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Von Tür zur Tür - Yugis ganz persönlicher Kalender

Yami und Yugi
von

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Tür 6

Tür 6 (Samstag)
 

Menschen weinen, Menschen lachen, Menschen streiten, Menschen lieben.

Und es gab Menschen, die standen einfach genau dazwischen. Zwischen diesen kleinen dingen, die arg wichtig im Leben waren.

Es war Samstagmittag, Yugi hatte den morgen bei seinem Großvater im Krankenhaus verbracht.

Er hatte mit ihm gesprochen, mit ihm gegessen, ihm wie so oft etwas vorgelesen, bis dieser in den Schlaf fiel.

Yugi wusste nicht recht wie er sich fühlen sollte, als er den kranken alten Mann, dort in dem Bett liegen sehen hatte. Die Augenlieder fest geschlossen, und die Lippen fein geschwungen zu einem lächeln.

Er genoss die Zeit die er mit seinem Großvater verbringen konnte, doch nun fühlte er sich alleine.

Die eben genannten kleinen Wichtigkeiten im Leben, konnte er, als er durch den Park ging nur unschwer erkennen.

Hier waren überall Menschen. Da ein Paar, was Händchen hielt, eine Mutter, die mit ihrem Kind schimpfte. Da, ein Junger Mann der am telefonieren war und sich riesig über irgendwas freute, und dort eine Frau, die arg traurig ins nichts schaute.
 

Yugi war nicht traurig, aber auch nicht glücklich. Streiten wollte er nicht, aber auch nicht lachen.

Irgendwie, fühlte er sich einfach nur einsam.

Er könnte ja zu Ryou gehen. Doch so richtig Lust hatte er aber auch nicht, seine Füße trugen ihn einfach dahin, wo er hin sollte. Und zwar nach Hause, in die Wohnung, die er mit seinem Großvater teilte, doch nun war sie arg leer. Aber es war nicht so schlimm, wie in dem Dorf, wo Yugi wohnte. Dort hatten sie ein Haus, es war viel zu groß für eine Person und Yugi hasste die Tage alleine, besonders dort.

Er sperrte die untere Tür auf, ging wie immer zum Briefkasten um jenen zu öffnen. Gleich nahm er die üblichen Rechnungen heraus. Es gingen eh alle an Großvater, dennoch sah er sie alle nach, in der Hoffnung, jemand könnte ihm schreiben, aber auch die kleine Hoffnung, dass er ihm schreiben würde.

Ein lächeln, ganz ehrlich und voller Freude schlich auf seine Lippen.

Rasch rannte er mit den Briefen die Treppe hinauf, schloss die Haustür auf, um nur den Brief, mit der Aufschrift:
 

~Tür 6~

Zu öffnen.
 

~Ich hoffe das Gespräch mit diesem Mann hatte dir gut getan. Ich hatte den Eindruck, dass es dir etwas besser ging.

Sag mal, gehst du eigentlich nie aus? Ich sehe dich nie in einer Bar, oder einer Disko…wo bist du nur… wo lachst du, wo verdammt tanzt du? Wo bist du mal wirklich glücklich?

Viele fragen, aber es gibt nur eine Antwort.

Schnapp dir Ryou, und geh mit ihm und seinem Bruder wie jeden Samstagabend in den kleinen Club Havanna…probier mal einen Mojito, die schmecken da fruchtbar lecker und genieße es einfach~
 

Yugi schaute den Brief verdutzt an. Eigentlich hatte der Kerl ja recht, Yugi ging selten raus, und selbst wenn er raus ging, so wirklich frei fühlte er sich dabei nie, und wirklich glücklich war er auch nie.

Meisten ging Yugi nur dann aus, wenn er etwas brauchte….eine Nacht voller Trost. Etwas liebe… er ließ sich von jemanden anflirten, lies sich von ihm mit nach Hause drängen. Verbrachte eine Nacht mit ihm, um am gleichen morgen darauf, rasch wieder abzuhauen. Schlecht fühlte er sich deswegen nicht, eigentlich besser. Denn diese kleinen Nächte die er hatte, ließen ihn sich besser fühlen und er brauchte sie. Wer war denn schon gerne einsam, oder sexuell unbefriedigt?
 

Sollte er?

Vielleicht war dieser Mann ja auch da…ja vielleicht!

Yugi wählte rasch die Nummer Ryous, und dieser war gleich hell auf begeistert, als Yugi fragte, ob er mitkommen könnte.

„Willst du dich wieder abschleppen lassen?“, hatte Ryou durchs Telefon gefragt.

„Nein…mein Brieffreund meinte, ich sollte da mal einen Mojito probieren“, gab Yugi grinsend zurück.

„Oh, oh erzähl es mir heute Abend… aber Atemu kommt auch mit…stört dich das?“

„Mh...nein, schon ok“, Yugi lächelte leicht auf, ehe er auflegte, und den Rest des Nachmittages mit Haushaltbeschäftigungen und Hausaufgaben verbrachte.
 

Yugi blick glitt am Abend zur Uhr, er war spät dran, dennoch, er wollte gut aussehen. Er wusste zwar nicht ob dieser geheimnisvolle Mann da wäre, aber dennoch, falls doch, ja verdammt er wollte für ihn gut aussehen. Diese Erkenntnis lies Yugi etwas schmunzeln.

Aber auch sein Herz schien heute etwas nervös, besonders jetzt, wo er wusste, das dieser Mann wirklich da sein könnte.

Also schaute er nochmals prüfend in den Spiegel. Er trug eine schwarze Hose, in dem sein Hintern immer gut drin aussah, wie er wusste. Ein weißes, eher schlichtes Hemd, und darüber eine graue moderne Weste.

Oh, so konnte er gehen.

Sich selbst zustimmend, schnappte er sich seine Jacke und seinen Schal, ehe er sich auf den Weg zu Ryou machte.
 

„Der ist aber spät dran“, meinte Atemu nun etwas nervös zu Ryou, welcher nun zum 10-mal aufstöhnte.

