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The Legend Of Zelda - Wenn ein Stern verglüht

von

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TEIL 3 - Kapitel 2

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Vorsichtig und immer wieder um sich blickend bahnte Link sich im Licht der Lampe seinen Weg. Überall konnten seine Feinde lauern, wobei der Hylianer hoffte, dass sein Double auch weiterhin noch friedlich schlief und seine Ankunft nicht vorzeitig bemerken würde.

Nach einigen weiteren Metern öffnete sich rechts ein tiefer Abgrund. Dieser war ein weiterer Grund zur Vorsicht, denn es war gut und gerne möglich, dass aus einer Seitengasse ein Angriff erfolgen konnte, der den Jungen in den Abgrund befördern würde. Link hielt seine Lampe über die Schlucht, aber er konnte nicht bis auf den Grund sehen.

Noch aufmerksamer als zuvor bewegte er sich Schritt für Schritt vorwärts. Dabei kickte er einen kleinen Stein beiseite, der mit klackernden Geräuschen in die Schlucht fiel. Wie gebannt horchte Link und als er erkannte, wie tief das Loch war, wusste er, dass er einen Sturz dort hinunter niemals überleben würde.

Angespannt den Schwertgriff umklammernd setzte er seinen Weg fort. Plötzlich hörte er aus einem Seitengang Geräusche. Sehr leise bog er in den Gang ein. Und nach wenigen Schritten blieb er schockiert stehen. Im Schein der Lampe sah er sich selbst. Es gab keinen Zweifel: der hellblonde Junge, der sitzend an der Wand lehnte und leise vor sich hin schnarchte, sah haargenau so aus wie er. Die weißen Ärmel des Shirts lugten unter der grünen kurzärmeligen Tunika hervor. Die Beine, die in einer weißen eng anliegenden Hose steckten und in braunen Stiefeln endeten, waren ausgestreckt und lagen als Hindernis im Weg. Die Mütze war verrutscht und hing dem schlafenden Jungen halb im Gesicht. Neben ihm lag ein Schwert, um das sich Link zuerst kümmerte. Nachdem er eine ganze Weile verwundert den Kopf geschüttelt hatte, griff er nach der Waffe und schleuderte sie in hohem Bogen über die Kante der Schlucht. Es klirrte hell und laut, als das Schwert wieder und wieder von Felsen abprallte und sich seinen Weg in die Tiefe bahnte.

Der Doppelgänger schlief seelenruhig weiter. Je länger Link ihn betrachtete, umso stärker dachte er an all die Taten, die dieser Junge in seinem Namen begangen hatte und umso wütender wurde er. Er stellte seine Lampe auf den Boden.

„Hey“, rief er und trat gegen die Stiefel des schlafenden Teenagers. Dieser grunzte leise und drehte sich ein wenig.

„Hey, aufwachen“, rief Link laut und bearbeitete unaufhörlich die Stiefel mit seinen eigenen. Das wirkte. Der Junge wachte keuchend auf und blickte sich wie gehetzt um, um sich zu orientieren. Als er Link wahrnahm, weiteten sich seine Augen entsetzt und er griff neben sich. Wild tasteten seine Hände nach dem Schwert und in diesem Augenblick erkannte Link, dass der Junge furchtbare Angst hatte.

Sein Doppelgänger hatte mittlerweile erkannt, dass seine Waffe nicht zur Verfügung stand, daher sprang er auf und ballte seine Fäuste. Link wartete nur darauf, dass der Junge zuschlagen würde, damit er einen Grund hatte, ihn windelweich zu prügeln. Und sein Double tat ihm den Gefallen, sprang vor und landete einen Treffer auf Links Schwertarm. Der Schlag war nicht sehr stark, was Link jedoch nicht davon abhielt, mit erhobenem Schwert auf den Jungen zuzustürmen und ihn gegen die Wand zu drücken. Der Plagiator hielt schützend die Arme vor sein Gesicht und Link ballte die freie Hand zur Faust und boxte seinem Gegenüber mit aller Kraft in den Bauch. Die Hände auf den Leib gepresst, fiel der Junge auf die Knie und wimmerte vor Schmerzen.

