Baldrian - Ich werde dich beschützen
Hallo meine lieben Leser und Leserrinnen.
Ich weiß, ich habe euch lange im Dunklen gelassen und hab so mal einfach nicht mehr weitergeschrieben. Ich hab euch ja nicht einmal Bescheid gegeben oder so. Es tut mir so unendlich Leid. Ich war zeitlich so gebucht, da kam die FF dadurch kürzer.
Ich hoffe, ihr nimmt meine Entschuldigung jetzt an und entschließt euch die FF (endlich) zu Ende zu lesen. Auch wenn ich sie wieder um einen Kapitel verlängert habe. Aber ich krieg das alles nicht in eins und lieber eine mehr, als zu kurz… oder? :D
Weiterhin hoffe ich, dass es euch gefällt. Und das die FF euch, genau wie mir, Freude bereitet hat und auch weiterhin Freude beim Lesen bereitet. Es ist mir ein Vergnügen diese FF zu schreiben. Wirklich. =)
Zu guter Letzt, viel Spaß beim Lesen.
Eure SunShine
Baldrian – Ich werde dich beschützen
„WO IST RAN!?“, wiederholte Conan seine Frage nun lauter.
Amüsiert schaute ihn Anakata an. Dabei legte er die Hände auf die Hüften und fing an zu reden. So, als würde ein Vater mit seinem Sohn schimpfen.
„Was will denn ein kleiner Junge mit einem so großen Mädchen?“, stellte er tadelnd die Gegenfrage.
Seine Miene verfinsterte sich und Conan ballte seine kleinen Hände zu Fäusten zusammen.
Und gerade wo er zum Reden ansetzten wollte, öffnete sich abrupt die Türe im zweiten Stock und Ran stürmte heraus. Als sie jedoch Conan erblickte, blieb sie vor der großen Treppe stehen und schaute somit auf die zwei Personen im Saal herunter.
Anakata schien nicht erfreut über diese kleine Überraschung, jedoch veränderte sich seine Miene kaum.
„RAN!“, schrie Conan sichtlich erfreut und zum losrennen bereit.
Jedoch unterbrach ihn Anakata und stellte sich davor. „Wohin?“
Ein Knurren entlockte sich seiner kleinen Kehle und die Wut in ihm schien ins Unermessliche zu steigen.
Obwohl Conan sich der Aussichtslosigkeit klar war, verblüffte ihn jedoch eine bestimmte Tatsache.
Warum stand Ran so regungslos und stellte keine Verrücktheiten, wie er es eigentlich gedacht hatte. Wie er es gewohnt war? War sie immer noch wütend auf ihn?
Er schüttelte leicht seinen Kopf und zwang sich zu Ruhe. Er musste sie in Sicherheit bringen, das war der Plan. Er musste sie beschützen.
Sofort richtete sich sein Blick wieder dem Riesen vor sich. In seinen Augen der Hass.
„Lass sie gehen, Anakata! Ich bin jetzt hier. Sie hat dir nichts getan! Lass sie frei!“, sagte die kleine Gestalt ruhig.
Ran rührte sich kaum und starrte auf das Geschehen regungslos runter.
Ein Grinsen huschte über die Lippen von Anakata. Er blickte höhnisch auf die kleine Gestalt nieder.
„Und was soll ich mit dir?“, stellte Anakata in die übersichtliche Runde die Frage, „Was könnte ich mit einem kleinen Bengel zu schaffen haben? Zu was kann ich dich denn gebrauchen? Aber weißt du was, ich weiß wohin du hingehörst. Und ich werde dich auch dahin bringen.“
Abrupt hob der Boss die rechte Hand und gab das Zeichen für seine Männer im Hintergrund. Diese wussten sofort was zu tun war und machten Anstalten ihn zu schnappen, bis plötzlich eine Stimme ertönte.
„STOP!“
Es war Ran, die ihre Stimme erhob und alle Aufmerksamkeit auf sich zog. Anakata erhob sofort wieder die Hand und brachte die Männer zum stehen.
„Sprich, meine Liebe.“, ertönte seine Stimme lieblich darauf.
„Ich…“, fing sie leise an zu flüstern, wobei sie merkte dass keiner sie verstand und lauter wurde. Ein Kloß setzte sich an ihrem Hals fest und sie hatte das Gefühl nicht sprechen zu können. Aber Sie musste. Jetzt, am besten sofort. Doch einige Sekunden später erst ertönte ihre Stimme erneut.