„Mensch Atemu, ich hab es dir doch gesagt, er kommt…Yugi ist zuverlässig, war es schon immer und wird es auch immer sein, er verspätet sich nur“, Ryou war genervt von Atemu, was ihm auch buchstäblich ansah, denn die ganze Zeit hockte da dieser sonst so coole lässige Typ und verhielt sich wie das letzte Kleinkind, was nach seiner Mutter fragte: Wann sind wir denn da?

Ryou betrachtete Atemu, welcher die ganze Zeit eher zum Eingang schaute. Er hockte auf dem schwarzen Ledersofa, leicht nach vorne gebeugt. Sein Fuß tippte die ganze Zeit im schnellen Tempo auf den Boden, so sehr, dass man meinte, sein Bein würde zittern. Zudem drehte er die ganze Zeit, sein Cocktailglas in der Hand hin und her.

Was war bloß los mit dem Kerl? Immer wenn es um Yugi ging, benahm er sich so bescheuert, so fremd, so merkwürdig. Ryou blinzelte auf, seinen Lippen formten sich zu seinem Grinsen.

„Sag mal Atemu“, Ryou beugte sich genauso vor wie Atemu, und schon wendete dieser seinen Kopf wieder zu Ryou.

„Was?“, gab Atemu einfach nur zurück, dennoch wunderte er sich über das breite Grinsen. Kurz sah er zu Bakura, der mit Absicht direkt woanders hinschaute, dennoch genauso breit grinste wie Ryou.

„Kann es sein, dass Yugi dich nervös macht?“

„Nervös? Sehe ich etwa nervös aus“, Atemu sah Ryou feste ihn die Augen, er wollte jegliche Vermutung in dessen Kopf vernichten, aber vergebens.

„Ja total…nicht war Baku“, Ryou stupste seinen Bruder an, und Atemu sah ihn auffordernd an, genau das zu klären, und zwar auf der Stelle.

„Jetzt schau mich nicht so an…du siehst nervös aus“, Bakura winkte mit der Hand ab. Himmel wie sollte man dessen Nervosität leugnen. Im leben nicht. Damit würde man sich nur verrennen.

„Na danke auch“, Atemu fluchte auf, Ryou aber grinste breiter denn je.

Auf einmal wurde ihm so einiges klar, das Verhalten Atemus, egal wie seltsam es erschien, wurde auf einmal doch so erklärlich.

Es ergab Sinn, und nahm langsam aber sicher Struktur an. Ryou schlug sich mental selbst ins Gesicht, das er so blind gewesen war.
 

„Ein Wort...und ich verfluche dich“, zischte Atemu, wohl eher eingeschnappt über seine Lippen. Ryou aber beeindruckte das nicht tim geringsten, war sein Bruder doch viel schlimmer als Atemu. Er war eben abgehärtet, egal wie wütend Atemu gerade schaute.

„Ich halt meinen Mund, aber wenn du dich weiterhin wie der letzte Vollidiot aufführst, bekommst du ihn nie…“, Ryou schüttelte seufzend mit dem Kopf. „Er hält dich für total tollpatschig und bekloppt, sogar dumm“, Atemus Mundwinkel zogen nach unten, als er da hörte. Es stach so richtig zu. Und vor allem, es tat weh. Sein Bein hörte auf zu zittern, und er legte die Hände von seinem Cocktailglas.

Ryou tat es ja leid, aber auf der anderen Seite konnte er Yugis Bild von Atemu gut nachvollziehen. So wie der sich immer verhielt.

„Na ja...aber er findest dich attraktiv“, Ryou versuchte seine gesprochenen Worte wieder gut zu machen, Atemu aber senkte den Kopf.

„Na ganz toll“, stöhnte er tief auf.
 

„Was ist toll…ich…na klar“, Yugi grinste auf, stand vor den drei Kerlen und steckte frech die Zunge raus.

Atemu schluckte, als er die Stimme hörte. Seine Augen huschten zu den Schuhen Yugis. Turnschuhe, die Snikers, die er immer trug, dann weiter hinauf, über diese schwarze Hose, weiter hinauf über die Jacke, bis hin zu Yugis wirklich strahlendem Gesicht.

Sein Herz stand kurz still. Gott, was liebte er ihn, wenn er so total Happy war.

„Du hast einen Knall….setzt dich doch…Atemu hatte dich schon sehnlichste erwartet“, Ryou grinste, Atemu aber funkelte ihn kurz vernichtend an, ehe er rasch wieder zu Yugi sah.

„Echt! Hast du?“, Yugi sah ihn kurz fragend an, ehe er sich doch direkt neben Atemu setzte und seine Jacke auszog. Atemu verfolgte das, und fand einfach nur das Yugi heute total gut aussah. Viel zu gut.

„Na ja…also…ich ähm...mag deine Gesellschaft“, Atemus Herz begann wieder zu rasen, aber doppelt so schnell wie zuvor, auch sein Fuß begann wie eben, wieder zu zittern, was Atemu aber versuchte zu unterdrücken.
 

„Boahr“ zwei Stimmlagen, ein Stöhnen. Bakura und Ryou stöhnten einfach gleichzeitig auf, als sie Atemus Satz hörten. Beide hielten sich die Hand vors Gesicht und dachten dasselbe:

Ich mag deine Gesellschaft…Himmel, so was sagte man doch nicht zu jemand, den man wirklich gern hatte. Jemanden, den man wollte. So was konnte man seiner Oma erzählen.

„Was ist…hab ich den Witz verpasst?“, Yugi sah die Zwei fragend an, Ryou aber winkte nur mit der Hand ab. „Das willst du gar nicht wissen….erzähl. was stand in dem Brief?“, Ryou ruckte nun auch etwas vor, nur um Yugi neugierig zu betrachten. Also sah er zu wie Yugi den Brief doch tatsächlich auspackte und schon nahm Ryou ihn an.
 

