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My Obsession

Liebes Chaos zu fünft
von

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Alles wird gut

Mit wackligen Beinen tapste er die Treppen runter und taumelte in die Küche. Shin hatte großen Durst, nahm sich sein Glas und füllte sich Wasser rein. Mit großen Schlucken leerte er das Glas und füllte sich gleich wieder nach. Das zweite leerte er etwas langsamer. Dann wollte er wieder gehen. Stellte das Gefäß neben die Spüle und machte die ersten Schritte. Doch er spürte, wie seine Knie weich waren und musste sich am Kühlschrank abstützen, um sich um zu kippen. Shin schloss die Augen und stand einige Zeit so da, atmete tief durch.

Yu machte sich langsam Sorgen. Wo bliebt der Drummer so lange? Er stand auf und trat auf den Gang. Sein Blick schweifte recht und links in den Gang. Zuletzt die Treppe hinunter. Instinktiv ging er zur Küche. Und siehe da, da stand Shin. Dieser sah nicht gut aus. Schnell stützte er ihn. Ein gequälter Blick traf ihn. Dann rauschte etwas an ihm vorbei in die Küche.

Es war Shins Mutter, die anfing irgendetwas herum zu werkeln und, ohne die beiden auch nur eines Blickes zu würdigen, zu reden.

„Ach Shin. Du könntest vielleicht deinem Vater helfen draußen das Gartenhäuschen zu reparieren,

wenn du jetzt wieder da bist.“

Yu schnappte nach Luft. Sah sie denn nicht, dass Shin ganz und gar nicht in der Lage war irgendetwas zu arbeiten? Anscheinend nicht. Doch der erwiderte nichts. Krallte sich nur etwas fester in seine Schulter.

Yu könnte diese Mutter gerade Ohrfeigen.

„Er kann gerade nicht“, sagte er so normal er konnte, doch der wütende Unterton war nicht zu überhören. Zu Shin gewandt, fragte er leise: „Soll ich dich wieder hoch bringen?“ Ein Nicken seinerseits.

„Wieso sollte er das nicht können? Wenn er wieder Zuhause ist kann er auch helfen“, meinte die Mutter nur, wieder ohne sie anzusehen.

„So etwas nennt sich Mutter“, zischte Yu nur noch, hob Shin dann auf seine Arme und trug ihn hoch auf sein Zimmer. Vorsichtig legte er ihn auf das Bett, ließ sich seufzend neben ihm nieder.

„Tut mir Leid, wegen meiner Mutter“, flüsterte Shin leise. Er war ihm sehr unangenehm, dass Yu jetzt mitbekommen hatte, wie seine Familie war.

„Das muss es nicht“, vernahm er die sanfte Stimme des Gitarristen. „Du kannst ja nichts dafür, dass deine Mutter so ist.“

Der Drummer blickte ihn etwas traurig an.

„Danke“, hauchte er, versuchte leicht zu lächeln und legte die Hand auf die von Yu. Der lächelte freundlich zurück, nahm Shins Hand, drückte sie sachte und erwiderte leise: „Keine Ursache.“

Shin hatte leicht gelächelt. Vielleicht ging es ihm schon etwas besser.

Er setzte sich auf, seufzte leise und wandte den Blick von Yu. Schien etwas verlegen und schüchtern zu werden. Seine Hand zog er nicht zurück.

Der Gitarrist blickte ihn weiter lächelnd an, hob die andere Hand und strich ihm sachte über die Wange.

„Geht's dir etwas besser?“, fragte er leise.

Shin musste bei der Berührung schlucken, nickte dann aber kurz. Es freute Yu sichtlich. Er drückte seine Hand wieder sachte und strich ihm über den Rücken.
 

Er merkte, dass der andere eingeschlafen war und stand vorsichtig auf. Kiro strich Strify noch einmal sachte über die Wange, hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn und verließ dann das Krankenhaus wieder.