„Ich bleibe bei dir.“
Conan traf ein Schlag. Das konnte doch nicht wahr sein. Wieso sollte Ran so etwas sagen? Ran konnte doch nicht so wutentbrannt sein und ihm das mit dem kleinen Streit gestern immer noch übel nehmen. Oder etwa doch?
NEIN!
Ran wollte ihn doch beschützen. So naiv wie sie war, wollte sie ihn doch in Schutz nehmen. Genau, das war es. Das durfte und würde er aber niemals erlauben. Er liebte sie doch… Er musste sie beschützen.
„Ran, mach dir keine Sorgen.“, er lächelte ihr entgegen und sein Blick versprach Sicherheit, „ Ich komme schon klar. Du musst nur hier raus. Das ist das einzig Richtige. Der Rest ist ein Kinderspiel. Ich weiß, du willst mich beschützen, doch ich wi…“ , weiter konnte der Kleine nicht sprechen, denn Ran schnitt ihm ins Wort.
„Nein.“, sie lächelte, „Das ist falsch. Ich versuche dich nicht zu beschützen.“
Nach dieser Aussage, kam sie die Treppe hinunter und blieb direkt neben Anakata stehen. Nun blickte Sie direkt in das Gesicht von einem verzweifelten Kind.
Conan musste Schlucken. Was sollte das? Hatte Ran den Verstand verloren? Warum hatte sie das gesagt? Wenn sie ihn nicht beschützen wollte, warum sollte sie sonst hier bleiben wollen?
„Ran!? Mach dir wirklich keine Sorgen. Es ist alles gut. Hast du verstanden? Also, du brauchst keine Angst zu haben. Ich bin hier.“, sagte er liebevoll, mit seiner kindlichen Stimme. Doch danach wandte er sich dem Boss zu, „Was hast du ihr gesagt? Hä? Glaubst du, du kannst sie einschüchtern!? Niemals! Das ist meine RAN und sie hat mit dieser SACHE nichts zu tun.“
Anakata ließ seine Hände in der Hosentasche verschwinden und zuckte unschuldig die Schultern. Er grinste ihn nur an. Wie es schien, hatte sein Mann, Ran gehörig eine Lektion erteilt. Ihr den Unterschied zwischen Schwäche und Stärke beigebracht.
Rans Grinsen wurde breiter. Sie schaute auf ihn runter und legte ihren Kopf leicht zur Seite.
„Ich soll mir keine Sorgen machen? Wirklich? Wow, der Prinz meiner Träume will mich befreien? Aus dem Schloss mitnehmen, dass für mich gemacht worden ist? Wie süß. Ich hatte eigentlich gedacht, nur dein Körper hätte sich verjüngt. Doch nun bezweifle ich das. Auf so etwas Kindisches kannst ja nur du kommen.
Warum sollte ich mit dir gehen? Für dich bin ich doch gar nicht wertvoll. Wie viele Jahre warst du bei mir und hast gesehen wie ich gelitten habe? Tränen wegen dir vergossen habe? Mich nach einem Schatten von dir gesehnt habe? Mich auch mit einem Ton von dir zufrieden gab? Für dich hat es bestimmt Spaß gemacht mich leiden zu sehen, was!? Ich bin doch die dumme, kleine Ran. Die nichts merkt und brav auf ihr Herrchen wartet, was? Hast du geglaubt ich wär dein Spielzeug? Mit dem du spielst, wann immer du Lust drauf hast? Dein Fußabtreter? Du hast doch nichts für mich übrig in Wahrheit und machst das alles nur wegen deinem Gewissen. Aber ich kann dich beruhigen, das brauchst du nicht. Wirklich nicht.“, sie hielt inne und schaute ihm direkt in die Augen. Wartete.
Wartete, aber worauf? Vielleicht auf ein klitzekleines Wunder, dass ihr den Schmerz wegnahm. Half zu vergessen. Sie einfach auch nur betäubte. Doch vergeblich. Sie fühlte es. In ihrer Brust, tief drinnen und aß sie von innen auf. Stück für Stück und niemand hörte ihre stummen Schreie.
Entsetzen stand in Conans Gesicht geschrieben und eine Träne rann seine Wangen hinunter.
