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The Shadow of the Past

Letzte kapitel ist Online =)
von

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Die Familie Raphael

Hallöchen ^-^
 

ich bin wieder da :)

Ja, ihr liest richtig, ich bin wirklich wieder da.

Wie ihr bereits festgestellt habt, habe ich den ersten Entwurf von Wedding Peach gelöscht

und von Grund auf neu Überarbeitet. Hier seht ihr nun die Überarbeitung, die mir wesendlich

besser gefällt. Und was ist das beste daran? Ich habe sie bereits fertiggestellt ^-^

Das heißt im Klartext für euch, ihr müsst nicht ewig auf ein neues Kapitel warten, denn ich

werde jeden Freitag ein neues Kapitel hochladen. So könnt ihr jeden Freitag ein neues Kapitel lesen. Immer vorausgesetzt, unsere lieben Freischalter werden nicht mit zu vielen FFs überhäuft XD
 

Bevor ihr euch jetzt auf das Kapitel stürzt, möchte ich noch betonen, das ich NICHT in der FF mitspiele. Die FF habe ich bereits vor 10 Jahren angefangen und nun endlich fertig gestellt. Den Namen Lysira habe ich mir von meiner Firn-Elfin, welche ich bei DSA (Das Schwarze Auge) spiele, ausgeliehen.

Wie ihr meinem Profil entnehmen könnt, habe ich mich erst 2005 bei Animexx angemeldet, demnach ist meine FF schon älter. Ich möchte hier also keine Vergleiche haben, das ich mich selbst in die FF eingebaut habe. Solche FFs gibts zwar zugenüge, doch ist das nicht meine Art.
 

So, nun genug der langen Vorrede, wir sehen uns, nach dem Kapitel ^^

Viel Spass beim lesen wünsche ich euch.

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KAPITEL 1: DIE FAMILIE RAPHAELS
 

Es war an einem Nachmittag, als ein Dämon die Erde erreichte und vom Himmel hinab auf einen Park sah und mit sich selbst sprach.

„Ich spüre ihn. Ich spüre Vento vom Geschlecht der Raphaels. Kein anderer hat diese Energie und Ausstrahlung als Vento. Ob er es erkennen wird? Ob er gegen mich kämpfen wird? Doch kämpfen wäre keine gute Option, wir würden uns gegenseitig vernichten. Doch hier herumzustehen, bringt mich nicht weiter, ich sollte zu ihm gehen.“

Der weibliche Dämon folgte der Energie von Vento und fand ihn zusammen mit Momoko. Sie sah sich die beiden an. Vento betrachtete sie genauer, sie musste sich korrigieren, nicht Vento, nein, Yosuke. Denn er war in seiner menschlichen Gestalt unterwegs zusammen mit dem Liebesengel Wedding Peach. Von ihr hatte sie gehört und die Engel hielten viel von ihr und ihrer Mutter Celest, die die Schwester der Königin Aphrodite war. Sie wollte sich gerade überlegen, ob sie später mit Yosuke reden sollte, als er sie spürte und seinen Liebesengel darauf aufmerksam machte.

„Momoko, hier ist ein Dämon, ich spüre ihn“, sagte er gerade.

„Was, ein Dämon? Ich sehe keinen.“

„Dämon. Zeig dich“, rief er und drehte sich in ihre Richtung.

Der weibliche Dämon trat hinter einem Baum hervor und zeigte sich nun Yosuke und Momoko.

„Du hast mich gespürt? Nun, das überrascht mich nicht. Warum solltest du mich nicht ebenfalls spüren, wenn ich dich spüren kann. Doch muss ich dir sagen, dass ich keine feindlichen Absichten hege und jedenfalls neugierig war, wie Vento in seiner menschlichen Gestalt aussieht“, versuchte sie zu erklären.

„Warum sollten wir dir das glauben?“, fragte Momoko.

„Ich weiß, wer du bist, Momoko. Oder sollte ich Wedding Peach sagen? Ihr beiden seid bekannt in der Welt der Engel und es wird viel über euch geredet. Vor allem darüber, dass es euch egal ist, ob der Liebende von einem Engel oder Dämon abstammt.“

„Woher weißt du, dass ich ein Liebesengel bin? Und woher weißt du, dass Yosuke Vento ist.“

Momoko konnte nicht fassen, dass ein Dämon wusste, dass sie ein Liebesengel war. Sie wunderte sich allerdings nicht darüber, dass der Dämon wusste, das Yosuke Vento war. Denn schon in der Vergangenheit hatten die Dämonen über Yosuke Bescheit gewusst, doch fragen konnte sie ja ruhig. Der Dämon antwortete gelassen.

„Ich kann Vento spüren. Denn nur ein Raphael hat diese Ausstrahlung und nur Uraganos Sohn hat diese Energie.“

„Woher kennst du meinen Vater?“, fragte Yosuke nun, der sich bisher noch nicht eingemischt hatte.

„Das ist unwichtig, jedenfalls für den Moment. Was wichtig ist, ist, dass ich mit dir reden muss. Alleine. Und ich bitte dich, das zu verstehen. Ich kann den Liebesengeln nicht vertrauen, Vento. Auch wenn sie deine Freundin ist und dein Vertrauen hat. Ich werde dich später noch einmal aufsuchen. Hier …“ sie warf ihm etwas entgegen und er fing es auf „… ein Zeichen, dass du mir vertrauen kannst.“

Yosuke öffnete die Hand und sah ein Glöckchen in seiner Hand, es war das gleiche, welches er von seinem Vater erhalten hatte. Als er die Dämonin danach fragen wollte, war sie verschwunden.

Er sah noch einmal zu dem Glöckchen bevor er wieder seine Hand darum schloss. Das Glöckchen verströmte die gleiche Energie wie seines, die Energie der Raphaels, seiner Familie.

Yosuke sprach leise, doch Momoko verstand ihn.

„Das Zeichen der Raphaels.“

„Was? Woher sollte sie das Zeichen haben?“

„Ich weiß es nicht. Doch jeder Raphael hat dieses Glöckchen, das Zeichen der Familie. Ob sie eine Raphael ist? Aber …“

„Das ist unmöglich“, widersprach Momoko. „Soviel wir wissen, sind alle Raphaels damals im Krieg umgekommen, außer Uragano. Er wurde zusammen mit meiner Mutter in die Welt der Menschen gezogen. Es kann nicht sein, dass sie eine Raphael ist.“

„Nur woher hat sie dann das Symbol der Raphaels?“

Die Dämonin, die das Gespräch verfolgt hatte, sandte Yosuke ihre Gedanken zu.

„Vento, du brauchst dir keine Gedanken darüber zu machen, ob ich eine Raphael bin oder nicht. Es würde auch keinen Sinn machen, gegen mich zu kämpfen, wir sind gleich stark. Obwohl du deine Kraft aus den Wellen der Liebe und des Hasses schöpfen kannst, kann ich nur die Wellen des Hasses nutzen. Denn die Liebe hat mir nur Schmerz und Leid bereitet, und doch sind wir gleich stark. Wenn es zu einem Kampf zwischen uns kommen würde, würden wir uns vernichten. Können wir uns heute Abend unterhalten? Ich würde dich dann in deiner Wohnung aufsuchen. Doch bitte bring keinen Liebesengel mit, ich kann ihnen nicht vertrauen.“

Yosuke dachte einen Moment darüber nach und sprach dann laut: „Ich werde mit dir reden, alleine, wie es dein Wunsch ist.“

Die Dämonin lächelte ein wenig und antwortete dann wieder in Gedanken.

„Ich danke dir, Vento.“

Momoko die das Gespräch nur von Yosuke mitbekommen hatte, war entsetzt darüber, dass Yosuke sich mit der Dämonin alleine treffen wollte und ließ ihn das auch spüren.

„Du willst dich mit ihr alleine treffen? Das ist Irrsinn, das darfst du nicht.“

„Doch, ich muss, Momoko.“

„Oh Yosuke …“, versuchte es Momoko.

„Warum verstehst du nicht? Sie ist von den Raphaels, eine Verwandte meines Blutes.“

„Woher willst du das denn wissen?“

„Ich spüre es, ich fühle es einfach.“

Yosuke konnte sich zwar nicht erklären, warum er es wusste, doch er spürte einfach, dass sie ein Teil seiner Familie war.

„Dann werde ich dich begleiten.“

Momoko merkte, dass sie ihn nicht davon abhalten konnte, sich mit ihr zu treffen, doch wollte sie dann wenigstens dabei sein. Doch Yosuke hatte auch etwas da gegen, er schüttelte den Kopf.

„Nein. Ich habe ihr versprochen, dass ich sie alleine treffen werde. Und wie du weißt, kann sie euch Liebesengel spüren.“

„Ach, Yosuke.“

Momoko war enttäuscht darüber, dass er sie nicht dabei haben wollte.

„Versteh es bitte. Versprich mir, dass du mich mit ihr alleine lässt.“

Sie nickte, wenn auch niedergeschlagen. Er sah ihr an, dass sie damit nicht einverstanden war, aber nachgegeben hatte.
 

Gegen neunzehn Uhr erschien die Dämonin inmitten Yosukes Wohnzimmer.

„Ich hab auf dich gewartet“, war Yosukes Begrüßung.

„Verzeih mir. Doch bis eben war ein Liebesengel in der Nähe, es war Wedding Peach. Nur sie hat solche starken Welle den Liebe, Kiiro kann da nicht mehr mithalten.“

Ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als Kiiros Name ihre Lippen verließen.

„Du kennst Kiiro?“, frage Yosuke und setzte sich auf die Couch.

Er hoffte, dass seine Frage beiläufig klang, doch es interessierte ihn.

„Ja, in der Menschenwelt heißt er, glaube ich, Kazuya, stimmt das?“

Yosuke bestätigte das. „Woher weißt du das? Setz dich.“

„Danke.“ Sie setzte sich auf den Sessel, der ihm schräg gegenüber stand und sprach dann weiter.

„Ich kenne auch die anderen drei Liebesengel. Daisy, Lily und Salvia. Aber wegen ihnen bin ich nicht hier.“

„Warum dann?“ Die Frage war Yosuke schneller über die Lippen gegangen als er wollte.

Sie lächelte deswegen. „Wegen dir“, war die einfache Antwort.

Yosuke sah sie erstaunt an. „Wegen mir?“

„Nun ja, eigentlich wegen Vento. Kann ich mein Glöckchen wieder haben?“

„Natürlich, hier“, er reichte ihr das Glöckchen, sie nahm es entgegen und ließ es verschwinden.

„Wie heißt du eigentlich?“, fragte Yosuke nach.

„Ich bin Lysira vom Geschlecht der Raphaels.“

Sie sah wie er verschiedene Gedanken gleichzeitig versuchte zu ordnen und verschiedene Thesen aufstellte und sie gleichzeitig wieder verwarf, weil sie nicht stimmten.

„Lass es mich erklären, aber es stimmt, was ich sage. Ich fange beim Krieg zwischen den Engeln und Dämonen an. Ich war jung, doch ich kämpfte an der Seite meines Vaters für die Dämonen. Nun ja, zum Dank, dass ich an seiner Seite kämpfen wollte, schloss er mich im Eis ein, verbarg meine Energie und schickte ich mich in das Reich der Dämonen. Er versteckte mich so gut es ging vor Satania, damit ich ihr nicht dienen musste. Und dort blieb ich die ganze Zeit versteckt, niemand hatte mich gefunden. Bis vor einer Woche. Ein Engel fand mich, sie hieß Celest. Sie brachte mich ins Reich der Engel und befreite mich aus dem Eis. Sie fragte mich, wer ich war und an was ich mich noch erinnerte, ich erzählte es ihr. Sie erzählte mir, dass es nur noch einen aus meiner Familie gäbe und dieser in der Menschenwelt lebte. Sie sagte mir, wie er hieß und wo ich ihn finden würde. Doch diese Welt hat sich ziemlich verändert und so fand ich dich erst jetzt. Es tut gut zu wissen, dass es noch jemanden von meiner Familie gibt, dass ich nicht alleine bin. Und wenn ich dich so ansehe, wünsche ich mir, das du mir glauben würdest, doch du tust es nicht.“

Yosuke versuchte diese Nachricht erst einmal zu verdauen.

„Na ja, ich weiß nicht so recht, die Geschichte ist unglaublich.“

„Ich erzähl einfach mal weiter.“

„Da kommt noch mehr?“, fragte er.

„Ja. Als Celest mich befreite und mir das alles gesagt hatte, konnte ich es ebenfalls nicht glauben. Ich ging wieder in das Reich der Dämonen. Dort war ein Dämon, ich weiß seinen Namen nicht, und er plant die Welt der Menschen und Engeln anzugreifen. Die Welt der Dämonen hat er sich schon untertan gemacht. Als er mich sah, wollte er, dass ich mich ihm unterwerfe, ihm dienen sollte. Doch eine Raphael dient niemandem außer sich selbst, was ich ihm auch sagte. Er war nicht zufrieden mit meiner Antwort und wollte mich vernichten, allerdings, wie du siehst, bin ich ihm entkommen. Ich hab dann nach dir gesucht, als ich dich endlich fand, warst du mit einem Liebesengel unterwegs. Als ich wieder gehen wollte, hast du mich gespürt.“

Yosuke hörte aufmerksam zu, aus irgendeinem Grund glaubte er ihr, er wusste nur nicht, warum.

„Was verlangst du nun von mir?“

Er musste das fragen, er war sich ihrer ja noch nicht sicher, auch wenn er ihr glaubte.

„Ich verlange gar nichts von dir. Ich wollte dich sehen, Vento. Ich wollte Uraganos Sohn sehen, der seine Kraft aus den Wellen der Liebe und des Hasses schöpfen kann. Verstehst du denn nicht? Du bist der einzige, der mir von meiner Familie noch geblieben ist, außer dir habe ich niemanden mehr. Von Satania in den Tod geschickt, oder getötet. Ich werde dich nun alleine lassen, dass du nachdenken kannst. Mach’s gut.“

„Nein, warte.“

Yosuke war aufgesprungen, doch sie war bereits verschwunden.

„Was soll ich denn machen?“, fragte er sich selbst und fuhr sich durch die Haare.

Lysira stand auf dem Dach von Yosukes Wohnung und verschleierte ihre Energie, das niemand sie wahrnehmen konnte.

Yosuke stand noch immer verloren in seiner Wohnung und dachte nach, als es an der Tür klingelte, er machte auf und sah Momoko vor sich stehen.

„Was machst du denn hier, Momoko?“

„Hallo Yosuke“, begrüßte sie ihn leise. „Ist sie noch da?“

„Nein, sie ist schon gegangen. Aber woher weißt du denn, dass wir uns hier treffen wollten?“

„Schade, ich hätte gern mit ihr gesprochen. Wer ist sie denn jetzt?“

„Komm doch erstmal rein“, bat er sie, schließlich wollte er das nicht an der Tür klären.

Momoko folgte seiner Bitte und setzte sich auf die Couch und wartete darauf, dass Yosuke anfing zu erzählen.

„Nun. Sie ist eine Raphael, und meinen Vater kennt sie aus der Zeit, als die Dämonen gegen die Engel gekämpft haben. Und mehr weiß ich auch nicht.“

In Gedanken fügte er hinzu. „Mehr sag ich besser nicht, wenn ich noch mehr erzähle, wer weiß, was sie sich dann für Sorgen macht.“

„Yosuke? He, Yosuke.“

„Ja, was denn?“, hatte er etwas nicht mitbekommen?

„Ich hab dich was gefragt!“

„Was denn?“

„Wie heißt sie denn jetzt?“

„Sie heißt Lysira“, er sah auf die Uhr. „Es ist schon spät. Soll ich dich nach Hause bringen?“

Momoko nickte und stand auf. Er brachte Momoko sicher nach Hause, verabschiedete sich und ging dann wieder zu sich nach Hause. Doch auf dem Weg wurde er von einem Dämon angegriffen.

„Da haben wir ja Vento. Zu dir ist also die Verräterin Lysira gekrochen. Wo ist sie?“

Die Stimme war kalt und hart, und von dem Dämon sah man nur einen Schatten.

Yosuke ließ seine dämonische Aura erstrahlen und verwandelte sich in Vento.

„Ich weiß nicht, wo sie ist.“

„Nun, dann wirst du eben sterben.“

Der Kampf zwischen den beiden dauerte nicht einmal eine Minute und Vento war unterlegen. Irgendwie konnte er seine Kräfte nicht bündeln. Lysira tauchte im letzten Moment auf und verhinderte, dass der Dämon Vento ernsthaften Schaden zufügen konnte.

„Lass Vento in Ruhe. Du willst mich haben, hier bin ich.“

Ihre Stimme war wie ein schneidendes Schwert, sie war wütend und zwar so richtig wütend. Niemand griff ihre Familie an, niemand, weder Engel noch Dämon. Doch der Dämon ließ sich davon nicht beeindrucken.

„Da bist du ja, das wurde auch Zeit. Ich hab dich gesucht, meine Liebe.“

„Und was willst du noch? Ich habe dir bereits gesagt, dass ich dir nicht dienen werde, und daran hat sich nichts geändert.“

„Du wirst mir dienen …“, nach einer kurzen Pause fügte er hinzu „… oder auch sterben. Und für Vento gilt das gleiche.“

„Ich wiederhole mich ungern, aber für dich will ich eine Ausnahme machen. Ich bin eine Raphael, ich diene niemandem.“

Sollte der Dämon überrascht wirken, so ließ er sich nichts anmerken.

„Nun, das sind gute Neuigkeiten. Zwei Raphaels sind besser als einer. Aber das spielt keine Rolle, es sind nur Namen, es ist egal ob Raphael, Samuel oder Gabriel. Letzten Endes sind es nur Namen. Denn was nutzt euch eure Macht, wenn ihr sie nicht einsetzt. Ich werde eure Macht richtig einsetzen, mit eurer Macht werde ich das Reich der Engel erobern und die Welt der Menschen beherrschen.“

Des Dämons Augen glitzerten bei den Worten, die er sprach, man sah ihm an, wie besessen er davon war, die Macht der Raphaels zu nutzen.

„Das glaube ich nicht“, fing Vento an und stand bei den Worten auf. „Ich bin Uraganos Sohn. Ich werde die Welt der Menschen und Engel verteidigen. Selbst wenn du Lysira dazu kriegen solltest, dir zu dienen, keiner von uns beiden würde den Kampf gewinnen. Wir würden uns gegenseitig vernichten.“

Dessen war er sich sicher, er konnte Lysiras Macht spüren, sie war so groß wie seine. Wenn nicht sogar noch größer, flüsterte ihm sein Unterbewusstsein zu.

„Wir sollten unsere Macht vereinigen Vento. Allein gegen ihn zu kämpfen, ist selbst für einen Raphael schwer, das hast du gerade selbst erlebt,“ sagte sie ihm leise.

„Ja, tun wir unsere Macht zusammen.“
 

Die Macht der beiden war so stark zusammen, dass sie bis ins Reich der Engel vor traf und Aphrodite vor der Macht erschrak.

„Wessen Macht ist das, Celest? Sie gleicht der der Dämonen der Raphaels, doch ist sie es auch wieder nicht.“

„Doch, meine Schwester“, widersprach Celest. „Es ist die Macht der Raphaels, es sind Vento und seine … ähm … Lysira.“

Aphrodite sah ihre Schwester an.

„Lysira? Du meinst das Mädchen, das du aus dem Eis befreit hast?“

„Ja, genau dieses Mädchen. Wenn ich das richtig spüre, sind Vento und Lysira zusammen fast stärker als die vier Liebesengel.“

„Die beiden sind so stark?“

Aphrodite konnte es nicht glauben, sie hatte es vermutet, nachdem sie die Macht der beiden gespürt hatte, doch wollte sie es nicht glauben.

„Du spürst es doch, Schwester.“

„Ja, ich spüre es, und wenn ich ehrlich bin, macht es mir ein wenig Angst.“

„Das brauchst du nicht. Vento und Lysira werden für das Reich der Engel und der Menschen kämpfen.“

„Ich hoffe, dass du Recht hast, Celest.“

Celest nickte nur dazu und dachte: „Hoffentlich habe ich das.“
 

Vento und Lysira hatten den Dämon gemeinsam besiegt, doch er zog sich in das Reich der Dämonen zurück. Lysira brach nach dem Kampf zusammen und verlor das Bewusstsein. Vento brachte sie in seine Wohnung, legte sie in sein Bett und versorgte sie so gut er konnte.

Am nächsten Morgen wachte er durch das Klingeln seiner Haustüre auf. Bevor er öffnete, sah er noch einmal nach Lysira, sie lag noch in seinem Bett und schlief. Erst dann öffnete er die Haustür und sah sich Momoko, Yuri und Kazuya gegenüber.

„Was wollt ihr denn hier?“, fragte Yosuke perplex.

„Dürfen wir rein kommen?“, fragte Kazuya, anstatt einer Antwort.

„Natürlich, kommt rein.“

Momoko und Yuri gingen als erstes rein und setzen sich auf die Couch. Bevor Kazuya das Wohnzimmer erreichte blieb er stehen, da er die Anwesenheit eines Dämons spürte.

„Hier ist ein Dämon in deiner Wohnung“, sagte er.

Alle sahen Kazuya erstaunt an, schließlich war Yosuke ja ein Dämon, zumindest ein halber.

„Ich meine nicht Vento. Sondern einen anderen, er hat fast die gleiche Aura wie Vento.“

Dann hörte man einen Schrei aus dem Schlafzimmer von Yosuke, und dieser stürmte auch sofort in das Zimmer. Er sah, wie Lysira sich gerade aufrichtete und zu verschwinden versuchte.

„Nein, bleib hier“, rief er und bekam sie gerade noch am Arm zu fassen.

„Du kannst noch nicht gehen. Du bist noch viel zu schwach von dem Kampf gestern Abend, du musst dich noch schonen.“

Mittlerweile waren auch die anderen drei im Zimmer, denn sie waren Yosuke gefolgt.

„Was wollen Peach, Lily und Engel Kiiro hier, Vento?“

Sie sah die drei nicht an, auch nicht Yosuke, sie sah auf die Bettdecke.

Yuri und Kazuya waren erstaunt darüber, dass die Dämonin wusste, wer sie waren. Momoko wunderte sich darüber, dass sie in Yosukes Bett lag.

„Du weißt, wer wir sind?“, fragte Kazuya.

„Natürlich weiß ich, wer du und die Liebesengeln sind, Kiiro.“

„Aber woher?“, fragte Yuri.

„Ich weiß es eben. Ich traue euch Liebesengel nicht und somit sage ich nichts mehr. Ich muss gehen, ich kann so viele Wellen der Liebe auf einem Haufen nicht ertragen.“

Sie versuchte sich aus Yosukes Griff zu befreien.

„Nein, du wirst nicht gehen, Lysira. Du bleibst hier, du bist noch zu schwach.“

Kazuya zuckte leicht zusammen, als er diesen Namen hörte. Er kannte diesen Namen, es war Jahre her, seit er ihn das letzte Mal gehört hatte.

„Lysira? Hast du wirklich Lysira gesagt?“

Yosuke sah zu Kazuya hinüber und nickte.

„Lysira von den Raphaels?“, fragte er leise.

Yosuke nickte wieder. „Ja, warum?“

„Ich glaub es nicht“, murmelte er leise, keiner verstand ihn.

„Kazuya?“, fragte Yuri. „Was ist los mit dir?“

„Was? Ach nichts. Es ist nur lange her, dass ich den Namen gehört hatte.“

Dann wandte er sich an Yosuke. „Sie ist deine Schwester, Yosuke, nun ja, eher Halbschwester.“

„Meine Schwester?“

„Was, Schwester?“, fragten Momoko und Yuri gemeinsam.

Alle drei sahen Lysira nun an und erwarteten eine Erklärung.

Nun, da die Katze aus dem Sack war, musste Lysira es ja erklären.

„Ja, es stimmt. Ich bin deine Schwester, Vento.“

Und zu Kiiro sagte sie ärgerlich und sah ihn das erste Mal an:

„Hab vielen Dank, Kiiro. Ich wollte es Vento selbst sagen. Aber das hat sich ja jetzt erledigt. Ich wollte, dass er mich kennen lernt, als einen Teil der Familie und nicht als seine Schwester. Ich wollte, dass er selbst entscheiden kann, ob er das möchte und nicht, dass er sich dazu verpflichtet fühlt.“

„Es tut mir Leid, Lysira, das wollte ich nicht. Ich dachte, dass du dein Gedächtnis verloren hast, und Celest dich deswegen hierher geschickt hat.“

„Ich bin eine Raphael und ich werde es immer bleiben. Und dass Uragano mein Vater ist, werde ich auch nie vergessen. Und sein Gesicht, als er mich ins Eis einschloss … werde ich …. auch nie …“

Gegen Ende war sie immer leiser geworden, sie konnte nicht mehr weiter erzählen. Tränen bahnten sich einen Weg über ihr Gesicht und sie suchte Schutz in Yosukes Armen, den er ihr gewährte.

