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Nullpunkt

von

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An verblendeter Mutterliebe sind mehr Menschen zugrunde gegangen als an der gefährlichsten Kinderkrankheit.

Ich kritzelte gerade in mein Skizzenbuch, während Herr Werters uns irgendwas lustiges über Matrizen erklärte. So spannend, ich konnte kaum an mich halten, ihm nicht zu zuhören. Ich versuchte mich gerade mit pinken Pinguinen, um meine P-Wort-Idee weiter zu verfolgen und befand, daas ich nie wieder in meinem Leben einen pinken Pinguin malen wollte. Vielleicht wäre ein prauner, prüner oder plauer Pinguin mal was. Die Farben müssten sich doch nur einfach mit diesem Begriff neu etablieren und alles wäre lustig punt. Wie auch immer.

„Haben das alle verstanden?“, fragte unser Mathelehrer, wie üblich, wenn er etwas Kompliziertes erklärt hatte und er bekam irgendein Gemurmel von der Klasse, dass man als bejahend auslegen konnte, wenn man großzügig war. Ich wusste, dass ich zumindest soviel verstanden hatte, dass ich noch fünf Punkte in dem Fach kriegen würde. Schon peinlich, wenn man weder im mathematischen noch in sprachlichen Bereich irgendwelche Talente zeigte. Selbst in Deutsch dümpelte ich mit meinen neun Punkten fröhlich vor mich hin. Wahrscheinlich würde es helfen, wenn ich mal freiwillig ein Buch anfassen würde. Allerdings könnte ich mir auch stattdessen die Verfilmung anschauen, die es ja von jedem guten Roman geben musste, und eine Geschichte musste ich ja nicht zweimal sehen. Nico las ziemlich viel, aber er machte auch sonst viel für die Schule.

Wahrscheinlich hatte er mal Großes vor, eine Karriere oder sowas. Ich hatte zwar keinen Schimmer als was, aber er würde bestimmt viel Geld damit verdienen.

„Enno...“ Ich schreckte auf und starrte verwirrt in Nicos genervtes Gesicht. Warum saß er nicht an seinem Platz? War die Stunde schon um? Tatsächlich hatten alle um mich herum schon ihre Sachen eingepackt und nur ich saß noch da und malte pinke Pinguine. Verdammt, vielleicht sollte ich wirklich etwas besser auf meine Umgebung achten, ich hatte nicht mal den Schulgong gehört. Ich packte meinen Kram zusammen, während Nico ungeduldig neben mir stand und mit seinem Fuß auf den Boden tippte. Er wirkte heute ungewohnt nervös, normal war immer ich derjenige, der irgendwelche hektischen, unruhigen Bewegungen machte.

„Was iss´n los mit dir?“, fragte ich irritiert von ihm. Das war voll anstrengend, wenn der Gesprächspartner ständig an irgendwas zupft und nie still halten konnte. War ich auch so schlimm?

„Ich will nur den Bus nicht verpassen, okay?“

„Gott, muss ich mit? Du kannst doch jemand anders fragen. Benni hilft dir sicher gerne!“, nörgelte ich. Nico hatte mich gestern gefragt, ob ich ihm helfen würde, seinen PC zu mir zu bringen, weil meiner voll fürn Arsch war und er den für ein paar Schularbeiten brauchte. Ich hätte auch sagen können, dass er dafür nach Hause gehen könnte. Aber mir war es egal. Ich hatte in der Wohnung genug Platz, da würde ein PC mehr nicht weiter stören.

„Klar, weil du auch willst, das Benni weiß, wo du wohnst!“, konterte er und ich stöhnte genervt. Gott, konnte es manchmal kompliziert sein, wenn man Menschen meiden wollte. Da ich gegen dieses Argument nichts weiter sagen konnte, trottete ich hinter Nico her zum Bus.

Er war sogar so nett und zahlte mir das Busticket, sonst wäre ich nämlich auf keinen Fall mitgekommen. Dafür musste ich jetzt eine grausame, halbe Stunde in einem Bus voller Kinder ertragen. Da wir nach der Vierten aus hatten und dieses Glück nur die Grundschüler zwei Stationen vorher mit uns teilten, plärrten und schrieen diese Bälger um uns herum. Ich hatte nie verstanden, was man an sowas niedlich finden konnte. Aber ich war auch ein Kerl, mir fehlten vermutlich einfach die Hormone dafür, um Kinder zu mögen. Damit konnte ich allerdings leben.

