Zum Inhalt der Seite

Flyff - The Story!

From Zero to Hero
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Jester

Kyoko hatte nun also alles mitgehört. So sah sie auch aus.. Ziemlich Fassungslos. Und da ich Julines Reaktion auch sah, wusste ich nun auch, dass sie Kyoko nie etwas davon erzählt hatte. Die Blauhaarige biss sich vor Wut auf die untere Lippe und guckte weiterhin zornig.

„Kyoko!! Es ist nicht das was du denkst!!“ „Achso Juline!? Nicht das was ich denke!? Was soll ich denn denken? „Kyo ich liebe dich..“! Das sagt doch schon alles.“ „Kyoko!!“ rief auch ich ihr hinterher. Aber sie drehte sich um und lief richtung Driller zurück. Dahin, wo sie Chrissli wahrscheinlich gleich alles erzählen würde. Dann wären wir dran. Die ganze Gruppe wird auseinander brechen.. Juline und ich stiefelten ihr hinterher.

Reden ließ sie nicht mit sich. Chrissli und Arlya waren auch sehr erstaunt, als sie uns wieder sahen. Vor allem eben wegen Kyoko.

„Was is denn mit euch passiert!? Hattet ihr irgendwie Streit?“ fragte meine Freundin. „Streit!?!!? Ich sag da gar nichts mehr zu.“ antwortete Kyoko patzig. „Wozu?! Was hab ich verpasst?“ „Macht doch alle was ihr wollt. Ich bin weg.“ „KYOKO!!“ „JULINE!! Leck mich doch...“

Damit verschwand Kyoko erstmal. Sie portete sich mittels Blinkwing in eine Stadt. Toll! Erst ist Kiroya weg, nun Kyoko. Aber wenigstens hatte sie nichts zu Chrissli gesagt deswegen.

Vielleicht war es so auch besser, dass sie erstmal weg war. Damit konnte sie sich nicht verplappern. Chrissli guckte immernoch recht verstört in die Gegend – dann zu mir.

„Was war das denn jetzt? Was is zwischen euch vorgefallen?“ „Ehm.. Kyoko und ich hatten nur wieder Streit wegen unsren Buffs.“ warf Juline schnell ein und versuchte uns raus zu reden. „BITTE!?! WEGEN VERDAMMTEN BUFFS KRIEGT IHR EUCH SO IN DIE HAARE!? IHR HABT SIE DOCH NET MEHR ALLE!!“ „Chrissli! Reg dich bitte net so auf.“ „Mag sein dass du uns für verrückt hältst. Aber so sind wir nun mal. Kyo hat Recht. Reg dich net so auf. Die beruhigt sich wieder.“

Was genau störte Kyoko eigentlich so? Die Tatsache dass ich Chrissli mehr oder weniger betrüge oder betrogen hab? Bei Kyokos Charakter fiel mir das sehr schwer zu glauben. Außerdem mochte sie Chrissli nicht. Da würde sie sich doch eher freuen. War es am Ende Eifersucht? Eifersucht darauf, dass ich mich mit ihrer Juline so gut verstehe? Vielleicht war Kyoko ja verliebt – in ihre beste Freundin.

„Also sind wir jetzt nur noch zu dritt!? Na toll.“ „Öhm.. Ich geh mal weiter meinen Jobchange machen ihr Lieben.“ sagte Arlya und kämpfte sich weiter durch die Driller. Sie konnte ja mit unsrem Problem nichts anfangen. Juline guckte deprimiert. Sie gab sich die Schuld dafür. Außerdem wollte sie auch nicht, dass ich Ärger bekommen würde. Chrissli seufzte.

„Das wars dann wohl schon wieder mit Training.“ „Nein! Das soll euch nicht runter ziehen nur wegen Kyoko! Ich buff euch – ihr macht weiter!“ protestierte Juline, die sofort ihre Magischen Sprüche aufsagte und uns buffte. Wir zuckten mit den Schultern. Auch gut.
 

