Zum Inhalt der Seite

Affection

[NejiTen]-Adventskalender 2oo9
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

24. Dezember ~ Die Suche nach dem Schnee

Es war einmal ein Dorf mit dem Namen Konoha. Das Dorf lag im Reich des Feuers, doch trotzdem gab es einen Winter. Er war kalt und klirrend, die Bäume waren kahl, die Tiere hielten Winterschlaf und die Bewohner des Dorfes gingen nur dick eingepackt nach draußen. Zu dieser Zeit waren die Häuser geschmückt, Lichter leuchteten überall in der Dunkelheit und es gab sogar einen Markt. Es ging schließlich auf Weihnachten zu und die Dorfbewohner waren traditionell eingestellt. Doch eines fehlte.

War es Frühling, so blühten die Blumen auf, die Tiere erwachten aus ihrem Winterschlaf, Vögel begannen zu singen, die Erde erwachte wieder zum Leben.

Im Sommer herrschte glühende Hitze, man sah die Wärme auf den Straßen flirren, Seen und Eisdielen waren der liebste Aufenthalt der Dorfbewohner, alles schwitzte und erfreute sich am guten Wetter.

Wurde es dann Herbst, verloren die Bäume ihre saftige grüne Färbung. Die Blätter wurden gelb und rot und braun, der Wind pfiff um die Häuser, es regnete, es gewitterte, es stürmte. Die Dorfbewohner blieben lieber im Haus und tranken Tee.

Es gab alles in Konoha, bis auf eines. Kein Dorfbewohner hatte es je in Konoha schneien sehen. Die Shinobi und die Leute, die anderen Ländern Besuche abstatteten, hatten bereits Schnee gesehen – doch wer noch nie aus Konoha herausgekommen war, der kannte ihn nur aus Erzählungen. Vermisst wurde dieser Schnee jedoch nie – denn was man nicht kannte, konnte man auch nicht vermissen.

Nur ein Mädchen, eher eine junge Frau, stand jeden Winter sehnsüchtig am Fenster und hoffte auf Schnee. Sie hieß Tenten und machte ihrem Namen alle Ehre. Sie war bereits in aller Herren Länder gewesen, hatte dort Aufträge ausgeführt, denn sie war Shinobi.
 

Es muss vor sechs Jahren gewesen sein, da war Tenten mit ihrem Team, bestehend aus Sensei Gai, Rock Lee und Neji Hyuuga, im Reich des Schnees. Sie hatten dort einen Auftrag auszuführen und kaum hatten sie die Grenze überschritten, wehte ihnen schon ein kalter Wind entgegen und wohin sie auch blickten war alles weiß. Dicke weiße Flocken fielen vom Himmel und legten sich auf die Erde.

Was das sei, hatte Tenten damals erstaunt gefragt.

Es sei Schnee, lautete damals die Antwort ihres Senseis.

Tenten war begeistert. Noch nie hatte sie Schnee gesehen, nur davon gehört. Eine Schneeflocke landete auf ihrer ausgestreckten Hand und sie betrachtete diese verzückt, ehe die Schneeflocke weg schmolz. Sie hinterließ eine Wasserpfütze auf der Hand des Mädchens. Tenten strahlte. Auch wenn sie die Schneeflocke nicht genau betrachten konnte, erkannte sie doch kurz das filigrane Aussehen des Phänomens.
 

Seit diesem Tag sehnte Tenten jeden Tag des Winters den Schnee herbei, doch immer wurde sie enttäuscht. Niemand im Dorf wusste, warum es nicht schneite und viele Wissenschaftler und Neugierige hatten sich bereits die Zähne an dieser Frage ausgebissen. Wilde Spekulationen machten die Runde, doch es gab keinerlei Beweise oder Hinweise, dass auch nur eine von ihnen zutraf.
 

Auch heute stand Tenten vor dem Training am Fenster und sah nach draußen, in der Hoffnung, es möge schneien. Doch bisher hatte sich noch nichts getan, es herrschte weiter klirrende Kälte, aber von Schnee war weit und breit keine Spur. Tenten war enttäuscht, hatte sie doch gestern Abend extra ganz fest daran gedacht, wie sehr sie sich über Schnee freuen würde und dass ihr auch nur ein bisschen davon als Weihnachtsgeschenk schon genügen sollte. Bis Weihnachten war es nämlich nicht mehr lange hin – zwei Tage noch, um genau zu sein. Weiße Weihnachten wären ein Traum für Tenten!

Sie sah auf die Uhr. Zeit, um aufzubrechen. Ihr Sensei wäre sicher nicht erfreut, käme sie zu spät zum Training.
 

Kaum am Trainingsplatz angekommen, schallten ihr schon Begrüßungsrufe entgegen.

„Warum schaust du so traurig?“, fragte Lee, „Ist es wieder der Schnee?“ Traurig nickte Tenten, doch Lee wollte sie aufmuntern: „Es muss doch möglich sein, dass es in Konoha schneit. Ich werde dir helfen, Tenten! Das ist unsere neue Mission: die Suche nach dem Schnee.“ Tenten lächelte. Auf ihre Kameraden war doch immer Verlass und sogar ihr Sensei gab ihr einen Ratschlag: „Schau einmal in der Stadtbibliothek nach. Dort sind die gesammelten Werke der Wissenschaftler, die sich mit dem Phänomen Schnee beschäftigt haben. Vielleicht findest du dort brauchbare Informationen.“ Artig bedankte sich Tenten.

Lee war begeistert. Er wollte sofort anfangen, seine neue Mission zu bestreiten und es dauerte nicht lange, da hatte er schon die erste Idee: „Lasst uns den Schnee besingen! Vielleicht fängt er dann an zu fallen.“ Und sogleich begann er.

Ihr Sensei Gai fiel sofort mit ein und nach kurzem Überlegen fing auch Tenten an zu singen. Neji jedoch stand nur da und schüttelte den Kopf über seine Teamkameraden. Sie waren eben doch alle ein bisschen verrückt. Still und leise verschwand er; Training würde es heute gewiss nicht mehr geben, da konnte er sich auch mit Tentens Schneeproblem befassen. Auch, wenn es für ihn keinen Unterschied machte, ob es in Konoha schneite oder nicht, so sah er doch, wie unglücklich seine Teamkameradin über den momentanen Zustand war und er wusste schon lange, wie sehr sie sich jedes Jahr nach Schnee sehnte.

Doch Neji zog eine andere Methode der Erkenntnisgewinnung vor und so machte er sich auf den Weg.
 

Mittlerweile sangen unsere drei Helden seit einer halben Stunde die verschiedensten Lieder, ob es diese nun gab oder nicht. Dabei sangen sie mal lauter, mal leiser. Vielleicht mochte der Schnee ja kein lautes Gegröle, sondern eher zartes Flüstern – oder genau umgekehrt. Oder er mochte Gesang in einer Normallautstärke. Wer wusste das schon?

Sensei Gai, Lee und Tenten sangen noch eine Stunde weiter, bis sie fast heiser waren. Gesang war wohl nicht die Lösung gewesen. Eilig verabschiedete sich Sensei Gai. Er benötige dringend einen Tee, damit er morgen gesund und munter sei. So standen Tenten und Lee nur noch zu zweit auf dem Trainingsplatz und grübelten.

„Vielleicht braucht der Schnee einfach so etwas wie einen Anreiz oder eine Aufforderung“, überlegte Tenten.

Lee schlug die rechte Faust in seine linke Hand: „Das ist es! Es kommt kein Schnee, weil hier noch kein Schnee liegt. Wenn es etwas nicht gibt, kann es sich ja auch nicht vermehren.“

Tenten zog eine Augenbraue in die Höhe: „Wir können ja Papier in viele Fetzen reißen und auf dem Boden verteilen, damit es wie eine Schneeschicht aussieht.“ – Lee blickte sie begeistert an – „Lee, das ist Umweltverschmutzung, das machen wir nicht. Das hieße der Schnee bestimmt nicht gut.“ Lee gab sich geschlagen.

