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Affection

[NejiTen]-Adventskalender 2oo9
von

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17. Dezember ~ ‘Cause we all live in Harmony

„Bitte.“

„Nein.“

„Oh, bitte.“

„Ich sagte ‚Nein‘, Tenten.“

„Aber warum denn nicht, Neji?“ Mit großen Kulleraugen starrte die brünette Kunoichi zu dem Hyuuga-Erben auf.

„Tenten…“, erwiderte Neji nur warnend.

„Du glaubst, du kannst meine Bitte abschlagen?“ Empört stemmte Tenten die Hände in die Hüften, streckte die Brust raus und reckte das Kinn. Oder sollte sie besser mit ihren weiblichen Reizen spielen? Bei Ino klappte das immer, wenn sie wollte, dass Shikamaru mit ihr einkaufen ging…

„Das habe ich gerade getan.“ Neji drehte ihr den Rücken zu und stapfte durch den tiefen Schnee, der diese Nacht gefallen war, von ihr weg.

Entrüstet schürzte Tenten die Lippen. So einfach ließ sie sich nicht von ihm abservieren! Es war doch nur eine einfache Bitte, und er würde ihr wirklich eine Freude damit machen, ihr bei ihrer Nachmittagsbeschäftigung Gesellschaft zu leisten. Schließlich hatte sie sich für ihn bei diesem Wetter aus dem Bett gequält, nur damit er sein tägliches Training absolvieren konnte. Nun konnte er auch mal was für sie tun.

Sie rannte ihm hinterher und schlang die Arme von hinten um ihn, als sie ihn eingeholt hatte. Normalerweise mochte sie es nicht zu betteln, aber bei ihm machte sie gerne eine Ausnahme. Also kuschelte sie sich noch weiter an ihn. „Und ich dachte du magst mich…“, schnurrte sie leise.

Mit einem Grinsen stellte Tenten fest, dass Neji ein leichter Seufzer entfuhr. Nur noch ein kleines Stück, und dann hatte sie ihn soweit. Wäre doch gelacht, wenn sie das nicht schaffen würde!

Neji befreite sich sanft aus ihrer Umarmung und drehte sich zu ihr um. „Tenten…“

Uh, dieser Tonfall war gar nicht gut. Der erhoffte Sieg rückte dabei unglücklicherweise in unerreichbare Ferne.

Tenten versuchte es erneut mit ihrer zuvor gestellten Frage. „Also magst du mich nicht.“ Trotzig verschränkte sie die Arme vor der Brust und sah zur Seite.

Dann spürte sie Nejis warme Hand an ihrer kalten Wange und blickte unwillkürlich wieder in seine Richtung, war sofort wieder von seinen Augen gefangen, in denen leider die Absage stand, die sie nicht sehen wollte.

„Du weißt genauso gut wie ich, dass das nicht stimmt“, meinte er leise.

„Und warum schlägst du dann meine Bitte ab?“, flüsterte Tenten. Es ärgerte sie, dass ihr die Enttäuschung so anzumerken war. Sie hörte es selbst an ihrer Stimme.

„Tenten, du weißt, ich würde alles für dich tun-“

„Also ist das ein ‚Ja‘?“, unterbrach Tenten ihn mit einem plötzlichen breiten Lächeln. Vielleicht war sie ihm ja doch so wichtig, wie er ihr gesagt hatte. Sollte er es ruhig beweisen!

„… aber das ist einfach nicht mein Ding“, beendete Neji seinen Satz und wandte schon fast betreten den Blick ab.

Tentens Lächeln erstarb auf der Stelle. Wut stieg in ihr auf, eine Wut auf ihn und auch auf sich selbst. Sie hätte doch erwarten können, dass so etwas passierte. Aber nein, sie hatte es ja versuchen müssen, weil sie dachte, dass sie ihm wichtig wäre.