Eine Woche verging... Kyoko ließ sich nicht mehr blicken und wir sahen sie auch nirgendwo. Juline war sehr niedergeschlagen – aber nicht nur sie. Das hätte alles nicht sein dürfen. Wir haben einen sehr großen Fehler gemacht. Aber wenigstens hatten wir nun einen großen Fortschritt gemacht! Wir waren endlich so weit! Endlich hatten wir genug Erfahrung für unsren Jobchange. Und endlich dürfte ich meinem Vorbild Shadow folgen! Ich dürfte Jester werden.

Wir fanden uns in Darkon ein, wo am hinteren Stradtausgang so etwas wie ein Schrein aufgebaut war. Hier standen die verschiedenen Master des Jobchanges rum. Chrissli ging zum Billposter-Master Ride und ich musste zum Jester-Master Lorein. Es überraschte mich, dass das alles Frauen waren.

„Hallo junger Jester-Anwärter. Du möchtest also deinen zweiten Jobchange vollziehen?“ „Ja unbedingt! Ich will unbedingt Jester werden.“ „Das ist eine gute Entscheidung. Und ich hoffe du wirst sie niemals bereuen.“ „Nein werde ich nicht.“ „Gut! Du musst zu aller erst Zwanzig Driller töten.“ „Alles klar!“

Ich war endlich wieder mit vollem Elan dabei und hatte die letzten Streitereien durch dieses Gefühlschaos hinter mir gelassen. Endlich konnte ich es vergessen. Wenn auch nur für eine kurze Zeit. Ich hatte viel Spaß bei meinen Aufgaben. Auch wenn es ziemlich Zeitaufwändig war. Ich musste quer durch das ganze Land fliegen. Teils auch ohne Begleitung, da Chrissli zu anderen Orten musste als ich. Ich war fast am Ende als ich Juline wieder in Darkon traf. Bei ihr war aber auch Chrissli die den Kopf total hängen ließ. „Chrissli! Was ist denn passiert? Warum bist du so niedergeschlagen?!“ fragte ich sofort und kümmerte mich um sie.

„Dieser eine Typ zu dem ich muss um meine Jobchange weiter zu machen.. Der ist irgendwie unerreichbar!!“ „Wie!!?“ „Ich weiß zwar wo er ist, ich hab ihn auch von unten gesehen. Aber.... Als ich auf den Berg laufen wollte, stieß ich gegen eine unsichtbare Mauer.“ „Oookay... Das ist seltsam.“

Unsichtbare Mauern. Als ob es so was geben würde. Ich glaubte Chrissli nicht so ganz und wollte mir das selbst anschauen. Die beiden Mädels nahmen mich mit nach Flaris. Dieser Berg auf den wir mussten, war genau der, in dem wir damals gefangen waren. In ihm befand sich der Mas Dungeon. Schreckliche Erinnerungen wurden wach. Aber auch Gute. Denn ohne diesen Vorfall wäre ich nicht Chrissli nochmal begegnet und auch nicht Juline und Kyoko. Chrissli zeigte mir wo sie hin müsste. Ein Stück oberhalb der Quelle stand ein Kerl bei einem Lagerfeuer.

„Na das ist doch kein Problem! Los Leute. Ich seh keine Mauern.“ „Is klar.. Die sind ja auch unsichtbar du Held.“ motzte mich Chrissli in ihrer schlechten Laune an.

Von den Unsichtbaren Mauern bekam ich allerdings auch schnell was zu spüren. Ich war einfach zu schnell. Und dann stieß ich mit voller Wucht meine Nase dran. So sehr, dass ich abprallte und erstmal auf den Hintern fiel.

