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Weltenwanderer

von

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“AARGH! So viel Dummheit gehört gesetzlich verboten!” Der Generalfeldmarschall war kurz davor, in die Tischkante zu beißen.

Edward konnte es nicht fassen. Die Generäle glaubten doch tatsächlich, besser zu sein als alle Anderen. Und dann waren sie alle Nieten in Rechtschreibung.

Am liebsten würde er alles hinschmeißen. Aber das schon nach anderthalb Tagen? So schwach war er nun wieder auch nicht.

Es klopfte.

Erst als er noch mal durchgeatmet hatte, erhob er die Stimme. “Herein!”

Als Erstes trat seine Sekretärin, Oberleutnant Hawkeye, ein und machte Männchen. “Generalfeldmarschall Bradley. Hier ist er.”

Und dann trat Alphonse hinter ihr hervor. “Guten Tag.”

Ed fixierte den Jüngeren und überlegte schon, wie er sich später entschuldigen könnte. “Wo ist dein Bruder?”

Alphonse hielt den drohenden Blick standhaft aus. “Ich weiß es nicht.”

“Das stand nicht zur Auswahl. Wo ist er?”

“Ich habe gesagt, ich weiß es nicht!”

Ed war überrascht, dass sein Bruder so gut kontra gab. Aber ungewohnte Situationen erforderten bekanntlich ungewohnte Lösungen. Er sah auch etwas besser aus als Tags zuvor. Bei der Musterung fiel ihm etwas anderes auf: seine silberne Taschenuhr. Al trug sie wie ein Staatsalchemist. “Warum trägst du dann die Uhr?”

“Ich werde seine Stelle übernehmen.” Alphonse strahlte förmlich vor Selbstbewusstsein. Scheinbar dachte er sich was dabei.

Ed hingegen musste sich auf die Zunge beißen und seine Hand schmerzhaft ins Bein krallen, um keinen überraschten Ton von sich zu geben. Das hatte er ja total vergessen! War doch sonnenklar, dass sein Bruder mit allen verfügbaren Mitteln nach ihm suchen würde. Aber dass der Jüngere ein Lakai der Armee werden wollte, gefiel ihm wenig bis gar nicht.

Die einzige äußere Regung des Generalfeldmarshalls bestand aus einer hochgezogenen Augenbraue, kombiniert mit dem Satz: “Und warum?”

Alphonse schien total unbeeindruckt zu sein. “Es hörte sich an, als ob wir für euch wichtig wären. Auf diese Weise bleibe wenigstens ich in eurem Einflussbereich.” Er machte eine kurze Pause, bevor er vorfuhr: “Es wäre von deiner Seite sowieso darauf hinausgelaufen, also kann ich auch gleich in die Rolle des Staatsalchemisten treten.”

Jetzt zog Bradley auch die andere Augenbraue in die Höhe. °Denk nach, Ed! Denk nach! Was würde Wrath in dem Moment tun? ° “Auch gut.” Er stand auf und beugte sich, auf seinen Tisch aufstützend, etwas vor. “Der Fullmetal Alchemist ist nicht einfach abgehauen. Sein kleiner Bruder hängt nicht mehr an seinem Rockzipfel.” Hoffentlich funktionierte das auch so einfach.

Im ersten Moment war Alphonse verwirrt, doch dann ging ihm ein großes Licht auf. Er sollte nicht nur die Stelle seines Bruders übernehmen, sondern auch in seine Identität schlüpfen. Na das hatte sich der Kerl ja fein ausgedacht. Aber er nickte einfach, um seine Zustimmung zu zeigen und verschwand ohne ein weiteres Wort aus der Tür.

Bradley ließ sich einfach wieder in seinen Sessel plumpsen. Als sein Blick aber auf die Unterlagen fiel, stöhnte er auf. “Ich brach ne Pause.”

Das war der Punkt, an dem sich Hawkeye sicher war, dass etwas mit ihrem Chef nicht stimmte.
 

Klatsch!

Das Geräusch von Haut auf Haut hallte durch das Gebäude.

“Wie konntest du nur Ed?”