„Das stimmt nicht...Das stimmt nicht...Du lügst... Denn…Ich liebe dich. “, es war ein Flüstern, doch alle konnten es hören. Endlich hatte er es gesagt. Aber warum jetzt und hier? Er wusste es nicht, doch er musste es tun. Er hatte es so im Gefühl.
Doch… warum entgegnete ihm Ran nichts?
Warum blickte sie ihn nur an und sagte nichts. Rein gar nichts. Man konnte gar nichts in ihrem Gesicht lesen. Sie schaute ihn einfach nur an.
Körperlich trennten Sie vielleicht nur zwei Meter, doch im Herzen waren sie Kontinente voneinander entfernt.
Da stimmte was nicht. Da konnte etwas nicht stimmen. Meinte sie das Alles wirklich ernst?
Plötzlich fing Ran lauthals an zu Lachen. Conans AUgen weiteten sich. Als sie sich wieder einfing, schaute sie Anakata an.
„Hast du das gehört? Er liebt mich. Und wahrscheinlich fiel ihm das erst jetzt ein. Er ist so süß.“, nun wandte sie sich an die kleine Gestalt und sprach weiter, „Bringt ihn weg.“
In ihrem Blick nur Leere. So als stände vor ihm ein Abbild von Ran. Ein lebloses Abbild von seiner Geliebten.
Für Conan brach grad die Welt zusammen. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Mit seinem Blick blieb er weiterhin an Ran geheftet und merkte dabei nicht einmal das er von hinten gepackt und weggetragen wurde. Der Schmerz in ihm, betäubte seine Sinne. Er konnte kaum noch klar denken, geschweige denn klar sehen. Alles war verschwommen. Alles war unscharf. Alles machte keinen Sinn.
Was er aber auch nicht mitbekam, war der Blick mit dem Ran ihm nachsah. Ihre leblosen Augen füllten sich und wollten die Last loswerden. Ihre Lippen zusammengepresst und ihre Arme schlaff an ihrem Körper runter hängend. So elend hatte sie sich noch nie gefühlt. Ihr Herz zerbrach in Stücke. War es das? Sollte es so ein Ende nehmen?
Eine Träne rann ihr die Wange hinunter, woraufhin ihr mehrere folgten. Ihr Brustkorb bebte und sie konnte das Schluchzen kaum noch unterdrücken.
Und als die Männer mit dem kleinen, fast leblosen Körper den Saal verlassen hatten, wandte sich Ran an Anakata und schaute ihn an. Die Tränen rannen ihr weiterhin die Wangen hinunter.
„Ja, ich bleibe! Ich BLEIBE! BLEIBE! BLEIBE…Bleibe…bleibe…bleibe…blei…“, wobei sie das sagte sank sie auf die Knie und stütze sich auf ihre Hände.
Heulend und auf allen Vieren, konnte sie nun ihre Trauer kaum unter Zaum halten und ließ sie frei.
Anakata schaute nur auf sie hinab. Sagte nichts. Tat nichts. Und fühlte nichts. Er wartete. Wartete, bis sie sich wieder gefasst hatte und wieder sprechen konnte.
Es verstrichen einige Sekunden, bis Ran ihren Kopf hob und ihn anstarrte. Ihre Augen waren zwar Tränen überflutet und auch ihre Nase lief, doch sie Sprach laut und deutlich.
„Ich bleibe. Ja, ich bleibe. Aber nur unter drei Bedingungen!“
Anakata musste Schlucken. Was wollte Sie denn von ihm? Doch er zögerte nicht, nickte.
Ran musste Schlucken, doch langsam richtete sie sich auf und stand nun wieder vor ihm.
Sie wischte sich das Gesicht mit der Hand ab und hatte sich langsam wieder unter Kontrolle.
„Gib ihm das Gegengift, tu ihm nichts und lass ihn frei!“
Im ersten Stock ganz abseits von dem Ganzem geschehen, wanderte ein schwarzgekleideter Mann. Er lief an einem Anderen vorbei und nickte kaum merklich zur Begrüßung. Ein Grinsen huschte über seine Lippen und fuhr dabei durch seine hellbraunen Haare.
Der eigentliche Grund, warum sich der Meisterdieb dazu entschloss dem Detektiv unter die Arme zu greifen, war wesentlich unehrenhafter, als der den er vorgab.
Aber… wann bekam man denn so eine Gelegenheit, etwas so leicht zu stehlen?
Während sich alle Wachhunde um den Eindringling kümmerten, wer bewachte dann die Schätze?
ENDE