Ein paar Sekunden sagte niemand etwas, bis Momoko die Stille durchbrach.

„Yosuke? Was meintest du vorhin damit, dass sie noch zu schwach sei?“

Sie wollte zwar was anderes wissen, aber das fragte sie nicht.

Er erzählte ihnen von dem Kampf gestern Abend, was geschehen war, nachdem er Momoko nach Hause gebracht hatte. Dass er selbst seine Kraft nicht bündeln konnte und nur mit Lysira den Dämon besiegen konnte.

„Dann brach Lysira zusammen und ich hab sie mitgenommen, und hier ist sie“, schloss er den Bericht, dann wandte er sich selbst an seine Schwester.

„Wodurch bist du eigentlich wach geworden?“

Lysira wischte sich die letzten Tränen ab und sprach dann.

„Ich hab die Wellen der Liebe gespürt und ganz besonders die von Kiiro. Ich weiß nicht, wieso, aber seine Wellen der Liebe sind jetzt stärker als die von Peach. Normalerweise sind die von Peach besonders stark, aber jetzt …“

Sie ließ den Satz offen.

„Meine Wellen der Liebe? Du kannst sie spüren?“

„Ja, und auch wie stark sie sind. Und deine sind besonders stark, Kiiro. Aber ich spüre auch die Wellen des Hasses, die der Dämonen. Aber weiter darüber sprechen will ich nicht.“

„Das musst du auch nicht“, sagte Yuri, die Kazuyas rechte Hand in ihrer hielt.

Es verletzte Lysira, sie versuchte das zu ignorieren.

„Ich möchte aber noch etwas wissen“, es war Momoko. „Du sagtest, dass Uragano dich ins Eis einschloss.“

Lysira nickte.

„Wer hat dich daraus befreit?“

„Die Schwester von Aphrodite, Celest.“

„Meine Mutter?“

„Ja, es war Celest“, es war Kazuya, der antwortete. „Sie nahm Lysira mit ins Reich der Engel und befreite sie dort. Dort traf ich sie auch zum zweiten Mal, das erste Mal war, als wir im Krieg gegeneinander kämpften, nicht wahr?“

Er wusste, dass er die Wahrheit ein wenig drehte, doch das wusste niemand außer ihnen beiden.

„Ja, aber ich wollte nicht gegen dich kämpfen, Kiiro.“

„Es tut mir leid, dass ich dich nicht gleich erkannt habe, Lysira.“

„Ich hab dich gleich erkannt. Und ich wusste, dass dein Herz jemand anderem gehört, nämlich Lily.“

Kiiro wusste genau, was sie meinte, und es versetzte seinem Herzen einen Stich.

Yosuke merkte, dass da mehr war bei den beiden und dass sie nicht alle dabei sein mussten, wenn sie das ausdiskutierten, oder wie sie das auch immer klären mussten. Er wechselte das Thema.

„Lysira, willst du hier wohnen?“

Lysira wandte den Kopf zu Yosuke und sah ihn fragend an, aber nicht nur sie, sondern auch die anderen drei.

„Hier wohnen?“

„Ja, hab ich doch gerade gefragt.“

„Das würde ich gerne“, dann umarmte sie Yosuke.

Momoko reichte es nun.

„He, damit hier keine Missverständnisse aufkommen. Yosuke ist mein Freund und nicht deiner.“

„Na und? Er ist mein Bruder. Darf ich ihn nicht umarmen? Oder mich von ihm trösten lassen?“

Sie hatte geantwortet, ohne Momoko anzusehen oder Yosuke loszulassen.

„Hört auf zu streiten, ich liebe euch beide“, sagte Yosuke.

Lysira sandte Yosuke ihren Gedanken. „Und ich liebe dich. Und Kiiro hab ich nie aufgehört zu lieben.“

Diese beiden Sätze hatte Lysira auch ihm gesandt, und es erstaunte ihn, oder auch nicht. Dass Lysira ihn immer noch liebte, machte ihn glücklich und unglücklich zugleich. Einerseits machte es ihn unglücklich, Lysira leiden zu sehen, dass er eine andere, nämlich Lily liebte. Und es machte ihn glücklich, sie lebend zu sehen, zu wissen, dass sie Satania damals entkommen war, und auch dass sie ihn immer noch liebte. Dass Lysira ihn liebte, war der Grund gewesen, warum Uragano ihr verboten hatte am Krieg teilzunehmen. Deswegen hatte er sie in Eis eingeschlossen, wegen ihm.

Kazuya machte ein gequältes und trauriges Gesicht.

„Es tut mir Leid, Lysira. Es tut mir so unendlich Leid.“

Dann verschwand Kazuya, es war zu viel für ihn. Er musste aus Yosukes Wohnung raus. Er konnte es nicht ertragen, Lysira so zu sehen, sie leiden zu sehen. Die vier sahen an den Punkt, wo eben noch Kazuya gestanden hatten.

Leise sagte Lysira: „Mir auch, Kiiro.“

Yuri sah von dem Fleck, wo Kazuya stand, zu Lysira.

„Was tut ihm Leid? Und was tut dir Leid?“

Lysira schaute zu Yuri, sah sie das erste Mal richtig an.

„Wenn Kiiro dir nichts sagt, sage ich dir auch nichts. Das ist seine Sache, nicht meine.“

Und dann war auch Lysira verschwunden.

„Verdammt noch mal, du sollst hier bleiben“, doch Yosukes Worte hörte Lysira nicht mehr.
 

Alles was Lysira momentan hörte, war das Rauschen des Meeres, an dem sie stand. Hinter ihr ragte eine Felswand in die Höhe und wenn man genau hinsah, konnte man eine Öffnung in der Felswand sehen. Das hier war ihr Lieblingsplatz in der Menschenwelt. Ihr war immer noch nicht bewusst, wie viel Zeit vergangen war, zwischen dem Krieg und heute. Doch es spielte keine Rolle, die Zeit hatte diesem Ort nicht die Schönheit und den Zauber genommen, der auf ihm lag. Die Erinnerungen holten sie ein, oder sollte man sagen, sie hatte den Erinnerungen, die sie eingesperrt hatte, erlaubt, hervor zu kommen. Hier hatten sie und Kiiro sich das erste Mal geliebt. Damals konnte sie sich nie lange im Reich der Engel bewegen, die Wellen der Liebe waren zu stark gewesen. Weshalb sie und Kiiro sich immer in der Menschenwelt getroffen hatten, hier, an diesem Platz. Hier konnten sie sich frei bewegen, niemand kannte sie. Es war eine friedliche Zeit gewesen. Bis Kiiro ihr gesagt hatte, dass die Dämonen die Welt der Engel angriffen und sie sich nicht mehr sehen konnten. Das war die schrecklichste Zeit ihres Lebens gewesen. Sie durfte am Krieg nicht teilnehmen, sie durfte Kiiro nicht sehen. Sie hatte solche Sehnsucht nach ihm, dass sie sich in die Welt der Engel aufgemacht und nach ihm gesucht hatte. Dort fand sie ihn auch, mitten im Kampf gegen die Dämonen. Sie vernichtete die Dämonen, um zu Kiiro zu gelangen.. Als sie bei ihm angekommen war, stellte sie fest, dass er verwundet worden war. Lysira brachte ihn damals in die Welt der Menschen und pflegte ihn wieder gesund. Als er wieder gesund war, kamen sie ein letztes Mal hierher, hier liebten sie sich das erste Mal und es sollte auch das letzte Mal gewesen sein. Nachdem sie sich geliebt hatten, waren sie noch eine kleine Weile liegen geblieben, doch danach war Kiiro wieder in das Reich der Engel aufgebrochen und sie war zurück zu ihrem Vater gegangen, um ihm zu helfen. Doch Uragano hatte sie in das Eis eingeschlossen und versteckt.

Sie weinte lautlos, doch der Schmerz saß tief in ihr. Da konnte sie sich wieder frei bewegen, war befreit aus dem Eis, und was war geschehen? Sie hatte Kiiro für immer verloren, er hatte sich in jemand anderen verliebt. Doch konnte sie ihm das übel nehmen? Sie dachte darüber nach, während sie auf das Meer hinaus sah. Nein, das konnte sie nicht. Sie hätte gewollt, dass Kiiro glücklich würde, wäre sie wirklich damals gestorben. Sie wollte auch jetzt, dass er glücklich war.

Sie wischte sich die Tränen weg und setzte sich auf den Sand.

„Was soll ich nur machen? Kiiro … Ich hab solche Sehnsucht nach dir, mein Herz schmerzt. Ich bin alleine, verlassen. Und du? Du hast diese Lily, einen Engel. Warum wurde ich nicht als ein Engel geboren, dann wäre ich bei dir und nicht sie.“

Sie redete mit sich selbst, sie bemerkte nicht, dass Kazuya auftauchte, keine fünf Meter hinter ihr.

„Du bist auch hier?“

Sie drehte den Kopf, um nach der Stimme zu sehen, die ihr so vertraut war.

„Ja, und du auch. Wie geht es dir?“, sie musste leicht lächeln, was stellte sie ihm hier für eine Frage?

„Mir geht’s gut.“ Das sagte er jedenfalls, aber sie sah ihm an, dass es ihm alles andere als gut ging.

Er sah ihren Zweifel und dass sie ihm nicht glaubte, also sagte er ihr die Wahrheit.

„Nein, mir geht es nicht gut, weil meine Gefühle verrückt spielen.“

„Deine Gefühle?“, fragte sie leise und sah wieder auf das Meer.

„Ja, meine Gefühle. Ich hab dich nie vergessen, Lysira. Ich dachte, du wärst tot. Ich hab dich damals überall gesucht, im Reich der Dämonen, der Engel und in der Welt der Menschen. Ich hab dich zwei Jahre gesucht, und hab dich nicht gefunden. Als Celest dich vor einer Woche mit in das Reich der Engel brachte, wusste ich nicht, ob du es wirklich bist, oder ob du ihr nur gleichst. Aber du bist es, du bist da und ich weiß nicht, was ich machen soll. Mir kommt es vor, als ob ich an einer Kreuzung stehe und nicht weiß, welchen Weg ich gehen soll.“

Er stand nun hinter Lysira, als er sprach, sah er sie an und nun wandte er seinen Blick ebenfalls auf das Meer.

„Ist schon gut, Kiiro, bleib bei ihr. Ich hab nachgedacht, was ich mir für dich wünschte und ich wünsche mir, dass du glücklich bist. Obwohl es mir das Herz zerreißt, dich mit ihr zu sehen, dass alles, was wir erlebt haben, einfach verschwinden wird. Es niemals wieder so werden wird, wie es war. Aber das würde es auch nicht, meine Familie, mein Vater, meine Mutter, niemand ist mehr da. Und das habe ich alles ihr zu verdanken, Satania. Sie hat alles zerstört.“

Sie stand auf und ging einen Schritt auf das Meer zu, dann drehte sie sich zu Kazuya um.

„Kann ich Kiiro sehen? Deine irdische Gestalt kenne ich ja jetzt.“

Sie war neugierig, hatte ihr Kiiro sich sehr verändert? Kazuya tat ihr den Gefallen und verwandelte sich. Lysira ließ ihren Blick über Kiiro schweifen.

„Du hast dich nicht verändert. Du siehst aus wie damals.“

„Findest du?“ Kiiro war sich da nicht so sicher.

„Ja, du hast dich nicht vom Aussehen verändert. Kann ich dich um etwas bitten?

Kiiro nickte.

„Sag Lily nichts von mir. Sag ihr nicht, was zwischen uns war. Versprich es mir.“

„Ich verspreche es dir.“

Er hoffte, dass er das Versprechen auch halten konnte.

Lysira ging nun auf Kiiro zu, blieb vor ihm stehen und sah ihm in die Augen. Dann überbrückte sie die letzten paar Zentimeter und küsste ihn, Kiiro erwiderte den Kuss. Doch der Kuss dauerte nicht lange, denn nach ein paar Sekunden löste sich Lysira wieder von ihm.

„Hab dank, Kiiro. Ich muss nun wieder zurück zu Vento, er macht sich bestimmt Sorgen.“

Sie trat einen Schritt zurück und sah ihm wieder in die Augen.

„Ich werde dich nie vergessen, Kiiro.“

Dann verschwand sie, zurück blieb nur der Wind, der sich kurz um Kiiro legte und dann in den Himmel verschwand.

„Ich werde dich auch nie vergessen, hab es nie getan. Ich liebe dich, Lysi.“

Kiiro setzte sich auf den Sand und sah hinaus auf das Meer. Er musste seine Gedanken ordnen, versuchte es zumindest. Nach einer Weile verschwand auch Kiiro und ging nach Hause.
 

Lysira tauchte auf dem Dach bei Yosukes Wohnung wieder auf. Sie ging die Treppe hinunter und dann den Gang endlang zu seiner Wohnungstür und klingelte. Yosuke öffnete natürlich.

„Da bist du ja. Ich hab mir Sorgen gemacht, wo warst du?“

„Ich war am Meer. Tut mir Leid, dass ich einfach abgehauen bin, aber ich brauchte Zeit für mich. Was machen Daisy und Salvia hier?“

Sie spürte die beiden anderen Liebesengel, so waren die vier Liebesengel nun komplett zu Besuch, denn auch Peach und Lily waren da.

„Ich schätze mal mit dir reden, komm rein.“

„Ich möchte aber nicht mit ihnen reden, ich hab genug geredet heute. Ich hab das Bedürfnis nach einem langen, heißen Bad. Darf ich, Vento?“

Sie gingen in die Wohnung.

„Klar darfst du, geh nur.“

Lysira wollte gerade ins Bad gehen, als Salvia sie zurückhielt.

„Einen Augenblick, zuerst reden wir mal. Verstanden?“

„Ich werde mir von dir nichts befehlen lassen, Salvia. Ich werde das tun, was ich will und in dem Fall ein Bad nehmen. Du konntest mich noch nie leiden, weil ich ein Dämon bin und wie es aussieht auch nie leiden können.“

Dann verschwand sie im Bad, ließ Wasser in die Wanne und fügte Badeschaum hinzu. Dann kleidete sie sich aus und legte sich in die Wanne.

„Daran könnte ich mich gewöhnen.“

Sie dachte wieder an Salvia und fragte sich, warum sie sie nicht leiden konnte. Dann fiel ihr wieder Salvias Befehlston ein.

„Was bildet sie sich eigentlich ein?“, sagte sie ärgerlich.

„So ist sie nun mal“, sagte eine ihr vertraute Stimme und Kiiro tauchte auf.

„Kiiro! Was willst du denn hier?“

Sollte sie überrascht sein, ihn zu sehen? Nein, wahrscheinlich nicht. Aber musste er im Bad auftauchen?

„Nichts, du gingst mir nur nicht aus dem Kopf. Das ist alles.“

„Wäre es nicht besser, du würdest aus dem Bad verschwinden?“

„Das wäre wohl wirklich besser, zumal ich ja mit Yuri zusammen bin. Nicht dass sie etwas Falsches denkt.“

„Ja, das wäre wirklich besser. Obwohl es mir egal wäre …“

Lysira sah in eine andere Richtung und biss sich auf die Lippen.

„Ich weiß. Es ist ein Widerspruch in dem was ich sage und tue, ich weiß auch nicht. Ich will dir nur eines noch sagen, bevor ich gehe. Ich hab nie aufgehört dich zu lieben, Lysi.“

Dann verschwand Kiiro genauso schnell, wie er aufgetaucht war.

„Ach Kiiro …“

Er hatte sie bei ihrem Spitznamen genannt. Sie unterdrückte die Tränen, die sich wieder ihren Weg über ihre Wangen bahnen wollten. Lysira versuchte sich auf ihr Bad zu konzentrieren. Doch lange hatte sie keine Ruhe, immer wieder wanderten ihre Gedanken zu Kiiro. Sie fluchte leise und stieg dann aus der Wanne. Sie trocknete sich ab, zog das T-Shirt von Vento an, das sie sich geliehen hatte und verließ dann das Bad. Es war niemand mehr da und von Vento war auch nichts zu sehen. Lysira machte sich in der Wohnung auf die Suche nach ihm und fand ihn im Schlafzimmer.

„Hier bist du“, stellte sie fest.

Er sah zu ihr und zog eine Augenbraue in die Höhe.

„Was ist? Ich weiß, das T-Shirt ist etwas groß, aber bequem. Kann ich bei dir schlafen?“

„In meinem Bett?“

Die Frage war eigentlich überflüssig, das wusste Yosuke, aber die Frage war schneller gestellt als er wollte.

„Ja, wenn es dir nichts ausmacht. Aber ich kann auch auf der Couch schlafen, dazu brauch ich dann ein Kissen und eine Decke.“

„Nein, ist schon okay. Komm her“, er lächelte und hielt ihr die Hand entgegen.

„Danke, Vento“, sie ergriff seine Hand und er zog sie auf das Bett.

„Würdest du bitte Yosuke zu mir sagen.“

„Okay, Yosuke.“

Sie legten sich ins Bett und schauten beide an die Decke. Es war ungewohnt, zusammen im Bett zu liegen. Letzte Nacht war sie bewusstlos gewesen und konnte sich nicht daran erinnern, hierher gebracht worden sein. Sie war erst aufgewacht, als sie die Liebesengel und Kiiro gespürt hatte.

Yosuke unterbrach ihre Gedanken.

„Sag mal, Lysira, was hat Kazuya damit gemeint, dass es ihm Leid tat?“

„Das kann ich dir noch nicht sagen, Yosuke. Später, aber jetzt ist alles zu viel für mich.“

„Verstehe.“

Dann überkam sie der Schlaf. Während der Nacht hatte Yosuke sich gedreht und sie schützend in seinen Arm genommen.
 

Als Lysira am nächsten Morgen wach wurde, lag sie allein im Bett, doch duftete es nach Kaffee und frischen Brötchen. Sie ging dem Geruch nach und sah in der Küche ihren Bruder und Momoko, die in einen Kuss vertieft waren.

„Guten Morgen, ihr zwei.“

Die beiden lösten den Kuss und sahen zu der Stimme, die natürlich Lysira gehörte.

„Du bist schon wach? Morgen.“

Yosukes Gesicht zierte einen leichten Rotschimmer, während Momokos Gesicht die Farbe einer Tomate angenommen hatte.

„Morgen“, murmelte sie.

„Ich hoffe, ich hab nicht gestört“, sagte Lysira und ging zu ihrem Bruder, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben.

Momoko gefiel es nicht, doch was sollte sie machen, Lysira war immerhin seine Schwester.

„Können wir frühstücken?“, fragte Yosuke.

„Ähm, Yosuke?“, meldete sich Momoko nun, ihr war etwas eingefallen.

„Hm?“

„Wo hast du die Nacht eigentlich geschlafen?“

Schließlich lag auf der Couch kein Bettzeug und da Lysira nicht auf der Couch geschlafen hatte, musste sie ja in seinem Bett geschlafen haben.

„Er schlief auf der Couch. Ich glaube nicht, dass es dir recht gewesen wäre, wenn wir zusammen in seinem Bett geschlafen hätten“, antwortete Lysira statt Yosuke, sie setzte sich an den Tisch.

Momoko nickte nur, damit war aber nicht geklärt, warum auf der Couch kein Bettzeug lag. Nun ja, sagte sie sich, er hätte es auch schon wieder ins Schlafzimmer gebracht haben können.

Während des Frühstücks fragte Lysira, wo sie sich neue Kleidung besorgen konnte, schließlich konnte sie nicht in ihrer familiären Kleidung rumlaufen. So wurde beschlossen, dass sie nach dem Frühstück in das Einkaufzentrum gehen würden, um Lysira ein paar Sachen zu kaufen. Doch davor musste sie sich noch ein paar Sachen von Yosuke leihen. Sie nahm sich eine Jeans und ein anderes T-Shirt von ihm. Als sie unterwegs zum Einkaufzentrum waren, trafen die drei Kazuya.

„Wie siehst du denn aus?“, fragte er, schließlich hatte er Lysira noch nie so gesehen.

„Nun, wie sehe ich denn aus?“, war die Gegenfrage.

„Ähm … irgendwie anders.“

„Danke, es sind Sachen von Yosuke. Wir sind gerade auf dem Weg in Einkaufszentrum. Kommst du mit?“

„Ich weiß nicht so recht“, er hatte Zweifel, ob es gut sein würde.

„Ach, komm schon, Kazuya“, sagte Yosuke.

Er gab sich geschlagen und begleitete die drei. Im Einkaufszentrum angekommen, ließen Yosuke und Momoko die beiden alleine.

„Das haben sie ja gut hinbekommen, verschwinden einfach“, sagte Kazuya.

„Was hast du denn? Ich bin gern mit dir alleine.“

„Ich hab ja auch nichts dagegen. Aber was soll ich Yuri denn sagen, wenn wir sie treffen?“

„Lass dir was einfallen. Gehen wir jetzt was suchen für mich?“

So verbrachten sie den Mittag und einen Teil des Nachmittags damit, durch das Einkaufzentrum zu bummeln. Lysira fand einige schöne Sachen und Kazuya bezahlte. Lysira wollte das zwar nicht, doch da Yosuke sie allein gelassen hatte, hatte sie auch kein Geld. Sie versprach ihm, ihm das Geld wiederzugeben, doch Kazuya wollte davon nichts hören. Sei gingen zusammen zurück zu Yosukes Wohnung und Lysira brachte die Einkaufstüten hinein. Danach gingen sie beide noch auf das Dach, um den Sonnenuntergang zu beobachten.

„Der Sonnenuntergang ist wunderschön“, sagte sie leise.

Sie sah über ihre Schulter und sah, dass Kiiro direkt hinter ihr stand, sie drehte sich zu ihm um.

„Kiiro?“

Kiiro küsste sie einfach, er konnte nicht anders. Die lange Trennung tat ihr weh, er konnte sich nicht beherrschen. Sein Herz schmerzte so sehr, dass er dachte, es würde jeden Moment in tausend Stücke zerfallen. Lysira ließ sich in den Kuss fallen, sie legte ihre Arme um ihn und wollte ihn nie mehr loslassen. Doch Lysira löste den Kuss, brachte einen Schritt Abstand zwischen sie beide.

„Was hast du?“, fragte Kiiro leise.

„Was ist mit Lily?“, sie sah wieder zur untergehenden Sonne.

„Was soll mit ihr sein?“

„Willst du sie betrügen? Du als Engel?“

Kiiro ging auf Lysira zu und umarmte sie.

„Ich vermisse dich, ich kann nicht anders, ich hab solche Sehnsucht nach dir.“

Er drehte Lysira um sodass er ihr in die Augen sehen konnte.

„Ich liebe dich, Lysi.“

„Ich dich ja auch, aber …“

Er legte ihr einen Finger auf den Mund, ein Zeichen, dass sie still sein soll. Dann verschwanden die beiden und tauchten im Wald der Engel wieder auch. Lysira sah sich um und erkannte den Ort.

„Was wollen wir hier? Du weißt, dass ich nicht lange hier bleiben kann, wenn du den Ort nicht abschirmst.“

Noch während sie das gesagt hatte, hatte er den Ort bereits abgeschirmt, sodass sie sich ungehindert hier aufhalten konnte.

Die beiden standen sich gegenüber und schauten sich in die Augen. Eine Zeitlang sagte niemand etwas, doch dann küsste Lysira ihn, sie konnte nicht anders. Waren die Küsse am Anfang noch kurz und zärtlich, so wurden sie immer länger und wilder. Kleidung fand den Weg auf den Boden und zwei Körper verschmolzen zu einem. Zeit und Ort wurden vergessen, was für die beiden zählte, war das Jetzt. Anschließend wanderten die beiden noch umher, natürlich wieder angezogen, und trafen Celest, die die beiden wahrscheinlich erwartet hatte, aber doch überrascht war, die beiden im Wald der Engel zu sehen.