Der blonde Junge wurde zunehmend kleiner. Am liebsten wäre er im Erdboden verschwunden. Doch leider tat die Hölle ihm nicht den Gefallen, ihn einfach zu verschlucken. “Aber Winry…”

“NICHTS `ABER WINRY´!” Eben jene war stinksauer. “Wie kannst du das deinem Bruder antun?”

Innerlich stöhnte Ed auf. Wenn Alphonse genauso reagieren wird, wenn er alles erfährt, konnte er sich gleich begraben. Da er keine Lust hatte, noch eine gescheuert zu kriegen, packte er einfach Winrys Handgelenke und drückte sie gegen die Wand. “Jetzt hörst du mir mal zu! Ich hätte Al auch gerne hier. Aber zwei Personen zu verstecken ist noch schwieriger als eine! Und im Gegensatz zu dir ist mein Bruder da draußen in Sicherheit! Mustang, Armstong und Howkeye achten auf ihn. Envy und Gluttony haben sogar den Befehl auf ihn aufzupassen. Nicht zu vergessen, die Kleine aus Xing. Sie hat mehr als ein Auge auf ihn geworfen. Alphonse kann nichts passieren!”

Im ersten Moment wollte Winry los schreien, doch als sie die Schmerzen in Eds Augen sah, überlegte sie es sich anders. Nach dem kleinen Vortrag liefen ihr die Tränen über die Wangen. Der Junge machte sich genauso viele Sorgen. Als sich der Griff um ihre Handgelenke lockerte, schmiss sie sich einfach an Eds Hals und weinte sich die Seele aus dem Leib.

Leise schloss Allen die Tür und lehnte sich seufzend gegen die Wand daneben. Seine Augen suchten die von Kanda und Ling. “Ich glaube, Winry hat es am schwersten von uns.”

Kanda nickte kaum merklich. “Sie ist keine Kämpferin. Sie ist keine Entbehrungen gewöhnt.”

“Und sie darf nicht nach draußen.” Mit einem Seufzen quittierte Allen diese Aussage, bis ihn etwas zum Stutzen brachte: “Ling, was ist los?”

“Ich mach mir Sorgen um Lan Fan. Wenn ich wenigstens wüsste, wo sie ist.”
 

“Sag das noch mal!”

Der geschockte Ton veranlasste Ed dazu, eine Augenbraue hochzuziehen. Zeigte Kanda gerade tatsächlich ein Gefühl? “Ich suche nach einer Möglichkeit mit Drachma Frieden zu schließen, ohne dass der Alte was bemerkt.” Mit einer Seelenruhe aß er einfach weiter.

“Benutzen die Alchemie?”

Ed blickte zu Allen: “Nicht, dass ich wüsste.”

“Gut. Dann können wir das übernehmen.” bestimmte der Weißhaarige einfach so.

Das brachte Kanda dazu, noch geschockter zu schauen. “Was denkst du dir dabei?”

Allen ließ den Anderen erst mal ein paar Sekunden schmoren, ehe er antwortete: “Wir sind damit aufgewachsen, durch die Weltgeschichte zu reisen. Ich staune sowieso schon, dass du noch nicht durchgedreht bist.”

Trotz aller Mühen es zu verhindern, konnte Kanda ihn nur verdattert anstarren. Kannte Bohnenstange ihn etwa schon so gut? Es stimmte, er brauchte einen Tapetenwechsel, sonst würde er noch wahnsinnig werden.

Die Stille einfach als Zustimmung wertend, wandte Edward sich wieder an Allen: “Braucht ihr noch was dafür?”

“Jap!” Der Weißhaarige riss sich von dem lustigen Ausdruck auf Kandas Gesicht los. “Zwei Militäruniformen, die schriftliche Bitte um Frieden und ebenfalls schriftlich einen Befehl, der uns an den Briggs- Soldaten vorbei bringt.”

Jetzt war es an dem Blonden, verdattert zu gucken. Wann hatte der Andere denn angefangen, das zu planen?
 

Allen staunte nicht schlecht, als er im Central City Militärgebäude stand. Das hatte durchaus Ähnlichkeit mit dem Hauptquartier des Schwarzen Ordens.