„Mojito?“, fragte Ryou laut, er sah zu Yugi, anschließend aber zu Atemu.

Dann sah er auf Atemus Getränk. Dieser trank nämlich immer wenn sie hier waren dieses Zeug.

War Atemu der Verfasser dieser Briefe. Zutrauen würde er es ihm, aber so ganz sicher war er sich nicht. Dennoch er würde es rasch herausbekommen….ganz sicher!

Schmunzelnd gab er den Brief wieder Yugi, welcher gerade wirklich am überlegen war, ob er einen trinken sollte.

„Und schon eine Ahnung wer es ist?“, fragte Ryou neugierig nach, dennoch betrachtete er dabei auch Atemu. Beobachtete genau dessen Reaktion darauf.

Yugi aber schüttelte den Kopf.

„Nein…woher denn auch, aber ich schwör es dir, wenn es dieser Mamuro ist…bring ich mich um!“

„Mamuro…wer ist Mamuro?“, Atemu drängte sich gleich mit Worten dazwischen.

Yugi aber sah Atemu fragend an. Was interessierte ihn das denn jetzt?

„Irgend so ein Kerl aus deiner Parallelklasse“, übernahm Ryou das Reden. „Er läuft Yugi schon länger hinterher…du musst wissen, Yugi ist ganz schön begehrt…aber er nimmt nicht jeden“, Ryou grinste schelmisch auf, Atemu aber gab nur ein Augenzucken von sich.

Also Wand er sich wieder zu Yugi.

„Ah ha….was ist den so dein Typ?“, fragte Atemu neugierig, dennoch arg vorsichtig nach.

„Mh“, Yugi dachte kurz darüber nach, er hatte einen frechen Spruch auf Lager, verkniff es sich aber ihn auszusprechen, da er etwas beleidigend für Atemu wäre.

„Na ja…eigentlich ältere Typen…bisschen herrisch“, Yugi schaute in die Luft, er grinste verträumt auf.

„Kraftvoll, leidenschaftlich…aber sie brauchen auch eine feinfühlige Ader...ja…so in der Richtung“, gab Yugi preis, und sah grinsend in Atemus Augen. Ryou aber schmunzelte nur, genauso wie Bakura. Beide sahen dem Schauspiel gerne, ja viel zu gerne zu.
 

„Was…was meinst du mit älter?“, fragte Atemu scheu nach, er umgriff fast schon gewaltsam sein Glas in der Hand. Himmel war er so nervös. Zudem dachte er, dass er jetzt nicht mehr Yugis altersklasse hatte.

Sie saßen so nah nebeneinander, waren seitlich zueinander gewendet, so nah, das sich sogar etwas ihre Knie berührten. Eine tolle Nähe, die Atemu aber ganz kirre im Kopf machte.

„Na ja…so 5, 6 Jahre...außer es sei denn er hat eine gewisse Reife“, erklärte Yugi, dann aber hob er die Hand, und kniff in Atemus Wange.

„Nicht so wie mein tollpatschiger Ati hier.“

Das war genau der Augenblick, wo Ryou und Bakura, sich gleichzeitig auf die Zähne bissen, direkt aufstanden und abhauten, wo man sie dennoch von weiten her lachen hören konnte.
 

Atemu sah Yugi einfach nur an, seine Wangen welche nun peinlich berührt rot anliefen, gaben seinen Scharm preis.

Gott…wie Yugi von ihm dachte…das war ja nicht auszuhalten, zudem durfte niemand… aber wirklich niemand, so mit ihm reden, egal ob Yugi oder sonst wer und schon gar nicht, ihn wie ein kleines Baby behandeln.

Er wollte lospusten, sich verteidigen. Die Hand Wegschlagen, doch nichts entkam seiner Kehle, rein gar nichts. Er hörte nur sein Herz in seinen Ohren widerhallen.

Yugi nahm dann aber die Hand weg, und kicherte auf.

„Und Humor sollte er haben…frech sein…er muss mir Kontra bieten“, ergänzte Yugi das Ganze noch, ehe er rasch zur Getränkekarte griff.

„Schmeckt der Mojito?“

„Ähm ja“, Atemu pustete stark die Luft aus seiner Lunge. Er hatte das Gefühl zu erstricken. Er zog leicht an seinem Strohhalm, schmeckte die Minze in seinem Getränk.

Yugi sah heute so gut aus, so richtig und vor allem schien dieser verdammt gut gelaunt zu sein und was war mit ihm selbst, Atemu? Alle seine Vorsätze, einmal ganz normal mit Yugi zu sprechen, liefen den Bach herunter. Er wollte mit ihm trinken, ihn sogar zum Tanzen animieren, aber irgendwie, spürte Atemu, das seine Fantasie mit ihm durchgegangen war.

Rasch schaute er nach Bakura, welcher aber mit seinem Bruder an der Bar stand. Sie lachten, er wusste nicht worüber, aber wahrscheinlich über ihn.

Yugi legte die Karte weg, kurz schaute er auch nach Bakura und Ryou, ehe ihm klar wurde, dass die Zwei ihn wohl alleine mit Atemu lassen würden. Innerlich seufzte er darüber, dennoch, Yugi lies sich nicht unterbekommen. Er hob die Hand, um die Kellnerin zu rufen.

„Ich hätte gerne einen Mojito“, sagte er lieb lächeln und Atemu lächelte dabei auch auf. Nahm er sein Getränk wohl doch noch an. Immerhin, konnte er heimlich etwas mit Yugi teilen.
 

„Wie…na ja, wie geht’s deinem Großvater?“, versuchte Atemu ein Gespräch aufzubauen, aber ehrlich gesagt, interessierte es ihn auch sehr.

„Mh…na ja“, Yugi wand sich wieder seitlich zu Atemu, er schien nach Worten zu suchen, wie es dem älteren vorkam.

