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The Legend Of Zelda - Wenn ein Stern verglüht

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TEIL 1 - Kapitel 4

4
 

Müde wischte sich Blaru mit dem Ärmel seines Hemdes über die Augen. Soeben hatte er mit Basil den letzten Ballen Heu in die Scheune geschafft. Es war eine äußerst anstrengende Arbeit gewesen, mit der sie den gesamten Nachmittag beschäftigt gewesen waren. Nun reichte der Vorrat wieder für eine Weile.

Die Arbeit auf der Lon-Lon-Farm riss einfach nicht ab. Immer gab es irgend etwas zu tun. Sobald morgens die Tiere versorgt waren standen die Pflege der Gemüsebeete, Arbeiten an den verschiedenen Gebäuden, Einkäufe in Hyrule, das Sauberhalten der Ställe und etliches andere an. Doch während der Arbeit gab es auch erfreuliche Momente. Beispielsweise bemühte sich Blaru jeden Morgen darum, derjenige zu sein, der im Hühnerstall die Eier einsammelte. Denn Lissi, eines der Hühner, hatte einen Narren an Blaru gefressen. Immer, wenn der zwanzig Ahno junge Mann den Stall betrat, lief es freudig gackernd auf ihn zu und gab erst Ruhe, wenn er ihr mindestens fünf Minuten die Federn gekrault hatte. Die anderen Hühner hielten sich in der Zeit möglichst weit von Lissi entfernt, als wollten sie mit ihrer eigenartigen Artgenossin nichts zu tun haben.

Blaru fuhr sich mit der Hand durch die dunkelblonden Haare.

„Das war es“, sagte er zu Basil.

„Ich bin immer richtig froh, wenn wir diese Schufterei hinter uns haben. Das Heu unterzubringen ist die Arbeit, die ich hier am meisten hasse“, keuchte der Arbeiter.

„Jetzt haben wir ja erst einmal für eine Weile Ruhe. Im nächsten Wechsler dürfen wir das nächste Mal ran.“

Blaru und Basil verließen die Scheune. Draußen war es mittlerweile dunkel geworden. Der jüngere der beiden Männer legte die Kette vor die Tür.

„Kommst du noch mit rein?“

„Nein, heute nicht“, sagte Basil müde. „Ich gehe jetzt nach Hause und schlafe ausgiebig. Morgen früh bin ich wieder hier.“

Blaru nickte. Basil wohnte nicht auf der Farm, sondern hatte ein eigenes kleines Haus, das eine Viertelstunde entfernt war. Blaru selbst lebte mit seiner Freundin Malon im Haupthaus. Seit Malons Vater vor vier Ahno gestorben war, bewirtschafteten er, Malon und Basil die Farm alleine. Malon und er hatten sich erst zwei Zyklen lang gekannt, bevor das schreckliche Unglück geschehen war. Malons Vater war vom Dach des Kuhstalls gestürzt, als er gerade ein Leck im Dach reparierte, und hatte sich das Genick gebrochen. Für Blaru war es keine Frage gewesen, dass er seiner Freundin zur Seite stand. Malon hatte das schlimmste zwar überstanden, aber sie dachte immer noch oft an ihren Vater. In diesen Momenten war sie in sich gekehrt und stand meist am Fenster. Blaru ließ ihr die Zeit, die sie brauchte und dafür war sie ihm sehr dankbar. Die beiden jungen Menschen liebten sich sehr und oft schon hatten sie davon gesprochen, wie schön es wäre, wenn sie als Ehepaar zusammen leben würden. Aber eine Heirat ließ die Arbeit einfach nicht zu. Es fehlte die Zeit.

Beide redeten sich ein, dass sie vielleicht eines Tages, wenn der Ertrag größer wurde, eine Aushilfskraft anstellen konnten, so dass sie dadurch ein wenig Luft zum Heiraten hätten. Aber insgeheim wussten sie, dass diese Vorstellung nur eine schöne Utopie war.

Blaru verabschiedete sich von Basil, der zu seinem Haus trottete. Dann schaute er noch einmal bei den Kühen nach dem Rechten und wusch sich anschließend an der kleinen Pumpe, die vor dem Haupthaus stand, das Gesicht. Im Haus selbst brannte Licht und Blaru entdeckte durch das Fenster drei Personen. Offenbar hatten sie Besuch bekommen, von deren Ankunft er absolut nichts mitbekommen hatte. Das war aber auch nicht verwunderlich, hatte er sich doch zusammen mit Basil seit dem Mittag die meiste Zeit in der Scheune aufgehalten.

Blaru stieg die drei Stufen, die zum Haus führten, hinauf und öffnete die Tür. Er freute sich schon auf das Abendessen, bedauerte es jedoch, dass er es nicht alleine mit Malon einnehmen konnte. Sie waren gastfreundlich und würden ihrem Besuch selbstverständlich anbieten, mit ihnen die Mahlzeit zu teilen.

Als er in die Wohnung trat, blickten ihn Malon und die beiden Besucher an, von denen er zumindest einen kannte.

„Link“, sagte er freudig überrascht. „Das ist aber schön, dass du mal wieder vorbei schaust.“

Er blickte seine Freundin an und sagte: „Das Heu ist verstaut.“ Dann fiel sein Blick auf den anderen Besucher. Es war ein muskulöser Bursche von ungefähr dreißig Ahno, der ziemlich groß war, weiße Haare hatte und eine Lederrüstung trug. Sein Gesicht wies ein paar Furchen auf, die ihm ein grimmiges Aussehen verschafften.

