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Von verliebten Vampiren und anderen Komplikationen

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Little Angel on my shoulder

Jussi lehnte sich wehmütig seufzend auf seinem Stuhl zurück. Er beobachtete die Person hinter dem dicken Glas.

Er saß im Studio, in dem ‚Angel on my shoulder’ gerade aufgenommen wurde. Die schmale Gestalt, die sich geschmeidig hinter dem Aufnahmemikrofon bewegte ließ ihn bereits beim Anblick erschaudern. Sie war zwar nur Backgroundstimme, doch für Jussi klang sie unendlich schöner als Jyrkis. Er war etwas eifersüchtig auf diesen, da er das Privileg hatte, während der Aufnahme neben ihm zu stehen und mit ihm zu lachen, wenn Patzer passierten.

Er seufzte noch einmal tief und nippte an seinem Bier. Hoffentlich waren sie bald fertig, dann konnte er vielleicht auch mal ein Wort mit ihm wechseln…

Das einzige was sie miteinander gesprochen hatten, waren bisher nur wenige Dinge wie der Name oder ein Hallo.

Bei den Besprechungen hatte Jussi einfach nichts mitreden können. Er hätte sich am Anfang auch gar nicht getraut, mit ihm zu reden.

Ville Valo. Diese Worte hallten dröhnend in seinem Kopf wider. Selbst der Name war melodisch.

Ihm fiel ein, dass er ihm nicht einmal die Hand geschüttelt hatte. Klar, wahrscheinlich hatte er sich nicht getraut, diesen seltsamen Typen anzufassen. Wäre vielleicht was kaputtgegangen, so schusselig, wie Jussi war…

Er erwachte aus seinem tranceähnlichen Zustand und sah wieder durch die Scheibe. Dieser seltsame, sonderbare, Ville Valo hatte es ihm ganz furchtbar angetan.

Was Jussi jedoch Sorgen bereitete, war dass er so dürr war. Weswegen er ihn auch nicht anfassen konnte oder wollte. Er dachte wirklich es könnte irgendwas zerbrechen. Er fragte sich wie viel er wohl wog…

Sicherlich nicht mehr als 60Kilo.

Jedenfalls verbrachte er die nächste Zeit damit, ihn anzustarren bis sie fertig waren und aus dem Tonstudio herauskamen.

„Hey~ Erde an Juju!“, rief Jyrki und wedelte mit seiner Hand vor Jussis Gesicht herum.

„Hmmm?“, dieser sah träge auf, seine Reaktionen waren auch schon mal besser. Er sah Ville hinter Jyrki belustigt grinsen.

„Hey! JA klar, was ist los? Ich bin da!“, sagte er zu Jyrki und setzte sich gerade auf.

„Haha, na los komm, wir sind fertig, willst du noch mitkommen?“

„Mit, wohin?“

„Wir gehen jetzt erst mal einen Trinken. Morgen holen wir dann noch die anderen dazu und feiern. Aber da du extra heute Abend noch auf uns gewartet hast, kommst du selbstverständlich auch schon jetzt mit Kleiner! Pech für die andern“, grinste Jyrki und klopfte ihm im Vorbeigehen auf den Rücken.

Er grummelte und ging seine Jacke holen. Jyrki sollte ihn nicht immer wie ein Kind behandeln, er war schon selber groß! Vor allem nicht in Gegenwart von einer so seriösen Person, wie dem seltsamen, sonderbaren Ville Valo.
 

Draußen war es verdammt kalt, da gerade Winter war.

Sie gingen zügig zu Jyrkis Wagen, um schnell wieder ins Warme zu kommen. Doch Jussi wusste nicht wo er einsteigen sollte. Normalerweise saß er immer auf dem Beifahrersitz, doch jetzt war da der Ville Valo und brachte ihn voll aus dem Konzept.

„Ääh… w-wo willst du sitzen?“, er sah ihn verzweifelt an.

„Mir egal, du kannst dich vorsetzen wenn du willst…“

„Aber willst du nicht lieber…?“

„HERRJE! Hockt euch beide hinter, dann ist das Problem gelöst!“, rief Jyrki, der bereits angenervt war, weil sie die Tür so lange offen stehen ließen.

Und wiiiie?! Er, Jussi, sollte sich jetzt mit dem Ville Valo eine Sitzbank teilen? War er dazu berechtigt? Konnte er es wagen?

„Ääh… wo willst-“

Ville rollte mit den Augen, machte die Autotür auf und schob Jussi mit leichter Gewalt rein.

„Jetzt mach dir mal keinen Kopf. Ich werd schon nicht dran sterben, wenn ich auf der falschen Seite sitze“, er grinste ihn an. Jussi war ja echt ein seltsamer Kerl. Er war viel zu höflich! Ville überlegte sich, ihn etwas aus der Reserve zu locken. Seit Wochen arbeitete er mit den 69 Eyes zusammen an ihrem Bandprojekt und nicht einmal hatte Jussi es gewagt offen mit ihm zu reden. Das fand er schon wirklich sehr strange.

„Tut mir leid!“, murmelte Jussi, verkrümelte sich in sein hinterstes Sitzeck und schnallte sich an. Wieso nur, war er so doof?! Jetzt dachte Ville sicherlich, dass er irgendwelche geistigen Schäden hatte. Hatte er aber nicht!

Er ärgerte sich über seine Blödheit und sagte keinen Ton, bis der Wagen hielt und sie in eine Bar gingen.

Als Ville seine Jacke auszog, haftete Jussis Blick sofortig wieder an dessen anbetungswürdigem Körper.

Er seufzte und folgte den beiden in eine kuschelige Ecke, Jyrki bestellte.
 

„Und? Wie fandest du’s als Außenstehender?“, fragte Ville Jussi ohne Vorwarnung.

„Sexy…“, murmelte er total in Gedanken versunken. Er hatte die Frage gar nicht gehört, hatte Ville dabei völlig eindeutig angesehen.

„…Sexy? Auch gut…“, meinte dieser etwas verwirrt und rutschte auf seiner Sitzbank hin und her.

Jyrki trat Jussi unterm Tisch mit dem Fuß leicht gegen das Schienbein, und sah ihn fragend an. Was war denn mit Jussi los?!

Dieser blickte auf, zu Jyrki und legte den Kopf schief.
 

Zum Glück kam da ihre Bestellung, sonst wäre es ziemlich still am Tisch geworden. Jussi hasste solche peinlichen Stillen. Besonders, wenn sie von ihm ausgelöst wurden!

„Auf die neue Single!“, sie hoben ihre Gläser und schon begann das Besäufnis. Es war beinahe wie ein Brauch, dass Finnen nicht bei einem einzigen Bier blieben.



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