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Weltenwanderer

von

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“Wo willst du hin?”

“Wirst du schon sehen!”

Genervt ließ sich Kanda weiterziehen. Was er in den letzten 20 Minuten nicht erfahren hatte, würde er jetzt auch nicht mehr aus dem Anderen rausquetschen können. Und zu allem Überfluss bemerkte er auch, dass sie mitten in eine heruntergekommene Gegend liefen.

Allen pfiff vergnügt vor sich hin und strahlte somit komplette Ruhe und Gelassenheit aus. Innerlich lagen seine Nerven jedoch blank, wie noch nie. Und das nur, weil vor drei Tagen irgend so ein durchgeknallter Vollidiot meinte, ihm auch noch das letzte bisschen Menschlichkeit zu rauben, das er nach besaß. Als ob der Graf und Lumerie nicht schon gereicht hätten! Aber jetzt war er erstmal, wo er hinwollte.

Kanda stöhnte genervt auf, bevor er sich von Bohnenstange losriss. Schon wieder so eine Bar. Aber da ihn der Grund des Besuches nun doch interessierte, folgte er dem Jüngeren einfach. Und blieb schlagartig zwischen den Tischen stehen.

Allen hielt genau auf den Homunkulus zu, der vom ´Vater´ als Creed bezeichnet wurden. Er klopfte ihm mit einem “Hey Ling.” auf die Schulter und ließ sich auf den Stuhl neben ihm nieder.

“Ich heiße Creed.” mit den Worten blickte er auf, sodass er gerade noch sah, wie sich der Dritte im Bunde setzte.

Diese Reaktion brachte Allen zum kichern; “Also spätestens jetzt kauf ich dir das nicht mehr ab.”

“Ach…” das brachte Creed zum Stocken; “… und warum?”

Immer noch grinsend antwortete Allen: “Dafür, dass du so auf den Namen bestehst, scheint es dich doch recht wenig zu interessieren. Wenn ich da an andere denke…” Er ließ den Satz so im Raum stehen.

“…Mist!” Ling lehnte sich genervt zurück. ”Ich hatte eigentlich gehofft, lebend aus dem Land ranzukommen.”

Allen stützte seinen Kopf auf seine Hände, um den Anderen besser anschauen zu können: “Und warum solltest du das nicht mehr können?”

Das brachte Ling zum Stutzen. “Äh.. Geht es euch etwa genauso?”

“Jap!”

Starke Erleichterung durchflutete den Jungen. Dann besann er sich aber seiner guten Erziehung, er legte die Hände aufeinander und neigte den Kopf nach vorne. “Ling Yao, 12 Sohn des Kaisers von Xing, 15 Jahre alt.”

Allen nickte kurz, bevor er sich vorstellte: “Allen Walker, ehemaliger Exorzist, nicht die leiseste Ahnung wessen Sohn, ebenfalls 15 Jahre.” Als Kanda dann keine Anstallten machte, etwas zu sagen, fuhr er unbeirrt fort: “Und der Grießgram hier heißt Kanda und ist…” da drehte Allen den Kopf ein Stück; “Wie alt bist du eigentlich?”

Der ´Grießgram´ ließ ein tiefes Knurren vernehmen: “18!”

Jetzt war Ling auch offiziell erstaunt: “Du bist 15? Sicher?”

Allen ließ ein leises Seufzen hören: “Das war klar. Du wärst der Erste gewesen, der mich halbwegs richtig einschätzt.”

“Oh…” Der Prinz staunte nicht schlecht. “Was sind eigentlich Exorzisten?”

Hilfesuchend blickte Allen zu Kanda. Er hatte keine Ahnung, wie man das schonend erklären konnte.

“Wir gehören zu einer wenig verbreiteten Religion.”

“Aha.” Ling wollte gerade zur nächsten Frage ansetzten, als er Allens Blick bemerkte.

Der Weißhaarige starrte die Tür an, durch die nur Sekunden später jemand trat, der in einen schwarzen Mantel gehüllt war. Als die Person am Tisch mit den drei Homunkuli vorbeilief, erhob Allen die Stimme: “Na, Kleiner?”

Die Reaktion erfolgte prompt. Der Typ hatte Allen blitzschnell am Kragen gepackt und hochgezogen. “Hör auf, mich so zu nennen!” Er bemerkte dabei nicht, wie seine Kapuze vom Kopf rutschte und lange braune Haare und braune Augen enthüllten.