„Es könnte ihm besser gehen, aber ich denke er wird bald wieder Heim dürfen….und dann sehen wir mal…hoffe ich“, erklärte Yugi. Er freute sich das Atemu ihn danach fragte, denn es klang mal wirklich ernst und interessiert.

„Das ist doch schön“, scheu lächelte Atemu auf, und Yugi lächelte einfach nur zurück.

Er sah Atemu in die roten Augen, welche heute irgendwie noch hübscher vor sich her schimmerten als sonst.

Dann sah er ihn kurz unauffällig aber doch so musternd an und Yugi viel auf, das der Mann der gerade neben ihm saß, wie immer heiß aussah.

War schon eine schlimme Mischung, so ein sexy Kerl und dann…. Na ja, er wollte gar nicht weiter denken.

„Hey…der ist ja schön“, Yugi betrachtete Atemus Hand, anschließend nahm er die Hand auch noch in seine.

Atemus Herz pulsierte auf, als er die geschmeidigen wirklich seidigen Finger Yugis an seiner Hand spürte, aber nur um sich neugierig den Ring an seinem Finger zu betrachten. Er war Silber, und mit kleinen Gravuren verziert.

„Von deinem Freund…oder doch Freundin?“, Yugi schaute wieder auf, und legte den Kopf leicht schief. Neugierig funken tanzten in seinen Augen umher.

Er wusste von tausend Ecken, dass Atemu Bisexuell war…aber irgendwie reizte es ihn gerade mehr herauszufinden.

„Ähm nein…von meiner Mutter“, Atemus Wangen nahmen an Farbe zu, am liebsten wollte er die Finger, welche gerade einfach nur seine Hand berührten, halten und zu sich ziehen.

Seine ganze Hand kribbelte so schön.

„Auf was stehst du eigentlich mehr...Frau oder Mann?“, Yugi hielt mit Absicht Atemus Hand. Es war eben Yugi, der gerne flirtete, Nähe suchte, auf eine Charmante Art und Weise.

Er mochte es mit Männern zu spielen. Solange es dabei blieb, wenn er mehr wollte, war er nicht so.

Dann war er der schüchterne…traute sich keinen Schritt zu machen, aber meistens, wurde er selbst eh immer angeflirtet. Irgendwie hatte Yugi da verdammtes Glück.

„Eher Männer“, nuschelte Atemu peinlich berührt auf. Yugi betrachtete die Hand, ein schmunzeln haftete auf seinen Lippen, dann aber wendete er die Hand um, und sah in Atemus Handinnenfläche.

Kurz legte er einen Finger ab, strich ihn von Atemus Handballen, hinunter bis über dessen Finger, ehe er die Hand wieder los ließ, und sich seinem Getränk widmete, was nun auf dem Tisch stand. Atemu hatte wirklich schöne Hände, wie es ihm auffiel. Vorher noch nie.
 

Atemu aber saß etwas bedippst da. Yugi hatte ihn gerade berührt…aber wie. Noch immer rieselte seine Hand. In seinem Magen schlichen sich Vorboten der Freude. War das etwa ein Flirt? Mit noch immer leichten roten Wangen, sah er dabei zu, wie Yugi sein Getränk probierte.

„Geht’s…ah“, Atemu verzog schmerzhaft das Gesicht, als ihm wieder bewusst wurde, das er gerade wieder Müll reden wollte.

„Schmeckst denn?“, korrigierte er sich.

Yugi nickte, und zog dabei an dem Strohhalm.

„Ja…sehr gut, frisch und Minzig“, Yugi lächelte auf und hielt das Getränk weiter in seinen Händen.

Kurz schaute er wieder nach Ryou, aber er sah ihn nicht mehr. Tief seufzte Yugi in sich hinein.

In letzter zeit fand er Atemu zwar netter, auch lieber, aber mit ihm reden konnte er immer noch nicht wirklich. Ein wirklich schlechter Gesprächspartner, und Yugi sprach gerne lange und vor allem, sinnvolle Unterhaltungen.

Ach, das war doch zum kotzen.

Aber Yugi wollte seine Laune nicht umstimmen, er schaute sich einfach in dem Lokal etwas um. Es war wirklich sehr schön hier. Viele gemütliche schwarze Ledersofas, vor welchen immer niedrige kleine dunkle Tische standen.

Die Wände waren schön bemalt, und rotes Licht schimmerte aus kleinen Leuchten. Die Musik war sehr modern. Yugis Fuß tippte im Takt dazu mit.
 

Atemu hingegen betrachtet wie immer nur Yugis Seitenprofil. Nie schaute Yugi ihn lange in die Augen. Und nie sprachen sie lange miteinander. Warum konnte er das nicht ändern…warum nur?

Wütend presste er seine Hände um das Glas, er wollte es am liebsten zerdrücken. Aber das stabile Cocktailglas hielt ihm stand.

Hilfe suchend schaute er wieder zu Bakura, dieser rollte aber nur mit den Augen, als er den verzweifelten Blick Atemus einfing.

Er hob die Hände, und bewegte sich leicht nach vorne. Er sagte ihm damit, na los, mach schon, geh ran! Atemu schluckte, noch immer hämmerte sein Herz gegen seine Brust.

Wieder sah er zu Yugi, da saß er, das was er haben wollte. Jener, der seine ganzen Charakterzüge, nur mit seiner bloßen Anwesenheit vernichtete.

Er rutschte zaghaft einen kleines Stück näher. Jetzt konnte er ihn auch noch riechen. Dieser betörende gute Geruch. Diese süße Vanille. Er liebte diesen Geruch, sperrte ihn in seinen Gedanken sogar ein.

„Gefällt es dir hier…das erste mal…oder...also, du bist das erste Mal hier?“, hörte Yugi den leicht zerfetzten Satz Atemus, also wand er isch lächelnd wieder zu ihm herum.

„Ja, das erste Mal. Ich gehe nicht so oft aus, und wenn, dann eher ins Roxy“, Yugi lächelte freundlich, irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, das Atemu ihm ein Gespräch aufdrängen wollte, aber immerhin noch besser, als Löcher in die Luft zu starren, dachte er.

„Ah, das Roxy“, meinte Atemu, aber so, als wüsste er warum.

„Kennst du das?“

„Welcher Mann, der auf Männer steht kennt es nicht?“, Atemu schmunzelte verlegen, doch dann schüttelte er den Kopf. „Bin da mit 16 oft da hin…und so.“

„Ah ja“, Yugi nippte erneut an seinem Glas, er betrachtete sich Atemu. Er sah wirklich älter aus als viele andere, aber vom Verhalten her würde er ihm noch keine 18 Jahre geben.

„Wie alt bist du eigentlich?“

„Ich?“

„Nein…der Heini da hinten“, Yugi zeigte auf einen Kerl, der ihm gar nicht gefiel, Atemu aber senkte verlegen den Kopf. Er hätte ausflippen können.

„19“, nuschelte Atemu.

„Ich werde erst im April 18…freu mich drauf, dann darf ich endlich mal Auto fahren“, Yugi grinste frech auf, ja was freute er sich auf seinen Führerschein. Genauso wie jeder andere wahrscheinlich auch. Das lies Atemu schmunzeln, gar nicken, denn das konnte er gut nachvollziehen.
 

Yugi stellte sein Getränk ab, wieder betrachtete er Atemu. Es war ihm unbegreiflich, warum dieser Mann, so unsicher war. So ohne Selbstbewusstsein. So scheu, und immer so verdammt Nervös.

„Warum bist du eigentlich so…na ja, ich sag mal, so schusselig?“

Atemu senkte den Kopf, auch erstellte sein Glas ab.

„Oder machst du das mit Absicht, weil eigentlich trifft es ja immer nur mich“, fügte Yugi noch hinzu.

„So bin ich eigentlich gar nicht“, Atemu nuschelte verlegen auf, er legte beider seine schwitzigen Hände aufeinander, nur um sich Beschäftigung zu geben.

„Und uneigentlich?“, Yugi versuchte Atemus Augen einzufangen, doch vergebens, er merkte wie sehr sich dieser Mann gerade doch schämte.

„Also…die meisten halten mich für unnahbar…lässig und…so“, piepste Atemu kleinlaut auf, das Yugi das jetzt wohl nicht glauben würde, war ihm klar.

„Ah ha“, Yugi hob skeptisch die Augenbraue, und behielt jedes Kommentar für sich.
 

„Ja schon klar“, Atemu schaute frustriert auf und schon hatte er Yugis ganze Aufmerksamkeit.

„Ich will gar nicht mal ansatzweise wissen was du von mir denkst…aber…verdammt so bin ich nicht“, gab Atemu barsch zu, aber zu gleich auch so verzweifelt zu verstehen.

Yugi schaute ihn fragend an, erstens, Atemus Stimme klang zum ersten Mal feste, und zweitens, der Satz war vollständig.

„Eigentlich denke ich nicht viel über dich Atemu“, Yugi seufzte auf. Er senkte leicht den Kopf und nahm sein Getränk wieder zu sich.

„Du gehst mir manchmal ganz schön auf die Nerven….und du bringst mich ziemlich oft in peinliche Situationen, aber böse bin ich dir deswegen nicht…warum auch, du machst es ja nicht mit Absicht…oder?“, Yugi schaute zum Schluss wieder hinauf, und Atemu schüttelte den Kopf, was Yugi wieder lächeln ließ.

„Na ja…und sonst, wir kennen uns nicht….du stotterst ganz schön viel…und wirklich unterhalten kann ich mich auch nicht mit dir…so kann und sollte man sich kein Bild von jemanden machen“, gab Yugi zu verstehen, er versuchte dabei nicht verletzten zu klingen.

„Es gibt eben so eine Sympathie in meinem Leben, die einen mag ich, und die anderen nicht…du hängst da irgendwie voll dazwischen“, Yugi lächelte leicht matt auf.

„Es gibt Tage da könnte ich dich umbringen, dann Tage, wo ich nur den Kopf über dich Schüttelen muss…aber bis jetzt gab es auch zwei kleine Tage…wo ich dich sehr liebenswürdig gehaltne habe“, Yugi lächelte leicht verschämt auf, Atemu aber sah ihn neugierig an.

Zwei Tage waren nicht viel, aber er wollte wissen welche.

„Und welche Tage?“, druckste er herum.

„Wo du mir die Kekse geschenkt hast, und im Cafe, das war sehr aufmerksam von dir“, gestand Yugi leicht verschämt. So wirklich in die Augen Atems sehen konnte er dabei nicht.

Atemu lächelte zaghaft auf, sein Herz schlug nur noch fester in seiner Brust. Rasch nahm er sein Glas, und trank erneut einen schluck um seine Kehle zu befeuchten.

Dann aber war sein Glas leer, und er brauchte dringend noch was zu trinken, dessen war er sich sicher.

Also winkte er nun auch der Kellnerin zu.

„Oh bestellst mir auch noch einen mit…sind echt lecker“, Yugi lächelte versohlen auf, Atemu blinzelte ein paar mal, als er verstand, gar bemerkte, das Yugi wieder zweideutig sprach.

„Irgendwie verboten“, Yugi grinste breit auf, und Atemu betrachtete ihn einfach. Verdammt, er hatte immer gute zweideutige Sprüche auf Lager, warum jetzt nicht. Lag es an Yugis Stimmlage, an dem kleinen Sex in seinen Augen?

„Ja was darfst sein?“, hörte Atemu die Kellnerin, rasch nahm er Yugi Getränk ab, und übergab es der Kellnerin, die direkt neben Yugis stand.

„Machen sie noch mal zwei von denen“, Atemu beugte sich vor, er wollte auf das Glas zeigen, doch dabei schlug seine Hand nervös wie sie war, auf das Tablett. Im gleichen Augenblick krachte es.

