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Slytherin bewahren ihre Geheimnisse

von

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Draco ließ es sich nicht nehmen, Harry diesmal selbst bis zum Gryffindorturm

zurückzubringen. Sie gingen so dicht nebeneinander her, dass sich ihre Schultern berührten und irgendwann fanden sich ihre Hände.

Dracos Gesicht wurde heiß und er wagte einen verstohlenen Blick zu dem dunkelhaarigen jungen Mann neben ihm.

Harry lächelte ihn an und verwob ihre Finger.

Es fühlte sich so natürlich an, als seien ihre Hände dafür gemacht.
 

Nur widerwillig lösten sie sich voneinander, als das Bild der dicken Dame in ihrem Blickfeld auftauchte.
 

„Weiter solltest du wohl besser nicht mitkommen.“ sagte Harry leise.
 

Draco nickte zustimmend, wenn er auch nicht wirklich glücklich damit war.
 

Unschlüssig standen sie sich gegenüber,

schauten beide angelegentlich auf den Boden,

als sei der unheimlich interessant.

Harry räusperte sich, machte eine kleine Bewegung mit seiner Hand,

ließ sie dann aber wieder sinken und sagte doch nichts.

Draco fasste sich schließlich ein Herz.
 

„Also, ich gehe dann mal wieder.“ murmelte er leise. „Sehen… sehen wir uns morgen?“
 

„Ich komme nach dem Unterricht in die Kerker.“ antwortete Harry lächelnd.

„Ich denke, wir treffen uns am besten weiterhin bei Professor Snape. Da sieht uns sicher nie jemand, alle halten sich von dort fern. Und wenn doch, dann werden alle denken, das wir mal wieder eine Strafarbeit kassiert haben.“
 

Draco nickte zustimmend.

Wieder schwiegen sie, keiner von ihnen machte Anstalten zu gehen.

Irgendwann trafen sich ihre Blicke,

immer wieder hatten sie einander heimlich angesehen.

Draco machte einen Schritt vorwärts und Harry grub seine Finger in Dracos Umhang.

Vorsichtig und langsam legte der Slytherin seine Hände seinerseits auf die Hüften des Anderen.

Sie sahen sich in die Augen.

Dann senkte Draco den Kopf und berührte Harrys Stirn sanft mit den Lippen.

Harry schloss die Augen.

Zärtlich tupften Dracos Lippen auf beide geschlossenen Lider,

dann hauchte er einen sanften Kuss auf die Nase,

auf die Wangen.

Er bewegte vorsichtig streichelnd die Hände,

während Harry ihn an seinem Umhang näher zu sich zog.

Draco schmiegte sein Gesicht in Harrys Halsbeuge und genoss einfach.

Es war so schön, dass er keine Worte dafür fand,

so gut, so vollkommen, hatte er sich noch niemals gefühlt.
 

Schließlich löste sich Harry aus der Umarmung, er lächelte und

strich Draco sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
 

„Gute Nacht, Draco.“
 

„Gute Nacht, Harry.“
 

*****************************************************************************************
 

Der Schlafraum von Draco Malfoy, Slytherinkerker,

wenig später.
 

Draco saß an seinem Schreibtisch und kaute versonnen an einer Feder.

Er hatte seinen Eltern einen Brief schreiben wollen,

um ihnen von den neusten Ereignissen zu berichten,

aber seine Gedanken schweiften immer wieder ab.

Grüne Augen und ein sanftes Lächeln ließen ihn immer wieder verträumt lächeln.

Aber ehe er zu weit in Schwärmereien abglitt,

schob sich plötzlich das Bild von messerscharfen Klauen vor seine Augen.

Nachdenklich betrachtete er seine Hände.

Er würde es Harry bald sagen müssen.

Der Andere hatte das Recht, es zu erfahren, bevor er irgendeine Art von Beziehung mit ihm einging.
 

Draco legte die Feder beiseite.

Der Brief war vergessen, stattdessen überlegte er angestrengt,

wann, wo und vor allem wie er Harry sein großes Geheimnis beichten sollte.
 

***********************************************************************************
 

Im Gryffindorschlafsaal war auch Harry noch wach.