Allen blies sich eine Haarsträne aus dem Gesicht, bevor er mit leichter Gewalt die Hände an seinem Kragen löste. “Dir ist schon bewusst, dass du dich gerade verraten hast, Fullmetal?”

Ein lauter Knall ließ erahnen, wie zwei bestimmte Personen auf diese Offenbarung reagierten. Sowohl Ling als auch Fullmetal hatte die Erdanziehung eingeholt, sodass sie schmerzhaft auf den Boden gekracht waren.

Ling fing sich nach ein paar Sekunden als Erster wieder: “Ed? Wie…?” Da verließ ihn die Stimme wieder.

Edward Elric - denn niemand anderes saß da am Boden - aber blickte geschockt zu dem Weißhaarigen hoch: “Woher weißt du das? Ich hab niemanden davon erzählt!”

“Was?” Allen klang eindeutig belustigt: “Das du ein Homunkulus bist, oder dass du gerade vor mir sitzt?”

“Beides!” Damit stand Ed wieder halbwegs sicher auf den Beinen.

Schmunzelnd deutete Allen auf den letzten freien Platz an ihrem Tisch: “Setzt dich, bevor du nach mal umkippst.” Erst nachdem alle - auch Ling - wieder saßen, setzte er erneut zum Sprechen an: “Um es kurz zu machen, ich kann seit meiner frühsten Kindheit Menschen von anderen Lebewesen unterscheiden.” Kandas fragenden Blick ignorierte er gekonnt.

“Das kann ich doch auch.” Ling verstand nicht wirklich, was hier los war. “Nur funktioniert das mit einigen Homunkuli nicht.”

Allen nickte kurz, als er diese Informationen abspeicherte.

“Du kommst nicht zufällig aus Xing?”

“Ne, England.” Erst als Kanda genervt aufstöhnte, bemerkte Allen, was er gesagt hatte. “Kleines Land Am Ende der Welt und noch ein Stückchen weiter.”

“Aha.” Ed kannte das Land wirklich nicht, könnte aber auch daran liegen, dass er in Geographie nie aufgepasst hatte. “Und was macht ihr hier?”

Doch er traf auf kollektives Schweigen. Da waren sich die beiden Ex- Exorzisten einig, die Wahrheit ging niemanden etwas an.

“Hingenommen.” Edward legte den Kopf schief und musterte Allen kurz: “Woher hast du diese Fähigkeit?”

Ed biss sich kurz auf die Unterlippe, bevor er sich zum Antworten durchrang: “Es war nötig um zu überleben.”

“Wie das?”

“Muss ich das weiter vertiefen? Es ist einfach ein Überbleibsel von meiner Zeit als Straßenkind.” Allen blickte die anderen Beiden durchdringend an, dass sie auch ja keine Fragen stellen.

Es herrschte mehrere Sekunden absolute Stille unter ihnen, bevor sich ausgerechnet Kanda zu Wort meldete: “Was ist in diesem Land eigentlich los?”

“Was meinst du konkret?”

Hier sprang Allen wieder ein: “ Warum wird eine so zerstörerische Kraft wie die Alchemie vom Staat eingesetzt? Und was hat es mit diesem ´Vater´ auf sich?”

Ed musterte die Beiden kurz, bevor er antwortete: “Ich hab nicht die leiseste Ahnung. Auf jeden Fall ist der Kerl für Ersteres verantwortlich.”

Erinnert mich irgendwie an zu Hause.” Auf die Fragenden Blicke hin, fasste Allen kurz zusammen: “Es herrscht ein Krieg, von dem die meisten Menschen nicht einmal etwas ahnen.” Dann starrte er Edward an: “Was hast du vor? Es ist immerhin dein Land.”

Der Braunhaarige legte seufzend den Kopf auf den Tisch. “Am liebsten würde ich denen in ihre verdammten Ärsche treten und die Welt von ihnen befreien. Aber allein hab ich nicht den Hauch einer Chance.”

“Was ist mit deinem Bruder?”

Ed konnte nur schnaufen: “Ich müsste ihm erst einmal schonend beibringen, dass ich kein Mensch bin. Außerdem will ich ihn nicht in Gefahr wissen.”

Plötzlich blickte Ling besorg drein: “Wie geht es Lan Fan?”

Und schon lächelte Edward wieder: “Sie ist bei Dr. Knorx gut aufgehoben. Aber sie macht sich Sorgen um dich. Die Nachricht, was mit dir geschehen ist, hat sie gewaltig mitgenommen.”

