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Slytherin bewahren ihre Geheimnisse

von

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Als Harry an diesem Abend zurück in den Gryffindorturm kam,

Professor Snape hatte ihn wieder begleitet,

wartete bereits ein grimmiges Tribunal auf ihn.

Jedenfalls war das der erste Eindruck, den er hatte,

als er Hermine und Ron mit ernsten Gesichtern, die ihm starr entgegensahen,

auf der Couch sitzen sah.

Er unterdrückte ein Aufseufzen und ging langsam zu ihnen.

Schweigend ließ er sich ihnen gegenüber nieder und harrte der Dinge, die nun über ihn hereinbrechen würden.
 

Natürlich war es Ron, mit seiner impulsiven Art, der als Erster losschimpfte:

„Wo kommst du jetzt her, Harry? Du warst den ganzen Tag einfach verschwunden, wie haben uns Sorgen gemacht! Wir dachten schon, das Frettchen hat dich zu seinem Meister geschleppt, wir wollten gleich zu Professor Dumbledore gehen! “
 

„Draco ist kein Todesser!“ fauchte Harry aufgebracht, er sah ein, dass er vielleicht hätte Bescheid geben müssen das er den Tag über verschwinden würde, aber er würde nicht zulassen, dass seine Freunde Draco beleidigten.
 

„Ach ja, und woher willst du das so genau wissen, Harry? Meinst du, nur weil er plötzlich nett zu dir ist und ihr ein bisschen Zeit miteinander verbracht habt, könntest du ihm vertrauen? Hast du schon mal darüber nachgedacht, das dass alles nur ein Trick sein könnte? Eine Falle?“ mischte sich nun auch Hermine ein.
 

„Ich vertraue ihm eben. Er ist ganz sicher kein Todesser!“ beharrte Harry stur.
 

Hermine schloss kurz die Augen. „Ich verstehe dich nicht, Harry.“ sagte sie leise. „Es ist so offensichtlich merkwürdig, das muss dir doch auffallen! Jahrelang hat er dich nur beschimpft und plötzlich, von einer Minute auf die andere ist er so freundlich? Das passt doch nicht.“
 

„Draco hatte seine Gründe.“
 

„Und was für Gründe sollen das sein? Was zwingt denn einen Menschen, sich derartig zu benehmen, kannst du mir das mal erklären?“ meinte Ron spöttisch.

Er war sich vollkommen sicher, das das Frettchen es nicht ernst meinte und das die ganze Sache eine groß angelegte Falle war, bei der auch die Eltern Dracos mitmachten und wahrscheinlich auch der, dessen Name nicht genannt werden durfte.

Und der gutmütige Harry tappte einfach so in die Falle, ließ sich so leicht einwickeln!

Das würde er nicht zulassen, er würde Harry zur Not gegen dessen Willen vor dieser Gefahr bewahren, vor diesem eingebildeten Todesserbalg!
 

„Ich könnte es euch erzählen, aber ich habe das Gefühl, ihr wollt mir auf keinen Fall glauben!“ murmelte Harry. „Professor Snape hat mir einiges erzählt…“

Weiter kam er nicht, da Ron laut schnaubte und die Hand auf die Sofalehne knallte.

„Das kann doch nicht dein Ernst sein! Erst das Frettchen und jetzt auch noch die Fledermaus! Willst du dich vielleicht mit dem ganzen Haus Slytherin anfreunden? Sind die auf einmal alle zu netten Leuten mutiert, oder was? Das kannst du doch nicht wirklich glauben!“
 

Harry presste die Lippen fest zusammen.

Einerseits wollte er seine Freunde an dem teilhaben lassen, was ihn zurzeit beschäftigte,

aber andererseits hatte er nicht das Gefühl, als könnten sie es nachempfinden.

Es war ja auch für ihn schwer zu glauben.

Er war sich natürlich vollkommen dessen bewusst, wie es nach außen aussehen musste, so, als wäre er ein gutgläubiger Trottel.

Aber er hatte eben das Gefühl, als könne er Draco trauen. Und auch Professor Snape.

Ihr Benehmen war nicht aufgesetzt, ihre Handlungen nicht geschauspielert.

Und vor allem traute er dem Gefühl zwischen Draco und ihm selbst.

Dieses Gefühl.

Dieses nicht zu beschreibende Gefühl, das zwischen ihnen stand, dass sie verband, das ihn sich beschützt und sicher fühlen ließ,

so als könne er sich vollkommen fallenlassen und ganz er selbst sein.

Dieses Gefühl, das die Welt sich verkleinerte, so weit, das nur noch Draco und er darin Platz fanden.

Nur sie beide.
 