Der Bassist ging in die WG. Er wollte Romeo alles erzählen. Er musste es tun. Sonst würde der Keyboarder wieder ausrasten, weil niemand ihm etwas erzählte.

Zum Glück fand er Gesuchten gleich in der Küche.

„Hey Kleiner“, wurde er gut gelaunt begrüßt.

„Hallo“, erwiderte er aber nur niedergeschlagen.

„Was is denn los? Wo sind die andren eigentlich?“ Kiro setzte sich auf einen Stuhl.

„Strify is im Krankenhaus und Yu und Shin sind bei dessen Eltern“, antwortete er.

Romeo blickte ihn verständnislos an.

„Was is passiert?“, fragte er nach. „Ach, erzähl mir das auf dem Weg“, fügte er schnell hinzu und verließ die Küche in Richtung Wohnungstür.

„Wo willst du hin?“ Kiro war aufgesprungen und ging ihm nach.

„Zu Shin und Yu“, grinste Romeo nur.

„Warte!“, versuchte er den Keyboarder zurück zu halten. „Ich glaube ich sollte dir erst erzählen, was passiert ist, sonst machst du vielleicht alles nur noch schlimmer.“

Etwas verwirrt sah Romeo den Kleinen an.

„Okay, wenn du meinst.“ Er ging ins Wohnzimmer und setzte sich auf das Sofa. Blickte Kiro erwartungsvoll an. Der setzte sich neben ihn, und begann zu erzählen.

„Letztens nach den Proben seid ihr, Yu, Strify und du doch noch weg gegangen. Shin und ich wollten nich, weil wir einfach müde waren. Er wollt irgendwie nich allein schlafen. Und da haben wir ne Matratze in mein Zimmer dazu gelegt Und als ich dann einschlafen wollt, fragte er mich so, ob ich mit einem aus der Band was anfangen würde. Ich hab ihm versichert, dass das nie der Fall sein würde.“ Weiter erzählte er, wie er dann doch mit Strify zusammen gekommen war, Shin das raus gefunden hatte und den ganzen Rattenschwanz dazu. Geknickt ließ der Schultern und den Kopf hängen.

„Oh ha!“, kam es von Romeo, der sich kurz räusperte. „Nun ja. Ich kann Shin ja irgendwie schon verstehen. Aber trotzdem hat er etwas voreilig gehandelt.“

„Und jetzt ist es meine Schuld, wenn die Band kaputt geht“, fügte Kiro noch leise hinzu.

„Ach Quatsch! Es is Strifys Schuld. Er hätte ja nichts sagen müssen!“

Da sprang Kiro auf.

„Das stimmt nicht!“, rief er aufgebracht auf. „Wieso nehmt ihr die Schuld immer auf euch, wo ihr doch wisst, dass es meine Schuld ist. Hätte ich Shin nicht ein leeres Versprechen gegeben, wäre es nie dazu gekommen“, schrie er fast. „Aber ich schaff es nicht alleine, das zu regeln!“

Romeo seufzte.

„Ist ja gut. Ich helf dir, okay?“ Er zog den Kleinen wieder aufs Sofa und lächelte ihn zuversichtlich an.

Kiro ließ sich wieder aufs Sofa fallen. Wieder kullerten ihm Tränen die Wangen hinunter.

„Tränen bringen auch nichts“, kam es von Romeo, der ihm die Tränen aus der Gesicht wischte. „Außerdem steht das dir nicht.“

Der Bassist schluckte, atmete ein paar mal tief durch und wischte sich dann über die Augen.

„Ich weiß nicht wo ich anfangen soll“, gab er leise zu.

„Soll ich zu Shin und Yu gehen?“, fragte Romeo. Er konnte vielleicht etwas bewirken.

„Wäre vielleicht nicht schlecht“, antwortete Kiro nickend. „Ich komm mit, warte aber dann draußen.“ Dann stand er auf.