„Auaa..“ Ich rieb mir erstmal die blutige Nase. „Siehste!? Hab ichs doch gesagt! Du wolltest ja nicht glauben! Da sind unsichtbare Wände! Und wie soll ich jetzt Billposter werden!?!?!“ „Chrissli! Nicht aufregen.“ „Halt du dich da raus Juline!“ „Hmpf... Die anderen Billposter haben es ja auch geschafft! Also! Wir fragen einfach wen.“ „Hey! Ich glaub das is nich nötig. Guckt mal! Da ist ein Trampelpfad.. Vielleicht gibt es hier keine Mauern.“ bemerkte ich.

Vorsichtig streckten wir unsre Arme nach den Mauern aus und tasteten uns immer weiter in Richtung des Pfades. Es war ein mords Umweg. Wir sind fast einen halben Bogen um den Berg gelaufen. Doch da war wirklich keine Mauer mehr. Wir konnten ganz locker da durch laufen. Trotzdem waren wir sehr vorsichtig. Auf eine gebrochene Nase konnte ich verzichten.

Sicher oben angekommen stürmte Chrissli wutentbrannt dem Kerl entgegen, der ihr zum Beenden des Jobchanges helfen sollte. Der guckte uns verwundert an: „Oh ich bin beeindruckt! Endlich hat es mal wieder jemand geschafft hier hoch zu kommen.“ „EIN BESSERER PLATZ FÜR IHR DUMMES LAGERFEUER IS DIR WOHL NET EINGEFALLEN DU IDIOT!!!?!?“ „Chrissli! Net so respektlos! Sonst wirste nie Billposter!!“ warnte ich im Flüsterton. „Hör lieber auf deinen Freund, junge Dame. Von mir hängt deine Berufskarriere ab. Dass ich gerade hier oben sitze hat seinen Sinn. Es soll ja nicht so einfach sein. Ein bisschen Arbeit muss jeder leisten.“ „Als ob dieses ständige Trainieren nicht schon genug Arbeit wäre.“ „Still jetzt!“

Er half und trotz Chrissli ausfallende Art und Weise weiter. Und wir konnten den Jobchange doch noch fortsetzen. Jeder von uns flog noch zum jeweiligen Priester. Meinen fand ich in einer Gegend die ziemlich hitzig war. Überall war Lava und Gestein das vor Hitze rot glühte. Es war schwierig ihn zu finden, denn er befand sich auf einem Berg weit Abseits des Hauptweges. Ich landete von meinem Board und stellte mich vor die kleine Frau mit den dunkelblauen Haaren.

„Jester Priesterin Homeit?“ „Sei gegrüßt, junger Acrobat. Ich ehre den Jester Helden Curenen. Einer der acht großen Priestern von Alta. Ich habe die Aufgabe, dir den Geist des Jesters zu überbringen. Bist du bereit für die letzte große Herausforderung?“ „Ja!! Ich bin bereit!“ „Gut...“

Sie trug mir auf ein starkes Monster namens Venel zu besiegen. Es befand sich weit im Norden wo auch die Glaphans heimisch waren. Ich machte mich auf den Weg und flog nördlich von hier. Auch Venel zu finden erwies sich als recht schwierig und zeitaufwändig – jedoch nicht als unmöglich. Chrissli wartete sogar schon hier. Juline war auch bei ihr.

„Der is ja riesig! Meinst du wir schaffen den!?“ fragte ich leicht beängstigt. Auch meine Freundin starrte ihn an. Juline fing an zu grinsen: „Der is doch total einfach. Ich buff euch, dann macht ihr ihn fertig!“ „Wehe uns passiert was, Ringmaster! Dann mach ich dich dafür verantwortlich!“ drohte ihr Chrissli. Sie würde noch viel Schlimmeres mit Juline anstellen, wenn sie wüsste was passiert war.

Wir nahmen unsren ganzen Mut zusammen und machten uns auf den Kampf gefasst. Jeder von uns musste einzeln vortreten um den benötigten Gegenstand, den man von Venel bekommen würde, zu erhalten. Chrissli ging als Erste – Juline hinterher um zu buffen und heilen.