Er saß in seinem Bett und ließ den Tag Revue passieren.

Verwundert registrierte er, wie sehr sich sein Leben in so wenigen Tagen gewandelt hatte.

Bis vor kurzem hatte er geglaubt, das Voldemort sein einziges Problem wäre.

Ein sehr großes Problem, aber wenigstens nur eins.

Aber nun erschien ihm die Rolle des Schulleiters in seinem Leben plötzlich sehr fragwürdig

und er fragte sich, ob er dem alten, geheimnisvollen Mann vielleicht zu viel Vertrauen geschenkt hatte.

Sowohl dessen Rolle bei den Umständen die zu Sirius Tod geführt hatten,

als auch das, was er jetzt von Draco und Professor Snape erfahren hatte,

war sehr mysteriös.
 

Ganz von selbst drifteten seine ernsten Gedanken schließlich fröhlicheren Themen zu.

Draco.

Unwillkürlich begann Harry strahlend zu lächeln.

Niemals zuvor hatte sich Harry so gut gefühlt,

wie vorhin, als Draco ihn in den Arm genommen hatte.

So sicher, beschützt und geliebt hatte er sich nicht einmal bei Sirius gefühlt.

Dafür hatte er ihn wohl auch nur zu kurz kennen dürfen.

Und außerdem waren es bei Sirius ja auch ganz andere Gefühle gewesen,

väterliche und nicht…

romantische.

Ja, er hatte wohl romantische Gefühle für Draco,

so konnte man das wohl nennen.
 

Unsicher begann Harry an seiner Bettdecke herumzuspielen.

Das bedeutete wohl, dass er schwul war.

Er ließ das Wort auf seiner Zunge zergehen.

Schwul.

Er war kurz in Cho Chang verliebt gewesen, hatte aber schnell festgestellt, dass es wohl nur ein Strohfeuer gewesen war.

Kurz hatte es dann ausgesehen, als würde aus Ginny und ihm etwas mehr werden,

aber sie hatten Beide festgestellt, dass sie sich eher als Geschwister zugetan waren

und hatten es dabei belassen.

Ansonsten war er nie verliebt gewesen.

Die Gefühle für Draco waren überraschend und sehr schnell über ihn gekommen.

Beinah so, als hätte er nur auf einige nette Worte des Anderen gewartet,

um sich dann sofort in ihn zu verlieben.

Harry lächelte wieder verträumt und entschied sich dann,

nicht weiter darüber nachzugrübeln.

Alles fühlte sich so gut und richtig an, dass es auch nur so sein konnte, gut und richtig.

Er würde es einfach genießen.
 

Harry kuschelte sich tiefer in seine Decke und schlief schnell ein,

wieder begleiteten ihn warme, silberne Augen in seine Träume.
 

**********************************************************************************
 

Als Harry am nächsten Morgen vor der großen Halle ankam,

hielten gerade die Slytherins Einzug,

wie immer in geschlossener Formation.

Harry beschleunigte seine Schritte und drängte sich rücksichtslos noch vorn.

Er kam gleichzeitig mit Draco an der großen Tür an.

Im Gedränge der Schüler gelang es ihm,

den Anderen kurz unauffällig an der Hand zu berühren,

dann rempelte er ihn leicht mit der Schulter an und fauchte:

„Pass doch auf, Frettchen!“
 

Draco lächelte ihn für eine winzige Sekunde an,

bevor er böse zurückfauchte und so entstand in Sekundenschnelle ein heftiger Streit,

den die gesamte Halle mitbekam,

ehe sie an ihre jeweiligen Tische gingen.
 

Die Schüler senkten ihre Köpfe wieder auf ihre Teller.

Ein ganz normaler Tag in Hogwarts,

Harry Potter und Draco Malfoy stritten sich das die Fetzen flogen.
 

Am Lehrertisch versteckte Dumbledore ein zufriedenes Lächeln.

Nur Severus Snape sah es.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Mikan000
2010-01-24T09:36:48+00:00 24.01.2010 10:36
Der alte Dumbi ist anscheinend nicht der freundliche Großvater.
Alles Fassade?
Bis bald
mikan


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