Von der Bushaltestelle mussten wir dann noch eine Weile durch eines dieser typischen Vorstädtchen laufen, in dem eigentlich alle Straßen gleich aussahen und ich keine Ahnung hatte, wie ich wieder zur Haltestelle finden sollte.

Nicos Haus war... groß und es sah irgendwie alles sehr nach oberer Mittelschicht aus, der gepflegte Garten mit den häßlichen Rosen, die etwas kitschigen und sicher überteuerten Statuen dazwischen. Das kunstvoll getöpferte Namensschild an der Tür. Nico wirkte hier völlig deplaziert und wir waren erst durch das Gartentor getreten.

Dieser Eindruck verstärkte sich noch, als wir das Haus betraten. Nico kickte seine ausgelatschen Chucks einfach in die Garderobe, wo sie verstörend unpassend zwischen zwei ordentlichen Paaren Pomps und zwei Paar schwarzen Herrenschuhen aussah.

„Deine Eltern sind wirklich nicht da?“, hakte ich nochmal nach, während ich meine Schuhe auszog und einfach nicht anders konnte, als sie ordentlich daneben zu stellen. Ich wollte hier kein Bild zerstören, das hier offensichtlich angestrebt wurde mit der dunklen Garderobe, die optisch an das Tischchen mit einer Vase, einer einzelnen Rose darin und einer hübschen Bleistiftzeichnung darüber, angepasst war.

„Sind beide arbeiten“, antwortete er mir und ich war ein bisschen zu abgelenkt von dem Flur, den wir betreten hatten und der vermutlich so groß war, wie mein ganzes Zimmer, um auf ihn zu reagieren. Eine dunkle Bordüre zog sich auf einer kaffeebraunen Wand entlang und dazu passend hingen Bilder in Brauntönen mit unterschiedlichen Motiven.

Der Treppenaufgang und der Flur oben war ähnlich gestaltet. Die Zimmertüren hatten alle ein schlichtes weiß mit dezenten silbernen Türgriffen und Nico latschte unbeeindruckt die Treppen hoch. Klar, er wohnte hier, da schaute man sich nicht die Bilder an, die man schon zum hunderttausendsten Mal in seinem Leben gesehen hatte. Aber ich fühlte mich mit meiner abgetragenen Jeans und ausgewaschenen T-Shirt wie ein Störfaktor und Nico sah mit seinen Piercings und den kurzen, blonden Haaren definitiv abgeratzer aus als ich. Es wirkte eigentlich so, als würde er bewusst nicht in diese Umgebung passen wollen.

„Bad ist da hinten im Flur, letzte Türe links und das is mein Zimmer“, wurde mir kurz erklärt und dann betraten wir Nicos Zimmer, das eine ziemliche Überraschung war. Es war so ziemlich das genaue Gegenteil von dem was ich erwartet hätte. Gut, es war Nico, der wurde ungern Erwartungen gerecht. Aber wenn man ihn kannte, würde man zumindest ein bisschen was von seiner Persönlichkeit in seinem Zimmer vermuten. Aber nichts, der Raum war klein, weiße Wände an denen nichts hingen, ein Bett, das mit hellblauen Laken bezogen und ordentlich gemacht war. Darüber hing ein Bücherregal in dem feinsäuberlich aufgereiht ein paar Schulbücher standen, die ungelesen aussahen. Ansonsten stand nur noch ein Schrank aus hellem Holz und ein Schreibtisch, der wohl passend zu den restlichen Möbeln ausgewählt wurde, in dem kleinen Raum. Das markanteste war hier wirklich noch der PC, den wir heute holen würden. Allerdings stach er mit seinen Flachbildschirm und dem stylischen Silber auch nicht wirklich raus. Wenn man in diesem Zimmer etwas interessantes sehen wollte, blieb man zwangsläufig an Nico hängen, der sich gerade sein T-Shirt über den Kopf zog und sich daran machte seine Hose aufzuknöpfen.

„Ich dachte, wir wollten nur deinen PC holen...“ Ich wusste nicht so recht, ob das ein Protest von meiner Seite aus oder es einfach nur eine Feststellung war. Aber kurz fand ich den Gedanken irritierend in einem anderen Bett als meinem Sex zu haben, allerdings nur solange, bis Nico mich auf sein Bett schubste und sich über mich beugte, um mich zu küssen. War vielleicht auch einfach so ein Gewohnheitssache-Ding und eventuell sollte man Nicos Bett mal eine Chance geben. Es war eigentlich ganz bequem und ich stand auf Nicos Küsse und allgemein, was er mit seiner Zunge anstellen konnte.
 

Zufrieden rollte ich von Nico runter und blieb erstmal liegen. Der Ortswechsel hatte keinen Unterschied gemacht, der Sex war dadurch nicht besser gewesen, aber auch nicht schlechter. Als war das wohl ganz okay, aber ich brauchte es nicht unbedingt nochmal. Vor allem, weil sich ein Problem ergab, dass bei mir zuhause sonst kein Ding war.

„Was mach ich jetzt mit dem Kondom?“

Nico stöhnte genervt und schien sich zu weigern, sich auch nur einen Zentimeter zu rühren. Ich trat ihn mit meinen Fuss in die Seite, weil ich es nicht ausstehen konnte, wenn er mir nicht antwortete und ich das Kondom los werden wollte.

„Gott, nerv nich, spül es das Klo runter oder so“, nuschelte er und ich verdrehte die Augen. Ich kletterte über ihn aus dem Bett und suchte nach meiner Boxershorts, da ich definitiv nicht nackt durch ein fremdes Haus laufen wollte, selbst wenn seine Eltern nicht hier waren.

„Verdammt, wo sind meine Shorts?“, fluchte ich, da ich sie einfach nicht finden konnte. Ich hatte keinen Schimmer, wo Nico sie hingeschmissen hatte, was mich gerade tierisch nervte. Wir würden nie wieder bei ihm Sex haben, damit war es besiegelt. Nico murmelte irgendwas zur Antwort, was ich nicht verstand und deutete eine Bewegung Richtung Ende des Betts an. Super, sehr hilfreich.

Meine Boxershorts war dann am Fussende zwischen Wand und Bett eingeklemmt und ich hätte noch lange unter dem Bett suchen können.

Ich zog sie mir über und stand dann erstmal etwas ratlos im Gang. Wo war das Bad gewesen? Hier gab es fünf Türen. Ich hatte keine Ahnung, wofür man soviele Räume überhaupt brauchte. Hm, was hatte Nico gesagt, wo das Bad war? Ganz am Ende vom Flur? Da gab es zum Glück nur eine Tür... Naja, wird mich schon kein Tiger anspringen, wenn es die falsche war. War sie nicht mal.

Ich entsorgte das Kondom und ignorierte einfach, das in dieses Bad jemand wie ich nicht mal einen Fuß setzten sollte. Einfach, weil hier alles so strahlte und glänzte und ich irgendwie wirklich abgefuckt aussah, wenn ich mich so im Spiegel anschaute. Was soll´s, ich hatte nicht vor, hier noch mal herzukommen.

Im Gang nahm ich mir allerdings die Zeit mir die Bilder anzuschauen, da ein paar Zeichnungen echt gut waren. Ich fragte mich, ob sie gekauft waren oder ob bei Nico jemand in der Familie zeichnete. Ich stand gerade vor einer Zeichnung von einem jungen Mädchen, kratzte mich am Hintern, als sich plötzlich jemand dezent hinter mir räusperte. Erschrocken zuckte ich zusammen und drehte mich um.

Vor mir stand eine Frau um die vierzig in adretter Hausfrauenklamotte und schaute mich etwas pikiert an. Ich tippte auf Nicos Mutter und hatte keinen Schimmer, was ich jetzt tun sollte. Ich mein, was sollte ich denn auch sagen? Ich stand mit Knutschflecken übersäht und Boxershorts in ihrem Flur und hatte ganz offensichtlich gerade mit ihrem Sohn Sex gehabt. Fuck, im wahrsten Sinne des Wortes. Sie schien auch wirklich nicht begeistert zu sein mich zu sehen. Aber Mann, Nico meinte, es wäre niemand hier. Wie konnte er mich so ins Messer laufen lassen?! Ich hätte mir zumindest Mühe gegeben leise zu sein. Nein, warte, wir hätten gar nicht erst Sex gehabt.

„Nicolas!“, rief sie schließlich in einem herrischen Ton und ich rührte mich immer noch nicht. Wenn ich was sagen würde, würde sie mich sicher fressen, oder sowas. Ich hatte keine Ahnung. Ich konnte mit Müttern, Eltern allgemein, einfach nicht umgehen. Wenn Nico nicht gleich hier auftauchte, würde ich persönlich in sein Zimmer gehen und ihn vor seine Mutter zerren, nur damit sie mich nicht weiter so schockiert anstarrte. Ich fühlte mich wie ein ekliges, schäbiges Etwas unter ihrem Blick.

„Was?“, maulte Nico aus seinem Zimmer, man hörte es rumpeln und vermutlich zog er sich gerade an. Toll, er wollte auch nicht nur in Unterwäsche vor seiner Mutter zu stehen... Und er klang nicht sonderlich überrascht darüber, dass sie hier war.

„Was soll das hier?“ Dieses „Das“ klang als wäre ich sowas wie eine widerliche Hund, der ihr gerade an die teure Tapete gepinkelt hatte. Zum Glück kam endlich Nico aus dem Zimmer und sie löste ihren unangenehmen Blick von mir, um ihn auf ihren Sohn zu richten. Ich nutzte die Gelegenheit, um einfach in sein Zimmer zu huschen. Ich wollte ein Gespräch zwischen den beiden nicht mitkriegen. Nico und ich hatten nur Sex, keine Beziehung, ich wollte niemals seine Mutter kennen lernen und sie offensichtlich auch nicht mich.

Ich zog mich an, währenddessen schrie, brüllte und tobte Nicos Mutter. Vielleicht sagte Nico auch etwas, aber dann ging es in dem Geschrei unter. Ich hatte gerade meine Socken gefunden und angezogen, als es endlich wieder kurz still war.

„Raus aus meinem Haus!“, schrie seine Mutter.

„Fick dich!“ Mit diesen Worten stürmte Nico in sein Zimmer und knallte die Tür laut hinter sich. Ohne mich weiter zu beachten, ging er zu seinem Schrank, holte eine Tasche heraus und stopfte wahllos irgendwelche Klamotten hinein. Die Tasche schob er dann Richtung Computer und fing dann an, irgendwelche Kabel aus seinem PC zu reißen, damit er sie mit der Tastatur und der Maus auch einpacken konnte.

„Kannst du den Tower nehmen?“ Tower? Was für ein Turm? Er deutete auf seinen PC und ich fragte mich, warum gerade ich das schwere Teil tragen sollte und ob Nico gerade tatsächlich vor hatte, zu mir abzuhauen. Bevor ich was sagen konnte, war er aber schon aus der Tür raus und dort stand seine Mutter mit einem vernichtenden Blick. Gott, ich wollte hier echt nur weg.

Ich packte den PC und folgte Nico nach draußen, während seine Mutter uns mit zusammen gekniffnen Augen genau beobachtete. So als wollte sie sicher sein, dass ihr Sohn wirklich verschwand. Das war, glaube ich, das erste Mal in meinem Leben, als ich feststellte, dass andere Söhne auch schreckliche Mütter hatten. Ich hatte meine Mutter vielleicht seit fünfzehn Jahren nicht mehr gesehen und sie hatte mich einfach so zurück gelassen, aber sie hatte mich dafür auch noch nie angeschaut, als wäre ich nur Abschaum. Ich wusste allerdings nicht, ob das wirklich arg viel besser war.

Wir standen schweigend mit einem PC, einem Flachbildschirm und einer großen Sporttasche an der Bushaltestelle und Nico wirkte nicht so, als würde er in der nächsten Stunde nochmal den Mund aufmachen. Was überraschend war, da er sonst eine ziemlich große Klappe hatte und immer frei Schnauze sagte, was er dachte.

Ich hatte keine Lust mit ihm darüber zu reden, da es mich eigentlich nichts anging. Wenn man davon absah, das wir ganz offensichtlich zu mir unterwegs waren und er vor hatte sich bei mir einzunisten. Es war nicht so, als hätte ich nicht den Platz und als würde mich seine Anwesenheit wirklich stören. Aber der Gedanke, plötzlich einen Mitbewohner zu haben war doch etwas seltsam. Naja, vielleicht war es auch nur für ein paar Tage, ich hab im Moment jedenfalls keinen Bock darüber zu reden. Sonst hätte ich ihn auch auf seine Mutter ansprechen müssen und auf die gesamte Situation an sich und das musste wirklich nicht sein.

Bei mir in der Wohnung angekommen, schleppte Nico seinen Kram in mein Zimmer, das langsam wirklich voll aussah und verschwand dann in der Küche, um eine zu rauchen. Ich hatte mich sowieso schon gewundert, warum er das nicht auf dem Weg hier her gemacht hatte, aber eigentlich war es mir egal.

Wenn Nico hier wirklich wohnen würde, müsste er definitiv etwas von den Nebenkosten zahlen, die bei mir sowieso horrend hoch waren und anscheinend versuchten mich in den finanziellen Ruin zu treiben. Ich überlegte, ob ich Nico das einfach sagen sollte, dann wäre das ganze Thema vom Tisch und ich würde nicht mehr alleine wohnen, womit ich durchaus klar kam.

Na gut, brachte ja nichts, das noch weiter aufzuschieben. Ich ging zu ihm in die Küche, wo er sich schon die zweite Zigarette angezündet hatte, wie ich mit einem Blick auf den Aschenbecher feststellte. Er starrte aus dem Fenster und wirkte immer noch angepisst, da er seine Stirn graus gezogen hatte und seine Finger die Zigarette fast zerdrückten.

„Wenn du einen Teil der Nebenkosten zahlst, kannst du hier bleiben.“ Kurz und schmerzlos, ging doch. Nico schaute immer noch aus dem Fenster und es ärgerte mich ein bisschen, das er nicht mehr Freude über mein großzügiges Angebot zeigte.

„Ich weiß“, anwortete er. Er wusste es? Hatte er vielleicht die ganze Situation einfach heraufbeschworen, um endlich von seinen Eltern und diesem unpassenden Haus weg zu kommen? Ich musste sagen, dass ich es ziemlich link fände, wenn es tatsächlich so wäre. Allerdings hatte ich nicht vor, danach zu fragen. Vermutlich würde er bei der Antwort sowieso lügen, also ließ ich es bleiben.

„Hast du soviel Kohle?“, hakte ich trotzdem nach und endlich schaute er auch in meine Richtung, etwas überrascht, dass Geld anscheinend wirklich relevant für mich war.

„Reichen hundertfünfzig Euro im Monat?“ Er klang dabei etwas unsicher, als würde er jetzt tatsächlich befürchten, ich würde ihn vor die Türe setzen, wenn das nicht der Fall wäre. Ich zuckte nur mit den Schultern, hundertfünfzig Euro reichten ganz gut, mehr hatte ich die letzten Wochen auch nicht gehabt. Wahrscheinlich zahlten ihm seine Eltern das Kindergeld aus. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass er sonst so ein hohes Taschengeld behalten durfte. Oder er war einfach nur verwöhnt, was möglich wäre, wenn man sein Elternhaus bedachte und seine Eltern würden ihn auch finanzieren, wenn sie ihm des Hauses verwiesen.

„Übrigens, wenn du nochmal so eine Aktion bringst, werf ich dich raus.“ So, damit waren die Fronten geklärt. Nico zog an seiner Zigarette, grinste mich kurz an, als würde er nicht viel drauf geben, was ich zu ihm sagte. Ich mochte dieses Grinsen, auch in diesem Moment. Ich hätte ihn geküsst, wenn er nicht gerade nach Rauch schmecken würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  ReiRei-chan
2010-01-28T22:28:15+00:00 28.01.2010 23:28
Ich stimme felitastic zu... ich will auch einen Nico! *__* Mehr Nicos braucht die Welt! xD

Und irgendwie ging mir dieses Kap wieder durch die Lappen. Na ja, egal, ich les das neuste auch direkt hinten dran. Aber einen Kommi will ich dir hierfür dennoch geben.

Die ganze Beschreibung hat mich an so einen Spießervorort erinnert und die Mutter... na ja... krass.... kann man nicht viel zu sagen. Ich stell sie mir einfach als eine Frau vor, die immer die Lippen schürzt, wenn ihr was nicht passt!

Nico und Enno sind toll zusammen. Irgendwie auch besser als Eddy und Enno, weil Nico irgendwie... ich weiß auch nicht. Nicht weil er jetzt dauernd da ist oder so... irgendwas ist da anders. Nicht körperlich oder so, sondern einfach vom Kopf her, finde ich.
Enno muss sich nicht dauernd Gedanken um Nico machen. Auf den kann er sich wirklich verlassen. Während er bei Eddy ja immer bedenken hatte. Soll er anrufen, wegen der Mutter und so weiter und so weiter.
Bei Nico macht er einfach, dass finde ich besser. ^^

Auf zum nächsten! ^^
Von:  felitastic
2010-01-27T16:51:38+00:00 27.01.2010 17:51
lol!

Kann mir kaum Eltern vorstellen, die Enno unter diesen Umständen gerne in ihrem Haus gehabt hätten. Nicht mal mir als Mutter würde das gefallen, nicht wg schwul und so, sondern weil da n abgefuckter halbnackter, der sicher n schlechten Einfluss hat, in meinem Flur steht und sich fucking nochmal am Arsch kratzt, als wär es seine Bude. xD

150 euro.. damn, ich will auch n Nico, der kocht, spült, gut im Bett ist und mir Geld für die Nebenkosten gibt.


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