Der Rotschopf tat sich gar nicht mal so schwer, mit dem Kampf. Es dauerte nicht lange. Venel ergab sich und überreichte Chrissli das Zeichen ihres Mutes und somit den Beweis bereit für den neuen Job zu sein. Nun musste ich vortreten. Meine Hand legte sich fest um meinen Bogen und ich musste erstmal schlucken.

Juline verhielt sich still und tat als würde ich ihr nichts bedeuten. Sie redete kein Wort mit mir. Aber gerade das würde Chrissli wohl irgendwann skeptisch machen.

Ich fing an mit Venel zu kämpfen. Den großen Fäusten auszuweichen war recht schwer. Ich musste schnell sein und mich dennoch auf Distanz halten um mit meinen Pfeilen besser zu treffen. Einer traf ihn mitten in die Stirn, weswegen er sich beide Hände auf den Kopf drückte und rumschrie. Ich hatte ihn endlich am Ende! Er gab damit auf... Und auch ich bekam endlich den letzten fehlenden Teil zum Jester. Juline wies uns den Weg zu den jeweiligen Wächtern unsres Jobs.

Es war ein toller Ort! Die Wächter standen im Kreis um ein Podest. Alle drehten sie sich den Rücken entgegen und schwiegen. Die Atmosphäre wirkte warm. Es war wirklich ein heiliger Ort.

„Ihr müsst euren eigenen Wächter ansprechen. Sie reden nur mit euch, wenn ihr sie ansprecht.“ erklärte Juline. Sie warfen keinen einzigen Blick auf uns. Erst als ich mich vor die Wächterin stellte und ihr einen guten Tag wünschte, sah sie mich an.

„Guten Tag, junger Acrobat. Du bist hier um ein Jester zu werden, wie ich sehe?“ „Ja.“ „Hast du Venel getötet?“ „Mh, ja, hier ist der Beweis.“

Sie machte mir Angst mit ihrer Art. So abweisend und kalt. Ich wusste gar nicht was ich genau sagen sollte. Das meiste war Gestammel oder Schweigen. Sie schenkte mir wieder diese seltsamen Blicke, denen ich auswich in dem ich zu Chrissli guckte. Die war mit ihrer Wächterin genauso wenig am Reden.

„Hiermit ernenne ich dich offiziell zum Jester. Herzlichen Glückwunsch.“ Sie brach die Stille und ich merkte wie mein Bauch so richtig anfing zu kribbeln. Am liebsten wäre ich vor Freue herumgesprungen, aber dieser Ort motivierte nicht so sehr dazu. Auch Chrissli hatte es geschafft. Sie war nun Billposter – traute sich aber genau so wenig richtig Freude zu zeigen. Schweigsam und zugleich etwas verwirrt, was wir nun am besten tun sollten, beschlossen wir wohl alle das Selbe: Wegporten mittels Blinkwing.

Alle drei standen wir nun in Flaris und mussten erstmal realisieren, dass wir wieder auf vertrautem Grund und Boden standen. Und ehe ich mich versah, merkte ich, wie ich schon am rumspringen war vor Freude endlich Jester zu sein. Mein großer Traum – zu werden wie Shadow – könnte nun bald schon wahr werden.

„Lasst mal in die Arena gehen! Ich hab Lust meine neuen Fähigkeiten auszuprobieren!!“ schlug Chrissli vor. Sie zog sich ihren neuen Knuckle über, der verdammt teuer war. Mir fiel ein, dass in meinem Lager auch noch ein schöner neuer Bogen auf mich wartete. Der Guardian Bow... Er war schwarz-rot und leuchtete. Ich hatte ihn mir erspart von dem Geld, das ich ab und an auf dem Markt verdiente. Juline guckte sich gelangweilt um. Sie hatte scheinbar auf nichts wirklich Lust. Ihr Blick war nur gebannt von dem Mülleimer an der Ecke.