Ling atmete erleichtert aus: “Ihr geht es gut, das ist die Hauptsache.”

“Im Großen und Ganzen, ja.” Edwards Blick glitt wieder zu dem Weißhaarigem: “Man müsste irgendwie diesen ´Vater´ aufhalten, bevor er seine Pläne umsetzt, was auch immer das sein mag.”

“Er will die Menschen des Landes benutzen, um einen Stein der Weisen herzustellen.”

Das brachte Ed zum Stutzen: “Woher weißt du das?”

“Von Creed. Er hat mir meinen Körper unter ein paar Bedingungen wiedergegeben.”

“Die da wären?”

“Ich soll seine Freunde rächen.”

Es herrschte kurze Stille, die von unerwarteter Seite durchbrochen wurde: “Hey Kleine! Willst du nicht lieber auf einem weichem Schoß wie meinem sitzen, statt dem harten Stuhl?”

Alle vier Homunkuli blickten geschockt auf. Wen meinte der?

Schließlich war es Allen, der sich umdrehte und den Mann hinter sich musterte.

Der Kerl war so um die 25, blond, blauäugig und sturzbesoffen. Sein Grinsen wurde nur noch breiter, als die ´Kleine´ aufstand und auf ihn zuschritt.

Betrunkene verstanden nur eine Sprache, das wusste Allen ganz genau. Also trat er noch einen Schritt auf ihn zu, packte ihn am Kragen und hob ihn ein paar Zentimeter an. “Ich hab ja schon vieles erlebt, aber als Mädchen hat mich noch keiner bezeichnet.” Mit einem gut gezielten Wurf, schmiss er den Blonden zu seinen Kumpels.

“Wir sollten uns verkrümeln.”

Und nur Sekunden später waren vier Personen aus der Kneipe verschwunden und standen unter sternenklarem Himmel.

Eds Blick war in die schwarzen Weiten gerichtet, erst eine Minute später senkte er den Kopf wieder. Jetzt bemerkten die Anderen auch, dass ihm seine natürlichen blonden Haare auf die Schultern fielen. “Ich muss zurück, sonst merkt Al noch was.”

Das brachte Ling zum seufzen: “Pride, ich hasse dich.”
 

“Ed?”

Der blonde Junge blickte von seinem Buch auf, um zu der zwei Meter Rüstung zu blicken: “Hm?”

“Du bist letzte Zeit so ruhig. Ist alles in Ordnung mir dir?”

Das brachte Edward zum Lächeln: “Mir geht es gut. Ich überleg nur, wie ich was aus der Kleinen rausquetschen kann.”

Wenn eine Rüstung schmollen konnte, würde Alphonse jetzt wohl genauso schauen. “Lass Mai Chan doch in Ruhe.”

“Du magst sie.” Eds Lächeln verwandelte sich in ein verschlagenes Grinsen.

Al verschränkte die Arme vor der Brust: “Na und?”

Kurz war es noch still, bis Ed losprustete und anfing laut zu lachen. Erst Minuten später beruhigte er sich wieder. “Tut mir leid, Kleiner.”

“Da ist doch noch mehr.”

Ed musste seufzen. Ja, da war noch mehr, viel mehr sogar. Aber er konnte dem Jüngeren noch nicht alles erzählen. Er stand stattdessen auf und streckte sich ausgiebig. “Ich brauch noch was aus meiner Tasche. Hilfst du mir kurz suchen?”

“Klar!” Und schon war der Riese im Nachbarzimmer verschwunden. Da fiel ihm auf, dass er gar nicht wusste, was sein Bruder suchte. Alphonse wollte sich gerade umdrehen, als das Licht einer Transmutation um ihn herum erschien.

Unter der Rüstung war ein Transmutationskreis gezeichnet. Ein Kreis für eine Menschliche Transmutation.

“Ed?” und dann wurde alles schwarz.

Traurig blickte Edward auf den zusammengesackten Körper vor sich. Jetzt erst wurde ihm klar, wie sehr die letzten vier Jahre an ihm gezerrt hatten.

Die Rippen stachen mehr als nur hervor. Die Taille konnte man ohne Probleme umfassen. Es gab nicht einmal den Ansatz von Muskeln.

Ed schauderte, als er seinen kleinen Bruder auf die Arme nahm, um ihn ins Bett zu legen. 40 Kilo, wenn überhaupt. Ed deckte den Kleinen sorgfältig zu und strich ihm über die langen blonden Haare.

Er hoffte, dass er heil aus der Sache raus kam, damit er dem Jüngeren alles beichten und um Vergebung bitten konnte.

Ohne noch mal zurück zu blicken, schloss er die Tür. Da niemand hier war, veränderte er schnell sein Aussehen in ein Allerweltsgesicht.

Vor dem Hotel fing er an, zu rennen und blieb erst wieder vor dem Hauptquartier der Armee stehen. Mit seiner silbernen Uhr wurde er sofort durchgelassen.

Das Büro von Oberst Mustang war zum Glück leer. Ohne nachzudenken legte er die Uhr mitsamt der Auszeichnung auf den Tisch, drehte sich wieder um und verschwand.
 

“Na endlich!”

“Kanda!”

“Was sich neckt, das liebt sich.”

Rums!

“AU!”

Trotz der gespannten Situation musste Ed grinsen. Hatte es Ling doch tatsächlich gewagt, die beiden Streithähne zu verärgern. Er selbst würde sich hüten, ein Wort gegen die Beiden zu sagen. “Wo ist Pride?”

Das brachte zumindest Allen zum Aufschauen. Sein Blick glitt auch gleich zu dem imposanten Gebäude vor ihnen. “Er ist in der Eingangshalle. Wahrscheinlich will er noch mal los.”

“Ist er allein?” Der Blonde trat neben seinen Mitverschwörer und ignorierte die beiden Schwarzhaarigen einfach.

“Im Moment ja. Ich hab aber keine Ahnung, ob das so bleibt.” Danach drehte sich Allen um. “Wenn ihr noch ein bisschen lauter werdet, hört euch Lumerie.”

Das zeigte Wirkung. Kanda war augenblicklich ruhig und zog den Kopf ein. Es dauerte ein paar Sekunden bis er den kompletten Inhalt der Aussage verarbeitet hatte. “Der kann uns nicht hören. Egal, was wir tun.”

“Ich trau dem vieles zu.” Aber Allens Aufmerksamkeit lag schon wieder auf der Straße. “Da ist er.”

Eine kleine Gestallt lief den Gehweg entlang und bog in eine dunkle Gasse ein.

Jetzt waren jegliche Streitereien erst einmal vergessen. ´Unsere´ vier Homunkuli folgten dem Kleinen in sicherem Abstand.

Nach einigen hundert Metern gab Allen Ling ein Zeichen und sie holten schnell auf.

“Bruder!” Ling rief sofort, als Pride in sein Sichtfeld kam.

Der Kleine drehte sich sofort um und bemerkte so nicht, wie Allen über die Dächer huschte und lautlos vor ihm auf de Boden aufkam. “Creed! Was machst du hier? Du solltest doch in der Nähe des Fullmetal bleiben.”

“Darum in ich hier.” Ling trat näher, wobei er seinen neuen Säbel hinter seinen Rücken versteckte.

“Was meinst du damit?” Der langsam aufkommende Wind wehte seine Kapuze zurück und zum Vorschein kam Selim Bradley.

Ed musste aufpassen, dass er nicht schrie. Über diese Kleinigkeit hatte ihn niemand in Kenntnis gesetzt.

“Er ist verschwunden.”

Das war das Stichwort. In dem Moment, in dem sich Pride geschockt umdrehte, baute Ed mit seiner Alchemie Wände und eine Decke um alle drei.

Als es wieder ruhig und dunkel war, atmete er kurz durch. Dann drehte er sich abrupt zu Kanda: “Wusstest du, wer er wirklich ist?”

“Es hätte keinen Unterschied gemacht, ob du es weißt, oder nicht.”
 

“Was soll das?” Pride blickte verwirrt in die verschiedenen Richtungen. Aber überall war Schwärze. Kein Lichtstrahl kam bis hier her.

“Kannst du es dir nicht denken?”

“Creed! Was soll der Mist!”

“Mein Name ist Ling.”
 

“Hey Knirps!”

Ed schreckte aus seinen Gedanken hoch und blickte ganz entgeistert zu dem Langhaarigen. “W… Was?”

Genervt verdrehte Kanda die Augen. Warum war er nur so gestraft? Er konnte sich wirklich nicht erinnern, wen er in seinem letzten Leben so auf den Geist gefallen war, dass er es jetzt ausbaden durfte. Bevor er noch auf die Idee kam, den Kopf gegen die Wand zu donnern, deutete er auf das Kongresszentrum der Armee.