Kanda neben ihm war eher damit beschäftigt, seine verflixte Uniform zu Recht zu rücken. Er war es einfach nicht mehr gewohnt, so etwas zu tragen. Oder es lag daran, dass die Ordensuniformen maßgeschneidert waren.

Als er sich von der Betrachtung losgerissen hatte, ging Alleneinfach los, geradewegs auf das Büro des Generalfeldmarschalls zu.

Ed hatte die Unterlagen leider noch nicht fertig machen können, da ihm Stempel und Siegel gefehlt hatten.

Tja, und jetzt waren die beiden jungen Männer dabei, sich durch das Labyrinth von Gängen zu Kämpfen. Es half ungemein, dass niemand den frisch gebackenen Oberstleutnants begegnete und dumme Fragen stellte. Was vollkommen verständlich gewesen wäre, schließlich stachen sie aus der Masse heraus. Immerhin hatte der Eine überdurchschnittlich langes und der Andere schneeweiße Haare. So stranden sie nur Minuten später vor dem Büro des Staatschefs.

Dann tat Allen etwas, bei dem alle Anderen die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen hätten. Es trat ein, ohne anzuklopfen oder ähnliches.

Ed war jetzt schon am Verzweifeln, und dass obwohl es noch 20 Minuten bis Dienstbeginn waren. So viele Akten konnte doch kein Mensch bearbeiten. Als sich die Tür öffnete, blickte er hoffnungsvoll auf. Doch es war niemand, der ihm mit dem Papierkram helfen wollte. “Guten Morgen, ihr Beiden.”

Den Älteren einfach an der Tür stehen lassend, trat Allen an den Schreibtisch heran. “Hi, du armes Schwein.” Grinsend blickte er auf den Papierstapel. “Überstunden?”

Edward konnte nur seufzen: “Das sind nur die Unterlagen von der Suche nach Pride.”

“Und schon irgendwelche Ergebnisse?”

“Es glauben alle, dass es die Ishbarier waren.”

“Ups.” Allens Augen wanderten zu seinem Gegenüber: “Hast du die Unterlagen?”

Kurz musste Ed blinzeln, bevor er zwei Umschläge aus einem Stapel Zettel zog. “Gleich als Erstes gemacht.” Er beobachtete, wie Allen die Unterlagen verstaute. “Viel Glück.”
 

“Und wie willst du jetzt da hoch kommen?” Irgendwie erschlossen sich Kanda die Gedanken des Anderen nicht. Erst wollte er unbedingt nach Drachma und dann ging er nicht einmal grob Richtung Bahnhof. Wollte er etwa laufen?

Nur knapp konnte sich Allen ein lautes Lachen verkneifen. Aber er fing dann doch an zu erklären, wenn auch mit einem Grinsen: “Die Fähigkeiten, die wir durch den Stein der Weisen erhalten haben, sind sich sehr ähnlich. Daher weiß ich auch mit hundertprozentiger Sicherheit, dass da ein wahrer Drache in dir schlummert. Und zumindest ich würde meine Flügel mal gerne ausprobieren.”

Irgendwann in der Mitte des Vortrages hatte Kanda auf Autopilot geschalten, sonst wäre er wohl geschockt stehen geblieben. Wollte der Jüngere wirklich zwei ausgewachsene geflügelte Monsterechsen auf die Bevölkerung loslassen? Nicht, dass es Kanda stören würde, aber das passte gar nicht zu Bohnenstange. “Und wenn sie durchdrehen?”

Jetzt drehte sich Allen um, ging aber weiter in Richtung seines unbestimmten Zieles. “Bitte sag, dass das nicht dein Ernst ist!” Verzweifelt fuhr er sich durch die Haare. “Hör mal: Ich hab es geschafft, mich nicht von den Gedanken des Vierzehnten gefangen nehmen zu lassen. Da wirst du es doch schaffen, einen Homunkulus zu kontrollieren, dessen Wille bereits durch das Innocence zerstört wurde.”

Das sagte der Junge so leicht. Aber im Gegensatz zu ihm war Kanda es nicht gewohnt, sich mit einem anderen Etwas den Körper zu teilen. Allerdings würde er hier wohl auf taube Ohren stoßen, also Themawechsel. “Wo willst du hin?”