„Was is los Juline?“ „Da in dem Mülleimer.. Seh ich grade richtig?“ „Was denn?“ „Guckt mal genau hin!“ Wir drei stellten uns vor den Mülleimer und trauten unsren Augen nicht. Dort drin lag ein goldener Knuckle, der scheinbar niemandem gehörte. Chrissli nahm ihn reflexartig in die Hände: „Is der schwer!!“ „Vielleicht musst du noch stärker werden um mit ihm umzugehen!“ warf ich ein. „Meinst du er gehört irgendjemandem, Kyo?“ „Glaube nicht. Er lag immerhin in der Mülltonne. Wer ihn weg geworfen hat ist selbst schuld. Was ist das für ein Knuckle?“ „Gehen wir doch zum Schmied, der erklärt uns das genau.“ schlug Juline vor. Somit war die Arena erstmal verschoben und wir liefen nach Zentral-Flaris zum Schmied. Dieser bekam riesige Augen, als Chrissli ihm den Knuckle vor die Nase hob. Er brauchte erstmal einen Moment um alles nachzuprüfen. Dafür klang das Ergebnis Atemberaubend.

„Tja also.. Dieser Knuckle ist von hohem Wert. Er ist ein Legendary Golden Knuckle, der schon hoch geupgradet war. Wir Schmiede nennen diesen Status des Upgrade einfach nur +10. Wahnsinn! Er dampft vor Energie. Und den habt ihr einfach so gefunden? Meinen Glückwunsch.“ „Danke! Wie viel ist der in etwa wert? Was schätzen sie?“ „Ich tippe auf ca. 3,5 Milliarden Penya.“ „SO VIEL!!!?!?“ „Ja, ich sage ja er ist etwas besonderes.“ „Krass!“

Chrissli konnte es nicht fassen und umschlang ihn wie einen Schatz, den sie mit ihrem Leben beschützen wollte. Nichtmal ich durfte ihn anfassen. Sie lagerte ihn sicher ein und nur sie dürfte ihn auch wieder holen. Nun war sie noch motivierter zu trainieren. Chrissli wirkte selten so fröhlich. Sie strahlte und grinste breit. Und – sie wollte nach wie vor in die Arena. Mir persönlich war nicht wirklich wohl dabei. Ich hatte schon ziemlich seltsame Storys über die Leute dort gehört. Sie sollen unfreundlich sein, eingebildet und gerne beleidigend.

„Wenn mich einer dumm anmacht dann bekommt er Schläge! Aber ordentlich!“ fauchte Chrissli die die Fäuste in die Luft streckte. „Wenn mich einer dumm anmacht dann geh ich.“ war meine Version dieses Satzes. Und Juline? Die konnte sich ihren Satz auch nicht verkneifen: „Mich macht erst gar niemand dumm an. Die wollen nur alle ins Bett mit mir.“

Der Blick, den Chrissli ihr zuwarf war unbeschreiblich.. Sie konnte Juline immer noch nicht leiden. Aber was will ich erwarten? Sie wird sie hassen, wenn sie erfährt was los ist. Langsam verfluchte ich mich auch dafür mir ständig Gedanken über dieses Beziehungsgeschwafel zu machen. Meine Laune wurde dadurch nur schlechter.

In der Arena vergaß ich schnell diese Beziehungsgeschichten. Aber meine Laune wurde nicht besser. Nachdem ich hunderte Male als Nap und Noob beschimpft wurde, setzte ich mich an den Rand und schob Frust. Juline flirtete mit diversen Blades rum um sich von mir abzulenken und Chrissli amüsierte sich prächtig. Sie trieb sich die ganze Zeit mit einem anderen Billposter rum, was mich ziemlich eifersüchtig machte. Er sah gut aus, sie lachten miteinander und schlugen sich ab und an mit ihren Knuckles. Als sie eher in meiner Nähe standen konnte ich wenigstens hören was sie so sagten.