„Als Professor Dumbledore Draco gestern in sein Büro mitgenommen hat, hatte ich so ein komisches Gefühl. Ich hab euch zwar gesagt, dass ich keinen Hunger hätte, aber ich bin den Beiden gefolgt. Ich habe vor dem Büro auf Draco gewartet und als er raus kam, sah er sehr schlecht aus, er konnte kaum gehen. Als ich zu ihm ging, um ihm zu helfen, hat er mich angefahren…“
 

Ron wollte triumphierend auffahren, aber Hermine brachte ihn zum schweigen.

Sie lauschte Harry interessiert.
 

„Aber sein Gesichtsausdruck passte nicht zu seinen Worten. Er sah vollkommen verwundert und entsetzt aus. Dann wurde er noch blasser und Blut kam aus seinem Mund, er brach zusammen, aber vorher hat er noch ‚Dumbledore’ gesagt und ‚Trank’.“
 

Ron und Hermine starrten ihren Freund erstaunt an.

Sie konnten kaum glauben, was sie da hörten, was ging da bloß vor?
 

„Ich habe Draco dann durch die Geheimgänge zu Professor Snape gebracht, ich dachte, der könnte ihm am ehesten helfen. Er hat ihn dann auch gleich ins Bett gesteckt und einen Trank herausgesucht, der eine solche Wirkung hat, damit er den Gegentrank brauen kann. Ich wollte Erklärungen und Snape hat mir dann einiges erzählt.“

Harry machte eine kleine Pause, um die Reaktionen seiner Freunde zu begutachten.

Sie lauschten aufmerksam.

„Er sagte, Draco habe sich schon damals, an unserem ersten Tag hier, entschuldigen wollen, aber Professor Dumbledore hat ihn aufgehalten und ihn gebeten, eine Feindschaft mit mir aufzubauen, er hat ihm tausend komische Gründe dafür genannt und Draco hat eingewilligt, weil er ihm geglaubt hat. Aber er hat nie verstanden, wieso, und hat immer wieder nachgefragt und vor kurzem hat er dann einfach nicht so weitermachen wollen.“
 

Ron und Hermine sahen einander vollkommen verwundert und erstaunt an.

Das hatten sie nicht erwartet.

Wie passte der Schulleiter in diese ganze Geschichte?

Er würde ja wohl kaum bei einer Verschwörung der Slytherins mitmachen.

Irgendwie warf das alle Theorien um, die sie aufgestellt hatten.
 

„Ich verstehe das nicht.“ Meinte Hermine. „Was hat denn der Schulleiter davon, wenn ihr beide euch streitet? Versucht er nicht ständig, euch und die Häuser zu versöhnen?“
 

„Das dachte ich auch.“ Antwortete Harry. „Aber dann hab ich es mir mal durch den Kopf gehen lassen und eigentlich schüren all die Strafen, die wir immer gemeinsam bekommen, immer nur unsere Streits. Wenn man darüber nachdenkt, könnte man meinen, die Lehrer unterstützen den Streit. Auch den zwischen den Häusern.“
 

„Na ja, und allen voran Professor Snape!“ Ron wollte nicht so leicht davon abkommen, dass die Slytherin hier die Schuldigen waren.
 

„Das stimmt.“ Musste Harry zugeben. „Aber ich habe ihn jetzt von einer anderen Seite kennen gelernt und er kann wirklich sehr nett sein. Auf eine grummelige Art und Weise, aber doch nett.“ Er lächelte bei dem Gedanken an den meistgehassten Professor von Hogwarts,

wie er in der Küche stand und Tee für sie bereitete.
 

Hermine fuhr sich mit den Fingern über die Stirn.

Verworrene Geschichten wie diese machten ihr Kopfschmerzen.

Ihr blitzschneller Verstand analysierte verschiedene Möglichkeiten, sie probierte die unterschiedlichten Szenearien durch, kam aber einfach auf keine befriedigende Lösung.

Die Sache war einfach zu rätselhaft.

Welcher Draco war nun der Echte?

Und war der Schulleiter, zu dem sie alle aufsahen, der, den sie in ihm sahen?

Hermine wollte sich kaum vorstellen, das es vielleicht nicht so war.
 

Nachdem das Goldene Trio sich noch etwas unterhalten hatte und Harry erzählt hatte,

wie er den Tag verbracht hatte, machten sie sich ins Bett auf.

Sie alle schliefen nicht schnell ein,

zu viele Informationen waren über sie hereingebrochen und Harry konnte nicht schlafen,

weil silberne Augen in der Dunkelheit vor ihm auftauchten,

leuchtend und warm.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  DisorientedDarcy
2010-11-19T17:22:47+00:00 19.11.2010 18:22
ich finde deine ff einfach toll!
es so ganz anders als de der anderen die ich bisher gelesen hab.(bin schon seit 2.tagen welche am lesen o.O)
wie du das meiste aus dracos sicht schreibst und all die 'wahrheiten'
hinter jkr's harry potter 'rausschreibst' ^^

hut ab


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