„Lass uns in die Bibliothek gehen. Vielleicht helfen uns ja die Bücher weiter“, schlug Tenten vor. So machten sich die Beiden auf den Weg.
 

Währenddessen war Neji bei der Hokage angekommen. Wenn einer um die Geheimnisse von Konoha wusste, dann ja wohl Tsunade, war sie doch das Oberhaupt des Dorfes.

Tsunade empfing Neji und hörte sich bereitwillig seine Ausführungen an. Doch auch sie wusste nicht viel über den Schnee. Sie selbst hatte bereits die Bücher in der Bibliothek gelesen und auch selbst Nachforschungen angestellt, doch wirkliche Ergebnisse hatte auch sie nicht herausgefunden.

Sie sah Neji an; nachdenklich legte sie ihr Kinn auf ihre gefalteten Hände.

„Es gibt noch genau eine Möglichkeit, eine einzige. Doch ich habe keinerlei Beweise für sie, es ist einfach nur eine Vermutung“, sagte Tsunade, „Ich weiß nicht, ob dir das weiterhilft.“

Doch Neji ließ sich davon nicht abschrecken. Und so weihte Tsunade ihn ein.
 

Tenten und Lee saßen jetzt bereits seit fast vier Stunden in der Stadtbibliothek, vor ihnen mehrere Stapel von Büchern.

„Ich verstehe es einfach nicht! Theoretisch müsste es schneien ohne Ende. Wir haben die richtige Temperatur und auch sonst stimmen die nötigen Zustände für Schnee“, rief Tenten verzweifelt aus.

Die Bücher hatten ihr nicht viel geholfen. Sie erzählten ihr nur das, was sie bereits wusste oder vermutet hatte. Zwar wurden in den Büchern viele verschiedene Theorien aufgestellt, warum es in Konoha nicht schneite, doch keine davon half ihr irgendwie weiter und teilweise gingen sie sogar vom einfach nicht Schlüssigen ins Lächerliche. Konohas Wissenschaftler in allen Ehren, aber manche Theorien konnte sie einfach nicht ernst nehmen. Warum sollte es auch nicht schneien, nur weil Konoha eine Stadtmauer besaß, so wie ungefähr mehr als jedes zweite Dorf? Das war nur Unsinn.

„Warte bitte einen Moment. Hier steht etwas von künstlichem Schnee“, Lee beugte sich tiefer über den dicken Schinken, den er vor sich auf dem Tisch liegen hatte, „Dabei schießt man Wasser in hoher Geschwindigkeit aus einer Schneekanone, das in kleine Tröpfchen zerteilt wird. Wenn die Luft kalt genug ist, dann gefrieren diese Tröpfchen sofort zu Schnee. Nun, kalt genug ist es ja, aber das mit der Schneekanone sieht eher schlecht aus. Oder besitzt auch nur einer in Konoha eine Schneekanone?“

Tenten schüttelte den Kopf. Das wäre zu schön gewesen, doch sie wusste ganz bestimmt, dass nicht auch nur ein Dorfbewohner so etwas wie eine Schneekanone besaß. Und bis Weihnachten ließ sich auch nichts Vergleichbares auftreiben, dazu reichte die Zeit einfach nicht.

„Ganz ehrlich, Tenten? Mir gehen die Ideen aus. Das Einzige, was mir noch einfallen würde, wäre, in das Reich des Schnees zu reisen und von dort den Schnee mitzunehmen“, Lee schaute Tenten an.