„Ich schwör's dir Chris! Irgendwann werd ich dich besiegen und stärker sein als du!“ „Niemals!“ „Ich mach dich fertig.“ „Versuchs doch.“ Dann fingen sie wieder an zu lachen und verfolgten sich durch die Arena wie zwei kleine Kinder.

Irgendwann nach zwei Stunden kam Chrissli zurück zu mir. Gefolgt von ihrem neuen Freund. Sie waren ziemlich außer Atem vom vielen Rumkloppen und Rennen. „Kyo! Darf ich dir vorstellen? Das ist Crip! Er ist auch ein BP und meint mich besiegen zu können, was er natürlich niiiemals schaffen wird.“ „Hi Kyo! Chrissli sagt, du bist ihr Freund? Warum machst du net auch mit? Is doch langweilig hier nur rum zu hocken.“ „Ich mach was ich will, klar? Ich hab kein Bock mehr auf diesen Arena-Scheiß!“ „Aber Kyo! Wo willst du hin?“ rief Chrissli mir hinterher, als ich längst am Gehen war. Ich drehte mich nicht nach ihr um. Alles in mir fühlte sich als würde es zerreißen. Das war die mieseste Laune, die ich jemals hatte.
 

Als ich wieder in Flaris war, schlenderte ich gemütlich und alleine vor mich hin. Juline hatte nicht bemerkt, dass ich gegangen war und Chrissli folgte mir net. Erst jetzt nahm ich mir wieder richtig Zeit für meine Umgebung. Ich achtete sonst nie auf andere Leute und was sie so taten.

Einer zockte kleine Leute mit falschen Boards ab.. Er verkaufte sie viel zu teuer in seinem Shop und sie fielen darauf rein.. Ein Anderer, gut leuchtender Typ mit Augenringen saß vor dem Schmied und versuchte seine Waffen besser zu machen. Er war ein Blade mit einem langen schwarzen Mantel und Lederstiefeln. Scheinbar verbrachte er seine Zeit hier länger.

Ich beschloss erstmal in eine ruhigere Gegend zu gehen um mich etwas zu erholen von allem. Richtung Norden verließ ich Flaris und setzte mich auf einen Stein, der weit abgelegen war vom Weg.

Umso mehr überrascht war ich, als ich doch gefunden wurde hier. Es erleichterte mich als ich dann noch sah von wem. Es war Kyoko! Endlich war sie wieder da und der Zufall könnte nicht besser sein – ich erwischte sie alleine! Wie würde sie nun auf mich reagieren?

„Kyo? Was machst du hier? Und wo sind die anderen beiden?“ „Ehm.. Kyoko.. Wo warst du die ganze Zeit?“ „Nachdenken.. Der Rest is egal. Also?“ „Ich brauch ne kurze Auszeit. Wir waren eben in der Arena.. Und es ist echt alles mies gelaufen.“ „Achso.. Verstehe...“ „Du wegen Letzt.. Ehm.. Wegen Juline und mir.. Da läuft nichts!!“ „Ah ja.. Deswegen liebt sie dich auch und so.“ „Na gut, wir hatten uns mal geküsst, aber das ist so spontan passiert! Bitte verrate Chrissli nichts davon.“

Sie fing an hämisch zu grinsen und legte die Arme hinter den Rücken. Und langsam lief sie ein paar Schritte zu mir. Was hatte sie vor? Sie würde bestimmt nicht darauf eingehen und mir diesen Gefallen tun. Es wird schon bald alles aus sein..

„Kyo.. Du hast dich da in eine ziemlich miese Situation gebracht..“ „Ich weiß.. Also? Wirst du es Chrissli verraten?“ „..Nein..“ „Puh..“ „Aber nur wenn..“

Oh mein Gott! Sie erpresst mich!! Ich wurde eiskalt von Kyoko erpresst.. Und ich konnte mich nicht mal weigern auf ihre Forderung einzugehen, denn ich wollte Chrissli nicht verlieren und vor allem die ganze Gruppe nicht auseinander reißen.