Allen konnte sich nicht helfen, er musste anfangen zu Lachen. Der Wechsel war mehr als offensichtlich gewesen. Erst als er sich wieder beruhigt hatte und nicht mehr angestarrt wurde - verwirrt von den Leuten um sie herum und wütend von Kanda - antwortete er. “Zum Stadtpark. Da ist um die Uhrzeit noch kein Mensch.”
 

Allen war an einem Punkt angelangt, an dem er nur noch den Kopf schütteln konnte.

Kanda benahm sich doch allen ernstes wie ein Kleinkind, das ein neues Spielzeug bekommen hatte. Erst wehrte sich der Japaner noch gegen den aktiven Einsatz des Homunkulus und jetzt wirkte er, als ob er sein ganzes Leben hier in den Wolken verbracht hätte.

Allen selbst hatte Mühe noch hinterher zu kommen und er flog keine Figuren dabei. Er fragte sich ganz ehrlich, woran das lag.

O.K. Kanda war vielleicht etwas größer, aber dadurch doch auch schwerer. Woher nahm er also diese Flinkheit, die eher an eine Schwalbe erinnerte?

Oder lag es einfach daran, dass Kanda schon immer ein gewaltiges Tempo vorlegen konnte? Nein, es musste an etwas anderem liegen.

Gerade eben flog der Ältere wieder einen engen Kreis, der bar jeder physikalischen Regel schien. Das war einer der wenigen Momente, in der Allen ihn mal in voller Größe, oder eher Länge, bestaunen konnte.

So hatte er sich einen Drachen immer vorgestellt. Vier kräftige Pfoten, die mit scharfen Krallen versehen waren. Ein paar kräftige Flügel, die sich präzise bewegten. Ein langer Hals, auf dem ein Schuppenkamm seinen Platz fand. Dieser ging ohne Unterbrechung bis zum Schwanzende. Grob geschätzt maß Kanda von der Schnauze bis zur Schwanzspitze zwanzig Meter. Die Spannweite seiner Flügel dürfte etwa das Doppelte betragen. Das sporadisch einfallende Sonnenlicht zauberte zudem einen leichten violetten Schimmer auf die nachtschwarzen Schuppen.

Wenn Allen da an sich dachte… Er schaffte es kaum geradeaus zu fliegen, ohne alle paar Minuten abzusacken. Und das war auf die Dauer frustrierend.

Aber einen Vorteil hatte der Jüngere doch, und das waren nicht die fehlenden drei bis vier Meter Länge. Ein kurzer Blick hatte gereicht, um festzustellen, dass seine Schuppen schneeweiß waren.

Anders als Kanda fiel er so an dem wolkenverhangenem Himmel kaum bis gar nicht auf.

Bei einem Blick nach unten, stellte er fest, dass er ach zwischen den Schneehügeln verschwinden könnte.

Moment. Schnee?

Sie mussten hier runter!

Ohne groß auf den Anderen zu achten - Kanda würde sein Fehlen schon bemerken - ging Allen langsam tiefer und landete schlussendlich zwischen zwei Baumgruppen.

Und wirklich, kaum hatte der Jüngere seine menschliche Gestalt wieder angenommen, landete neben ihm auch schon ein langhaariger Japaner.

“Ich dachte schon, ich müsste dich runterzerren.” Trotz besten Willens konnte sich Allen dieses Kommentar nicht verkneifen.

Aber von Kanda kamen weder Morddrohungen noch Todesflüche. Er hatte stattdessen den Kopf überheblich angehoben: “Was kann ich dafür, dass du nicht fliegen kannst?” Damit stapfte er durch den kniehohen Schnee davon.

Allen musste herzhaft lachen, damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Mit ein paar Schritten hatte er aufgeholt und grinste fröhlich vor sich hin. “Wenigstens bin ich nicht abgestürzt.” Doch innerhalb von Sekunden wurde er wieder erst und zog den Mantel enger um sich: “Verdammte Kälte!”

Kanda konnte nur mit den Augen rollen. Na da hatte er sich ja eine Frostbeule angelacht. Als er aber ein schwaches Leuchten hinter sich bemerkte, drehte er sich - das Schlimmste erwartend - um. Was er sah, schockte ihn trotzdem. Nichts… Der Jüngere war einfach verschwunden! Erst eine Bewegung neben ihm, ließ ihn aus der Starre erwachen.