Ed brauchte mehrere Sekunden, bis er den Sinn der Geste verstanden hatte. Umso schneller glitt sein Blick jedoch zu dem Mann am Tor. Dort stand King Bradley und daneben… “Verdammt! Was macht sie denn hier?”

Ihre Zielperson, der Generalfeldmarschall, war in Begleitung seiner Ehefrau. Und da diese unter Garantie ein Mensch war, konnten sie nicht einfach so angreifen. Während sich also das Ehepaar Staatschef fröhlich unterhielt und Edward verzweifelte Kreise lief, überlegte Kanda was man tun könnte.

“Wenn du nicht augenblicklich stehen bleibst, bist du toter als tot!”

Edward hielt mitten in der Bewegung an und sah zu seinem Kollegen. Erst Sekunden später senkte er auch sein Bein. “Aber…”

“Schnauze!”

Das half. Eds Blick wanderte wieder zu Bradley, der sich gerade in Bewegung setzte. Sein Gehirn arbeitete fieberhaft. Irgendwie musste man die Beiden doch trennen können. Und sie dabei nicht verlieren! Hektisch sah sich Ed um, nach nur ein paar Sekunden entdeckte er Kanda und sprintete hinterher.
 

Madam Bradley war eine glückliche Frau. Sie war mit einem atemberaubenden Mann verheiratet und hatte einen wundervollen Adoptivsohn.

Umso mehr erschrak sie, als sie grob angerempelt wurde und in die Arme ihres Mannes fiel.

“Ist alles in Ordnung, Schatz?” Er sah sehr besorgt aus, während er ihr wieder auf die Beine half.

Das brachte sie nur zum lächeln. “Ja. Alles in Ordnung.” Als sie ihren Rock glättete, bemerkte sie doch noch etwas: “Meine Handtasche!”

King Bradley war verwirrt. Eigentlich nahmen alle Menschen Reißaus, wenn er in der Nähe war. Ihn oder seine Begleitung zu beklauen hatte noch keiner gewagt. Das musste wohl ein Lebensmüder sein.

Jetzt merkte er auch sein Innerstes. Der Zorn, aus dem er gemacht worden war, loderte auf. Er wollte diesen Hund töten, der es gewagt hatte, ihn derart herauszufordern.

Äußerlich machte er gute Miene zum bösen Spiel und lächelte den Menschen neben sich an: “Mach dir keine Sorgen. Ich holte sie dir zurück. Warte nur kurz hier.” Und schon war er weg.

Ein paar Ecken später hatte er den Dieb eingeholt. “Bleib stehen und ich lass dich vielleicht am Leben.”

Der Junge nahm das so wörtlich, dass er schon längst wieder verschwunden war, als Bradley anhielt.

Das brachte den Generalfeldmarschall gewaltig zum Fluchen. Der Knirps hielt ihn doch tatsächlich zum Narren.

Es dauerte einige Minuten bis er ihn endlich in die Ecke getrieben hatte.

Gelassen schwang er sein Schwert hin und her und beobachtete er seine Beute

Ed war verflixt unwohl. Warum nur hatte er sich zu diesem Schwachsinn überreden lassen? Nein halt. Er selbst war ja auf die blöde Idee gekommen, Bradley als Taschendieb von seiner Frau wegzulocken.

Er selbst war zwar auch ein Homunkulus, aber irgendwie machte ihm Wrath gerade gewaltige Angst. Mehr noch als Izumi- Sensei, und das sollte schon was heißen.

Ängstlich blickte Ed sich um. War Kanda schon hier? Sollte er, denn Bradley kam langsam gefährlich nahe. “Ich könnte ein bisschen Hilfe gebrauchen.”

Wrath stoppte. War das etwa eine groß angelegte Verschwörung? Auf alle Seiten achtend, schlich er langsam näher.

Kanda könnte fluchen, mal wieder. Konnte sich der Knirps nicht einfach an den Plan halten? Mit einem verächtlichem “Weichei!” zog er sein frisch transmutiertes Katana aus der Scheide und jagte es quer durch Bradleys Körper.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Aako
2012-02-05T15:44:20+00:00 05.02.2012 16:44
Ed ist ein Homunkulus? Ich glaub ich hab was verpasst :O Echt interessantes Crossover, ich freu mich schon auf die Fortsetzung *__*
Antwort von:  adurna-skulblaka
25.01.2013 10:48
Künstlerische Freiheit. Oder die Tatsache, dass es sehr viele Bilder von Ed als Homunkulus gibt.


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