„Was willst du Kyoko? Geld?“ „Geld? Ich bitte dich.. Nein! Aber weißt du.. Du hast ja scheinbar genug Liebe für alle übrig. Du hast Chrissli, du schnappst dir Juline... Ich liebe die Aufmerksamkeit.. Und ich muss zugeben dass es mich ziemlich kränkt ausgeschlossen zu werden. Weißt du nun was ich will?“ „Ehm..“ „Ich will nur bisschen Liebe.“ „BITTE!?“ „Soll ich es Chrissli verraten oder nicht?“ „Nein!“

Ich konnte mir denken was sie wollte.. Sie würde auch eine Affäre mit mir anfangen wollen um mich in die Ecke zu drängen, weil ich Juline verletzt hab. Nur das konnte die Erklärung sein.

„Liegt es daran, dass ich Juline, deiner Freundin, damit weh getan hab? Bist du vielleicht in sie verliebt und willst dich an mir rächen!?“ „Was? Das ist ja lächerlich.. Ich und Juline! Oh nein... Das ist mir egal. Zwischen Juline und mir herrscht schon immer ein kleiner Wettkampf. Ich möchte ihr in nichts nachstehen. Und da du sie geküsst hast, bekomme ich nur meine Gerechtigkeit indem du mich auch küsst. Uns sieht hier niemand. Also, worauf wartest du?“ „Nur ein Kuss? Mehr nicht?“

Ich guckte mich nochmal um, um sicher zu gehen dass hier wirklich niemand ist und küsste Kyoko. Wenn auch nur halbherzig, denn ich fühlte mich eh schon schlecht genug. Ich hätte mich nicht mit so vielen Frauen rumtreiben sollen. War ja irgendwo klar, dass da ne Eifersuchtsszene entsteht.

„So! Du sagst Chrissli nichts davon!“ „Mhh.. Mal sehen, Süßer. Wenn du mir viel Liebe schenkst, dann vielleicht.“ „Du hast gesagt, du willst nur ein Kuss!“ „Ja, zumindest heute... Ich reise von nun an wieder mit euch. Mir ist langweilig ohne die Zicke und Juline.“ „Na danke auch! Wehe du plauderst.“ „Hasst du mich denn jetzt?“ fragte sie mit Hundeaugen und schmiegte sich an mich.. „Nein...“ antwortete ich, obwohl ich mich dabei selbst nicht verstand. Ich hätte sie erschlagen sollen.

„Ich glaube, das hier wird ein Kampf. Und ich glaube auch, dass Chrissli noch nicht gewonnen hat.“ „Soll das heißen..?“ „Ja Kyo, ich liebe dich auch. Genau wie Juline dich liebt und vielleicht auch Chrissli.. Und ich überlasse dich nicht Kampflos den anderen beiden!“

Ich seufzte... Eigentlich hatte ich mir ja eingeredet, dass Kyoko vielleicht in ihre beste Freundin verliebt war und nun eben eifersüchtig auf mich. Am Ende war es genau umgekehrt.. Sie liebte mich.. Und war eifersüchtig auf Juline und Chrissli.. Na prima.. Wie schön, dass sie sich keineswegs dafür interessieren was ich eigentlich will – obwohl ich das selbst nicht wusste. Chrissli, Kyoko oder Juline. Alle drei waren sehr attraktiv und jede von ihnen hatte was Besonderes an sich.. Natürlich wollte ich Chrissli nicht weh tun, daher blieb ich bei ihr.. Wenn sie sich nicht schon längst für Crip entschieden hatte.. So glücklich wie die beiden wirkten.. Ich zuckte zusammen – Hinter uns hörten wir plötzlich ein Rascheln in einer Pflanze. Mir rutschte das Herz in die Hose! War das etwa irgendeine der Mädels!? Sind sie mir doch gefolgt!? Auch Kyoko war blass geworden...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück