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Slytherin bewahren ihre Geheimnisse

von

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In der Bibliothek.

Das goldene Trio hatte einen der Tische nahe der großen Fenster besetzt und lernte.

Jedenfalls lernten Harry und die Granger,

das Wiesel schien sich nur mit Schokofröschen vollzustopfen.

Draco hatte sich einige weiterführende Bücher zum Thema Verwandlung herausgesucht,

da er in diesem Fach immer etwas Zusatzarbeit brauchte.
 

Er ließ sich am Tisch direkt neben den Gryffindors nieder und legte seine Arbeitsutensilien zurecht.

Das Wiesel nuschelte irgendetwas um den Schokoladenbrei in seinem Mund herum,

Draco hörte seinen Namen heraus und drehte sich zum Nachbartisch.

Weasley hatte es endlich geschafft herunterzuschlucken und murrte in Dracos Richtung:

„Muss der sich unbedingt hierher setzen? Das ist doch reine Provokation!“

Draco wandte sich wieder seinen Unterlagen zu und begann zu lernen.

Er hörte das Wiesel überrascht japsen,

dann herrschte Stille.
 

Etwa eine Stunde lang arbeiteten alle still vor sich hin, nur ab und zu führten die drei Freunde eine leise Unterhaltung, meist, weil das Wiesel eine Frage hatte.

Irgendwann scharrte ein Stuhl, Draco hörte leise Schritte,

die direkt neben ihm stoppten.

Er sah auf und direkt in Harrys grüne Augen.

Der Andere hielt verkrampft ein in rotes Leder gebundenes Buch in den Händen,

drehte es immer wieder, ehe er es ruckartig vor Draco auf den Tisch legte.

„Ich dachte das könnte dich vielleicht interessieren.“ Sagte er dabei hastig und eilte sofort wieder davon, ohne auf eine Antwort zu warten.

Draco wartete bis die Geräusche vom einpacken der Sachen und die Schritte verklungen waren.

Langsam fuhr er mit den Fingern über den Einband, in den seltsame Zeichen geprägt waren.

Er schlug das Buch auf und wie erwartet stand auf der ersten Seite: Harry Potter.

Der Andere hatte ihm eines seiner eigenen Bücher gegeben,

keines aus der Bibliothek.

Draco lächelte erfreut, las dann die erste Seite.

Der gesamte Inhalt des Buches bestand aus den seltsamen Zeichen

die auch den Buchdeckel zierten.

Zwischen den Seiten lag jeweils ein eng von Hand beschriebenes Blatt Pergament.

Harrys Schrift.

Draco verstand. Das Buch war in Parsel geschrieben und Harry hatte es übersetzt.

Interessiert begann er zu lesen.
 

Stunden später streckte er seine schmerzenden Glieder, sah sich um.

Die Bibliothek war natürlich menschenleer.

Er hatte das Abendessen verpasst, aber das war es wert gewesen.

Das Buch war unglaublich interessant und hatte ihm sehr geholfen,

es enthielt alte Texte zum Thema Verwandlungstheorie und hatte ihm einiges näher gebracht,

wie McGonagall es nie gekonnt hätte.
 

Langsam packte er seine Sachen zusammen und ging in den

Slytheringemeinschaftsraum.

Er war mehr als erfreut darüber wie der Tag sich entwickelt hatte.

Niemals hätte er zu hoffen gewagt,

das schon einige einfache Gesten so viel ausmachen konnten.

Vielleicht musste er doch nicht allzu viel Angst haben?

Als Draco zu Bett ging und die Augen schloss sah er Harry vor seinem inneren Auge,

genau wie immer.

Aber dieses Mal lächelte Harry für ihn.

Nur für ihn.
 

Am nächsten Morgen, in der großen Halle.

Wie immer erschienen die Slytherins geschlossen zum Frühstück.

Die Gruppe geriet kurz ins stocken als ihr Anführer ausscherte und die Richtung wechselte, zielstrebig zum Tisch der Gryffindors ging.

Alle Gespräche verstummten, Stille herrschte.

Draco ging auf das Goldene Trio zu.

Harry hing mit halbgeschlossenen Augen über seiner Kaffeetasse und hatte von dem vorangegangenen Aufruhr nichts mitbekommen.

Verwundert sah er hoch, als der Slytherin ihn ansprach.

„Guten Morgen.“

Harry war noch viel zu müde um sich zu wundern, deswegen antwortete er automatisch ebenso. Draco unterdrückte ein liebevolles Lächeln.

Harry sah unglaublich süß aus, so verschlafen, er würde ihn am liebsten in den Arm nehmen.

„Ich wollte mich bei dir für das Buch bedanken, es hat mir schon sehr geholfen, es ist sehr interessant.“

Harry machte jetzt einen etwas wacheren Eindruck.