Atemus Augen verdoppelten sich, wurden schockiert groß.

Seine Wangen aber glühten peinlich berührt auf.

„Na super“, hörte er die Kellnerin noch seufzten, welche gleich wieder ging, wahrscheinlich um ein Handtuch zu nehmen.

Yugi aber saß einfach nur da, die Hände gehoben, starr wie eine Statur.

Zwischen seinen Beinen hingen Reste von Eiswürfel, und Getränken. Sogar angebissene Ananasstücke hatten Platz auf seiner Hose gefunden.

Auch am Bauch war er komplett nass.

Ihm fehlt einfach alles um Atemu jetzt anzufratzen. Er wusste nicht warum, er konnte einfach nichts mehr dazu sagen.

Eigentlich hätte er es ja wissen müssen, was war er auch so blöd und setzte sich direkt neben ihn hin?
 

„Hier bitte“, die Kellnerin übergab ihm ein Tuch, Yugi stand damit langsam auf, stellte die Gläser auf dem Tisch ab, welche links und recht, gar zwischen seinen Beinen platz gefunden hatten.

Anschließend versuchte er sich etwas trocken zu machen.

Tief stöhnte er auf, als ihm deutlich wurde, dass er jetzt nasse Klamotten hatte.

Etwas seufzend sah er zu Atemu, welcher ihn wie ein kleines Reh ansah.

„Ich könnte mich jetzt aufregen…aber“, Yugi zuckte hilflos mit den Schultern. Er konnte es nicht. Erstens wegen dem Blick Atemus, zweitens, weil er es irgendwie geahnt hatte.

„Tut mir leid“, nuschelte Atemu leise vor sich her, Yugi aber gab nur ein tiefes Seufzen von sich.

Er wollte doch einen schönen Abend haben und nun stand er hier mit nassen Klamotten.

Rasch zog Yugi seine Weste aus, nur um festzustellen, das sein Hemd darunter auch nass war.

„Ich gebe dir meines“, Atemu stand rasch auf, und zog sein Hemd aus. Es war schwarz, und an Atemu sehr Enganliegen, und darunter trug er ein Ribbshirt.

Yugi betrachtete das ganze, immerhin bekam er was zu sehen, für diesen scheiß.

„Bitte“, Atemu hielt es ihm hin, und Yugi nahm es an.

„Danke“, meinte er leicht grummelnd, ehe er damit auf die Toilette verschwand.
 

„Ah~“, Atemu schlug sich beide Hände vors Gesicht und lehnte sich zurück, das konnte doch alles nicht war sein.

„Und wie läuft es“, Bakura grinste ihn schelmisch an.

„Ha, ha“, gab Atemu beleidigt von sich, dumme Frage aber auch.

Ryou sah ihn schmunzelnd an.

„Du hast einen Knall Ati“, Ryou stupste Atemu an, dieser aber rollte nur mit den Augen. Auf die dummen Sprüche konnte er jetzt gut und gerne verzichten.

„Ich geh Heim“, Atemu erhob sich, doch Bakura und Ryou drücken ihn gleichzeitig an beiden Schultern wieder hinunter.

„Du stehst jetzt deinen ´Mann´ und bleibst hier sitzen!“

„Genau und außerdem gibst du ihm einen aus, oder mehrere und du redest mal anständig mit ihm“, fügte Ryou noch hinzu. Atemu aber sah beide hilflos an.

„Du schaffst das…zeig ihm, wer du wirklich bist“, Ryou lächelte ihn aufmunternd an, was Atemu lächeln lies, gar neuen Mut gab.

„Und außerdem findet er dich ziemlich sexy“, Bakura grinste, aber auf Atemus fragenden Blick deutete er auf Ryou.

„Sagt er oft…und er findet deine Augen geil“, Ryou lehnte sich zur Sofalehne, und grinste süffisant auf.
 

„Toll…und was ist mit dem Rest?“

„Das liegt an dir“, Ryou schmunzelte. Atemu aber sah ihn bittend an, ihm jetzt irgendwie zu helfen, denn er wusste, alleine schaffte es nicht.

„Sei mal locker Atemu, du hockst da, wie eine Statur…lehn dich mal zurück und atme mal tief durch“, meinte Ryou, und Atemu tat es auch wirklich.

„Zudem mag Yugi Komplimente, aber bitte nicht, wie deine Augen sind so toll oder sonst so einen oberflächlichen Mist“, fing Ryou an und Atemu hörte aufmerksam zu.

„Die bekommt er oft zu hören…er mag das auch, aber für eine Beziehung, kein guter Anfang für ihn. Darauf würde er nur eingehen, wenn er Sex haben wollte“, erklärte Ryou, und Atemu nickte wie ein Schulmädchen, ganz brav auf.

„Sag ihm einfach was du an ihm magst…oder was dich fasziniert an ihm und du wirst sehen, er springt an…denn so was kennt er eher selten“, Ryou schaute auf, und sah wie Yugi wieder auf sie zu gab.

„Ganz locker Ati“, flüsterte er noch, ehe er gleich Yugi fragte was denn passiert sei, denn seine Hose war deutlich nass. Was Yugi mehr als nur peinlich war.
 

Ja ganz locker! Diese Worte flüsterte Atemu, als Yugi sich wieder neben ihn setzte ziemlich oft zu.

Yugi aber legte rasch seine Jacke über seinen Schritt…das sah ja aus als hätte er in die Hose gemacht, und als die Jacke darüber war, fühlte er sich sichtlich wohler.
 

Yugi aber war leicht verwirrt, denn noch nie hatte er darauf geachtet wie Atemu roch, doch nun war er wegen des Hemdes umgeben von diesem Geruch. Er roch richtig anreizend gut, wie er fand. Himmel, das war ja nicht auszuhalten, und brachte Yugi leichte unanständige Gedanken in den Kopf. Das roch so männlich und stark…das passte gar nicht zu Atemu, wie Yugi meinte.
 