Da saß doch tatsächlich ein Schneeleopard und blickte ihn fragend an.

“Was soll der Müll, Bohnenstange?”

Das Fauchen war Antwort genug.
 

Kanda könnte schwören, dass sich das Wetter gegen ihn verschworen hatte. Der Schneesturm a sich störte ihn weniger, genauso wie die zunehmende Dunkelheit. Sein Problem war einfach nur die wachsende Schneehöhe. Es wurde immer schwieriger voranzukommen.

Natürlich hatte die Großkatze neben ihm diese Probleme nicht.

Ein paar Mal war Kanda kurz davor gewesen, ebenfalls seine Gestalt zu verändern. Doch sein Stolz verbot es ihm, solch eine Schwäche zu zeigen. Erst ein Rascheln ließ ihm wieder aufblicken.

Allen hatte sich wieder zurückverwandelt und lief nun neben ihm her: “Da kommt jemand.”

Kanda fragte nicht nach, woher der Jüngere das wissen wollte, da musste er ihm und seinem Fluch einfach vertrauen. Als er aber die Ohren spitzte, meinte er Schritte zu hören. “Ich hörs.”

Daraufhin musste Allen erstmal den Kopf schütteln. Die Personen waren noch gut fünfzig Meter entfernt und der Wind machte in den Bäumen einen gewaltigen Lärm. Aber o.k. lieber nicht nachfragen.

Schließlich blieben die beiden Homunkuli doch zeitgleich stehen und starrten angestrengt in die gleiche Richtung.

Urplötzlich tauchte eine riesige dunkle Gestalt vor ihnen auf, die auch sofort angriff.

Aber die beiden jungen Männer warne nicht umsonst Exorzisten gewesen und hatten schon etliche gefährlich Situationen überlebt. Sie sprangen einfach zurück und brachten ein paar Meter zwischen sich und dem Riesen.

Mit einem weiteren Sprung trennten sie sich auch, um nicht von einem Revolverschuss getroffen zu werden.

“Hey!” Allen funkelte den Riesen mit Irokesenschnitt sauer an: “”Netze sind gemein!” Da hatte sich die Patrone doch tatsächlich in ein Fangnetz entpuppt.

Ein paar weitere Angriffe erfolgten, denen sie wieder mit Leichtigkeit ausweichen konnten. Dabei stellten sie fest, dass der rechte Arm des Angreifers eine Auto-Mail war, an der Winry ihre Freude hätte.

Kanda entwich ein leises Knurren. Mit seinem Innocence hätte er den Kerl schon längst niedermähen können. Aber das Mistding musste sich ja verdrücken. Und mit der Pistole in seiner Tasche konnte er nicht umgehen.

Der Kerl schnaufte schon ganz schön, bis er doch endlich mal die Stimme erhob: “Wenn ihr nicht zerfleischt werden wollt, kommt schön brav mit, ihr Drachma- Spione.”

Damit setzte bereits zum zweiten Mal etwas bei Allen aus. Was damit endete, dass der Riese mehrere Meter weit flog und sein Metallarm seltsam verrenkt abstand. “Bist du komplett blind, oder hat dir der Schnee das Gehirn erweicht? Sperr die Augen auf, du *nicht für minderjährige Leser bestimmt*, oder bist du selbst dafür zu blöd?” Erst eine Hand auf seiner Schulter ließ ihn schlagartig wieder runter kommen.

Der Riese rappelte sich wieder auf und funkelte die Jüngeren an. “Nicht schlecht, Kleine.”

Im nächsten Moment musste Kanda den Jüngeren festhalten, um ihn an einem Mord zu hindern. Die dazugehörigen wüsten Beschimpfungen blendete er aus. Er war kurz davor, selbst auf den Kerl loszugehen, doch das Geräusch von Stoff hinter ihm zeigte, dass es eine selten blöde Idee war.

Einen Augenblick später waren sie von Männern in weiß umzingelt, von denen jeder eine Waffe auf sie richtete.