„Schön“, brachte sie schließlich hervor und brach damit das Schweigen der beiden. „Schön. Wie schade, dass ich glauben musste, dass du mich liebst und wirklich alles für mich tun würdest. Sogar ein paar doofe und langweilige Weihnachtsgestecke basteln. Aber unser werter Hyuuga-san, der große Weihnachtsmuffel, schlägt seiner Freundin ja selbst so einen banalen Wunsch aus.“ Es tat gut, ihrer Enttäuschung Luft zu machen. Auch wenn sie sich dabei kindisch aufführte. Doch… es tat wirklich einfach nur gut.

Mit erhobenem Kinn stolzierte Tenten an ihm vorbei und packte ihren Rucksack, den sie an einem Baum abgestellt hatte.

„Tenten, bitte“, hörte sie Neji hinter sich sagen.

Abrupt drehte sie sich zu ihm um. „Ich gehe jetzt nach Hause, denn da ist es warm und kuschelig und ich muss mich nicht über Leute aufregen, die im Gegensatz zu mir Weihnachten wirklich sehr zu hassen scheinen.“

Mit diesen Worten ließ sie Neji einfach in der weißen Winterlandschaft stehen.
 

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Nur ungewöhnlich langsam registrierte Neji, was da eigentlich gerade passiert war.

Er hatte einen Streit.

Mit Tenten.

Er hatte sich mit Tenten gestritten. Mit der wichtigsten Person in seinem Leben.

Wunderbar.

Und jetzt schlug er hier Wurzeln in der Kälte, stehen gelassen von ihr, weil er keine Weihnachtsgestecke mit ihr basteln wollte. Gibt es einen alberneren Grund, in eine Diskussion mit seiner Freundin zu geraten? Wahrscheinlich nicht…

Er überlegte einen Moment, ihr einfach hinterher zu laufen, sich bei ihr zu entschuldigen, um dann mit ihr Gestecke zu basteln. Aber er war zu stolz dafür.

Doch eines stand auf jeden Fall fest: Wenn er das nicht wieder gerade bog, dann würde er sie verlieren. Wie konnte er nur so dumm gewesen sein, ihr diesen Wunsch nicht gleich zu erfüllen? Er hätte nur über seinen Schatten springen müssen und er hätte den Nachmittag mit ihr verbracht, sie glücklich gesehen.

Neji dachte kurz nach, was er tun könnte, aber ihm fiel immer nur eine Sache ein. Und diese würde er durchziehen…
 

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Ratlos blickte Neji auf die Sachen, die vor ihm auf den Tisch lagen.

Nur ungern musste er zugeben, dass er keine Ahnung hatte, wie er beginnen sollte. Er hatte so etwas noch nie gemacht, und hätte auch nie gedacht, dass es einmal dazu kommen würde.

Und nun saß er hier. Vor einem Haufen von Tannenzweigen und roten und goldenen Bändern.

Fast hilflos nahm er einen der Zweige und drehte ihn zwischen seinen Fingern. Tenten wüsste sicher, wie man damit umgeht…

Aber Tenten war nicht hier, wegen seiner Dummheit. Er musste alleine damit zurecht kommen, und es musste gut werden. Sonst wäre alles umsonst gewesen.

Er nahm einen zweiten Zweig und blickte nun zwischen den beiden Tannen hin und her, bis sein Blick wieder auf die bunten Bänder fiel.

Wieder entfuhr ihm unweigerlich ein Seufzer. Aber aufgeben wollte er nicht, das verlangte sein Stolz von ihm, und wenn er die ganze Nacht hier saß, um irgendein Gesteck zu fabrizieren.
 

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Bedrückt fuhr sich Tenten bestimmt schon zum tausendsten Mal an diesem Abend mit ihrer Bürste durch die Haare.

Sie machte sich Vorwürfe und ihr Ausbruch vorhin vor Neji war ihr mittlerweile ziemlich peinlich. Es war dumm von ihr gewesen zu glauben, dass sie ihn hatte dazu zwingen wollen, mit ihr die Gestecke zu basteln. Es wäre nur einfach viel schöner gewesen, wenn er wenigstens dabei gewesen wäre.

Ihr Blick fiel auf das eine unfertige Gesteck, das sie auf dem Wohnzimmertisch abgestellt hatte. Ohne Neji hatte sie nicht daran arbeiten wollen.