Bakura und Ryou verabschiedeten sich rasch wieder, sie wollten zusammen eine Partie Billard spielen. Atemu versuchte aber locker zu bleiben, was ihm mehr als nur schwer viel.

„Danke…das…ja das du so nachsichtig immer mit mir bist“, hörte Yugi eine leise verschämte Stimme.

Also sah er wieder zu Atemu, der sich nun etwas gelockert hatte, und wie zu Hause auf seinem eigenen Sofa saß.

Yugi lächelte schwach auf, das gefiel ihm schon besser.

„Jeder andere hätte mir den Tod deshalb gewünscht….das schätze ich sehr an dir…und deine Gepult mit mir“, fügte Atemu noch beschämend hinzu.

Yugi aber sah Atemu verlegen an, seine Wangen färbten sich leicht rosa. Selten bekam er solche kleinen Komplimente, und sie taten so gut.

„Dankeschön“, Yugi senkte verschämt den Kopf und Atemu konnte zum ersten Mal beobachten, wie süß Yugi doch wirklich sein konnte. Oh das war ja nicht auszuhalten, dieser wirklich schmeichelnde verlegende Blick. Sein Herz raste weiter auf, aber auch Yugis Herz bekam eine kleine Ladung an positiven Gefühlen.

Sehr bescheiden, meinte Atemu gedanklich, was ihm auch arg gefiel. Denn Yugi war geduldig mit ihm, und er hatte sehr große Nachsicht. Er selbst hätte sich selbst umgehauen, oder innerlich verflucht, aber Yugi war da anders…er war schon immer anders.

So liebevoll, so warmherzig, so frech, so süß, etwas schüchtern, so vorsichtig und zurückhaltend, in gewissen Situationen.

Yugi sah beschämend auf, er sah über Atemus Arme, welche er schon immer etwas kräftiger fand. Sie waren muskulös und hatten eine leichte bräune. Wirklich sehr attraktiv, wie er fand, doch seine Augen hielten an dessen Lederkette an.

„Was ist das“, Yugi hockte sich näher zu Atemu. Er hob die Hand und griff nach dem Anhänger an der Kette.

Es war ein rundes Plättchen, auf dem Yami stand.
 

„Ähm“, Atemus Herz raste. Yugis Haar kitzelten seine Haut, schon wieder so nah. Er wusste nicht ob er im siebten Himmel schweben, oder vor Aufregung explodieren sollte.

Tief amtet er ein und lächelte auf.

„Das“, er schaute wie Yugi auf den Anhänger.

„Hatte mir Bakura zu meinem 16ten Geburtstag geschenkt…mein Spitzname“, Atemu lächelte, als er sich darin erinnerte.

„Yami?“, Yugi lies die Kette los, und sah direkt in Atemus rote Augen. Wirklich hübsche Augen.

„Ja…ich wurde früher Yami genannt, nur seid dem ich älter geworden bin, viel der Name irgendwie weg.“

„Warum…kommst dir dann böser vor“, Yugi kicherte auf, weil die Vorstellung, Atemu sei ein Yami, war ja wohl zum totlachen.

„Ich bin ein Yami“, Atemu beugte sich vor, sein Herz zerplatzte dabei, dennoch sah er Yugi tief in die Augen. Dein Blick war süffisant, tief und dunkel.

Yugi schluckte, und hockte sich rasch wieder zurück.

Was war denn jetzt mit dem los?

Nicht das es Yugi nicht gefiel, ganz im Gegenteil, aber es war so merkwürdig auf einmal.
 

„So, so“, Yugi grinste leicht dreckig auf, schüttelte dann aber den Kopf. Was dachte er da bloß über Atemu. Himmel, der gefiel ihm doch nicht...nein, nicht der trottelige und kindische Atemu.

Gutes aussehen alleine reichte eben nicht aus…schon lange nicht mehr. Zumindest für Yugi.

„Ähm…hier also für dich“, meinte Atemu und griff nach dem Cocktailglas, Yugi aber riss die Augen auf, und nahm es rasch Atemu ab.

„Danke, sehr nett, aber ich nehme es mir selbst“, meinte Yugi leicht hastig aus angst, nochmals was über zu bekommen.

Atemu lächelte gequält auf, böse nehmen konnte er es ihm wirklich nicht.

„Tut mir leid….ich….ach“, Atemu schüttelte über sich selbst den Kopf, er kam sich so bescheuert vor.

„Was hast du denn Atemu?“, Yugi legte eine Hand auf Atemus Schulter, und sah ihn besorgt an.

„Du wirkst immer so steif, und nervös, und total unkonzentriert….quält dich was?“, meinte Yugi. Atemu hörte es. Er horchte den leisen, wirklichen zarten, aber doch so besorgten Worten Yugis. Es klang so aufrichtig und ehrlich. Eben den Eindruck, denn er schon immer von Yugi hatte.

Langsam hob er den Kopf, seine Augen schienen ängstlich, und scheu zu sein.

„Ja“, Atemu biss sich leicht auf die Lippen, doch Yugis Augen, haftete sich an ihnen fest. Das Grün schimmerte immer so schön, und so lange, und vor allem so nah, hatte Atemu noch nie in dessen Augen blicken können. Er hätte drin versinken können.

„Du quälst mich.“
 

Yugi blinzelte ein paar Mal, er lies rasch seine Hand von Atemu los, und sah diesen perplex an.

„Hab ich das jetzt laut gesagt?“, Atemu sprang auf, er blinzelte genauso dumm wie Yugi und schien fassungslos darüber, was er gesagt hatte.

„Ich quäle dich?! Ich!“, Yugi deute mit dem Finger auf sich, er fühlte sich gerade total verletzt und verarscht. Er würde Atemu quälen, mit was denn…wie denn? Das war doch umgekehrt…er quälte ihn doch immer.

„Das...das hast du jetzt vollkommen falsch verstanden“, versuchte Atemu es noch gerade zu biegen. Yugi schaute dennoch böse auf, doch sein blick erwartete sofort auf der Stelle eine Erklärung.

