oder… Hat mein Traum von Hizumi und Long etwas mit diesem Konzert zu tun? Ich schaue Long weiter an, stelle mir nebenbei diese Fragen. Als Long mir dann winkt, werde ich von Michiyo mitgezogen. Ich hebe daraufhin ein wenig die Hand und winke Long nur ein leicht zurück. Natürlich so, dass niemand das mitkriegt. Niemand, außer Long. Nochmal schaue ich über meine Schulter, sehe wie Long grinst und sich langsam auflöst. Michiyo zieht mich einfach weiter hinter sich her. So weit, bis wir in der ersten Reihe stehen. Ist ja jetzt schon ziemlich laut, wie wird es dann, wenn die anfangen zu spielen?

  Die Antwort auf diese Frage werde ich schon bald haben. Denn ganz plötzlich fängt das Licht an zu flackern und die Reihe von Mädchen hinter mir fängt an zu kreischen. Ja, definitiv. Es geht los… Als Hizumi die Bühne, zusammen mit Zero, Tsukasa und Karyu betritt, flackern erneut die Lichter. Ich schaue hoch, beobachte das Flackern und sehe, wie dort irgendetwas herum klettert. Genau über Hizumi, meine ich. So weggetreten wie ich bin und dieses Etwas beobachte, bekomme ich gar nicht richtig mit, was Hizumi da auf der Bühne sagt. Erst, als sie anfangen, ihr erstes Lied zu spielen, werde ich aus meinen Gedanken gerissen und lasse meinen Blick auf die Bühne schweifen. Nachdem Hizumi aber zwei Schritte nach rechts tritt und anfängt zu singen, erkenne ich das Lied sogar. Gut, hat gedauert. Aber ich war erstens: Nicht bei der Sache und zweitens: Kenne ich die meisten Lieder doch gar nicht. Jedenfalls ist MIЯROR das erste Lied, das D'espairsRay spielen. Mir stellt sich gerade, ganz komischerweise, die Frage, was wäre, wenn Hizumi einfach futsch wäre? Ich habe keine Ahnung, wieso ich an sowas denke und schaue wieder zu den Lichtern hoch. Ich meine die Lichter, die genau über Hizumi hängen. Das Ding wiegt doch mindestens fünfhundert Kilo…

  Nach keine Ahnung wie vielen Songs, kommt Redeemer. Gefällt mir irgendwie nicht, dass das Liedchen jetzt kommt. Pausenlos starre ich dieses bescheuerte Gestell über Hizumi schon an. Es kommt mir hin und wieder so vor, als würde das Ding wackeln, oder schwanken. Auch sehe ich hin und wieder dieses Etwas, wie es auf dieser Lichtorgel und dem Spotlight herum klettert. Plötzlich aber, springt dieses Etwas runter, rennt an Hizumi vorbei, grinst mich dabei auch noch so an und ich sehe, wie eine Schraube herunterfällt. Ich denke mir nichts dabei, schaue einfach wieder zur Bühne und sehe neben der Bühne Long stehen. Das bedeutet sicher nichts Gutes…

  Mitten in Tsukasas Drum-Solo kippt die ganze Lichtorgel runter. Ohne, dass ich es wirklich will, springe ich auf die Bühne, stoße Hizumi weg und schaue hoch. Diese verdammte, wortwörtlich verdammte, Lichtorgel fällt doch echt, samt Gestell auf mich. Ganz plötzlich ist alles still.

  »Fuck!«, schreit Hizumi noch, bevor das Ding auf die Bühne prasselt.

  Dieses Geklapper ist das einzige, was ich nach Hizumis Fuck noch höre, bevor alles andere vor meinem Auge schwarz wird.
 

  Als ich wieder zu mir komme, wache ich in einem weißen, verdammt hell belichteten Raum wieder auf.

  »Hey, hey. Der Typ wacht auf!«

  Ja… Ich bin wieder wach und höre eine Stimme. Muss wohl die von Hizumi sein. Zumindest hört sie sich so an. Ich starre die Zimmerdecke an, kneife aber sofort wieder die Augen zu. Mein Gott! Diese Schmerzen sind ja kaum auszuhalten.