„Was macht ihr beiden denn hier im Wald der Engel?“

„Das ist meine Schuld, Celest. Ich wollte wieder mit ihr hier spazieren gehen.“

„Wieder? Das hört sich so an, als hättet ihr das bereits öfter getan.“

„Das ist wahr, in der Zeit bevor der Krieg ausgebrochen war, waren wir zwei befreundet“, antwortete Lysira. Es musste ja nicht jeder wissen, dass sie auch zusammen gewesen waren.

„Es freut mich zu hören, dass ihr befreundet wart. Kommt ihr bitte mit? Königin Aphrodite erwartet euch.“

Lysira und Kiiro sahen sich zuerst an und folgten dann Celest.

„Da seid ihr beiden ja“, begrüßte sie Aphrodite.

„Ihr habt uns erwartet, Königin Aphrodite?“, fragte Kiiro.

Sie nickte. „Ja, auf euch beide.“

„Und warum?“, fragte Lysira.

„Du vertraust uns immer noch nicht“, es war mehr eine Feststellung als eine Frage.

„So ist es. Warum sollte ich auch. Bisher hat es mir nur Leid gebracht, dass Celest mich befreit hat. Auch wenn ich dafür dankbar bin, versteht das nicht falsch. Aber ich habe nicht nur meine Familie verloren, sondern auch denjenigen, den ich liebe.“

Auch wenn sie erst vor wenigen Momenten etwas geteilt hatten, hieß es nicht, dass sie ihn zurück gewonnen hatte.

„Was sagst du denn da?“, fragte Kiiro.

„Es stimmt doch, Kiiro. Was soll ich denn machen? Ich werde dich nicht mit Lily teilen. Verstehst du nicht? Ich will dich nicht teilen, entweder will ich dich ganz oder gar nicht.“

Er wusste, was sie damit sagen wollte.

„Und was soll ich tun? Ich liebe dich, und die Gefühle werden immer stärker. Aber ich habe Lily auch lieben gelernt.“

Mit diesen Worten verschwand Kiiro, was ungewöhnlich für ihn war. Immerhin hatte seine Königin nach ihm gerufen.

„Ach Kiiro …“, flüsterte Lysira.

„Ist das wahr? Ihr wart ein Paar damals?“, fragte Celest.

Lysira wusste, dass sie die Wahrheit sagen musste, und lange konnte sie nicht mehr hier bleiben.

„Ja. Als der Krieg ausbrach, hat mein Vater mich in das Eis eingeschlossen, um nicht gegen Kiiro kämpfen zu müssen. Reicht das?“

„Was soll aus Kiiro und Lily werden?“

„Woher soll ich das wissen? Ich kann Lily nicht umbringen, nur um Kiiro zurückzugewinnen. Damit würde ich ihn nur verlieren. Es wäre das Beste, wenn ich aus seinem Leben verschwinde.“

„Nein, das wäre das falsche“, sagte nun Aphrodite.

„Wie meint Ihr das?“

„Kiiro hat lange nach dir gesucht, er glaubte, du hattest den Kampf nicht überstanden, nachdem er dich nicht finden konnte. Noch länger hat er um dich getrauert und geweint und im Schlaf nach dir gerufen. Und geliebt hat er dich die ganzen Jahre lang und tut es noch immer. Er brauchte lange, bis er seinem Herzen wieder erlaubte sich zu verlieben und Lily lieben lernte. Und du willst einfach wieder verschwinden, damit er das gleiche noch einmal durchmacht? Dann sei dir versichert, dass er vielleicht dadurch sterben wird, wenn er dich ein zweites Mal verliert.“

„Nein, ich will nicht, dass er stirbt. Ich will, dass er lebt und glücklich ist. Doch versteht, dass mein Herz nach ihm ruft. Aber ich kann nicht einfach zu Lily gehen und von ihr verlangen, dass sie Kiiro frei gibt. Es tut weh, die beiden zusammen zu sehen.“

Lysira verschwand nach diesen Worten aus dem Reich der Engel, noch länger konnte sie nicht ohne Kiiros Schutz dort verweilen.

„Hast du das gewusst?“, fragte Celest ihre Schwester.

„Ja, doch war ich der Meinung, dass sie es nicht geschafft hatte. Die Zeit nach dem Krieg, als Kiiro um sie trauerte, war schrecklich. Ich kann ihn verstehen, er weiß nicht, was er machen soll. Er liebt sie mehr als Lily, aber er will Lily nicht wehtun.“

„Ich wüsste auch nicht, was ich tun sollte. Man muss sich das mal vorstellen, man trifft denjenigen wieder, von dem man geglaubt hatte, dass er tot sei.“

„Ich kann mir vorstellen, wie er sich fühlen muss. Doch es ist seine Entscheidung, auf wen die Wahl fällt. Doch ich habe eine Aufgabe für Kiiro, und diese duldet keinen Aufschub.“

Aphrodite ließ nach Kiiro rufen und dieser erschien auch nach einer halben Stunde.

„Ihr habt mich rufen lassen, Königin Aphrodite.“

„Das ist richtig. Ich habe eine Aufgabe für dich, ich würde dich nicht mit dieser betrauen, wenn sie nicht wichtig wäre. Und du bist der Einzige, dem ich diese Aufgabe anvertrauen kann.“

Er nickte und wartete darauf, dass die Königin fortfuhr.

„Es gibt einen fünften Liebesengel auf der Erde.“

„Wen?“, fragte Kiiro nach.

„Ich weiß nicht, welche Gestalt und welchen Namen sie auf der Erde angenommen hat, doch sie heißt Brigesia. Du musst sie finden, bevor die Dämonen es tun.“

„Ich werde mich direkt auf den Weg machen.“

Kiiro wandte sich zum Gehen, doch er wurde von Aphrodite aufgehalten.

„Warte noch, Kiiro.“

Er wandte sich wieder seiner Königin zu.

„Du musst dich zwischen den beiden entscheiden. Du kannst nicht mit beiden zusammen sein. Lysira wollte schon wieder diese Welt verlassen, dich und Vento. Ich kann dir bei deiner Entscheidung nicht helfen, doch höre auf das, was dein Herz dir sagt. Ich werde deine Entscheidung, wie immer sie ausfällt, respektieren und hinter dir stehen.“

Sie sprach die Worte sanft und wählte sie mit Bedacht.

„Danke, Königin Aphrodite. Aber ich weiß nicht, für wen ich mich entscheiden soll“, sprach er seine Zweifel aus. „ Ich habe geglaubt, dass sie tot wäre, und lange gebraucht, um das zu verarbeiten. Und jetzt taucht sie aus dem Nichts wieder auf und meine Gefühle für sie werden immer stärker. Sie sind schon stärker als sie damals für sie waren. Wenn ich gewusst hätte, dass sie noch am Leben ist, gefangen in einem Eiskristall, hätte ich nie aufgehört sie zu suchen. Und eure Schwester findet sie durch Zufall.“

Am Anfang hatte er noch zögerlich und leise gesprochen, doch am Ende waren seine Worte ärgerlich gewesen.

„Kiiro … Das Leben und die Liebe sind nie einfach. Und mach dir keine Vorwürfe, dass du sie nicht hast finden können. Du hast lange um sie getrauert, im Schlaf nach ihr gerufen, dein Herz vor der Liebe verschlossen. Und noch länger hast du gebraucht, um dein Herz wieder zu öffnen und neu zu lieben. Ich wusste von Anfang an, dass ihr beiden, du und Lysira, ein Paar wart, noch bevor du mir dies damals mitgeteilt hast. Und ich habe nie gesagt, dass du dich von ihr trennen sollst, und das sage ich auch jetzt nicht. Nur dass du dich entscheiden musst, sonst wirst du sie beide verlieren. Aber nimm dir Zeit für die Entscheidung.“

Kiiro nickte. Er wusste, dass sie Recht hatte, doch es war schwer sich zu entscheiden. Doch konnte er sich jetzt nicht darauf konzentrieren, er hatte eine Aufgabe und dieser würde er sich jetzt widmen. Er verbannte die Gedanken an Lysira und Lily und ging den fünften Liebesengel suchen. Er fragte sich, wer diese Brigesia war, und warum er noch nie von ihr gehört hatte.
 


 

ENDE KAPITEL 1

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Und, was meint ihr? Bleib ich am Leben, oder köpft ihr mich?
 

Ich möchte hier noch einmal betönen, das die FF bereits fertig gestellt ist.

Ich werde nichts mehr daran ändern oder habe irgendwelchen Einfluss darauf.

Wer meine FF "Dark Royalty" kennt, weiß, das meine Finger manchmal schneller tippen, als mir lieb ist. Und auch das einfach Charaktere auftauchen die nicht geplant sind. Allerdings war Lysira von anfang an geplant.
 

Bevor ich euch noch veräte was im nächsten Kapitel passiert, hör ich jetzt lieber auf XD

Über eure Kommis freue ich mich jetzt schon ^-^

Also, seit so lieb und schreibt mir eines ^-^
 

Wir lesen uns beim nächsten Kapitel. Bis denne.
 

Eure Lysira

Der fünfte Liebesengel

Hallöchen,
 

wie versprochen hier das zweite Kapitel.

Schade das noch keiner ein Kommi hinterlassen hat.

Naja, was nicht ist, kann ja noch werden. Würde mich jedenfalls sehr darüber freuen.

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Kiiro suchte den neuen Liebesengel die ganze Nacht durch und doch konnte er ihn nicht finden. Allerdings gab er die Suche nicht auf und suchte natürlich weiter.
 

Yuri, Hinagiku und Momoko trafen sich am nächsten Tag im Park.

„Ich frage mich, was zwischen Kiiro und Lysira war. Ich habe Kazuya seit dem Morgen, als wir bei Yosuke waren, nicht mehr gesehen. Ob Lysira ihm etwas angetan hat?“, fragte Yuri.

„Das glaube ich nicht. Kazuya kann gut auf sich alleine aufpassen“, widersprach Hinagiku.

„Aber das würde sie auch nie machen. Wir sind gestern im Einkaufzentrum gewesen und haben Kazuya getroffen Er hat uns begleitet und Yosuke und ich haben die beiden alleine gelassen“, gestand Momoko.

„Ihr habt was?“, fragte Yuri mit großen Augen.

„Es war Yosukes Idee. Ich fand die Idee auch nicht gerade gut, aber was sollte ich machen?“, versuchte sie sich zu verteidigen.

„Den beiden folgen, was denn sonst!“

„Das habe ich doch auch gemacht, aber dann habe sie aus den Augen verloren. Tut mir leid.“

Kiiro war gerade in der Nähe der drei und ging zu ihnen. Yuri freute sich, ihn zu sehen und umarmte ihn.

„Ich bin so froh, dich zu sehen, Kiiro. Ich hab mir Sorgen um dich gemacht.“

Kiiro erwiderte die Umarmung und lächelte ein wenig.

„Es tut mir leid, Yuri. Ich kann auch nicht bleiben, ich muss sofort weiter.“

Auf die fragenden Gesichter von den drei sagte er auch den Grund, warum.

„Ich habe einen Auftrag von Königin Aphrodite erhalten und muss ihn sofort ausführen.“

„Was denn für einen? Hat es etwas mit Lysira zu tun?“, fragte Yuri.

„Nein, etwas anderes. Doch ich darf nicht darüber sprechen. Ich muss auch schon weiter, bis bald“, und dann verschwand er wieder.

„Ja, bis bald“, sagte Yuri leise.

„Arme Yuri“, dachten Hinagiku und Momoko.
 

Scarlett ging im Park spazieren und traf dort auf Lysira, die auf einer Bank saß und in den Himmel sah.

„Dass ich dich unterwegs treffen würde, damit hab ich nicht gerechnet. Können wir uns unterhalten?“, fragte Scarlett.

„Ich wüsste nicht, worüber wir beide reden sollten.“

„Zum Beispiel darüber, warum du vor kurzem nicht mit uns reden wolltest. Und du hast mir vorgehalten, dass ich dich nicht leiden kann.“

„Es stimmt doch auch.“ Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: „Meine Mutter hast du doch getötet, ohne Rücksicht, und dabei wollte sie nie gegen euch Engel kämpfen.“

„Mir blieb doch keine Wahl. Ihr habt uns angegriffen, was sollte ich denn tun?“

Scarlett bemühte sich darum, ruhig zu bleiben, doch es fiel ihr schwer.

Lysira stand von der Bank auf und sah Scarlett an, in ihren Augen sah man den Zorn und wie wütend Lysira wirklich war.

„Du hast ohne Rücksicht alle Dämonen getötet, die sich dir in den Weg gestellt haben. Denkst du etwa, sie haben freiwillig das Reich der Engel angegriffen?“

„Das ist nicht wahr. Ich habe die beschützt, die ich liebte. Ich hatte keine andere Wahl.“

„Halt den Mund.“

Lysira konnte nun ihre Wut nicht mehr zügeln, sie ließ ihre dämonische Aura auflodern, verwandelte sich und griff Scarlett an. Scarlett jedoch wich diesem Angriff aus.

„Nun, wie du willst, dann kämpfen wir eben.“

Sie sprach ihren Zauberspruch und verwandelte sich in den Liebesengel Salvia und dann griff sie Lysira an.

„Zauberschwert, erglühe im Feuer der Leidenschaft.“

Lysira parierte den Angriff mit ihrem Dämonenschwert, ihre Klingen kreuzten sich.

„Diesmal wird es nicht so einfach werden. Ich habe viel gelernt, Salvia.“

„Ich werde dich trotzdem besiegen.“

Sie sprangen auseinander, wieder aufeinander zu und kreuzten die Klingen immer wieder.

„Ich hab genug davon“, sagte Lysira, sie stand nun drei Meter von Salvia entfernt.

„Bringen wir es endlich zu Ende.“

Lysira schloss kurz die Augen und konzentrierte ihre Energie in das Schwert, dieses schimmerte leicht bläulich. Dann lief sie auf Salvia zu und wieder trafen die Klingen der beiden Schwerter aufeinander, doch diesmal wurde Salvia durch die zusätzliche Energie des Schwertes zurückgeschleudert. Salvia prallte mit solcher Geschwindigkeit an den Baum, dass sie einen Moment brauchte, um sich wieder aufzurichten.

„Ist das schon alles, was du kannst? Dann bin ich jetzt dran.“

Sie ließ sich nicht anmerken, dass sie verwundet war, wäre ja noch schöner. Sie lief auf Lysira zu, die mit erhobenem Schwert auf sie wartete.

„Zauberschwert, erglühe im Feuer der Leidenschaft.“

Doch bevor die Klingen wieder aufeinander trafen, stellte sich jemand vor Lysira und blockte den Angriff von Salvia ab. Salvia war überrascht darüber und auch Lysira hatte nicht damit gerechnet. Beide sahen diese Person an, wobei Lysira nur ihren Rücken sah.

„Wer bist du? Und warum schützt du diesen Dämon?“

„Du solltest mich kennen, Salvia. Und auch den Grund wissen, warum ich Lysira schütze, doch werde ich dich gern wieder daran erinnern. Sie steht unter dem Schutz von Prinz Kiiro, hast du das vergessen, Salvia?“

„Es ist mir neu, dass Lysira unter seinem Schutz steht.“

Die Unbekannte schüttelte den Kopf, wie konnte man die Anweisung ihres Prinzen vergessen?

„Salvia, erinnere dich, was vor dem Krieg war, es herrschte Frieden zwischen Engeln und Dämonen. Während dieser Zeit brachte Prinz Kiiro eine Dämonin mit in das Schloss. Königin Aphrodite verkündete, dass diese Dämonin sich frei bewegen dürfte. Und Prinz Kiiro sagte noch, dass sie unter seinem Schutz stehe, Königin Aphrodite stimmte ihm zu. Da waren alle Engel anwesend, selbst du. Du standest neben Fresia und ich an ihrer anderen Seite.“

Salvia erinnerte sich, man sah es ihr an.

„Bist du etwa …“

„Ich wusste es …“, hörte man Lysira, „… du bist Fresias Schwester. Brigesia.“

Brigesia wandte sich Lysira zu.

„Ja, ich bin es. Hallo, Lysira, es freut mich sehr, dich wohlauf zu sehen. Hast du Prinz Kiiro schon gesehen?“

Man hörte an Brigesias Stimme, dass sie sich wirklich freute, sie wieder zu sehen.

„Ja, ich habe ihn bereits gesehen. Doch er ist jetzt mit Lily zusammen. Aber ich möchte nicht darüber reden. Kiiro ist auf dem Weg hierher.“

Salvia wandte sich zum Gehen, doch Brigesia hielt sie auf.

„Bleib hier, Salvia. Prinz Kiiro sollte erfahren, was hier geschehen ist.“

Salvia hatte auch keine Möglichkeit mehr zu gehen, Kiiro war bereits da.

„Du hast sie doch angegriffen.“

Es war eine Feststellung, keine Frage.

„Ja, hab ich. Und als ich zum Gegenschlag ausholen wollte, stellte sich mir Brigesia in den Weg.“

Leugnen war zwecklos, Kiiro hätte es sowieso durchschaut.

„Prinz Kiiro.“

Brigesia ging einen Schritt auf ihn zu und er drehte sich zu ihr um. Sie kam ihm bekannt vor.

„Ich bin Brigesia, der Liebesengel des Lichtes. Ich hoffe, ihr erinnert euch an mich.“

„Du bist der Liebesengel, nach dem Königin Aphrodite mich geschickt hat. Ich erinnere mich an dich. Du hast Lysira beschützt, sag mir, warum.“

Er ging auf die beiden zu. Lysira hatte sich neben Brigesia gestellt.

„Ihr hattet vor dem Krieg gesagt, dass sie unter Eurem Schutz steht. Und da ich annehme, dass sich daran nichts geändert hat, habe ich sie beschützt.“

„Danke, Brigesia, sie hat noch nicht ihre vollständige Kraft zurück.“

„Aber es hat gereicht, um gegen Salvia zu bestehen. Sie hätte mir nichts tun können, Kiiro“, sagte Lysira.

Sie war es nicht gewohnt, dass man über sie sprach, als wäre sie nicht da.

„Ja, ich weiß. Aber dennoch mache ich mir Sorgen um dich.“

„Mach dir lieber Sorgen um deine Lily.“

„Was soll das denn jetzt?“

Kiiro wusste nicht, was sie ihm jetzt damit sagen wollte.

„Ich sagte es dir bereits. Entweder ganz oder gar nicht.“

„Entschuldigt, aber ich glaube nicht, dass das jetzt richtige Zeitpunkt ist, um darüber zu sprechen. Vielleicht sollten wir dich, Lysira, erstmal zu Vento bringen.“

„Ja, vielleicht. Aber ich will nicht.“

Sie ließ ihr Schwert wieder verschwinden.

„Aber warum denn nicht?“, Brigesia verstand es nicht.

„Wegen Lily“, eine Selbstverständlichkeit, wie Lysira meinte.

„Wegen ihr? Aber wieso denn?“, fragte Brigesia nach.

Brigesia würde nicht locker lassen, bis sie es wusste, dafür kannte sie sie zu gut.

„Ich kann nicht mehr sehen, wie sie mich ansieht. Sie leidet nur, sie vermutet, dass etwas zwischen mir und Kiiro war, aber ich hab ihr die Wahrheit nicht gesagt.“

„Aber, Lysira, sie leidet nicht nur wegen dir. Ich habe ihr auch noch nicht die Wahrheit gesagt, aber das sollten wir besser tun. Oder?“

„Ach, Kiiro, ich …“

Kiiro umarmte sie und sie erwiderte dies.

Momoko und die anderen kamen gerade den Weg entlang, denn sie wurden von der Macht eines Dämons angezogen.

„Ich weiß, ich werde immer da sein.“

„Kein Dämon oder Engel könnte ihn von dir fernhalten.“

„Ich weiß.“

Lysira löste sich von ihm und sah zu ihrem Bruder und begrüßte ihn. Kiiro, Salvia und Brigesia sahen ebenfalls zu ihnen.

„Lily …“, flüsterte Kiiro und wich ihrem Blick aus.

Brigesia merkte dies und wandte sich an die Liebesengel und Yosuke.

„Ihr seid also die Liebesengel Peach, Lily und Daisy. Und du musst Vento sein, der Sohn von Uragano.“

„Der bin ich. Und du bist?“, stellte er die Gegenfrage.

„Ich bin der Engel des Lichts, Brigesia.“

„Was ist hier geschehen? Warum ist Salvia verletzt?“, fragte nun Lily.

Brigesia ging ein paar Schritte auf die vier zu und antwortete.

„Salvia hat Lysira angegriffen und sie hat sich verteidigt. Und als Salvia sie angreifen wollte, habe ich eingegriffen.“

„Warum?“, fragte Momoko.

„Weil sie unter Prinz Kiiros Schutz steht und das schon seit sehr langer Zeit, schon bevor es diesen Krieg gab.“

„Sie steht unter seinem Schutz?“

Lily konnte es nicht verstehen, sie versuchte das Puzzle an Informationen zusammenzufügen, doch es fehlte ein Stück.

„Warum?“, fragte sie Kiiro.

„Weil … ich sie … wir …“

Kiiro suchte nach Worten, um es ihr schonend zu sagen, doch musste er feststellen, dass es keine gab. Also sagte er es frei heraus.

„Wir waren ein Paar. Ich habe sie mehr als alles andere geliebt, ich tue es immer noch und ich habe sie nie vergessen.“

Er sah Yuri an und er konnte den Schock durch sein Geständnis in ihren Augen sehen.

„Du liebst sie? Was ist mit mir?“, fragte sie leise. Tränen der Verzweiflung stahlen sich aus ihren Augenwinkeln.

„Du hast dir deinen eigenen Platz in meinem Herzen geschaffen. Ich liebe dich ebenfalls, Yuri.“

Er wollte auf sie zugehen, doch blieb er stehen, als Lysira ihn rief.

„Kiiro …“

„Was ist?“ Er wandte sich ihr zu.

„Ich habe dir bereits zweimal gesagt, dass du bei ihr bleiben sollst. Ich werde es schon verkraften, auch wenn es dauert. Ich muss nun gehen.“

Damit war Lysira mal wieder verschwunden. Yosuke wollte sie noch aufhalten, doch war er eine Sekunde zu langsam.

„Na warte, wenn ich dich finde.“

Und damit war Yosuke, als Vento, ebenfalls verschwunden.

„Na supi. Jetzt verschwindet Yosuke auch noch.“

Dann tauchte aus dem Nichts ein Dämon hinter ihnen auf.

„Dann wären also die beiden Raphaels weg, damit bleiben nur noch die Liebesengel und ein Engel übrig.“

„Was?“, fragte Momoko und alle wandten sich dem Dämon zu.

Die Kleidung glich der von Vento, doch statt blau war diese grün.

„Wer bist du?“, fragte Hinagiku.

„Ich bin Kato und ich werde euch alle vernichten.“

„Das werden wir noch sehen. Zauberharfe, sende den Sturm des Lichtes.“

Brigesia griff den Dämon Kato an, doch nur mit halber Kraft.

„Zauberschwert, erglühe im Feuer der Leidenschaft.“

Salvia griff ebenfalls sofort an, doch Kato parierte den Angriff mühelos. Dieser lachte und verhöhnte die beiden Angriffe.

„Ohne die Raphaels seid ihr nichts.“

„Wir können die beiden doch nicht alleine kämpfen lassen“, sagte Momoko und verwandelte sich in den Liebesengel Peach.

Hinagiku und Yuri nickten ihr zu und verwandelten sich ebenfalls in die Liebesengel Daisy und Lily.

„Er ist stark. Wir brauchen Lysira und Vento, auch wenn’s mir schwer fällt, das zuzugeben. Doch nur ein Raphael kann gegen einen Samuel bestehen.

„Er gehört zu der Familie der Samuels? Bist du dir sicher?“, fragte Salvia.

„Ja. Ich musste während des Krieges gegen ihn kämpfen. Er hätte mich fast getötet, Lysira hat mich damals gerettet.“

„Ja, das stimmt“, hörte man Kato sprechen, er hatte ihrer kurzen Unterhaltung zugehört. „Aber sie kann dich dieses Mal nicht retten, denn sie ist nicht da und Vento auch nicht.“

„Das macht nichts, ich werde dich dieses Mal besiegen. Zauberschwert, erglühe im Feuer des Lichtes.“

Ihre Klingen kreuzten sich immer wieder, doch keiner der beiden schien zu gewinnen.

Kato lachte wieder.

„Mehr hast du nicht drauf?“

„Doch, aber das hebe ich mir für den Schluss auf.“

Brigesia war sich nicht sicher, ob sie ihn wirklich besiegen konnte. Ob sie es wirklich wollte.

Da hörten die beiden die Angriffe der anderen vier Liebesengel, sie griffen gemeinsam an. Brigesia sprang zurück, damit sie dem Angriff nicht im Weg stand. Kato hingegen blieb stehen und wehrte die Angriffe mit seinem Schwert ab.

„Die Angriffe scheinen keine Wirkung bei ihm zu haben“, sagte Lily.

„Ich finde, dass ich nun dran bin. Schwert der Samuels, gib mir deine Kraft.“

Das Schwert fing an, grün zu glühen und es strahlte eine negative, böse Energie aus. Er zielte mit der Schwertspitze auf die fünf Liebesengel und ließ sie die ganze Macht der Samuels spüren. Die Liebesengel fielen auf den Boden, sie waren sehr geschwächt. Es war, als wäre ihnen die Lebensenergie entzogen worden.

„Er ist noch stärker geworden“, sagte Brigesia geschwächt, sie stand wieder auf und hielt sich mit der rechten Hand den linken Arm.

„Kato …“ Brigesia ging einen Schritt auf ihn zu. „Erkennst du mich denn nicht?“

„Sollte ich das?“, fragte er.

„Ich bin es … Brigesia.“

Erkenntnis blitzte in seinen Augen auf, er kannte diesen Namen, doch die Erkenntnis wandelte sich in Wut um.

„Es gibt viele, die diesen Namen tragen.“

„Ich bin es aber, Kato, bitte, hör auf.“

„Du willst mich nur reinlegen“, sagte er wütend und griff sie an und zwar mit der ganzen Macht, die ihm zur Verfügung stand.

Doch bevor er sie erreichen konnte, stellte sich ihm Lysira in den Weg, die plötzlich wieder aufgetaucht war.

„Wieso greifst du Brigesia an, Kato? Ich dachte, du liebst sie?“

„Das ist nicht meine Brigesia. Sie ist damals gestorben.“

„Das ist sie nicht.“

„Doch. Ich habe selbst ihren Leichnam gesehen.“

Er ließ nicht mit sich reden. Erinnerungen, längst verschlossen, tauchten wieder in seinen Gedanken auf, stahlen sich in den Vordergrund und brachten ihn durcheinander. Er schüttelte den Kopf und verbannte die Bilder und Erinnerungen wieder und griff Lysira dann an.

„Wie du willst. Schwert der Raphaels, Schwert des Uragano, komm zu mir.“

Vor Lysira manifestierte sich ein Zweihänder, welches einen blauen Schimmer hatte.

Sie liefen aufeinander zu, kreuzten ein paar Mal die Klingen und sprangen wieder auseinander.

„Ich muss es beenden, Kato. Der Kampf kann so nicht weitergehen.“

„Wieso tust du es dann nicht, Lysira?“

„Wie du willst“, sagte sie noch einmal.

„Mit der Macht der Raphaels.“

Mit den Worten schwang sie das Schwert und eine Energiewelle traf Kato so stark, dass er mit dem Rücken an den nächsten Baum prallte und dann zu Boden fiel.

„Verdammt“, sprach Lysira, ließ das Schwert verschwinden und lief zu Kato.

„Kato. Verdammt noch mal, das wollte ich doch nicht. Kato, hörst du mich?“

Dieser öffnete die Augen, er war schwach.

„Lysira, warum?“, er sprach die Worte leise, man merkte, das es ihm schlecht ging.

„Du fragst, warum? Du hast Brigesia angegriffen. Ich wollte sie beschützen, wie damals. Aber das Schwert meines Vaters beherrsche ich noch nicht, ich hätte es nicht rufen sollen. Verzeih mir.“

„Ich soll … dir verzeihen … Da gibt es nichts … zu … verzeihen. Du … hast das … richtige getan. Wo ist … sie? Wo … ist Brigesia?“

Seine Worte kamen stockend und nach Atem ringend. Es kostete ihn mehr Kraft zu sprechen, als er momentan hatte.

Brigesia ließ ihre Rüstung verschwinden, sie trug jetzt nur noch ihr Engelsgewand. Es war ein zartgrünes, schlichtes Kleid und ging ihr bis zu den Knien.

„Ich bin hier, Kato“, sie kniete sich neben ihn und legte eine Hand auf seine Wange. Eine Strähne ihres langen blonden Haares fiel ihr über die Schulter.

„Du lebst? Du bist … es wirklich“, er traute seinen Augen nicht.

„Das habe ich dir doch gesagt. Ich bin kein einfacher Engel mehr. Ich bin der Liebesengel des Lichtes.“

„Ein … Liebesengel“, er verzog vor Schmerz das Gesicht. „Mir schmerzt … alles. Ich habe … das Gefühl … dass ich … sterbe“, brachte er leise hervor.

„Du wirst nicht sterben, das werde ich nicht zu lassen.“

Lysira nahm Kato auf den Arm und stand dann auf und verschwand, nachdem sie sagte, dass sie in ihres Bruders Wohnung wäre. Kiiro, der die ganze Zeit etwas abseits gestanden hatte, verschwand ebenfalls.
 

Lysira legte Kato in ihr Bett, sie hatte mittlerweile ein eigenes Zimmer.

„Kato. Hörst du mich? Du darfst nicht einschlafen und sterben lasse ich dich auch nicht.“

„Ich … höre dich. Vielleicht … wäre es … aber … besser.“

Die Worte kamen leiser und schwieriger über seine Lippen, als er gedacht hatte.

„Jetzt, wo du Brigesia wieder hast, willst du sie alleine lassen?“

Kato wollte darauf antworten, doch sie hinderte ihn daran.

„Sag nichts mehr. Ich muss mich konzentrieren und du musst dich ausruhen.“

Er versuchte zu lächeln, doch er scheiterte daran. Lysira hingegen legte eine Hand auf sein Herz und murmelte etwas vor sich hin. Die Verletzungen wurden weniger, Schnittwunden verheilten. Nach fünf Minuten waren die Verletzungen verschwunden, und Kato fühlte sich ein wenig besser.

„Die Verletzungen … Wo sind … sie hin?“

Kato wollte sich aufsetzen, doch wurde er von Lysira daran gehindert.

„Bleib liegen und mach die Augen zu.“

Er tat, was sie wollte und schloss die Augen und bald schon fiel er in einen langen erholsamen Schlaf.

„Das wäre geschafft“, sie setzte sich auf die Kante des Bettes.

„Hab dank, Lysira“, hörte sie die Stimme von Brigesia.

Sie sah in Richtung ihrer Zimmertür und sah, dass dort die Liebesengel, Vento und Kiiro standen.

„Wie viel habt ihr gesehen?“, sie stand auf.

„Nur wie du ihm die Hand auf die Augen gelegt hast und er dann einschlief“, antwortete Momoko.

„Wie hast du das gemacht?“, fragte ihr Bruder.

„Ich habe Magie genutzt.“

„Magie?“, fragte er nach.

„Ja. Alle Raphaels haben diese Eigenschaft, es wird in unserer Familie vererbt. Nur wenige andere Dämonen haben ebenfalls diese Eigenschaft.“

„Das heißt also, dass ich diese Fähigkeit ebenfalls besitze?“

„Theoretisch schon, aber wie es in der Praxis aussieht, weiß ich nicht.“

„Ich will es, glaube ich, auch gar nicht wissen“, meinte er leise.

„Manchmal ist es aber ganz nützlich, wie gerade. Ich konnte ihn nicht einfach sterben lassen.“

„Schon in Ordnung.“

„Wie lange wird er denn schlafen?“, fragte Brigesia.

„Ungefähr sieben Stunden. Solange braucht sein Körper zum Regenerieren.“

„Und was machen wir, wenn er aufwacht?“, fragte Scarlett nach.

„Uns sagen, wer ihn hierher geschickt hat, und warum.“

„Und du glaubst, dass er uns das einfach so sagen wird“, Scarlett war sich nämlich sicher, dass er das nicht tun würde.

„Nein“, sie schüttelte den Kopf. „Das glaube ich nicht. Aber er wird es tun. Nicht wahr, Lysira?“

Lysira setzte sich wieder auf die Kante des Bettes.

„Ich kann nicht mehr, Brigesia. Ich bin erschöpft, aber wenn es sein muss.“

„Dann versuch es“, sagte Yosuke dazu. „Möchte jemand etwas essen? Ich finde, wir sollten das.“

Die Liebesengel stimmten zu, während Kiiro sich von der Gruppe verabschiedete. Lysira legte sich auf Yosukes Bett und ruhte sich aus, nach kurzer Zeit schlief sie ein. Momoko, Yuri, Hinagiku und Salvia verabschiedeten sich von Yosuke. Sie hatten noch etwas zu erledigen, versprachen aber, gegen Abend wiederzukommen.
 

Kato wachte nach etwa siebeneinhalb Stunden wieder auf, das erste, was er sah, war Brigesia, die neben ihm auf der Bettkante saß.

„Brigesia …“, murmelte er.

„Du bist endlich aufgewacht. Sie hat ihre Sache wirklich gut gemacht“, sie lächelte.

„Ja“, seine Stimme klang verschlafen. „Wenn sie etwas angefangen hat, bringt sie es auch zu Ende. Was hat sie mit mir angestellt?“

Brigesia wollte gerade antworten, als Kato sie unterbrach.

„Sag es mir doch nicht, ich kann es mir denken. Sie hat mich in Schlaf versetzt, damit ich mich erholen soll.“

„Ja, das stimmt, und nun schläft sie ebenfalls. Sie ist sehr erschöpft. Seit sie ihren Bruder und Kiiro gefunden hat, kämpft sie andauernd. Ich würde ihr gerne helfen, doch das kann ich nicht. Verflucht.“

Gegen Ende des Satzes war sie immer lauter geworden.

„Warum schimpfst du?“, fragte Kato leise.

„Warum? Euer Anführer, oder wer auch immer, will Lysira und Vento doch haben, nur um das Engelsreich wieder anzugreifen und zu beherrschen. Und die Kraft eines Raphaels ist sehr stark, einer allein ist schon mächtig und zwei sind fast unschlagbar. Das Reich der Engel würde zerstört werden. Und das weißt du genau so gut wie ich auch.“

„Ja, das weiß ich. Aber daran kann ich nichts ändern. Ich bin ein Samuel, und habe nicht annähernd so viel Kraft wie Vento. Lysira hat mich zwar vieles gelernt, aber mir fehlt es noch an Kraft. Und Lysira ist mächtiger als Vento.“

„Sie ist mächtiger als er? Warum überrascht mich das nicht?“, fragte sie sich selbst.

„Normalerweise sind die männlichen Nachkommen eines Dämons stärker, als die weiblichen. Doch Lysira ist ein richtiger Dämon, wie ich, sie nutzt die alte Magie, egal ob weiße oder schwarze. Sie hat gelernt, beide Seiten zu ihrem Vorteil zu nutzen“, erklärte Kato.

„Ich beherrsche sogar die Magie der Zeit der uralten Dämonen und viele andere Gebiete. Überrascht?“, hörten sie Lysiras Stimme, die nun im Zimmer stand.

„Nein“, war die Antwort von Kato und Brigesia schüttelte den Kopf.

„Aber ich. Warum hast du nichts gesagt?“, fragte Vento.

„Weil du mich dann wieder weggeschickt hättest, ganz einfach.“

„Was sagst du denn da? Das hätte ich niemals getan.“

„Und wenn er es trotzdem getan hätte, dann wäre ich auch noch da gewesen“, sagte Kazuya das erste Mal etwas, seit er wieder bei Yosuke war.

„Und ich auch“, sagte Kato dazu.

„Du?“, fragte Lysira ungläubig. „Du hättest mich ins Reich der Dämonen gebracht und an euren Anführer übergeben. Und noch eine Belohnung bekommen.“

„Jetzt red keinen Müll“, er war aufgesprungen und hatte sich Lysira gegenüber gestellt. „Das stimmt überhaupt nicht. Wie lange kennen wir uns nun schon? Sehr lange, Lysira. Wir haben zusammen im Sandkasten gespielt. Meinst du wirklich, ich übergebe dich diesem Schwachkopf, der meinte, er könnte dich, eine echte Raphael, die das Schwert Uraganos beherrscht, beherrschen? Da kennst du mich aber schlecht.“

„Nein, das glaube ich nicht. Ich weiß nun, dass du die Wahrheit sagst, Kato.“

„Was?“

Sie sah ihm in die Augen. „Wer ist euer Anführer?“

Er schwieg.

„Sag es mir. Ich kann auch andere Methoden anwenden und das weißt du.“

„Ich kann es dir nicht sagen.“

„Und warum nicht?“

„Auch dass, kann ich nicht sagen.“

„Wieso?“

„Weil es mir nicht möglich ist, selbst wenn ich es wollte, und glaube mir, ich würde es dir sagen, es geht einfach nicht.“

„Verstehe.“

Kato fing an, langsam zu verschwinden.

„Was passiert mit ihm?“, fragte Brigesia.

„Der Anführer ruft“, sagte Kato langsam und wurde immer durchscheinender.

Lysira griff nach Katos Hand, nun schien auch sie zu verblassen, doch hörte man ihre Stimme klar und deutlich.

„Wer ruft Kato zu sich?“, fragte sie.

„Ich rufe ihn“, die Stimme war weiblich und voller Bosheit.

„Und warum rufst du ihn?“

„Weil er mein Untertan ist.“

„Die Samuels stehen seit Anbeginn der Zeit in den Diensten der Raphaels. Es steht dir nicht zu, Kato von den Samuels zu rufen.“

„Er hat mir die Treue geschworen und somit steht er in meinen Diensten.“

Man hörte der Stimme an, dass sie verärgert über diesen Zwischenfall war.

„Der Schwur, den die Familie der Samuels den Raphaels entgegengebracht hat, kann man nicht durch einen anderen beenden. Einen durch Blut besiegelten Schwur, der jede Generation erneuert wird, kann man nicht brechen.“

„Er kann den Schwur, den er mir leistete, nicht ablegen. Ich bin Satania, niemand kann sich aus meinen Schwüren befreien, selbst Kato nicht.“

„Das werden wir sehen.“

Lysira schloss die Augen und konzentrierte sich, rief sich noch einmal das Blutritual, welches sie und Kato vollzogen hatten, um den Schwur zu erneuern, vor Augen. Dann rief sie Kato zu sich, beide nahmen wieder feste Gestallt an und die Blockaden in Kato waren verschwunden.

„Also doch Satania. Ich schwöre dir, ich werde dich vernichten. Ich werde mich an dir rächen.“

„Satania?“, fragte Hinagiku.

„Das war der Name, den sie mir nannte. Ich habe ihre Stimme noch nie gehört. Ich werde sie selbst vernichten, das ist meine Rache.“

„Aber das darfst du nicht“, sagte Momoko.

„Und warum nicht?“

„Sie ist ein Dämon, genau wie du“, für Momoko war das Grund genug.

„Satania ist kein Dämon. Sie ist das Ergebnis eines Versuches der Magie.“

„Wie bitte?“, fragte Scarlett.

Alle sahen Lysira fragend an.

„Ihr habt schon richtig gehört. Ich will es euch erklären. Vor ewigen Zeiten gab es sehr viel mehr Dämonen, die Magie nutzen konnten. Einige benutzten die Magie der Zeit, um die Geschichte zu studieren. Einige suchten den Ursprung der Dämonen und der Engel. Einige Dämonen glaubten, es wäre besser, wenn man die Engel vernichten würden. Doch mein Vater glaubte nicht daran, er verstand sich auch mit den Engeln und sah in ihnen keinerlei Bedrohung. Doch die wenigen Dämonen, die das Böse in den Engeln zu sehen glaubten, bildeten eine Bruderschaft und zogen sich zurück. Sie erschufen ein Wesen, welches ungeheure Kräfte besaß, sie beherrschten dieses. Dieses Wesen besaß allerdings einen eigenen Willen und entzog sich der Kontrolle und kontrollierte nun sie. Selbst mein Vater konnte sich nicht lange gegen dieses Wesen wehren und geriet immer mehr unter dessen Kontrolle. So entstand der Krieg zwischen den Engeln und den Dämonen. Ihr versteht also, Satania ist nur ein Wesen, welches aus Magie entstand und sonst nichts.“

„Aber sie sagte doch, dass sie in einen Engel verliebt gewesen wäre“, sagte Momoko.

„Das hat die Bruderschaft ihr gesagt, um ihren Hass zu verstärken.“

„Das glaube ich nicht.“

„Glaube, was du willst. Doch nur weil eine Liebe nicht erwidert wird, hat man nicht das Recht, einen Krieg zu beginnen.“

„Ich verstehe das Ganze nicht“, sagte Yuri. „Wenn auch du Magie nutzen kannst, warum hast du dich nicht aus dem Eis befreit?“

„Weil …“

„Antworte mir.“

„Weil ich es nicht wollte, und auch nicht gekonnt hätte. Ich dachte, dass Satania alles vernichtet hat. Ich wollte Kiiro nicht tot sehen.“

„Du hättest ihn aber wieder zum Leben erwecken können“, es war nur eine Vermutung von Yuri.

„Nein, jedenfalls nicht richtig. Er wäre eher ein Zombie, ein Untoter gewesen, ein Wesen ohne Gefühle. Und das hätte Kiiro nicht gewollt.

„Aber du hättest dich befreien können“, fragte Hinagiku noch einmal.

„Nein, ich hätte mich dazu bewegen müssen, aber das ging nicht. Und jetzt hört auf, mir diese Vorwürfe zu machen und Fragen zu stellen, als hätte ich den Krieg ausgelöst. Ich kann nichts dafür, dass Celeste mich befreit hat, und ich Kiiro noch immer liebe. Als ob ich etwas dafür kann, dass er mich noch immer liebt. Ich kann nichts dafür.“

Brigesia nahm Lysira in die Arme.

„Hört auf damit, sie kann wirklich nichts dafür. Die beiden sind fünf Jahre ein Paar gewesen. Das war vor deiner Zeit als Liebesengel, Yuri. Du warst zu dieser Zeit ein einfacher Engel, genauso wie ich. Ich wurde ein Jahr vor dem Krieg zum Liebesengel und du und Daisy erst kurz davor. Ihr besitzt nur nicht die ganze Erinnerung an das Reich der Engel, weil ihr als Menschen wiedergeborgen wurdet. Während Kiiro und auch Salvia immer noch die gleichen Personen sind, demnach haben auch sie ihre Erinnerung. Deswegen kommen auch die Gefühle langsam wieder, werden eventuell sogar stärker.“

„Ja, das stimmt“, pflichtete Scarlett ihr zu. „Lysira?“

„Was ist denn, Salvia?“

„Ich möchte mich bei Euch entschuldigen. Ich habe Euch falsch behandelt, ich bitte um Verzeihung.“

Lysira musste lächeln. „Ich verzeih dir.“

„Ich danke Euch, Lysira.“

Scarlett wandte sich nun an Kiiro, der am Ende des Raumes stand.

„Prinz Kiiro? Auch Euch möchte ich bitten, mir zu vergeben.“

Es war lange her, dass er eine solche Bitte gehört hatte.

„Lysira hat dir vergeben, dann tue ich es auch.“

„Ich danke Euch, Prinz Kiiro.“

„Wie redest du denn mit den beiden? So formell?“, fragte Hinagiku.

„So redet man mit einer höheren Person. Wusstest du das nicht?“

„Doch natürlich. Aber nur mit einer Königin, oder so.“

„Ja, das auch“, lächelte Salvia. „Aber auch, wenn man mit einem Prinzen spricht.“

„Prinzen?“, fragte Yuri. „Kiiro ist also wirklich ein Prinz? Und was ist mit Lysira?“

„Ich habe ihr damit den Respekt entgegen gebracht. Ich weiß nun, dass sie sehr viel stärker ist als ich. Ich werde meine Aufgabe nun erfüllen und sie beschützen, gegen jeden, der sie angreifen will.“

„Das wirst du nicht brauchen. Es ist meine Aufgabe, sie zu beschützen“, wandte Kato ein.

„Und warum sollte das deine Aufgabe sein?“, fragte Scarlett nach.

„Ich bin ihr noch etwas schuldig.“

„Hört auf damit. Ich werde mich selbst schützen, ich bin alt genug, um auf mich selbst aufzupassen.“

„Das stimmt schon. Aber du hast etwas vergessen, Lysira“, sagte Brigesia. „Du stehst unter Prinz Kiiros Schutz.“

„Nein, das habe ich nicht vergessen. Aber ich werde eher euch beschützen.“

„Schon okay, ich habe verstanden“, sagte Brigesia lächelnd.

Nachdem das geklärt war, gingen alle nach Hause. Brigesia nahm Kato mit zu sich, sie hatte sich bereits gestern eine Wohnung in der Nähe gemietet, schließlich galt der Auftrag, den sie in der Menschenwelt hatte, für längere Zeit.
 

ENDE KAPITEL 2

Eine neue Zeit

Hallöchen,
 

heute ist Freitag und wie versprochen gibt es heute das nächste Kapitel.

Viel spass damit ^^

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KAPITEL 3: EINE NEUE ZEIT
 

Brigesia hatte sich dazu entschieden, sich den Liebesengeln anzuschließen, solange sie auf der Erde war. So vergrößerte sich das Team um einen Liebesengel, sie waren nun zu fünft.

Die nächste Zeit war ruhig, kein Dämon hatte mehr die Erde oder die Liebesengel angegriffen und somit hatte Kiiro Zeit, sich mit seinen Gefühlen auseinander zu setzen.

Yosuke hingegen löcherte seine Schwester mit Fragen und sie gab sich irgendwann geschlagen, als er wieder damit anfing.

„Warum hast du mir nichts gesagt?“, fragte Yosuke.

„Wovon?“, sie wusste doch eigentlich, wovon er redete, doch fragte sie trotzdem nach.

„Von dir und Kiiro.“

„Yosuke …“, sie wollte ihm keine Antwort darauf geben.

„Sag es mir“, darin lag eine Bitte und sie gab nach.

„Weil ich es einfach nicht konnte, deswegen. Ich war der Meinung, dass er hier sein Glück gefunden hatte und ich wollte mich nicht dazwischen drängen. Aber woher sollte ich auch wissen, dass er mich immer noch liebt, und es immer mehr wird?“

„Du widersprichst dir selbst. Was soll nun aus euch beiden werden? Ihr liebt euch.“

„Ich weiß. Ich will, dass er bei mir ist. Aber ich will auch, dass er glücklich ist. Und wenn Lily sein Glück bedeutet, dann stehe ich ihm nicht im Wege.“

„Und was ist mit dir?“

„Ich werde schon damit fertig werden. Ich werde mich einfach an Satania rächen.“

„Rache ist keine Lösung und das weißt du selbst.“

„Was soll ich denn sonst tun? Mich im Zimmer verkriechen und nicht mehr herauskommen? Oder zu Kiiro sagen, er soll zu mir zurückkommen? Wenn ich das sagen würde, würde er es ohne zu zögern tun. Das ist es nicht, was ich will. Er soll selbst entscheiden, verstehst du das denn nicht?“

„Doch schon … aber … du kannst doch nicht einfach aufgeben.“

„Ich gebe nicht auf, Yosuke. Die Hoffnung, dass er sich für mich entscheiden wird, ist in meinem Herzen. Und nun genug davon.“

Lysira ging in ihr Zimmer, setzte sich auf das Bett und sah hinaus zum blauen Himmel.

„Muss er denn immer wieder von Kiiro anfangen?“, fragte sie sich leise.
 

Kazuya besuchte Yuri bei ihr zu Hause, um mit ihr zu reden. Sie führte ihn in ihr Zimmer und bat ihn sich zu setzen, was er auch tat.

„Sag mir, warum“, bat Yuri ihn, nachdem sie sich auf ein Kissen gesetzt hatte.

„Das Warum ist eine gute Frage. Ich fange vielleicht von vorne an.“

Er erzählte ihr die Geschichte, was vor dem Krieg war, während des Krieges geschah und wie lange er nach Lysira gesucht hatte. „Ich hab lange gebraucht, bis ich wieder jemand lieben lernte. Doch ich hab sie nie vergessen und geliebt habe ich sie auch nie. Ich habe damals gedacht, dass ich sie nie wiedersehen würde. Du hast dir deinen eigenen Platz in meinem Herzen geschaffen, Yuri.“

„Und was soll nun geschehen?“

„Ich weiß es nicht, ich weiß es wirklich nicht. Königin Aphrodite sagte mir, dass ich mich entscheiden muss, zwischen euch beiden. Und dazu muss ich mir meine Gefühle ganz klar vor Augen führen. Ich liebe dich, Yuri, das ist die Wahrheit. Doch die Gefühle für dich bleiben gleich. Während die, die ich für Lysira fühle, immer stärker werden.“

Yuri wusste, was das bedeutete, er würde sich von ihr trennen.

„Ich verstehe.“

„Es tut mir leid, Yuri.“

„Geh jetzt bitte, ich will alleine sein.“

„Es tut mir leid“, sagte er noch einmal, verschwand und tauchte in der Gestalt von Kiiro bei Lysira im Wohnzimmer auf. Sie hatte sich gerade eine Tasse Tee gemacht.

„Kiiro? Kannst du nicht normal, wie andere Menschen auch, einfach klingeln oder an der Tür klopfen? Willst du auch einen?“

„Nein, danke. Ich wollte dir meine Entscheidung mitteilen.“

„Und wie lautet sie?“ Sie stellte ihre Tasse Tee auf dem Tisch ab.

„Ich habe mich von Yuri getrennt, ich war gerade bei ihr und hab ihr alles erzählt. Das war doch okay?“, fragte er vorsichtshalber nach.

„Ja, schon okay, solange du ihr nichts von unseren Abenteuern erzählt hast. Was willst du nun machen?“

Lysira nahm ihre Tasse Tee wieder in die Hand und ging in ihr Zimmer, Kiiro folgte ihr. Sie nahm einen Schluck vom Tee, stellte ihn danach auf ihrem Nachttisch ab und setzte sich wieder auf das Bett. Sie musste unbedingt das Zimmer umstellen, damit eine Couch reinpasste.

„Und? Was willst du nun machen?“, fragte sie wieder nach, da Kiiro ihr noch nicht geantwortet hatte.

„Eigentlich hatte ich vor, mich zu verabschieden und im Reich der Engel in Ruhe nachzudenken. Wenn es nach meinen Gefühlen ginge, würde ich mich für dich entscheiden. Doch … ich will auch Yuri nicht alleine lassen.“

„Ich verstehe dich, Kiiro. Deshalb hab ich gesagt, dass du bei ihr bleiben sollst, aber du hörst ja nicht auf mich. Yosuke hat mich vorhin auch danach gefragt und war mit meinen Antworten, die ich ihm gab, nicht sonderlich zufrieden.“ Sie erzählte ihm von dem Gespräch.

„Ich will, dass du selbst entscheidest. Ich will nicht, das du dich für mich entscheidest, nur weil ich dir sage, das ich dich bei mir haben will.“

„Ich weiß und ich glaube, ich habe meine Antwort.“

„Du hast doch schon längst entschieden.“ Kiiro sah sie fragend an. „Glaubst du etwa, ich kenne dein Gefühl der Sehnsucht nicht?“

Kiiro ging auf Lysira zu, setzte sich neben sie und sah sie an.

„Dir kann man nichts vormachen“, stellte er fest und dann Küsste er sie. Der Kuss, war er anfangs noch zärtlich und vorsichtig, wurde immer intensiver. Plötzlich ging die Tür auf und Yosuke stand im Zimmer, die beiden merkten es nicht.

„Entschuldigt, ihr zwei.“

Der Kuss der beiden wurde unterbrochen und beide sahen zu Yosuke.

„Noch nichts von Anklopfen gehört?“, fragte seine Schwester.

„Ich habe angeklopft, drei Mal sogar und auch gerufen, doch du hast mir keine Antwort gegeben. Also hab ich einfach die Tür geöffnet, hätte ja sein können, dass du eingeschlafen bist. Außerdem wusste ich nicht, dass unser Mannschaftskapitän da ist.“

„Nun, ich komm auch rein, ohne dass ich klingeln muss.“

„Das weiß ich. Das Essen ist fertig, willst du mit essen?“

„Wenn genug da ist.“

Yosuke nickte und wandte sich zum Gehen, doch drehte er sich noch einmal um.

„Eines muss ich noch fragen.“

„Dann frag“, sagte Lysira.

„Seid ihr zwei jetzt … offiziell … zusammen? Ohne Yuri?“

Das wollte Lysira auch wissen und sah Kiiro ebenfalls an. Sie kannte zwar seine Entscheidung, doch es wirklich gesagt hatte er noch nicht.

„Ja, das sind wir.“

„Dann nur eines, Kiiro. Enttäusche meine Schwester nicht, denn wenn du es tust, werde ich mich deiner annehmen. Verstanden?“

Kiiro sah erstaunt zu Yosuke und Lysira auch. So hatte sie ihren Bruder noch nicht gesehen. Kurz war die Dämonenaura von Vento aufgeflimmert.

„Ich hab verstanden. Aber so weit wird es nicht kommen. Oder glaubst du, dass ich sie noch einmal verlieren will?“

„Nein, das glaube ich nicht. Gehen wir essen, bevor es kalt wird.“

So gingen die drei in die Küche, setzten sich hin und aßen zu Abend.

Wer sich wundert, wo Yosuke vorhin war, als Kiiro im Wohnzimmer aufgetaucht war, er war im Badezimmer.
 

Auch Brigesia und Kato nutzen diese Zeit, um sich wieder näher zu kommen, sie spazierten durch den Park.

„Es ist schön, dich vor mir stehen zu sehen“, sagte Brigesia zu ihm.

„Ja, aber es ist auch ein komisches Gefühl, jemanden nach achtzehn Jahren wieder zu sehen. Und du hast dich nicht verändert. Es hat sich eigentlich niemand verändert. Außer Peach und Vento kenne ich sie ja alle.“

„Ja, das stimmt. Ich weiß nun, wie sich Kiiro und Lysira fühlen müssen. Aber …“

„Was, aber?“

„Ich wünsche, dass sie wieder zusammen kommen und auch … dass wir …“

Kato sah Brigesia an und umarmte sie dann.

„Wenn das hier vorbei und das Reich der Dämonen wieder frei ist, dann fangen wir beide wieder von vorne an. Versprochen.“

Brigesia nickte und freute sich darüber, dass Kato genauso fühlte wie auch sie. Die beiden machten sich auf den Nachhauseweg.
 

Königin Aphrodite sah in eine, mit Wasser gefüllte, Schale. Mit dieser hatte sie die Möglichkeit, in die Welt der Menschen zu blicken.

„Celeste! Komm und sieh dir das an.“

Diese sah hinein. „Was denn?“

„Wir haben drei Paare zwischen Engeln und Dämonen.“

„Drei?“ Aphrodite zeigte sie ihr.

„Ja. Peach und Vento, Brigesia und Kato, und Kiiro hat sich entschieden, für Lysira. Es ist fast wie damals.“

Celeste sah genauer in die Schale. „War das damals üblich?“

„Du hast dein Gedächtnis immer noch nicht ganz wieder? Vor der Zeit des Krieges lebten Engel und Dämonen ohne Unterschiede zusammen. Es gab viele, die sich verliebten wie Kiiro und Lysira, und Kato und Brigesia. Wobei Kiiro und Lysira den Anfang machten, einige trauten sich nicht, ihre Liebe zu gestehen. Doch als Kiiro und Lysira ihre Liebe offiziell machten, trauten sich auch andere. Doch dann kam Satania und mit ihr der Krieg. Sogar Uragano konnte sich nicht lange gegen sie wehren, weshalb er Lysira einschloss. Es ist schön, Kiiro und Lysira wieder zusammen zu sehen. Seine Liebeswellen werden von Stunde zu Stunde stärker, bald sind sie so stark, dass sie die von Peach übertreffen.“

„Wie kann das sein? Sie ist der stärkste Liebesengel“, fragte Celeste nach.

„Liebeswellen sind so stark, wie man die andere Person liebt, Celeste.“
 

Monate vergingen und es blieb immer noch ruhig in der Menschenwelt. Man konnte den Verdacht erbringen, dass die Zeit stehen geblieben wäre. Die Freunde trafen sich immer wieder und unternahmen viel. Doch Lysira und Kazuya hatten den Verdacht, dass etwas nicht stimmte an diesem Tag.

„Yosuke“, sagte Lysira und sah zu ihm.

„Was ist?“

„Etwas stimmt hier nicht“, antwortete Kazuya.

„Und was genau?“, fragte Momoko.

„Ich weiß es nicht genau, doch nichts Gutes“, sagte Lysira.

„Es hat eine gewaltige Kraft“, sagte Kazuya weiter.

„Ich spüre es auch“, sagte Kato.

„Du ebenfalls?“, es war Brigesia.

„Ja, aber ich dachte, dass ich es mir nur einbilde.“

„Kannst du auch sagen, wann es ungefähr kommt?“, fragte Hinagiku nach.

„Nein, das nicht“, antwortete Kato.

„Und ihr?“, es war Scarlett, die die Frage an Kazuya und Lysira richtete. Doch die beiden schüttelten verneinend den Kopf.

„Ich fühle nur die Stärke und sie macht mir Angst“, gestand Lysira.

„Was?“, fragte Brigesia sie erschrocken. „Sie macht dir Angst? Dann muss es etwas gewaltiges sein. Normalerweise hat ein Raphael vor nichts Angst.“

„Du musst die Raphaels, und besonders Lysira, ja sehr achten, wenn du sie so sehr schätzt“, sagte Yuri, die noch nichts an diesem Nachmittag gesagt hatte.

„Die Raphaels sind nun einmal die mächtigsten Dämonen. Und wenn Lysira davor Angst hat, dann sollten wir erst Recht Angst haben.“

„Schluss jetzt“, sagte Lysira, sie hatte genug davon. „Woher wollt ihr wissen, dass ich wirklich so mächtig bin, wie immer behauptet wird. Die Mächtigsten sind immer die männlichen Nachkommen gewesen und werden es auch immer bleiben. Vento hat viel mehr Macht, als ich je haben werde.“

„Warum könnt ihr sie damit nicht einfach in Ruhe lassen? Sie ist und bleibt nun mal eine Raphael. Auf ihre Art ist sie stark, wie ihr anderen auch. Und ich will nichts mehr darüber hören, verstanden?“

Jeder sah zu Yosuke und nickte, nur Yuri schien ihn nicht beachten wollen.

„Verstehe. Du kannst ihr immer noch nicht verzeihen, es war Kazuyas Entscheidung. Und es ist drei Monate her“, versuchte es Yosuke.

„Lass gut sein, Yosuke. Ich kann sie verstehen“, sagte Lysira.

Dann hörte man ein Donnergrollen, Blitze erhellten den Nachmittag und graue Wolken zogen über der Stadt.

„Sie haben für heute kein Gewitter gemeldet“, meinte Hinagiku.

„Das ist auch kein natürliches Gewitter, oder?“, fragte Yosuke.

„Nein ist es nicht“, stimmte Lysira zu.

„Das ist die Macht, von der wir sprachen“, sprach Kazuya weiter.

Immer mehr Blitze erhellten die Stadt und der Himmel war pechschwarz. Lysira fing an zu zittern, ihre Beine versagten ihren Dienst und sie musste sich setzen.

„Was ist los“, fragte Kazuya, half ihr beim Aufstehen und hielt sie fest.

„Ich weiß es nicht, aber wir sollten hier verschwinden. Es wird noch schlimmer werden, das hier ist erst der Anfang.“

„Ich werde hier bleiben und verfolgen, was geschieht“, hörte man Yuri sagen.

„Aber, Yuri …“, Kazuya wollte widersprechen.

„Kazuya! Geh und bring Lysira in Sicherheit. Wir wissen nicht, wer das ist, vielleicht ist es Satania und will sie und Vento holen. Und in diesem Zustand kann sie nicht kämpfen, sie braucht jemanden, der sie beschützt. Und jetzt verschwindet endlich, ich werde ihn, wer auch immer hier erscheint, aufhalten.“

„Ich werde hier bleiben“, sagte Hinagiku.

„Das werde ich auch“, sagte Momoko. „Und ihr beide …“, sie sah Yosuke und Brigesia an „… werdet Kato und Lysira beschützen.“

„Tun wir“, nickte Brigesia.

„Nein. Ich werde hier bleiben und euch helfen.“

Momoko schüttelte den Kopf. „Du musst deine Schwester beschützen, Yosuke.“

„Aber…“

„Kein Aber. Jetzt geht.“

So gingen die vier zu Yosuke nach Hause und legten Lysira in ihr Bett, diese war unterwegs bewusstlos geworden.

„Ich kann die vier doch nicht alleine lassen“, Yosuke ging im Zimmer hin und her.

„Sie werden schon auf sich aufpassen“, sagte Kazuya, der neben Lysira auf dem Bett saß.

„Du hast leicht reden, deine Freundin liegt ja auch hier in Sicherheit.“

„Das stimmt so nicht richtig. Sie träumt und zwar nichts Gutes. Ich kann fühlen, wie sie sich quält. Ich weiß nicht, was sie träumt, ob Zukunft oder Vergangenheit. Ich weiß ja nicht einmal, wie ich ihr helfen soll.“

„Sie träumt von der Vergangenheit“, sagte Kato, der ebenfalls am Bett stand.

„Woher weißt du das?“, fragte Brigesia.

„Ich weiß es einfach. Sie macht alles noch einmal durch. Den Kampf gegen ihren Vater, um Kiiro zu schützen. Wie sie ihn schwer verletzt findet zwischen Engeln und Dämonen. Als Uragano sie ins Eis einschloss. Ich kann fast sehen, was sie träumt, es ist schrecklich, so viel leid.“

„Und warum kannst du es sehen?“, fragte Yosuke, der aufgehört hatte, im Zimmer hin und her zu gehen.

„Ich weiß nicht, warum.“

Man hörte Lysira leise einen Namen sagen, sie wiederholte ihn immer wieder.

„Wen ruft sie?“, fragte Brigesia.

„Mich“, sagte Kazuya. „Ich bin hier, Lysira. Wir sind alle hier. Brigesia, Kato und Vento.“

„Vento? Vater wollte immer einen Sohn namens Vento. Aber diesen Sohn gab es nie“, sie sprach leise, war aber immer noch nicht bei Bewusstsein.

„Natürlich gibt es mich, ich bin hier.“

„Es bringt nichts, Vento. Sie ist in der Vergangenheit und da warst du noch nicht geboren“, wandte Kato ein.

„Und was sollen wir nun tun?“, fragte Brigesia, die sich ziemlich hilflos fühlte.

„Abwarten, bis sie zurückkehrt.“

„Und sonst können wir wirklich nichts tun?“, fragte Yosuke.

„Nein, außer da zu sein“, sagte Kazuya.
 

Die Blitze und der Donner wurden immer schlimmer, manchmal war er auch so laut, dass man sich die Ohren zuhalten musste.

„Wir sollten hier weg“, rief Momoko, damit die anderen beiden sie verstehen konnten.

„Wir bleiben, was, wenn der Feind jeden Moment auftaucht?“, rief Yuri zurück.

„Es wird aber zu gefährlich“, warf Hinagiku ein.

Es krachte noch einmal ziemlich laut und dann war es vorbei. Die schwarzen Wolken zogen weiter und machten dem blauem Himmel Platz.

Momoko nahm die Hände von den Ohren. „War es das?“

„Scheint vorbei zu sein“, sagte Hinagiku.

„Wir sollten zu den anderen“, meinte Yuri und machte sich auf den Weg zu Yosuke.

Hinagiku und Momoko sahen sich kurz an und folgten Yuri dann. Als sie dort ankamen, wurden sie von Yosuke herein gelassen und sie erkundigten sich nach Lysira. Yosuke erklärte ihnen, was los war.

„Und wie lange liegt sie schon da?“, fragte Momoko.

„Seit wir hier angekommen sind“, gab Brigesia die Auskunft.

„Und wie lange wird es noch so sein?“, fragte Hinagiku nach.

„Bis sie alleine wieder zurückkehrt“, es war Kato, der geantwortet hatte.

„Das ist nicht euer Ernst?“, sagte Yuri und trat zu Lysira ans Bett. „Hörst du mich, Lysira?“

„Lily …“ kam es leise von Lysira, sie erkannte die Stimme.

„Du bist nicht mehr in der Vergangenheit und du solltest aufwachen. Du wirst hier gebraucht, und wenn du nur im Bett liegst, kannst du Satania auch nicht bekämpfen.“

Niemand sagte ein Wort, alle sahen Lily fragend an.

„Wach verdammt noch einmal auf, Lysira!“

Und diese setzte sich ruckartig auf und hielt sich den Kopf fest, als hätte sie Kopfschmerzen.

„Danke, Lily, dass du mich da raus geholt hast.“

„Keine Ursache. Nur lass Kiiro nicht mehr alleine, klar?“

„Ich hab verstanden.“

Die Wolken und das unnatürliche Gewitter waren für ungefähr eine halbe Stunde verschwunden, dann ging das Ganze wieder von vorne los. Der Himmel zog sich wieder mit schwarzen Wolken zu und Blitze und Donner umhüllten die Stadt.

„Das ist doch nicht normal“, sagte Yuri, die am Fenster stand und hinaus sah. „Ich kann den Hass, den dieses Gewitter ausstrahlt, spüren. Er ist fast greifbar.“

„Ich fühle ihn ebenfalls, und ich bin mir nicht sicher, ob ich ihm gewachsen bin“, zweifelte Hinagiku.

„Es ist mir egal, wie stark dieser Hass ist. Wir werden ihn bekämpfen“, sagte Momoko.

„Ich weiß nicht, ob du ihr gewachsen bist. Diese Energie ist größer als die, die du bereits kennst. Sie ist stärker als die von Satania“, Lysira sprach leise und zögernd, als wollte sie es nicht wahrhaben, wessen Energie sie dort spürte.

„Kennst du diese Energie?“, Kato war es aufgefallen.

„Ancoron hatte diese Energie.“

„Ich kenne den Namen nicht. Wer ist er?“, fragte Kazuya nach.

Die anderen hörten auch zu.

„Er war einmal das Oberhaupt. Aber er müsste eigentlich tot sein, denn mein Vater hatte ihn in einem Kampf um den Titel des Oberhauptes besiegt, und solche Kämpfe enden immer mit dem Tod. Ich verstehe nicht, warum es seine Energie ist, die ich wahrnehme.“
 

Es gab noch zwei weitere Menschen, die die starke Energie wahrnahmen. Diese beiden saßen in einer Wohnung, die in der Nähe des Einkaufszentrums war.

„Ich kenne diese starke Energie, aber …“ sagte die eine Frau mit dem braunen Haar.

„Das ist Ancoron. Er war einmal das Oberhaupt der Dämonen“, erwiderte die andere Frau mit dem blauem Haar.

„Aber er müsste doch tot sein.“

„Ich weiß. Ich frage mich, wer ihn zurückgeholt hat und was er hier will.“

„Was immer er will, es kann nichts Gutes sein.“

„Wir sollten ihn bekämpfen“, meinte die blauhaarige Frau und stand auf.

„Du solltest nichts überstürzen“, erwiderte die Braunhaarige. „Nicht jeder Liebesengel ist wie ich. Die anderen vier werden gegen dich kämpfen.“

„Das glaube ich nicht.“

„Du bist zu selbstsicher, das ist dein Fehler.“

„Du kennst mich doch“, die Blauhaarige lächelte fies.

Nachdem sie das gesagt hatte, schlug ein Blitz neben ihnen im Einkaufszentrum ein und eine Gestalt wurde kurz sichtbar und verschwand wieder.

„Er ist da“, sprach die Braunhaarige als erstes.

„Und wieder verschwunden, ich werde ihn suchen gehen.“

„Nein“, die Braunhaarige griff nach dem Arm ihrer Freundin und hielt sie auf. „Denk doch mal nach. Du läufst den Liebesengeln direkt über den Weg.“

„Ja, und?“, sie befreite ihren Arm. „Das stört mich wenig.“

Nach diesen Worten war die Blauhaarige verschwunden.

„Du …“, sie zog das Wort in die Länge, „du lernst es wohl nie.“

Die Braunhaarige schnappte sich ihre Jacke und lief aus der Wohnung, um ihre Freundin zu finden. Hoffentlich fand sie sie vor den Liebesengeln. Ihre Suche führte sie in den Park.
 

„Er ist da“, sagte Kato, denn das Donnern und die Blitze hatten aufgehört.

„Du meinst Ancoron?“, fragte Yuri nach. Kato nickte.

Aber sagtet ihr nicht gerade, dass er tot wäre?“, fragte Yosuke.

„Das habe ich, ja. Ich weiß ja auch nicht, warum er wieder lebt. Du kannst ihn ja mal danach fragen“, meinte Lysira dazu.

„Und du glaubst, dass ich eine Antwort erhalte?“

„Nein, eher sein Schwert.“

„Danke“, war die sarkastische Antwort von ihrem Bruder.

„Gern geschehen.“

„Wir sollten ihn wieder zurück schicken“, sagte Scarlett.

„Und wie soll das gehen?“, fragte Hinagiku.

„Zuerst müssen wir ihn suchen“, wandte Brigesia ein.

„Und ihn dann aufhalten“, meinte Kato.

„Viel Zeit bleibt uns aber nicht“, stellte Kazuya fest.

„Dann sollten wir los“, schlug Yosuke vor.

„Und wo suchen wir ihn?“, fragte Momoko.

„Im Park“, sagte Lysira, die bereits an der Tür war.

Die anderen folgten ihr und machten sich gemeinsam auf den Weg zum Park.
 

Aber sie waren nicht die einzigen, die Ancoron suchten, es gab da ja noch diese beiden Freundinnen. Die Braunhaarige hatte ihre Freundin vor den Liebesengeln gefunden.

„Kannst du mir mal sagen, was das sollte? Wenn die anderen Liebesengel dich finden, werden sie gegen dich kämpfen. Und wenn nicht sie, dann wird Ancoron Hackfleisch aus dir machen.“

Sie war sauer, da achtete sie nicht besonders auf ihre Wortwahl.

„Ach was. Ich kann auf mich aufpassen. Und was die Liebesengel angeht, die sind gerade angekommen.“
 

„Ich spüre einen Dämon“, sagte Lily, sie hatten sich unterwegs verwandelt.

„Du meinst unsere drei, oder?“, fragte Peach.

„Nein, einer von den beiden da vorne ist einer“, sagte Kiiro.

„Das stimmt. Ich bin einer“, sagte die Blauhaarige und ließ ihre menschliche Erscheinung fallen.

„Ich bin Darla aus der Familie der Angelus“, stellte sie sich vor.

„Aus der Angelus-Familie? Sagen die dir was, Lysira?“, fragte Kato nach.

„Nein, war wohl keine der starken Familien.“

„Sag mal, spinnst du, Darla?“, fragte ihre Freundin.

„Und du bist nur am Meckern, Chani.“

„Gehen wir“, sagte Lysira, sie hatten keine Zeit mehr.

„Du willst sie laufen lassen?“, fragte Kato.

„Ja, wir haben wichtigeres zu tun.“

„Was ist, wenn sie zu seinem Gefolge gehört?“

„Das ist jetzt nebensächlich, Kato. Sie ist noch lange nicht so stark wie er.“

„Aber wir können sie doch nicht laufen lassen“, er war eindeutig anderer Meinung.

Lysira wurde leicht wütend, Wind kam auf und er wurde immer stärker, mit jedem Wort, was sie sagte. „Kato. Wenn wir uns nicht um Ancoron kümmern, wird die Welt der Dämonen, der Engel und der Menschen untergehen. Wir können uns um sie kümmern, wenn wir Ancoron besiegt haben.“

„Du hast Recht, Lysira. Es tut mir leid“, sagte er leise, doch laut genug, damit sie es verstand. Er hatte gewusst, dass sie Recht hatte. Der Wind nahm wieder ab und legte sich dann ganz.

„Ist schon okay, Kato.“

„Sag mal, für wen hältst du dich eigentlich, dass du glaubst, einen anderen Dämonen rumkommandieren zu können?“, fragte Darla aufgebracht.

Lysira sah sie fragend an. „Für wen ich mich halte? Ich bin Lysira aus dem Geschlecht der Raphaels, die Tochter von Uragano. Und jetzt entschuldigt uns. Wir haben noch etwas zu tun.“

„Und was? Wenn ich fragen darf?“, hörten sie eine männliche Stimme hinter sich.

Sie drehten sich zu dieser um.

„Nun, unter anderem hatten wir vor, dich zu suchen“, antwortete Lysira.

„So?“, seine Stimme klang erheitert. „Dann habe ich dir ja einen Gefallen getan.

„Was willst du hier, Ancoron?“, sie sah ihn sich genau an, er hatte sich nicht verändert.

Er trug noch immer eine schwarze Lederhose, und ein weißes Shirt, ziemlich ungewöhnlich. Sie hatte die Vermutung, dass auch dieses Shirt einen Drachen auf der Rückseite zierte. Seine Haare trug er immer noch lang, sie hatte ihn nie mit kurzen Haaren gesehen, und sie waren immer noch schwarz, ebenso seine Augen. Und diese gierten, wie jeher, nach Macht.

„Was soll ich schon hier wollen? Ich will gegen den Nachfahren von Uragano kämpfen und das Schwert zurück haben.“ Seine Augen fixierten Lysira, doch sie ließ sich nicht einschüchtern.

„Mein Vater hat dich in einem fairen Kampf besiegt, du bist gestorben. Hat Satania dich zurückgeholt?“

„Das spielt keine Rolle. Doch …“, er lächelte „… da du so nett fragst, will ich dir eine Antwort geben. Ja, sie hat mich zurückgeholt. Sie will, dass ich ihr helfe, doch das ist nicht in meinem Interesse. Ich möchte gegen den Erben von Uragano kämpfen. Und da du das Schwert besitzt, meine kleine Lysira, bist du mein Gegner.“

„Ich mag zwar das Schwert besitzen, aber es gehört nicht rechtmäßig mir, sondern meinem Bruder, Vento.“

Ancoron sah einmal zu Vento und dann wieder zu Lysira.

„Doch er beherrscht dieses nicht.“

„Das ist richtig. Er muss noch lernen, damit umzugehen.“

„Aber du beherrschst es“, es war eine Feststellung und keine Frage. „Kämpfe gegen mich.“

Er zog sein Schwert aus der Scheide und hielt die Spitze auf sie gerichtet. Das Schwert hatte eine schwarze Klinge und auch einen schwarzen Griff. In diesem waren schwarze Edelsteine eingesetzt und es strahlte eine negative Energie aus. Diese Energie raubte den Liebesengeln den Atem.

„Kato“, sagte Lysira.

„Ich weiß“, er murmelte ein paar Wörter und schuf eine Energiekugel um sich herum, damit die Liebesengel atmen konnten.

Lysira ging einen Schritt auf Ancoron zu. „Du willst kämpfen? Nun gut, einverstanden. Aber du wirst einem Moment warten müssen, bis ich das Schwert beschworen habe.“

Er ließ das Schwert sinken. „Ich warte.“ Ancoron lehnte sich mit dem Rücken an den Baum, der hinter ihm stand.

Lysira schloss die Augen, streckte die rechte Hand vor sich und murmelte: „In den Tiefen der Finsternis, ich beschwöre dich.“ Wind umhüllte ihre Gestalt. „Leih mir deine Macht, Schwert des Oberhauptes.“ Ihre Gestalt wurde von einem blauen Licht umhüllt und das Schwert manifestierte sich langsam. „Komm zu mir, Schwert der Finsternis.“

Ein Tornado hatte sich mittlerweile um Lysira gebildet und umgab ihre Gestalt.
 

„Ganz schön praktisch, diese Zauber. Ich sollte meine Schwester bitten, mir welche beizubringen.“

„Wenn sie dann noch lebt“, sagte Kato mit düsterer Stimme.

„Das wird sie schon, eine Raphael lässt sich nicht unterkriegen.“

„Das schon, aber sie hat das Schwert der Finsternis beschworen, und das ist nicht gut.“

„Wie meinst du das?“, fragte Momoko.

„Es gibt darüber eine Legende im Reich der Engel. Noch vor der Zeit der Engel, Menschen und Dämonen gab es zwei Arten von Menschen auf der Erde. Die eine Rasse erschuf das Schwert der Finsternis und dieses hat fast die Erde zerstört. Sie konnten das Schwert nicht beherrschen, denn es hat einen eigenen Willen. Aus den Überlebenden dieser Rasse entwickelten sich die Dämonen. Ich hoffe nur, dass Lysira dieses Schwert beherrscht“, sagte Kiiro und sah zu dem Tornado, in dessen Zentrum Lysira stand.
 

Der Tornado legte sich und Lysira hielt das Schwert in der rechten Hand, welches sich nun komplett manifestiert hatte. Sie hatte sich verändert, ihre Haare waren am Ansatz schwarz und gingen am Ende ins Blaue über. Statt ihrer familiären Kleidung trug sie ein blaues Kleid, schwarze Stiefel und ihre Augen hatten die Farbe von Saphiren angenommen. Das Schwert selbst hatte einen schwarzen langen Griff und eine Kristallklinge.

„Ist sie das wirklich?“, fragte Daisy.

Kato und Kiiro nickten.

„Beeindruckende Vorstellung“, sagte Ancoron, er stieß sich vom Baum ab und ging zwei schritte auf sie zu.

„Danke“, ihre Stimme war ruhig.

„Können wir dann anfangen? Ich finde, ich habe lange genug gewartet.“

„Wenn du willst.“

Ancoron lief auf sie zu und griff sie an. Lysira blieb stehen und wehrte den Angriff ab.

„Ist das alles, was du kannst?“

Sie drängte ihren Gegner mit dem Schwert zurück. Ancoron hatte einen Riss im Shirt, obwohl das Schwert ihn nicht berührt hatte.

„Wie hast du …“, er unterbrach sich selbst und griff sie wieder an. Lysira hob nur die linke Hand und ließ ihn drei Meter zurück fliegen.

„Du kämpfst unfair“, sagte Ancoron wütend. „Du nutzt Magie“, er stand wieder auf.

„Ich nutze sie nicht, ich bin Magie, das ist die Macht des Schwertes. Und nun wird es Zeit für dich, wieder zurückzugehen, Ancoron.“

Sie lief auf ihn zu, blieb vor ihm stehen und drang mit dem Schwert in seinen Oberkörper ein. Die Klinge drang tief in ihn ein und trat aus dem Rücken wieder hinaus.

„Es ist wohl mein Schicksal von deiner Hand zu sterben, meine kleine Lysira“, sagte er und sah ihr dabei in die Augen. Sie zog die Klinge zurück und ließ das Schwert verschwinden. Ancoron fiel zu Boden und sie kniete sich neben ihn. Blut lief ihm aus dem Mundwinkel, die negative Energie von vorhin verschwand.

„Warum, Ancoron?“

„Es war … mein Schicksal … du warst … mein Schicksal … aber deines … ist Kiiro“, er schloss die Augen und starb. Sein Körper wurde von Licht umhüllt, löste sich auf, formte sich zu mehreren Lichtkugeln und diese machten sich auf in das Reich der Dämonen.

„Alles okay bei dir?“, hörte sie ihren Bruder fragen.

Sie nickte und ließ sich von Vento aufhelfen.

„Wie hast du es geschafft, seine Deckung zu durchbrechen?“

„Gar nicht“, gab sie die Antwort.

„Du hast ihn doch besiegt“, sagte Peach.

„Er hat die Deckung fallenlassen. Er wollte, dass ich ihn besiege. Seit Beginn des Kampfes hat er nicht mit ganzer Kraft gekämpft. Hätte er es getan, hätte er gewonnen.“

„Aber dieses Schwert ist sehr stark“, stellte Daisy fest.

„Es ist das Zeichen des Oberhauptes, nur sie dürfen das Schwert tragen, wenn sie es kontrollieren können“, erklärte Kato.

„Und da Lysira das Schwert beherrscht … ist sie nun das Oberhaupt?“, fragte Darla.

„Da das Schwert einen eigenen Willen hat, wählt es seinen Meister auch selbst aus“, erklärte Kato weiter.

„Das hat es aber noch nie gegeben, dass eine Frau das Oberhaupt war. Außerdem gibt es nicht mehr viele von uns. Die meisten dienen Satania.“

„Du kannst Satania doch mit dem Schwert besiegen“, sagte Peach.

„Und wir werden dir mit den Wellen der Liebe helfen“, führte Salvia fort.

„Aber warum wollt ihr mir helfen? Ihr beschützt doch schon das Reich der Engel und die Welt der Menschen.“

Bevor Brigesia dazu etwas sagen konnte, erschien eine weiße Kugel, in der man Königin Aphrodite erkennen konnte.

„Lysira. Ich weiß, dass du nur wenigen von uns wirklich vertraust, doch das war einmal anders. Wir alle haben uns einmal sehr gut verstanden, und das weißt du auch. Meinst du nicht, dass es Zeit wird, das wieder aufzubauen?“

„Doch schon, aber …“

„Wir werden dir dabei helfen“, sagte Peach. „Denn Yosuke wird dich nicht alleine gehen lassen. Kiiro, Salvia, Kato und Brigesia werden dich auch begleiten wollen. Also gehen wir gleich zusammen.“

„Chani, sechster Liebesengel. Ich möchte, dass du den anderen dabei hilfst, wieder Ordnung in das Reich der Dämonen zu bringen. Und vielleicht hilft euch auch ihre Freundin Darla.“

„Wie ihr wünscht, Königin Aphrodite.“

„Dann werde ich euch auch helfen. Auch wenn ich nicht weiß, warum“, sagte Darla.

„Weil es dein Zuhause ist?“, fragte Chani.

„Das ist es schon lange nicht mehr. Dort herrscht nur noch Chaos, das Böse, Finsternis, rein gar nichts mehr. Es gibt nichts mehr, wofür es sich zu kämpfen lohnen würde.“

„Dann solltest du erst recht dafür kämpfen, damit dort wieder Frieden herrscht. Wenn es so weit ist, werden wir euch bei dem Wiederaufbau helfen“, bot Königin Aphrodite an.

„Da ist Großzügig von Euch“, dankte Lysira.

„Und wann geht’s los?“, fragte Darla, sie war ungeduldig wie immer und wenn sie schon helfen musste, dann konnte sie auch fragen.

„Sobald wie möglich, doch zuerst sollten wir uns ausruhen“, sagte Kato.

„Das ist eine gute Idee. Ich werde dann mal gehen“, so verschwanden Lysira und Kiiro.

„Gehen wir auch?“, fragte Kato seine Freundin.

„Ja. Bis dann“, verabschiedete sie sich. Kato nahm ihre Hand und die beiden verschwanden ebenfalls.

„Ich komme mir irgendwie nutzlos vor“, sagte Lily.

„Wie meinst du das?“, fragte Peach nach.

„Seit Lysira hier ist, haben wir nicht einen Kampf alleine bestreitet. Immer trägt sie die Kämpfe aus und zwar alleine“, erklärte sie.

„Sie ist einfach stärker als wir, stimmt schon“, stimmte Daisy zu.

„Sie mag zwar größere Kräfte haben und dadurch stärker sein, doch es macht sie nicht zu der, die sie ist. Sie glaubt an sich selbst und an ihre Kräfte und dadurch wird sie stärker“, erklärte Aphrodite. „Wenn auch ihr an eure Kraft glaubt, wird diese auch größer. Denn solange ihr zweifelt, schwindet sie.“

Nach dieser Erklärung verschwand die Lichtkugel wieder, und somit auch Aphrodite.
 

„Es stimmt“, sagte Lily nach einer kleinen Zeit. „Ich habe wirklich an mir gezweifelt. Ich wollte stark sein, nach der Trennung von Kazuya, aber ich konnte es nicht. Ich gab mich fröhlich und stark, aber ich war verzweifelt und schwach. Doch das ist nun vorbei. Ich werde nie wieder an mir selbst zweifeln, ich werde an mich glauben und an meine Kräfte.“ Ihre Stimme war anfangs schwach gewesen, doch mit jedem Wort wurde sie sicherer. Und dann strahlten ihre Ohrringe der Zauberhaften Vier, ihr Stab kam zum Vorschein und verwandelte sich in eine Peitsche.

„Was?“, fragte Lily, sie konnte nicht glauben, was gerade geschahen war.

„Das wird deine neue Kraft sein“, sagte Chani.

„Eine Peitsche?“, sie nahm sie in die Hand.

„Ist doch supi, Lily“, freute sich Peach.

„Wenn das so einfach ist, glaube ich auch an mich selbst und an meine Kräfte“, sagte Daisy und erwartete, dass sie auch eine neue Kraft bekam, doch nichts geschah. Die sechs lachten darüber.

„Nun, scheint doch nicht so einfach zu sein, wie?“, sagte Salvia.

„Nein, anscheinend nicht“, sagte Daisy und streckte den anderen die Zunge raus.

„Ich werde nun auch gehen. Macht‘s gut“, verabschiedete sich Salvia.

„Gehen wir dann auch, Darla?“, fragte Chani, doch erhielt sie keine Antwort. „Darla?“, sie sah sich um und sah sie nicht. Sie seufzte. „Kann sie denn nicht einmal Bescheid sagen, wenn sie geht?“

„So sind sie eben“, meinte Peach und sah zu ihrem Freund.

„Ja, ob es dagegen ein Heilmittel gibt?“, fragte Daisy.

„Das glaube ich nicht“, sagte Chani.

„Und du bist ebenfalls ein Liebesengel?“, fragte Lily sie.

„Ja, ich bin der Engel der Zuverlässigkeit.“

„Ich frage mich, wie viele Liebesengel es wohl gibt“, sagte Vento.

„Das weiß ich nicht. Ich werde dann mal gehen. Wir sehen uns dann“, sie wandte sich zum Gehen.

„Warte“, hielt Peach sie auf. „Ich weiß ja nicht, wie ich dich erreichen kann, um dir mitzuteilen, wann es denn losgeht.“

„Darla wird es wissen“, war ihre Antwort und ging dann.

„Ja, bis dann“, sagte Peach.

„Wie meinte sie das, ‘Darla wird es wissen’?“, fragte Lily.

„Ich geh mal davon aus, dass Lysira es Darla irgendwie wissen lässt“, sagte Vento.
 

ENDE KAPITEL 3

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Na wie fandet ihr es?

Würde mich drüber freuen, wenn ihr es mir in nem Kommi veratet XD

Also schreibt mir ruhig, ich beiße nicht ^-^

Auch wenn nen Kollege meinte, ich sei nen Vampir, aber keine Angst ... ich bin nicht durstig XD

Also immer her mit euren Kommis ^-^
 

Bis nächsten Freitag.
 

Eure Lysira

Im Reich der Dämonen

Hallöchen,
 

hier das nächste Kapitel.

Die FF neigt sich dem Ende entgegen. Es fehlt nun nur noch das Kapitel 5, das ihr in einer Woche bekommt.

Aber zuerst bekommt ihr Kapitel 4.

Ich wünsche euch viel spass damit.

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KAPITEL 4: IM REICH DER DÄMONEN
 

Es wurde langsam dunkel, denn die Sonne verschwand hinter dem Horizont.

„Wir sollten langsam nach Hause gehen“, sagte Yosuke zu den drei Mädchen.

„Ja, so langsam sollten wir gehen“, meinte Yuri und sah der Sonne nach.

„Komm, ich bring euch nach Hause“, meinte Yosuke.

„Dann ist nett von dir“, merkte Hinagiku an.

Die vier gingen zuerst zu Yuri, dann zu Hinagiku und dann standen sie vor Momokos Haus.

„Wir haben wieder einen neuen Liebesengel kennen gelernt“, sagte Momoko. „Es werden immer mehr.“

„Was ist so schlimm daran?“, fragte Yosuke.

„Es heißt, dass wir mehr Kraft brauchen, um Satania dieses Mal zu besiegen. Früher haben wir es alleine geschafft.“

„Dass wir mehr Kraft brauchen, bedeutet aber auch, dass Satania stärker geworden ist.“

„Genau das ist es ja. Alle werden stärker, nur wir nicht. Auch wenn Yuri eine neue Kraft bekommen hat.“

„Unsere Kraft wächst mit den Kämpfen. Und Königin Aphrodite hat es doch gesagt, wenn wir an unseren Kräften zweifeln, wird unsere Kraft auch weniger. Und du bist stark, Momoko.“

Sie nickte nur.

„Ich sollte jetzt gehen. Gute Nacht, Momoko.“

„Gute Nacht“, sie lief zur Haustür, schloss diese auf, ging ins Haus und schloss die Tür wieder.
 

Yosuke ging dann nach Hause. Er schloss seine Wohnungstür auf und ging hinein. Er trat ins Wohnzimmer und sah, dass seine Schwester zusammen mit Kazuya auf der Couch saß.

„Ich frage mich, wer diese Darla ist. Ich kenne ihre Familie nicht“, sagte Lysira gerade.

„Ist es denn wichtig, dass du sie nicht kennst?“; fragte Yosuke, der sich am Gespräch beteiligen wollte. Er setzte sich in den Sessel.

„Eigentlich nicht, solange sie uns nicht behindert.“

„Sie sagte doch, das sie und helfen will“, meinte Kazuya dazu.

„Ich weiß, es ist das zuhause aller Dämonen“, sagte Lysira.

„Es ist auch dein …“

Weiter kam Kazuya nicht, denn mitten im Raum tauchte ein Feuerball auf, der sich zu einer Gestalt formte. Das Mädchen, welches zum Vorschein kam, war circa ein Meter siebzig groß. Sie hatte schwarzrote Haare und auch ihre Augen hatten die gleiche Farbe. Sie kniete sich vor Kazuya, welcher zusammen mit Lysira und Yosuke aufgestanden war.

„Prinz Kiiro. Bitte verzeiht mein unangekündigtes Erscheinen. Man sagte mir, ich solle Euch sofort aufsuchen, um Euch und Lysira ins Reich der Dämonen zu begleiten.“ Sie hatte den Kopf geneigt und die Augen geschlossen.

„Und du bist?“, fragte Kazuya.

„Verzeiht. Mein Name ist Valaria, ich bin der Engel des Feuers.“

„Noch einer …“, sagte Yosuke.

„Und wer schickte dich?“, fragte Lysira.

„Das war Königin Aphrodite. Sie rief mich zu sich, als ich gerade im Reich der Dämonen unterwegs war“, gab sie Auskunft.

„Was wolltest du dort?“, fragte Kazuya.

„Ich …“ Sie zögerte kurz, „ … ich wollte meine drei Gefährtinnen zurückholen.“

„Deine drei … Es gibt noch drei Liebesengel?“, fragte Yosuke.

„Ja, Teleria, Daria und Ghanima.“

„Damit wären es insgesamt zehn bisher bekannte Liebesengel“, meinte Yosuke.

„Meines Wissens gibt es auch nur zehn“, bestätigte Valaria.

„Du sagtest, dass du deine Gefährtinnen zurückholen wolltest. Sind sie gefangen genommen worden?“, fragte Kazuya nach.

„Ja.“, gab sie betroffen zu. „Es kam plötzlich eine Zone puren Hasses und Dunkelheit auf uns zu, diese konnten wir mit unseren gebündelten Wellen der Liebe nicht durchbrechen. Leider war Brigesia nicht bei uns, sie ist die Einzige, die die Dunkelheit durchbrechen kann. Erlaubt Ihr mir eine Frage, Prinz Kiiro?“

„Natürlich.“

„Würdet ihr mir gestatten, Brigesia zu fragen, ob sie mir hilft, meine Gefährtinnen zu befreien?“

„Das wird nicht nötig sein. Da wir sowieso ins Reich der Dämonen gehen, weswegen dich Königin Aphrodite zu uns geschickt hat, werden wir deine Gefährtinnen befreien. Und ihr vier werdet uns gegen Satania unterstützen“, erklärte Kazuya.

„Einverstanden. Wann soll ich bereit sein?“

„Da wir alle etwas angeschlagen sind, müssen wir uns erst ausruhen“, überlegte Lysira. „Ich würde sagen, in einer Woche.“

„Vielleicht ist aber zu spät, in Anbetracht der Informationen zu den drei Liebesengeln“, wandte Yosuke ein.

„Das stimmt, tut mir leid, dass ich das nicht bedacht habe. Dann sollten wir morgen Mittag aufbrechen, denn wir müssen uns noch ausruhen. Wir haben einen harten Kampf hinter uns“, sagte Lysira.

„Du meinst wohl, du. Du hast ganz allein gegen Ancoron gekämpft“, ärgerte sie Yosuke.

„Ihr habt Ancoron besiegt?“ kam es überrascht von Valaria, die das erste Mal aufsah, und zu Lysira schaute. „Ihr seid wahrhaftig eine würdige Nachfahrin von Uragano.“

Lysira sah sie fragend an und wurde ein wenig rot um die Nase, dass ihr so geschmeichelt wurde, war ihr unangenehm. „Nicht doch“, sagte sie.

„Verzeiht“, kam es von Valaria und sie sah wieder zu Boden. Lysira musste über dieses Verhalten lächeln und trat zu ihr, sie legte ihr eine Hand auf die Schulter.

„Schon in Ordnung, steht auf, Valaria, und fühl dich wie zu Hause.“

Diese tat, worum Lysira gebeten hatte.

„Wann genau sollen wir uns morgen Mittag treffen?“, fragte Yosuke.

„Um die Mittagszeit, würde ich sagen. Auf dem Dach des Einkaufszentrums können wir die Tür zum Dämonenreich am besten öffnen“, meinte Kazuya.

Die drei waren einverstanden. Lysira übermittelte die Informationen mittels Gedankenzauber an Kato und Darla. Yosuke rief Momoko an und diese teilte es Yuri, Hinagiku und Scarlett mit. Valaria ging genauso wie sie gekommen war, in einem Feuerball.

„Wer sind diese vier Engel?“, fragte Lysira Kazuya.

„Ich weiß es nicht. Sie sind mir unbekannt.“

Da erschien Königin Aphrodite in einer Lichtkugel. Sie erklärte ihnen, dass diese vier Engel das Reich der Engel von außen zusammen mit Brigesia von innen schützten. Weswegen Kiiro diesen vier Engeln nie begegnet war. Diesen vier war es verboten, ihren Posten zu verlassen, denn würden sie dies tun, würden die Wellen der Liebe nicht mehr ausreichen, um das Reich zu schützen. Und jetzt, da die vier Engel ihren Posten verlassen hatten, mussten Celeste und sie das Reich selbst schützen. Danach verschwand die Lichtkugel wieder.

„Wir müssen die drei unbedingt befreien“, sagte Kazuya.

„Das werden wir auch. Ich verspreche es dir“, versprach Lysira.

Yosuke versprach es auch mit einen Nicken, dann fügte er hinzu: „Es ist schon spät. Wir sollten schlafen, damit wir morgen fit sind.“

Und so gingen sie schlafen.
 

Die Nacht verging, der Morgen kam und es wurde Mittag. Vento, Lysira und Kiiro standen bereits auf dem Dach des Einkaufszentrums und warteten auf die anderen. Kurz nach ihrem Eintreffen erschien ein Feuerball und Valaria erschien. Sie begrüßten sich und warteten zusammen.

„Da kommt ein Dämon“, sagte Valaria.

„Wir sollten abwarten, welcher Dämon dort kommt“, warf Lysira ein.

Es waren Kato und Brigesia, beide waren ebenfalls verwandelt.

„Wo sind die anderen?“, fragte Kato.

„Die werden bestimmt gleich kommen“, gab Yosuke die Antwort.

„Valaria? Was tust du hier?“, fragte Brigesia.

Sie wollte gerade antworten, als Momoko und die anderen drei auftauchten.

„Ihr seid schon kampfbereit?“, fragte Momoko.

„Ja, und das solltet ihr auch sein“, sagte Lysira.

„Schließlich gehen wir ins Reich der Dämonen“, fügte Valaria hinzu.

Die andern vier sahen diesen Liebesengel das erste Mal.

„Und wer bist du?“, fragte Hinagiku.

„Das werden wir euch sagen, sobald alle da sind. Dann müssen wir nicht zweimal anfangen“, erklärte Kiiro.

„Verstehe“, sagte Yuri und verwandelte sich in den Liebesengel Lily.

Scarlett, Hinagiku und Momoko taten es ihr gleich.

„Da kommen wir ja gerade zur rechten Zeit“, sagte Darla.

Sie und Chani waren ebenfalls Kampfbereit.

„Nun werden wir euch sagen, wer dieser Liebesengel ist. Das ist Valaria und sie hat uns gebeten, ihre drei Gefährtinnen zu retten“, erklärte Lysira den Anfang.

„Wenn es uns nicht gelingt, sie zu befreien, wird das Reich der Engel untergehen. Wir müssen die drei befreien“, fügte Kiiro hinzu.