Link steckte sein Schwert weg, packte mit beiden Händen die Tunika seines Ebenbildes und riss ihn in die Höhe.

„So, du Jammergestalt“, fauchte er. „Und jetzt kannst du dich von deiner Karriere als Einbrecher verabschieden.“

Link stieß seinen Gegner mit dem Rücken gegen die Wand. Der Junge schrie auf und sackte zusammen. Der Hylianer ließ ihn vorsichtig zu Boden gleiten, presste sein Knie auf dessen Rücken, bog ihm die Arme nach hinten und fesselte ihn. Dann rollte er ihn auf den Rücken und lehnte ihn gegen die Wand.

„Wer bist du?“, wollte der Hylianer wissen.

Der Plagiator zitterte am ganzen Körper. „L … Link“, stammelte er, doch diese Antwort stachelte Links Wut noch mehr an. Er schlug seinem Gegner ins Gesicht, dass der Kopf zur Seite flog. Dann riss er das Schwert heraus, setzte die Spitze an die Brust des Jungen und drückte leicht zu.

„Falsche Antwort“, zischte er. „Derjenige, der du vorgibst zu sein, steht gerade vor dir. Und er ist verflucht sauer, wie du dir sicher denken kannst. Also pass ab jetzt besser auf deine Worte auf.“

Der gefesselte Link schluckte. Schweiß brach ihm aus.

„Also, nach deinem Einbruch in Kakariko und dem Überfall auf der Lon-Lon-Farm, wie viele Leute hast du noch überfallen, ausgeraubt oder bist bei ihnen eingebrochen?“

Mit Angst in den Augen blickte der falsche Link den echten an und brachte keinen Ton heraus.

„Rede“, schrie Link ihn an und schlitzte mit der Schwertspitze seine Tunika auf.

„Noch … noch fünf“, gab der Junge zu.

„Und alle in dieser Maskerade.“ Es war keine Frage, sondern eine Feststellung, daher wartete Link auch gar nicht die Antwort seines Doppelgängers ab.

„Warum?“, wollte er stattdessen wissen. „Ich kenne dich nicht. Ich habe dich nie gesehen. Warum willst du mir schaden und tust alles, um mich in Misskredit zu bringen?“

Der Junge blickte zu Boden und schwieg.

Link sprang auf ihn zu, riss ihm die Mütze vom Kopf, krallte die Finger in sein Haar und zog seinen Kopf zur Seite. Scharf zog der Gefesselte die Luft ein und schrie erstickt auf.

„Warum?“, rief Link. „Was hast du davon?“

„Es … es war nicht meine Idee. Ich habe es für einen Teil der Rubine getan, die ich gestohlen habe“, heulte der Plagiator.

„Wessen Idee war es?“, fragte Link laut. „Etwa die von deinem bulligen Freund?“

Der Junge schüttelte den Kopf. „Er hat mich nur auf Diebestouren begleitet, bei denen die Überfallenen Schwierigkeiten hätten machen können.“

Link packte seinen Feind vorne an der Tunika und schüttelte ihn heftig.

„Ich habe dich gefragt, wessen Idee diese ganze Aktion war“, schrie er außer sich vor Wut.

„Midos“, antwortete der Junge unter Tränen.

Diese Antwort hatte Link nicht erwartet. Vollkommen fassungslos ließ er von dem Jungen ab, taumelte zwei Schritte nach hinten und starrte seinen Gefangenen ungläubig an.

„Midos?“, hauchte er überrascht. „Meinst du den Kokiri?“

Der Doppelgänger nickte.