  »Verdammt…«, murmle ich, »Wo bin ich…?«

  »Hehe… Du bist im Krankenhaus. Äh… Hast du eine Ahnung, wie du heißt?«, fragt mich Hizumi und sieht mich an.

  Ja, verdammt. Er verdeckt mit seinem Schädel, zu meiner Verwunderung ungeschminkt, meine Sicht zur Zimmerdecke. Klar, ich vernehme Hizumis Frage noch, habe aber echt keinen Plan, wie ich heiße.

  »Nein…«, nuschle ich dann.

  »Hm… Zero, schnapp dir mal die Krankenakte.«

  Ich schiele ein wenig durch den Raum, so gut es geht zumindest, und beobachte dabei, wie Zero meine Krankenakte durchblättert. Wenn es meine ist…

  »Aha! Miura Fujiwara.«, sagte er dann, »Gehirnerschütterung, vier gebrochene Rippen, ein Splitterbruch im linken Arm.«

  »Und dabei noch einen Bänderriss im Rechten.«, fügt Tsukasa hinzu und blickt Zero über die Schulter.

  »So, so… Dann bist du also Miura… Mein Gott. Wegen mir liegst du hier im Krankenhaus. Wie soll ich das wiedergutmachen?«, murmelt Hizumi und sieht mich dabei irgendwie bemitleidend an.

  »Fuck… Also war es doch kein Traum…«, seufze ich.

7 Das ist wirklich das aller erste Mal in meinem Leben, dass ich mir wünsche, das hier nur geträumt zu haben… Wirklich das aller erste Mal! Plötzlich klopft es an der Tür.

  »Miura? Bist du schon wach?«, fragt eine nahezu engelsgleiche Stimme.

  Es liegt mir auf der Zunge, wie sie heißt. Aber ich komme einfach nicht drauf. Ich versuche mich ein wenig aufzusetzen, misslingt mir aber. Gut, dann bleibe ich eben liegen.

  »Hey… Ist da jemand drin? Macht mal wer die Tür auf?«

  Wieder redet das Mädchen da so vor der Tür daher. Ich schiele weiter durch den Raum, sehe wie Karyu an meinem Bett vorbei geht, wohl weiter in Richtung Tür. Er macht sie auf, denke ich zumindest. Wieder mustere ich zu Hizumi, wie er neben mir sitzt und zur Tür schaut.

  »Deine Freundin?«, fragt er dann.

  »Oh Gott!«, kreischt das Mädchen plötzlich und im selben Moment fällt irgendein Topf, oder eine Schüssel mit Wasser zu Boden.

  Ich blinzle Hizumi ein wenig an, schiele dann wieder zur Decke.

  »Keine Ahnung.«, murmle ich, »Ich sehe sie ja nicht.«

  »Oh, warte. Haben wir gleich.«, meint er grinsend und hält mir eine Fernbedienung vor die Nase, »Guck' mal!«

  Er grinst und drückt ein Knöpfchen. Mein Bett fängt an sich zu bewegen. Ja, es bewegt sich. Das Kopfteil des Bettes fährt hoch und ich sitze.

  »Autsch…«, gebe ich dumpf von mir.

  Tat ja auch wirklich Weh… Vor allem in den Rippen… Ich schaue das Mädchen an, es hat eine ganz nasse Bluse. Und! Es war das Selbe, mit dem ich auf dem Konzert war. Nur der Name… Irgendwas mit M… Ich beobachte Karyu ein wenig, wie er dem Mädchen in den Ausschnitt sieht. Mein Gott, er ist ein Mann. Was soll er denn anderes tun?

  »Nasser Ausschnitt.«, grinst er, betont das S in nass ganz gewaltig, schon beinahe wispernd hört es sich an.

  Keine zwei Sekunden nachdem er das sagte, kippt sie auch schon um. Ja, zu ihrem Glück hat Karyu sie noch aufgefangen, bevor Mädchen-meets-Krankenhausboden eintreffen kann.

  »Wie heißt die Kleine?«, fragt Karyu dann und sieht zu mir.