Diese lächelte und schüttelte den Kopf: „Das würde wohl nicht so gut klappen, denke ich. Der Schnee würde unterwegs wahrscheinlich schmelzen und wir können nicht genug Schnee für ganz Konoha transportieren. Das wäre viel zu viel! Und bis Weihnachten nicht machbar, dafür ist der Weg zu weit.“

Lee stand auf. Er wolle sie nicht enttäuschen, aber er sei wirklich müde und bräuchte eine Pause. Tenten nickte nur und er ging, jedoch nicht ohne sie zu ermahnen, nicht die ganze Nacht in der Bibliothek zu sitzen, obwohl diese vierundzwanzig Stunden am Tag geöffnet hatte. Tenten versprach, bald nach Hause zu gehen, lächelte ihrem Teamkameraden zu und wünschte eine gute Nacht.

Kurze Zeit später saß sie alleine an dem großen Tisch und schaute auf die vielen Bücher, die sich vor ihr stapelten und die sie heute alle schon durchgearbeitet hatten. Tenten seufzte. Ihr Blick wanderte nach links, um aus dem großen Fenster zu schauen. Es war bereits stockdunkel. Sie hatte gar nicht gemerkt, wie die Zeit vergangen war.
 

Jemand rüttelte an Tentens Schulter. Verwirrt schlug sie die Augen auf und bemerkte, dass ihr Kopf auf einem Buch lag. War sie etwa in der Bibliothek eingeschlafen? Langsam wurde sie wach und schaute sich um. Neji stand neben ihr, anscheinend hatte er sie geweckt.

„Was machst du hier?“, verschlafen schaute sie ihn an.

„Ich war schon bei dir zu Hause, aber du warst nicht da. Lee meinte, du wärst gestern noch in der Bibliothek geblieben und ich solle dort einmal nach schauen“, erwiderte Neji, „Ich dachte, du würdest dir vielleicht gern etwas ansehen.“ Jetzt lächelte er leicht und zog sie mit sich nach draußen.

Tentens Augen weiteten sich: „Aber wie ist das möglich?“

„Ich war bei Tsunade. Sie hatte nur eine einzige Erklärung: Hoffnung und Wünsche. Du hast es dir so sehr gewünscht, jedes Jahr auf’s Neue. Es scheint, als hätte dich jemand erhört“, Neji legte seine Hände auf Tentens Schultern.

Diese strahlte. Sie drehte sich um, warf die Arme um Nejis Nacken und rief laut: „Es ist ein Wunder, Neji, ein Weihnachtswunder! Mein Weihnachtswunder!“

Laut lachte Tenten. Wohin sie auch sah, überall war es weiß. Über Nacht hatte es geschneit.
 

So kam es, dass es zum ersten Mal in Konoha schneite und jeder Dorfbewohner wachte an diesem Tag auf, sah erstaunt nach draußen und erfreute sich an der ungewöhnlichen Pracht.

Und wenn der Wunsch nach Schnee in den Herzen der Menschen nicht gestorben ist, so schneit es auch heute noch jeden Winter in Konoha.
 


 

------------------------
 


 

Erst einmal: Fröhliche Weihnachten!
 

Da ist er also nun, der Heilige Abend! :) Ich hoffe, ihr feiert alle schön und lasst euch nett beschenken ;)
 

Ich muss ehrlich gestehen, ich hatte ganz schön Bammel, am 24. einen OneShot hochzuladen :D Ich hoffe, er hat euch gefallen :) Das mit dem Märchenstil hat leider nicht so ganz geklappt, aber naja.. Übung macht den Meister.

Über Meinungen, Kritik, Ratschläge freue ich mich immer ;)
 

Ansonsten noch schöne Feiertage, wunderschöne Ferien und einen guten Rutsch ins neue Jahr! :)
 

Liebe Grüße,

Sayuri



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kerstin-san
2009-12-24T14:11:19+00:00 24.12.2009 15:11
Hey!
Dir auch frohe Weihnachten. =)
Ja, wer wünscht sich nicht weiße Weihnachten?
Ich fand den OS schön. Wenn man das Wetter nicht selbst beeinflussen kann, dann muss man sich halt aufs Wünschen verlassen und wie man sieht klappt das auch manchmal. =)
lg
Kerstin


Zurück