Romeo ging ihm nach zur Tür.

„Okay.“

Sie gingen hinaus zur U-Bahn und stiegen in die nächste, die sie zum Elternhaus von Shin bringen würde.

Kiro schwieg die ganze Fahrt lang. Romeo blickte ihn nur mitfühlend an. Es war bestimmt kein schönes Gefühl, das der gerade hatte.

Nach wenigen Minuten waren sie da.

„Dort vorne. Das ist das Haus. Ich warte hier“, sagte Kiro leise.

„Alles klar.“ Romeo lächelte ihn noch mal zuversichtlich an und ging auf das größere Haus zu. Er klingelte.

Kiro blickte ihm nach. Beobachtete, wie die Tür geöffnet wurde, Romeo kurz mit der Mutter von Shin sprach und der dann im Haus verschwand.
 

Shin hörte das Klingeln der Haustür. Bestimmt nur die Post, oder jemand für seine Eltern. Er zuckte zusammen, als die Stimme seiner Mutter durchs ganze Haus tönte: „Shin! Besuch für euch!“ erschrocken blickte er Yu an, der mit den Schultern zuckte und ihn etwas bedauernd ansah.

Kurz darauf klopfte es an der Tür.

„Darf ich rein kommen?“, ertönte Romeos Stimme. Shin zuckte wieder zusammen. Jemand hatte dem Keyboarder bestimmt alles erzählt. Er senkte den Blick und schwieg.

„Ja“, antwortete Yu und blickte zur Tür, die sich öffnete und ein freundlich lächelnder Romeo eintrat. Hinter sich schloss er die Tür wieder.

„Wie geht es euch so?“, fragte er. Wusste nicht, wie er sonst ein Gespräch hätte anfangen sollen.

Shin schwieg weiter. Yu warf ihm nur einen kurzen Blick zu. Wusste, dass es dem Jüngeren schon etwas besser ging, aber gut schien es ihm nicht zu gehen.

„Den Umständen entsprechend“, sagte Yu und sah Romeo etwas traurig an. „Dir wurde bestimmt so einiges erzählt.“

Romeo nickte.

„Ja. Kiro hat mir alles erzählt.“ Mitfühlend sah er Shin an und legte ihm die Hand auf die Schulter. Doch der schwieg nur weiter.

„Und jetzt?“, warf Yu leise in den Raum und blickte beide an.

„Wollt ihr vielleicht mit zu Strify kommen?“, fragte Romeo dann vorsichtig und sah von einem zum andren. „Kiro will nicht, dass die Band zerbricht. Ich ebenso nicht. Und ich glaube Strify auch nicht.“

Shin sah verzweifelt zu Yu auf und schluckte schwer. Dann senkte er den Blick wieder.

„Ich weiß nicht ob ich das kann“, sagte er dann leise und blickte bedrückt zu Boden. Der Gitarrist blickte ihn traurig an und nahm ihn dann einfach in den Arm.

„Vielleicht solltet ihr einfach noch mal drüber reden. Reden hilft sehr oft, Shin“, schlug er leise vor.

„Ich bin voll und ganz Yus Meinung. Und wir werden euch auf keinen Fall alleine lassen“, sagte Romeo lieb.

Vielleicht sollte er es ja wirklich mal versuchen. Shin lehnte sich an Yu und schluckte. Dachte noch kurz darüber nach und nickte dann.

„Okay“, kam es ganz leise von ihm. Yu ließ ihn los, lächelte zuversichtlich und stand auf.

„Wir schaffen das. - Let's go!“

„Genau.- Ach, ähm, Kiro steht unten und wartet. Ich wollte ihn nich allein in der WG lassen“, fügte Romeo noch leise hinzu. Wollte Shin schon mal vor warnen, damit dieser nicht gleich vor Schock wieder weg war. Doch der Drummer nickte nur kurz, stand auf und nahm seine Tasche. Dann ging er vor den adren die Treppen hinunter zur Tür. Yu und Romeo ihm nach. Die beiden waren sehr zuversichtlich, dass sie die ganze Sache doch noch klären konnten.
 