  Eigentlich würde ich jetzt mit den Schultern zucken, geht aber irgendwie nicht. Das tut scheiße Weh!
 

  Am Abend, als das Pink-schwarzhaarige Mädchen wieder zu sich kommt, nehme ich mir vor, sie zu fragen wie sie heißt. Hizumi, Tsukasa, Zero und Karyu sind in der Cafeteria und holen sich und sogar mir was zu Essen. Leicht murrend sieht mich das Mädchen auf einmal an.

  »Miura…? Wie geht's dir?«, fragt sie mich.

  »Ach… Äh… Soweit ganz gut…«

  »Schön.«

  »Eh… Darf ich dich was fragen?«

  »Was denn?«

  »Wie heißt du nochmal? Ich habe deinen Namen vergessen…«, nuschele ich.

  »Autsch… Die Lichtorgel tat richtig weh, oder?«, fragt sie kichernd.

  »Schon möglich. Ich weiß es nicht mehr.«

  »Oh… Okay… Also, dann merk's dir. Meine Wenigkeit heißt immer noch Michiyo Saruwatari.«

  »Ah! Genau! Michiyo war's… Meine Fresse wie peinlich.«

  »Schon irgendwie.«

  »Gott… Ich vergesse den Namen meiner eigenen Freundin…«

  »Freundin? Haha, Miura!«, lacht sie, »Wir sind seit eineinhalb Jahren nicht mehr zusammen.«

  »War ich so lange im Koma und du hast dir einen neuen Freund gesucht?«

  »Nein… Gestern waren wir beide auf dem Konzert.«

  »Oh… Wo ist Len? Er war doch auch dabei, oder?«

  »An mich erinnerst du dich nicht mehr, aber an Len?«

  Ich nicke schweigend, lache schief. Plötzlich klopft es wieder an der Tür. Michiyo und ich, ja, ich habe mir ihren Namen vorerst gemerkt, schauen zur Tür.

  »Miura? Ist die Kleine schon wieder wach?«, fragt Hizumi und schielt zur Tür hinein, »Oh, ja. Ist sie.«

  Michiyo starrt Hizumi und die anderen drei einfach nur an.

  »Wow, Michi-Chan, bevor du umkippst, setzt du dich aufs Bett!«, sage ich und schaue sie an.

  »Ja… Ja, okay…«

  Sie nuschelt. Eindeutig, sie nuschelt. Ich weiß nicht, was ich jetzt noch sagen soll. Sie setzt sich schweigend auf die Bettkante und sieht die Jungs wieder an. Hizumi, Tsukasa, Zero und Karyu betreten wieder mein Zimmer, mit Essen. Ja, das ist mir im Moment am wichtigsten. Auch, wenn ich keinen Plan habe, wie ich mit meinem Armen essen soll. Nun denn… Hizumi sitzt wieder an meinem Bett, die anderen drei ebenso.

  »Ah, warte…«, sagt Hizumi dann und reicht Michiyo die Hand.

  »Hizumi.«, grinst er und zeigt auf die anderen drei, »Tsukasa, Zero und Karyu. Und du?«

  »M-M-Mi…«

  Michiyo stottert so brutal, dass nicht einmal ich verstehe, was sie eigentlich sagen will. Gut, von der Logik her, da Hizumi sie nach ihrem Namen gefragt hat, hätte dieses Gestotter Michiyo bedeuten sollen. Eigentlich würde ich ihr einen kleinen Schubser geben, damit das Wörtchen einfach raus geschossen kommt. Aber mit den verdammten Armen geht das schlecht. Ich schaue kurz zu Tsukasa, gebe ihm mehr oder weniger ein Zeichen Michiyo anzuschubsen. Hehe, er versteht mich sofort und gibt ihr auch sogleich einen Schubser.

  »Michiyo!«, quietscht sie dann, ziemlich laut sogar.

  Blinzelnd sieht Hizumi sie an und grinst schief.

  »Gut… Zu wissen.«, sagt er dann.

  Der Anblick ist so zum schießen, weswegen Tsukasa, Zero, Karyu und ich anfangen zu Lachen. Hizumi lacht auch. Und wieder, ganz plötzlich, klopft es an der Tür.