Genau diese Tatsache entlockte dem Japaner ein weiteres leises Knurren. War ja klar, dass der Kerl ´nur´ ein Ablenkungsmanöver war.

Aber warum hatte Bohnenstange nix der gleichen erwähnt? Ein Blick zu eben Jenem erklärte es. Er hatte sich noch nicht beruhigt, weshalb Kanda ihm jetzt einfach den Mund zuhielt.

Die so entstandene Stille wurde erst von einer Frauenstimme unterbrochen: “Was ist, Hauptmann Buccaneer?”

Vor ihnen löste sich der Schneesturm sehr theatralisch auf, sodass man ein paar Meter weit sehen konnte. Und zwar genau bis zu einer Betonmauer. In vielleicht zehn Metern Höhe war ein Geländer angebracht, auf dem zwei Personen standen.

Das eine war ein dunkelhäutiger Mann mit hellen Haaren und Sonnenbrille. Neben diesem stand eine Frau mit langen blonden Haaren.

Laut Edward handelte es sich bei dieser um die Chefin des ganzen Haufens. Ihr Name war… irgendwas mit A… Armstrong! Generalmajor Armstrong!

Und siehe da, Allen schien sich auch wieder halbwegs beruhigt zu haben. Er strahlte zwar immer noch eine gewaltige Wut aus, aber Kanda konnte ihn gefahrlos loslassen. Zumindest so lange, bis irgendjemand so dumm war und den Jüngeren erneut verärgerte.

Der Riese, der anscheinend Buccaneer hieß, hatte währenddessen ein paar Worte mit Armstrong gewechselt und jetzt lag die Aufmerksamkeit wieder bei den Neuankömmlingen: “Wer seit ihr?”

Allen verschränkte die Arme vor der Brust und ignorierte gekonnt die ganzen Leute um sie herum: “Oberstleutnant Kanda und Walker. Wir sind auf direktem Befehl des Generalfeldmarschalls hier!”

Die Frau nickte kurz, bevor sie befahl: “Leibesvisitation!”

Gerade als sich der Erste bewegte, fuhren die Jungs herum und gingen Rücken an Rücken in Abwehrstellung. “Der Erste, der uns anfasst, ist tot!”

Als sich ein paar Sekunden lang niemand bewegt hatte, schnappte sich Allen den nächstbesten Soldaten, entwaffnete ihn und hielt ihn so, dass er einen lebendigen Schutzschild abgab. Durch das allgemeine Geschrei hindurch raunte er dem Erwachsenen etwas zu und ließ ihn schließlich wieder los.

Der Soldat nahm sofort die Beine in die Hand und flüchtete die nächstbeste Treppe hinauf zu seiner Chefin. Dort übergab er ihr einen weißen Umschlag.

Die restlichen Soldaten hatten das ganze nur verwirrt verfolgt und wussten nicht so recht, was sie machen sollten.

Selbst Kanda war über das rabiate vorgehen seines Kollegen doch sehr verwundert.

Generalmajor Armstrong indes hatte den Brief gelesen und fixierte nun die Jungs, die immer noch selbstsicher in die Waffenmündungen starrten. Sie kam nicht daran vorbei, das irgendwie beeindruckend zu finden. “O.K. Lasst sie durch!”



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Aako
2012-03-26T19:19:31+00:00 26.03.2012 21:19
Es geht weiter... und ich Schwein bemerk es erst so spät T_T Wiedermal ein sehr gelungenes Kapitel, und dass Armstrong auch vorkommt hat alles getoppt :D (Izumi-sensei und Armstrong sind einfach genial :D)
Und armer Allen... ich habs irgendwie kommen sehen, dass der von Bucaneer "Kleine" genannt wird ;D
Freu mich schon auf die Fortsetzung *.*
PS: nur so nebenbei, Hawkeye schreibt man mit a, ist aber nicht tragisch :)
Antwort von:  adurna-skulblaka
25.01.2013 10:50
Und es geht schon wieder weiter. Tja, ich mag diese Frau auch irgendwie und da ich mich ansatzweise an die Originalstory halten wollte, musste sie einen längeren Auftritt kriegen.

P.S: Habs geändert… das ist mir nicht mal beim durchlesen aufgefallen. Also großes Danke!


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