Link konnte es nicht begreifen. Aber es ergab alles Sinn. Vor gut einem Ahno war Mido von den Kokiri verstoßen worden. Ganz offen hatte er es damals gezeigt, dass er Link für denjenigen hielt, der an seiner Bestrafung die Schuld trug. Offenbar hatte Mido ihm all die Zeit nie verziehen. Bestimmt war sein Hass auf den Hylianer noch gewachsen. Und um sich zu rächen hatte er diesen Plan entwickelt, um Link zu schaden.

„Woher kennst du Mido?“, wollte der Hylianer wissen, nachdem er sich von seinem Schock erholt hatte.

„Er … er hat mich vor einer Zykle angesprochen und mich gefragt, ob ich daran interessiert bin, Rubine zu verdienen. Und dann hat er gesagt, dass ich nur in ein Haus in Kakariko einbrechen sollte. Ich sollte mich nach Rubinen und anderen Wertgegenständen umsehen. Es wäre überhaupt kein Risiko dabei, da es nachts passieren sollte und der Bewohner sowieso tief schlafen würde. Aber dann wurde er doch wach und ich geriet in Panik, als er mich überraschte und schlug ihn nieder.“

„Wer hat dir dieses Outfit verpasst?“

„Das war Mido. Er hat mir die passenden Sachen besorgt, so dass ich so aussehe wie du. Er meinte, dass auf mich nicht der geringste Verdacht fallen würde.“

„Und dieser Muskelprotz? Wo hat Mido den aufgegabelt?“

„Keine Ahnung“, zuckte der falsche Link mit den Schultern. „Der war schon bei ihm, als er mich ansprach.“

„Und ihr hattet noch weitere Einbrüche geplant, oder?“

Der Doppelgänger blickte zu Boden und sagte dann leise: „Nicht direkt.“

„Nicht direkt? Was heißt das?“

Der gefesselte Junge biss sich auf die Lippen und gab keine Antwort. Link verpasste ihm zwei kräftige Ohrfeigen.

„Was habt ihr vor?“, fragte er aggressiv.

„Prinzessin Zelda macht morgen einen Ausflug.“

Link stockte der Atem. „Ihr wollt Zelda überfallen?“

Als sein Gegenüber keine Antwort gab, richtete Link sich auf, blickte seinem Gefangenen direkt in die Augen und sagte: „Weißt du, was dich jetzt erwartet? Ich werde dich mitnehmen. Du wirst allen das erzählen, was du mir gerade erzählt hast. Und als kleine Überraschung für dich werden wir uns direkt nach Kakariko begeben und von dort nach Hyrule.“

Mit Genugtuung sah Link, wie der gefesselte Junge blass wurde.

„Nach … Kakariko?“, stammelte er.

„Ganz genau. Hast du Angst? Dazu solltest du auch allen Grund haben. Habt ihr Pferde?“

Der Junge nickte. „Sie stehen am hinteren Ausgang der Höhle.“

„Sehr schön“, stellte Link fest. „Dann werden wir jetzt hier auf Mido und den Kraftprotz warten. Die werden ja bestimmt bald auftauchen, wenn ihr in ein paar Stunden …“

Eine Bombe aus feuriger Farbenpracht explodierte in Links Kopf. Dass er auf dem Boden aufschlug, merkte er bereits nicht mehr.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  AyshaMaySezaki
2010-04-30T18:59:11+00:00 30.04.2010 20:59
o.O
Der arme link, aber sein doppelgänger kann mir in dem moment auch leid tun. auch wenn ich link verstehe.
aber das mido so etwas tun würde... das ist echt die höhe. aber wer ist der dritte böse typ da? und was hat er noch für eine bedeutung?
ich muss endlich aml zeit finden weiter zu lesen *grumml* leider habe ich jetzt erst mal keine zeit mehr.
aber ich werde schnell weiter lesen ^^

haste wieder super gemacht das kapitel ^^ es hat mich neugierig auf mehr gemacht ^^


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