  »Herein.«, sagt die ganze Lasst-uns-Miura-Besuchen-Gemeinschaft im Chor.

  Die Tür öffnet sich und Len tritt herein. Irgendwie glaube ich, dass das mit meinem Essen heute nix mehr wird… Da bin ich mir sogar ziemlich sicher.

  »Oh my God, D'espairsRay!«, ruft Len und blinzelt ungläubig.

  »Oh Gott, ein Papparazzi…«, nuschelt Tsukasa.

  »Äh… Nein, kein Papparazzi. Das ist Len.«, sage ich und lache ein wenig.

  »Oh… Hupps.«

  »Woah, Ura-Chan, stimmt also wirklich, was da in der Schule rumgeht, oder?«, fragt Len.

  »Was wird da denn erzählt?«, entgegnet Hizumi bevor ich das Selbe nachfragen kann.

  »Na… Miura soll dir das Leben gerettet haben. Stimmt das denn?«

  »Uhm… Jop, stimmt.«, mischt sich Zero ein.

  »Oh, wow. Unser kleiner Miura ist ein Held!«

  Ich lache nur schief. Miura, der Held, sehr schmeichelhaft, wirklich. Spätestens nächste Woche haben es alle vergessen. Alle außer mir. Vielleicht erinnern sich Len und Michiyo dann noch. Bei Hizumi bin ich mir da nicht so sicher. Soweit ich weiß, haben D'espairsRay nächste Woche noch andere Konzerte. Demnach werden die vier keine Zeit haben, nachzudenken, was letzte Woche war.

  Nach einer halben Stunde betritt eine Krankenschwester mein Zimmer.

  »Es tut mir aufrichtig Leid.«, sagt sie und verbeugt sich, »Die Besuchszeit ist vorbei. Wenn ich sie bitten dürfte, sich für heute zu verabschieden.«

  »Mhm, okay.«, murmelt es im Chor, »Bis Morgen. Schlaf' schön, Miura. Und träum' was nettes.«

  Die ganze Versammlung verlässt mein Zimmer, winkt mir noch. Eigentlich würde ich ja auch winken, geht aber nicht und ich belasse es dann einfach bei einem schwachen nicken.

  Und träum' was Nettes, keine Ahnung wer von den ganzen Leuten das gesagt hat, aber es bringt mich ganz krass zum nachdenken. Ich seufze lautstark bei diesem Gedanken, dem Gedanken, der um Träume geht. Nach einer Weile schlafe ich unter gottverdammten Schmerzen ein. Tolles Krankenhaus… Vergessen die erst mein Essen und dann noch tatsächlich die Schmerzmittel. Deprimierend…

  Na ja. Als ich schlafe, spüre ich keine Schmerzen mehr. Zumindest fast keine. Bevor ich wirklich in meine kleine Traumwelt versinke, höre ich dumpf in der Ferne, wie jemand meinen Namen ruft.

  Miura! Wach endlich auf, zum Teufel noch mal!

  Irgendwann reiße ich die Augen auf, schaue mich in dem dunklen Zimmer um. Doch ich sehe niemanden. Wie auch, das Zimmer wird nur von den Sternen am Himmel erleuchtet. Vorsichtig grabsche ich nach dem Lichtschalter. Ich zucke zusammen. Tat richtig weh, aber was soll's. ich schaue mich nochmal um, mehr oder weniger… Eigentlich schaue ich nur zur Tür.

  »Na endlich bist du wach.«, seufzt jemand neben mir.

  »Ah!«, schreie ich erschrocken und schaue den Übeltäter an.

  Da steht Long, wer auch sonst… Und wie durch dringlich er mich anschaut…

  »Wa-was machst du hier?«, frage ich stotternd.