„Du bist halt schuld…das ich dir immer was überkippe…oder sonst was.“

„Bitte?“, Yugi stand nun auch auf, er pustete los und schwang seine Jacke über seine Schultern.

„Das muss ich mir nicht bieten, nicht von dir“, Yugi ging mit rasenden schritten aus der Bar. Er war auf hundertachtzig.

Er wäre selbst schuld…er! Am liebsten hätte er Atemu angeschrieen, aber das war nicht seine Art. Aber eine Backpfeife, das hätte er verdient. Grummelnd, ging er hinaus, und kickte wütend, über diesen verdammten Abend einen Stein vor seinen Füßen weg, ehe er nach Hause ging.
 

„Warum kann ich nicht einfach meine Klappe halten?“, sprach Atemu sich wehleidig zu, er ließ sich seufzend und schuldbewusst ins Sofa knallen.

Er war doch verflucht….total durch den Wind.

Das konnte doch nicht so weiter gehen und jeglicher Versuch, diesen Kerl zu vergessen, hatte auch nichts gebracht, eigentlich wurde es von Tag zu Tag schlimmer, als er es mal versucht hatte.

Yugi hatte das ganze einfach in den vollkommenen falschen Hals bekommen. Aber seine Wortwahl war ja auch wieder mal für die Katz.



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  Usaria
2017-12-06T20:42:48+00:00 06.12.2017 21:42
Ich musste über das ganze Kapitel hin weg schmunzeln und kichern! Ich finde es so toll, dass du Yugi hier mal etwas frecher und auch selbstbewusster darstellst. Dies findet man selten. Meistens wird er als der schüchterne kleine Junge dar gestellt. (ja leider ist er in meiner FF auch nicht viel anders, ich bemühe mich zwar aber irgenwie - ich bekomms nicht hin)

Yugi wird sich bestimmt schon fragen, jedes mal wenn er Atemu sieht, was wohl dieses mal geschieht. Bei der Szene mit der Wange musste ich noch besser Schmunzeln. Aber Ryo und Bakura sind aber auch gemein! Könnten doch den armen Ati etwas unterstützen. Wenn sie schon merken, dass er Hilfe braucht.
Von:  jyorie
2012-03-02T04:06:33+00:00 02.03.2012 05:06
Hab immer noch ein Grinsen im Gesicht. Ach war das wieder ein schönes Kapitel! Ich liebe deinen ati egal ob böse oder so süß verpeilt wie hier!

GutN8
Jyorie :)
Von:  molavia
2010-12-20T15:25:08+00:00 20.12.2010 16:25
*Ryou nachmach und fett grins* konnt's mir ned verkneifen xD
Ryou is echt fies .... ich mag ihn x)
Wenigstens stottert Atemu jetz nur noch, yeah, ein Fortschritt ^^'
Ryou weiß nich, das Atemu die Briefe schreibt Oo wow hät ich jetz erlich nich erwartet X.x
Boar, Yugi sein doch nich so gemein zu dem armen Ati (<< schöner Spitzname mag ich^^)
OMG Ati passiert auch wirklich imma irgendein Scheiß und warum triffts dann imma Yugi??
Mein Gott Atemu, das hätte man auch anders sagen können, weil das mit der Tollpatschigkeit is kein gutes Beispiel ^^' >.<
Von:  Goku17
2010-06-20T01:31:22+00:00 20.06.2010 03:31
erstens: böser yugi, nich imemr nur one-night-stands haben
und zweitens: ati, du bist ein depp XD" *nur soviel dayu sag*
Von: abgemeldet
2010-01-03T18:21:53+00:00 03.01.2010 19:21
Atemu ist echt eine Wucht in der Story... kann mir das richtig gut vorstellen... einfach nur zum Lachen aber auch heulen... so wird das ja nie was werden.... und nun auch noch der letzte Satz... auweia wie soll das nur weitergehen, na ich bin mal gespannt und nehme mir noch rasch das nächste Kapi vor....
Von:  KaitoDC
2010-01-03T16:33:25+00:00 03.01.2010 17:33
ach gott, Atemu! manchmal könnte ich ihn wirklich zum Mond schießen mit seiner Wortwahl!!! *kopfschüttel*
ach herrje... aber Atemu tut mir schon irgendwie Leid. so hoffnungslos verloren... . Aber die Szene mit dem Yami war wirklich cool, muss ich schon sagen ;)
eigentlich war dieses ganze Kapitel ganz witzig, der Anfang war echt genial! Aber das Ende... echt Ati... . Na dann mal schauen, wie's weiter gehen wird mit dem ganzen Chaos.
ein großes Lob, tolles Kapitel!
lg
KaitoDC
Von:  LostTenshi
2010-01-03T15:25:36+00:00 03.01.2010 16:25
Ojeeee, der arme Atemu, aber das mit dem Yami *gänsehaut bekomme* Für ne sekunde, war da unsere Yami, *sabber* Davon hätte ich gern noch mehr hehe.
Schreib schnell weiter, bin schon ganz kribbelig. Hoffentlich ist Yugi jetzt nicht ewig sauer auf unseren Ati. *dackelblick*

knuddel
Von: abgemeldet
2010-01-03T11:46:29+00:00 03.01.2010 12:46
och mensch der arme atiXD
ich find das niedlich das er so trottelig is aber er tut ein wiederum leid^^
alles war prima bis zum schluss
ich find die ganze ff zum schiessen wie die beiden sind^^

lg chibi-yugi
Von:  mu_chan
2010-01-03T10:00:31+00:00 03.01.2010 11:00
klasse kapitel!!
eigentlich ic ja der abend soweit ganz gut verlaufen!!!
bis halt ati diesen spruch gelassen hat!!!
hoffen wa mal das es wieder wird zwischen den beiden und auch bald mehr!!
freu mich schon wenn es weiter geht!!
glg mu_chan


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