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Ray Ban

FF zur Buchreihe S.T.A.L.K.E.R.
von

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Kapitel 7

Ort: Die Zone

Gebiet: AKW

Kontrolliert von: Monolith
 

Agent Wronski befand sich gerade nach beendeter Schicht auf dem Weg in sein Quartier, als sein PDA anfing zu blinken. ‚Kommen Sie unverzüglich zum Kontrollraum.’ lautete die Nachricht. Er fragte sich innerlich, weshalb in letzter Zeit so oft nach ihm verlangt wurde. War Charon nicht Leuvkov’s rechte Hand? Ach ja, dieser hielt sich momentan im Monolith Hauptquartier in Pripyat auf und hatte alle Hände voll zu tun. ‚Die Auserwählten und Wissenschaftler finden’ lautete sein Auftrag. Monolith hielt die Fäden inzwischen sogar ausserhalb der Zone in der Hand. Viele wichtige Persönlichkeiten aus Politik und Militär befanden sich unter der Kontrolle ihres allmächtigen Monolithen. Deshalb konnten sie unter ihrem Deckmantel jegliche Entführungen und Auftragsmorde durchführen, ohne dass jemals etwas ans Tageslicht kam. Wronski war froh, dass er den Weg der Erleuchteten betreten hatte und der Monolith ihm Kraft und Glauben schenkte. Ihm war es egal, dass sich die hiesigen Wissenschaftler im AKW für was Besseres hielten. In seinen Augen waren sie ungläubige wilde Tiere, die des Monolithen Gnade unwürdig waren. Irgendwann würde er sie alle für ihre Verachtung strafen. Solange mussten sich die Gläubigen im Hintergrund halten und jeden Auftrag zur vollsten Zufriedenheit ausführen. So lauteten die Worte des Monolithen, die durch ihren Anführer Leuvkov verkündet wurden. Wronski lächelte ein wenig. Die Zeit würde bald kommen. Sehr bald.
 

Dobrynin wurde etwas ungeduldig. Sein bester Agent liess sich einfach zuviel Zeit, den jungen Rothe herzuschaffen. Charon konnte er schlecht abziehen, da seine Agenten mit anderen Entführungen beschäftigt waren und durch die ständigen Kontaktabbrüche zum Kollektiv so wie so schon unruhig wurden. Irgendwas war im Busch. Soviel stand schon mal fest. Solange das Kollektiv nur auf halber Kraft fuhr, entglitt ihm langsam aber sicher die Kontrolle über die Zone und die Monolith Agenten. Deshalb musste er jetzt Kim Raika unbedingt in den Verbund integrieren, obwohl sie noch nicht dafür bereit war. Das Kollektiv würde schon dafür sorgen, dass sie ihre Aufmüpfigkeit verlor und sich dem Willen der allmächtigen Noosphäre fügte. Seine Gedanken kreisten erneut zu dem letzten Individuum, dass er für die vollständige Kontrolle über die Noosphäre benötigte. Leuvkov muss seine Kreise nun enger ziehen und ihn so schnell wie möglich ins AKW schaffen. Da das Kollektiv immer mehr bröckelte und die telepathischen Verbindungen zu den Agenten immer öfter unterbrochen wurden, mussten die letzten Instruktionen an ihn durch Boten überbracht werden. PDA’s konnten abgehört oder gehackt werden. Selbst wenn er die Nachrichten löschen würde, gäbe es immer noch Wege und Mittel bei Verdacht sämtliche Informationen auf dem Minicomputer wieder herzustellen. Verdammte menschliche Technik. Die Boten zu schicken war ein gefährliches Unterfangen, da in letzter Zeit immer mehr Banditen und Söldner die Wege belagerten und auf alles ballerten, was ihre Wege kreuzte. Und das schwächelnde Kollektiv konnte sich nicht vollständig darauf konzentrieren, die Boten sicher durch die Zone zu dirigieren. Sie konnten sie nur für einige Instruktionen kurz durch die den Agenten eingepflanzten Symbionten posthypnotisch konditionieren. Aber sonst war jede Einheit auf sich selbst gestellt.
 