  »Ich beschwere mich jetzt bei dir.«, schnaubt er, »Was fällt dir ein, diese wandelnde Moorleiche von der bescheuerten Band zu retten? Du hast meinen ganzen Job versaut. Aber ganz gewaltig, Freundchen. Weißt du eigentlich, was ich mir von meinem Chef anhören musste? Nein, weißt nicht. Wie auch. Du bist ja nur ein Mensch der Geister sehen kann. Demnach ein etwas interessanterer Mensch, als die anderen. Pah! Zu schade, dass ich für meine Job bezahlt werde. Im Ernst jetzt!«

  Ich schaue Long nur schweigend an. Ich habe keine Ahnung, ob ich Angst habe, oder einfach nur völlig verwirrt bin.

  »Was!?«, fragt Long und sieht mich wieder so brutalst drohend an.

  »N-nichts… A-alles bestens…«, stottere ich.

  Plötzlich packt mich der schwarzhaarige Geist am Kragen, zieht mich zu sich und starrt mich an. Genau in die Augen, meine ich. Ich zittere am ganzen Leib. Wieso weiß ich nicht. Entweder vor Angst vor Long, oder wegen der Schmerzen in meinen Armen und Rippen, die gerade durch den Ruck verursacht wurden.

  »Merk' dir eines, Miura Fujiwara.«, sagt er dann wispernd und mit drohendem Unterton, »Wenn du dich noch einmal einmischst, meinen ganzen Auftrag versaust. Beim Teufel, ich schwöre dir. Nächstes Mal überlebst du garantiert nicht. Ich helfe dir nicht mehr.«

  »S-soll das heißen, d-dass du… Mich gerettet hast?«

  »Mehr oder weniger… Ich wollte ja eigentlich nicht. Aber ich musste!«

  »Wie-wieso das?«

  »Steht so im Gesetzbuch. Es muss der richtige Typ dran glauben. Nicht so ein Vollpfosten wie du.«

  Mittlerweile murrt Long ganz gewaltig, wodurch ich kleinere Probleme habe, ihn zu verstehen. Es ist also kein Zufall, oder Glück, dass ich noch lebe. Gehört alles zum Plan des Gesetzes… Long lässt mich los, wodurch ich zurück aufs Bett falle, verschwindet zur Tür und dreht sich noch einmal zu mir um.

  »Merk' dir gut, was ich gesagt habe.«, schnaubt er und geht wortwörtlich durch die Tür.

  Ich meine, die geschlossene Tür. Wieder liege ich also im Bett und starre erneut die Zimmerdecke an. Schmerzen, Angst, Verwirrung. Alles auf einmal. Wie soll ich da schlafen? Okay, schlafen will ich sowieso nicht, aber trotzdem. Liege ich eben den Erst der Nacht im Bett und starre gedankenverloren umher. Ich mache das solange, bis ich dann doch einschlafe…



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Kouichi-chan
2010-02-22T07:57:50+00:00 22.02.2010 08:57
ahh wie toll *strahl*
ich mag Long
irgendwie is der Kerl putzig, wie er Miura immer winkt
*kicher*
aww
schreib schnell weiter.
du hast echt nen wunderschönen Schreibstil
so locker-leicht und luftig und super zu lesen ;-)
also,
auf geht's xD

Kou~
Von:  Gedankenchaotin
2010-02-02T17:08:31+00:00 02.02.2010 18:08
Ich find es ist echt gut geschrieben und ich musst ja echt grinsen,
als das Handy plötzlich klingelte und Long Hiuzumi doch nicht abgestochen hat. oO
Glück für Hizumi. XD
Ich denk, ich werds auf jeden Fall weiterverfolgen.

LG Senseii.
Von:  Baka-San
2010-01-26T19:11:51+00:00 26.01.2010 20:11
Wuha *-* voll tolles kapi xD
voll toll geschrieben, und ich find die verbindung mit dem traum cool *___* gefällt mir total =D
mach ruhig weiter so x3 ich freu mich schon voll auf das nächste kapi xD
LG Baka
Von:  TeddyCharonSchwartz
2010-01-26T18:01:31+00:00 26.01.2010 19:01
Oh mein Gott! Das Kapitel ist echt wieder sowas von geil *____*
Die Idee, mit D'espa ist toll ^^
Und irgendwie mag ich Long voll xDDD
Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel~ Schreib bitte schnell weiter *____*
(und sag mir wieder bescheid ;D )

LG
Agi-kun <33


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