„Das freut mich, ich war nicht sicher…“

er brach unsicher ab, wollte anscheinend den wackeligen Frieden nicht mit unbedachten Worten gefährden.

„Nein, nein.“ Sprang Draco schnell ein. „Es hat mir wirklich sehr geholfen! Und du hast es selbst übersetzt, das finde ich wirklich bewundernswert, muss ja eine Menge Arbeit gemacht haben.“

Harry lächelte schüchtern.

„Ich hatte in den Sommerferien genug Zeit und dachte, das die Bücher auf Parsel die ich besitze vielleicht auch für Andere interessant wären.“

Draco wollte gerade zu einer Zustimmung ansetzen, als Harry sie beide und wahrscheinlich die ganze Schule schockte indem er sagte:

„Setz dich doch.“
 

Draco war für eine Sekunde zu überrascht um zu reagieren,

ehe er leise lächelte und sich zwischen Harry und der Granger niederließ.

Das Getuschel und Gemurmel in der Halle schwoll zu einem Brausen an.

Draco war froh das der Schulleiter nicht anwesend war,

er hatte es nicht unbedingt darauf anlegen wollen sofort Ärger mit diesem zu bekommen.
 

„Jetzt finde ich endlich mal heraus ob das Essen hier tatsächlich besser ist!“

grinste Draco.

Harry lachte. „Solche Gerüchte kursieren bei euch?“
 

„Ach, komm schon, bei euch kursieren doch auch wilde Gerüchte über uns, das wir alle in Särgen schlafen und so!“
 

„Stimmt! Und ihr haltet euch Hufflepufferstklässler als eure persönlichen Sklaven.“
 

„Yeah, und wir halten schwarze Messen ab, bei denen wir Snape huldigen!“
 

Harry lachte schallend und Draco beobachtete ihn mit glänzenden Augen.

Er hatte ihn zum lachen gebracht!

„Und…“ Harry konnte vor lachen kaum sprechen. „ Und ihr übt verzweifelt eure Roben genauso zu wirbeln wie er!“

Draco machte ein todernstes Gesicht und sagte bestimmt:

„Also, das stimmt wirklich!“

Harry starrte ihn einen Moment lang fragend an, dann brachen sie beide in Gelächter aus.
 

Die anderen Schüler konnten es nicht fassen.

Da saßen die beiden erbitterten Feinde und lachten miteinander!

Einige Schüler rieben sich die Augen und fragten sich, ob sie noch träumten.

Die Gryffindors, die das Gespräch der beiden hören konnten, glaubten ihren Ohren nicht trauen zu können.

Der Eisprinz von Slytherin saß hier, an ihrem Haustisch, und machte Witze, lachte laut!

Und konnte sich anscheinend sogar über sich selbst amüsieren.

Hatte Potter vielleicht einen Zauber auf ihn gesprochen?

Ihm einen Trank untergejubelt?
 

Draco und Harry begannen zu frühstücken,

führten dabei ein angeregtes Gespräch über das Verwandlungsbuch und die Schwierigkeiten der Übersetzung.

Draco war überwältigt, wieder tanzten Schwärme von Schmetterlingen in seinem Bauch.

Er war Harry so nah, erfuhr so viel Neues über ihn, konnte direkt mit ihm sprechen statt ihn immer nur aus der Ferne zu beobachten.

In seinem Hinterkopf pochte die Tatsache, das Dumbledore von diesem Vorfall erfahren würde und das das Folgen haben würde.

Allerdings war der Schulleiter nicht sein einziges Problem.
 

Das Wiesel war leichenblass, seine Hände waren zu Fäusten geballt, er aß nicht, wo er doch sonst so ein begeisterter Esser war.

Er starrte Draco an.

Sein Blick schien fast Löcher in Dracos Kopf zu bohren.

Der Slytherin empfand eigentlich nichts für den Rotschopf, weder Zu- noch Abneigung,

aber er war Harrys bester Freund und seine Freunde waren Harry sehr wichtig.

Also wandte sich Draco an das Wiesel und fragte:

„Hast du die Übersetzung auch gelesen?“

Ron starrte den Slytherin an als würde dieser plötzlich auch Parsel sprechen, neben Verwunderung lag Wut in seinem Blick.

„Was geht dich das an, Malfoy?“ fauchte er. „Was willst du überhaupt hier?“

Draco behielt einen neutralen Gesichtsausdruck bei, wollte sich nicht auf eine Auseinandersetzung einlassen.

Auch Harry schwieg, griff nicht ein.

„Ich frühstücke.“ antwortete Draco, hielt aber den Spott aus seiner Stimme heraus.