Dobrynin wollte gerade durch die Glastür in den Raum mit den Tanks gehen, als es an der gegenüberliegenden Tür piepte. Ah, sein Agent war hier. „Herein.“ Wortlos trat der hoch gewachsene blonde Agent ein und nickte dem Professor zu. „Sie wünschen mich zu sprechen?“ Dobrynin setzte sich in einen alten Ledersessel, der hinter einem antiken Schreibtisch stand. „Sehr wohl, Agent Wronski. Bitte berichten Sie, wie es um die Auserwählte steht. Sie müssen verzeihen, dass ich sie direkt hierher in den Kontrollraum gebeten habe, aber es gibt in letzter Zeit zu viele undichte Stellen, die ihre Ohren zur falschen Zeit am falschen Ort haben.“ Er stütze seine Ellenbogen auf den Schreibtisch und legte sein Kinn auf die Handrücken während er Wronski abwartend ansah. Dieser stand in gewohnter militärischer Haltung aufrecht und mit den Armen im Rücken verschränkt vor ihm. SAS Drill vom Feinsten. „Die Auserwählte fängt inzwischen an, Nahrung aufzunehmen und verhält sich uns Agenten gegenüber nicht mehr feindselig. Sie glaubt, dass wir sie vor den Zugriffen Kochow’s schützen.“
 

Ein hinterhältiges Glitzern leuchtete in Dobrynin’s Augen auf. „Soso. Also ist der Wurm doch noch für was gut. Aber behalten Sie es für sich, Agent. Wir werden morgen um 0900 einen erneuten Anlauf starten und die Auserwählte in das Kollektiv integrieren. Sobald dieses Unterfangen von Erfolg gekürt wird, entledigen Sie sich Kochow’s. Zwei Agenten haben bereits in Moskau einen Wissenschaftler ausfindig machen können, der auf dem Gebiet der Biochemie eine wahre Koryphäe ist. Er befindet sich bereits auf dem Weg hierher.“ Wronski nickte, wartete aber ab, ob der Professor nicht doch noch was zu sagen hatte. „Passen Sie heute Nacht gut auf Kim Raika auf. Der Monolith hat die Befürchtung, dass heute Nacht irgendwas passieren wird. Wir müssen ihm so schnell wie möglich die Auserwählten opfern, damit er wieder in seinem alten Glanz erstrahlen kann. Das ist sein Wille und wir werden ihm dienen.“ Dobrynin legte seinen Kopf schief und kniff die Augen zusammen. Es missfiel ihm zutiefst, dass er sich als Jünger seiner eigenen Erfindung ausgeben musste, aber er hatte bereits eine Vorahnung, dass die Monolith Stalker allmählich anfingen, ihr eigenes Hirn zu benutzen und eine eigene Ideologie vom Monolithen erschufen und immer mehr anfingen, die Wissenschaftler verachteten. Immer wieder kam es zu Befehlsverweigerungen. Es missfiel ihm zutiefst, dass ihm die Kontrolle langsam aber sicher entglitt, aber wenn er es so drehen konnte, dass der Monolith kränklich erschien und dringend Hilfe brauchte, konnte er die Agenten wenigstens noch ein Stück weit unter Kontrolle halten. „Das wars. Sie können gehen, Agent Wronski.“ Der Stalker nickte und wandte sich ab, um zur Tür zu gehen.
 

Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, vergrub Dobrynin sein Gesicht in seine Hände und seufzte tief. Weshalb liess sich Leuvkov so viel Zeit? Hätte er nicht vielleicht doch Charon schicken sollen? Leuvkov war dafür bekannt, dass er gerne spielte, aber dennoch führte jede Mission mit unglaublicher Präzision aus. An ihm konnte es nicht liegen. Doch Dobrynin befand es für besser, sich mit dem Anführer der Monolithen in Verbindung zu setzen.
 

Wer die Herrschaft wollte, musste mit Hindernissen rechnen. Aber die Zeit lief ihm einfach zu schnell davon.
 

Und dass die Erde auf einmal anfing zu beben, bestätigte seine Befürchtungen nur noch.



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