Überrascht sah sie auf, als es an der Tür klopfte, und ihr Herz schlug schneller bei dem Gedanken, dass es Neji sein könnte. Wer sonst würde um diese späte Zeit noch unterwegs sein, um sie zu besuchen?

Aber auf der anderen Seite hatte sie auch ein wenig Angst vor einer Begegnung mit ihm. Sie hatte sich einfach albern benommen und jetzt breitete sich das schlechte Gewissen noch weiter in ihr aus.

Langsam ging sie zur Tür und öffnete diese. Und sie sollte Recht behalten.

„Hey, Neji…“, begrüßte sie leise den Hyuuga.

„Ich bin nur gekommen, um mich zu entschuldigen“, meinte er ruhig.

„Nein, Neji, ich bin es, die sie entschuldigen muss!“, fuhr Tenten schnell dazwischen.

Neji ignorierte ihren Einwurf mit unbeeindruckter Miene. „Und ich wollte dir das hier geben.“ Und plötzlich hielt er ihr etwas unter die Nase.

Tenten musterte erst sprachlos das Gebilde, das Neji da in die Höhe hielt. Es sah aus wie ein Strauß aus Tannenzweigen, der mit einem goldenen Band zusammengehalten und zusätzlich mit roten Bändern geschmückt war. Und dann entfuhr ihr ungewollt ein Lachen.

Das Lachen entwickelte sich zu einem unermüdlichen Kichern, und es tat ihr leid, als Neji fast enttäuscht seinen kleinen Strauß sinken ließ.

Mühevoll erstickte sie auch das letzte Kichern im Keim, nahm Neji sanft die Tannen ab und legte sie auf die Kommode neben der Haustür. Dann zog sie ihn an sich und drückte ihre Lippen auf seine.

„Das ist wirklich sehr süß von dir“, murmelte sie, als sie sich von ihm gelöst hatte.

„Kannst du mir verzeihen?“, fragte er leise. „Ich mache auch mit dir diese Gestecke…“

Wieder musste Tenten sich ein Lachen verkneifen. „Neji, ich verzeihe dir auch, ohne dass du mit mir Gestecke machen musst. Und außerdem…“ Sie blickte kurz über ihre Schulter. „… brauche ich jetzt keine mehr, denn ich habe schon ein Wunderschönes.“ Damit packte sie ihn an der Hand und zog ihn mit in ihre Wohnung.
 

Diese Weihnachten würden wohl doch noch ganz harmonisch enden…
 

Hola und Konnichiwa alle zusammen.
 

Erst einmal Entschuldigung, dass dieser OS zu spät kommt. Gebt die Schuld der Schule, der Bahn, dem Augenarzt und meinem Internet. *drop*

Ich hoffe, euch allen hat dieses kleine Geschreibsel gefallen. Irgendwie konnte ich hierbei nicht so ganz ernst sein, aber ich hab es trotzdem geschafft, „Gesteck“ und „Harmonie“ mit einzubringen. Auch wenn Neji ein wenig darunter leiden musste.
 

Ich wünsche euch nun allen noch eine schöne Adventszeit, weiße Weihnachten (sieht ja ganz gut aus) und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
 

Abayo,

dat hia



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  moonlight_005
2009-12-19T15:04:10+00:00 19.12.2009 16:04
Hey Hia,

ich mag deine sardistische Ader. Ich liebe so etwas, bzw. klägliche Erpressungsversuche und diesen ganzen Humor da drin XDD Und nein, du bist nicht eingerostet XDD
Frohe Weihnachten ^^

moony
Von:  Kerstin-san
2009-12-19T10:06:01+00:00 19.12.2009 11:06
Hey!
Am Anfang fand ich, dass Tenten etwas übertrieben hat, aber dass hat sie ja nachher auch selbst eingesehen.
Neji war mir gleich noch viel sympathischer als sich rausgestellt hat, dass er nicht wirklich basteln kann, da gehts ihm nämlich wie mir.xDD
lg
Kerstin


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