„Dabei kann ich wohl kaum irgendetwas Böses vorhaben, meinst du nicht auch? Außer vielleicht den letzten Schluck Kaffee trinken.“

Aus den Augenwinkeln konnte Draco sehen wie Harry den Kopf senkte um ein Grinsen zu verbergen.

Ron gab ein fauchendes Geräusch von sich.

„Ich trau dir nicht, Malfoy!“

Draco lächelte. Er zuckte nur mit den Schultern und wandte sich wieder an seinen Banknachbarn.
 

Sie schlossen an ihr Gespräch an und Draco erzählte Harry das in der Bibliothek von Malfoy Manor einige Bücher standen die in Parsel geschrieben waren.

Interesse leuchtete in den grünen Augen auf.

„Sie sind schon sehr lange im Besitz meiner Familie, aber anscheinend ist noch nie jemand auf die Idee gekommen sie übersetzen zu lassen.“

Draco trank einen Schluck von seinem Kaffee.

„Wenn du möchtest könnte ich meinen Vater bitten dir die Bücher auszuleihen, Du könntest sie lesen oder auch übersetzen wenn du Lust hast,

das würde meinen Vater sicher sehr interessieren.“

Harry lachte entgeistert.

„Dein Vater würde Harry Potter seine Bücher leihen oder sogar übersetzen lassen? Ich glaube ja wohl eher nicht!“

Draco biss sich auf die Unterlippe.

Er hatte zu schnell zu viel gesagt.

Aber jetzt konnte er schlecht alles zurücknehmen.

„Du musst natürlich nicht ins Manor kommen wenn du nicht willst, ich könnte die Bücher zu dir bringen.“ sagte er, ohne direkt auf Harrys Worte einzugehen.

Die Granger und das Wiesel hatten die Augen weit aufgerissen und sahen aus,

als würden sie jeden Moment aufspringen wollen.

„Du kannst ja darüber nachdenken, es war nur ein Angebot.“ sagte Draco leise.

Ein bisschen Enttäuschung über Harrys Misstrauen nagte an ihm, obwohl er natürlich gewusst hatte dass es nicht so einfach sein würde.

Aber wenigstens hatte er jetzt eine Chance.

Eine Chance sich zu beweisen.
 

Die Schüler beendeten langsam das Frühstück und strömten in ihre jeweiligen Klassenräume. Das grüne und das rote Haus hatten mal wieder zusammen Unterricht,

Geschichte der Zauberei bei Professor Binns.

Draco beobachtete wie die Granger und das Wiesel Harry von zwei Seiten bearbeiteten.

Das Wiesel wedelte wild mit den Armen um seine Worte zu untermauern, während die Granger leise und in rasender Schnelle auf Harry einredete.

Dieser blickte starr nach vorn und antwortete nicht.

Schließlich verstummten sie und warfen sich verzweifelte und fragende Blicke zu.

Harry war vollkommen unbeweglich.

Er schien tief in Gedanken zu sein.
 

Gegen Abend, auf dem Quidditchfeld.

Gryffindor hatte gerade das Training beendet und die Slytherins warteten bereits.

Harry landete und kam direkt auf Draco zu.

Dieser lächelte erfreut. „Hey, gutes Spiel!“

Harry grinste. „Yeah, da könnt ihr staunen und lernen.“

Der Slytherin zog eine Augenbraue hoch, grinste aber.

„Nimm den Mund nicht zu voll, Goldjunge, beim nächsten Mal fegen wir euch vom Besen.“

Harry lachte. „Du meinst, wir werden vor Langeweile vom Besen kippen?“

Nun lachten Beide.
 

„Also…Draco…“ Harry stammelte verlegen.

Draco musste sich mit aller Kraft den Impuls unterdrücken,

Harry zu bitten seinen Namen noch mal zu sagen.

Und dann noch mal.

Und noch mal.

„Ich würde die Bücher wirklich gern lesen, aber sie sind zu wertvoll und wichtig für deine Familie um sie durch die Gegend zu schleppen. Ich dachte, ich könnte vielleicht doch nach Malfoy Manor kommen, wenn deine Eltern nichts dagegen haben, meine ich.“

Draco bohrte sich die Fingernägel in die Handinnenflächen um sich zu beherrschen und nicht vor Glück und Aufregung laut zu schreien.

„Wie wäre es, wenn ich uns am Samstag zum Tee anmelde? Wir könnten von Hogsmead aus zusammen apparieren.“

Der Gryffindor nickte erfreut.

„Alles klar! Ich freu mich! Danke Draco.“

Der Blondschopf nickte und gesellte sich dann zu seiner Mannschaft.

Er hatte das Gefühl, heute würde er auch ohne Besen fliegen können.



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