„Aber was ist nun mit Satania? Wollten wir nicht unser Zuhause befreien?“, fragte Darla.

„Doch, aber zuerst befreien wir die drei. Wenn die vier wieder vereint sind, werden sie uns helfen, Satania zu besiegen. Und wir können jede Kraft brauchen“, erklärte Vento.

„Und wie kommen wir in das Reich der Dämonen?“, fragte Lily.

„Ich werde das Portal öffnen“, sagte Valaria, sie drehte sich zur Sonne. „Ich, Valaria, der Engel des Feuers, bitte euch, öffnet das Portal in euer Reich. Lasst uns eintreten in das Reich der Dämonen.“

Zuerst geschah nichts, doch dann erschien eine Tür vor Valaria, auf der etwas geschrieben stand: „Seid Willkommen, Valaria, Engel des Feuers.“

„Folgt mir“, sagte sie und öffnete die Tür, die anderen folgten ihr. Sobald sie die Tür passiert hatten, schloss diese sich von selbst. Der Durchgang brachte sie direkt zu den drei Liebesengeln, die sie suchten.

„Oh nein“, rief Valaria und lief auf ihre Gefährtinnen zu. Sie waren in einem Kristall eingeschlossen und hingen drei Meter über dem Boden.

„Wie sollen wir sie daraus befreien?“, fragte Momoko.

„Vielleicht kannst du sie mit deinem Licht befreien, Brigesia“, hoffte Valaria.

„Ich glaube nicht, dass es funktionieren würde“, sagte Lysira, die unter einem Kristall stand und diesen untersuchte.

„Warum glaubst du das?“, fragte Brigesia.

„Das hier ist ein Kristall aus Eternium, umwoben mit vier verschiedenen Zaubern. Wir sollten den Dämon finden, der sie darin eingeschlossen hat. Sollten wir ihn besiegen, müssten sich auch die Zauber und damit der Kristall lösen“, erklärte sie.

„Du kannst die Zauber also nicht einfach beenden?“, fragte Salvia.

„Diese Zauber sind miteinander verbunden, fließen ineinander. Ich sehe weder ihren Anfang noch das Ende eines Zaubers. Wenn ich sie einfach beende, würde ich sie wahrscheinlich töten.“

„Dann bleibt uns nichts anderes übrig, als den Dämon zu suchen“, sagte Chani.

„Das wird nicht nötig sein“, hörten sie eine männliche Stimme über sich.

Sie sahen nach oben, doch dort war niemand.

„Sucht ihr mich?“, die Stimme war nun hinter ihnen.

„Zeig dich gefälligst“, sagte Lysira und folgte der Stimme.

„Findest du, dass ich dies tun sollte, Raphael? Wie ich sehe, sind auch dein Bruder Vento, Kato der Verräter und auch Valaria da.“

„Nur ein Feigling versteckt sich“, sagte Darla, die die Stimme nicht sofort erkannte.

„Na, wenn du das sagst, Darla.“

Er erschien vor ihnen zwischen den Kristallen. „Ich bin Angel. Was wollt ihr hier?“

„Angel …“, flüsterte Darla und sah zu ihm. „Das kann nicht sein.“

„Ein ungewöhnlicher Name für einen Dämon“, sagte Chani.

„Kennst du ihn?“, fragte Lily Darla, ihr war das Verhalten von ihr aufgefallen. Darla nickte zur Bestätigung.

„Wer ist er?“, fragte Daisy.

„Angel aus der Angelus-Familie. Er war … ist … mein Lebensgefährte.“

„Ihr zwei seid zusammen?“, fragte Momoko.

„Nein. Verheiratet, sagt man bei den Menschen. Das war, bevor der Krieg kam, danach blieb er verschwunden. Warum dient er Satania?“

„Ich finde, ihr habt nun genug geredet. Sagt mir endlich, warum ihr hier seid“, unterbrach Angel sie.

„Um meine Gefährtinnen zu befreien“, sagte Valaria, war doch eigentlich klar.

„Angel… bitte, gib sie frei“, bat Darla ihn.

„Und du glaubst, dass ich das einfach tue indem du mich bittest?“

„Reden bringt da, glaube ich, wenig“, wandte Vento ein.

„Das sehe ich genauso. Aber vielleicht kannst du ihn mit deinen Erinnerungen erreichen, so wie ich bei Kato“, schlug Brigesia vor.

„Das glaube ich nicht“, mischte sich Angel ein.

„Was verstehst du denn schon davon?“, fing Lily an. „Die Erinnerungen an einen geliebten Menschen verschwindet nicht so einfach. Selbst wenn Satania dich beherrscht, die Erinnerungen sind in dir, man kann sie nicht auslöschen.“

Angel hatte genug von dem nutzlosen Gerede und griff nun an.

„Wasserschwert, schicke den Ozean der Verzweiflung.“

Darla, die den Angriff erkannt hatte, schützte sie mit einer Wasserbarriere.

„Angel. Hör auf, uns anzugreifen.“

Salvia und Brigesia griffen zusammen an.

„Zauberschwert, erglühe im Feuer der Leidenschaft.“

„Zauberschwert, erglühe im Feuer des Lichtes.“

„Spüre die Hiebe des Zorns“, mischte auch Lily mit.

Angel wich den Angriffen von Salvia und Brigesia aus, wurde von Lilys Peitsche aber getroffen.

„Ich will nicht einfach nur rumstehen, sondern auch etwas tun“, sagte Daisy, diese spürte eine neue Kraft in sich und nutzte sie auch direkt.

„Empfange den Wurf der Gerechtigkeit“, sie ließ ihre beiden Bumerangs fliegen.

Diesen Angriff sah Angel nicht kommen und wurde getroffen. Es löste sich ein Zauber und der Kristall bekam einen leichten Riss.

„Zauberspiegel, sende den Wirbel der Liebe“, griff nun auch Chani in den Kampf ein.

„Zauberfächer, entfache das Feuer der Liebe“, schloss sich Valaria dem Angriff von Chani an.

Zuerst entstand ein Wirbel, der sich zu einem Tornado formte, um Angel und nun auch noch eine Feuersäule. Beide Angriffe schwächten Angel, so dass sich noch zwei Zauber lösten und der Kristall immer mehr Risse bekam.

„Noch ein Zauber“, sagte Lysira, die den Kristall beobachtete. Kato und Vento standen bei ihr.

„Ihr …“, knurrte Angel, der Feuertornado hatte sich gelegt, seine Kleidung war geschwärzt und hatte an verschiedenen Stellen Brandlöcher.

Momoko sah dem Kampf zu und war in Gedanken. Sie dachte daran, warum die anderen immer stärker wurden, nur sie nicht. Da fiel ihr wieder ein, was die Königin gesagt hatte. Wenn man an sich zweifelt, schwinden auch die eigenen Kräfte und man wurde schwächer. Doch wenn man sich selbst glaubte, wurden auch die Kräfte stärker. Ja, sie zweifelte an sich, an ihren Kräften, wusste nicht, ob sie Satania ein zweites Mal besiegen konnte. Doch eigentlich waren ihre Zweifel unbegründet, sie hatte keinen Grund, an sich zu zweifeln. Ja, sie würden es auch dieses Mal schaffen zu siegen. Momoko schloss die Augen und sagte sich selbst, dass sie es schaffen wurde. Sie würde an sich selbst glauben und siegen. Sie öffnete die Augen wieder, Entschlossenheit stand in ihnen, und sah zu Angel, dieser hatte sein Schwert wieder zum Angriff erhoben.

„Wasserschwert, schicke den Ozean der Verzweiflung.“

„Wasserbarriere …“, bereitete sich Darla darauf vor.

„Erkenne den Stich des Friedens“, es war Momoko, die angriff. Mehrere weiße Federn hatten Angel getroffen und er wurde zu Boden geschleudert.

Der letzte Zauber hatte sich gelöst und der Kristall zersplitterte. Die drei Liebesengel, die darin gefangen waren, fielen zu Boden. Vento, Kato und Lysira fingen sie auf.

„Danke dir“, bedankte sich einer der Liebesengel bei Kato.

„Schon in Ordnung. Wir sollten uns um Angel kümmern.“

„Ihr habt ihn nicht besiegt?“, fragte der Liebesengel mit dem rabenschwarzen Haar.

„Dann sollten wir aufpassen, dass er nicht diese Dunkelheit schickt. Mit dem Angriff hat er uns besiegt“, sagte der Liebesengel mit dem braunem Haar.

„Darum brauchen wir uns keine Sorgen zu machen“, sagte Valaria, die ihre Gefährtinnen einzeln umarmte. „Wir haben Brigesia hier, die anderen Liebesengel und Lysira, Vento, Kato und Darla.“

„Damit haben wir eine Chance, Angel zu besiegen“, sagte die Blondhaarige mit den blauen Augen.

„Ihr werdet ihn aber hoffentlich nicht vernichten“, hoffte Darla und sah sie an.

„Verdienen würde er es“, sagte die Schwarzhaarige.

„Ich liebe ihn.“

„Dann haben wir ein Problem“, es war die Braunhaarige, die sprach.

„Wir könnten ihn aber auch mit unseren Angriffen schwächen und ihm dann die Liebeswellen schicken“, überlegte Valaria laut.

„Dann sollten wir uns an die Arbeit machen“, sagte die Blondhaarige mit den dunkelgrünen Augen.

„Und was tun wir?“, fragte Lily.

„Während wir unsere Liebeswellen bündeln, könntet ihr ihn ablenken“, schlug die Braunhaarige vor.

„Einverstanden“, stimmte Salvia zu.

„Dann sollten wir ihn mal retten“, sagte Peach.

„Mich retten?“, kam es lachend von Angel. „Ihr könnt mich nicht retten.“ Es entstand eine dunkle Kugel in seiner linken Hand. „Ewige Dunkelheit“, damit ließ er die Kugel auf die Liebesengel los, die Kugel wurde immer größer.

„Kato“, sagte Lysira.

„Verstanden“, sie verstanden sich auch so. Er sprach einen Zauber aus und es entstand eine Halbkugel um ihn herum. Die Kugel wurde rasch größer und schützte auch die anderen.

„Sehr gut gemacht, Kato“, lobte Lysira ihn.

„Wenn wir hier fertig sind, bringst du mir die Zauber auch bei“, wandte sich Vento an seine Schwester, diese nickte nur.

„Ihr solltet eure Liebeswellen bündeln“, wandte sie sich an Valaria.

„Tun wir“, sie stellten sich zu einem Kreis zusammen und Brigesia stand in der Mitte, um die Liebeswellen zu bündeln. Die vier schlossen die Augen und konzentrierten sich.

„Wellen des Feuers …“, sagte Valaria leise.

„Wellen des Donners …“, sprach die Braunhaarige leise.

„Wellen der Träume …“, es war die Blondhaarige, die sprach.

„Wellen der Dunkelheit …“ die Schwarzhaarige öffnete die Augen und die Wellen der Liebe wurden bei Brigesia gebündelt.

„Wellen des Lichts …“, über Brigesia bildete sich eine Lichtkugel die immer größer wurde. In ihr flossen die Wellen des Feuers, des Donners, der Träume, der Dunkelheit und des Lichtes zusammen. Brigesia sah Angel nun in die Augen und sprach mit den anderen vier zusammen: „… sende die Wellen der Liebe.“

Und dann schoss die Lichtkugel auf Angel zu und hüllte ihn ein und durch seinen Körper flossen die Wellen der Liebe. Erinnerungen traten hervor und vertrieben die Dunkelheit. Er schrie auf und ging auf die Knie, er wehrte sich dagegen. Er musste noch etwas erledigen und dazu brauchte er die Macht, die Satania ihm gegeben hatte.

„Angel, lass es zu“, Darla war auf ihn zugelaufen und bat ihn darum.

„Es … geht … nicht“, brachte er stotternd hervor.

„Bitte …“, sie umarmte ihn. „Lass es zu.“

Er schüttelte den Kopf. „Ich … muss ihn … retten.“

Sie löste die Umarmung und sah ihm fragend in die Augen. Sie sah den Schmerz, die die Wellen der Liebe ihm bereiteten und den Kampf, den er in seinem Inneren austrug.

„Wen musst du retten?“

„Deinen … Bruder.“

„Aber … Meinen Bruder?“, sie hatte von ihm ebenfalls seit Ewigkeiten nichts mehr gehört, sie hatten auch nicht gerade das beste Verhältnis zueinander gehabt.

„Wir können ihn zusammen retten, Angel. Und bitte, lass zu, dass die Dunkelheit weicht. Ich brauche dich.“

Angel gab den Kampf auf und ließ die Wellen der Liebe sich in seinem Körper ausbreiten. Er konnte die Macht von Satania nicht mehr halten, die Wellen der Liebe waren zu stark. Er umarmte Darla und sie erwiderte dies.

„Es tut mir leid“, sagte Angel leise.

Das Reich der Dämonen veränderte sich an dieser Stelle. Die Dunkelheit wich und zum Vorschein kam eine hell erleuchtete Halle. An den Wänden hingen verschiedene Teppiche und Bilder, doch ansonsten war sie leer.

„Wow“, sagte Daisy.

„Sah es hier vorher so aus?“, fragte Chani.

„Ja, es scheint sich wieder zu normalisieren“, sagte Kato.

„Wird sich das Reich auch verändern, wenn wir Satania besiegt haben?“, fragte Peach.

„Keine Ahnung. Das werden wir sehen, wenn es so weit ist“, meinte Lysira.

„Würdet ihr drei euch noch vorstellen?“, fragte Kiiro, der zu den drei neuen Liebesengeln gegangen war.

„Verzeiht unsere Unhöflichkeit, Prinz Kiiro“, neigte die lange Blondhaarige ihren Kopf. „Mein Name ist Ghanima, ich bin der Engel der Träume.“ Sie sah wieder auf, ihre Augen waren blau.

„Ich bin der Engel des Donners, Teleria.“ Ihre Augen waren dunkelgrün, und sie hatte braune Haare, die ihr bis zur Mitte des Rückens gingen.

„Und ich bin Daria, der Engel der Dunkelheit“, es war die Schwarzhaarige, die sich als letztes vorgestellt hatte. Ihre Augen waren ebenso schwarz wie ihre Haare.

Die anderen hatten sich ebenfalls zu ihnen gestellt, um die Namen zu erfahren.

Lysira stand an den Wänden und sah sich die Wandbehänge an.

„Hier stimmt etwas nicht, das hier war zu einfach“, sagte sie leise.

„Was meinst du mit einfach?“, fragte Kato, der sie gehört hatte, die anderen sahen ebenfalls zu ihr.

„Das hier war einfach. Ghanima, Teleria und Daria zu befreien, indem wir Angel besiegt haben. Es ist zu ruhig.“

„Ich verstehe, was du meinst“, stimmte Vento ihr zu. „Wenn die drei, bzw. ihr fünf …“, damit schloss er Brigesia und Valaria ein „… so wichtig und vor allem mächtig seid, warum kommt keiner und hält uns auf?“

„Jemand beobachtet uns“, sagte Salvia.

„Und wahrscheinlich will dieser Jemand wissen, wie stark wir sind“, vermutete Brigesia.

„War das eure stärkste Waffe?“, fragte Lily die fünf.

Die fünf sahen sich an, dann sprach Ghanima.

„Das wissen wir nicht.“

„Wie? Das wisst ihr nicht?“, fragte Daisy.

„Wie Prinz Kiiro bestimmt weiß, dürften wir gar nicht hier sein. Wir müssten normalerweise auf unserem Posten sein und das Reich der Engel mit unseren Liebeswellen beschützen“, erklärte Teleria.

„Wir haben auch damals nicht im Krieg gekämpft und schützen auch nicht die Welt der Menschen“, fügte Valaria hinzu.

„Und deshalb wissen wir nicht, welche Kräfte wir haben und wie stark sie sind“, schloss Daria.

„Was heißt das, dass ihr auf eurem Posten sein müsstet?“, fragte Lily.

„Wir vier schützen das Reich von außen innerhalb der vier Himmelsrichtungen, und Brigesia bündelt die Wellen der Liebe von innen und gibt sie dann an Königin Aphrodite weiter“, erklärte Daria.

„Und was geschieht jetzt, da ihr hier seid?“, fragte Chani.

„Königin Aphrodite und Celeste müssen das Reich selbst verteidigen“, sagte Lysira.

„Ist das nicht zu gefährlich?“, fragte Peach.

„Königin Aphrodite wird uns rufen, wenn das Reich in Gefahr ist“, hoffte Kiiro.

„Dann sollten wir uns schnell um das kümmern, weswegen wir hier sind“, meinte Salvia.

„Satania besiegen und das Reich der Dämonen wieder herstellen“, sagte Lily.

„Nicht nur besiegen, Lily, auslöschen“, sagte Salvia.

„Auslöschen?“, fragte Teleria.

„Sie besteht nur aus Magie“, sagte Lysira.

„Es hört sich aber brutal an.“

„Herzensgüte ist hier aber fehl am Platz, die bekämest du bei ihr auch nicht“, meinte Daria und legte ihre Hände auf Telerias Schultern.

„Ich weiß und ich werde mit aller Kraft kämpfen.“

„Hört sich schon besser an“, lächelte Daria sie an.

„Aber ich kann so nicht kämpfen“, warf Peach ein.

„Du weißt doch, dass sie nur aus Magie besteht“, meinte Brigesia.

„Das schon. Aber kann man sie nicht auch mit dem Wellen der Liebe reinigen?“

„Das hast du schon einmal versucht und es scheint nicht funktioniert zu haben“, sagte Kiiro.

„Können wir es nicht wenigstens versuchen?“

„Und was willst du danach tun, wenn es nicht funktioniert?“, stellte Kiiro die Gegenfrage. „Immer wieder versuchen, sie zu reinigen? Wenn ihre Energie aus Hass besteht, kannst du sie so oft mit den Wellen der Liebe reinigen, wie du willst. Es wird nie funktionieren.“

„Aber dann hab ich es wenigstens versucht“, sie konnte sie nicht einfach auslöschen.

„Wir werden sehen“, sagte Kato. Während er das sagte, ging er auf die Tür zu, welche am Ende der Halle war. Die anderen folgten ihm nach und nach. Sobald sie durch diese gingen, hüllte sie wieder Dunkelheit ein. Man sah nur einen Gang, der grün erleuchtet war, sie folgten diesem eine Zeit lang. Der Gang ging nach rechts und mitten im Gang stand ein Ring, der den ganzen Weg einnahm. Man konnte nicht daran vorbei, sondern nur mitten durch.

„Der stand vorhin noch nicht da“, sagte Angel.

„Was soll das heißen?“, fragte Vento.

„Dass er vorhin noch nicht da stand“, wiederholte er.

„Und was tun wir jetzt?“, fragte Daisy.

„Da durch gehen“, sagte Lysira und ging auf den Ring zu.

„Das könnte aber gefährlich sein“, wandte Peach ein.

„Wedding Peach hat Recht, wir sollten da nicht durch gehen“, stimmte Daisy Peach zu.

„Es gibt aber keinen anderen Weg“, stellte Salvia fest.

„Dann sollten wir es wagen“, sagte Daria.

So gingen sie durch den Ring und kurz darauf waren sie in einer anderen Welt. Zuerst glaubten sie, im Reich der Engel zu sein, denn es sah auf den ersten Blick genauso aus. Doch wenn man genauer hinsah, sah man den Unterschied. In dieser Welt strahlte die Sonne warm auf sie hinab und wundersame Tiere sahen sie neugierig an.

„Was führt Euch in diese Welt, Prinz Kiiro?“, hörten sie eine zarte Stimme und ein Einhorn trat aus dem Wald und ging auf sie zu. Sie hörten die Stimme in ihren Köpfen.

„Ihr kennt mich?“, fragte Kiiro.

„Natürlich kennen wir Euch und auch Eure Gefährtin, Lysira von den Raphaels ist uns bekannt. Aber nicht nur sie, wir kennen alle Anwesenden.“

„Verzeiht die Frage, doch wo sind wir?“, fragte Lysira.

„In der Fabelwelt, würden die Menschen sagen“, man hörte seiner Stimme an, dass es lächelte.

„In der Fabelwelt? Dort, wo Drachen, Kobolde und Trolle wirklich existieren?“, fragte Lily.

„Ja, Engel Lily. Diese Welt existiert wirklich und man kann sie nur durch den Ring der Dämonen betreten.“ Das Einhorn sah plötzlich nach links und lauschte. Nach ein paar Sekunden sah es wieder zu ihnen und sprach weiter. „Würdet ihr mir bitte folgen? Es gibt jemanden, der gerne mit euch sprechen würde.“

Sie folgten dem Einhorn in ein Schloss, wo eine Fee sie am Eingang bereits erwartete. In ihrer Feengestalt war sie etwa fünfzehn Zentimeter groß, so veränderte sie ihre Gestalt in eine größere. Ihre Haut war elfenbeinfarben, ihre Haare lang und golden schimmernd, ebenso ihre Augen. Sie trug ein zartgelbes Kleid, welches aus dünnem Stoff zu bestehen schien.

„Ich habe euch erwartet“, begrüßte sie ihre Gäste, ihre Stimme war glockenhell. „Ich bin Lauriel Sternenglanz. Seid willkommen.“

„Wir danken für die Einladung“, bedankte sich Lysira, sie wollte sich ebenfalls vorstellen, doch wurde sie unterbrochen.

„Ich weiß, wer ihr seid. Ihr seid aus drei Reichen und manche dürften nicht hier sein und sind es trotzdem“, damit meinte sie die fünf Liebesengel.

„Es wurde uns von unserer Königin befohlen“, sagte Brigesia.

„Das ist mir auch bekannt, und trotzdem ist euer Reich in größerer Gefahr, als du glaubst. Es ist schwer für sie, das Reich noch lange alleine zu schützen“, erklärte Lauriel ihnen. „Ihr braucht mehr Macht.“

„Noch mehr Macht?“, fragte Salvia. „Lysiras Macht ist doch groß.“

„Und dennoch wird ihre Macht alleine nicht reichen.“

„Wirst du uns helfen?“, fragte Daisy.

„Ihr besitzt doch bereits alles was ihr braucht“, sagte sie und lächelte. Auf ihre fragenden Blicke erklärte sie es. „Tragt ihr nicht alle Namen? Licht. Dunkelheit. Feuer. Ihr habt diese nicht umsonst bekommen. Ohne euch gäbe es kein Licht, keine Dunkelheit, kein Feuer, keine Liebe. Ihr solltet diese Eigenschaften nutzen.“

„Und was ist mit uns?“, fragte Darla.

„Es ist das gleiche. Angelus das Wasser, Samuel der Humus, die Natur und Raphael den Wind.“

„Verstehe“, sie nutzte das Wasser doch bereits.

„Ihr solltet nun gehen. Ich werde euch direkt zu Satania schicken. Und bitte … beendet diesen Kampf, damit wieder Frieden in unseren Reichen einkehrt“, bat Lauriel.

Doch bevor sie nachfragen konnten, wie sie das meinte, verschwamm ihre Welt und sie tauchten in der Dunkelheit auf. Es konnte nur bedeuten, dass auch die Fabelwelt sich in Gefahr befand.

„Eigenschaften zunutze machen“, flüsterte Brigesia. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich. „Licht“, sagte sie und der Raum wurde erhellt.

Sie sahen sich um und stellten fest, dass Satania an einen Baum gefesselt war und aus einem Gang kam ebenfalls eine Satania heraus, doch diese hatte keinen festen Körper. Sie sah die Gruppe ziemlich überrascht an.

„Wie? Wo kommt ihr denn her?“

„Das hier ist mein Zuhause, vergessen?“, fragte Lysira.

„Wie konnte ich das vergessen“, meinte Satania.

„Warum gibt es zwei von dir?“, fragte Peach.

„Nun, wie du siehst, bin ich fast durchsichtig. Ich bin ein Schatten, ich habe mich von ihr gelöst und bin nun endlich frei. Und ich werde diejenige sein, die alle Welten beherrscht.“

„Das werden wir sehen“, sagte Salvia.

„Und wie, glaubst du, dass du mich aufhalten kannst?“

„Eigenschaften nutzen …“, murmelte Teleria. „… Donner und Blitz.“ Es fing an zu donnern, dem Donner folgte ein Blitz und traf den Schatten Satania.

„Verstehe, ihr wollt kämpfen. Doch wie wollt ihr gegen einen Schatten kämpfen? Der Angriff hat nicht viel gebracht.“ Was auch stimmte, denn der Blitz war durch sie hindurch gegangen.