„Wen hast du denn da mitgebracht? Bleibt ihr zum Essen?“, wollte Blaru wissen.

„Nein“, antwortete der bullige Kerl. „Wir wollten gerade gehen. Wir haben unsere Arbeit hier erledigt.“ Mit diesen Worten schüttelte er einen Sack, aus dem Geklimper zu hören war.

Jetzt erst meldeten sich Blarus Alarmglocken und er registrierte endlich die Merkwürdigkeiten, die er bis jetzt übersehen hatte. Seine Freundin mit den langen roten Haaren stand steif und mit ängstlichem Gesichtsausdruck da und hielt sich am Schrank fest. Die Suppe, die auf dem Ofen stand, kochte blubbernd über, doch niemand nahm Notiz davon. Zudem war es außergewöhnlich still gewesen, als Blaru das Haus betreten hatte. Malon und ihre Besucher hatten sich nicht unterhalten oder gelacht. Es hatte den Anschein, als wenn die junge Frau nicht froh über den unerwarteten Besuch war. Und auch Link hatte keinerlei Regung gezeigt, als Blaru die Wohnung betreten hatte. Sonst war der Hylianer immer freundlich gewesen und froh auf Blaru zugegangen, denn die beiden jungen Männer konnten sich gut leiden.

„Was geht hier vor?“, fragte Blaru vorsichtig.

„Gar nichts. Ich sagte doch, wir wollten gerade gehen.“ Der weißhaarige Mann machte einen Schritt in Richtung Tür, doch Blaru stellte sich ihm in den Weg.

„Willst du Ärger, Kleiner?“

Der grimmig aussehende Kerl packte Blaru vorne am Hemd.

„Nein, lass ihn in Ruhe“, rief Malon und wollte ihrem Freund zu Hilfe kommen, doch der Junge in der grünen Kleidung stellte sich rasch vor sie und stieß sie brutal an den Schultern zurück. Das Mädchen taumelte rückwärts, stieß mit dem Kopf hart gegen einen Hängeschrank und fiel bäuchlings auf den Boden.

„Malon!“

Mit entsetztem Blick riss sich Blaru los, lief zu seiner Freundin und kniete sich neben sie. Er drehte sie auf den Rücken und nahm sie in die Arme. Die Augen des Mädchens waren geschlossen. Verzweifelt strich Blaru ihr übers Haar. Er hatte keinen Blick mehr für etwas anderes, die Sorge um sie füllte alles in ihm aus. So bekam er auch nicht mit, wie der blonde Junge sein Schwert aus der Scheide zog und den Knauf auf seinen Kopf schlug. Stumm sackte Blaru neben Malon zu Boden.

„Gut gemacht“, lobte sein Begleiter ihn. „Und jetzt sehen wir zu, dass wir hier verschwinden.“

Hastig öffneten sie die Tür und liefen zur Rückseite des Hauses, wo zwei Pferde auf sie warteten. Nachdem der Sack festgebunden war, stiegen die beiden Personen auf und ritten los.

„Glaubst du, sie lebt noch?“, fragte der Junge mit der grünen Mütze.

„Wen interessiert das? Aber wenn sie tot ist, kommt uns das sehr gelegen“, bekam er zur Antwort.

Dann verschluckte die Nacht die beiden Reiter.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  David_Turman
2009-10-14T13:25:40+00:00 14.10.2009 15:25
Danke für deinen Kommentar, Tsukiko!

Vielleicht kann ich deine Verwirrung etwas entwirren. :-)
Stimmt, eigentlich ist Link im Wald. Aber den kann man ja auch verlassen.

Falls du aber auf das zweite und dritte Kapitel anspielst, in dem er im Wald ist - das ist etwas anderes. Über diesen Kapiteln steht das Wort "Retrospektive". Das wird dir noch oft in diesem ersten Teil des Romans begegnen.
Es bedeutet nichts anderes, als dass die Kapitel mit Mido und den anderen Kokiri in der weiteren Vergangenheit spielen. Es ist schon mindestens ein Jahr her, dass die Kapitel mit den Kokiri passiert sind. Im ersten Teil wechseln sich immer die Retrospektivenkapitel und die Kapitel, die jetzt spielen, ab.

Warum Link jetzt so böse ist, kann ich dir auch nicht sagen. Da musst du am Ball bleiben. Aber du wirst vom Verlauf der Story nicht enttäuscht sein, das kann ich dir versprechen. Zumal ich auch erst die Hälfte des Romans hier eingestellt habe.

Dave

Von:  AyshaMaySezaki
2009-10-14T06:59:15+00:00 14.10.2009 08:59
Link *fast heul* wie kannst du nur so... *los heul*

*nach einer halben stunde wieder beruhigt*
okay es geht wieder.
ich bin geschockt. wie kann Link nur so etwas machen? und eigentlich ist der doch im wald, also was macht er auf der Lon-Lon-Farm? ich bin etwas verwirrd.
aber okay.
es ist echt gut geworden. diese ganze situation ist für mich allerdings etwas verwirrend. wer ist dieser mann bei link? und warum zur hölle ist link so böse?
mfg
tsukiko-chan


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