Kiro starrte Löcher in die Luft und wartete. Er wurde immer nervöser. Was wenn Romeo es doch nicht schaffte, Yu und Shin da raus zu bekommen?

Er merkte nicht, wie die drei aus dem Haus auf ihn zu kamen. Kaute nur weiter nervös auf der Unterlippe herum.

Als Shin den kleinen Bassist erblickte, musste er schwer schlucken. Dann holte er tief Luft, richtete den Blick zu Boden und ging Yu und Romeo hinterher. Er war jetzt schon sehr nervös. Ob er durch hielt?

„Kiro?“, ertönte dann die freundliche Stimme von Romeo. „Wir sind da. Wir können gehen“, meinte der leise.

Der Bassist zuckte zusammen und blickte auf die Drei. Sein Blick blieb an Shin hängen, der ihn nicht ansah. Er schluckte. Nickte dann und ging vor zum Bahnsteig. Die anderen ihm hinterher.

Yu lief neben ihm und sagte leise: „Hey Kleiner. Tut mir Leid, dass ich vorhin so ungemütlich war.“

Kiro blickte auf, lächelte dann aber sanft.

„Schon okay“, erwiderte er dann leise. Hatte ja genug Zeit gehabt nach zu denken.

„Wir schaffen das“, flüsterte Romeo Shin leise zu und bot ihm den Arm an, hatte bemerkt, dass der Jüngere doch noch nicht so ganz sicher auf den Beinen war. Dankend hielt dieser sich an ihm fest und schenkte ihm einen unsicheren Blick

Yu grinste den Kleinen an und legte ihm den Arm um die Schultern. „Dann is ja gut.“

Gemeinsam stiegen sie in die U-Bahn. Sie setzten sich.

Shin war froh zu sitzen. Er schloss die Augen und lehnte sich leicht an Yu, der neben ihm saß. Vorsichtig legte dieser den Arm um seine Schultern und drückte ihn sanft an sich. Er schien wieder zu kämpfen. Sachte nahm er Shin die Tasche aus de Hand. Er musste sie nicht tragen. Der Drummer legte den Kopf auf seine Schulter und seufzte leise. Yu lehnte seinen Kopf gegen den von Shin und lächelte sanft. Es würde alles wieder gut werden. Das hoffte er zumindest.

Romeo blickte alle drei an. Er war froh, dass Shin es noch mal versuchen wollte. Er wollte nicht, dass jemand aus der Band ging. Es war schon genug, dass Strify im Krankenhaus lag.

Er setzte sich dann neben Kiro und lächelte ihn zuversichtlich an. Nahm seine Hand und drückte sie sanft. //Wir schaffen das!// Dachte er.

Shin kuschelte sich leicht an Yu. Er war froh, dass der Gitarrist da war. Yu strich ihm über den Rücken und hauchte ihm unbemerkt einen Kuss auf die Stirn.

Dann mussten sie aussteigen. Kiro ging ihnen voraus zum Krankenhaus. Er wusste, dass es jetzt ernst wurde und er sich gut überlegen musste, was er sagte. Hoffte, dass Strify wach war.

Die anderen gingen ihm nach. Shin wunderte sich, dass sie am Krankenhaus waren, doch er fragte nicht. Vielleicht war Strify etwas passiert?

Kiro stand vor dem Zimmer, in dem Strify lag.

„Wartet kurz“, wies er die anderen an, holte dann tief Luft und ging rein. Er sah Strify an, der wach war und grüßte leise: „Hey!“

Draußen setzte Shin sich auf einen Stuhl, der im Gang stand. Er zitterte wieder leicht. Yu legte ihm die Hand auf die Schulter und hauchte: „Wir schaffen das schon!“



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