„Das wird schwierig. Wie sollen wir einen Schatten bekämpfen, wenn die Angriffe sie nicht treffen?“, fragte sich Chani.

Kato sah sich daraufhin um und sein Blick blieb an dem Baum hängen, er grinste. Er streckte den Arm und die Hand danach aus und murmelte etwas. Daraufhin bewegten sich die Äste und diese schlängelten sich um den Schatten. „Humus“, sprach er dann. „Damit hätten wir deine Frage beantwortet.“ Denn aus den Ästen formte sich ein Körper und der Schatten kehrte zu seinem Körper zurück.

„Und du glaubst, dass es so einfach wird, mich zu besiegen?“, fragte Satania.

„Es wird einfach sein. Doch mich interessiert, wie ein Schatten es geschafft hat, sich selbstständig zu machen“, fragte Lysira.

„Das werde ich dir nicht sagen.“

„Es ist eine Spezialität meines Bruders“, sagte Darla. „Was hast du ihm versprochen, damit er dir hilft?“

„Frag ihn doch selbst.“ Und aus dem Gang trat eine Person heraus. Sie hatte kurze blonde Haare und trug schwarze Kleidung.

„Dorian …“, flüsterte Darla. Er sah zu ihr.

„Darla“, er lächelte, doch nicht freundlich, es war ein fieses Lächeln.

„Was hat sie dir angetan?“

„Sie hat mir nichts angetan, sie hat mir ein neues Leben geschenkt. Und ich werde nicht zulassen, dass ihr sie vernichtet“, damit griff er seine Schwester an.

Darla wurde von Angel zur Seite gestoßen und er blockte den Angriff ab.

„Du greifst deine Schwester an?“

„Sie ist nicht mehr meine Schwester. Sie hat mich im Stich gelassen, als ich im Sterben lag“, fauchte Dorian und stieß Angel zurück.

Darla trafen diese Worte sehr. Sie hatte ihren Bruder seit dem Krieg nicht mehr gesehen, sie hatte ihn nicht zurückgelassen. Sie hatte nicht gewusst, dass er im Sterben gelegen hatte, was sie ihm auch zurief.

„Lüge“, er schwang sein Schwert und durch den Luftdruck wurde sie an die Wand geschleudert. Sie konnte und wollte sich nicht gegen ihren Bruder wehren. Er stand vor ihr und hatte das Schwert erhoben. „Du wirst jetzt die gleichen Schmerzen erleiden, wie ich es musste.“ Er ließ das Schwert nach unten fahren, mit der Absicht, sie zu töten.
 

„Wir müssen etwas tun“, sagte Chani, sie lief auf ihre Freundin zu, doch die Zeit reichte nicht mehr, sie würde zu spät kommen. Sie spürte Wind aufkommen, und als nächstes sah sie Lysira hinter Dorian stehen, sie wollte ihn aufhalten, doch das brauchte sie nicht mehr.

Dorian konnte seine Schwester nicht töten, ganz egal wie er sie dafür hasste, dass sie ihn allein gelassen hatte. Er liebte sie zu sehr, als dass er sie töten könnte. Das Schwert war über ihrer Schulter in die Wand gestoßen worden.

„Ich kann es nicht“, sagte er leise zu sich, er hasste sich dafür, für diese Schwäche. Er ließ das Schwert los und ging zur Seite, das Schwert verwand daraufhin.

„Du wirst das Schwert nicht brauchen, Lysira, Oberhaupt. Ich werde diesen Körper nicht länger brauchen. Ich werde gehen, ich sollte schon lange nicht mehr leben. Ich bin während des Krieges gestorben. Dieser Körper…“, er sah auf seine Hand, „ … besteht nur aus Energie, welche ich von Satania bekommen habe. Ich werde sie auflösen und dann werde ich hoffentlich Ruhe finden.“

Lysira hatte das Schwert der Finsternis beschworen, um Dorian aufzuhalten, doch sie brauchte es nicht. Sie nickte ihm zu.

„Geh nicht“, hörte sie Darla hinter sich. Angel hatte ihr aufgeholfen, sie sah flehend zu ihrem Bruder. „Geh nicht …“, bat sie noch einmal.

„Schwester … ich lebe schon lange nicht mehr. Es ist nur ein Abbild meiner selbst, was du siehst. Ein Schatten … Angel …“, wandte er sich an ihn „ … pass auf meine kleine Schwester auf“, dann löste sich seine Gestalt in Licht auf.

Darla drehte sich in Angels Umarmung um und weinte leise an seiner Brust. „Ich hab ihn gerade … erst wieder bekommen … und … ist er wieder … weg.“

„Darla …“, Chani war zu ihr getreten und legte eine Hand auf ihre Schulter.

Nachdem Dorian verschwunden war, löste sich der Baum und auch Satania auf. Diese Fähigkeit von ihm schien an ihn gebunden zu sein, was bedeutete, sollte er sterben, löste sich auch die Macht seiner Zauber in nichts
 

„Wir sollten Satania unschädlich machen“, meinte Daria. „Bevor sie noch mehr Familien auseinander reißt.“

„Der Meinung bin ich auch. Sie hat schon zu viel zerstört“, stimmte Kato ihr zu und nahm Brigesias Hand in seine.

„Dann sollten wir mal los“, sagte Salvia.

Zusammen gingen sie in den Gang hinein, worin Satania vorhin verschwunden war.

Doch darauf, was sie sahen, waren sie nicht vorbereitet gewesen.
 

ENDE KAPITEL 4

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Na, wie fandet ihr das Kapitel?

Ich weiß, ein böser Cliffhanger, aber nächsten Freitag gehts weiter ^^

Also bis Freitag dann *winke*
 

Eure Lysira

Das Ende von Satania

Hallöchen,
 

das Kapitel 5 lade ich euch heute schon hoch. Eigentlich war es ja für morgen angekündigt, aber das ich nicht weiß, ob ich morgen dazu komme, bekommt ihr es heute schon.

Viel Spass daei ^-^

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Kapitel 5: Das Ende von Satania
 

Der Gang endete auf einer grünen Wiese, der Himmel war blau und die Sonne schien warm.

„Gefällt euch meine Welt?“, fragte Satania, die zehn Meter von ihnen entfernt stand.

„Deine Welt?“, fragte Valaria.

„Ja, meine Welt. Diese hier hab ich erschaffen. Ich konnte das Dunkel im Reich der Dämonen nicht mehr sehen.“

„Das hast du alleine verursacht. Du hast die Dunkelheit ins Reich der Dämonen gebracht“, sagte Lysira.

„Das ist nicht wahr. Oder vielleicht war es einmal so“, sie war verwirrt, sie konnte sich nicht erinnern. Seit Dorian sich selbst ausgelöscht hatte, war sie verwirrt, sie war nicht mehr sie selbst. Sie wusste noch, dass ihr Schatten sich selbstständig gemacht hatte und dass sie Dorian darum gebeten hatte, ihren Schatten von ihr zu lösen. Danach herrschte Dunkelheit um sie herum, sie war erst wieder aufgewacht, seit Dorian fort war.

„Sagt mir, warum ist Dorian fort?“, fragte sie.

„Er konnte seine Schwester nicht töten“, antwortete Lysira. „Doch das solltest du wissen.“

Sie schüttelte den Kopf. „Ich weiß gar nichts mehr, seit der Schatten sich gelöst hatte. Ich … bin gerade … erst wieder aufgewacht“, sagte sie stockend, versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Dann veränderte sie sich, ihre Augen wurden kalt und dunkel.

„Genug davon“, sagte sie mit einer kalten Stimme. „Ich werde nicht zulassen, dass sie wieder die Kontrolle übernimmt. Ihr werdet hier sterben“, sie hob die Hände und dunkle Wolken verfinsterten den Himmel.

„Die hat eine gespaltene Persönlichkeit“, stellte Kiiro fest.

„Durch den Schatten konnte ihre zweite Persönlichkeit eigenmächtig handeln“, vermutete Vento.

„Und wie können wir diese zweite Persönlichkeit bekämpfen, ohne sie zu töten?“, fragte Peach.

„Überhaupt nicht“, sagte Kato.

„Das gefällt mir nicht“, sagte Peach.

„Es geht aber nicht anders, Peach. Dorian kann uns nicht mehr helfen. Und ich glaube nicht, dass Satania ohne ihre zweite Persönlichkeit leben könnte“, sagte Lysira. „Schließlich sagte sie doch gerade, dass sie eben erst wieder aufgewacht ist. Und das … nachdem Dorian gegangen ist.“

„Habt ihr genug geredet?“, fragte Satania, es herrschte Finsternis auf der einst so grünen Wiese.

„Licht“, sagte Brigesia und es formte sich eine Lichtkugel in ihrer Hand. Sie ließ diese nach oben schweben, so dass man etwas sehen konnte.

Der Kampf begann und er war ziemlich hart und langwierig. Wieder und wieder wurden Satania und auch die Liebesengel und die Dämonen zu Boden geworfen, doch standen sie immer wieder auf. Sie hatten sich blaue Flecke und kleinere Wunden zugefügt, doch ernsthaft verletzt waren sie nicht. Man konnte nicht sagen, wer im Vorteil war, denn Satania rief sich ein paar Dämonen zu Hilfe. Doch womit Satania nicht gerechnet hatte, war, dass ein Dämon, der unter ihrer Kontrolle stand, vom Bann befreit wurde, sobald dieser das Schwert der Finsternis erblickt hatte. So verlor Satania nach und nach ihre Gefolgsleute und diese zogen sich aus dem Kampf zurück. Satania hatte dies zu spät bemerkt und kämpfte nun alleine, doch ihre Kräfte ließen langsam nach und auch die der Liebesengel.

„Verdammt“, sagte Salvia und zog sich von ihrem Angriff zurück.

„Lange halten wir das nicht mehr aus“, sagte Brigesia, die Rücken an Rücken mit Salvia stand.

„Könnt ihr eure Liebeswellen nicht wieder bündeln und diese auf Satania loslassen?“, fragte Kato, der nun neben Brigesia stand und einen der letzten Dämonen bewusstlos geschlagen hatte.

„Das könnten wir, wenn wir Ruhe hätten“, meinte sie.

„Könnte schwierig werden“, meinte Valaria, die nun ebenfalls bei ihnen stand.

„Kato verschafft euch die Ruhe und wir halten sie in Schach“, meinte Lysira. „Zeit, herauszufinden was dieses Schwert alles kann“, sagte sie und schaute auf dieses hinab.

„Ich weiß nicht, ob es ein guter Zeitpunkt ist, das herauszufinden“, wandte Kiiro ein.

„Besser jetzt als nie“, meinte sie und lief auf Satania zu.

„Wehe, du stirbst“, sagte Kiiro und sah ihr nach.

„Das wird sie nicht“, versicherte Kato ihm und fing an sich zu konzentrieren.

„Brigesia … du solltest den anderen Bescheid geben“, wandte Kiiro sich an sie.

Das tat sie auch und sie versammelten sich innerhalb des Kreises, welchen Kato erschaffen hatte.

Wedding Peach, Lily, Daisy, Salvia und Vento hatten sich Lysira angeschlossen und lenkten Satania von den anderen ab. Diese hatte jedoch bemerkt, was sie planten und versuchte immer wieder, diese fünf bei ihrer Konzentration zu stören. Doch der Schutzschild, welchen Kato um sie erstellt hatte, fing die Angriffe von ihr ab.

Lysira stellte sich Satania in den Weg und somit war es dieser nicht mehr möglich, Katos Schutzschild anzugreifen.

„Ich bin dein Gegner“, sagte Lysira zu ihr. „Du wirst nun für das bezahlen, was du mir, meiner Familie und meinen Freunden angetan hast.“

„Rache ist ein guter Weg. Der Weg in die Dunkelheit, folgst du ihm einmal, ist es nicht mehr möglich, umzukehren“, lächelte Satania ihr zu.

„Was ist schon ein Leben, wenn ich damit alle anderen retten kann“, bekam sie zur Antwort und damit begann der Kampf Satania gegen Lysira.
 

„Sie wird doch nicht …“, sagte Lily fassungslos.

„Was denn?“, fragte Peach, die die Unterhaltung nicht mitbekommen hatte.

„Sie hat vor, sich zu Opfern.“

„Sie hat WAS vor?“, fragte Vento, der nicht glauben konnte, was er da hörte. „Das kann sie doch nicht machen.

„Wir müssen ihr helfen“, sagte Salvia und griff nun in den Kampf ein. Die anderen vier folgten ihr. Chani, Darla und Angel standen um den Schutzschild und bewachten diesen, während Kiiro innerhalb blieb. Sollte Satania noch einen oder mehrere Dämonen rufen, so würden sie sie aufhalten.
 

Ghanima und die anderen hatten inzwischen die Liebeswellen gebündelt und an Brigesia übergegeben. Diese schlug nun die Augen auf und suchte Satania. Sie fand sie in einem Zweikampf mit Lysira. Sie war sich unschlüssig, ob sie die Liebeswellen auf Satania loslassen sollte, denn schließlich konnten diese auch Lysira schaden.

„Zögere nicht, Brigesia …“, hörte sie Katos Stimme.

„Aber …“

„Sie wird es bemerken“, Kato war sich sicher, also ließ sie die Liebeswellen auf Satania los.
 

Doch Lysira bemerkte die Liebeswellen nicht, wurde aber von Satania in dem Moment getroffen, flog gegen die Wand und blieb dort auf dem Boden liegen. Durch den Zweikampf mit Lysira hatte Satania die Liebeswellen nicht bemerkt und wurde von diesen getroffen. Dass sie Lysira getroffen hatte und dadurch aus der Gefahr gebracht hatte, war eher Zufall gewesen als Glück. Hätte Satania die Liebeswellen bemerkt, hätte sie Lysira festgehalten. Satania schrie auf und fiel auf die Knie.

„Ihr … Verdammten … Liebesengel …“, sprach die zögernd und nach Luft ringend. „Ich … werde … euch …“ sie wurde unterbrochen und die andere Satania begann zu sprechen. „Ihr müsst mich aufhalten … Sie wird die Welt ins Dunkel stürzen.“

„Halt dich da raus“, sprach die erste Satania wieder, sie richtete sich auf.

„Du musst mich töten, Wedding Peach“, sprach die zweite wieder und wandte sich an sie.

„Das kann ich nicht.“

„Du musst …“

„Nein“, sie ging einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf. Sie konnte niemanden töten und war er noch so böse. Es ging eben nicht.
 

Satania sah den Angriff nicht, sie spürte nur den Schmerz, als es zu spät war.

„Du hast es getan“, sprach Satania überrascht. Man sah nur das Schwert, welches zuvor Lysira in der Hand gehalten hatte. Das Schwert der Finsternis. Die dunkle Magie floss aus Satania hinaus und das Schwert zog sie auf. Man merkte es daran, dass das Schwert nicht mehr blau leuchtete sondern nun von schwarzer Energie umhüllt wurde. Die Klinge des Schwertes färbte sich ebenfalls schwarz.

„Ich sagte doch, du wirst dafür bezahlen, was du uns angetan hast“, hörte man Lysiras schwache Stimme hinter Satania. Sie richtete sich auf, ließ das Schwert aber nicht los.

Die schwarze Magie fing nun an, ihren Körper zu umhüllen.

„Wenn du das Schwert nicht loslässt … wirst auch du … in Dunkelheit gehüllt werden“, warnte sie Satania schwach. Ihr Körper war bereits durchsichtig, nicht mehr lange und sie wäre komplett verschwunden.

„Wenn ich es loslasse, verschwindet es und du wärst wieder frei und genau das werde ich nicht zulassen. Was ist schon mein Leben, wenn ich dadurch die anderen retten kann“, wiederholte sie ihren Satz von vorhin.

„Wenn du das … so siehst … Lysira von den Raphaels … Du wärst ein … guter … Führer … gewesen“, sie hatte sich nun komplett aufgelöst und war vom Schwert verschlungen worden.

Lysira stürzte auf die Knie, ihr Körper war komplett von der schwarzen Magie umhüllt, die sie zu übernehmen drohte. Sie kämpfte darum, sie selbst zu bleiben, doch es viel ihr sehr schwer bei Verstand zu bleiben.

Vento lief auf sie zu und wollte sie an der Schulter berühren und ihr helfen, doch sie schlug seine Hand weg.

„Nein … nicht …“, warnte sie ihn.

Vento bemerkte, das sie einen Kampf austrug, den sie zu verlieren drohte.

„Kato…“, rief Vento ihn.

Alarmiert von seinem Ruf, lief Kato zu Vento und Kiiro folgte ihm.

„Was ist passiert?“, fragte Kato, er hatte den Schluss des Kampfes nicht mitbekommen, da er sich auf den Schutzschild konzentrieren musste.

„Das Schwert scheint Satanias Energie oder Magie aufgezogen zu haben und nun …“, Vento wusste nicht, wie er es erklären konnte.

„Die dunkle Magie scheint sie übernehmen zu wollen“, sagte Daria, die nun auch da war.

Alle standen sie da und hofften, dass es Lysira gelang, den Kampf zu gewinnen. Hofften, dass sie nicht gegen sie kämpfen mussten.

Kiiro beugte sich zu ihr und wollte sie umarmen, doch sie ließ es nicht zu.

„Nein“, sagte sie bestimmend „Nicht anfassen.“

Sie versuchte, Abstand zwischen sich und den anderen zu schaffen, doch Kiiro ließ es nicht zu, er zog sie in die Arme und hielt sie fest.

„Hör auf … lass los…“, doch Kiiro dachte nicht daran.

Die dunkle Energie hüllte sie nun beide ein und entzog Kiiro die Energie.

„Lass es nicht zu“, bat sie in Gedanken das Schwert. Sie wusste, dass das Schwert einen eigenen Willen und demnach ein eigenes Bewusstsein hatte. „Lass nicht zu, dass er stirbt. Ich bitte dich. Du kannst mein Leben haben, doch bitte rette seines“, sie flehte das Schwert an.

„Jemanden wie dich habe ich noch nicht getroffen“, hörte sie die Stimme des Schwertes. Diese war dunkel, aber angenehm. „Ich werde deine Bitte erfüllen.“

Man sah, wie das Schwert kurz blau aufleuchtete und die dunkle Energie, die Kiiro umhüllt hatte, in dem Schwert verschwand.

„Ich danke dir“, sagte Lysira und schloss die Augen. Sie hörte ein Lachen in ihrem Inneren.

„Ich werde nicht dein Leben einfordern, Lysira. Ich fordere etwas anderes von dir.“

Sie öffnete abrupt die Augen und entzog sich Kiiros Umarmung.

„Was forderst du?“, fragte sie laut und sah das Schwert an.

„Bau das Reich wieder auf und sei eine gute Herrscherin. Solltest du es nicht sein, werde ich dein Leben einfordern, wie du mir angeboten hast“, hörten nun auch die anderen die Stimme, dann verschwand das Schwert und mit ihm auch die restliche dunkle Energie, die Lysira noch umgeben hatte.

Zuerst war es totenstill gewesen, doch dann sprachen fast alle auf einmal.

Eine Frage hörte sie klar heraus, es war die von Peach.

„Wie konntest du das tun?“

„Wie konnte ich was tun?“, fragte Lysira sie.

„Dein Leben anbieten.“

„Ich habe getan, was ich tun musste. Etwas, was du nicht konntest. Hättest du Satania getötet, wie sie dich gebeten hatte, wäre es nicht so weit gekommen“, fuhr sie Peach wütend an. „Die Magie hätte dich nicht übernehmen können. Du bist ein Liebesengel, Wedding Peach, und als solcher, hast du eine Aufgabe, die du zu erfüllen hast.“

„Aber du hättest nicht dein Leben so aufs Spiel setzen dürfen“, versuchte Lily ihrer Freundin beizustehen.“

„Wäre es dir lieber gewesen, wenn Kiiro stattdessen gestorben wäre? Lieber sterbe ich und rette Kiiro dadurch das Leben, statt dass er durch mein Handeln stirbt.“

„Und es ist ja auch gutgegangen“, mischte sich Kato ein. „Auch wenn es wirklich leichtsinnig war, was du getan hast, Lysi. Doch jetzt ist es so, und du hast eine Aufgabe zu erfüllen. Was willst du nun also tun, Oberhaupt?“

Lysira sah ihn verdattert an. „Nun ja… wie wäre es mit …“, sie überlegte kurz „… Wenn wir diesen Ort verlassen und zurück nach Hause gehen würden?“

„Eine gute Idee“, sagte Chani. „Mir gefällt es hier nämlich nicht.“

„Und wie finden wir den Weg zurück?“, fragte Daisy.

„Licht … Zeige uns den Weg zurück“, bat Brigesia die Lichtkugel, die noch an derselben Stelle der Decke verharrte. Dieses löste sich nun und zeigte ihnen den Weg zurück zur Dämonenwelt.

Dort angekommen, erwarteten sie bereits einige Dämonen und wie sie feststellten, hatte sich die Dunkelheit zurückgezogen und das Chaos war beseitigt. Der Zustand, in den es Satania versetzt hatte, war mit ihr verschwunden. Im Reich herrschten wieder Ordnung und Frieden.

„Da brauchen wir ja gar nichts mehr aufbauen“, stellte Brigesia fest.

„Es scheint so, doch sollten wir noch abwarten“, sagte Kato.

„Wir werden uns verabschieden, Lysira von den Raphaels“, begann Ghanima.

„Wir sollten Königin Aphrodite Bescheid geben, dass der Kampf vorbei ist“, fuhr Teleria fort.

„Und dann auf unseren Posten zurückkehren“, schloss Valaria.

„Dann sollte ich auch gehen, schließlich ist es meine Aufgabe, die Liebeswellen an Königin Aphrodite weiterzugeben“, bemerkte Brigesia.

„Wenn alle gehen, werden wir auch gehen“, sagte Peach.

So wurde sich verabschiedet, Vento und Kiiro blieben noch bei Lysira, doch Kiiro musste irgendwann auch zu Aphrodite zurückkehren.

Das Reich der Dämonen erholte sich langsam und die Beziehungen zwischen Engeln und Dämonen wurden wieder besser. Zwar war das Vertrauen noch nicht ganz wieder hergestellt, doch es wuchs mit der Zeit. Wenn es Unstimmigkeiten zwischen ihnen gab, so wurde dies zuerst bis auf das kleinste Detail besprochen und Kriege wurden vermieden.
 

Nachdem das Reich der Dämonen sich erholt hatte und die Beziehungen zwischen ihnen und den Engeln wieder vertrauter wurde, heirateten Lysira und Kiiro.

Vento und Momoko heirateten zwei Jahre später auf der Erde.

Kato und Brigesia ließen sich damit noch Zeit, wollten aber auch heiraten.

Takuro machte seiner großen Liebe Hinagiku einen Antrag auf Yosukes und Momokos Hochzeit.

Scarlett lernte auf Hinagikus Hochzeit einen netten Jungen kennen und verliebte sich in diesen.

Und Yuri? Auch sie lernte jemanden kennen, sein Name war Sanyarin. Er war ein Engel und Krieger von Aphrodite.
 

ENDE KAPITEL 5

______________________________________________________________

So, das wars mit der Wedding Peach FF.

Hoffe sie hat euch gefallen. Würde mich freuen, wenn ihr ein Kommi hinterlassen würdet.
 

Lg

Eure Lysira



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von:  Nami_van_Dark
2012-04-03T17:23:37+00:00 03.04.2012 19:23
Nette Idee
fand es leider wieder nur ein wenig zu Kurz^^
Muss aber sagen, dass die Schwester sehr im vordergrund stand, war das Absicht XD
Sehr Beherschend und doch voller Wendungen
Von:  Lyara
2009-11-07T11:51:20+00:00 07.11.2009 12:51
*lächle*
Haste gut gemacht, süsse. Dich mal knuddel.
HDL
Von:  Lyara
2009-10-21T12:01:15+00:00 21.10.2009 14:01
*smile*
Da bin ich wieder süsse...habe nun auch das 2. Kapitel durch. Es bringt ja so ein Spass deine FF´s zu lesen.
*noch mal knuddel*
HDL
Von:  Lyara
2009-10-21T09:01:16+00:00 21.10.2009 11:01
Juhu süsse, habe endlich dein 1. Kapitel gelesen. Die Geschichte ist ja so süss *.* und nun lese ich mal weiter.
*dich ganz doll knuddel*
HDL


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